Eleison Kommentare

Benedikts Gefühle

Benedikts Gefühle on Mai 7, 2016

Als in Italien vor zwei Monaten ein Gespräch veröffentlicht wurde, welches Benedikt XVI. im Oktober vorigen Jahres mit einem Jesuitenpriester gehalten hatte, nahmen ein paar fehlgeleitete „fromme“ Katholiken dies für Ihre Behauptung zum Anlaß, daß der ehemalige Papst zur traditionellen Lehre zurückkehre hinsichtlich der absoluten Notwendigkeit, für das Seelenheil zur katholischen Kirche zu gehören. Leider zeigt das Gespräch in Wirklichkeit einen reuelosen Modernisten, welcher nicht etwa den modernen Menschen an der katholischen Wahrheit mißt, sondern im Gegenteil diese Wahrheit an dem, was der moderne Mensch verstehen und annehmen kann oder nicht kann. Gerechterweise sei hinzugefügt, daß der Fragesteller vier ernstzunehmende Fragen stellte und Benedikt diesen nicht ausgewichen ist. Es folgt eine zwar fürchterlich gekürzte, aber im wesentlichen doch gerechte Zusammenfassung des Gespräches, mit kursiven Kommentaren:

Frage: Dringt der Glaube aus einer Gemeinschaft hervor, welche wiederum ein Geschenk Gottes ist?

Antwort: Der Glaube ist ein persönlicher, lebendiger Kontakt mit Gott, vermittelt durch eine lebendige Gemeinschaft, da ich, um zu glauben, Gotteszeugen brauche, d.h. die Kirche, welche nicht nur eine Zusammenstellung von Gedankengut ist (richtig, aber dieses Gedankengut ist der eigentliche Glaubensgegenstand, an welchen wir glauben. Benedikt teilt den modernen Subjektivismus). Durch die Sakramente der Kirche gelange ich in den lebendigen Kontakt mit Christus (in Übereinstimmung mit den objektiven Rahmenbedingungen des Glaubens).

F: Kann der moderne Mensch die Paulinische Rechtfertigung durch den Glauben verstehen? (Man beachte die Priorität des modernen Menschen.)

A: Der moderne Mensch denkt, daß Gott nicht die meisten Menschen die ewige Verdammnis kann erleiden lassen (gleicher Kommentar). Das Streben nach persönlicher Erlösung ist größtenteils verschwunden (Na und? Muß deswegen die Doktrin sich ändern?). Dennoch nimmt der moderne Mensch immer noch sein eigenes Bedürfnis nach Barmherzigkeit wahr und weiß also von seiner eigenen Unwürdigkeit. Tatsächlich erwartet er eine rettende Liebe, welche Gottes Barmherzigkeit ist, und das rechtfertigt den Menschen (der Mensch sündigt also, erwartet dann Gottes Barmherzigkeit, und dies rechtfertigt ihn? Das ist beinahe Protestantismus!). Im Gegensatz dazu ist die herkömmliche Idee von Gottvater, welcher seinen eigenen Sohn tötet, um seiner eigenen Gerechtigkeit genüge zu tun, heute unfaßbar. Vielmehr hatten der Vater und der Sohn den gleichen Willen (aber Jesus als Gott und als Mann hatte zwei Willen!), und der Großteil des Bösen in der Welt wurde, so wie es notwendig war, überwältigt durch Gottes Teilhabe am Leiden der Welt, wobei der Vater und der Sohn gleichermaßen dieses Leiden sich teilten (aber der Vater als Gott konnte nicht leiden, und Christus konnte nur als Mensch leiden! Diese neue Lehre entleert die Fleischwerdung, das Kreuz, die Sünde der Menschheit, Gottes Gerechtigkeit und unsere Erlösung! Was bleibt hier noch vom Katholizismus übrig?).

F: Hat die Lehre der Kirche über die Hölle in den modernen Zeiten sich entwickelt?

