Eleison Kommentare

Konstruktive Ratschläge

Konstruktive Ratschläge on Oktober 10, 2015

Unsere Sprache kennt den Ausdruck „über den Tellerrand hinausschauen.“ Er bedeutet außerhalb der eigenen üblichen Denkweise zu denken. Unsere jetzige Zeit ist die perfekte Gelegenheit für diesen Blick über den Tellerrand. Seit sechs- oder siebenhundert Jahren wendet die Menschheit von Gott sich ab – in einem frei gewählten Vorgang, wo Gott nicht eingreift, um ihn zu stoppen (was er ja einfach tun könnte), denn er gab uns Menschen den freien Willen nicht, um ihn wieder wegzunehmen. Wenn also Gott in unserer Zeit zuläßt, daß dieser Vorgang konsequent sein Ende erreicht, dann muß er hoffen, daß das Vertiefen der Krise und der dabei sich erhöhende Druck schließlich immer mehr Seelen antreibt, über den Tellerrand ihres Materialismus hinauszuschauen und dadurch wieder auf den Weg in den Himmel zu gelangen.

Wie nun die nächsten Jahren sich entfalten, bleibt Gottes Geheimnis, vor allem den Kalender betreffend. Allerdings scheint es sehr wahrscheinlich zu sein, daß die Vor- und Stadtgebiete, wo die meisten von uns leben, ernsthaft destabilisiert werden. Erstens, weil diese Gebiete weitgehend in den Materialismus eingetaucht sind und ohne Gott „glücklich“ leben, was seinen Zorn herabrufen muß. Zweitens, weil diese Gebiete wesenhaft instabil sind, da sie von der Natur abgeschnitten künstlich existieren und somit immer stärker von dem zerbrechlichen System abhängen, welches aus Supermärkten für die Nahrung und für das Überleben, aus unterbemannten Polizeikräften für die Ruhe und Ordnung, aus anfälligen Weltnetz-Satelliten für ihre Information und Kommunikation, und aus den schurkischen Banken für das eigene Dach über dem Kopf besteht.

Erst wenn die Krise wirklich zuschlägt, werden wir wahrhaftig erkennen, wie zerbrechlich unsere Umgebung war, welche so natürlich uns schien wie die Natur selber. Deshalb ist es gewiß sinnvoll, für den Lebensunterhalt und das Überleben einen Notvorrat an Nahrung und Wasser anzulegen; für Information und Orientierungshilfe einen batteriebetriebenen Radio (mit Ersatzbatterien) bereitzuhalten; für Recht und Ordnung gewisse physikalische Mittel zur Selbstverteidigung zu besitzen und Kontakt mit den unmittelbaren Nachbarn herzustellen, so wenig man sie auch gewählt haben mag, denn Freunde in der Not sind wirkliche Freunde; und bezüglich des Daches über dem Kopf so schnell und so weit wie möglich aus der Verschuldung und somit aus den Fängen der Bankkaufleute zu entkommen, obwohl es dafür nun schon reichlich spät ist.

Ein katholischer Leser geht einen Schritt weiter und schlägt vor, daß die Katholiken in einem bestimmten Gebiet sich zusammenschließen und Zufluchtsorte errichten sollen, materiell wie auch spirituell gesehen; Orte, welche von außen unsichtbar sind, aber wo innen die Freude am Glauben regiert. Dies scheint ein seltsamer Gedanke zu sein, doch gewiß blickt er „über den Tellerrand.“ Auch hängt er von einer Reihe von Katholiken ab, welche nahe genug beieinander leben und angesichts gewisser bevorstehender Ereignisse denselben Eindruck von Dringlichkeit haben. Doch kann die Zeit für diesen Vorschlag kommen. So mancher „Student“ sollte seine Zeit an der „Universität“ gut nutzen und eine Dissertation schreiben darüber, wie die Katholiken unter der brutalen kommunistischen Unterdrückung ihren Glauben bewahrt haben. Der Globalismus ist bisher noch nicht physisch brutal, doch kann er deswegen für die Seelen sogar gefährlicher sein.

