Eleison Kommentare

„Antisemitismus“-Trickserei

„Antisemitismus“-Trickserei on Juni 18, 2016

Es gibt heimtückische Worte, welche eine Sache zu meinen scheinen, aber für etwas ganz anderes benutzt werden. Eines der trügerischsten Worte von allen ist „Antisemitismus.“ Dieses Wort scheint generell die Gegnerschaft zu allen Juden zu bedeuten, nur weil sie Juden sind, und in dieser Bedeutung verurteilt es dann richtigerweise etwas schlechtes, denn einige Juden sind niederträchtig, aber sicherlich nicht alle. Auf der anderen Seite wird das Wort oft benutzt, um die Gegnerschaft zu irgendetwas, was irgendein Jude tut, zu verurteilen, und dann verurteilt dieses Wort fälschlicherweise etwas Gutes, denn wann immer die Juden etwas Schlechtes tun, ist Gegnerschaft zu ihnen gut. Aber machen Juden schlechte Dinge? Offensichtlich schon. Beispielsweise haben sie den Islam für die Araber produziert, die Freimaurerei für die Nichtjuden und den Kommunismus für die moderne Welt; und alle diese drei Flüche existieren primär, um Jesus Christus und die Christenheit zu bekämpfen, um die Seelen in die Hölle zu bringen.

Die Katholiken, welche die Kirche gegen den Islam, gegen die Freimaurerei und gegen den Kommunismus, heute als Globalismus bekannt, verteidigen wollen, müssen das Buch Verschwörung gegen die Kirche des spanischen Maurice Pinay lesen. Das Buch wurde kurz vor dem Konzil geschrieben, um in die Hände aller Konzilsväter zu gelangen, damit sie vor der großen Gefahr gewarnt würden, in welche die Kirche während des Konzils gelänge. Und so war es dann auch. Am Schluß des Konzils rühmten die Konzilsväter den Islam (Unitatis Redintegratio), nahmen freimaurerische Prinzipien an (Dignitatis Humanae) und erwähnten nie, geschweige denn verdammten sie, das böse System des Kommunismus. Maurice Pinay analysiert im Kapitel „Antisemitismus und Christentum“ die Heimtücke des Wortes „Antisemitismus“:

Über die Jahrhunderte hindurch haben die Juden immer Wörter mit einer vagen Bedeutung verwendet, schreibt Pinay, um den Verstand der Nichtjuden mit einer Schlinge zu fangen und sie dadurch abzuhalten, gegen das jüdische Streben nach der Weltherrschaft sich zu wehren, in diesem 2000-jährigen Krieg der Juden gegen die Christenheit, welchen Pinay sorgfältig in seinem Buch dokumentiert. In der ersten Stufe versuchen die Juden durch drei Argumente, die nichtjüdischen Anführer dazu zu bringen, den „Antisemitismus“ in seiner oben beschriebenen ersten Bedeutung zu verurteilen, also die Gegnerschaft zu allem und jedem Jüdischen. Erstens, so sagen sie, hat Christus, indem er die Gleichheit aller Menschen vor Gott begründete, die Degradierung einer ganzen Rasse verurteilt; zweitens hat Christus allen Menschen gesagt, „liebet einander“; und drittens gab das jüdische Volk sein Blut dem Christus und seiner Mutter Maria.

Nachdem die Juden erst einmal die Verurteilung eines vagen „Antisemitismus“ durch die Nichtjuden erreicht haben, schreiten sie mit der zweiten Stufe fort und teilen diesem Wort „Antisemitismus“ eine ganz andere Bedeutung zu, namentlich die oben erwähnte zweite, wonach Widerspruch gegen irgendetwas, was auch immer Juden tun, schlecht sei. Demzufolge werden zu „Antisemiten“ dann alle Patrioten, welche ihr Recht auf Selbstverteidigung gegen die jüdische Unterwanderung ihres Landes ausüben; alle Verteidiger der Familie gegen die Irrtümer und Laster aller Arten, welcher von den Juden ersonnen wurden, um die Familie aufzulösen (z.B. Abtreibung, Pornographie, usw.); alle Katholiken, welche ihre heilige Religion gegen jegliche Form der Verderbung verteidigen, welche von den Juden öffentlich oder heimlich gefördert wird, um die Kirche zu untergraben; sodann alle Wahrheitsverkünder, welche die Juden als die Urheber der Freimaurerei und des Kommunismus (jetzt Globalismus, Feminismus, usw.) entlarven; und schließlich generell alle Menschen, welche die jüdische Untergrabung der Kirche und der christlichen Zivilisation bekämpfen. Durch ihre Kontrolle der Politik, der Finanzen, der Filme und vor allem durch ihre Medien ist es den Juden tatsächlich gelungen, diesem kleinen Wort „Antisemit“ eine solche elektrische Ladung zu verpassen, daß sie jeden mit einem tödlichen Stromschlag erledigt, den das Wort trifft.

