Fatima

Gottes Waffen

Gottes Waffen on Mai 13, 2017

An diesem hundertsten Jahrestag der ersten von mehreren grossen Erscheinungen Unserer Lieben Frau vor den drei Kindern von Fatima, Portugal, lohnt es sich sehr wohl, daran zu erinnern, dass Unser Herr die Menschheit durch Schwester Lucia gewarnt hat, die Andacht an das Leidvolle und Unbefleckte Herz Seiner Mutter werde, gemeinsam mit dem Heiligen Rosenkranz, die letzte grosse Andacht sein, die der Menschheit vergönnt sein werde, um Seelen zu retten. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts, als der Protestantismus und der Jansenismus die Nächstenliebe erkalten liessen, hatte Unser Herr Seiner Kirche die Andacht an Sein eigenes Heiliges Herz geschenkt, um sie an Gottes brennende Liebe zu den Menschen zu erinnern. Am Anfang des 20. Jahrhunderts, als der Kommunismus im Begriff war, Russland zu überwältigen, schenkte Er uns, insbesondere durch Fatima, das Herz Seiner Mutter als unsere letzte grosse Andacht vor dem Ende der Welt.

Doch nach 1917 vergeht ein weiteres halbes Jahrhundert, und die Prälaten Unseres Herrn schicken sich an, die Kirche den Dämonen des Modernismus zu überantworten, des Gegenstücks zum Kommunismus in der Kirche. Schwester Lucia von Fatima warnte Pater Fuentes damals, die Katholiken könnten sich nicht mehr auf den Klerus verlassen, um ihre Seelen zu retten. Tatsächlich leitete Vatikan II im Jahre 1962 die vorapokalyptische Verwüstung der Kirche ein, die schlimmste in ihrer gesamten Geschichte. Und in den siebziger Jahren schrieb, wie sich die Leser von EC 400 noch erinnern mögen, ein italienischer Kritiker von Vatikan II mitsamt seinem ganzen Pomp und seinen ganzen Werken, Romano Amerio, wenn die Konzilskrise im Inneren der Kirche weiter Verheerungen anrichten werde wie noch keine Krise zuvor, dann steuerten wir „auf eine formlose Finsternis zu ( . . . ), angesichts deren es keine andere Alternative geben wird, als zu schweigen.“

Ein volles Jahrhundert nach Fatima haben wir den Weg in diese Finsternis viel weiter beschritten. Die Streitigkeiten und Zerwürfnisse, die Verwirrung und das Chaos in katholischen Herzen und Geistern haben, weil die Prälaten ihre Autorität durch ihre Abkehr von Gottes Wahrheit selbst untergraben, ein solches Ausmass erreicht, dass viele klarsichtige Katholiken mittlerweile oft lieber schweigen, als zu versuchen, miteinander zu argumentieren oder einander zu belehren. Denn heute sind zahllose moderne Menschen nicht mehr in der Lage, zu denken oder logische Folgerungen zu ziehen, mit dem Ergebnis, dass jeder Versuch, ihnen die Augen über ihre Irrtümer zu öffnen, ihre Verwirrung nur noch zu steigern scheinen kann. Doch gibt es einen Leser dieser „Kommentare,“ der Amerio deutlich wiederspricht: „Wie kann die katholische Wahrheit verstummen,“ fragt er, „und wie können Katholiken aufhören zu kämpfen?“ Doch dieser Leser sollte sich die Evangelien in Erinnerung rufen, insbesondere die Passion.