Und schließlich macht ein Priester einige klassische Vorschläge für geistige Mittel, um die gegenwärtigen geistlichen Bedürfnisse zu erfüllen, welche dringlich genug sind, auch ohne schwerwiegende und unmittelbar bevorstehende Ereignisse. Das tägliche Beten aller 15 Rosenkranz-Geheimnise besitzt die himmlische Garantie für Wirksamkeit. Ein 24-stündiges Fasten mit Wasser und Brot kann Wunder bewirken. Ein phyisches Werk der Barmherzigkeit, z.B. einem echten Bettler echte Almosen zu geben (was schwieriger ist als das Ausstellen eines Schecks), zieht Gnade nach sich. So auch ein geistliches Werk der Barmherzigkeit, wie z.B. das Verteilen einer katholischen Schrift oder einer wundertätigen Medaille an Nicht-Katholiken. Eine Abstinenz vom Weltnetz für einen oder mehrere Tage kann der Gewohnheit der Zeitverschwendung entgegenwirken und kann eine halbe Stunde freie Zeit erwirken, in welcher man sich in das Leiden unseres Herrn vertieft, welcher sehnlichst darauf wartet, daß wir all sein Erlittenes verwenden.

Kyrie eleison.

Argentinische Bestätigung

Argentinische Bestätigung on Oktober 3, 2015

Ein Leser aus Südamerika bestätigt, was ein Leser aus Nordamerika vor einigen Wochen hier schrieb. Seien Sie, liebe Leser, getrost, weil nächste Woche einige konstruktive Vorschläge folgen werden.

„Dieser nordamerikanische Bruder im Glauben aller Zeiten beschreibt auf hervorragende Weise die Gegenwart und Zukunft, und ich stimme ihm vollständig zu. Über 30 Jahre lang haben ein paar Freunde und ich davor gewarnt, wie die heutige, und aus menschlicher Sicht unumkehrbare Situation enden wird. Auch wenn wir sehen, was kommen muß und jetzt vor der Tür steht, so sind wir doch nur wenige. Wundert es daher, daß die Menschen, welche uns sagen hören, daß sie sich vorbereiten sollen, nur Anstoß an unseren Befürchtungen nehmen? Könnte jemand für etwas anderes uns halten als Spaßvögel, Nihilisten oder Verrückte?“

„Diese Menschen stecken, wie alle anderen auch, bis über beide Ohren in ihrem Alltagstrott: das regelmäßige Gehalt erarbeiten, genug zum Begleichen ihrer Rechnungen verdienen, sowie ausrechnen, ob sie die Aufnahme neuer Schulden sich leisten können. Für solche Menschen ist es schierer Wahnsinn und eine psychotische Ablenkung, wenn wir mit ihnen über eine mögliche Bankenkrise oder sogar über eine apokalyptische Katastrophe sprechen. Sie wollen nicht akzeptieren, daß das wackelige Kartenhaus, für dessen Errichtung inmitten eines Labyrinths aus Finanzpropaganda und von der Bank angebotenen Fesselkrediten sie so viel geopfert haben, komplett in sich zusammenfallen kann. Durch ihr verzweifeltes Streben nach niedrigeren Leihgebüren oder zinsloser Finanzierung sind sie ständig bemüht, ihren Lebensstil, den perversen Konsumismus, aufrechtzuerhalten und ihre Köpfe im modernen Morast begraben zu halten.“

„Wer, außer einem angeblich „Verrückten,“ denkt da an Wasserquellen, an Konservendosen, an selbst angebaute Lebensmittel, an vom elektronischen Weltnetz unabhängige Informationsquellen, an unkonventionelle Energiequellen, an auf schweren Akkus laufende Drucker, an Bögen von A4-Papier, an Materialien zum Buchbinden; an grundlegende Medikamente, Desinfektionsmittel und Anästhetika; an chirurgische Instrumente; an feste Brennstoffe, insbesondere Holz, Kohle und Flüssigkraftstoff, etc, etc, also an alles Notwendige, um den schlimmsten Eventualitäten zu trotzen. Denn ich bin felsenfest davon überzeugt, daß dies vor uns liegt, weil niemand einer Krise wie der unseren entkommt, ohne daß zuvor eine noch nie dagewesene weltweite Reinigung stattfindet.“