Doch wer war töricht genug, den Juden die Kontrolle über die Politik und die Finanzen zu erlauben? Wer gestand ihnen zu, praktisch die gesamte Filmindustrie und die Medien zu monopolisieren? Wer rühmt sich, jegliche Zensur abgeschafft zu haben, und arbeitet jetzt mit den Juden zusammen, um das Weltnetz zu zensieren? Nichtjüdische Liberale in jedem Fall, welche daher nun in diesem Augenblick durch die Neue Weltordnung der Juden versklavt werden. O Doktor, heile dich selbst! Wer die Zeitungen oder Fernsehprogramme der Juden anschaut, kann nicht darüber klagen, daß diese nun seinen Verstand und seine Zivilisation übernehmen.

Liebe Katholiken, lest Verschwörung gegen die Kirche. Wenn euch jemand beschuldigt, ein „Antisemit“ zu sein, dann ist es gut möglich, daß ihr allen Grund habt, stolz darauf zu sein.

Kyrie eleison.

Ziel des Erzbischofs

Ziel des Erzbischofs on Juni 11, 2016

Der Juni 2016 wird für die Priesterbruderschaft St. Pius X. ein schicksalhafter Monat werden, weil, wie wir vernehmen, etwa 30 von ihren Vorgesetzten ein Treffen abhalten, um zu entscheiden, ob sie Roms jüngstes Angebot einer offiziellen Anerkennung akzeptieren sollen. Deshalb sei es angebracht, Mißverständnisse über die wahren Absichten ihres Gründers, Erzbischof Lefebvre (1905–1991), auszuräumen. Manche Leute behaupten, daß sein Kurs unstet gewesen sei, eine „Zick-Zack“-Linie, von einer Seite zur anderen schwankend. Andere behaupten, daß er insbesondere die Anerkennung Roms für seine Bruderschaft gesucht habe. Ohne zu sagen, daß er unfehlbar gewesen sei, dürfen wir doch die vergeßliche Bruderschaft daran erinnern, worum es dem Erzbischof vor allem ging. Die beiden erwähnten Fehler sind durch die gleiche Beobachtung zu korrigieren, d.h. es war seine Grundmotivation, Gott zu verherrlichen und die Seelen zu retten, indem er durch die Verteidigung des Glaubens der einen wahren Kirche dem lieben Gott diente, und für die Verteidigung dieses Glaubens die Priesterbruderschaft St Pius X. gründete, um Priester auszubilden, welche die Lehre, die Sakramente und die Messe der katholischen Tradition bewahren würden.

Das große Hindernis auf dem Weg des Erzbischofs stellten die Kirchenmänner des Zweiten Vatikanischen Konzils dar, deren ausschlaggebende Priorität es war (und ist), nicht Gott, sondern dem modernen Menschen zu gefallen, welcher sich vom Allmächtigen weit entfernt hatte. Heute wie damals wandten sie von Gott sich ab (zumindest objektiv, denn subjektiv weiß Gott allein), und trachteten danach, die Kirche Gottes und ihren Glauben, ihre Lehre, ihre Sakramente und ihre Messe durch eine humanistische „Erneuerung“ zu verändern.

