Eleison Kommentare

Welt, Wohin?

Welt, Wohin? on Januar 2, 2016

Nun haben wir also das neue Jahr 2016 erreicht, ohne daß die Kirche vollständig zusammengebrochen oder die Welt in ihren dritten Weltkrieg gestürzt ist. Jedoch wurden wir den beiden Katastrophen erheblich nähergebracht. Auf welchem Weg sind wir also? Welche Möglichkeiten haben wir, um die Katastrophe zu verhindern?

Die Welt betreffend wurde insbesondere Syrien in ein Pulverfaß verwandelt, wo das Pulver regelrecht angehäuft wird für eine immer größer werdende Explosion. US-Amerika und Rußland mit ihren jeweiligen Verbündeten stehen Gewehr bei Fuß, um für eine von zwei konkurrierenden Zukunftsvisionen der Welt zu kämpfen: auf der einen Seite wollen die Bankster, welche momentan die USA beherrschen, eine unipolare Welt, um über ihre Neue Weltordnung (NWO) eine weltweite Hegemonie auszuüben. Auf der anderen Seite wollen die Russen eine multipolare Welt, wo sie ihre nationale Unabhängigkeit bewahren und ihre eigenen Interessen verfolgen können. Wer wollte Rußland absprechen, daß sie die NWO an der Weltübernahme hindern möchten? Bisher haben sie mit großer Zurückhaltung auf die abscheulichen Provokationen des Abendlandes reagiert.

Doch wie immer gilt: Der Mensch denkt, Gott lenkt. Wenn die Menschen nicht zu sündigen aufhören, so werden nicht sie, sondern wird vielmehr Gott bestimmen, wann die „Hunde des Krieges“ von der Leine gelassen werden. Wie üblich werden die Menschen dann zwar wissen, warum sie den Krieg begannen, doch Gott allein weiß, wie dieser Krieg ausgehen wird. Die Russen verfügen über einige bemerkenswerte Waffen, so daß der Westen keinesfalls siegessicher sein kann – insbesondere, wenn wir alle genügend für die Weihe Rußlands an das unbefleckte Herz Mariens beten, weil dann die Russen für uns alle einen Abbruch des Marsches in den Abgrund erlangen könnten. In jedem Fall wird der Krieg nur so lange dauern und nur so zerstörend sein, wie für Gottes Plan nötig, um zwar keine sogenannten Zivilisationen, sondern Seelen zu retten. Werden die Seelen diese Lektion lernen? Falls nicht, so könnte Gott zulassen, daß sie noch mehr Chaos und Verwüstung über sich bringen.

Die Kirche betreffend können wir sagen, daß ihr Einfluß auf das Weltgeschehen entscheidend ist. Überall dort, wo wahrhaft katholische Priester die wahren Sakramente spenden, löschen sie genau jene Sünden aus, welche die Ursache des Krieges sind (vgl. Jakobus 4,1). Doch was mußten wir 2015 erleben? Die Kirchenmänner, welche momentan die Kirche beherrschen, zeigten kaum oder keine Anzeichen dafür, daß sie von den falschen Prinzipien des Zweiten Vatikanischen Konzils zur wahren Lehre des Neuen Testamentes zurückkehren wollen, und Papst Franziskus im besonderen scheint durch seine hemmungslose Anwendung dieser falschen Prinzipien nur darauf bedacht zu sein, die katholische Kirche zu zerstören. Damals in den 1970er-Jahren, als das Verwüstungswerk des Konzils unaufhaltsam fortzuschreiten drohte, schenkte Gott in seiner Barmherzigkeit seiner Kirche einen Erzbischof, welcher eine neue Generation von katholischen Priestern heranbilden würde, welche den wahren Glauben bekennen, der Welt zeigen, daß er nicht veraltet ist, und dadurch als eine Bremse gegen die Zerstörung wirken würden. Doch starb Erzbischof Lefebvre im Jahre 1991, und seine Nachfolger an der Spitze seiner Bruderschaft verloren alsbald sein Verständnis für die Notwendigkeit, der modernen Welt mit ihrem finsteren Konzil zu widerstehen. Im Jahre 2015 sahen wir lediglich ein Zeichen nach dem anderen dafür, daß die Bruderschaft dem neo-modernistischen Rom immer näherkommt.