„Doch die wichtigste Vorbereitung ist die geistliche: in die Lage sich versetzen, in den anstehenden schrecklichen Momenten die eigenen Bedürfnisse beiseite zu lassen und denen zu helfen, welche am nächsten uns sind, indem wir ihnen ein Wort der Ermutigung geben, ein Stück Brot, ein wenig Wasser, sowie eine Erklärung, warum diese Katastrophe über uns gekommen ist. Dadurch können diese Menschen, von den überwältigenden Ablenkungen der Welt herausgerissen, anstatt Gott zu beschuldigen, den wahren Weg zur Rettung ihrer Seelen wiederentdecken. Eine Mutter aus Syrien erzählte einer Ordensschwester aus meinem Land, daß der Angriffskrieg, welchen sie zurzeit in Syrien erleiden müssen, ihnen beim Erkennen half, wie doch der Komfort, in welchem sie lebten, zum Verlust ihrer einfache Lebensweise beitrug, wo doch diese Einfachheit für wahre Christen so notwendig ist. Inmitten der Krise wären sie nun glücklicher als zuvor, weil sie jetzt auf das Wesentliche sich konzentrieren: auf das Alltagsleben des Christenmenschen, welcher seine Augen zu Gott und zur Heiligen Jungfrau Maria erhebt.

„Darum sehe ich trotz des Bösen um uns herum gute Neuigkeiten überall, welche in mir Freude und Hoffnung inspirieren auf grenzenlose himmlische Möglichkeiten, die gegenwärtig noch unvorstellbar sind, bis diese perverse Welt besiegt und ausgelöscht ist. Ich sehe Menschen, welche unter Opfern um ihre Nachbarn sich kümmern; das ehrenwerte Leben vieler Soldaten; die Beispiele von Märtyrern; Familienväter, welche danach streben, ihren Kindern eine christliche Erziehung angedeihen zu lassen; Tausende von Menschen, welche ähnlich wie der eingangs genannte, nordamerikanische Traditionalist denken; reagierende Traditionalisten; und viele andere Beispiele mehr. Das sind wahrlich gute Nachrichten, welche unsere Seelen erfrischen sollten mit der kühlen Brise des Vertrauens auf Gott. Denn er verläßt uns nie, und es genügt für uns, dem Leben seines Sohnes nachzueifern. Weil die Erlösung immer das Leiden voraussetzt, ist immerhin absolut gewiß, daß diese schändliche und pervertierte teuflische Lügenwelt nicht von sich selber fallen wird, sondern nur nach einer beispielhaften Züchtigung.“

Kyrie eleison.

Europa Erwache!

Europa Erwache! on September 26, 2015

Sollten manche Leser noch schlafen, so mögen sie nun aufwachen. Vor ein paar Tagen berichtete ein Leser aus Deutschland über Vorgänge, welche in den abscheulichen Massenmedien keine Erwähnung finden. Es sind abscheuliche Medien, weil sie so viele Lügen und so wenig Wahres bringen (sind nicht andererseits wir Menschen verantwortlich für unsere Medien . . . ?).

„Deutschland, Österreich und unsere südöstlichen Nachbarländer erleben seit ein paar Monaten einen Invasionsangriff durch als „Flüchtlinge“ getarnte Fremde, welche überwiegend junge und kampfbereite Männer sind. Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer sagte kreidebleich am Wochenende im Fernsehen, daß die öffentliche Ordnung vor dem Zusammenbruch stehe. Doch unsere Marionetten-Regierungen und die Massenmedien, im Dienste der Feinde Gottes stehend, unterstützen diese Invasion mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln und mißbrauchen dazu den Staatsapparat inklusive Polizei und Armee. Diese Marionetten lügen hierbei wie gedruckt, um die Invasion vor dem Volk zu verschleiern und somit maximal Schaden anrichten zu können.“