Angewidert, oder sogar verzweifelt, mag der Erzbischof sich mit seiner Bruderschaft in eine Ecke zurückgezogen und diese Kirchenmänner ihrem konziliaren Untergang überlassen haben. Doch erstens verfolgten ab der Römischen Visitation von Econe im Jahre 1974 die Römer ihn und sein Werk, weil sie nicht zulassen konnten, daß es ihre Verkehrtheit aufzeige. Sie konnten es sich nicht leisten, ihn in Ruhe zu lassen. Und zweitens, wenn er etwas dazu beitragen konnte, die Tradition wieder zu den Römern und diese wieder zur Tradition zu bringen, so wäre das durch sie der ganzen weltweiten Kirche zugutegekommen und nicht nur seiner kleinen Bruderschaft. So verfehlt sie auch waren, so hielten sie doch noch „den Sitz des Moses“ inne (Matthäus 23,2). Daher ging der Erzbischof ab dem Jahre 1975 zwischen Rom hin und her, bis im Jahre 1988 ihre Ausflüchte über die Bitte der Gewährung eines weiteren Bruderschaftsbischofs ein für allemal bewiesen, daß man zu ihnen nicht mehr mit Worten, sondern nur noch mit Taten sprechen konnte.

Nun gilt „Stat Crux dum Volvitur Orbis,“ d.h. das Kreuz steht still, während die ganze Welt in Umlauf ist. Verankert in der Tradition stand der Erzbischof im Grunde immer noch still, während er es mit Geistlichen und einer Kirchensituation zu tun hatte, welche diesen Anker schleifen ließen und fortan treibend waren. Trieben sie nach links, mußte er nach rechts steuern, und wenn sie scheinbar wieder nach rechts lenkten (wie Ende 1987 und Anfang 1988), schwenkte er wieder nach links (z.B. durch das Protokoll vom 5. Mai 1988). Doch stets waren es ihre Richtungswechsel oder die sich entwickelnde Situation (z.B. die Verschlechterung der Novus-Ordo-Messe), welche seinen „Zick-Zack“-Kurs auslösten, und nicht umgekehrt. Sein eigenes Ziel stand fest: die Verteidigung des Glaubens.

Aus demselben Grund, und nachdem die Ausflüchte der Kirchenmänner am selben 5. Mai 1988 zweifelsfrei klar wurden, trat der Erzbischof nach nächtlicher Überlegung am 6. Mai von diesem Protokoll zurück, durch welches er die offizielle Anerkennung Roms für die Bruderschaft hätte erhalten können, und kappte alle diplomatischen Beziehungen zu Rom: nicht in erster Linie, um seine Bruderschaft zu retten, sondern vielmehr, um die katholische Tradition für die ganze Kirche zu schützen. Nun mußte die Doktrin den Platz der Diplomatie übernehmen, und von da an bis zu seinem Tod zweieinhalb Jahre später, auch wenn er in Bezug auf die Kirchenvertreter, welche er als „Antichristen“ gegeißelt hatte, eher verhalten auftrat, erklärte der Erzbischof, daß der Glaube an erster Stelle kommen mußte, in der Form der vorkonziliaren Päpste mit ihren anti-liberalen und anti-modernistischen Lehrschreiben. Durch seine Treue zur kirchlichen Lehre war er es, der im Fahrersitz saß, und die Römer wußten dies. Welch ein Gegensatz zu seinen heutigen Nachfolgern an der Bruderschaftsspitze, welche den römischen Verrätern an der Kirchenlehre hinterherkriechen und dazu noch von ihnen gedemütigt werden! Mögen diese Nachfolger des Erzbischofs jetzt noch einmal lesen, was er 6. September 1990 wie in einer Abschiedsrede an sie richtete.

Kyrie eleison.

Aufgegebene Kirche?

Aufgegebene Kirche? on Juni 4, 2016

Da die Unordnung Tag für Tag in fast allem und jedem um uns herum wächst, und da es innerhalb der Kirche so aussieht, als kämpfe jeder gegen jeden, ist es gewiß beruhigend festzustellen, daß schon der Psalmist vor ungefähr 3.000 Jahren den lieben Gott anflehte, doch seinem Volk zu Hilfe zu kommen, und zwar in einer ähnlichen Bedrängnis vor seinen Feinden wie bei uns heute. Damals wie heute erhoben sie sich in ihrem Hochmut gegen ihn, ihre Überheblichkeit „steigt dauernd empor,“ sie haben ihr Bestes getan, um seinen Tempel und seine Religion zu zerstören, und es scheint so, als ob er ihnen viel Erfolg vergönnt hat. Hier ist der Psalm 73 (74), mit minimalen kursiven Anmerkungen zur Erklärung:

A) Wie kann Gott den Triumph seiner Feinde im Kampf gegen seine Kirche zulassen?