A: „Bei diesem Punkt sehen wir eine tiefgreifende Entwicklung des Dogma“ (sic! Aber das Dogma kann sich nicht verändern. Als moderner Mensch hat Benedikt keine Vorstellung einer sich unverändernden und unveränderlichen Wahrheit). „Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil wurde die Überzeugung, daß Ungetaufte für immer verlorengehen, schließlich aufgegeben“ (Als ob das Zweite Vatikanum die Lehre der Kirche habe verändern können!). Doch hierbei entsteht ein Problem: warum muß man dann noch Christ sein (gute Frage!)? Rahners Lösung, wonach alle Menschen anonyme Christen sind, kommt ohne das Drama der Bekehrung aus (nur „Drama“ – keine „unbedingte Notwendigkeit“?). Die Lösung der Pluralisten, welcher zufolge alle Religionen für die Erlösung ausreichen, ist ungenügend (das ist wahr). De Lubacs Lösung lautet, daß Christus und die Kirche irgendwie für die ganze Menschheit einspringen, ich erkläre hinzu, durch den Glauben an die Wahrheit, durch die Treue zu ihr und durch das Leiden für sie. Es braucht wenigstens ein paar Seelen, welche dies tun.

F: Wenn ein Übel wiedergutgemacht werden muß, leistet dann das Sakrament der Beichte diese Wiedergutmachung?

A: Christus alleine kann ein Übel wiedergutmachen, doch bringt die Beichte uns immer zurück auf Christi Seite.

Kann jemand angesichts eines solchen Gespräches noch daran zweifeln, daß die Bruderschaftsoberen ernsthaft verblendet sind, wenn sie glauben, die Bruderschaft könne sich getrost unter diese Römer stellen? Die vom Humanismus und Protestantismus herkommende falsche Erlösungsbegriff durchdrang die Knochen der modernen Menschen, und von diesen modernen Knochen aus durchdrang sie schließlich die katholischen Kirchenmänner. Das Zweite Vatikanum lehrt und predigt ein Christentum ohne Kreuz. Das ist zwar sehr beliebt, aber völlig falsch. Möge Gott Erbarmen mit diesen Kirchenmännern haben.

Kyrie eleison.

Bischöfliche Erklärung – II.

Bischöfliche Erklärung – II. on April 30, 2016

Nun folgt der zweite und letzte Teil der Erklärung über die Weihe des Bischof Thomas Aquinas am 19. März 2016 in Brasilien, vor sechs Wochen:

Doch das allerschlimmste in unserem 21. Jahrhundert ist möglicherweise die Masse der Katholiken – sowohl Kleriker als auch Laien –, welche immer noch fügsam den Zerstörern sich beugen. Wie können die Zerstörer unter den Kirchenmännern sich nicht bewußt sein, was sie da tun? Dies muß offensichtlich die „Teuflische Verwirrung” sein, welche Schwester Lucia von Fatima bereits vor dem Konzil erwähnt hat. Und wie können immer noch so viele Laien nicht sehen, daß die katholische Obrigkeit nur deswegen existiert, um die katholische Wahrheit aufrechtzuerhalten, und daß, wenn diese Obrigkeit diese Wahrheit verrät, sie das Recht auf Gefolgschaft verliert? Es muß dieselbe „Verwirrung” sein. Woraus besteht nun diese Verwirrung eigentlich? Sie besteht aus dem Verlust der Wahrheit und aus dem fortschreitenden Verlust eines jeden Gespürs für die Existenz einer objektiven Wahrheit, weil die Menschen sich von Gottes Wirklichkeit haben losreißen wollen, um diese mit ihrer eigenen Wahnwelt zu ersetzen, damit sie tun und lassen können, was sie wollen. Immer ist die falsche Freiheit am Werk.

Gott gibt seine Kirche jedoch nicht auf, und so zog er in den 1970ern Erzbischof Lefebvre heran, um als Werkzeug ihm zu dienen. Der Erzbischof erkannte, daß der Papst und seine Gleichgesinnten auf dem Konzil die kirchliche Tradition um des Modernismus Willen zurückließen, und daß sie dadurch die Kirche zerstörten. Auf wundersame Weise gelang es ihm, innerhalb der Kirche einen robusten Widerstand gegen die fortdauernde Zerstörung aufzubauen, in der Form einer priesterlichen, dem hl. Papst Pius X. gewidmeten Bruderschaft – also jenem Papst, welcher die Korruption der modernen Zeiten so klar durchschaut hatte. Doch die römischen Autoritäten duldeten nicht, daß jemand ihrer mutmaßlichen „Erneuerung” durch das Zweite Vatikanum sich widersetzte, und so unternahmen sie alles in ihrer Macht stehende, um des Erzbischofs Widerstand zu brechen.

