Eleison Kommentare

Unversoehnliche Römer.

Unversoehnliche Römer. on August 29, 2015

Gerüchte aus dem Kreis der Priesterbruderschaft St. Pius X. scheinen die Spekulationen dieser „Kommentare“ von letzter Woche (EC 423 vom 22. August 2015) zu bestätigen, wonach Rom ein Abkommen mit der Bruderschaft wünscht. Das Gerücht spricht von einem geheimen Treffen Anfang dieses Monats, wo Bruderschaftsobere über Finanzen und eine „doktrinäre Präambel“ diskutierten. War es die von Kardinal Müller am 3. August erwähnte Präambel? Verfaßt von Rom zur Unterzeichnung durch die Bruderschaft? Jedenfalls sagt Kardinal Müller, daß eine solche Unterzeichnung die Voraussetzung für eine Einigung wäre, wohingegen Bischof Schneider kein doktrinäres Problem sieht, weil das Zweite Vatikanische Konzil lediglich „pastoraler“ Natur gewesen sei. Doch unabhängig von irgendwelchen Gerüchten möchten wir ein paar unveränderliche Grundlagen ins Gedächtnis rufen:

Die 16 amtlichen Dokumente des Zweiten Vatikanischen Konzils präsentieren zusammen eine neue Vorstellung von Gott, vom Leben und vom Menschen – eine neue Religion, welche einerseits im Einklang mit der menschenzentrierten modernen Welt steht, andererseits jedoch ein Gegensatz zu der seit 1900 Jahren unveränderten gottzentrierten Religion ist. Beide Religionen lehren ihre Vorstellung von Gott, vom Leben und vom Menschen, beide Lehren sind doktrinär, stehen jedoch im Konflikt miteinander. Durch geschickte Doppeldeutigkeiten in den Konzilsdokumenten – Doppeldeutigkeit ist das wahre Markenzeichen dieser 16 Dokumente – wurde den Konzilsvätern eingeredet, daß es keinen Gegensatz gäbe, und so stimmten sie den Dokumenten zu. Weltweit liefen die Katholiken aus drei Gründen mit der neuen Religion: der Zusammenstoß dieser Neureligion mit dem wahren Glauben wurde raffiniert getarnt; sie wurde den katholischen Christen von fast allen Kirchenautoritäten vom Papst abwärts auferlegt; und sie war bedeutend leichter zu praktizieren als die vorkonziliare Religion.

Aber Gott richtete einen wahren Hirten auf, Erzbischof Lefebvre, um auf dem doktrinären Zusammenprall zu bestehen, um den untreuen Kirchenautoritäten entgegenzutreten und um mit allen Seelen, welche die Mühe auf sich nehmen wollten, das Praktizieren der vorkonziliaren Religion fortzusetzen. Von diesen Seelen gab es genügend, damit im Todesjahr des Erzbischofs Lefebvre, 1991, die Priesterbruderschaft schon auf der ganzen Welt ausgebreitet war . Doch seine Nachfolger an der Spitze der Bruderschaft waren nach dem Zweiten Weltkrieg in eine ganz andere Welt geboren worden als der vor dem Ersten Weltkrieg geborene Erzbischof. Diese Nachfolger sahen die Welt und die Doktrin nicht mehr so wie Erzbischof Lefebvre, hatten somit nicht mehr dieselben Beweggründe wie er hatte, um den Kirchenautoritäten Widerstand zu leisten – obwohl sie noch nicht selber das Erschlaffen der kirchlichen Zucht sich wünschten (was heute von immer mehr Traditionalisten gewollt wird). Es war also nur eine Frage der Zeit, bis der Magnetismus Roms seine Anziehungskraft ausüben würde.

