Eleison Comments

Volkes Stimme – II

By Eleison Comments in Eleison Kommentare on August 17, 2019

Das – hier teilweise zusammengefasste und zitierte – Interview, das Präsident Putin der Financial Times im Juni gewährte, sorgte für enormes Aufsehen, weil seine Prophezeiung, wonach „die liberale Idee“ sich überlebt hat und nicht mehr zeitgemäss ist, den westlichen Politikern und Medien äusserst sauer aufstiess. Sie reagierten gereizt, wie Ameisen, in deren Hügel jemand einen Stock gestossen hat. Was ist die Bedeutung seiner Prophezeiung und der westlichen Reaktionen darauf? Wir müssen mit einer Zusammenfassung der Zusammenfassung beginnen, um Klarheit darüber zu gewinnen, was der eigentliche Kern dieser Frage ist. In dem langen Originalinterview äusserte sich Putin zu zahlreichen Fragen, doch seine Äusserungen zum Liberalismus waren in der Tat das wichtigste von ihm angeschnittene Thema.

Der russische Präsident beginnt seine Darlegungen mit dem für die westlichen Völker dringlichen Problem der massenhaften Einwanderung nicht assimilierbarer Fremder in ihre Länder. Im Alltagsleben funktioniert die Multikultur einfach nicht, aber der Liberalismus jener Eliten, die den Westen führen, verleitet sie dazu, die Immigration nicht als Problem, sondern als zivilisatorischen Fortschritt zu betrachten; deshalb tun sie nichts, um ihr einen Riegel vorzuschieben, und sie nimmt ungehemmt ihren Fortgang. Doch können Staaten nicht ohne gewisse menschliche Grundregeln und moralische Werte überleben, die im Abendland durch die Bibel geprägt wurden. Die Verachtung der liberalen Eliten für diese biblischen Werte, die von der breiten Masse ihrer Völker auch weiterhin respektiert werden, beweist, dass der Liberalismus den Kontakt mit der Wirklichkeit verloren hat und obsolet geworden ist. Es gilt zu vermeiden, dass der Antiliberalismus seinerseits zur Tyrannei wird, aber der Würgegriff, in dem der Liberalismus die Politik und die Medien des Westens heute gefangen hält, ist eine wahrhaftige Tyrannei, mit der Schluss gemacht werden muss.

Kurzum, liberale Werte sind biblischen Werten entgegengesetzt. Biblische Werte haben die abendländischen Nationen aufgebaut. Liberale Werte zerstören diese Nationen. Es ist höchste Zeit, dass liberale Werte aufhören, den Westen zu zerstören. Hier hat Putin ganz recht, aber da er ein Politiker und kein Theologe ist, kann er das Argument nicht in seiner vollen Kraft ausdrücken und seine Argumentation nicht auf absoluten Dingen wie dem Allmächtigen Gott und Seinen zehn Geboten aufbauen, sondern lediglich auf der immer noch starken Verwurzelung der westlichen Völker in biblischen Werten. Nun führen siebzig Jahre schweren Leidens unter dem jüdischen Kommunismus das russische Volk zum Christus der Orthodoxie zurück, aber spielt Christus beim Widerstand der westlichen Völker gegen die Masseneinwanderung eine gewichtige Rolle? Kaum. Und dennoch spielen die Feinde Christi unter jenen, welche die Massenimmigration organisieren und finanzieren, eine Schlüsselrolle (Leser dieser „Kommentare“ mögen sich an die in Schweden lebende Jüdin Barbara Lerner-Specter erinnern, die damit prahlte, dass ihre Rasse hinter der Einwanderung stehe, die „zur Rettung Europas nötig“ sei – das heisst „zur Rettung Europas vor Christus“).

Mag Putin also die Nationen des Abendlandes mit dem Argument verteidigen, diese seien biblischen Werten treu geblieben – wer kann ernstlich bestreiten, dass diese Werte immer schneller erodieren? „Dankeschön dafür, dass Sie uns verteidigen wollen, aber ehrlich gesagt brauchen wir Ihre Verteidigung nicht. Wir lieben unseren Liberalismus, weil er uns die Freiheit gibt, zu sündigen, wie wir nur wollen. Sie versuchen, uns vor uns selbst zu retten, aber wir verneigen uns vor Mammon (dem Geld) und wir verehren unsere Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit. Wir entscheiden uns dafür, zur Hölle zu fahren. Lassen Sie uns bitteschön in Ruhe. Wir haben Jahrhunderte gebraucht, um Gott loszuwerden, und wir wollen Ihn nicht zurück.“ Solcher Art ist die – wenn nicht explizite, so doch implizite – Reaktion des Westens auf Putins politische Agenda. Er braucht feurige Apostel, die das Plädoyer für die Religion in seiner absolutesten Form ausdrücken:

Gott existiert seit aller Ewigkeit unverändert. Er hat frei entschieden, spirituelle Geschöpfe zu erschaffen, Engel und Menschen, mit einer materiellen Erde, damit Er Lebewesen hat, die an Seiner unendlichen Seligkeit teilhaben können. Doch will er in Seinem Himmel keine Roboter, und deshalb muss jedes spirituelle Lebewesen kraft seines freien Willens entscheiden, ob es die Ewigkeit mit Ihm im Himmel oder ohne Ihn in der Hölle verbringen will. Doch ein Drittel der Engel und das erste Menschenpaar wählte die Hölle. Darauf schuf Er eine Rasse, die eine Wiege für Seinen göttlichen Sohn bilden sollte, damit dieser eine menschliche Natur annehmen und den Sündenfall wiedergutmachen konnte. Jene Rasse kreuzigte Seinen Sohn und bekämpft seither ununterbrochen die Kirche, die Sein Sohn begründet hat, um bis zum Ende der Welt weiter Seelen zu retten. Dieser Kampf ist ein kosmischer Krieg, der die Triebkraft der Weltgeschichte bildet.

Kyrie eleison.