Unser Heer mahnt uns, keine Perlen vor die Säue zu werfen, in anderen Worten, keine Menschen belehren zu wollen, die nicht fähig sind zu lernen (Matthäus VII, 6), und Er ruft Seine Apostel auf, den Staub einer Stadt, die sie nicht aufnehmen will, von ihren Füssen zu schütteln (Lukas IX, 5). Unser Herr gab uns selbst das Beispiel, als Er vor dem Sanhedrin (Matthäus XXVII, 12, 14), vor Herodes (Lukas XXIII, 9) und vor Pilatus (Johannes IX, 9) in Schweigen verharrte. Auch heute sind viele Seelen unfähig, die Wahrheit zu hören. Und als Petrus im Garten Gethsemane zu Gewalt griff, gebot ihm Unser Herr selbst, sein Schwert in die Scheide zu stecken, weil Gewalt nicht dem Willen Gottes entspreche (Matthäus XXVI, 54). Petrus hatte gefehlt, indem er nicht tat, was ihm Unser Herr geboten hatte – „zu wachen und zu beten.“ Als sein männlicher Kampfesmut selbst von seinem geliebten Meister getadelt wurde, verliess er diesen und floh (Markus XIV, 50). Nehmt euch in acht, Ihr Kämpfer für Unseren Herrn – wenn Euer Kampf keine Früchte bringt, lauft ihr Gefahr, Ihn im Stich zu lassen!

Doch was verlangt Unser Herr heute von uns? Er verlangt von uns, gegenüber dem Leidvollen und Unbefleckten Herzen Seiner Mutter Busse zu tun, insbesondere durch den Rosenkranz und die Andacht der Ersten Samstage. Würden Ihm heute nur genügend viele Katholiken Gehör schenken, könnte Unsere Liebe Frau von Fatima von Ihm schon bald Gnade für den Papst erlangen, damit er Russland Ihrem Herzen weiht, so wie Sie es befohlen hat, und dann würde die „formlose Finsternis“ unverzüglich erhellt werden und ihre Form wiedererhalten. Bestellen Sie beim Fatima-Zentrum in Ontario, Kanada, Exemplare seiner ausgezeichneten Broschüre über die Ersten Samstage! Unbeflecktes Herz Mariä, bitte für uns!

Kyrie eleison.

Doppelte Weihe

Doppelte Weihe on Mai 6, 2017

Als Kommentar zu den zwei Weihen, die nächste Woche in Vienna, Virginia an der Ostküste der USA stattfinden sollen – der Weihe eines neuen Bischofs sowie derjenigen Russlands -, wollen wir hier das Zeugnis eines brasilianischen Lesers dieser „Kommentare“ wiedergeben. Er bettet die Weihen vom 11. und 12. Mai in den Kontext der Krise ein, in der die Welt und die Kirche heute stecken. Dieser Kontext misst den Weihen weder zu viel noch zu wenig Bedeutung bei, beleuchtet jedoch die zentrale Rolle, die das Unbefleckte Herz Mariä in beiden Fällen spielt. Unser brasilianischer Leser schreibt:

In Ihren „Kommentaren“ verweisen Sie immer wieder auf alle fünfzehn Mysterien des Heiligen Rosenkranzes. In den dreissiger Jahren schrieb Schwester Lucia von Fatima, wenn andere Nationen so wie Portugal feierlich dem Unbefleckten Herzen Mariä geweiht würden, werde „der Himmel ihnen ebenso grosse oder selbst noch grössere Gnaden gewähren.“ Gott wünscht offenbar, die Nationen der Welt durch das Herz Mariä zu retten, und wer immer das erkennen kann, dem ist eine besondere Gnade Gottes zuteil geworden. Doch welche andere Nation ausser Portugal hat mit all ihren Bischöfen eine solche Weihe vollzogen? Ich weiss von keiner.

Obwohl die meisten Menschen sich die Wunder des Unbefleckten Herzens nicht zunutze machen, geruht die Heilige Jungfrau immer noch, einfachen Laien ihren Segen zuteil werden zu lassen, wie wir in dem Teil Brasiliens, wo ich lebe, bezeugen können. Im Jahre 2011 wurde unsere Kapelle dem Unbefleckten Herzen geweiht, und an der Wand wurde eine Kette angebracht, als Symbol dafür, dass wir unsere Kapelle unlösbar mit der Gesegneten Jungfrau verbinden. Insbesondere begehen wir schon seit einigen Jahren die fünf ersten Samstage. Wenn wir keine Messe haben, tun wir das, was wir mit einem Rosenkranz tun können: Geistige Kommunion, die fünfzehnminütige Meditation über die Mysterien des Rosenkranzes und einen Akt der Busse gegenüber dem Unbefleckten Herzen, wie unsere Liebe Frau es uns geboten hat.