Der Erzbischof jedoch widerstand ihnen; und um zu garantieren, daß sein Werk überleben könnte, welches für die Verteidigung der katholischen Tradition so immens wichtig war, weihte er im Jahre 1988 vier Bischöfe – zwar gegen den ausdrücklichen Willen der sich irrenden römischen Autoritäten, aber in Einklang mit dem unausgesprochenen Willen aller Päpste seit dem Beginn der Kirche, mit Ausnahme der letzten vier, welche alle zum Konzil standen.

Diese heldenhafte Entscheidung des Erzbischofs wurde durch die damaligen Ereignisse umfänglich gerechtfertigt – insbesondere durch den ununterbrochenen Niedergang der kirchlichen Autoritäten, deren einziger Wunsch es war, die Kirche mit der verdorbenen Welt in Einklang zu bringen. Von diesen vier Bischöfen wurde der Spanischsprechende nach Südamerika berufen, damit er um jene Katholiken sich kümmern könnte, welche den Glauben aller Zeiten auf einem Kontinent bewahren wollten, der ehemals so katholisch war, nun jedoch keine Bischöfe mehr besaß, welche verläßlich die Seelen in den Himmel führen würden.

Leider ist der Niedergang seither immer weitergegangen, und diesmal ist die Bruderschaft des Erzbischofs durch ihr Generalkapitel aus dem Jahre 2012 an der Reihe, dem universalen Verderben zum Opfer zu fallen. Bei diesem Generalkapitel ließen die Oberen unter ihrem Generaloberen die Bruderschaft in Richtung Konzil taumeln. Anstatt auf den Primatsanspruch der unveränderlichen kirchlichen Lehre, der Tradition, zu pochen, öffneten sie die Türen für eine Übereinkunft mit dem offiziellen Rom, welches doch dem Konzil verfallen war. So hat also die eingangs erwähnte Verwirrung seit 2012 ihren Einzug auch in die Bruderschaft gehalten, deren Bischöfe somit – wenigstens derzeit – nicht mehr verläßlich sind. Das ist ungemein traurig, aber insgesamt normal angesichts des jetzigen Zustandes von Kirche und Welt. Daher muß noch einmal ein verläßlicher Bischof geweiht werden, um sicherzustellen, daß der unveränderliche Glaube fortbesteht – besonders wenn ein ganzer Kontinent voller Seelen einen echten Schafhirten braucht, um ihre Seelen auf ewig zu retten.

Möge Gott mit ihm sein! Beten wir zur Heiligen Jungfrau Maria, daß sie ihn treu unter ihrem Mantel erhalten möge – treu bis zum Tode.

Bischof Jean-Michel Faure.
Bischof Richard Williamson.

Bischöfliche Erklärung – I

Bischöfliche Erklärung – I on April 23, 2016

Am 19. März, also vor ungefähr einem Monat, wurde Dom Thomas Aquinas still zum Bischof geweiht. Diese Weihe kommt allen Seelen auf der Welt zugute, welche den wahren katholischen Glauben behalten wollen. Wie schon bei der Weihe von Bischof Faure genau ein Jahr zuvor, hatten die Mönche des Klosters vom Heiligen Kreuze in den Bergen hinter Rio de Janeiro die Zeremonie sehr schön vorbereitet. Für diesen Anlaß wurde in der „Stahl-Scheunen-Kathedrale“ alles ansehnlich dekoriert, gleich wie im letzten Jahr. Das Wetter war trocken und warm, ohne jedoch zu warm zu sein. Der hl. Joseph hat alles gut verlaufen lassen, und wir schulden ihm großen Dank.

Anwesend waren etwas mehr Besucher als im vergangenen Jahr, diesmal jedoch mehr aus der Nähe in Brasilien. Keine Journalisten waren da; und das Ereignis ging vorbei, fast ohne Erwähnung selbst in den traditionskatholischen Nachrichtenquellen zu finden. War es eine Verschwörung der Stille? Ist das Wort herumgegangen, daß man dem Ereignis keine Aufmerksamkeit schenken solle? Nun, dies ist gleichgültig. Das einzig wichtige ist, was der liebe Gott für Hinweise gibt; namentlich, daß das Überleben des Glaubens zu diesem Zeitpunkt vielleicht nicht nach der Öffentlichkeit ruft oder bekannt werden soll, sondern vielmehr, daß der Glaube eher in den Schatten gleitet, von welchem aus die Kirche langsam sich hinablassen kann in die Katakomben, um auf seine Wiederaufstehung zu warten, sobald der Weltensturm vorbei ist, welcher aus menschlicher Sicht furchtbar zu werden droht.