Denn Die Römer klebten verstockt an ihrer neuen Konzilsreligion und begrüßten also seit dem Jahr 2000 alle von der Priesterbruderschaft unternommenen Annäherungen. Denn die Doktrin und das Praktizieren des unveränderten katholischen Glaubens durch die Bruderschaft war einerseits eine ständige Schelte gegen die freimaurerischen Neuerungen der Römer, und andererseits eine konstante Bedrohung – wie ein unbesiegtes feindliches Nest im Hinterland einer ansonsten komplett erfolgreichen Eroberung. Nun wollen die Römer die Priesterbruderschaft St. Pius X. in ihre Neukirche absorbieren, und die Bruderschaftsoberen selber wieder unter die amtliche Kirchenautorität Roms sich stellen. Es ist eine in der Hölle geformte Hochzeit, während nette Neukirchenmänner wie Bischof Schneider kein Problem erkennen, weil sie den darunterliegenden Zusammenprall der beiden Grundsatzlehren entweder nicht sehen können oder wollen.

In dieser Hinsicht hat also Kardinal Müller Recht: haben zwei Menschen verschiedene Vorstellungen von Gott, vom Leben und vom Menschen, so kann ein Abkommen zwischen beiden nur relativ oberflächlich ausfallen. Kann die Bruderschaft also nicht dazu bewegt werden, das Dogma aufzugeben oder besser gesagt, jedwedes katholische Dogma durch das freimaurerische Superdogma zu unterlaufen, wonach alle Dogmen nur Brei seien, so müsste die Bruderschaft innerhalb der Stadtmauer Roms wie ein Trojanisches Pferd dastehen. Aus diesem Grund besteht der Kardinal auf der doktrinären Präambel. Ob diese von Rom oder der Bruderschaft verfaßt wird, ist nebensächlich, solange die Mehrheit der Traditionalisten – wie damals die Mehrheit der Katholiken nach dem Zweiten Vatikanum – von den doktrinären Doppeldeutigkeiten sich täuschen läßt. Gewiß werden diese Mehrdeutigkeiten brilliant aufgedacht werden.

Kyrie eleison.

Widersprüchliche Römer?

Widersprüchliche Römer? on August 22, 2015

In ihren kürzlichen Bemerkungen über die Beziehung zwischen Rom und der Priesterbruderschaft St. Pius X. haben zwei römische Kirchenmänner scheinbar sich widersprochen. Eine Erklärung für diesen Widerspruch könnte sein, daß Rom eine uralte Polizei-Finte auf die Bruderschaft anwendet. Mit der Finte „Guter Bulle, böser Bulle“ pflegt die Polizei einem Kriminellen ein Geständnis zu entlocken, indem sie zuerst einen brutalen Polizisten in das Verhörzimmer schickt, welcher den Kriminellen verprügelt, bis dieser in einer sehr jämmerlichen Verfassung ist. Danach schickt die Polizei einen äußerst freundlichen Polizisten ins Zimmer, welcher vor Sympathie trieft und damit den Kriminellen oft dazu bewegen kann, sich zu öffnen und sein Verbrechen zu gestehen.

Der „böse Bulle“ ist in unserem Fall niemand anderes als der Präfekt der Glaubenskongregation, Kardinal Müller, welcher Anfang des Monats in einem Gespräch mit der offiziellen Weltnetz-Seite der deutschen Bischofskonferenz (katholisch.de) über die Einigung zwischen der Priesterbruderschaft St. Pius X. und Rom sagte: „In dieser Frage gibt es keine substantiellen Neuigkeiten. Der Heilige Vater möchte, daß wir am Ball bleiben: »con tenacia e pazienza,« – »mit Entschiedenheit und Geduld.« Die Voraussetzung für eine volle Versöhnung ist die Unterzeichnung einer lehrmäßigen Präambel, um die volle Übereinstimmung in den wesentlichen Glaubensfragen zu garantieren. In den vergangenen Monaten gab es Begegnungen verschiedener Art, die das gegenseitige Vertrauen stärken sollten.