Wir müssen also die Frage stellen: Haben diese Nachfolger noch Verständnis dafür, warum der Erzbischof in erster Linie seine Priesterbruderschaft St. Pius X. gründete? Besitzen sie noch das Gespür für den wahren Glauben? Sind sie ihrer Verantwortung sich bewußt, diesen Glauben auch zu bezeugen und ihn nicht von der Welt verwässern zu lassen? Im Jahr 2016 mögen sie gut überlegen, bevor es zu spät ist, bevor die Bruderschaft selber sich dazu verurteilt, ihr Salz zu verlieren, indem sie der konziliaren Apostasie sich anschließt, indem sie nicht mehr länger der Stachel im Fleisch der Neo-Modernisten ist und indem sie aufhört, jene Kirche hochzuhalten, welche allein das Geheimnis zum Weltfrieden besitzt, unseren Herrn Jesus Christus: „gestern, heute und immerdar, weder Liberalist noch Modernist“ (Zitat Erzbischof Lefebvre).

Kyrie eleison.

Familienvergleich

Familienvergleich on Dezember 26, 2015

Während Argumente bestenfalls beweisen, können Vergleiche bestmöglich veranschaulichen. Vergleiche beweisen also nicht, können jedoch viel Licht von dem, was wir wissen, auf das werfen, was wir nicht wissen. Angesichts der gegenwärtigen, ein halbes Jahrhundert alten Kirchenkrise, benötigen wir so viel Licht, wie wir nur bekommen können, denn mit jedem weiteren Tag wird sie unbegreiflicher, anstatt verständlicher. Ein jüngst zur Tradition Konvertierter sandte folgenden ergiebigen Vergleich kürzlich an mich, worin er die katholische Kirche und die Konzilskirche, auch Neukirche genannt, mit der rechtmäßigen und der unrechtmäßigen Familie ein- und desselben Mannes vergleicht. Wenden wir diesen Vergleich auf des Mannes Ehe, seine Autorität und seine Kinder an.

Erstens. Durch die legitime Eheschließung mit seiner wahren Frau gründet ein Mann eine Familie und hat rechtmäßige Kinder. Doch nach einer Weile wird der Mann untreu und verstößt sein Eheweib, um mit seiner Geliebten im Ehebruch zu leben, mit welcher er auch Kinder zeugt, also Bastarde. Auf ähnliche Weise wird ein Kardinal durch seine ordnungsgemäß anerkannte Wahl zum Papst der rechtmäßige Vater der katholischen Kirche, und durch den wahren Glauben der geistige Vater vieler wahren Katholiken. Doch nach einiger Zeit hurt er als Konzilspapst der Welt hinterher und bringt durch seinen Ehebruch mit der Welt eine neue Familie aus konziliaren Bastarden hervor. Ebenso wie nun ein und derselbe Mann gleichzeitig der Vater einer rechtmäßigen und einer unrechtmäßigen Familie sein kann, so kann auch ein Papst zur gleichen Zeit das Oberhaupt der katholischen Kirche und der Neukirche sein.

