Weihe Rußlands

Die Grablegung der Kirche – II

Die Grablegung der Kirche – II on April 25, 2020

Vor zwei Wochen warfen diese „Kommentare“ die zweifache Frage auf, wie die katholische Kirche in ihrer gegenwärtigen Not, die mit der Zeit vergleichbar ist, welche Unser Herr zwischen Seiner Kreuzigung und Seiner Auferstehung verbrachte, erstens in ihrem „Grab“ überleben und zweitens daraus auferstehen könne. Ein erster Teil der Antwort lautete allgemein, dass der allmächtige Gott in dem, was Er tun kann oder will, nicht durch das eingeschränkt wird, was die Menschen denken mögen; in der Tat kann man von Ihm erwarten, dass Er das Unerwartete tun wird. In dem fünften freudenvollen Mysterium des Heiligen Rosenkranzes war Seine eigene Mutter bestürzt über die scheinbare Gleichgültigkeit, die Ihr ansonsten vollkommen gehorsamer Sohn gegenüber Ihrem Glück an den Tag legte.

Dann wiesen diese „Kommentare“ darauf hin, dass es zwar für die Kirche absolut anormal ist, wie in einem Grab zu überleben, scheinbar ohne Hilfe von oben seitens eines rechtgläubigen Papstes oder Bischofs und ohne die Struktur einer offiziellen Diözese oder Pfarrgemeinde oder Kongregation; dass aber trotzdem gilt: Wo es den wahren Glauben und ein Minimum an gesundem Verstand und Nächstenliebe gibt, kann die Kirche selbst in kleinen und voneinander getrennten Gruppen überleben, wenigstens für eine Weile, bis die Vorsehung eine normale Hierarchie wiederherstellt, um der Unordnung ein Ende zu bereiten. Beispielsweise können wir die Unordnung betrachten, die heutzutage um uns herum herrscht, und wir können sagen, dies sei das Ende der Kirche, doch wenn Gott dies zugelassen hat, ist es sicherlich nicht das Ende der Kirche, das Er niemals zulassen könnte (Matthäus XXVIII, 20).

Nun gilt es noch die zweite Hälfte der vor zwei Wochen gestellten Frage zu beantworten, nämlich die, wie die Kirche fähig sein wird, ihr gegenwärtiges Grab zu verlassen, oder aus ihm aufzuerstehen. Dieser Frage wohnt eine besondere Bedeutung inne, weil die Versuchung besteht, das Problem aus allzu menschlicher Sicht zu sehen und nach einer allzu menschlichen Antwort zu suchen. Doch während Erzbischof Lefebvre zu sagen pflegte, die Lösung liege in Gottes Händen – und das ist die Wahrheit, es ist nicht nur ein billiger Vorwand –, nahmen seine Nachfolger an der Spitze der Priesterbruderschaft St. Pius XII. den Standpunkt ein, wir könnten nicht endlos warten, um den unbefriedigenden Status der Bruderschaft innerhalb der Amtskirche zu klären. Stattdessen müssten wir danach trachten, so bald wie möglich jene offizielle Anerkennung zu erhalten, die der Bruderschaft für ihre Treue gebühre und die von immensem Nutzen für die gesamte Kirche sein werde. Und auf dieser Grundlage haben die Nachfolger des Erzbischofs zu verschiedenen Zeitpunkten nach 2012 frohlockend gewähnt, demnächst einen Trumpf ausspielen zu können, nämlich den Abschluss einer Vereinbarung mit Rom, welche der Bruderschaft endlich die wohlverdiente offizielle Anerkennung gewähren würde.

Allerdings konnten diese Nachfolger vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sehen. Was ist denn das heutige Rom, wenn nicht mit Haut und Haar auf die neue Religion von Pachamama und Vatikan II eingeschworen? Und was war die Bruderschaft des Erzbischofs, wenn nicht eine Bastion des wahren Glaubens, der durch die Ausbildung wahrer Priester verteidigt werden muss, damit sie das Banner der wahren katholischen Religion, wie sie vor Vatikan II war, schwenken kann? Rom und Écône prallten hart aufeinander, weil Rom die Religion radikal geändert hatte. Darum gilt: Wenn das heutige Rom der Bruderschaft irgendetwas gewährt hat – oder gewährt – dann ausschliesslich, weil diese in ihrer Wachsamkeit nachlässt. So hat die offizielle Anerkennung von Eheschliessungen und Beichten unter der Obhut der Bruderschaft viel dazu beigetragen, ihren Widerstand gegen das offizielle Rom – und über letzteres gegen die Konzilsreligion und die weltweite Apostasie – zu schwächen.