„Noch schläft die Masse des Volkes, auch wenn immer mehr Bodenständige in meiner Gegend und anderswo bereits offen vom Bürgerkrieg reden. In den Grenzgebieten von Bayern geht bereits nichts mehr. Inländer und Waren können nicht mehr oder nur stark verzögert reisen. Totgeschwiegen in den Massenmedien, ziehen – noch nicht gruppierte – Horden von Invasoren stehlend durchs Land. Die örtlichen Behörden haben – angeordnet von oben – jede Kontrolle verloren, und die Polizei rät der bestohlenen Bevölkerung, doch selber sich zu helfen und eventuell Bürgerwehren zu gründen – nachdem man erst vor ein paar Jahren uns komplett entwaffnet hat.“

„Kroatien hat seine Armee mobilgemacht und überall fährt dort Militär auf. Zügig werde ich schauen müssen, was hier vor Ort ich unternehmen kann. Doch fürchte ich, daß die meisten meiner Landsmänner nach wie vor nicht begreifen, was geschieht. Wenn erst eine gewisse Zahl von ihnen aufwacht, werden sie wie Löwen kämpfen. Deswegen versucht unsere sogenannte „Regierung“ und die sie kontrollierenden Feinde Gottes, durch Lug und Betrug auf allen Ebenen dieses Aufwachen solange wie möglich hinauszuzögern. Es wird sehr schlimm werden . . .” (Ende des Leserberichtes)

Der hier beschriebene Notfall ist selbstverständlich nicht auf Deutschland beschränkt. Auch viele andere westliche Nationen leiden unter einer ähnlichen Katastrophe. Was hier vorgeht, ist eigentlich unglaublich – außer wenn wir die Situation von einem religiösen Standpunkt aus betrachten, doch dann wird alles verständlich. Lesen Sie ruhig den ganzen Psalm 105 (bzw. 106 in neuer Nummerierung). Gott gab den Israeliten Talente und entsprechende Verantwortlichkeiten, welchen sie immer wieder untreu wurden. Wenn er sie liebte, so konnte er sie nicht ungestraft lassen (Hebräer 12,7–8). Passen wir die Verse 35 bis 41 des Psalms auf unsere Zeit an:—

„Und die Christen vermischten sich mit den Heiden und erlernten ihre Sitten. Sie verehrten ihre Liberalismus-Götzen und diese wurden ihnen zum Fallstrick. Sie brachten ihre Söhne und Töchter den Dämonen der Empfängsnisverhütung und Abtreibung zum Opfer dar. Sie vergossen schuldloses Blut: das Blut ihrer Söhne und Töchter, welches sie den Götzen der egozentrischen Vergnügungssucht opferten. So wurde das Land durch Blutschuld und ihre Taten entweiht; und sie vergingen sich durch ihre eigene Elektronik. Da entbrannte der Zorn des Herrn gegen sein Volk, und er empfand Abscheu gegen sein Erbe. Und er gab sie in die Hand ihrer uralten Feinde: und jene, welche seit 2000 und seit 1400 Jahren die Christen haßten, herrschten über sie.“

Europas Katastrophe ist eine Zulassung Gottes. Die Lösung liegt natürlich darin, zu Gott zurückzukehren, siehe Vers 44: „Er schaute auf ihre Bedrängnis, als er ihr Flehen vernahm. (46) So ließ er sie Erbarmen finden vor allen, die sie gefangenhielten. (47) Hilf uns, Herr, unser Gott, und sammle uns aus Deinen Feinden, daß wir deinem heiligen Namen danken und uns deines Lobpreises rühmen können.“

Kyrie eleison.

