VIGANÒ – EIN SEDISVAKANTIST – I?
Die Worte zu studieren dieses mutigen Prälaten!
1 Am neunten dieses letzten Monats des Jahres versandte Erzbischof Viganò wieder einmal eine machtvolle Botschaft, worin er die Frage aufwarf, ob Papst Bergoglio den Stuhl Petri wirklich zu Recht innehat. Das Problem ist Katholiken wohlbekannt: Im Verlauf der letzten zehn Jahre wurde die katholische Autorität zu einem arroganten Autoritarismus deformiert, das von Gott gestiftete Priestertum zu einem menschengemachten Klerikalismus und Gottes offenbarte Wahrheit zu einer permanenten, menschengemachten Revolution und zu nicht enden wollendem Chaos.
2 Was die dem Papst unterstellten kirchlichen Autoritäten betrifft, so sind diese entweder seine Komplizen, oder aber sie empfinden solche Furcht vor ihm, dass die wenigen abweichenden Stimmen es nicht wagen, die erforderlichen Konsequenzen zu ziehen, und zwar vor allem, weil sie Vatikan II vergöttern. Man darf Bergoglio kritisieren und seine Ansichten ablehnen, nicht jedoch Vatikan II. Diese guten Menschen wollen nicht eingestehen, dass der revolutionäre Prozess, der es einer Person wie Bergoglio ermöglicht hat, zum Bischof und zum Kardinal geweiht zu werden und schliesslich am Konklave teilzunehmen, das ihn dann zum”Papst”wählte, durch das Konzil in Gang gesetzt worden ist, welches ihrer Meinung nach unantastbar ist. Es drängt sich die Schlussfolgerung auf, dass die päpstliche Doktrin für gewisse Leute wichtiger ist als die Rettung von Seelen. Sie lassen sich lieber von einem häretischen und abtrünnigen Papst regieren, als zuzugeben, dass ein Häretiker oder Apostat nicht Oberhaupt der Kirche sein kann, der er als solcher nicht angehören kann.
3 Kein Doktor der Kirche hat die Möglichkeit eines abtrünnigen Papstes vom Schlag Bergoglios je in Erwägung gezogen. Eine solche Ungeheuerlichkeit konnte lediglich in einem einzigartigen Kontext wie dem der letzten Verfolgung geschehen, die vom Propheten Daniel vorausgesagt und von St. Paulus beschrieben worden ist. Und diese”Verführung zur Ungerechtigkeit” (2. Thessalonicher II, 10) ist so schlagkräftig und gut organisiert, dass man hier klar eine luziferische Intelligenz am Werk erkennt. Deshalb lässt sich das”Problem Bergoglio”nicht mit gewöhnlichen Mitteln lösen: Keine Gesellschaft kann die totale Korrumpierung der Autorität überleben, die sie regiert, und dasselbe gilt für die Kirche.
4 Diese”Verführung” ist keinesfalls bloss das Werk eines Papstes, der eine spezifische Häresie verkündet (was Bergoglio übrigens mehrmals getan hat). Wir haben es hier mit einer Person zu tun, die in das Konklave eingeschleust wurde, um die Kirche vom Stuhl Petri aus zu revolutionieren. Diese boshafte Absicht, die Autorität und Macht der auf betrügerische Weise erschlichenen Papstwürde zu missbrauchen, macht Bergoglio zu einem Usurpator des Stuhls Petri. Wir können uns auch nicht so verhalten, als ginge es lediglich darum, eine Frage des kanonischen Rechts zu entscheiden: Der Herr wird gelästert, die Kirche wird gedemütigt, und Seelen gehen verloren, weil der Mann, der auf Petri Stuhl thront, ein Usurpator ist. Bergoglios unverändertes Verhalten – vor, während und nach seiner Wahl – ist Beweis genug für seine inhärente Arglist. Können wir deshalb moralisch sicher sein, dass er ein falscher Prophet ist? Ja. Erlaubt es unser Gewissen folglich, unseren Gehorsam einem Mann zu kündigen, der sich zwar als Papst gebärdet, jedoch so haust wie der biblische wilde Eber in Gottes Weinberg? Ja.
5 Allerdings können wir keine offizielle Erklärung abgeben, Bergoglio sei nicht der Papst, weil wir hierzu nicht befugt sind. Diese furchtbare Sackgasse, in der wir uns befinden, macht jede rein menschliche Lösung unmöglich. Unsere Aufgabe darf nicht darin bestehen, mit abstrakten kanonischen Spekulationen zu ringen, sondern uns der explizit zerstörerischen Tätigkeit des Argentiniers mit all unserer Kraft – und mit der Hilfe von Gottes Gnade – zu widersetzen und jede auch nur indirekte Kollaboration mit ihm oder seinen Helfershelfern mutig und entschlossen abzulehnen.
6 Täuschen wir uns nicht: Wer sich darauf versteift, die gegenwärtige Situation mit rein menschlichen Augen zu betrachten, nimmt in Kauf, dass nicht bloss er selbst, sondern die ganze Menschheit auch weiterhin unter dieser Situation zu leiden haben wird, die sich dazu noch permanent verschlechtert: Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in dieser Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel (Epheser VI, 12).
Kyrie eleison.