Hier sagt der Kardinal deutlich, daß die Priesterbruderschaft eine lehrmäßige und vom neo-modernistischen Rom akzeptierbare Präambel unterschreiben muß, wenn sie eine Einigung mit Rom haben will. Der Kardinal spielt auch den „bösen Bullen,“ indem er offenbart, daß zwischen den Römern und der Bruderschaft „es Begegnungen verschiedener Art“ gab, um „das gegenseitige Vertrauen (zu) stärken.“ Oder ist die Bruderschaft etwa froh, daß Licht auf ihre ansonsten unbekannten Kontakte fällt? Wer mit katholischem Glauben könnte jedoch beruhigt sein, wenn gegenseitiges Vertrauen mit Neo-Modernisten aufgebaut wird? Aber nun kommt der „gute Bulle“:

Anfang des Jahres besuchte Bischof Athanasius Schneider im Auftrag des Vatikan zwei Seminare der Priesterbruderschaft St. Pius X, „um eine Diskussion zu bestimmten theologischen Themen mit einer Gruppe von Theologen der Priesterbruderschaft und mit Seiner Exzellenz Bischof Fellay zu führen.“ Kürzlich führte dann eine Latein-amerikanische Weltnetzseite, Rorate Caeli en espagnol, ein Gespräch mit Bischof Schneider, wo er neben anderen Dingen wohlwollend über diese Seminar-Besuche sprach. Als Gesandter des Heiligen Stuhls sei er mit aufrichtigem Respekt und mit Herzlichkeit empfangen worden und habe diese Haltung auch gegenüber Papst Franziskus feststellen dürfen. Nach seinem Besuch sagte er: „Meines Wissens gibt es keine gewichtige Gründe, um dem Klerus und den Gläubigen der Priesterbruderschaft die offizielle kanonische Anerkennung zu verweigern. Indessen sollten sie so angenommen werden, wie sie sind.“ Der Bischof bestätigte, daß für ein Abkommen er kein lehrmäßiges Problem sehe, und spielte hierfür die Bedeutung des Zweiten Vatikanischen Konzils herunter: das Konzil habe primär von pastoralen Zielen und Merkmalen gehandelt und zudem als Reflektion der damaligen Zeit. (Zitate: fsspx.at)

Repräsentiert nun Kardinal Müller oder Bischof Schneider das wirkliche Rom? Mit Sicherheit beide. Insofern die „guter Bulle, böser Bulle“-Finte nicht bewußt inszeniert wird, so doch instinktiv. Indem Rom alle Optionen sich offenhält, kann es mit der Priesterbruderschaft wie die Katze mit der Maus spielen: heranholen, wieder loslassen; Hoffnungen aufbauen, sie wieder zerstören; den Draht verbiegen, dann wieder geradebiegen – bis schließlich die Bruderschaft einknickt. Leider können wir nur vermuten, daß durch die erwähnten „Begegnungen“ die Bruderschaftsoberen Komplizen in diesem römischen Spiel sind.

Kyrie eleison.

Unterhalters-Alchemie

Unterhalters-Alchemie on August 15, 2015

Im Mai leitete eine Leserin dieser Kommentare ein kurzes Video ( http://youtu.be/Ckhbz4xuLfM ) aus dem Weltnetz an mich weiter und sagte, daß es im sozialen Netzwerk Facebook starke Verbreitung gefunden und einen „ungeheuren Einfluß auf die Menschen“ gehabt habe. Das Video zeigt Will Smith, einen bekannten schwarzen US-amerikanischen Unterhalter, welcher über „Progressive Thought Patterns“ ein Gespräch führt. Der Titel „Fortschrittliche Denkmuster“ ist ein klangvoller Name für eines Unterhalters Blödsinn. In der Tat, wer wendet sich schon an Facebook oder Unterhaltungs-Ikonen, um Sinnvolles zu erfahren? Dennoch sollte dieses Thema katholische Christen interessieren, weil genau derselbe Kantische Unsinn, mit welchem die Kirche überhäuft worden ist (siehe Pascendi als Schlüssel zum Zweiten Vatikanischen Konzil), nun auf der Straße unter den normalen Bürgern gärt, ohne daß sie die geringste Kenntnis von Kant oder Pascendi hätten. Es folgen die Worte von Will Smith aus dem erwähnten Gespräch (meine Kommentare sind kursiv gesetzt):—