Zweitens. Ein Familienvater besitzt wahre Autorität über seine wahre Familie, jedoch keine wahre Autorität über seine zweite Familie, weil sie nicht seine wahre Familie ist. Auf ähnliche Weise hat auch der Konzilspapst wahre Autorität über alle wahren Katholiken, aber keine wahre Autorität über die Neukirche mit den Konzilskatholiken. Und so wie die erste und wahre Familie ihren echten Vater braucht, und das Eheweib und die Kinder alles tun, um ihn wieder nach Hause zu bringen, dieser jedoch an seine Ehebruchs-Partnerin und an seine unehelichen Kinder sich klammert, welche ebenfalls alles tun, um ihn festzuhalten, so ist auch jeder Konzilspapst noch immer von den Traditionskatholiken geachtet, welche an ihn appellieren, seine Pflicht gegenüber ihnen zu erfüllen. Er jedoch zieht die Konzilskatholiken vor, welche kaum wahren Respekt vor ihm haben, jedoch ebenfalls an ihn sich klammern, um ihre widerrechtliche Stellung zu überdecken.

Drittens. Weder wird ein wahres Eheweib akzeptieren, mit der sie verdrängenden ehebrecherischen Partnerin gleichgestellt zu werden, noch werden die wahren Kinder (wenn sie reif genug sind) es hinnehmen, von der falschen Familie adoptiert und mit den Bastarden verglichen zu werden. Genauso ist die Tradition mit der Neukirche absolut unvereinbar, und daher können auch wahre Katholiken nicht akzeptieren, durch irgendeine Form des Ausverkaufs oder Verrates der Tradition in die Neukirche einverleibt zu werden. Es steht ihnen nicht zu, wie ihr echter Vater in seiner ehebrecherischen Umgebung herumzuhuren, selbst wenn er ihr wahrer Vater ist und sie ihn wirklich brauchen. Sondern der Vater muß zu seiner wahren Familie zurückkehren. Auch dürfen die rechtmäßigen Kinder vernünftigerweise nicht meinen, ihren Vater heimbringen zu können, indem auch sie sich seiner verführenden Umgebung anschließen. Viel wahrscheinlicher ist hingegen, daß auch sie darin verführt werden.

Dieser Vergleich eines beliebigen Neupapstes mit dem Vater zweier Familien ist in vielen weiteren Punkten ergiebig, da es im Wesen eines Papstes liegt, Vater zu sein. Doch: „Jeder Vergleich hinkt“ (ein weiterer glänzender Vergleich) und das kranke Bein dieses Vergleichs besteht hauptsächlich darin, daß der Unterschied zwischen den zwei Familien des einen Vaters im Alltagsleben vollkommen eindeutig ist. Im Gegensatz dazu ist die Unterscheidung zwischen der katholischen Kirche und der Neukirche zwar in der Theorie völlig klar, in der Praxis jedoch sehr schwierig zu entwirren, da die beiden im Alltagsleben beinahe hoffnungslos miteinander verflochten sind. Damit der Katholik einen kühlen Kopf behalte, muß er sowohl die klare Unterscheidung in der Theorie kennen, als auch die extreme Verwirrung in der Praxis anerkennen.

Kyrie eleison.

Ankunft des Messias

Ankunft des Messias on Dezember 19, 2015

Wie groß ist doch der Gegensatz zwischen der heutigen Weihnachtszeit in den einst christlichen Nationen, und den über das Alte Testament verteilten Prophezeihungen der Ankunft des Messias. Dieser Gegensatz markiert den Beginn und das Ende dieser Nationen. Die Ankunft Christi, welche von den Juden rund zweitausend Jahre lang vorbereitet worden war, schmiedete durch seine Kirche diese Nationen (der Heiden), um den Gottesdienst aufzugreifen, welchen die Juden auf geheimnisvolle Weise aufzugeben beschlossen hatten. Und heute ist das Ende der Zeit dieser Nationen gekommen, weil nun wiederum sie dabei sind, Gott aufzugeben. Wir tun gut daran, die Herrlichkeit und unendliche Größe der messianischen Mission in unser Gedächtnis zu rufen, aber auch die Schwere unserer Abkehr von ihm; und dies möchten wir durch eine zufällige Auswahl aus hunderten von messianischen Zitaten aus dem Alten Testament machen:

1. David (1000 vor Christus): Die Juden werden den Messias verleugnen (Psalm 21,7–8). Er wird die Heiden bekehren (Ps. 21,28). Ein Jünger wird ihn verraten (Ps. 40, 10). Er wird in seiner Qual verspottet werden (Ps. 21, 7–9). Seine Feinde werden seine Hände und Füße durchbohren und über sein Gewand das Los werfen (Ps. 21,17 u. 19). Sie werden ihm Essig zu trinken geben (Ps. 68,22).

