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Die Desintegration des Papstes – III

Die Desintegration des Papstes – III posted in Eleison Kommentare on Mai 1, 2021

Angesichts der Tatsache, dass die Ausgabe vom 17em. April dieser”Kommentare”dem Generaloberen der Priesterbruderschaft St. Pius X., Pater Davide Pagliarini, hohe Anerkennung dafür zollten, dass er am 12. März den unvorstellbaren Wahnsinn des”Denkens”von Papst Franziskus so treffend analysiert hat, braucht niemand zu argwöhnen, die dieswöchigen”Kommentare”versuchten die Bruderschaft zu unterminieren, weil sie einige Anregungen für denselben Generaloberen enthalten. In jeder Sprache gibt es das eine oder andere Sprichwort über den Abgrund, der bisweilen zwischen Worten und Taten klafft. Pater Pagliarini hat die richtigen Worte gefunden. Er braucht nun nicht mehr zu tun, als den richtigen Worten die richtigen Taten folgen zu lassen.

Wenn der Generalobere aufrichtig um das Wohl der Bruderschaft besorgt ist, zu deren Oberhaupt er gewählt wurde, wird er so handeln, wie der Begründer dieser Bruderschaft gehandelt hat, denn einem Begründer folgen bedeutet, der von ihm geschaffenen Organisation zu dienen, aber wer ihm in Wort oder Tat die Gefolgschaft verweigert, legt hierdurch die Axt an die Grundfesten seines Werks. Also was unterschied nun Erzbischof Lefebvre während und nach Vatikan II von den Tausenden seiner Mitbischöfe? Er sagte stets, ein paar hundert davon hätten auch nach dem Konzil den wahren katholischen Glauben entschlossen verteidigt, doch in den siebziger Jahren sei es Papst Paul VI. gelungen, ihren Widerstand weitgehend zu brechen, und zwar insbesondere durch den Missbrauch seiner Autorität. Somit stellten die Bischöfe das System über die Wahrheit, während der Erzbischof die Wahrheit über das System stellte. Denn das Konzil hatte die Wahrheit verraten.

Indem Sie, werter Pater Pagliarini, in Ihrer Analyse vom 12. März erklärten, Papst Franziskus wende sich praktisch vollständig von jeder katholischen Philosophie und Theologie ab, zeigten Sie, dass Sie sich der Wahrheit zutiefst verpflichtet fühlen und die furchtbare Gefahr, in der sie heute schwebt, erkannt haben, Was tat der Erzbischof denn in den siebziger und achtziger Jahren, als die Päpste Paul VI. und Johannes Paul II. auf ähnliche Weise an den Grundfesten des Glaubens rüttelte? Räumte er dem System den Vorrang vor dem Glauben ein? Oder beschritt er nicht vielmehr unbeirrt den richtigen Weg, indem er – ohne das System um Erlaubnis zu ersuchen – vier Bischöfe weihte und seinen mutigen Worten auch eine mutige Tat folgen liess? Darf ich Ihnen zwei Schritte vorschlagen, die Sie tun können, den ersten für die Kirche und den zweiten für den Staat, damit sich Ihre Taten auf derselben Höhe bewegen wie Ihre Worte?

Der Kirche können Sie einen enormen Dienst erweisen, wie es der Erzbischof tat (und wie Sie selbst es im Februar 2019 mit Ihrer dankenswert klaren Verurteilung der gemeinsamen Erklärung von Papst Franziskus und dem Grossimam von Al-Azhar getan haben), indem Sie nicht nur der katholischen Doktrin strikt die Treue wahren, sondern sich auch unzweideutig von einem Kirchensystem distanzieren, das gegenwärtig immer noch im Morast der Konzilsdoktrin steckt, und welches jeden Priester oder Führer der Bruderschaft, der unvorsichtig mit solch objektiven Werkzeugen Belials liebäugelt, nur allzu leicht mit seinen Irrlehren anstecken kann. Solchen tief im Irrtum befangenen offiziellen Vertretern der Kirche begegnen wir mit Höflichkeit und Nächstenliebe, meiden wir jedoch freundschaftliche Kontakte mit ihnen unter allen Umständen. Gegenüber solch objektiven Verrätern, die eine furchtbare Ewigkeit riskieren, gibt es nämlich keinen grösseren Akt der Nächstenliebe, als ihnen klarzumachen, wie dringend sie der Bekehrung bedürfen. Und es ist Ihre unabweisliche Pflicht, Ihre eigenen Priester von diesen Leuten fernzuhalten, so gefährlich können sie sein!