Ihr Rosenkranz, alle fünfzehn Mysterien, wird seit 2012 tagtäglich vor dem Heiligen Sakrament von der einen oder anderen Gruppe von uns gebetet, und die zahllosen Gnaden, die uns zuteil wurden, sind kaum glaublich. Diese Verehrung des Rosenkranzes und die Begehung der ersten fünf Samstage sind Gott sehr teuer, auch in unseren verworfenen Tagen. Sie sind das Licht in unserer Zeit der Finsternis und der Apostasie. Wir müssen den Rosenkranz beten, den gesamten Hintergrund der Erscheinung von Fatima erforschen und das, was wir dabei lernen, auf unser eigenes Leben und in Gruppen des „Widerstands“ anwenden.

Angesichts der Schwierigkeit, in einer liberalen Welt ohne Christus zu leben, in Anbetracht dessen, dass die Revolution die Festung der Tradition zerstört, die die Priesterbruderschaft St. Pius X. einmal war, und im Hinblick auf unsere eigene grosse Not und unsere zahlreichen Sünden wäre es keine Übertreibung zu sagen, dass wir dank dem Rosenkranz und den Ersten Samstagen eine Miniatur-Christenheit aufrechterhalten, eine katholische Gruppe mit einer katholischen Atmosphäre, mit guten Freunden und einer soliden, sowohl antiliberalen als auch konterrevolutionären Schulung in der Doktrin. Wir haben selbstverständlich unsere menschlichen Probleme, empfangen aber viele Gnaden vom Unbefleckten Herzen. Dank den täglichen fünfzehn Mysterien sind wir Zeugen der Wunder, welche die Gesegnete Jungfrau in einem Menschen, einer kleinen oder grossen Stadt, ja sogar einem Land bewirkt. Gesegnet sei der Rosenkranz der Jungfrau Maria!

Dieser Brief aus Brasilien veranschaulicht die Grösse und die Kleinheit der Weihen, die nächste Woche stattfinden werden. Ihre Kleinheit liegt darin, dass sie dabei helfen, in einer Welt, die dem Teufel überantwortet wurde, auf bescheidenster Ebene Leuchttürme des Christentums zu bewahren. Solche Leuchttürme kann es überall geben, und sie sind überall unendlich wertvoll, weil eine unendliche Grösse in jedem Beitrag dazu liegt, Seelen für alle Ewigkeit zu retten. Und unser besonderer Dank für die beiden kommenden Weihen gilt dem Unbefleckten Herzen der Gesegneten Jungfrau Maria.

Kyrie eleison.

Prälate auf der Hut?

Prälate auf der Hut? on November 5, 2016

Ein Leser dieser”Kommentare” hat eben eine Frage zur Sprache gebracht, die früher oft gestellt wurde, heutzutage wahrscheinlich weniger, aber immer noch von Belang ist: Ist sich der Generalobere (künftig GO) der Priesterbruderschaft St. Pius X. bewusst, wie er sich selber widerspricht? – Im Juli dieses Jahres rief er zu einem neuen Rosenkranz-Kreuzzug auf, der „ausschliesslich“ dem Ziel dienen solle, den Triumph des Unbefleckten Herzen durch die Weihung Russlands zu erreichen, doch später behauptete er, Rom wolle den Piusbrüdern helfen, wichtige Positionen in der Kirche zu besetzen, um ihr bei der Überwindung des Modernismus zu helfen. Der Widerspruch liegt auf der Hand, denn die Kirchenmänner, die gegenwärtig in Rom die führenden Positionen besetzt halten, sind mit Sicherheit gegen die von unserer Lieben Frau geforderte Weihung, und die Gründe hierfür wurzeln tief.