Auf jeden Fall haben wir jetzt einen weiteren Bischof, welcher fest in der Linie des Erzbischofs steht und auf der westlichen Seite des Atlantiks wirkt. Wie schon Bischof Faure, kannte auch der neue Bischof den Erzbischof Lefebvre gut, und war ein Vertrauter von ihm. Bischof Thomas Aquinas arbeitete nie direkt über die Priesterbruderschaft St. Pius X. mit dem Erzbischof zusammen, doch gerade weil er kein Mitglied der Bruderschaft war, hat der Erzbischof sich ihm leichter mit seinen Gedanken und Ideen anvertraut. Und gewiß erteilte Erzbischof Lefebvre dem jungen Mönch mehr als einmal gute Ratschläge, welche Bischof Thomas nie vergessen hat. Gläubige Katholiken liegen nicht falsch – es gab nur wenige Ausnahmen bei den überwiegend positiven Reaktionen gegenüber Gottes Geschenk, dem Geschenk eines wahren Seelenhirten.

Anläßlich der Weihe gaben die beiden weihenden Bischöfe eine Erklärung ab, welche bisher noch nicht sonderlich publik geworden ist. Sie beschreibt ausführlich den Hintergrund der Weihe und zeigt, daß ein solch anscheinend seltsames Ereignis in Wirklichkeit gar nicht seltsam, sondern unter diesen Umständen sogar ganz natürlich ist. Nun folgt der erste Teil dieser Erklärung, während der zweite Teil bis zur nächsten Ausgabe der „Eleison Kommentare“ in einer Woche warten muß.

Da unser Herr Jesus Christus uns gewarnt hat, daß bei seinem zweiten Kommen der Glaube fast gänzlich vom Erdboden verschwunden sein wird (Lukas 18, 8), folgt daraus, daß vom Triumph der Kirche im Mittelalter an, sie nur noch einen langen Niedergang bis zum Ende der Welt vor sich haben kann. Drei Umwälzungen markieren die Stufen dieses Niedergangs auf besondere Weise: Der Protestantismus, welcher im 16. Jahrhundert die Kirche abgelehnt hat; der Liberalismus, welcher im 18. Jahrhundert Jesus Christus abgelehnt hat; und der Kommunismus, welcher im 20. Jahrhundert dann Gott als Ganzes abgelehnt hat. Am schlimmsten jedoch war, als diese stufenweise Revolution es geschafft hat, über das Zweite Vatikanische Konzil (1962–1965) in die Kirche selber einzudringen. In seinem Wunsch, die Kirche wieder in Berührung mit der modernen Welt zu bringen, welche so weit von der Kirche sich entfernt hatte, vermochte Paul VI. die Konzilsväter so weit zu bringen, „die Werte von 200 Jahren liberaler Kultur“ (Kardinal Ratzinger) anzunehmen.

Die Konzilsväter übernahmen das dreifache Ideal besonders der Französischen Revolution – Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit – in dreifacher Form als Religionsfreiheit, deren Schwerpunkt auf der Menschenwürde mit einschließt, daß der Mensch über Gott gehoben wird; als Kollegialität, deren Förderung der Demokratie jegliche Autorität in der Kirche untergrub und herunterstufte; und als Ökumene, deren Lob für die falschen Religionen die Ablehnung der Göttlichkeit unseres Herrn Jesus Christus inbegriff. Die tödlichen Konsequenzen dieser Annahme der revolutionären „Werte“ für die Kirche haben sich in dem auf das Zweite Vatikanum folgenden halben Jahrhundert immer deutlicher gezeigt, und sind in den entsetzlichen Skandalen gegipfelt, welche nahezu täglich das Pontifikat des amtierenden Papstes entehren.

Kyrie eleison.

Abwegige Vorstellung

Abwegige Vorstellung on April 16, 2016

Pater Franz Schmidberger, ehemaliger Generaloberer der Priesterbruderschaft St. Pius X. von 1982 bis 1994 und heutiger Rektor des deutschen Priesterseminares der Bruderschaft im bayerischen Zaitzkofen, brachte vor kurzem seine Überlegungen zur Kirche und zur Stellung der Priesterbruderschaft in der Kirche in Umlauf. Auf drei Seiten befürwortet er auf kräftige Weise die Annahme der Personalprälatur von Papst Franziskus durch die Bruderschaft, wodurch sie zurück in die Amtskirche käme, und zeigt dabei ein ganz unangemessenes Verständnis für das Problem des konziliaren Roms, während er das Zweite Vatikanische Konzil kaum erwähnt.