Verwerflicher Naturalismus

Verwerflicher Naturalismus on September 19, 2015

„Ich bin ein Mensch, der auf eigenen Beinen steht, und ich verfüge über einen Verstand, einen Willen und ein Pflichtgefühl. Ich kann ein anständiges, sogar edles Leben auf natürlicher Ebene weit über dem bloßen Materialismus führen. Nun kommen Sie als Katholik daher und künden mir von einem übernatürlichen und übermenschlichen Leben, welches dem natürlichen Leben überlegen ist und übernatürlicher Tugenden bedarf, um gelebt zu werden. Sie sagen mir, daß dieses übernatürliche Leben dem natürlichen haushoch überlegen ist, durch einen fleischgewordenen Gott ermöglicht wird und eine unvorstellbare Glückseligkeit bietet. Das ist ja schön und gut, aber ehrlich gesagt halte ich die menschliche Natur für ausreichend: das Leben weder eines Engels noch eines Tieres. Weder will ich den zukünftigen Himmel, noch seine gegenwärtigen Anforderungen hier auf Erden. Ich lehne den Vorteil mit der Bürde ab, und werde mich mit einem anständigen natürlichen Leben begnügen, welches Gott mit einem anständigen natürlichen Jenseits belohnen wird.“

Mit ähnlichen Worten skizzierte Kardinal Pie (1815–1880) die Einstellung des typischen „aufrechten und respektierlichen Bürgers“ der Mitte des 19. Jahrhunderts mit seinem schweren Irrtum vom Naturalismus, welcher seit damals und bis heute eine riesige Anzahl Seelen in die Hölle schickt. Als Naturalismus wird die Leugnung, oder in unserem Beispiel, die Ablehnung der gesamten übernatürlichen Ordnung bezeichnet: die Natur sei alles, bzw. alles was man will; und über der Natur existiere nichts, bzw. wenn es existieren sollte, so würde ich es höflich ablehnen. In seinem Lehrschreiben Humanum genus verurteilte Papst Leo XIII. den Naturalismus als den zentralen Irrtum der Freimaurerei. Der Naturalismus ist auch der große Irrtum Hollywoods – selbst wenn dies kaum jemand durchschaut, weil wir so sehr an die Welt uns gewöhnt haben, wie sie von den Freimaurern geformt worden ist, welche als Leitprinzip haben, überall anwesend zu sein, jedoch nirgends gesehen zu werden. Kardinal Pie antwortete seinem skizzierten aufrechten Bürger mit drei Argumenten:—

Erstens ist Gott der Erschaffer und der höchste Herr seines Geschöpfes, des Menschen. Als Gott den natürlichen Menschen schuf, welcher tatsächlich zur natürlichen Ordnung gehört (sie ist Gottes Geschenk von der Welt an den Menschen), behielt Gott das Recht, den Menschen auch in die übernatürliche Ordnung hinaufzuheben (sie ist Gottes Geschenk von Gott selber an den Menschen). In der Tat berief Gott den Menschen dazu, in die übernatürliche Ordnung einzutreten: durch einen Akt der Liebe, welchen kein Mensch verweigern darf, weil dieses Geschenk und die Liebe so großartig sind. Von Gott her wurde diese Wohltat zur Pflicht, und die Ablehnung der Wohltat zu einer äußerst strafwürdigen Aufruhr gegen seine Liebe. Ja, die Vornehmheit, durch die übernatürliche Gnade an Gottes eigener Natur teilzuhaben, ist also eine Verpflichtung – solcherart, daß, wer sich weigert, wie ein Sohn sich zu benehmen, am Ende wie ein Sklave behandelt werden wird.

Zweitens beweist die Vernunft, daß Gott in seinem eingeborenen Sohn Jesus Christus sich offenbart hat. Was Gott offenbart, müssen wir erkennen. Sein fleischgewordener Sohn hat uns geoffenbart, daß wer zu glauben sich weigert, verdammt wird (Markus 16,16). Daß der Vater das ganze Gericht dem Sohn übergeben hat (Johannes 5,22–23). Daß jedes Knie vor Jesus Christus sich beugen muß (Brief an die Philliper 2,9–11). Daß jedes Vernunftwesen sich Jesus Christus unterordnen muß (2. Korintherbrief 10,4–6). Daß alle Dinge in Jesus Christus sind (Epheserbrief 1,10–12; Hebräerbrief 2,8). Daß außer Jesus Christus kein anderer Name unter dem Himmel ist, der gegeben unter den Menschen wäre, daß wir in ihm sollten gerettet werden (Apostelgeschichte 4,11–12). Der hl. Augustinus sagt über Johannes 15, daß wir entweder an Christus hängen wie die Rebe am Weinstock und entsprechende Früchte bringen, oder daß wir uns von Christus lösen und sodann ins Feuer geworfen werden. Weinstock oder Feuer! Ihr wollt nicht ins Feuer? Dann klammert euch an den Weinstock!