[1] Warum, o Gott, hast du für immer verstoßen, lodert dein Zorn wider die Schafe deiner Weide? [2] Gedenke deiner Gemeinde (katholische Kirche), die du von alters her erworben, die du erkauft als Stamm dir zu eigen, des Berges Sion (katholische Kirche), auf dem du Wohnung genommen! [3] Lenke deine Schritte zu den ewigen Trümmern! Alles hat der Feind (Gottes Feinde) im Heiligtum verwüstet. [4] Deine Widersacher lärmen an deiner Versammlungsstätte, stellten als Banner ihre Feldzeichen auf. [5] Und sie kannten nicht (die Heiligkeit Gottes) beim Ausgang und bei der obersten Spitze (Tempeltore und Gipfeltreffen). Es sah aus, wie wenn man die Axt schwingt im Waldesdickicht. [6] Sie zerschlugen mit Beil und Hacke (Zweites Vatikanisches Konzil) das gesamte Schnitzwerk . [7] An dein Heiligtum legten sie Feuer, entweihten bis auf den Grund die Wohnstatt deines Namens auf Erden (katholische Kirche). [8] Sie dachten bei sich: „Wir wollen sie insgesamt unterdrücken!“ Sie verbrannten alle Gottesstätten (katholische Liturgie) im Lande. [9] Unsere eigenen Feldzeichen sehen wir nicht, kein Prophet ist mehr da, und keiner ist unter uns, der wüßte, wie lang es dauert (Gott hat aufgegeben. Wir sind auf uns selbst gestellt.) [10] Wie lang, o Gott, darf der Gegner lästern, darf er deinen Namen immerfort schmähen? [11] Warum ziehst du deine Hand hinweg, hältst deine Rechte im Schoß zurück?

B) Aber Gott ist der Herr der Erlösung, der Geschichte und der Natur.

[12] Du, Herr, bist mein König seit je, der rettende Taten auf Erden vollbringt. [13] Du hast in deiner Kraft das Meer (das Rote Meer) erschüttert, du hast auf den Fluten die Köpfe der Drachen (Ägypter) zerschmettert. [14] Du hast des Seedrachen Köpfe (Ägyptischer König) zerschlagen, gabst ihn den Haien zum Fraße. [15] Du ließest aufbrechen Quelle und Bach und legtest nie versiegende Ströme trocken (z.B. der Jordan im Buch Joshua 3). [16] Dein ist der Tag und auch die Nacht, du hast Leuchte und Sonne befestigt. [17] Du hast alle Zonen der Erde bestimmt, Sommer und Winter hast du gemacht.

C) O Gott, vergiß nicht dein eigenes bescheidenes Volk, und vernichte deine stolzen Feinde.

[18] So denke daran: Der Feind schmäht den Herrn, ein törichtes Volk lästert deinen Namen! [19] Gib das Leben deiner Bekenner nicht dem Verderben preis, das Leben deiner Gebeugten vergiß nicht für immer! [20] Blicke auf deinen Bund (neues Testament)! Denn angefüllt sind die finsteren Winkel des Landes als Stätten der Gewalttat. [21] Laß den Unterdrückten nicht beschämt abziehen! Der Bedrängte und Arme preise deinen Namen! [22] Erhebe dich, Gott, führe deinen Streit! Denke daran, wie die Toren beständig dich schmähen! [23] Vergiß nicht das Lärmen deiner Widersacher! Das Toben deiner Gegner steigt dauernd empor.

Kyrie eleison.