Was die Nachfolger des Erzbischofs, ganz im Gegensatz zu diesem, selbst nicht begriffen haben, ist die übernatürliche Breite und Tiefe dieser Apostasie. Sie sind dieser zu nahe. Sie sind der modernen Welt, der sie entspringt, zu nahe. Deshalb suchen sie nach menschlichen Antworten auf ein Problem, das nur eine göttliche Lösung haben kann. Das Problem geht weit über das Kalkül, die Manöver oder die Politik von Menschen hinaus, selbst von Prälaten.

Wie Daniel, müssen sich die Menschen Gott zuwenden, und um uns Gott zuzuwenden, müssen wir den Weg über Seine Mutter gehen, wie Gott anno 1917 in Fatima klargemacht hat, gerade als das Problem der Moderne sich in seiner ganzen Explosivität enthüllte, mit der kommunistischen Revolution in Russland. Tatsächlich hat Gott uns die übernatürliche Lösung gegeben, just zu dem Zeitpunkt, wo der Teufel gedacht haben muss, er stehe kurz vor dem Sieg. Diese Lösung ist die Weihung (nicht Säkularisierung), Russlands (und nicht der ganzen Welt), an das Unbefleckte Herz Mariä (nicht einmal an das Heiligste Herz Jesu), durch den Papst (nicht durch die Autoritäten irgendeiner anderen als der katholischen Religion), in Union mit allen katholischen Bischöfen der Welt (nicht durch den Papst allein). Auf diesem Wege wird sich die Kirche ihrem Grab entringen. Und einzig und allein auf diesem Wege, weil Seine Mutter es gesagt hat. Möge die Bruderschaft all ihre Priester und Anhänger dazu auffordern, die ersten Samstage intensiv zu praktizieren, um zur Erlangung dieser Weihe beizutragen.

Kyrie eleison.

Fatima – Die Weihung – II

Fatima – Die Weihung – II on August 5, 2017

Hier nun der zweite und letzte Teil der Formel zur Weihung Russlands an das Unbefleckte Herz Mariens, die vor drei Monaten von vier Bischöfen in den Vereinigten Staaten verwendet wurde:

Nur drei Jahre später begann diese Strafe mit der Weigerung der Prälaten, den dritten Teil Deiner geheimen Botschaft von Fatima, der Deinem Gebot zufolge spätestens im Jahre 1960 publiziert werden sollte, öffentlich zu machen. Sie begingen eine fast unverzeihliche Lüge, indem sie vorgaben, Du habest ihnen gesagt, ab 1960 dürften sie sie veröffentlichen, und diese ihre Bemühungen, Deine Botschaft von Fatima zu verschweigen, dauern seither fort, wobei der Höhepunkt im Jahre 2000 erreicht wurde. Doch Du hast Deine Versuche, uns zu retten, niemals aufgegeben, während die Prälaten durch die Blindheit, die sie beim Zweiten Vatikanischen Konzil übermannte, noch härter bestraft wurden. Im dritten Teil des Geheimnisses hast Du uns mit grosser Wahrscheinlichkeit vor genau den Irrtümern gewarnt, die bei jenem Konzil triumphierten. Und nun befindet sich die gesamte Kirche in der Finsternis, und die Welt steht am Rande des dritten und schrecklichsten Weltkriegs.