„Ich will keine Ikone sein (was er jedoch gewiß ist, weil in Hollywood sehr erfolgreich), sondern eine Idee. Wissen Sie, ich will eine Idee verkörpern. Ich will Möglichkeiten darstellen. Ich will Magie verkörpern, genau, daß Sie also in einem Universum leben und daß zwei plus zwei gleich vier ergibt. Jedoch ergibt zwei plus zwei nur dann vier, wenn Sie akzeptieren, daß zwei plus zwei vier ist. Tatsächlich ergibt zwei plus zwei jedoch, was ich will, wissen Sie, und es ist eine erlösende (sogar eine religiöse Wortverwendung?) Kraft, diese Wahl zu haben, wissen Sie, man spürt, daß man die Wirkung (wahrscheinlich meint er „Ursache“) für alle sich zutragenden Ereignisse ist. Treffen Sie die Wahl, dann entscheiden Sie, was geschehen wird, wer Sie sein und wie Sie es tun werden. Bestimmen Sie einfach selber, und das Universum wird Ihnen von nun an aus dem Weg gehen. Es ist wie Wasser, es will nachgeben und umherfahren, und solche Sachen, also will ich für mich Möglichkeiten symbolisieren. Ich will die Meinung vertreten, daß Sie wirklich machen können, was Sie wollen.“

„Eines meiner Lieblings-Bücher ist „Der Alchemist“ von Paul Coelho, und ich glaube das einfach. Ich glaube, daß ich erschaffen kann, was ich will. Kann ich nur meinen Kopf einsetzen, studieren und die Muster erlernen ( . . . ), dann fühle ich auf starke Weise, daß wir sind, wer wir sein wollen. Ich halte mich für einen Alchemisten. Ein Alchemist ist im Grunde ein mystischer Chemiker, nicht wahr, und eine ihrer großen Leistungen war die Verwandlung eines Batzen Bleis in Gold. Darum verbinde ich sie (meine Idee, vemutlich) symbolisch mit der Fähigkeit, Blei in Gold zu verwandeln. Meine Großmutter pflegte zu sagen: ‚Gibt dir das Leben eine Limone‚mach’ nur weiter und mache daraus Limonade’ (das ist bloßer Hausverstand, wie vor zwei Generationen üblich. Doch für Will Smith: ) Für mich ist das Alchemie. Genau dieses Konzept steckt hinter Der Alchemist.“

Soweit eine sinnwahrende Wiedergabe von Will Smiths eigenen Worten. Damit soll er nicht lächerlich gemacht, sondern es soll gezeigt werden, wie Kant unter den heutigen gewöhnlichen Menschen wirkt, welche gewiß nicht zur Leserschaft Kants gehören. Beachten wir, daß Will Smith noch über einen Rest an gesundem Menschenverstand verfügt. Wenn das Wort „Alchemist“ wirklich bedeutet, aus Limonen Limonade zu machen, dann anerkennt das Wort die Wirklichkeit. Doch wenn es meint, aus Blei Gold zu machen, wie so häufig der Fall, dann steht das Wort für den uralten Traum von der Flucht aus der Wirklichkeit, oder schlimmer noch, von der Verweigerung gegenüber der natürlichen Wirklichkeit und sogar vom Rückgriff auf den Teufel, um sie auf eine nicht natürliche Weise zu verbiegen.