„Normalisierungs“-Illusionen

„Normalisierungs“-Illusionen on Mai 28, 2016

Mögen alle Priesterbruderschafts-Oberen, welche an ihrem bevorstehenden Treffen für das Abwägen von Roms neuestem Angebot für eine Versöhnung teilnehmen, gut über P. Girouards Kommentare zu P. Schmidbergers neuester Stellungnahme (vergleiche EC 457) nachdenken:

A) Im Absatz IV. sagt P. Schmidberger, daß Erzbischof Lefebvre auch nach den Bischofsweihen des Jahres 1988 noch die Anerkennung seitens Rom gesucht habe. Er versäumt jedoch zu erwähnen, daß der Erzbischof dafür Bedingungen stellte: die komplette Rückkehr Roms zu den antiliberalen und antimodernistischen Dokumenten der traditionellen Päpste. Im gleichen Absatz wird jedoch auch behauptet, daß die Bruderschaft keine Wiederannäherung an Rom suchte, sondern Rom diese im Jahre 2000 gestartet habe. P. Schmidberger versäumt zu erwähnen, daß die GREC-Treffen, welche nach der „Normalisierung“ der Priesterbruderschaft trachteten, bereits im Jahre 1997 und mit der Zustimmung Bischof Fellays begonnen hatten.

B) In Absatz V. wird gesagt, daß Rom seine Bedingungen für eine Normalisierung stark heruntergesetzt habe und daß deshalb jetzt der richtige Zeitpunkt für uns sei, das Angebot anzunehmen. P. Schmidberger versteht einfach nicht, daß Rom seine Bedingungen aus den folgenden zwei Gründen geschwächt hat: 1. weil die Bruderschaft bereits umgestaltet wurde und deshalb für Rom desto annehmbarer ist; 2. weil Rom weiß, daß nach der Normalisierung automatisch eine stärkere Liberalisierung der Bruderschaft einsetzen wird.

C) Im Absatz VI. (Antworten auf die Einwände) ? 3 behauptet P. Schmidberger, daß die Priesterbruderschaft auch nach der Normalisierung nicht schwiege. Doch in Wahrheit schweigt die Bruderschaft doch bereits jetzt – und zwar schon seit Jahren! Die Reaktionen der Bruderschaft zu Assisi 3, zu den Weltjugendtagen, zu den „Heiligsprechungen“ und „Seligsprechungen“ der Päpste Johannes XXIII., Johannes Paul II. und Paul VI., zu den Synoden über die Familie, zur letzten Enzyklika von Papst Franziskus (Amoris Laetitiae), und zu anderen Skandalen, waren lediglich ein paar gedämpfte und sanfte „Finger-Tatzen.“ Also wird es nach der Normalisierung noch schlimmer sein, denn die Priesterbruderschaft wird fürchten, zu verlieren, was sie unter solch großen Mühen erworben hat.

D) In Absatz VI. ?4 sagt P. Schmidberger, daß wir für die Kirche uns so nützlich wie möglich machen sollten, d.h. normalisiert werden sollen, um die Kirche von Innen heraus besser zu machen. Meine Antwort dazu ist die gleiche wie oben unter Punkt B) und C): sobald die Bruderschaft erst einmal von der offiziellen modernistischen Struktur absorbiert worden ist, wird sie, deren Salz bereits jeztzt schal geworden ist, von den schlechten Einflüssen überwältigt werden, und ihre Botschaft und ihre Handlungen werden immer weniger Auswirkung haben.

E) Im Absatz VI. ?5 stellt P. Schmidberger den Schwerpunkt der Situation wie folgt dar: „Wer wird wen bekehren?“ Weiters, daß wir stark sein müßten, denn so würden wir diejenigen sein, welche die Modernisten bekehren, wenn wir erst einmal im Innern sind. Doch ist dies die gleiche Art von Argumentation, wonach jemand einen Raum in einem Bordell mietet, um die Prostituierten und ihre Kunden zu bekehren: es ist die Sünde der Anmaßung.

F) In Absatz VI. ? 6 sagt P. Schmidberger, daß wir nicht den gleichen Problemen und Versuchungen wie die anderen traditionellen Gemeinschaften gegenüberstünden, welche in Rom sich zusammengeschart und dann allerdings den Kampf verraten haben, weil diese Gemeinschaften diesen Vorgang oftmals mit einem gewissen Schuldgefühl angefangen hätten, wohingegen im Fall der Priesterbruderschaft Rom im Jahre 2000 damit begonnen habe. Meine Antwort darauf lautet gleich wie bei Punkt A): GREC hat den Vorgang bereits im Jahre 1997 angefangen und mit dem Segen Bischof Fellays.