Ähnlich verhält es sich mit dem Staat. Fast alle Staaten der Welt befinden sich heute unter der getarnten Kontrolle der zweitausendjährigen Feinde Gottes und des Menschen, die Gott zur Züchtigung der abtrünnigen Menschheit benutzt. In dem unerbittlichen Religionskrieg, den sie führen, haben sie infolge der Blindheit und Schwäche der Katholiken, deren Aufgabe es doch wäre, ihnen das Handwerk zu legen, die Herrschaft über unsere Banken, Politik, Universitäten, Kunst, Kultur, Justiz, Medizin usw. errungen, so dass all diese Dinge nur noch antichristliche Hülsen dessen sind, was sie einst als Bestandteile der christlichen Zivilisation waren. Hieran sind die Christen mit ihrem mangelnden Glauben schuld; fehlender Glaube hat in jüngster Vergangenheit auch dazu geführt, dass einer einst grossen Nation ihre Wahlen gestohlen wurden und viel zu wenige gegen die Unzahl von Lügen protestierten, mit denen dieser Betrug zwangsläufig verbunden war. Denselben Stempel der antichristlichen Krieger trägt jetzt die gesamte künstliche Covid-Krise. Werter Pater, jede katholische Vereinigung verrät Christus, wenn sie nicht klar erkennt, was auf dem Spiel steht. Covid ist in noch höherem Masse ein religiöses als ein politisches Problem, und die Diener Gottes müssen dies klar aussprechen, damit Gottes Kinder wieder vor Ihm niederknien. Gott stehe Ihnen bei.

Kyrie eleison.

P.S. Die drei bisherigen Eleison-Kommentare über die schwerwiegende Verfehlung des Modernismus reichen für den Moment.”Freunde, nicht diese Töne, sondern lasst uns für die Osternzeit angenehmere anstimmen.”Die beiden nächsten Kommentare werden der Freude von Beethoven gewidmet sein (die zwar keine eigentlich christliche Freude darstellen mag, sondern sicher von ihr abgeleitet wird).

Des Papstes Desintegration – II

Des Papstes Desintegration - II posted in Eleison Kommentare on April 24, 2021

Das Versepaar am Anfang oder Ende jeder Ausgabe dieser”Kommentare”besteht in aller Regel aus nur zwei kurzen Zeilen; dies bedeutet, dass die betreffende Aussage in so gedrängter Form gemacht wird, dass sie manchmal schwer zu verstehen ist. Das letztwöchige Versepaar war ein Beispiel hierfür. Doch da seine Botschaft zum Kern des grossen Irrtums vorstösst, der die katholische Kirche seit Vatikan II (1962–1965) heimsucht, lohnt es sich, zu diesen beiden Zeilen zurückzukehren und ihnen vermehrte Aufmerksamkeit zu widmen. Sie lauteten:

Mit ihrem Geschenk konnten die Griechen die Verteidiger Trojas betrügen,

Doch gefährlicher als jene Griechen sind heute Modernisten mit all ihren Lügen.

Die erste der beiden Zeilen bezieht sich auf ein berühmtes Zitat aus dem zweiten Buch von Virgils lateinischem Epos”Äneis», das, in unsere Sprache übersetzt, bedeutet:”Was das auch sei, ich fürchte die Griechen, selbst wenn sie Geschenke bringen.”Der Trojanische Krieg dauerte seit zehn Jahren an, und trotz seiner gewaltigen Anstrengungen war es dem griechischen Heere nicht geglückt, die Stadt Troja mit militärischen Mitteln zu erobern. Nun greifen die Griechen zu einer tückischen List: Ausserhalb der Tore Trojas lassen sie ein hohles, hölzernes Pferd, in dessen Inneren sich griechische Krieger verbergen, als”Geschenk”für die Trojaner zurück. Die Trojaner beraten sich, was sie mit diesem schönen Ross tun sollen – sollen sie es durch das Tor in die Stadt ziehen? Ein weiser, alter Trojaner sagt nein, denn was immer das sei, er könne den Griechen nicht vertrauen. Zu Trojas Unglück schenkt man seiner Warnung kein Gehör; das Pferd wird durch die Stadtmauer geschleppt, nachts steigen die Krieger aus seinem Bauch, Troja wird durch einen Überraschungsangriff eingenommen, und die Griechen gewinnen den Trojanischen Krieg durch jene Heimtücke, für die sie in der antiken Welt berüchtigt waren.

Doch die zweite Zeile des Versepaars besagt, dass selbst die Ränke der alten Griechen bei weitem nicht an die hinterlistigen Intrigen der heutigen Modernisten heranreichen, die sich ins Herz der katholischen Stadt einschleichen und ihre Grundfesten selbst zerstören. Wie ist das nur möglich?