Nun ist Will Smith ein Unterhalter und sein Video recht unterhaltsam, womit wir also sein Gesagtes nicht allzu ernst nehmen müssen. Doch erst kürzlich berichtete mir ein professioneller Mathematiker auf dem Höhepunkt seines Berufes in Frankreich, wie er unter seinen Kollegen eine weitverbreitete und verblüffende Verachtung der objektiven Wirklichkeit beobachtet. Das wahre Problem geht also weit über die bloße Unterhaltung hinaus.

Kyrie eleison.

Wasser und Proviant

Wasser und Proviant on August 8, 2015

Zwar bin ich nur sehr ungern ein Untergangsprophet, doch was ein ehemaliger US-Regierungsmitarbeiter mit mehreren nationalen Leistungsauszeichnungen kommen sieht und mir schrieb, muß einfach mitgeteilt werden, weil ich es für die Wahrheit halte.

„Durch sein Aufgeben Gottes und seiner heiligen katholischen Kirche rast das Abendland in die Zerstörung. Meine Familie und ich leben in einer Novus-Ordo-Einöde und besuchen zwar die Messen in einer Kapelle der Priesterbruderschaft St. Pius X., wachen und beten jedoch, denn die Bruderschaft scheint durch die Modernisten mit Rom zusammengeführt und dadurch absorbiert und zerstört zu werden. Die wirkliche Lösung des Problems ist die Weihe Rußlands an das unbefleckte Herz Mariens. Doch hat zur Zeit weder der Papst noch die Kurie Interesse an dieser Weihe. Unser Herr ließ uns mitteilen, daß die Rußlandweihe zwar durchgeführt werde, aber zu einem späten Zeitpunkt. Dies könnte meines Erachtens bedeuten, erst nach Beginn von Gottes Züchtigung, welche unvorstellbar ausfallen wird.“

„Die Nachrichten beobachte ich, welche die Weltwirtschaft betreffen – oder sollte ich sagen, das Ponzi-Schema (ein betrügerisches Geld-Schneeballsystem) der Zentralbanken. Dies kann auf Dauer nicht so weitergehen, denn Schulden sind weder eine Währung, noch Geld, noch Wohlstand. Vielmehr sind Schulden gleichbedeutend mit Sklaverei und einer Schlinge um den Hals des gemeinen Volkes, um seine Arbeit und sein Vermögen zu beherrschen. Daß wir binnen weniger Jahre einen wirtschaftlichen Zusammenbruch erleben, davon gehe ich aus. Es wird ablaufen wie beim holländischen Tulpenzwiebel-Zusammenbruch im Jahre 1637, als die Menschen erkannten, daß Tulpenzwiebeln eben kein Gold, sondern lediglich Tulpenzwiebeln sind. Jede heutige Weltmacht druckt soviel ungedeckte Fiat-Währung, wie sie nur kann, und lügt über ihre wahren Wirtschaftszahlen. Somit werden alle Volkswirtschaften wie eine Lawine herunterkommen und ausgelöscht werden.“

„Weil der moderne Mensch ein Geschöpf von extremer Annehmlichkeit und Undankbarkeit geworden ist, können wir uns kaum vorstellen, wie die Menschen reagieren werden, wenn keine freien Güter, kein Weltnetz, kein Fernsehen, keine Mobiltelephone und keine Bedarfs-Lebensmittelmarken mehr existieren: das totale Chaos wird herrschen. Die Mächtigen konditionieren die Menschenmassen bereits auf diesen Augenblick durch die Schaffung von Sündenböcken. Dies wurde schon viele Male zuvor gemacht, um die elend zerstörerischen Entscheidungen der kriminellen Elite zu rechtfertigen, und um jenen Deckung zu verschaffen, welche in Wahrheit für dieses Übel verantwortlich sind, allen voran die von Pater Denis Fahey Entlarvten.“