Unbeflecktes Herz Mariens, Allerheiligste Mutter Gottes, wir rufen Dich in unserer Not an. Helferin der Christen, Zuflucht der Sünder, Trösterin der Bedrückten, wir vertrauen Dir. Königin des Allerheiligsten Rosenkranzes, Mutter der Kirche, wir flehen Dein unendlich liebevolles, mütterliches und Unbeflecktes Herz an, uns armen Sündern – deinen Kindern – gnädig zu sein; höre unsere flehentliche Bitte und gib ihr statt. Wir bitten Dich, von Deinem göttlichen Sohn die Gnaden zu erlangen, die für den Heiligen Vater und die Bischöfe notwendig sind, um den vor langer Zeit ergangenen Befehl des Himmels ohne weiteres Säumen zu erfüllen, indem er gemeinsam mit den Bischöfen der ganzen Welt das Heilige Russland Deinem unbefleckten Herzen weiht, auf die Weise, wie Du es schon vor so langer Zeit im Namen der Heiligen Dreifaltigkeit geboten hast, ohne dass Dein Gebot bisher befolgt wurde.

Unbeflecktes Herz Mariens, Du weisst, wie viele Leiden der Menschheit in den letzten 90 Jahren erspart geblieben wären, hätte nur einer der Päpste jener Zeit Deinem Gebot zur Weihung Russlands stattgegeben. Mutter Gottes, nur Du und Dein Göttlicher Sohn allein wissen, was für eine fürchterliche Strafe der Menschheit jetzt droht, wenn die Päpste, aus welch nichtigen menschlichen Gründen auch immer, sich auch weiterhin weigern, Dein Gebot zu erfüllen. Wenn es von ihnen abhängt, werden sie vermutlich Ausflüchte machen, obwohl Du uns vor hundert Jahren gewarnt hast, welches Leiden uns dies zufügen werde. Mutter Gottes, Dein Göttlicher Sohn kann Dir nichts abschlagen, worum Du ihn bittest. Er wünscht, dass die Weihung von Dir abhängt, weil Er möchte, dass Dein Unbeflecktes Herz als Quelle des Triumphs der Weihung geehrt werde. Heilige Mutter Gottes, demütig vor Dir kniend, bitten wir Dich, zu bewirken, dass dem Papst die Gnaden zuteil werden, die er benötigt, um die Weihe zu vollziehen.

Inzwischen empfehlen wir Russland Deinem unbefleckten Herzen, vertrauen es ihm an und tun, was in unserer Macht steht, um es ihm zu weihen – nicht, weil wir auch nur im entferntesten den Platz des Papstes und der Bischöfe der ganzen Welt einnehmen könnten, sondern weil wir Deine Weisungen zu erfüllen gedenken, soweit wir können. Wenn das Heilige Russland nur wieder katholisch würde, könnte die östliche Kirche die westliche Kirche, die gegenwärtig von Materialismus und Atheismus verheert wird, wiederauferstehen lassen. Mutter Gottes, wir empfehlen auch uns selbst Deinem Schutze sowie Deiner allmächtigen Fürbitte bei Unserem Herrn Jesus Christus an, der der Herrn der Herren und der König der Könige ist, zugleich aber ein Sohn, der seine Mutter unendlich liebt und alles tun wird, worum sie bittet. Geliebte und gesegnete Mutter, wir hegen nicht den geringsten Zweifel daran, dass Dein unbeflecktes Herz am Ende triumphieren wird.

Es versteht sich von selbst, dass der Allmächtige Gott die Menschheit nicht ohne ein einfaches Mittel lassen wird, sich Ihm wieder zuzuwenden, wenn sie es nur will. Ebenfalls versteht es sich von selbst, dass, wenn die Menschen Ihn allzu sehr kränken, Er diese Mittel Seiner Mutter anvertrauen wird. Dies ist der Grund für Fatima. Jeder von uns muss den Rosenkranz beten und die Andacht der Ersten Samstage praktizieren, damit die Prälaten Ihre einfache Bitte endlich erfüllen.

Kyrie eleison.