G) Im Absatz VII. (Schlußfolgerung), beschwichtigt P. Schmidberger, daß wir keine Angst haben müßten, da die Bruderschaft der hl. Jungfrau Maria geweiht wurde und sie uns schützen werde. Er versäumt jedoch zu erwähnen, wie viele Kongregationen und Personen, welche der hl. Jungfrau geweiht worden sind, seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil untergegangen sind. Denken sie nur an die Oblaten der Maria Immakulata, die Diener Mariens, und so weiter und so fort! Die hl. Jungfrau Maria wird niemals denjenigen helfen, welche freiwillig sich selber in eine Gelegenheit zur Sünde und Zerstörung begeben haben. Das Gegenteil anzunehmen bedeutet, sie und Gott zu verspotten! Also wieder die Sünde der Anmaßung. Das ist, gelinde ausgedrückt, nicht der beste Weg, um für die Bekehrung Roms und für den Wiederaufbau der Kirche zu arbeiten.

Alles, was noch zu sagen übrigbleibt, wenn die Bruderschaft erst einmal „normalisiert“ wurde, ist: RIP Priesterbruderschaft, und möge Gott Erbarmen mit uns haben.

Kyrie eleison.

Lehrgemässe Gefühle

Lehrgemässe Gefühle on Mai 21, 2016

Der „Kommentar“ von letzter Woche mag nicht jedermanns Geschmack gewesen sein. Doch dürfte der geneigte Leser erraten haben, daß der ungenannte Autor des langen Zitats vom gleichen Geschlecht war wie die angeführte hl. Theresa von Avila („leiden oder sterben“) und die hl. Maria Magdalena von Pazzi („leiden und nicht sterben“), denn das anonyme Zitat mag übermäßig gefühlsbetont erschienen sein. Allerdings war der Gegensatz zu Papst Benedikts zitierten Gefühlen (EC 460) aus der Woche zuvor durchaus beabsichtigt. Während der Text des Mannes Gefühle zeigte, welche die Doktrin steuern, zeigte der Text des Weibes Doktrin, welche die Gefühle leitet. Offensichtlich ist es natürlich besser, wenn ein Weib den lieben Gott voranstellt, so wie Christus im Garten Gethsemane („Vater, laß diesen Kelch an mir vorübergehen, aber nicht mein Wille geschehe . . .” ), als wenn ein Mann die Gefühle voranstellt und dann die katholische Doktrin und Religion in die Konzilsreligion abändert.

Dieser überraschende Gegensatz betont, daß die Vorrangstellung Gottes beinhaltet, die Doktrin an erste Stelle zu setzen, während die Vorherrschaft der Gefühle bedeutet, den Menschen an erste Stelle zu setzen. Allerdings geht es im Leben nicht darum, Leiden zu vermeiden, sondern in den Himmel zu gelangen. Wenn ich daher nicht an Gott glaube, sondern stattdessen den Mammon anbete (vergleiche Matthäus 6,24), so werde ich an kein Leben nach dem Tode glauben und daher für immer noch teurere Medikamente bezahlen, um das Leiden in diesem Leben zu vermeiden, da es kein Leben nach dem Tod gebe. So schaffen die westlichen „Demokratien“ einen ruinösen Wohlfahrtsstaat nach dem anderen, weil für einen demokratischen Politiker der sicherste Weg zum Gewinnen einer Wahl ist, Stellung für die „kostenlose Medizin“ zu beziehen. Das Kreisen um den eigenen Körper ist für viele Gottlose das einzige, was übrigbleibt. Folglich ruiniert die Gottlosigkeit den Staat: „Wenn nicht der Herr das Haus baut, so arbeiten umsonst die daran bauen“ (Psalm 126, 1); wohingegen „Glücklich diejenigen sind, deren Gott der Herr ist“ (Psalm 143, 15). Die Religion steuert also die Politik und die Wirtschaft gleichermaßen: bei jeder falsche Religion zu deren Schaden, und bei der wahren Religion zu ihrem wahrhaften Wohl.