Schreiben Sie Pater Guy Castelain, wohnhaft an Le Moulin du Pin, F53290 Beaumont-Pied-de-Boeuf, Frankreich, und bitten Sie ihn um ein Exemplar des hervorragenden Leitartikels in der Oktobernummer seines Piusbruderschaft-Bulletins, in dem er zehn Gründe dafür darlegt, warum Vatikan II das Haupthindernis für die Weihung Russlands an unsere Liebe Frau ist. Um es kurz zu sagen: Die Weihung bedeutet politisches Engagement gegen politische Neutralität, die Herrschaft Christi gegen seine Entthronung, Katholizismus gegen Glaubensfreiheit, den Papst gegen die Kollegialität, die eine wahre Religion gegen den Ökumenismus, das Unbefleckte Herz gegen eine Verherrlichung der Menschenwürde, welche die Erbsünde vergisst; sie bedeutet die eine wahre Kirche gegen die Rettung dank anderen Religionen, Frieden durch den katholischen Papst gegen Frieden durch den „Geist von Assisi,“ usw. Kein Wunder, dass Papst Franziskus zu Putin, der bei seinem Besuch in Rom Interesse an dieser Weihung bekundete, sagte: „Wir sprechen nicht über Fatima“!

Nun können menschliche Politik und Politiker viele Konflikte zwischen Mensch und Mensch durch einen Kompromiss beilegen, doch Pater Castelains zehn Punkte beweisen, dass der Zusammenstoss zwischen Fatima und den Konzilsanhängern nichts Geringeres ist als ein Zusammenstoss zwischen der „alten“ Religion Roms, die so frisch wie die Ewigkeit ist, und der „neuen“ Religion von Vatikan II, die so schal ist wie die Sünde. Hier haben wir einen jener Konflikte zwischen Gott und dem Menschen vor uns, bei denen ein politischer Kompromiss nicht in Frage kommt. Hat unsere Liebe Frau 1973 in Akita, Japan, denn nicht gewarnt, die Kirche „werde von Agenten des Kompromisses“ voll sein? Die Frage bezüglich des GO lautet dann: Ist er sich bewusst, dass er ein „Agent des Kompromisses“ ist? Sieht er, dass er einen unversöhnlichen Widerspruch fördert, oder sieht er dies nicht? Wenn er es sieht, ist er ein Lügner, ob er nun für Fatima wirbt oder die Konzilsanhänger schützt oder beides tut. Sieht er es hingegen nicht, dann ist er blind.

Eine erhebliche Zahl von Katholiken ist mittlerweile überzeugt, dass sein jüngster Aufruf zu einem Rosenkranz-Kreuzzug nichts weiter als ein politischer Schachzug ist, um seine traditionalistischer gesinnten Anhänger zu täuschen. Gewiss, in seiner ersten Amtszeit als GO wiesen viele seiner Worte und Taten darauf hin, dass er den Zusammenstoss damals genau so klar sah wie Bischof Lefebvre. Doch muss ein Wendepunkt eingetreten sein, und seither wollte er, statt weiterhin Gott zu Gefallen zu sein, zugleich auch den Menschen gefällig zu sein. Dies ist nicht möglich (Mt.VI, 24; Galater 1, 10), aber wie viele von uns wollte er sowohl den Weggen als auch den Batzen haben, und die Natur versteht es gar trefflich, sich als Gnade zu verkleiden, heisst es in der Nachfolge Christi. So muss es eine Übergangsperiode gegeben haben, während der er bewusst blind war, doch wenn bewusste Blindheit allzu lange dauert, verwandelt sie sich in ständige Blindheit, was eine furchtbare Strafe Gottes ist. Anscheinend hat ihm unsere Liebe Frau zwischen 2006 und 2008 genügend viel Gnade widerfahren lassen, um zu sehen, was er tat, doch wie die Konzilsanhänger und Macbeth hat er vorgezogen, „weiter in Blut zu waten“ (Akt III, Szene 4) – jenem der Kirche. Wie die Konzilsanhänger in Rom bedarf er gewiss unseres Gebets.