Fatima – Die Weihung – I

Fatima – Die Weihung – I on Juli 29, 2017

Als vier Bischöfe im vergangenen Mai in Vienna, einer Stadt im US-Bundesstaat Virginia, taten, was in ihren Kräften lag, um Russland dem unbefleckten Herzen Mariens zu weihen, verwendeten sie für diese Weihung einer Formel, die nie zuvor benutzt worden war und die sich in einigen Punkten von den ansonsten üblichen Formeln unterschied. Sie enthielt eine kurze Geschichte der Bitte unserer Lieben Frau um die Weihung und zeigte hiermit, wie es die Kirchenführer versäumt haben und immer noch versäumen, die einfache Lösung des Himmels für die beispiellosen Probleme der heutigen Kirche und der heutigen Welt zu akzeptieren und zu verwirklichen. Der Zweck einer solchen Formel bestand darin, jedermann die Augen darüber zu öffnen, dass diese ansonsten unlösbaren Probleme nicht die Schuld des Herrgottes sind, sondern auf den mangelnden Glauben Seiner Prälaten zurückgehen. Sie müssen tun, was ihnen unsere liebe Frau geboten hat, gleichgültig, was Vatikan II von ihnen erwartet. Welcher Katastrophen bedarf es eigentlich noch, damit sie endlich tun, was Ihnen die Mutter Gottes gebietet, um uns alle zu erretten? Hier die erste Hälfte des Textes der in Virginia vollzogenen Weihung:

Heilige Muttergottes, Unbeflecktes Herz Mariens, Sitz der Gnade, Sitz der Güte, Sitz der Verge- bung, sicheres Tor, durch das Seelen in den Himmel eingehen werden, siehe vor Dir vier Söhne Erzbischof Lefevbres knien, vier Bischöfe, die bemüht sind, Dir nach Kräften zu helfen, damit Du vom Papst und den Bischöfen der einen wahren Kirche Deines göttlichen Sohnes die Weihung Deines Schmerzensreichen und Unbefleckten Herzen an Russland erreichen mögest, die allein der Menschheit, welche nun im Schatten eines fürchterlichen dritten Weltkriegs lebt, Frieden zu schenken vermag. In Fatima, Portugal, hast Du vor hundert Jahren die Menschheit erstmals vor dem künftigen Zweiten Weltkrieg, vor Hungersnot und Verfolgung gewarnt, falls die Menschen nicht aufhören würden, Gott zu beleidigen. Um diese Katastrophen zu verhüten, versprachst Du, zurückzukehren und um die Weihung Deines Unbefleckten Herzens an Russland sowie die Sühnekommunion der ersten Samstage zu bitten. Würden Deine Bitten erfüllt, werde Russland sich bekehren, und es werde Frieden einziehen. Ansonsten würden Katastrophen folgen, und Russland werde seine Irrtümer über die Welt verbreiten. Innerhalb der nächsten zwölf Jahre bist Du wiedergekehrt, wie Du es verheissen hattest, und hast diese doppelte Bitte geäussert.

Doch da die katholischen Prälaten darauf vertrauten, die schweren Probleme der Kirche mit menschlichen Mitteln lösen zu können, versäumten sie es, Deiner Bitte unverzüglich stattzugeben. Zwei Jahre darauf warnte Dein Göttlicher Sohn selbst die Menschheit durch Schwester Lucia von Fatima, da Seine Diener die Erfüllung Seines Befehls hinauszögerten, werde sie schwerwiegende Konsequenzen erdulden müssen: Russland werde seine Irrtümer über die Welt verbreiten und hierdurch Kriege sowie Verfolgungen der Kirche heraufbeschwören, und der Papst werde aufs stärkste zu leiden haben. Nichtsdestoweniger zog es der Papst auch weiterhin vor, sich zur Abwehr der von Russland ausgehenden Bedrohung seiner menschlichen Mittel zu bedienen.

Anno 1936 erklärte Unser Herr Schwester Lucia, die Bekehrung Russland hänge von dessen Weihung an Dein Unbeflecktes Herz ab, denn gemäss Seinem Willen solle die ganze Kirche anerkennen, dass diese Bekehrung ein Triumph Deines Herzens sein werde, damit die Hingabe an Dein Herz der Hingabe an Sein eigenes Heiliges Herz gleichgestellt werde.