2. Isaias (720 v.Chr.): Der Messias wird die Nationen bekehren (2, 2–3). Er wird aus einer Jungfrau geboren werden (7,14). Könige werden ihn als Kind anbeten (9,6–7). Er wird einen Wegbereiter haben, welcher das Volk auf ihn vorbereitet (40,3–4). Er wird die Güte in Person sein (42,1–3). Er wird der Mann der Schmerzen sein (53,3). Er wird sein Leben hingeben für unsere Missetaten (53,5). Er wird keinen Klagelaut von sich geben (53,7). Er wird als Verbrecher dargestellt werden (53,12). Er wird über die Welt regieren (55,5). Seine Braut, die Kirche, wird ihm eine Vielzahl von Kindern schenken (66,18–23).

3. Hosea (600 v.Chr.): Der Messias wird auf Anweisung seines Vaters aus Ägypten zurückkehren (11,1). Er wird die Nationen bekehren (2,19–24). Als Strafe für das Verleugnen von ihm werden die Juden über die ganze Welt zerstreut werden (9,17).

4. Micha (600 v.Chr.): Der Messias wird in Betlehem geboren werden und Gott und Mensch zugleich sein (5,2). Er wird die Nationen bekehren (4, 2–3). Er wird unsere Versöhnung sein (7,18–20).

5. Joël (600 v.Chr.): Der Messias wird den Heiligen Geist über seine Kirche ausgießen und die Gläubigen werden prophetisch sprechen (2,28–29). Der Messias wird in großer Macht kommen und die ganze Welt richten (3,2).

6. Jeremias (600 v.Chr.): Die Geburt des Messias wird bekannt werden über die Tötung unschuldiger Kinder, worüber ihre Mütter wehklagen werden (31,18). Er wird die Nationen bekehren und einen, den ersten Bund weit übertreffenden, Neuen Bund mit dem Volk schließen (31,31–34).

7. Ezechiel (580 v.Chr.): Der Messias wird aus dem Stamme Davids kommen (17,22). Er wird die Krone des königlichen Hauses Davids empfangen (21,27).

8. Daniel (500 v.Chr.): In 490 Jahren nach dem Erlaß, Jerusalem nach der Babylonischen Gefangenschaft wiederaufzubauen, wird der Messias kommen. Er wird die Herrschaft der Tugend wiederherstellen; die Juden werden ihn verleugnen und zu Tode bringen; der Tempel und Jerusalem werden zerstört werden; die Juden werden bis zum Ende der Zeit in einem Zustand der Verwüstung sein (9,24–27).

Beim Lesen dieser Zitate kommt uns in Erinnerung, wie untrennbar der Messias von seinem Volk der Juden gewesen war und wie dennoch seither die Juden von ihm sich getrennt haben. Also erhob Gott durch den Messias ein neues Volk – nicht mehr durch die Rasse, sondern durch den Glauben auserwählt –, doch nun schwelgt auch dieses neue Volk im Materialismus. O Herr, gewähre uns zu dieser Jahreszeit die Erinnerung daran, wie der Messias die Welt verändert hat, und wie heute, abgewandt von ihm, sie auf furchtbare Weise sich zurückverändert.

Kyrie eleison.