Leser, wenn Sie klar zu sehen wünschen, beten Sie den Rosenkranz, und wenn Sie in unserer dunklen Zeit nie aufhören wollen, klar zu sehen, beten Sie jeden Tag alle 15 Geheimnisse des Rosenkranzes. Die Muttergottes kann Sie nicht im Stich lassen.

Kyrie eleison.

Inseitige Geschichte – II.

Inseitige Geschichte – II. on Oktober 25, 2014

Als im Juni 2006 die Idee eines Rosenkranz-Kreuzzuges für die Weihe Rußlands zum ersten Male Bischof Fellay vorgestellt wurde, wußte er noch nicht, daß es tatsächlich um eine Anweisung Unserer Lieben Frau sich handelte – denn die Botin war zu schüchtern gewesen, dies ihm zu sagen. Somit verstieß er auch nicht wissentlich gegen den Willen des Himmels, als er nach dem Treffen mit der Botin in die Schweiz zurückkehrte und entschied, die Idee eines Rosenkranz-Kreuzzuges zwar aufzugreifen, ihn jedoch primär für die Freigabe der Tridentinischen Messe einzusetzen und die Weihe Rußlands lediglich unter den zweitrangigen Intentionen einzureihen. Also sagte Unsere Liebe Frau ihrer Botin, daß sie zwar diesen ersten Kreuzzug segnen würde als Zeichen dafür, daß die Botschaften wirklich von ihr stammten, jedoch nicht als Bestätigung dafür, daß die Freigabe der Messe ihr wirkliches Ersuchen war. Die wahre Antwort auf die Krise in Kirche und Welt liegt in der Weihe Rußlands, was auch dem Bischof bald sehr deutlich gemacht werden würde.

Angesichts der Rückendeckung durch Unsere Liebe Frau war der erste Kreuzzug dann auch ein voller Erfolg – bezüglich der Anzahl der von den Gläubigen gebeteten Rosenkränze, als auch der Erfüllung von Bischof Fellays langjährigem Wunsch durch die Erklärung in Papst Benedikts XVI. Motu Proprio vom 7.7.2007, wonach die Tridentinische Messe niemals aufgehoben worden war.

Allerdings hatte Unsere Liebe Frau ihrer Botin schon im August 2006 einen Brief an Bischof Fellay diktiert, wo er diesmal über alle Einzelheiten ihres ursprünglichen Ersuchens informiert worden war, inklusive daß es vom Himmel stamme. Auf diesen Brief hatte der Bischof bejahend geantwortet und erklärt, daß er, auf den Schub des ersten Kreuzzugs aufbauend, den zweiten starten und die Angelegenheit am besten selber in die Hand nehmen werde. Doch ein Jahr später, also kurz nach dem Motu Proprio und bis Ende 2007, wies Unsere Liebe Frau die Botin an, dem Bischof immer wieder und wieder zu schreiben, um ihn an ihren gewünschten zweiten Rosenkranz-Kreuzzug zu erinnern, welcher der Weihe Rußlands gewidmet sein solle.

Dennoch zögerte Bischof Fellay, sich festzulegen. Also kam Unsere Liebe Frau Anfang 2008 noch nachdrücklicher mit demselben Ersuchen zurück, daß also der Kreuzzug der Rußlandweihe gewidmet werde. Das Problem war, daß Bischof Fellay schon länger an seinem eigenen Plan für eine Kirchenrettung arbeitete auf Basis der Versöhnung zwischen der Priesterbruderschaft St. Pius X. und Rom – und zu diesem Plan paßte das Ersuchen Unserer Lieben Frau gar nicht. Je mehr Fortschritte der Bischof mit den Römern in Richtung Versöhnung zu machen schien, desto schwieriger wurde es für ihn, seine Versprechen zu halten und Mariens Bitte zu entsprechen, weil er wußte, daß das von ihr Geforderte die Römer empören würde. In der Tat . . .

