Die Bedeutung von Fatima – II
Die Bedeutung von Fatima – II on Juni 24, 2017
In der Ausgabe dieser Kommentare vor sechs Wochen wurde die These verfochten, wenn die Welt der grossen Botschaft, welche die Heilige Jungfrau ihr durch die drei Kinder von Fatima, Portugal, im Jahre 1917 vermittelt hat, gebührende Aufmerksamkeit gezollt hätte, wäre der Welt das materielle Desaster des Zweiten Weltkriegs und der Kirche das noch weit ärgere spirituelle Desaster des Zweiten Vatikanischen Konzils erspart geblieben. Doch 1960, in jenem Jahre also, in dem der dritte Teil des den Kindern anno 1917 offenbarten Geheimnisses laut dem Wunsch Unserer Lieben Frau spätestens hätte veröffentlicht werden sollen, taten die Prälaten ihr Bestes, um dieses Geheimnis in Vergessenheit geraten zu lassen, höchstwahrscheinlich, weil es das verhängnisvolle Konzil, auf das ihre Herzen ausgerichtet waren, bereits im voraus verurteilt hatte. Seither führen dieselben Prälaten einen regelrechten Krieg gegen Fatima, damit die Welt nicht erfahren möge, dass die Botschaft der Jungfrau ihr Treiben verurteilt.
Allerdings wussten glaubenstreue Katholiken über die Existenz des „dritten Geheimnisses“ Bescheid und wollten wissen, was es besagt. Im Verlauf der folgenden 40 Jahre gelangten einige Einzelheiten seines Inhalts stückweise an die Öffentlichkeit, und insbesondere dank der Bemühungen Pater Nicholas Gruners mehrten sich die Stimmen, die auf seine Bekanntmachung drängten. Aus diesem Grund unternahmen die Kirchenmänner im Jahre 2000 einen besonderen Kraftakt, um Fatima ein für alle Male zu begraben. Als Oberhaupt der Kongregation für die Doktrin des Glaubens veröffentlichte Kardinal Ratzinger einen Text, der seinen Behauptungen zufolge das dritte Geheimnis von Fatima war. Zu seinem Pech bemerkten Fatima-Experten sogleich schwerwiegende Unterschiede zwischen dem Text des Kardinals und dem, was bereits über das – seit 1960 erwartete – dritte Geheimnis bekannt war. Sie argwöhnten, das wahre dritte Geheimnis werde im Vatikan auch weiterhin eifersüchtig gehütet.
Was diesem Verdacht Auftrieb verlieh, war die Tatsache, dass der Kardinal – immer noch im Jahre 2000 – einem persönlichen Freund (und ehrwürdigen Priester), Dr. Ingo Dollinger, folgendes anvertraute: „Was wir veröffentlicht haben, ist nicht das ganze Geheimnis. Es ist uns so aufgetragen worden.” Viele Jahre lang berichtete Dr. Dollinger die Geschichte vom Geständnis des Kardinals zahlreichen Priestern, Seminaristen und Laien. In jüngster Vergangenheit, am 16. Mai 2016, hat er diese Version der Geschehnisse ein weiteres Mal bekräftigt und ihre Veröffentlichung genehmigt. Doch die Wahrheit über das dritte Geheimnis durfte nicht ans Licht kommen. Siehe hierzu onepeterfive.com/confirmation-father-dollingers-claim-cardinal-ratzinger-fatima. Schon wenige Tage danach, am 21. Mai, verabschiedete der Vatikan eine Presseerklärung, in der Benedikt XVI, der frühere Kardinal Ratzinger, mit der Aussage zitiert wurde, er habe sich gegenüber Dr. Dollinger niemals zu Fatima geäussert, und das dritte Geheimis sei vollständig veröffentlicht worden! Ganz offensichtlich will das konziliäre Rom Himmel und Erde in Bewegung setzen, um die Wahrheit über Fatima zu unterdrücken, aber Fatima wird sich nicht unterdrücken lassen.
Im Internet findet man bei onepeterfive.com/chief-exorcist-father-amorth-padre-pio-knew-the-third-secret. Einzelheiten einer Unterredung mit dem bekannten Römer Exorzisten Pater Gabriel Amorth (kein Anhänger der Konzilskirche), der gewünscht hatte, dass der Wortlaut des Gesprächs erst nach seinem Tode (der letztes Jahr eintraf) veröffentlicht werden möge. Pater Amorth hatte Padre Pio 26 Jahre lang gekannt. Der Interviewer fragte Pater Amorth, ob Padre Pio in einer Unterredung, die um 1960 herum stattfand, einen Zusammenhang zwischen dem dritten Geheimnis und dem Glaubensverlust in der Kirche hergestellt habe. Padre Pio sagte damals traurig: „Weisst du was, Gabriele? Satan hat sich in den Busen der Kirche eingeschlichen und wird schon in sehr kurzer Zeit über eine falsche Kirche herrschen.”
In noch jüngerer Vergangenheit ist der tapfere Kardinal Burke zu erwähnen, der sich den Kämpfern für Unsere Jungfrau von Fatima angeschlossen hat. Er ist einer der vier Kardinäle, die im November vergangenen Jahres gewichtige Einwände gegen das nachsynodale Schreiben Amoris Laetitia erhoben hatten, das sich mit Ehe und Familie auseinandersetzt. Am 19. Mai erhob er anlässlich eines Treffens des Römischen Lebensforums für Katholiken seine Stimme für „die Weihung Russlands an das Unbefleckte Herz Mariä”. Er räumte ein, dass Johannes Paul II. anno 1984 eine entsprechende Weihung von der Welt vorgenommen hatte, fügte jedoch hinzu: „Abermals hören wir den Ruf unserer Jungfrau von Fatima, Russland ihrem Unbeflecktem Herzen zu weihen, in Übereinklang mit ihrem ausdrücklichen Befehl.“ Der Kardinal hat völlig recht. Möge wenigstens er niemals dazu gezwungen werden, seine Worte zurückzunehmen!
Kyrie eleison.