DER NIEDERGANG EUROPAS – II

DER NIEDERGANG EUROPAS – II on Dezember 24, 2023

image_pdfPDFimage_printPrint
Ein Mensch, der Gott verwirft, muss Trost bei andern Menschen finden 

Doch Schönheit, Wahrheit, Güte werden dann schon bald verschwinden.

Letzte Woche lobten diese”Kommentare”ohne allzu viele Erklärungen die Zusammenfassung eines – mit Abstrichen – ausgezeichneten Artikels über den gegenwärtigen desolaten Zustand Frankreichs und Europas. Beim Verfasser handelt es sich um einen französischen Nationalisten, der unter dem Pseudonym”Militant”schreibt. (Den vollständigen französischen Originaltext findet man bei 

jeune-nation.com/nationalisme/natio-france/prenons-un-seul-parti-celui-de-la-france-helleno-chretienne.) Ein solcher Artikel in einer politischen Zeitschrift scheint nicht allzu viel mit Religion zu tun zu haben, doch für diese”Kommentare”liegt gerade hierin sein Interesse. Was diese beweisen wollen, ist nämlich die Tatsache, dass die ernsthaftesten Probleme der menschlichen Politik ohne die katholische Religion nicht gelöst werden können. Diesen Beweis zu erbringen ist leichter gesagt als getan, weil die ganze Mentalität des modernen Menschen von der Vorstellung geprägt ist, dass Politik, Wirtschaft, Kunst, Medizin, Jurisprudenz, Musik etc. allesamt nichts mit der Religion zu tun haben, bzw. die Religion nichts mit ihnen. Anders gesagt, die besten politischen Argumente gehen nicht weit genug. Beginnen wir mit einer aus sieben Absätzen bestehenden Kurzfassung unseres letztwöchigen Resümees dieses Artikels: 

1 Frankreich und Europa sind im Zusammenbruch begriffen. Wir Nationalisten haben diese Katastrophe schon vor langem vorausgesagt. 

2 Seit den 1950-er Jahren folgte ein politisches Desaster auf das andere, ohne nennenswerte Reaktion seitens der Öffentlichkeit. 

3 Seit dem Mittelalter hat Frankreich weltweit einen grösstenteils positiven Einfluss ausgeübt – heute trifft dies nicht mehr zu. 

4 Heute lassen sich Frankreich und Europa rasch von den Bankstern in New York und London versklaven. 

5 Durch ihren Stellvertreterkrieg in der Ukraine haben die USA die Wettbewerbsfähigkeit Europas und Deutschlands ausgeschaltet. 

6 Vor unseren Augen geht eine Welt zu Ende, aber die höchsten Institutionen Frankreichs schweigen, kuschen und schwimmen mit dem Strom. 

7 Die Lösung? In der Politik müssen wir tun, was wir können, und die kulturellen Schätze für bessere Zeiten bewahren. 

Untersuchen wir jetzt, ob diese Lösung auch nur entfernt fähig ist, die zu Beginn geschilderte Katastrophe abzuwenden: 

1 In der Tat sind Menschen, die ihr Land lieben, nicht gewillt, wie Schlafwandler herumzuirren, während es zerstört wird. Immerhin erkennen die Nationalisten ein schwerwiegendes Problem und läuten die Alarmglocken, was man ihnen hoch anrechnen muss. Doch wenn sie Augen haben, zu sehen, müssen sie einsehen, dass die”Politik», wie sie heute verstanden ist, gründlich abgewirtschaftet hat. Warum? 

2 Nationalisten, welche das Fehlen einer öffentlichen Reaktion auf die katastrophalen Entwicklungen beobachten, sollten sich fragen, wie eine Nation, die aus ruinierten Menschen besteht, wiederaufgebaut werden kann. Was aber ruiniert den modernen Menschen? Was kann ihn wieder gesunden lassen? Eine solide Familie und ein solides Heim? Doch verglichen mit der Religion, was kann die Politik für Familie und Heim bewirken? Unvergleichlich weniger! 

3 Liebe Franzosen, seht euch den Glanz Frankreichs im Mittelalter sehr genau an! Woher, glaubt ihr, kam er? Von der Politik? Keinesfalls! Er kam von der Kirche, und zwar nicht von den französischen Protestanten, sondern von der katholischen Kirche, die von Gott hervorragende Gaben empfangen hat, um die Welt durch Frankreich zu erleuchten. 

4 Liebe französische Freunde, tadelt nicht die Angelsachsen für eure eigenen Revolutionen gegen Gott. Hier, und sonst nirgends, liegt die vergiftete Quelle all eurer politischen Probleme, welche heute die Welt verpesten. Für kostspielige Probleme gibt es keine billigen Lösungen. Der Verrat an Gott ist ein Problem, das sich rein politisch nicht lösen lässt! 

5 Gewiss, die USA und England haben viel auf dem Kerbholz, doch sie sind von Gott niemals dazu bestimmt gewesen, an der Spitze der Nationen zu stehen. Auch das selbstsüchtig nationalistische Frankreich wurde von Gott nicht hierzu bestimmt, sondern einzig und allein das selbstlos katholische Frankreich, für das stellvertretend Erzbischof Lefebvre steht. Seht, was seine französische Gottesfurcht erreicht hat. 

6 Doch warum wird Frankreich heute von so”niederträchtigen” Individuen regiert? Weil diese die Männer und Frauen sind, die ihr, nichts für ungut, auf”politischem”Wege in einer”Demokratie”gewählt habt. Und dasselbe geschieht überall in Europa. Der moderne Mensch glaubt nicht an Gott oder die Religion, sondern an den Menschen und die Politik. Ist das heillose Chaos, das sich hieraus ergibt, da eine Überraschung? 

7 Es ist kein Wunder, dass der gute nationalistische Autor auf eine dermassen schwache Lösung kommt. Sicher, die Mönche des Mittelalters horteten Schätze der antiken Kultur zum Nutzen und Frommen der ganzen Menschheit späterer Jahrhunderte, doch was bewog sie dazu? Nicht die Politik, sondern jene Religion, die den bleibenden Wert der Schönheit, des Guten und der Wahrheit lehrte. 

Selbstverständlich ist die Politik der Religion, oder dem Mangel daran, unterworfen, und die Religion, oder ihr Fehlen, steuert die Politik. Der Grund dafür liegt auf der Hand. Gott existiert, unendlich weit über Seinen rein menschlichen Geschöpfen, und in Ihm”leben, wehen und sind”sie, in jedem Augenblick ihres Daseins (Apostelgeschichte XVII, 28). Die Politik kann keinem lebenden Menschen dermassen nahe sein. Denn die Religion ist in der Tat die Beziehung, die jeder zu seinem Gott haben muss, der so tief in ihm wirkt; die Politik ist lediglich die äussere Beziehung, die er zu seinen Mitmenschen unterhält. Lehnt es ein Mensch jedoch ab, an Gott zu glauben, dann wird seine Politik natürlich zu seiner Ersatzreligion. Nationalisten, nehmt euch in Acht! 

Kyrie eleison.