Drittens können wir ohne die übernatürliche Gnade kein anständiges natürliches Leben führen. Denn der gefallene Mensch ist im Geist und Willen schwach. Praktisch frägt der Kardinal, wie viele anständige respektierliche Bürger ohne Gottes Gnade fähig sind, allen Versuchungen widerstehen zu können? Tagsüber verhalten sie sich anständig im Büro, doch des Nachts? In der Öffentlichkeit folgen sie dem edlen Plato, doch privat dem genußsüchtigen Epicurus. „Geben Sie es zu, mein Herr!,“ warnt der Kardinal: „In den Augen der Menschen mögen Sie sich immer korrekt verhalten haben, aber nicht in Ihren eigenen Augen. Daher, wenn in Ihrer Seele kein Tropfen des Blutes Christi vorhanden ist, wandern Sie schnurstracks zur Bestrafung.“

Kyrie eleison.

Valtorta-Verteidigung

Valtorta-Verteidigung on September 12, 2015

Maria Valtorta (1897–1961) beschrieb in ihrem italienischsprachigen, zehnbändigen Werk „Das Poem des Mensch-Gottes“ (im Deutschen auch als „Der Gottmensch“ bekannt) in den 1940er-Jahren das Leben unseres Herrn. In den 1970er-Jahren soll der italienische Priester Don Ottavio Michelini angeblich von unserem Herrn persönlich die folgenden Worte gesagt bekommen haben:

Ich habe der Opferseele Maria Valtorta ein wunderbares Werk diktiert („Das Poem des Mensch-Gottes“). Ich bin der Autor dieses Werkes. Du selbst, mein Sohn, hast erlebt, wie wütend der Teufel auf dieses Werk reagiert . . . . Du hast selbst gesehen, mit welchem Widerstand viele Priester diesem Werk sich widersetzen . . . . Würde es – ich sage nun nicht »gelesen,« sondern – studiert und darüber meditiert, so würde es den Seelen immens Gutes tun. Dieses Werk ist ein Urquell an ernsthafter und solider Kultur . . . . Es ist ein Werk von Weisheit und der göttlichen Vorsehung für die neue Zeit. Es ist eine Quelle des Lebens und des reinen Wassers. Es ist Ich, das lebendige und ewige Wort, das sich von neuem als Nahrung für die Seelen gibt, die ich liebe. Ich selber bin das Licht, und das Licht kann weder mit der Dunkelheit verwechselt werden, noch mit ihr sich vermischen. Wo ich bin, da lichtet die Dunkelheit sich und bahnt dem Licht den Weg.

Maria Valtorta ist im 20. Jahrhundert die Entsprechung von Maria von Agreda und Anna-Katharina Emmerich aus dem 17. bzw. 19. Jahrhundert. Die beiden älteren visionären Frauen haben heute weithin Anerkennung in der katholischen Kirche erreicht, jedoch ist Maria Valtorta noch umstritten. Man kann zugeben, daß ihr „Poem“ nicht nach jedermanns Geschmack ist, und daß es niemandem aufgezwungen werden sollte. Es ist kein Ersatz für das Evangelium und ist nicht heilsnotwendig. Auch mag es höchst zweifelhaft erscheinen, das Werk eines angeblichen Visionärs mit den Worten eines anderen angeblichen Visionärs zu stützen, insbesondere, wenn der unterstützende Kronzeuge so wenig bekannt ist wie Don Michelini.