Die Prälaten zauderten indes auch weiterhin, so dass im Jahre 1939 der fürchterliche Zweite Weltkrieg ausbrach und der Kommunismus seine Macht in aller Welt ausdehnte. Unmittelbar nach dem Krieg erfreuten sich Deine Pilger-Statuen von Fatima grossen Erfolges, aber die Prälaten unterliessen es immer noch, genau das zu tun, worum Du sie ersucht hattest, so dass Schwester Lucia anno 1957, ehe die Prälaten sie zum Schweigen brachten, Deiner eigenen Traurigkeit darüber Ausdruck verlieh, dass weder gute noch böse Menschen der Botschaft von Fatima Aufmerksamkeit geschenkt hatten. Du sagtest, die Guten mässen ihr keine Bedeutung bei, während die Bösen sich nicht darum scherten. Doch warntest Du uns ein weiteres Mal, dass eine furchtbare Strafe unmittelbar bevorstehe.

Auf diese Strafe wird in der nächstwöchigen Ausgabe der Eleison-Kommentare eingegangen.

Kyrie eleison.

Weihen Vollzogen

Weihen Vollzogen on Mai 20, 2017

Zweifellos haben die Gebete unserer Leser dazu beigetragen, dass die beiden Weihen, diejenige von Bischof Zendejas und diejenige Russlands, am 11. bzw. 12. Mai in Vienna, Virginia, USA, erfolgreich vollzogen werden konnten. Am 11. Mai war das Wetter nicht gut; es regnete in Strömen, doch das unter freiem Himmel aufgestellte Zelt war wasserdicht und konnte die rund 500 Menschen, die aus vielen Teilen der USA und in einigen Fällen sogar von noch weiter her eingetroffen waren, ohne weiteres aufnehmen. Etwas freundlicheres Wetter herrschte am 12. Mai, als der neue Bischof sein erstes Pontifikalamt zelebrierte und dabei Russland dem Unbefleckten Herzen Mariä weihte. Die Zahl der Teilnehmer war nur unwesentlich geringer als am Vortage.

Besonderer Dank wurde Pater Ronald Ringrose gezollt, dem tradtionalistischen Gemeindepriester von Vienna, im Garten von dessen Pfarrhaus die doppelte Weihe stattfand. Er hat die Gemeinde St. Athanasius, die nicht allzu weit von der Hauptstadt der USA entfernt liegt, mehr als 30 Jahre lang als Bastion der katholischen Tradition bewahrt – eine bemerkenswerte Leistung in dieser für die Katholische Kirche so schweren Zeit. „Ad multos annos“ sagt Mutter Kirche zu ihren ergebenen Dienern. Möge es Pater Ringrose vergönnt sein, noch viele Jahre lang wirken zu können!

Hinsichtlich des Zwecks und Ziels der beiden Weihen ist es erforderlich, Bescheidenheit zu wahren und sich zugleich mit der nötigen Klarheit auszudrücken. Seit Vatikan II (1962–1965), als die grosse Mehrheit der Kirchenmänner vor dem Liberalismus (dem Kult der Freiheit) und dem Modernismus (der Anpasung von Gottes Kirche an die gottlose moderne Welt) die Segel strich, befindet sich die Kirche in grosser Not. Anno 1970 begründete Erzbischof Lefebvre die Priesterbruderschaft St. Pius X., damit in der immer dunkler werdenden Amtskirche weiterhin ein Licht scheinen möge, aber seine Nachfolger an der Spitze der Bruderschaft tun, was sie können, um dieses Licht wieder erlöschen zu lassen. Vergleichen wir die

Weihe von Bischof Zendejas also mit einer Kerze, die in der immer tieferen Finsternis entzündet wird. Diese Kerze soll weder die Neukirche noch die Neubruderschaft retten oder bekehren können. Was kann sie dann erreichen? Sie kann zur Hilfe des immerwährenden Glaubens kommen, der das Herz der wahren Kirche und der wahren Bruderschaft ist.

