Mozart in Broadstairs
Mozart in Broadstairs on Januar 27, 2018
Im ”Queen of Martyrs House” in Broadstairs findet von Freitag, dem 23. Februar, 18.00 Uhr, bis Sonntagmittag, 25. Februar, ein bescheidenes musikalisches Wochenende statt, an dem ausschliesslich Musik des berühmten österreichischen Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791) gespielt wird. Warum Musik, wenn dieselbe Zeit und derselbe Aufwand in eine Sache investiert werden könnten, die in unmittelbarerer Beziehung zur Religion steht? Und warum ausgerechnet Mozart?
Warum Musik? Weil die Musik ein Geschenk Gottes an die Welt ist, die er geschaffen hat, ein Ausdruck der Harmonie im Zentrum seines Weltalls, auf den alle lebendigen Angehörigen jenes Universums reagieren, nicht nur Engel und Menschen, sondern – auf ihre eigene Weise – auch Tiere und Pflanzen. Was die Pflanzen betrifft, so haben Forscher im amerikanischen Colorado einmal vier Kisten eingerichtet, in denen in Bezug auf Licht, Luft und Feuchtigkeit dieselben Bedingungen herrschten und Pflanzen genau derselben Art untergebracht wurden. In den ersten drei Kisten liessen die Forscher Musik erschallen – gregorianische Gesänge in der ersten, klassische Musik in der zweiten und Rock in der dritten, während es in der vierten Kiste still blieb. Die der Rockmusik ausgesetzten Pflanzen wuchsen zwar, welkten jedoch rasch; unter dem Einfluss der gregorianischen Gesänge blühten die Pflanzen auf; die klassische Musik und die Stille erzeugten Ergebnisse, die in der Mitte zwischen den beiden anderen lagen. Was die Tiere anbelangt, so lassen viele Kuhhirten zur Zeit des Melkens zwecks Steigerung des Milchertrags in ihren Kuhställen ruhige Musik ertönen, so wie man sie in Supermärkten spielt, um die Kauflust der Kunden zu steigern. Überrascht Sie das? Die Erklärung liegt darin, dass es Gott ist, der uns geschaffen hat und nicht wir selbst (Psalm 100, 3), und wir sind Seine Geschöpfe mit jenem harmonischen Teil, den wir nach Seinem Plan in Seinem Weltall insgesamt zur Entfaltung bringen sollen.
Für die Menschen ist die Musik die erhabenste gottgegebene Sprache, durch die sie Zugang zu Gottes Harmonie finden, selbst wenn sie, wie Brahms, an keinen Gott glauben. Darum ist die Musik den Menschen von Natur aus eigen, und sie übt einen gewaltigen Einfluss auf ihre Moral aus, ob im Guten oder im Bösen. So wie Mutter Kirche Gesänge und Polyphonie benutzt, um Seelen gegen Himmel zu erheben, verwendet der Teufel Rock und alle möglichen Arten moderner Musik, um sie zur Hölle zu senden. „Sag mir, was deine Musik ist, und ich sage dir, wer du bist,“ lautet ein Sprichwort. Fast jeder Mensch hat irgendwelche Musik in sich, und wehe ihm, wenn sie ihm gänzlich fehlt! In „Der Kaufmann von Venedig“ (V, 1) lässt Shakespeare den Lorenzo sagen:
„Der Mann, der nicht Musik hat in ihm selbst / Den nicht die Eintracht süsser Töne rührt / Taugt zu Verrat, zu Räuberei und Tücke . . . . Trau keinem solchen, horch auf die Musik!“
Man könnte sagen, dass ein Mensch, der keine Musik in sich hat, unzuverlässig ist, weil er nicht in Übereinklang mit Gott lebt.
Und die moderne Welt lebt nicht in Übereinklang mit Gott. Dies erklärt den scheusslichen Lärm, der heute so oft als Musik gilt und den viele Leute trotzdem lieben, weil Musik für den Menschen so natürlich ist und ihn so tief in seiner Seele rührt. Und dieser misstönende Lärm ist in der Seele zahlloser Menschen um uns herum, und durch diese wirkt er zwangsläufig auch auf uns und entfernt uns von Gott, wenn wir dies zulassen. Die Frage ist letzten Endes sehr wohl religiöser Art. Alles zutiefst Menschliche steht mit Gott in Beziehung, und Musik ist sicherlich zutiefst menschlich.
Andererseits gehörte Mozart einer weitaus gesünderen Welt als der unseren an, und seine Musik entspricht einem besonderen Moment der Harmonie und des Gleichgewichts zwischen der alten Ordnung und modernen Emotionen. Mozart ist der Musiker der Musiker. Hier einige Urteile berühmter Komponisten über ihn. Tschaikowski sagte:”Ich finde Trost und Ruhe in Mozarts Musik. In ihr drückt er jene Lebensfreude aus, die Teil seines gesunden und fröhlichen Temperaments war.“ Schubert sagte: „Was für ein Bild einer besseren Welt hast du uns gegeben, oh Mozart!“ Gounod sagte: „Mozart, der wundertätige Himmel schenkte dir alles – Anmut und Kraft, Überschwang und Mässigung, perfektes Gleichgewicht.“ Brahms sagte: „Es ist eine wahres Vergnügen, zu erleben, wie Musik so hell und so spontan ausgedrückt wird, mit entsprechender Leichtigkeit und Anmut.“
Mozart schrieb vielerlei Arten von Musik, doch besonders hervorragend sind seine Opern und Klavierkonzerte. In Broadstairs schaffen wir es nicht, die Opern aufzuführen, doch John Sullivan, der hier im Jahre 2016 die Hälfte der Beethoven-Sonaten in 24 Stunden spielte, kann mit Mozarts Konzerten und Sonaten spielend leicht einen ähnlichen Bravourakt vollbringen. Informieren Sie uns, wenn Sie kommen möchten, damit wir uns eine Vorstellung von der Anzahl der Besucher machen können. Es werden keine Eintrittskarten verkauft. Mozart ist unbezahlbar!
Kyrie eleison.