„Die US-Regierung erwartet als Folge des Zusammenbruchs eine schwindelerregend hohe Anzahl von Toten – und dennoch unternimmt sie nichts. Wenn die Menschen erst einmal die unvorstellbare Weite und Tiefe der Krise begreifen und ihre Städte in Zonen unaussprechlicher Gewalt und Verderbtheit verwandeln, dann wird das Übel ganz entfesselt werden. Die von Gott und der Moral entfernte Bevölkerung wird auf Teufel komm raus um das persönliche Überleben ringen. In einem einzigen Augenblick wird die gesamte moderne Welt völlig zum Stillstand kommen und der Mensch konfrontiert werden mit der harten Wirklichkeit seiner Schwachheit, seines völligen Kontrollverlustes und seiner echten Abhängigkeit von Gott.“

„Exzellenz, die Menschen sind heute in einer Situation angelangt, wo sie mit ihrem Mobiltelephon zwar fast alles machen können, aber nicht mehr in der Lage sind, Kartoffeln anzubauen, einen Hammer und Nagel zu führen, oder einfache Sanitär-Arbeiten zu erledigen. Wenn das Ponzi-Schema zusammenbricht, wird nur noch das Handwerk und das wahre Priestertum einen Wert haben. Schreiner-, Zimmermann-, Klempner-, Mechanik- und Elektro-Handwerk, Wasser- und Abfall-Verwaltung, Landwirtschaft, nicht-fabrikmäßige Tierhaltung, das dürfte in etwa alles sein. Wir sollten junge katholische Männer ermutigen, eine Ausbildung in diesen Gewerben zu machen und dann ein neues Gildensystem zu schaffen. Die heutigen korrumpierten Universitäten, nur vom Anleihemarkt gestützt, werden als völlig wertlos bloßgestellt werden. Jetzt tut mehr denn je die Wahrheit Not. Wir müssen den traditionellen Katholiken sagen, daß sie traditionelle Fähigkeiten, traditionelle Rollen und ein traditionelles Leben erlernen sollen. Legen wir den Nur-Sonntags-Meß-Katholizismus eines Bing Crosby ab aber nehmen wir auch die tägliche Arbeit auf, welche nötig ist zur Wiedereinsetzung Jesu Christi als unser König und der Jungfrau Maria als unserer Königin in unserem täglichen Leben. Leiten wir die Gläubigen an, die Sicherheit vorzubereiten von ihren Familien und Anderer in Not. Das bedeutet die Sicherung von Nahrung und Wasser, weil die meisten US-Supermärkte nur für 36 Stunden einen Vorrat an Lebensmitteln für die örtliche Bevölkerung haben.“

Kyrie eleison.

Lahmende Autorität

Lahmende Autorität on August 1, 2015

Regelmäßig wünschen gute Seelen, daß ich „die Herausforderung“ annähme und eine Autoritätsposition an der Spitze der heutigen „Widerstands“-Bewegung ergriffe. Die Gründe für meine ernsthafte Abneigung gegen dieses Ansinnen möchte ich im folgenden vorschlagen, ohne sie aufzuzwingen.

In der Kirche ist die von oben nach unten verlaufende Autorität „kaputt.“ Der heutige Papst (ich bin kein Sedisvakantist) hat seinen katholischen Verstand verloren, wenn er jemals einen besaß. Doch selbst wenn seine Wahl zum Papst aus diesem oder jenem Grund ungültig gewesen sein sollte, so erfuhr sie doch ihre Gültigmachung durch seine universelle Anerkennung als Papst durch praktisch die weltweite Kirche. In jedem Fall ist niemand anders Papst und kann es auch nicht sein, und daher besitzt dieser Papst die höchste Autorität in der Kirche. Nun legte unser Herr seine Kirche als Monarchie an, und läßt seine Autorität in der Kirche nur durch den Papst nach unten fließen. Definitionsgemäß kann Autorität immer nur von oben stammen. Wie schon Jefferson in der US-amerikanischen Unabhängigkeitserklärung sagt, kann eine von unten kommende Autorität stets auch wieder von unten weggenommen werden. Autorität von unten ist tatsächlich ein Widerspruch in sich, so daß sie keine echte Autorität ist.