Auf der Basis seines Gespräches vom Oktober 2015 (siehe EC 460) würde Benedikt vielleicht antworten: „Ja, aber welchen Nutzen hat eine Religion, an welche immer weniger Menschen glauben? Die katholische Religion aller Zeiten hat beim modernen Menschen die Griffigkeit verloren. Die Glaubenslehre von gestern mag so wahr sein, wie möglich, aber welchen Nutzen hat sie, wenn sie den modernen Menschen, so wie er heute ist und wo er steht, nicht mehr erreicht? Die Doktrin mag für die Seelen da sein, doch wie kann ich zum zeitgenössischen Menschen sprechen von dem erlösenden Leiden oder von der Erlösung, wenn für ihn das Leiden überhaupt keinen Sinn hat? Das Konzil war absolut nötig, um die Doktrin in eine für die modernen Menschen verständliche Form zu gießen.“

Auf diese Position, welche wenigstens implizit in Benedikts Gespräch enthalten ist, könnte eine etwaige Antwort so lauten: „Eure Heiligkeit, die Doktrin ist tatsächlich für die Seelen da, doch nicht, um sie auf die ewige Bestrafung vorzubereiten, sondern um sie davor zu bewahren. Die Doktrin besteht aus Worten, diese Worte drücken Vorstellungen aus, und diese Vorstellungen stammen letztlich von den wirklichen Dingen, welche wir uns vorstellen. Eure Heiligkeit, sind denn der liebe Gott, des Menschen unsterbliche Seele, der Tod, das letzte Gericht und die Unausweichlichkeit des ewigen Heils oder der ewigen Verdammnis nun Wirklichkeiten außerhalb meines Kopfes? Wenn diese Wirklichkeiten von mir unabhängig sind, hat dann irgendeine dieser Wirklichkeiten in den modernen Zeiten sich etwa verändert? Und wenn sie keine Veränderung erfuhren, drückt dann nicht die Doktrin, welche diese Wirklichkeiten ausdrückt, zusammen mit der Doktrin der Erbsünde, eine wirkliche Gefahr für jeden lebenden Menschen aus, in die Hölle fallen zu können? In diesem Fall mögen diese Wirklichkeiten so ungemütlich sein, wie sie wollen, doch welchen möglichen Gefallen erweise ich dann meinen Mitmenschen, wenn ich diese Doktrin netter sich anfühlen lasse, so daß ich die ewige Gefahr verschleiere, anstatt vor ihr zu warnen? Welche Gewichtung besitzen dann die Gefühle des Mitmenschen im Vergleich dazu, daß er die wahre Doktrin erfasse und sich ihr anpasse, um so letztendlich glückselig zu werden, anstatt in alle Ewigkeit grauenhaft gequält zu werden – in alle Ewigkeit?

Doch in unserer abgefallenen Welt wollen die meisten Menschen nur Fabeln erzählt bekommen (vergleiche zweiter Timotheusbrief 4,4), damit ein Polster unter ihre Sünden geschoben werde. Im Ergebnis müssen, damit das moralische Weltall im Gleichgewicht gehalten werde, eine gewisse Anzahl von nur Gott bekannten mystischen Seelen vorhanden sein, welche für Christus und für ihre Mitmenschen intensive Leiden auf sich nehmen. Eine angemessene Schätzung dürfte lauten, daß die meisten dieser Sühneseelen weibliche Wesen sind.

Kyrie eleison.

Christliche Gefühle

Christliche Gefühle on Mai 14, 2016

Wie konnte es dem Papst Benedikt überhaupt in den Sinn kommen, daß Gottvater grausam gewesen wäre, als er den Gottessohn veranlaßte, die Schuld für die Sünden der Welt zu bezahlen (vgl. EC der letzten Woche)? „Ich bin gekommen, um getauft zu werden,“ sagt der Gottessohn selber, und „wie ich danach verlange, bis es vollbracht ist“ (Lukas 12, 50). Die heilige Theresa von Avila wollte „leiden oder sterben.“ Die heilige Maria Magdalena von Pazzi wollte eher „leiden und nicht sterben.“ Das folgende Zitat soll das christliche Verständnis vom Leiden erklären, welches dem modernen Benedikt fehlt:

Wem kann ich sagen, was ich erleide? Niemandem auf dieser Erde, denn es ist kein irdisches Leiden, und keiner auf dieser Erde verstünde es. Dieses Leiden ist ein süßer Schmerz und eine schmerzvolle Süßigkeit. O wie wünschte ich, zehn-, nein, hundertmal so viel leiden zu können. Um keinen Preis wollte ich es nicht mehr leiden. Dennoch bedeutet dies nicht, daß ich nicht wirklich leide. Nein, ich leide, wie wenn ich an der Kehle gepackt würde, zerdrückt zwischen den Zangen eines Schraubstocks, verbrannt in einem Ofen, durchbohrt bis zum Herzen.