Bischof Zendejas, der vor allem in den USA tätig ist, jedoch über keinerlei territoriale Jurisdiktion verfügt, wird sich doch um viele Seelen in den Vereinigten Staaten kümmern können, die den wahren Glauben besitzen und ihn behalten möchten. Falls die Flugzeuge in den nächsten trüben Jahren nicht mehr fliegen können, wird er doch überall in Nordamerika mit Auto oder Zug zugänglich sein. Als verhältnismässig junger Bischof, dessen Ordination mit Sicherheit gültig ist, wird er mit oder ohne Bedingungen konfirmieren und ordinieren können. Noch dazu, durch Gottes Gnade, ist er wenigstens heute noch vernünftig und geistig gesund. Lasst uns für ihn beten, dass er noch viele Jahre lang im Vollbesitz seiner geistigen Gesundheit bleiben möge, oder wenigstens bis ein wahrhaft katholischer Papst das Licht in der Kirche wieder entzünden wird. In diesem Augenblick wird Bischof Zendejas sein Bischofsamt dem katholischen Rom zurückgeben, damit der Papst nach freiem Ermessen darüber entscheiden kann. In der Zwischenzeit möge der neue Bischof eine Kerze in der Finsternis sein, ein Leuchtturm für jede Seele, welche die vollständige und unverfälschte Wahrheit sucht.

Was die Weihe Russlands betrifft, die von allen vier anwesenden Bischöfen am Vorabend des hundertsten Jahrestags der ersten der grossen Erscheinungen unserer Lieben Frau in Fatima zelebriert wurde, so wurde nicht im geringsten so getan, als könne ihre Weihe jene ersetzen, die der Papst und mit ihm alle Bischöfe der Welt dem Gebot unserer Lieben Frau zufolge zu vollziehen haben. Die vier Bischöfe vollzogen diesen Akt lediglich in der Hoffnung, wenn sie täten, was in ihren Kräften liegt, würden sie mit der Unterstützung aller Anwesenden dazu beitragen, vom Himmel die notwendige Gnade für den Papst zu erlangen, damit er die Weihe Russlands endlich vollzieht, wie es die Heilige Jungfrau schon vor so langer Zeit geboten hat. Diese Weihe wird letzten Endes stattfinden, weil Unser Herr dies im Jahre 1931 verkündet hat, und dann beginnt der Triumph des Unbefleckten Herzens, der so notwendig für das Heil der Welt ist und so lange verzögert wurde.

Kyrie eleison.

Inseitige Geschichte – V.

Inseitige Geschichte – V. on November 15, 2014

Als Bischof Fellays langgehegte Pläne, durch das Vermischen von Tradition und Konzil die Priesterbruderschaft St. Pius X. mit der Konzilskirche zu versöhnen, im Januar 2009 hinweggefegt wurden, weil die völlig „politisch inkorrekten“ Sichten eines Bischofsbruders weltweite Medienaufmerksamkeit erlangt hatten, da hätten wir mit Bischof Fellay mitfühlen können, wenn nicht dieses Vermischen ein unerfüllbarer Traum wäre. Denn Gottes eigene katholische Religion läßt sich mit der konziliaren Imitation, jener „Frucht der Arbeit menschlicher Hände,“ so vermischen wie Öl mit Wasser oder wie die Wahrheit mit dem Irrtum. Wenn Katholiken an das Jahr 1988 zurückdenken, so könnten sie sich daran erinnern, wie Erzbischof Lefebvre solche Vermischversuche als „Operation Selbstmord“ für die Priesterbruderschaft brandmarkte – Selbstmord sowohl für die Bruderschaft selber als auch für alles, was sie für die Weltkirche leisten konnte.

Deshalb stießen klar denkende Katholiken einen Seufzer der Erleichterung aus, als im genannten Monat die Vorsehung die Feinde Gottes und ihre weltweiten Medien benutzte, um die gemeinsame Bemühung von Papst Benedikt XVI. und Bischof Fellay für das Vermischen von Konzil und Tradition zu torpedieren. Solche Katholiken können auch dramatische, aber diskrete Bestätigung von der Vorsehung gehabt haben dahingehend, daß sie richtig dachten.