Bis also dieser Papst die Autorität zum Führen des „Widerstandes“ mir gäbe, was völlig unvorstellbar ist, würde ich nie eine offizielle katholische Autorität besitzen, um die „Widerständler“ anzuführen. Könnte ich aufgrund des Notfalls eine von der Kirche ergänzte Autorität besitzen? Theoretisch ja, aber ergänzte Autorität ist relativ schwach. Sie wird von oben (durch die Kirche) gegeben, wenn beispielsweise ein bußfertiger Mensch einen Priester um die Beichte bittet unter ungewöhnlichen Umständen, wo z.B. dieser Priester keine Jurisdiktion für die Beichte besitzt. Die ergänze Autorität stammt also in der Kirche ebenfalls von oben, wird aber nur durch eine Nachfrage von unten angestoßen. Keine ergänzte Autorität ohne Nachfrage.

Betrachten wir Erzbischof Lefebvres eigenen Fall. Erstens war ihm sehr wichtig, daß die Statuten der ursprünglichen Priesterbruderschaft St. Pius X. offiziell durch die Diözesanbischöfe von Genf, Losannen und Freiburg (in der Schweiz) gutgeheissen worden waren. Zweitens, wenn ein Priester die Bruderschaft nach links oder rechts verlassen wollte, so hatte der Erzbischof keine Macht, diesen Priester davon abzuhalten oder ihn zu bestrafen, außer nichts mehr mit ihm zu tun zu haben. Wenn dieser Priester zur Novus-Ordo-Kirche überlief, so wurde er dort häufig mit offenen Armen empfangen, wie wir leicht uns vorstellen können. Unter anderem hat deshalb die Priesterbruderschaft St. Pius X. unter Bischof Fellay auf immer stärkere Weise normal sein wollen und auch vorgegeben, sie sei normal. Wir bestätigen wohl, wie sehr Bischof Fellay wieder in die Amtskirche eingegliedert zu werden wünscht. Immerhin liegt eine schwache Struktur insofern vor, weil die Bruderschaft nie eine andere Jurisdiktion als nur ergänzte besaß.

Doch das war der Erzbischof, und ich bin kein Erzbischof Lefebvre. Daher mag eine gewisse Anzahl guter Seelen um Führung sich an mich wenden, was sie auch tun, doch sehe ich mich nicht imstande, auch nur eine ergänzte Jurisdiktion zu beanspruchen, weil eine solch unerhörte Verwirrung in der Kirche herrscht. Gegenwärtig bin ich immer mehr abgeneigt, selbst eine wahre Sichtweise anderen aufzuerlegen, weil die Seelen inzwischen so verwirrt sind, daß selbst die kleinste Auferlegung eher dazu neigt, diese Seelen noch mehr zu verwirren, anstatt zu entwirren. „Schlage den Hirten und die Herde wird zerstreut“ (Zacharias 13,7), zitierte unser Herr im Garten Gethsemane (Matthäus 26,31). Und so wird es immer mehr in der Kirche sein, bis Gott in seiner Barmherzigkeit den Hirten wieder herstellt, was er aber nur gewähren wird, wenn die Menschheit nochmals einen wahren Gotteshirten zu schätzen lernt. Bis dahin würde so ein Geschenk Gottes Gefahr laufen, mehr zu schaden denn zu nützen. In der Zwischenzeit müssen wir also unsere gerechte Strafe annehmen: die allgemeine Verwirrung.

Daher werde ich jedem, der mich fragt, meine Gründe darlegen, warum ich so oder so handle, doch werde ich diese Gründe lediglich darstellen, nicht auferlegen, und außerdem werde ich es normalerweise den Menschen nicht übel nehmen, wenn sie mir widersprechen.

Kyrie eleison.