Wäre mir erlaubt, mich zu bewegen, auf mich allein gestellt zu sein, so daß ich herumlaufen und singen könnte, um herauszulassen, was in meinem Inneren ich fühle, weil der Schmerz wahrhaft gefühlt wird, so würde dies eine Erleichterung sein. Doch ich bin festgenagelt wie Jesus Christus am Kreuz. Weder kann ich mich bewegen, noch auf mich alleine gestellt sein, und ich muß mir auf die Zunge beißen, um nicht jemandes Neugier auf meine süße Qual zu befriedigen. Mir auf die Zunge zu beißen drückt es noch mild aus. Nur durch große Anstrengung kann ich das Verlangen zurückhalten, meine übernatürliche Freude und Qual laut hinauszuschreien, welche im Innern aufquillt und herausplatzen möchte mit der ganzen Kraft einer Flamme oder Springquelle.

Das vor Schmerz getrübte Gesicht Jesu, als Pilatus ihn dem Pöbel zeigt, zieht mich an, als ob ich eine Katastrophe anschaute. Er steht vor mir und sieht mich an, während er aufrecht auf den Stufen des Prätoriums (das Gebäude des römischen Statthalters) steht, sein Haupt gekrönt mit Dornen, seine Hände gebunden vor dem Spottgewand, welches Herodes ihm gab, um ihn zu verhöhnen – in Wirklichkeit aber kleidet dieses Gewand ihn mit einer Weißheit, welche perfekt zu seiner Unschuld paßt. Er sagt nichts, aber alles in ihm wirkt sprechend, zu mir rufend, um etwas mich bittend.

Worum bittet er? Er will, daß ich ihn liebe. Ich weiß, das ist es, und ich gebe es ihm solange, bis ich spüre, daß ich sterbe durch ein meine Brust durchbohrendes Schwert. Aber er bittet mich immer noch um etwas, was ich nicht verstehe. O wie wünschte ich, zu verstehen! Das ist eine Qual für mich. Ich wünschte, ihm alles geben zu können, was er verlangt, selbst wenn ich eines qualvollen Todes sterben müßte. Doch nach wie vor kann ich ihm dies nicht geben.

Sein von Schmerz erfülltes Gesicht zieht mich an und fasziniert mich. Er ist schön genug, wenn er der Meister oder der vom Tode Auferstandene ist: ihn dann so zu sehen, erfüllt mich lediglich mit Freude, wohingegen ihn in Schmerzen zu sehen mich mit einer unergründlichen Liebe erfüllt, welche sogar von der Liebe einer fürsorglichen Mutter für ihren leidenden Sprößling nicht übertroffen wird.

Ja, ich verstehe doch. Mitfühlende Liebe ist die Kreuzigung des Geschöpfes, welches seinem Meister den ganzen Weg bis zur endgültigen Marter folgt. Es ist eine tyrannische Liebe, welche den Gedanken an alles andere als an diese seine Qual ausschliesst. Wir gehören nicht länger uns selbst. Wir leben nur noch, um ihn in seiner Folter zu trösten, und seine Folter ist unsere Qual, welche buchstäblich uns umbringt. Und dennoch ist jede von uns unter Schmerz herausgepreßte Träne teurer als eine wertvolle Perle, und jeder seiner Schmerzen, in welchen wir eintauchen können, ist begehrter als jeder Schatz.

Pater, ich habe versucht, dir zu sagen, was ich durchmache, doch vergeblich. Unter all den Visionen, welche Gott mir gegeben hat, wird immer der Anblick seines Leidens es sein, welcher meine Seele in den siebten Himmel erhebt. Aus Liebe zu sterben, während ich seine Leiden betrachte – welcher Tod könnte schöner sein?

Kyrie eleison.