Dennoch gibt es Seelen auf der ganzen Welt, auf welche das „Poem“ wie ein erstaunliches Geschenk Gottes gewirkt hat und welchen es schien, als ob das Werk so konstruiert worden wäre, um die geistige Not unserer Zeit zu lindern, die für viele immer unerträglicher wird. Daher wagen diese „Kommentare“ noch einmal, den Lesern Argumente aufzuzählen, warum sie das Zeugnis von Don Michelini ernst nehmen und für das „Poem“ sich interessieren dürfen, um möglicherweise davon zu profitieren, bevor Gott auf spektakuläre Weise eingreift, um die Bedrängnis aufzuheben. Die Argumente sind eine sehr kurze Zusammenfassung der sieben Gründe, welche Jesus angeblich am Ende des „Poems“ angibt als Begründung dafür, warum er den Inhalt des „Poems“ an Maria Valtorta offenbarte:

1) Doktrin. Während der Modernismus die unveränderliche Lehre der Kirche unterhöhlt, müssen die Seelen erkennen, wie ich dieselbige Lehre der Kirche von Anfang an gab: göttlich, perfekt, unwandelbar.

2) Liebe. Wenn die Nächstenliebe kalt und sentimental wird, so müssen die Priester und Laien ihre Liebe zu Christus und zu allem Christus Betreffenden, vor allem zu seiner Mutter, wieder-erwecken.

3) Ausrichtung. Wenn die Seelen in so viele verschiedene Richtungen in die Irre gehen, so müssen geistliche Führer erkennen, auf welch vielfältige Weise ich um sie mich kümmerte.

4) Wirklichkeit. Wenn die Liebe so stark verfälscht und besudelt wird, so müssen die Menschen Jesus und Maria als wahre menschliche Wesen aus Fleisch und Blut ansehen, mit einer perfekten Liebe – jedoch wahrhaftig menschlich – zwischen ihnen.

5) Leiden.Wenn überall Bequemlichkeit an erster Stelle steht, so müssen die Lustmenschen lernen, wie lange und unterschiedlich die Leiden meiner Mutter und mir waren, welche schon Jahrzehnte vor der Passion anfingen.

6) Wort. Wenn die Wörter völlig verfallen sind, so müssen die Menschen den Wert meines Wortes und meiner Worte erkennen, mit welchen die Seelen verwandelt werden, z.B. vom groben Sünder zum großen Apostel.

7) Judas. Wenn das Übel so gefühlsduselig gemacht wird, daß es praktisch geleugnet wird, dann muß den Sündern das Geheimnis der Bosheit in menschlicher Form gezeigt werden, damit sie nicht dem Judas in die Hölle folgen.

Kyrie eleison.

Liebesordnung

Liebesordnung on September 5, 2015

Was hält die katholische Kirche von „Rassismus“? Oder von „Anti-Semitismus“? Oder von „Sexismus“? Oder von „Homophobie“ gar? Und so weiter. Wie interessant, daß in unserer liberalistischen Welt, wo angenommen wird, daß jeder zu jedem nett sei, die „politische Korrektheit“ regelmäßig neue Menschengruppen vorgibt, welche von allen zu hassen sind. Die katholische Kirche hingegen, ihrem göttlichen Meister folgend, sagt, daß wir unseren Nächsten lieben und niemand hassen sollen, doch sagt sie nicht, daß wir alle unsere Mitmenschen unterschiedslos lieben sollen. Beobachten wir, wie ein katholischer Theologe Ordnung in unsere Liebe zu Gott und den Menschen bringt. Hier ist der Kern der 13 Artikel des hl. Thomas von Aquin aus seiner Summa Theologiae 2a, 2ae, Frage 26:—

1. In der heiligen Liebe besteht eine Ordnung. Denn die Liebe ist eine Freundschaft in übernatürlicher Glückseligkeit, und diese Seligkeit hat ihren Ausgangspunkt in Gott. Wo nun aber ein solches Erstes ist, gibt es ein Vorher und Nachher, also eine Stufenfolge oder Ordnung. (Beachten wir, wie der Katholik sofort einen Bezug zu Gott herstellt. Worauf beziehen die Liberalisten sich sofort als ihren Ausgangspunkt für ihre „Nettigkeit“? Auf den Haß gegen „Nazis“? Ernsthaft . . . )

2. Gott ist mehr zu lieben als der Nächste. Denn die hl. Liebe ist eine Freundschaft in der Seligkeit, und jede Seligkeit, sei es für mich selber oder für meinen Nächsten, hat ihre Quelle in Gott. (Wo wähnen die Liberalisten die Quelle ihres Glücks? In der Selbstverwirklichung? In ihren Mitmenschen? Das sind relativ armselige Formen von Glück.)