Zu Beginn präsentiert der Pater die katholische Kirche, wie sie menschliche und fehlbare Elemente enthalte, wodurch Erzbischof Lefebvre im Jahre 1970 genötigt worden sei, die Priesterbruderschaft St. Pius X. zu gründen, um das Priesteramt, die Messe und die universelle Christkönigsherrschaft zu retten. Im Jahre 1975 sei die Bruderschaft von der Amtskirche verurteilt worden, florierte jedoch. Die Weihe von vier Bruderschaftsbischöfen im Jahre 1988 habe den Widerspruch zwischen Rom und der Priesterbruderschaft bekundet, doch habe der Erzbischof nach wie vor nach einer Lösung gestrebt. Vom Jahre 2000 an hätten dann auch – ehrliche oder unehrliche – Römer nach einer Lösung gesucht. Heute, im Jahre 2016, hätten sie ihre Bedingungen an die Bruderschaft – sowohl das Konzil als auch die Neumesse anzuerkennen – abgeschwächt.

Kommentar: Dies ist eine recht oberflächliche Sicht auf den äußerst radikalen Angriff, welchen freimaurerische Kirchenmänner während und nach dem Zweiten Vatikanum gegen den Glauben und die Wahrheit gestartet haben. Pater Schmidberger erkennt nur fehlgeleitete römische Kirchenmänner, welchen man ernsthaft helfen könne, zu einem katholischen Bewußtsein zu kommen, wenn nur die Bruderschaft offiziell anerkannt werde. Hat der Pater eine Vorstellung von dieser Leprakrankheit des modernistischen Geistes, welche die Priesterbruderschaft, wenn sie mit diesen Römern sich einließe, viel eher sich einfangen würde, denn diese Krankheit zu heilen?

Zweitens nennt P. Schmidberger ein halbes Dutzend Argumente für das Annehmen der Personalprälatur. Die Bruderschaft müsse die Normalität wiedererlangen. Sie dürfe nicht wegen ihrem jetzigen „Exil“ den Sinn für die Kirche verlieren. Türen würden sich in Rom öffnen. Die Bruderschaft brauche dringend Roms Erlaubnis, mehr Bischöfe zu weihen. Ein gutes Zeichen sei die Besorgnis einiger römischer Modernisten über die Aussicht auf eine Normalisierung der Priesterbruderschaft. Und schlußendlich, wie könne die jetzige Kirchenkrise anders gelöst werden, als daß die Bruderschaft aus ihrem „Exil“ käme und die Römer bekehre?

Kommentar: Die Priesterbruderschaft könne diese Römer bekehren? O welche Illusion! Wieder zeigt Pater Schmidberger wenig bis gar keine Ahnung von der tiefgehenden Perversion des Modernismus, welchen er bekämpft. Es ist eben nicht „normal“ für Katholiken, den Modernisten sich zu unterwerfen. „Exil“ muß nicht heißen, daß man den Sinn der Kirche verliert. Keine wichtigen Türen würden in Rom sich öffnen. Der Glaube braucht keine Bischöfe, welche von Modernisten gutgeheissen wurden. Und jene besorgten Modernisten sind einfach naiv – denn die wirklichen Modernisten wissen sehr genau, daß, wenn sie die Falle erst zuschnappen lassen können, so wird sie die Bruderschaft konvertieren, und nicht umgekehrt. Und letztendlich wird die Kirchenkrise ganz sicher nicht von einer verblendeten Priesterbruderschaft gelöst werden, welche Rom sich anschließt, sondern nur von Gott, dessen Arm von der Schlechtigkeit der Menschen nicht verkürzt wird (siehe Jesaja 59, 1).

Am Schluß geht Pater Schmidberger auf einige Einwände ein: Papst Franziskus sei vielleicht kein guter Papst, doch habe er die Rechtsgewalt, die Priesterbruderschaft zu normalisieren. Die Meinung des katholischen „Widerstandes“ sei unwichtig, weil er keinen Sinn für die Kirche besitze und zudem gespalten sei. Der Bruderschaft werde auch kein Maulkorb verpaßt werden, weil Rom sie „so akzeptieren werde, wie sie ist“ (Illusion). Zudem verlöre sie auch ihre Identität nicht, denn Gott werde ihr helfen, Rom zu konvertieren (Illusion). Im Gegensatz zu anderen traditionellen Kongregationen, welche Rom sich anschlossen und dann versagt hätten, Rom zu widerstehen, werde die Bruderschaft dies schon schaffen, weil Rom der Bettelnde und die Bruderschaft der Auswählende sei (Illusion). Außerdem habe die Bruderschaft widerstandsfähige Bischöfe (Illusion) und bekäme eine Personalprälatur (um sie unter Kontrolle der Modernisten zu bringen).