Unsere Antwort lautet: Dadurch, dass die Menschheit im Laufe der Jahrhunderte ihren Sinn für die Realität Gottes und ihre eigene Abhängigkeit von Gott verloren hat. Dieser Verlust erfolgte mutwillig. Um das letzte Zeitalter der Welt mit der grössten Ernte von Seelen für die Freuden der ewigen Seligkeit einzuläuten, gewährte der allmächtige Gott der Menschheit die grösste aller Gnaden, die Menschwerdung Seines eigenen und einzigen göttlichen Sohnes, der am Kreuze starb, um den neuen und ewigen Bund zwischen Gott und dem Menschen mit Seinem Blut zu besiegeln und die katholische Kirche zu begründen, die allen Menschen durch ihre Sakramente die Früchte jenes Märtyrertodes und die Erlösung zu bescheren vermag. Und nach anderthalbtausend Jahren war es dieser Kirche in der Tat gelungen, die christliche Zivilisation zu schaffen, die jeder anderen unvergleichlich überlegen war.

Aber nach fünfzehnhundert Jahren schürte genau dieser Sieg der Christenheit den Stolz der Menschen, so dass sie eine Reihe immer raffinierterer Heucheleien ersannen, um ihre Freiheit von der Wahrheit Gottes zu erkämpfen. Der Protestantismus und der Jansenismus gaben vor, katholisch zu sein, der Liberalismus gab vor, christlich zu sein, der Kommunismus stellte sich als volksfreundlich dar, und die von diesen wachsenden Heucheleien erzeugte Welt wurde zusehends schwerer für das Alltagsleben von Katholiken. umso mehr, als diese moderne Welt ständig”normaler”wurde. Zuletzt wurde es infolge dieses von aussen ausgeübten Drucks beispielsweise für ein katholisches Ehepaar anscheinend so gut wie unmöglich schwer, in einer heutigen Grossstadt alle Kinder zu gebären und aufzuziehen, die Gott ihm senden kann. Ihren gewaltigsten Triumph errang die Heuchelei mit Vatikan II dadurch, dass sich Postkatholiken dank einem willfährigen Klerus als Katholiken ausgaben; dadurch geriet die wahre Kirche in tiefste Verwirrung, die bis zum Tage andauern wird, den Gott wählen wird, um den Augiasstall, welcher der Vatikan heute geworden ist, radikal zu säubern.

Doch Gott hat Seine unveränderliche Kirche niemals im Stich gelassen, ebenso wenig die Seelen, die, auf welcher Ebene auch immer, treu in ihrem Schosse verharren, und keine Seele braucht zu fürchten, von Gott verlassen zu werden, wenn sie die wahre Kirche, oder Gottes Realität, nicht selbst voraus verraten hat. Allerdings mag Gott von solchen Seelen ein gewisses Mass an Leiden verlangen, um einen Beitrag zur Sühnung jener Sturmwellen der Sünde zu leisten, welche über die Menschheit hinwegfegen. Mögen diese Seelen nicht leichtfertig einer jener vielen Heucheleien verfallen, mittels welcher moderne Menschen sich selbst betrügen und sich einreden, dass Gott gar nicht existiere oder dass ihre eigene Realität der Seinen vorzuziehen sei . . .

Kyrie eleison.

Des Papstes Desintegration – I

<b>Des Papstes Desintegration – I</b> posted in Eleison Kommentare on April 17, 2021

In einem Anfang dieses Monats veröffentlichten Interview wagte sich der Generalobere der Priesterbruderschaft St. Pius X., Pater Davide Pagliarini, seinen eigenen Worten zufolge an ein Thema, das in der heutigen Kirche und Welt zwar von überwältigender Bedeutung ist, vor dem jedoch die meisten zurückschrecken, weil es dermassen unfasslich ist – der Niedergang des Denkens. Bei seinem Versuch, das Denken von Papst Franziskus zu analysieren, gelangte Pater Pagliarini nämlich zum Schluss, dass der Papst in seinem Wunsch, dem modernen Menschen in allen möglichen Fragen entgegenzukommen, jedes System des Denkens aufgegeben und sich von jeder katholischen Philosophie oder Theologie im klassischen Sinn dieser beiden Worte verabschiedet hat. Dies würde bedeuten, dass Papst Franziskus von der katholischen Doktrin abrückt. Hier die Argumentation des Generaloberen:

Papst Franziskus ist über jedes Denksystem”erhaben». Während gewisse Doktrinen für Johannes Paul II. unantastbar waren und Benedikt XVI. sich stets sorgsam bemühte, als treuer Hüter der Tradition zu erscheinen, schlägt Papst Franziskus den gegenteiligen Weg ein und schleift sämtliche katholischen Bastionen der Vergangenheit. In der Tat war es unvermeidlich, dass, nachdem Vatikan II (1962–1965) mit seiner Religionsfreiheit und Ökumene das Dogma der Kirche unterminiert hatte, im Lauf der Jahrzehnte auch ihre Morallehre in sich zusammenbrechen würde, weil ihr der Sockel, auf dem sie beruht – das Dogma eben – gewissermassen unter den Füssen weggezogen worden war. Deshalb konnte Papst Franziskus anno 2016 in seiner Enyzklika Amoris Laetitia als feierliche Kirchendoktrin eine völlig neue Auffassung der Moral verkünden: Mutter Kirche müsse sich mit den Tatsachen der modernen Welt abfinden und zu einer ganz neuen Art von Mutter werden. Sie könne sich selbst und ihre Gesetze nicht mehr durchsetzen, wie sie es früher stets getan habe. Jetzt müsse sie ihren Kindern zuhören, sie verstehen und begleiten, wobei sie fügsam alles hinnehmen müsse, was sie täten. Dass sich moralische Prinzipien mit den veränderten Gewohnheiten der Menschen unter sich stetig wandelnden historischen Umständen ebenfalls veränderten, sei ja ein Ding der Selbstverständlichkeit.

Somit missversteht Franziskus die Liebe – Wenn ein Kind in einen reissenden Fluss springt und zu ertrinken droht, wird eine gute Mutter ihm nicht nachspringen, so dass sie nicht mehr helfen kann. Er missversteht auch die Barmherzigkeit – es zeugt nicht von Barmherzigkeit, einen Menschen im Zustand der Sünde zu belassen, so dass er Gottes Missfallen erregt. Durch eine solche Verfälschung von Gottes wahrer Liebe und Barmherzigkeit gibt die Kirche nicht bloss die ganze übernatürliche Ordnung preis, sondern lässt dem Menschen auch in der natürlichen Ordnung seine”Freiheit», so dass keine Bastion mehr übrig bleibt, weil Mutter Kirche vor den Sünden der Welt kapituliert hat, indem sie keinen Anspruch mehr auf ihre Kinder erhebt. Mit Vatikan II hat sie sich der Welt angepasst. Mit Papst Franziskus geht sie noch weiter und kuscht vor den Sünden der Welt, wobei sie ihre – durch die Erbsünde tief verwundeten – Kinder ohne übernatürliche Gnade zu ihrer Heilung lässt.

Was schlägt Papst Franziskus denn stattdessen als Ziel oder Ziele für Kirche und Welt vor? Zunächst die weltweite Durchsetzung einer utopischen integralen Ökologie, um sich um Mutter Erde (Pachamama) in allen materiellen Fragen zu kümmern (Laudato sí), und zweitens eine quasi-freimaurerische universelle Brüderschaft, um sich um die Mitmenschen zu kümmern (Tutti fratelli, 2019). Hierdurch wird Mutter Kirche auf eine rein natürliche, sämtlicher übernatürlichen Macht entkleidete Priesterschaft reduziert, die im Dienste des sekulären Staates mit seinem ganzen, alles beherrschenden sekulären Humanismus steht.

 

Der Generalobere folgert hieraus, dass die wirkliche Antwort auf alle modernen Probleme für Mutter Kirche darin besteht, einmal mehr die unfehlbare Doktrin zu predigen, nämlich die übernatürliche Dimension und das Schicksal des Menschen im ewigen Himmel, den zeitlichen Fall des Menschen mit seiner bleibenden Konsequenz, der Erbsünde, und die absolute Notwendigkeit der Gnade Christi zur Überwindung der Sünde. Die Lehre Christi des Königs verkörpert an sich die Ewigkeit des Himmels, den Sieg des Erlösers über die Sünde und die unabdingbare Hilfe der übernatürlichen Gnade, die Er als Erlöser den Menschen brachte, damit sie ins Himmelreich eingehen können. Und Seine Mutter wird eine ganz besondere Rolle bei dem spielen, was der endgültige Sieg der Kirche über den zeitweiligen Triumph dermassen heimtückischer und verderblicher Irrtümer sein wird.

Diese vom Generaloberen durchgeführte Analyse des Denkens und Handelns des Papstes besticht durch eine Kohärenz und Logik, für die wir alle dankbar sein sollten. Sicherlich erstrahlt an der Spitze der Priesterbruderschaft ein gewisses Licht. Wir sagen aufrichtig: Gott sei Dank. Doch bedeutet dies, dass die Bruderschaft schon ausser Gefahr ist? Das bleibt noch abzuwarten. Der Lehrer als solcher besitzt nicht die Tugenden des Märtyrers. Gott stehe uns bei . . .

Kyrie eleison.