3. Gott ist mehr zu lieben als sich selbst. Denn jede (unversehrte) Kreatur liebt auf ihre Weise von Natur aus das Gesamtbeste mehr als das ihr eigens entsprechende besondere Gut; und Gott ist das natürliche und übernatürliche Gesamtbeste.

4. Sein geistiges Selbst ist mehr zu lieben als jenes im Nächsten. Denn ich stehe mir selber näher als meinem Nächsten, und wenn ich mein geistiges Selbst nicht liebe, so vermag ich auch kaum, jenes im Nächsten zu lieben. Aber . . .

5 . . . . Die geistige Natur des Nächsten ist mehr zu lieben als sein körperliches Selbst, d.h. als sein eigener Körper. Denn der Geist ist vor dem Körper einzureihen, weil der Geist direkt an der Seligkeit teilnimmt, während der Körper nur indirekt (ûber die Seele) daran teilnimmt.

6. Unter den Nächsten ist der eine mehr zu lieben als der andere. Denn sie haben unterschiedliche Nähen zu den zwei Polen der Liebe: objektiv zu Gott und subjektiv zu mir. Die Vollkommeneren sind Gott näher, und meine Anverwandten mir.

7. Objektiv werden die Vollkommeneren stärker geliebt als Verwandte. Doch subjektiv lieben wir die Nächsten intensiver als die Vollkommeneren, weil fleischliche Verwandtschaft und andere Freundschaften vorliegen. „Die Nächstenliebe fängt daheim an.“

8. Blutsverwandte sind mehr zu lieben als Nichtverwandte. Denn die Blutsverwandtschaft beruht auf der Verbindungskraft des natürlichen Ursprunges. Gelegentlich jedoch können andere Freundschaften stärker sein.

9. Objektiv sind Eltern mehr zu lieben als die Kinder. Denn die Eltern sind Quellen des Lebens und anderer Wohltaten und stehen daher Gott näher, während subjektiv die Kinder uns näherstehen können aus verschiedenen Gründen.

10. Der Vater als solcher muß mehr geliebt werden als die Mutter. Denn durch ihren jeweiligen lebensspendenden Anteil ist der Vater förmlich und aktiv, während die Mutter materiell (maternal) und passiv ist. (Der hl. Thomas schrieb über Menschen, welche normal sind und nicht entartet, wie sie es heute sind.)

11. Objektiv sind die Eltern stärker zu lieben als die Gattin. Denn als Quellen des Lebens und vieler Wohltaten stehen sie Gott näher, während subjektiv die Gattin, welche „ein Fleisch“ mit dem Ehemann wird, mehr zu lieben ist.

12. Objektiv ist der Wohltäter stärker zu lieben als jener, welcher Wohltaten empfängt. Denn die Wohltäter sind uns eine Quelle des Guten, während durch die subjektive Nähe wir jene stärker lieben, denen wir Gutes tun, und zwar aus mehreren Gründen, z.B. „Geben ist seliger denn nehmen.“

13. Die Ordnung in der Liebe bleibt im Himmel bestehen. Besonders die Liebe zu Gott über Alles. Auch der objektive Grad des Nächsten zu Gott wird im Himmel stärker zählen als hier auf Erden.

„Rassismus“? – welche Rassen stehen Gott und mir näher? Sie sind nicht alle gleich. „Anti-Semitismus“? – sind „Semiten“ Freunde oder Feinde Gottes? „Sexismus“? – helfen mir oder hindern mich die heutigen Frauen auf meinem Weg zu Gott? „Homophobie“? – wie stehen die „Homos“ zu Gott?

Kyrie eleison.