Vertrauensbitten

Vertrauensbitten on Juli 25, 2015

Als in der Moderne die Welt dem lieben Gott ihren Rücken zuzukehren begann, dachte sie da wirklich, er würde dies nicht merken oder es ihn nicht kümmern? Der heutige Wahnsinn erreicht einen Höhepunkt, und immer mehr Seelen begreifen, daß Gottes Eingriff sowohl eine absolute Notwendigkeit geworden ist, als auch eine großer Akt der Barmherzigkeit sein wird. Um bis dahin nicht den Mut zu verlieren, betrachten wir nun, wie schon im Alten Testament der Psalmist Gott zum Eingriff drängte und keinen Augenblick bezweifelte, daß Gott auch die Macht dazu hat. Die Psalmen sind eine göttlich inspirierte Gebetsschule aller Zeiten und gelten für das Neue Testamente genauso wie für das Alte. Hier ist Psalm 73 (bzw. 74 in neuer Numerierung):—

A. Die Furcht

[1] Warum, o Gott, hast du für immer verstoßen, lodert dein Zorn wider die Schafe deiner Weide? [2] Gedenke deiner Gemeinde (der Katholiken), die du vor alters erworben, die du erkauft als Stamm dir zu eigen, des Berges Sion (der katholischen Kirche), auf dem du Wohnung genommen! [3] Lenke deine Schritte zu den ewigen Trümmern! Alles hat der Feind im Heiligtum verwüstet (bspw. im Novus Ordo). [4] Deine Widersacher lärmten an deiner Versammlungsstätte (bspw. in der Liturgie), stellten als Banner ihre Feldzeichen auf. [5] Es sah aus, wie wenn man die Axt schwingt im Waldesdickicht. [6] Sie zerschlugen mit Beil und Hacke das gesamte Schnitzwerk. [7] An dein Heiligtum legten sie Feuer, entweihten bis auf den Grund die Wohnstatt deines Namens. [8] Sie dachten bei sich: „Wir wollen sie insgesamt unterdrücken!“ Sie verbrannten alle Gottesstätten im Lande. [9] Unsere eigenen Feldzeichen sehen wir nicht, kein Prophet ist mehr da, und keiner ist unter uns, der wüßte, wie lang es dauert. [10] Wie lang, O Gott, darf der Gegner lästern, darf der Feind deinen Namen immerfort schmähen? [11] Warum ziehst du deine Hand hinweg, hältst deine Rechte im Schoß zurück?

B. Das Vertrauen

[12] Du, Herr, bist mein König seit je, der rettende Taten auf Erden vollbringt. [13] Du hast in deiner Kraft das Meer erschüttert, auf den Fluten die Köpfe der Drachen zerschmettert. [14] Du hast des Seedrachen Köpfe zerschlagen, gabst ihn den Haien zum Fraße. [15] Du ließest aufbrechen Quelle und Bach und legtest nie versiegende Ströme trocken. [16] Dein ist der Tag und dein auch die Nacht, du hast Leuchte und Sonne befestigt. [17] Du hast alle Zonen der Erde bestimmt, Sommer und Winter hast du gemacht.

C. Die Bitte

[18] So denke daran: Der Feind schmäht den Herrn, ein törichtes Volk lästert deinen Namen! [19] Gib das Leben deiner Bekenner (die glaubenstreuen Katholiken) nicht dem Verderben preis, das Leben deiner Gebeugten vergiß nicht für immer! [20] Blicke auf deinen Bund (die katholische Kirche)! Denn angefüllt sind die finsteren Winkel des Landes als Stätten der Gewalttat (bspw. die Neue Weltordnung). [21] Laß den Unterdrückten nicht beschämt abziehen! Der Bedrängte und Arme preise deinen Namen! [22] Erhebe dich, Gott, führe deinen Streit! Denke daran, wie die Toren beständig dich schmähen! [23] Vergiß nicht das Lärmen deiner Widersacher! Das Toben deiner Gegner steigt dauernd empor.

Kyrie eleison.