Beethoven-Kracher

Beethoven-Kracher on Dezember 12, 2015

In zwei Monaten wird von Freitagabend, den 19. Februar um 18 Uhr, bis Sonntagmittag, den 21. Februar, hier in Broadstairs ein dreitägiger Kracher der Musik Beethovens stattfinden. Ein junger US-amerikanischer Pianist, welcher alle 32 Klaviersonaten Beethovens vom Blatt spielen kann und sie auch alle schätzt, kommt über den Atlantik, um einige von ihnen uns vorzuspielen. Noch wissen wir nicht, welche Stücke das sein werden, doch zweifellos wird er die drei beliebten Klassiker, die Pathétique, die Mondscheinsonate und die Appassionata spielen (und die Waldstein), sowie noch Zeit haben, viele weitere Stücke zu analysieren und vorzuführen. Im Augenblick ist für die drei Tage kein festes Programm vorgesehen, doch wird genügend Raum vorhanden sein für Fragen, Diskussion und Improvisation. Ein gewisser Bischof wird bei der Analyse seines Lieblingskomponisten tiefergehend mitwirken. Ziel des Wochenendes wird sein, daß die Teilnehmer ein Verständnis dafür erhalten, wie klassische Musik funktioniert, und warum gerade Beethoven einer ihrer berühmtesten Komponisten ist.

Nun mögen manche entgegenhalten, was denn Musik, und insbesondere revolutionäre Musik, mit der Verteidigung und der Verbreitung des katholischen Glaubens zu tun habe? Die Antwort muß hier an dieser Stelle kurz ausfallen: Erstens möge niemand die Musik verachten, denn sowohl die katholische Kirche als auch der Teufel wissen sehr genau, daß die Musik eine Sprache darstellt, welche auf einzigartige Weise auszudrücken und zu formen vermag, was in der menschlichen Seele vor sich geht. Deshalb beeinflußt die Musik auch die Richtung, in welche eine Seele geht: in Richtung Himmel (Gregorianischer Choral) oder in Richtung Hölle (nahmen nicht die Opfer der jüngsten Schießerei im Pariser Bataclan-Club gerade an einem Rock-Lied teil, welches den Teufel anrief?). Die Musik hat einen Anteil an der Seele fast aller Menschen, und dabei reicht diese Musik normalerweise tief hinein, im guten oder im schlechten Sinn. Wir würden kaum übertreiben, wenn wir sagten, daß jeder Mensch entweder die Musik seiner Religion in sich hat oder aber die Religion seiner Musik, z.B. des Teufels. Katholiken, welche erkennen, daß ihre Lieblingsmusik nicht viel über Pop oder Rock hinausragt, könnten bei der Gelegenheit einer gelehrten musikalischen Vorstellung von Beethoven die klassische Musik besser in den Griff bekommen.

Gewiß gibt es eine ganze Menge Musik, welche über Beethoven steht. Zwar wurde er in der Alten Ordung geboren, genau 19 Jahre bevor 1789 die Französische Revolution ausbrach, doch starb er erst 38 Jahre später, als 1827 das moderne revolutionäre Zeitalter bereits voll im Gange war. Somit erstreckte sein Leben sich über diesen erschütternden Umbruch, welchen er musikalisch in einigen seiner Meisterwerke verarbeitete. Hierbei wäre insbesondere die Appassionata- Klaviersonate zu nennen, sowie die Eroica-Symphonie, welche er ursprünglich dem Held der Revolution, Napoleon Bonaparte, gewidmet hatte. Während der verhältnismäßige Gleichmut der musikalischen Meisterwerke der vorrevolutionären Meister frei von romantischem Sturm und Drang ist, ist sie gleichzeitig umso weiter von unserer heutigen, in der Revolution gebadeten Zeit entfernt. Deswegen vermag Beethoven mit seiner Musik jene heutige Seelen anzusprechen, welche ansonsten nur wenig bis kein Interesse an der Musik der alten Meister finden. Auch ist Beethoven nicht nur revolutionär. Die einzigartige Kraft seiner größten Meisterwerke kommt eben daraus, daß ihr romantischer Wein in den klassischen Schläuchen enthalten und angeordnet wird, welche von Haydn und Mozart er erbte.

