Daniels Gebet

Das Internet ist in diesen Tagen voller Kommentare und Analysen – eine interessanter als die andere – zum Thema des Corona-Virus und des turbulenten Zustands der Finanzen in aller Welt, doch nur wenige dieser Kommentatoren berühren den allerwichtigsten Punkt dieser zwei Katastrophen (die man auch als eine einzige betrachten kann, weil ihre beiden Komponenten engstens miteinander verflochten sind). Dieser Punkt ist folgender: Das Desaster zeigt die Beziehungen zwischen der ganzen Menschheit und ihrem Gott, und diese lassen sich in einem Wort zusammenfassen – Apostasie. Diese ist ein gewaltiges Verbrechen, für die das Corona-Virus eine Strafe ist, welche allerdings auch nicht im entferntesten so hart ist wie die Heimsuchungen, die noch folgen werden, wenn die Menschen nicht zu Gott zurückkehren. Doch so wie die Dinge stehen, folgt die Masse Seines eigenen durch den Glauben auserwählten Volkes, der Katholiken, frohgemut Vatikan II, weil dieser die alte Disziplin untergraben und es den Menschen ermöglicht hat, sich selbst anstelle Gottes anzubeten. Wir sollten Gott alle auf den Knien um Verzeihung bitten, wie es Daniel im Alten Testament getan hat. Hier sein mächtiges Gebet, Daniel IX, 3–19, das sich mit nur geringfügigen Änderungen auch auf das Neue Testament anwenden lässt. Nimmt man solche Änderungen vor, lautet das Gebet wie folgt:

3 Und ich wandte mein Angesicht zu Gott, dem Herrn, um ihn zu suchen mit Gebet und Flehen, mit Fasten im Sacktuch und in der Asche.

4 Ich betete aber zu dem Herrn, meinem Gott, und ich bekannte und sprach: Ach, Herr, du großer und furchtgebietender Gott, der den Bund und die Gnade [2] denen bewahrt, die ihn lieben und seine Gebote bewahren! 5 Wir haben gesündigt und haben unrecht getan und gesetzlos gehandelt; wir haben uns aufgelehnt und sind von deinen Geboten und deinen Rechtsordnungen abgewichen! 6 Wir haben auch nicht auf deine Päpste vor Vatikan II. gehört, die in deinem Namen zu unseren Königen, unseren Präsidenten und unseren Vätern und zu dem ganzen Volk des Landes geredet haben.

7 Du, Herr, bist im Recht, uns aber treibt es heute die Schamröte ins Gesicht, wie es jetzt zutage liegt, den Männern von der Kirche und den Bürgern von Rom und allen Katholiken, seien sie nah oder fern in allen Ländern, wo du sie erhoben hast, wegen ihrer Untreue, die sie gegen dich verübt haben. 8 Uns, Herr, treibt es die Schamröte ins Gesicht, unseren Königen, unseren Präsidenten und unseren Vätern, weil wir gegen dich gesündigt haben! 9 Aber bei dem Herrn, unserem Gott, ist Barmherzigkeit und Vergebung; denn gegen ihn haben wir uns aufgelehnt, 10 und wir haben nicht gehört auf die Stimme des Herrn, unseres Gottes, um in seinem Gesetz zu wandeln, das er uns durch seine treue Diener, vorgelegt hat; 11 sondern die ganze Kirche hat dein Gesetz übertreten und ist abgewichen, so daß es auf deine Stimme gar nicht hören wollte. Darum hat sich auch über uns ergossen, was als Fluch und Schwur im Gesetz Moses, des Knechtes Gottes, geschrieben steht, weil wir gegen Ihn gesündigt haben.

12 Und so hat er seine Worte ausgeführt, die er gegen uns und unsere Herrscher, die über uns regierten, ausgesprochen hat, daß er großes Unheil über uns bringen wolle, wie es unter dem ganzen Himmel noch nirgends vorgekommen und wie es nun wirklich an Rom geschehen ist. 13 Genauso, wie es im Gesetz Moses geschrieben steht, ist all dies Unheil über uns gekommen; wir aber suchten das Angesicht des Herrn nicht dadurch zu besänftigen, daß wir uns von unseren Sünden abgewandt und auf deine Wahrheit geachtet hätten. 14 Darum hat auch der Herr darüber gewacht, das Unheil über uns zu bringen; denn der Herr, unser Gott, ist gerecht in allen seinen Werken, die er getan hat, da wir nicht auf seine Stimme gehört haben.

15 Nun aber, Herr, unser Gott, der du deine Kirche durch zweitausend Jahre geführt hast und dir einen Namen gemacht hast bis zum heutigen Tag: wir haben gesündigt, wir haben gottlos gehandelt. 16 O Herr, laß doch um all deiner Gerechtigkeit willen deinen Zorn und Grimm sich abwenden von deiner Stadt Rom, von deinem heiligen Berg! Denn wegen unserer Sünden und der Missetaten unserer Väter ist Rom und dein Volk allen seinen Nachbarn zum Gespött geworden.

17 So höre nun, unser Gott, auf das Gebet deiner Diener und auf ihr Flehen und laß dein Angesicht leuchten über dein verwüstetes Heiligtum, um des Herrn willen! 18 Neige dein Ohr, mein Gott, und höre; tue deine Augen auf und sieh unsere Verwüstung und die Kirche, die nach deinem Namen genannt ist! Denn nicht um unserer eigenen Gerechtigkeit willen bringen wir unsere Bitten vor dich, [3] sondern um deiner großen Barmherzigkeit willen! 19 Herr, höre! Herr, vergib! Herr, achte darauf und handle und zögere nicht, um deiner selbst willen, mein Gott! Denn nach deinem Namen ist deine Stadt und dein Volk genannt!

Kyrie eleison.