Zu dieser Zeit, als die Botin nicht wußte, warum der Bischof das Ersuchen Unserer Lieben Frau verzögerte, fragte sie diese, ob der Bischof vielleicht sich unsicher sei, ob das Ersuchen auch wirklich von Unserer Lieben Frau käme. „Nein,“ war die einfache Antwort, und Unsere Liebe Frau senkte ihr Haupt und schüttelte es sanft von einer Seite zur anderen, „das ist nicht der Grund.“ Sie nannte den Grund nicht, sondern sagte nur, daß der Bischof nicht daran zweifele, daß das Ersuchen von ihr persönlich stamme.

Wir kommen zum Höhepunkt des Dramas. Anfang 2008 wurde das Ersuchen der allerseligsten Jungfrau bezüglich der Rußlandweihe dringend, weil sie wußte, daß der Bischof ernsthaft in Erwägung zog, den zweiten Kreuzzug für seine eigenen Zwecke einzusetzen. Diesmal wollte er ihn verwenden, um die zweite Vorbedingung für Gespräche mit Rom zu erreichen: die Aufhebung der sogenannten „Exkommunikationen“ der vier Bruderschaftsbischöfe aus dem Jahre 1988.

Kyrie eleison.

Inseitige Geschichte – I.

Inseitige Geschichte – I. on Oktober 18, 2014

Nach1917 sagte Unsere Liebe Frau von Fatima der ganzen Welt deutlich, daß das Heil der Kirche und der Welt („eine Zeit des Friedens“) von zwei Dingen abhängt: sowohl von der Weihe Rußlands an das Unbefleckte Herz Mariens durch den Papst und alle Bischöfe der Welt, als auch von den Katholiken, welche dem Herzen Mariens Sühne leisten durch Empfang der hl. Beichte und der hl. Kommunion, durch eine 15minütige Betrachtung und durch das Beten eines Rosenkranzes, jeweils am ersten Samstag des Monats. Kein Katholik braucht also zu fürchten, keinen Beitrag leisten zu können, um der Kirche und Welt aus ihrer gegenwärtigen schrecklichen Krise zu helfen. Denn jeder Katholik, welcher der zweiten Aufforderung Mariens nachkommt, hilft wiederum dem Papst, ihrer ersten Aufforderung nachzukommen.

Das Nachkommen genügte bisher jedoch nicht. Beispielsweise war in den 1930er-Jahren Papst Pius XI. die erste Aufforderung Mariens sehr wohl bekannt, und doch führte er die Weihe Rußlands niemals durch. Warum nicht? Bruder Michael von der Gemeinschaft Heilige Dreifaltigkeit schreibt im zweiten seiner hervorragenden drei Bände namens „ Die ganze Wahrheit über Fatima,“ daß Pius XI. zu der Zeit mit diplomatischen Beziehungen mit den russischen Autoritäten in Moskau beschäftigt war und glaubte, seine eigene Diplomatie sei die bessere Methode beim Umgang mit den Kommunisten, als die von Unserer Lieben Frau geforderte Weihe Rußlands. Der Papst zog die menschliche Problembehandlung der himmlischen Methode vor, womit naturgemäß das Problem ungelöst blieb. Also stürzte die Welt in den Zweiten Weltkrieg und die Kirche wurde durch das Zweite Vatikanische Konzil von innen gebrochen.

In den Jahren um 2010 tauchte nun eine parallele Geschichte auf, wonach Unsere Liebe Frau durch eine Botin den Bischof Fellay von der Priesterbruderschaft St. Pius X. aufforderte, einen Rosenkranz-Kreuzzug für die Weihe Rußlands durchzuführen. Wenn diese Geschichte echt ist (was ich und einige Priester annehmen), dann lohnt ihre Darlegung in einigen „Kommentaren“ – und zwar nicht, um Bischof Fellay zu diskreditieren (dessen Bevorzugung von menschlichen Mitteln so verständlich ist wie die von Pius XI. – und Gott richtet sie), sondern um zu betonen, wie wichtig selbst 100 Jahre später die Weihe Rußlands und besonders die fromme Praxis der ersten fünf Samstage bleiben. Ist nun diese neue Geschichte wahr? Und wie zuverlässig ist die Überbringerin der Botschaft?