Damit wir eine zahlenmäßige Vorstellung erhalten, bitten wir Sie, uns zu informieren, wenn Sie am Beethoven-Wochenende teilnehmen möchten. Außerhalb der Saison sollten die lokalen Pensionen genug Platz für Übernachtungen bieten. Wenn männliche Leser eher Direkt-Katholisches bevorzugen, so mögen sie alsbald für die ignatianischen Exerzitien sich anmelden, welche Pater Abraham und ich zwischen dem 26. Dezember ab 18 Uhr und dem 31. Dezember bis 18 Uhr predigen werden.

Kyrie eleison.

Novus Ordo Missae – III.

Novus Ordo Missae – III. on Dezember 5, 2015

Wenn die Beweise für eucharistische Wunder, welche innerhalb der Novus Ordo Kirche geschehen (siehe EC 436 und 437), so echt sind, wie sie zu sein scheinen, dann müssen Katholiken ihren Verstand auf Gott ausrichten und nicht umgekehrt. Zudem haben traditionstreue Katholiken eine besondere Notwendigkeit, herauszufinden, was Gott mit diesen Wundern bedeuten wollte, weil diese Traditionalisten durch ihr Wissen, wie unangenehm die Novus Ordo Messe (NOM) dem lieben Gott sein muß, nicht so leicht verstehen werden, was er gemeint haben kann.

Gott hat schon viele Jahrhunderte lang solche Wunder gewirkt. Der Hauptgrund war immer, den Glauben der Katholiken in eine Glaubenswahrheit zu bestärken, welche nicht sehr einfach zu glauben ist, jedoch dem Herzen Gottes sehr nahe liegt. Daß in der Messe nach der Konsekration des Brotes und des Weines Gott selber an die Stelle ihrer Substanzen tritt, ist ein so außerhalb des normalen Laufs der Natur auftretender Vorgang, daß diese Erfindung der Liebe Gottes, sich selbst als Speise für seine Schäfchen hingeben zu wollen, zwar praktisch sein mag, aber auf gewisse Weise unglaublich erscheint. Und so hat Gott zur rechten Zeit und am rechten Ort in dieser oder jener Gestalt und Form sichtbare Wunder gewirkt, um den zweifelnden Seelen zum Glauben zu verhelfen. Ein weiterer Grund für diese Wunder – vor allem dort, wo Entheiligung oder ähnliches der heiligen Eucharistie vorkam – ist, die Katholiken an die heilige Behandlung und Anbetung zu erinnern, welche gebührend sind für die einfachen Erscheinungen, hinter welchen Gott selber sich verbirgt.

Diese beiden Gründe treffen besonders heute zu, wo die NOM die Wahrnehmung der Realpräsenz massiv vermindert, ohne sie jedoch immer zu beseitigen (siehe EC 437). Wer kann leugnen, daß der NOM-Ritus und seine Praxis in der ganzen Novus Ordo Kirche, z. B. das Empfangen der Kommunion im Stehen und in die Hand, unzählige Katholiken zum Zweifel an die Realpräsenz und viele Priester zu einer mangelnden Hochachtung bei der Handhabung der hl. Eucharistie geführt hat? Wer kann leugnen, daß sowohl der Zweifel an als auch die leichtsinnige Respektlosigkeit gegenüber ihr seit Einführung der NOM im Jahre 1969 gewaltig zugenommen hat? Menschlich gesprochen ist es nicht erstaunlich, daß es Wunder im Rahmen der NOM gab, sondern daß es nicht noch viel mehr gab. In jedem Fall weiß Gott es am besten.