Bischof Fellay hatte öffentlich die von Papst Benedikt XVI. durchgeführte „Aufhebung“ der „Exkommunikationen,“ welche Rom direkt nach der Weihe der vier Bruderschaftsbischöfe im Jahre 1988 erklärt hatte, als Intervention von Unserer Lieben Frau erklärt als Folge des zweiten Rosenkranz-Kreuzzuges durch die Bruderschaft Ende 2008. Doch hatte sie ihm durch ihre Botschafterin Anfang desselben Jahres sagen lassen, daß wenn der Kreuzzug diesesmal nicht der Rußlandweihe gewidmet werde, sie diese Rosenkränze für andere Zwecke einsetzen werde. Wenn diese Botschaften echt sind, dann wird der Himmel nicht erfreut gewesen sein, daß die Jungfrau auf dem Bruderschaftsjubiläum in Lourdes im Oktober 2008 für Kirchenpolitik manipuliert worden war.

Als jedenfalls am 11. Februar 2009, drei Wochen nach der „Exkommunikations-Aufhebung,“ Seminaristen vom Bruderschafts-Mutterhaus im schweizerischen Ecône einen Erholungsausflug in die nahen Berge unternahmen, wurden drei von ihnen durch eine Lawine erfaßt, trieben den Berg hinunter und ertranken in einem eiskalten Bergsee. Was ist der 11. Februar für ein Tag? Festtag Unserer Lieben Frau von Lourdes.

Bloß ein Zufall? Oder sprach hier der Himmel durch Ereignisse, wo einmal mehr die inseitige Geschichte dieser Botschaften zu den äußerlichen Ereignissen der ersten beiden Rosenkranz-Kreuzzüge paßt? Möge der Leser entscheiden. Sollte er überzeugt sein, daß die Neubruderschaft auf der richtigen Spur ist mit ihrem Suchen nach offizieller Anerkennung durch die Neukirche, dann wird er zweifelsohne diese Serie an angeblichen Himmels-Botschaften als bloße weitere „Privatoffenbarung“ und unwürdig einer näheren Betrachtung einstufen. Wenn andererseits der Leser denkt, daß sowohl die Neubruderschaft als auch die Neukirche auf dem falschen Gleis ist, dann würde ein Sinn dahinterstecken, daß dann, wenn wegen der Verweigerung der Rußlandweihe die Welt vor einer unvorstellbaren Katastrophe steht, Unsere Liebe Frau einen weiteren Versuch unternahm, diese Weihe durch Gebete zu erreichen, welche von der Bruderschaft gestartet würden.

Die Priesterbruderschaft war nie das Heil der Kirche gewesen, aber wenn ihre Gebete richtig eingesetzt worden wären, so hätte Unsere Liebe Frau, wie sie ihrer Botschafterin zu verstehen gab, von ihrem Sohn die notwendigen Gnaden für diese Weihe erlangen können, und dadurch hätte sie die Bruderschaft, die Kirche und die Welt retten können. Doch geschehen ist geschehen. Hilfreich ist die Verehrung an den ersten Samstagen, vor allem um Unserer Lieben Frau willen. Ihre Versuche, uns zu retten, werden nicht aufhören.

Kyrie eleison.

Inseitige Geschichte – IV.

Inseitige Geschichte – IV. on November 8, 2014

Nun kommen wir zum Höhepunkt der inwärtigen Geschichte, die den äußeren Ereignissen der Rosenkranz-Kreuzzüge der Priesterbruderschaft St. Pius X. vor sechs Jahren auf merkwürdige Weise entspricht. Wird Bischof Fellay die himmlische Lösung für die Krise in Kirche und Welt wählen und somit dem Versprechen Unserer Lieben Frau aus Fatima vertrauen, wonach durch die Weihe Rußlands an ihr unbeflecktes Herz Rußland sich bekehrt und eine „Zeit des Friedens“ herrschen wird? Oder wird er die menschliche Lösung wählen und somit Gespräche mit Rom führen, um die Synthese von Tradition (2+2=4) und dem Konzil (2+2=4 oder 5) zu fabrizieren? Sicher wissen wir, daß der Teufel diese Auswahl dem Bischof nicht in dieser Form unterbreitete, insbesondere als im Juni 2008 die Römer zurück ins Spiel kamen.