Mehrmals traf ich die erwähnte Botin, und ich denke, daß ihre Geschichte aller Wahrscheinlichkeit nach echt ist. Erstens weil sie eine ernsthafte Erwachsene ist und alle Anzeichen vorhanden sind, daß sie die Wahrheit spricht. Zweitens und wichtiger, weil ihre Geschichte Eingeweihten-Format hat und äußerlich einer ganzen Reihe von öffentlichen Tatsachen und bekannten Ereignissen entspricht und sie sogar erklärt. Was die Botin betrifft, so dürfen die Leser meiner eigenen Einschätzung ruhig mißtrauen, doch was die Entsprechung zwischen inseitiger Geschichte und äußerlichen Tatsachen betrifft, so mögen sie selber urteilen.

Die Geschichte beginnt am Sonntag vom Guten Hirten im Jahr 2004, als die allerseligste Jungfrau Maria der Botin erschien und ihr eine Botschaft für den Bischof der Priesterbruderschaft gab. In dieser Botschaft bat sie die Bruderschaft, die Gläubigen in einen Rosenkranz-Kreuzzug zu führen für die Weihe Rußlands an ihr Unbeflecktes Herz – also die gleiche Weihe, nach welcher der Himmel seit den 1920er Jahren fragt. In den 2000er Jahren gab die Muttergottes ihrer Botin zu verstehen, daß wenn man der Bitte Mariens entspräche, dann wenigstens durch ihre Hand die Gnaden vermittelt würden, um die dringend benötigte Rußlandweihe zustandezubringen.

Im Juni 2006 übergab die Botin die Botschaft persönlich an Bischof Fellay. Er diskutierte mit ihr darüber, wußte jedoch noch nicht, daß die Botschaft eine Anweisung der Muttergottes war. Und so fällte er auf dem Weg zurück in die Schweiz eine erste wichtige Entscheidung. (Fortsetzung folgt.)

Kyrie eleison.

Umkämpftes Fatima

Umkämpftes Fatima on November 9, 2013

Gewiß schenkte Gott zu Beginn des 20. Jahrhunderts der modernen Welt zwei große Lichter Erstens eines für die Theorie, gegeben durch den Hl. Pius X.: die Enzyklika Pascendi aus dem Jahre 1907, um den Hauptirrtum des Subjektivismus zu brandmarken. Zweitens ein Licht für die Praxis, gegeben durch die Gottesmutter: ihre Erscheinungen in Fatima im Jahre 1917, als Heilmittel gegen die monströse Seuche namens Kommunismus. Doch der Teufel lenkt die Aufmerksamkeit von Pascendi weg und bringt durch eine Reihe von Einwänden gegen Fatima dieses in Verruf. Einige der wichtigsten Einwände lauten so:

* Wie können wir Kardinal Ottavianis Version des dritten Geheimnisses von Fatima ernstnehmen, wenn Unsere Liebe Frau dort angeblich sagte, daß ein dritter Weltkrieg in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts beginnen würde? Das Jahr 2000 kam und ging, doch einen dritten Weltkrieg sahen wir nicht.