Allerdings sind diese Wunder – immer unter der Voraussetzung, daß sie echt sind – auch Lektionen für die Traditionskatholiken, welche einen gewissen Abstand zum Novus Ordo System genommen haben. Die deutlichste Lektion ist, daß weder alle Novus Ordo Messen, noch alle Novus Ordo Bischofs- oder Priester-weihen ungültig sind, wie „Traditionalisten“ zu denken versucht sein können. Der Grund ist sicherlich folgender: während seit den 1960er-Jahren viele katholische Schäfchen zu weltlich geworden sind, um den Erhalt des wahren Meßritus noch zu verdienen, so haben sie doch die Messe noch genug geliebt, um sie nicht vollständig zu verlieren. Die NOM kann von Gott erlaubt worden sein, um den Katholiken, welche den Glauben aufgeben wollten, es einfacher zu machen, jedoch jenen, welche ihn behalten wollten, dies nicht unmöglich zu machen.

Deshalb sind der NOM und die Novus Ordo Kirche als Ganzes gefährlich für den Glauben; und die Katholiken tun gut daran, an die Tradition sich zu klammern, um diese Gefahr zu meiden. Als sie aber einen Abstand zwischen sich und der Amtskirche geschaffen haben, da haben sie der gegensätzlichen Gefahr der Isolation sich ausgesetzt, welche zu einer von der Wirklichkeit abgekoppelten sektiererischen und sogar pharisäerhaften Geisteshaltung führen kann. Es gibt wahre Sakramente im Novus Ordo und echte Katholiken, für welche Gott sorgt, und die „Traditionalisten“ sollten froh sein, daß es diese gibt. Möge ihre Isolation nicht dazu führen, daß sie sich zu leugnen gedrängt fühlen, daß es noch überhaupt irgendetwas Katholisches im Novus Ordo gäbe. Das wäre unwirklich, und das Pendel der Wirklichkeit schwänge zurück, so wie auch bei der Führung der Priesterbruderschaft, welche derzeit leugnen will, daß es weiterhin Isolationsbedarf gegenüber der Amtskirche gibt. Nein. Die Tradition muß immer noch sich abschirmen, doch benötigt sie keine isolationistische, sondern eine großzügige Geisteshaltung.

Kyrie eleison.

Novus Ordo Missae – II.

Novus Ordo Missae – II. on November 28, 2015

Tatsachen sind hartnäckig – solange sie Tatsachen sind. Wenn Leser bezweifeln, daß das eucharistische Wunder von 1996 in Buenos Aires eine Tatsache ist, sollten sie eigene Forschungen durchführen: Das Youtube-Video http://youtu.be/3gPAbD43fTI könnte als Ausgangspunkt dienen. Wenn die Erforschung dieses Falles sie nicht überzeugt, dürften sie den parallelen Fall aus Sokółka in Polen sich anschauen, wo ein ganzes Wallfahrtszentrum um ein 2008 aufgetretenes eucharistisches Wunder entstand (http://jloughnan.tripod.com/sokolka.htm). Mit ein wenig mehr Forschung im Weltnetz würde man sicherlich auf weitere solcher Novus-Ordo-Wunder stoßen, wobei zumindest ein paar von ihnen zuverlässig wären.

Doch wie ist das möglich? Traditionelle Katholiken nehmen mit der Muttermilch auf, daß der neue Meßritus (NOM) ein Greuel in den Augen Gottes ist, und dazu beitrug, daß unzählige Katholiken den Glauben verloren. Der Grund ist, daß der NOM, genau wie das Zweite Vatikanische Konzil welchem er folgte, doppeldeutig ist, die Häresie begünstigt und sehr viele Seelen aus der Kirche weggeführt hat, weil die regelmäßige Teilnahme am protestantisierten Ritus sie praktisch in Protestanten verwandelt hat. Den meisten Traditionskatholiken sollten die ernsthaften dogmatischen Probleme dieses neuen Meßritus’ bekannt sein, welcher so konzipiert wurde, um die grundlegenden katholischen Lehren von der Realpräsenz, vom Sühneopfer und vom opfernden Priestertum abzuschwächen. Wie kann dann Gott damit eucharistische Wunder wirken, wovon eines aus Sokółka einen nationalen Wallfahrtsort für ganz Polen gemacht hat?