Denn in diesem Juni 2008 wurde der Vatikan des möglichen Rosenkranz-Kreuzzuges für die Rußlandweihe gewahr, und zwar durch einen Brief, den dieselbe Botin Unserer Lieben Frau an Papst Benedikt XVI. geschrieben hatte, um seinen Segen für solche Unternehmung zu erbitten. Der Vatikan nahm diesen Brief ernst: Kardinal Dario Castrillón Hoyos bestellte Bischof Fellay direkt nach Rom ein – aus Hawaii, wo der Bischof gerade Firmungen spendete. Am 4. Juni drohte der Kardinal mit einer Gruppe weiterer römischer Würdenträger den Bischof: wenn er einen Rosenkranz-Kreuzzug für die Weihe Rußlands durchführe, dann schlösse Rom die Tür für jedwede künftigen Gespräche und setze die schlafenden „Exkommunikationen“ wieder in Kraft, welche zur damaligen Zeit stillgelegt worden waren. Zu der Zeit verhängte Rom gegenüber dem Bischof auch das sogenannte „Vatikanische Ultimatum,“ d.h. fünf Bedingungen als notwendige Voraussetzung für Gespräche.

Unter diesem römischen Druck hatte Bischof Fellay im frühen Herbst 2008 noch immer nicht beschlossen, wie er nun mit der Forderung von Unserer Lieben Frau verfahren solle, trotz ihrer wiederholten Aufforderungen. Aber am 5. Oktober 2008 entschied er dann entgegen ihrer direkten Warnung, den zweiten Rosenkranz-Kreuzzug vom 1. November bis Weihnachten in dem Anliegen zu starten, daß die „Exkommunikationen“ aufgehoben werden. Amselben Tag zeigte Unser Herr der Botin Unserer Lieben Frau seinen Zorn durch eine Vision, wo er seine Hand auf die Priesterbruderschaft niederfahren läßt, um sie zu zerschmettern, während er sie „Pharisäer und Heuchler“ nannte und sagte: „Ich kann sie nicht länger hinnehmen.“ Doch in dem Augenblick der niedergehenden Hand unseres Herrn sah die Botin, wie Unsere Liebe Frau Fürbitte für die Bruderschaft einlegte, um Gnade bat und sagte: „Bedenke die Schwachheit der Menschen.“ Die Botin sah dann den Zorn des Herrn sofort seiner Barmherzigkeit weichen.

Doch Bischof Fellay hatte sich nun festgelegt. Drei Wochen später, am 26. Oktober 2008 während des Pontifikalamtes, welches die Wallfahrt der Bruderschaft nach Lourdes zum 150-jährigen Jubiläum der dortigen Erscheinung abschloß, verkündete er, daß der zweite Rosenkranz-Kreuzzug der Aufhebung der „Exkommunikationen“ von 1988 gewidmet werde. Am 16. Dezember schrieb er dann, wie von Benedikt XVI. gefordert, dem Papst einen privaten Brief, um für die Aufhebung der „Exkommunikationen“ zu bitten. Am 24. Januar 2009 wurden diese dann von Rom teilweise aufgehoben. Bischof Fellay schrieb dies direkt der Intervention Unserer Lieben Frau zu, und muß in diesem scheinbaren Triumph seiner geduldigen Diplomatie frohlockt haben.

Doch hielt der Triumph nur kurz an, denn innerhalb weniger Tage feuerten die Feinde der katholischen Tradition durch ihre weltweiten Medien ein Torpedo ab, welches perfekt entworfen war, die drohende Wiedervereinigung von katholischem Papst und katholischer Tradition in die Luft zu sprengen: als der sechsminütige Videoschnipsel vom 1. November 2008, wo ein Bruderschaftsbischof den „Holocaust“ und die „Gaskammern“ des Zweiten Weltkriegs ernsthaft bezweifelte, Ende Januar 2009 veröffentlicht wurde, mußte Benedikt XVI. vor der tödlichen Beschuldigung, mit „Antisemiten“ zu verkehren, in Deckung gehen. Das Abkommen zwischen Rom und der Bruderschaft war blockiert – wenigstens für ein paar Jahre.

(Fortsetzung folgt.)

Kyrie eleison.