Künstliche Intelligenz – II

Künstliche Intelligenz – II on Juli 21, 2018

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Künstliche Intelligenz ist in Wirklichkeit ein Widerspruch in sich selbst. Was künstlich ist, kann nicht intelligent sein. Was intelligent ist, kann nicht künstlich sein. Jedes echt intelligente Wesen muss (als solches) lebendig, geistig und frei sein. Jedes künstliche Objekt muss (als solches) nicht-lebendig und materiell sein und kann nicht frei sei. Deshalb kann nichts Künstliches intelligent im wahren Sinne des Wortes sein, und nichts wahrhaftig Intelligentes kann künstlich sein. Eine Intelligenz kann nur von Gott allein geschaffen werden. Menschen können lediglich künstliche Dinge schaffen.

Um dies zu zeigen, wollen wir mit den letztwöchigen „Kommentaren“ annehmen, dass es drei Stufen geistiger Wesen gibt: (1) Der Schöpfer, (2) die Engel und (3) die Menschen, und dass vier Stufen materieller Wesen existieren: (3) Die Menschen, (4) die Tiere, (5) die Pflanzen und (6) die Mineralien. Dies bedeutet, dass der Mensch das komplizierteste aller Geschöpfe ist, weil er allein sowohl geistig als auch materiell ist. Wenn jemand behauptet, der Mensch sei bloss materiell, begeht er wahrscheinlich den elementarsten aller philosophischen Irrtümer, nämlich dass nur materielle Wesen existieren. Dieser Irrtum ist in unserer heutigen materiellen Welt weit verbreitet, doch wer ihn vertritt, hat entweder niemals gedacht oder geliebt, oder er leugnet die volle Natur seiner eigenen Erfahrung. Wenn er doch nichts ausser Materie ist, weshalb besitzt er dann einen so ausgeprägten Sinn für seine eigene menschliche Würde? Und warum verhält er sich, als ob die Freiheit für ihn von höchster Wichtigkeit wäre?

Tatsächlich können die sechs Stufen von Wesen danach klassifiziert werden, wie weit sie sich der Materie entringen können. Die (6) Mineralien sind in die Materie eingeschlossen, doch auf die Pflanzen (5) trifft dies nicht im selben Ausmass zu; sie leben und bewegen sich, sind aber dennoch örtlich fixiert und kennen nichts ausser sich selbst. Die (4) Tiere leben und bewegen sich, sind jedoch nicht örtlich festgelegt und haben eine sinnliche Kenntnis von und einen sinnlichen Wunsch nach materiellen Dingen, die ausserhalb ihrer selbst liegen. Die (3) Menschen leben und bewegen sich, sind nicht örtlich festgelegt und besitzen nicht nur eine sinnliche Kenntnis von und einen sinnlichen Wunsch nach materiellen Dingen, die ausser ihrer selbst liegen, sondern auch Intelligenz und Wünsche, die bis zu nicht-materiellen Universalien ausserhalb ihrer selbst reichen, was einen gewaltigen Schritt bei der Befreiung von der Materie darstellt. Das Wort „Intelligenz“ kommt vom lateinischen „intus-lego,“ was „innen lese ich“ bedeutet und heisst, dass die Intelligenz innerhalb der materiellen Dinge deren nicht-materielle Form oder Essenz liest. Dies liegt daran, dass Intelligenz, und der Wille, der nach ihr folgt, beide geistige Fähigkeiten sind, die zu jenem Teil des Menschen gehören, der als solcher frei von der Materie ist und oberhalb der Materie steht.

Und aus diesen beiden Fähigkeiten ergibt sich die Freiheit des menschlichen (3) Willens, die von keinen anderen Tieren geteilt wird, weil diese alle in ihren materiellen Instinkten eingeschlossen sind. Und diese Freiheit lässt selbst den atheistischsten Materialisten seine Würde erkennen, die über derjenigen alle reinen Tiere (4) steht, wenn er nur ehrlich genug ist, diese Tatsache anzuerkennen. Über dem Menschen stehen die Engel (2), die rein geistig und intelligent und frei sind, aber immer noch besondere Wesen, während der Schöpfer (1) das universale geistige Wesen Selbst ist, an keinerlei Materie, ja nicht einmal an irgendeine Besonderheit gebunden.

Somit ist der Mensch (3) lebendig und geistig durch seine unsterbliche Seele mit ihrer Intelligenz und ihrem Willen, welche die Grundlagen seines freien Willens bilden und ihn frei machen. Ist nun irgendetwas „Künstliches,“ wie ein Computer oder ein Roboter, lebendig oder geistig oder frei? Erstens lebt es nicht aus innerer Kraft. Die Natur verstreut die Samen von Menschen, Tieren und Pflanzen in alle Richtungen, und jeder Samen enthält Leben. Trotz mitterlweile viele Jahre andauernden, gewaltigen Anstrengungen ist es der Kunst des Menschen jedoch nicht gelungen, auch nur einen einzigen Samen zu schaffen, der Leben in sich trägt (und man darf annehmen, dass er dies niemals zustande bringen wird). Zweitens, wenn nichts von Menschenhand Geschaffenes lebt, kann es erst recht nicht geistig sein, weil ein geistiges Leben eine hohe (3) Form des Lebens voraussetzt. Und drittens kann kein von Menschen produzierter Computer oder Roboter je frei sein, weil der freie Wille eine geistige Intelligenz voraussetzt, die keine menschliche Kunst fabrizieren kann. Eine geistige (3) Intelligenz kann nicht einmal von einem Engel (2) geschaffen werden, sondern einzig und allein vom Schöpfer (1), Gott.

Deshalb (6) können Computer und von Computern angetriebene Roboter nicht lebendig sein und können nichts zustande bringen ausser dem, was ihnen einprogrammiert worden ist. Sie können nicht intelligent im vollen Sinne des Wortes sein, denn dies erfordert ein geistiges Wesen, das nur Gott allein erschaffen kann. Somit können sie nicht frei sein, irgendeine selbständige Entscheidung zu treffen; sie sind blosse Maschinen (6), die in ihr materielles Programm (6) eingeschlossen sind. Ihnen irgendwelche menschlichen Leidenschaften, originelles Denken oder Freiheit zuzuschreiben, ist schlicht und einfach kindischer Materialismus.

Kyrie eleison.