Hierzu gibt es eine interessante Parallele zwischen dem zweiten und dritten Geheimnis von Fatima. Im zweiten Geheimnis sagt Unsere Liebe Frau voraus, daß ein noch schlimmerer Krieg als der Erste Weltkrieg stattfinden werde und zwar während des Pontifikats des nächsten Papstes, welcher dann Pius XI. sein würde. Allerdings starb Pius XI. im Frühling des Jahres 1939, und der Zweite Weltkrieg wurde erst im Herbst 1939 erklärt, als Pius XII. Papst war. Hat Unsere Liebe Frau somit den Kalender falsch abgelesen? Nein, sondern sie richtete sich nach der Wirklichkeit, anstatt nach dem Anschein. In Wirklichkeit begann der Zweite Weltkrieg im Januar des Jahres 1938, als Josef Stalin nach dem Rakowskij-Verhör entschied, einen Nichtangriffs-Pakt mit Adolf Hitler zu schließen, um letzterem den Rücken freizumachen, damit er an seiner westlichen Front Krieg führen könne. Diese faszinierende Geschichte des wirklichen Beginns des Zweiten Weltkrieges wird im Brief des Rektors vom 1. Mai 2000 dargelegt (auf Englisch: eleisonkommentar.blogspot.com/2000/05/winona-letters-196-our-lady-of-fatima.html ). Unabhängig davon, ob die Ottaviani-Version nun dem echten „Dritten Geheimnis“ entspricht oder nicht, stellt sich doch die Frage, ob in Wirklichkeit der Dritte Weltkrieg nicht schon vor dem Jahre 2000 im Mittleren Osten begonnen haben könnte, zum Beispiel mit der US-Invasion des Iraks im Jahre 1991? Die Dinge sind eben nicht immer so, wie sie scheinen.

* Im Zweiten Weltkrieg erlebten wir die grauenvolle Bombardierung von Dresden, Tokio, Nagasaki, Hiroshima. Könnte ein Dritter Weltkrieg dies wirklich noch überbieten?

Die Gesamtzahl der Toten des Zweiten Weltkriegs wird in aller Regel mit 66 Millionen beziffert, liegt also in der Größenordnung von mehreren zehn Millionen. Wenn wir einige Warnungen Unserer Lieben Frau, nicht nur aus Fatima, richtig lesen, so werden die Opfer des Dritten Weltkrieges und der Großen Züchtigung in einer Größenordnung von tausenden von Millionen liegen. Also wird die Größenordnung hundert Mal schlimmer.

* Doch welche materielle Züchtigung könnte schlimmer sein als die geistliche Züchtigung unserer heutigen Zeit?

Gewiß stellt nach dem Sündenfall von Adam und Eva das Zweite Vatikanische Konzil die größte Katastrophe in der Menschheitsgeschichte dar. Trotzdem sieht die Mehrheit der Menschen das Zweite Vatikanum als eine große Befreiung. Doch eine alte Redeweise lautet: „Stock und Stein brechen mein Gebein, doch Worte bringen keine Pein.“ Geistliche Züchtigungen mögen an sich also tatsächlich deutlich schlimmer sein, aber dennoch bedürfen wir Menschen der materiellen Dinge, um zu verstehen (vergleiche Matthäus 9,6 und Johannes 20,27).

* Unsere Liebe Frau von Fatima versprach eine Zeit des Friedens, wenn der Papst eine bestimmte Weihe durchführen würde. Seither haben einige Päpste mehrere solcher Weihen durchgeführt, und trotzdem erhielten wir keinen Frieden.

Zwar gab es in der Tat mehrere Weihen, welche sich sicherlich an Unserer Lieben Frau von Fatima orientierten, aber trotzdem fand niemals eine Weihe auf genau die Weise statt, wie Unsere Liebe Frau sie verlangte: die Weihe Rußlands, an ihr Unbeflecktes Herz, durchgeführt vom Papst, in Einheit mit allen Bischöfen der Welt. Immer fehlte eine oder mehrere dieser vier Bedingungen.

* Unsere Liebe Frau von Fatima sprach davon, daß einige „Nationen ausgelöscht“ werden und daß „eine Zeit des Friedens“ komme. Wir erlebten, wie im Zweiten Weltkrieg einige Nationen ausgelöscht wurden, und wie ein gewisser Frieden in den 1950iger-Jahren sich einstellte. Die Prophezeiungen Mariens sind also eingetroffen.

Welche Nationen blieben nach dem Zweiten Weltkrieg ausgelöscht, und wieviel Friede herrschte im Kalten Krieg der 1950iger-Jahre wirklich? Unsere Liebe Frau von Fatima sprach von viel größeren Ereignissen als jenen geschehenen.

Heiligstes Herz Jesu, erbarme Dich unser. Unbeflecktes Herz Mariens, bitte für uns.

Kyrie eleison.