Doktrinell ist der NOM doppeldeutig und steht halbwegs zwischen der Religion Gottes und der konziliaren Religion des Menschen. Nun aber in Glaubensfragen ist die Doppeldeutigkeit tödlich, weil sie normalerweise konstruiert wird, um den Glauben zu untergraben, was der NOM vielfach tut. Aber gerade weil Doppeldeutigkeit für zwei Deutungen offen ist, schließt der NOM die alte Religion nicht völlig aus. Ein echt frommer Priester kann die Doppeldeutigkeit in die alte Richtung leiten. Das macht den NOM nicht als solchen annehmbar, weil seine wesenhafte Doppeldeutigkeit nach wie vor die neue Richtung bevorzugt, aber es bedeutet beispielsweise, daß die Wandlung immer noch gültig sein kann, was Erzbischof Lefebvre auch nie bestritten hat. Wenn die eucharistischen Wunder echt sind, dann können ferner eindeutigerweise auch nicht alle Bischofs- und Priesterweihen des neuen Ritus ungültig sein. Kurz gesagt: Der NOM an sich ist als Ganzes und in Teilen schlecht, nicht jedoch in allen seinen Teilen.

Stellen wir uns nun mit der größten Achtung vor, was der Allmächtige Gott vom neuen Meßritus hält. Auf der einen Seite liebt Gott seine Kirche wie seinen Augapfel und wird sie bis zum Ende der Welt erhalten (siehe Matthäus 16,18). Auf der anderen Seite hat er entschieden, die Kirchenleitung menschlichen und fehlbaren Kirchenmännern zu überlassen, welche er zwar führen wird, deren freiem Willen er aber offensichtlich einen so bemerkenswerten Grad an Spielraum zubilligt, daß diese die Kirche gut oder schlecht führen können – beginnend mit dem Verrat an seinem eigenen Sohn. In der heutigen Zeit nun sieht die Revolution – sei sie jüdisch, freimaurerisch, kommunistisch oder globalistisch – ihren Hauptgegner in Gottes Kirche, und die Revolution hat daher versucht, insbesondere durch die Führungskräfte der Kirche, sie zum Einsturz zu bringen. Der schrecklichste Erfolg der Revolution war das Zweite Vatikanum und der NOM, was sicherlich mehr die Schuld der Hirten als der Schafe war. „Die Festung wird sogar von denen verraten, welche sie hätten verteidigen sollen,“ sagte der heilige John Fisher an einem parallelen Zeitpunkt der Reformation. Wie wird Gott dann um seine Schafe sich kümmern, von denen viele – nicht alle – relativ unschuldig am Verrat des Konzils sind?

Nach dem Zweiten Vatikanum besaßen einige Priester und Laien die Gnade, sofort zu erkennen, daß es ein Verrat war, und so kam innerhalb von ein paar Jahren die traditionelle Bewegung zustande. Anderen Schäfchen schenkte Gott die Gnade, die Situation erst später zu verstehen. Aber können wir nicht alle anerkennen, daß es viele gute Katholiken gibt, die auf ihre Bischöfe vertrauten, so wie gute Katholiken es normalerweise tun sollten? Und bestanden nicht diese Bischöfe auf der Lüge, daß der NOM keinen Unterschied zur wahren Messe darstelle? Was das Zweite Vatikanum und den NOM vor allem spezifizierte, war gerade die Amtlichkeit der modernistischen Häresie in der Kirche. Wäre es also nicht einleuchtend, daß solche Schäfchen als Strafe für ihre moderne Weltlichkeit den wahren Ritus der Messe weitgehend verlieren, während sie als Belohnung für ihre noch bestehende Sehnsucht nach der Messe wenigstens eine gültige Messe nicht verlieren? Die Zukunft der Kirche ist aber von jenen Seelen abhängig, welche die Revolution durchaus verstehen und alle Zweideutigkeiten des Zweiten Vatikanum und des NOM vollständig ablehnen.

Kyrie eleison.