Kommentar: Anders gesagt wird die römische Falle mit Kissen gesäumt sein. Welch eine beachtliche Reihe an Illusionen hintereinander. Arme Priesterbruderschaft! Beten wir, daß von ihr noch gerettet werden möge, was noch zu retten ist.

Kyrie eleison.

Göttliche Lösung

Göttliche Lösung on April 9, 2016

Die letzten beiden Ausgaben dieser „Kommentare“ schlußfolgerten, daß inmitten der heutigen, von den mit revolutionären Idealen besessenen Päpsten herrührenden Verwirrung in der universellen Kirche, die Katholiken dem lieben Gott sich zuwenden sollen, um seine eigene Lösung anzunehmen; denn Gott gibt keine Seelen auf, welche nicht zuvor ihn aufgegeben haben. Diese göttliche Lösung existiert und ist nicht kompliziert, sie ist für alle zugänglich, garantiert die ewige Erlösung und benötigt nur ein wenig Glauben, Demut sowie Mühe. Es ist die Hingabe an das Schmerzvolle und Unbefleckte Herz Mariens in Form von fünf Sühnesamstagen, abgehalten im Geiste der Wiedergutmachung für die Beleidigungen, Gotteslästerungen und Schandtaten, welche gegen die Muttergottes begangen werden.

Warum Wiedergutmachung an die heilige Jungfrau Maria? Weil Gott seit Ewigkeit weiß, wie pervers die Welt an ihrem Ende werden würde und daher seiner Mutter, wie der hl. Grignion von Montfort im 18. Jahrhundert voraussah, eine spezielle mütterliche Rolle zuteil werden ließ, welche sie seit den Umwälzungen der Französischen Revolution (1789) bis heute ausübt. Während des 19. Jahrhunderts war es ihr tatsächlich möglich, zum Beispiel über Lourdes, eine Vielzahl von Seelen zu erreichen, welche andernfalls durch den Liberalismus und Szientismus hätten verdammt werden können. Doch seit dem 20. Jahrhundert verschmähten zu viele Seelen selbst Mariens mütterliche Fürsorge. In der Weise also, wie im 17. Jahrhundert Gott seiner Kirche seine eigene Herz-Jesu-Verehrung gegeben hatte, schenkte er im 20. Jahrhundert die Verehrung des Unbefleckten Herzens seiner Mutter, zusammen mit der Warnung an die Menschheit, daß dies sein letztes derartiges Geschenk vor dem Ende der Welt sei. Und weil für ihn die Beleidigungen gegen seine Mutter noch schlimmer sind als die Beleidigungen gegen sich selbst, verlangte die Ablehnung der Menschen den besonderen Rettungsanstrengungen Mariens gegenüber eine spezielle Wiedergutmachung.

Maria selber präsentierte von Mai bis Oktober 1917 im portugiesischen Fatima ihr Herz als Abhilfe für die Mißstände der Menschheit, welche dabei waren, durch den Ausbruch der Russischen Revolution im gleichen Oktober noch viel schlimmer zu werden. Und als in den 1920er-Jahren die Welt bergab stürzte bis zu dem Punkt, an welchem heute zahllose Katholiken ihren Glauben nur noch mit den Fingerspitzen festhalten, gab die Muttergottes jeder Seele ein sicheres und einfaches Mittel zur Hand, um der ewigen Erlösung sich zu versichern – wenn diese Seele wenigstens einmal im Leben sich um Mariens Willen etwas anstrengt: nacheinander an den fünf ersten Samstagen jeden Monats Sühne zu leisten für die Frevel gegen 1) Mariens unbefleckte Empfängnis, 2) ihre immerwährende Jungfräulichkeit, 3) ihre universale geistige Mutterschaft, 4) ihre Bilder und Statuen, und 5) die kleinen Kinder, welchen der Zugang zu Maria verwehrt ist. Weitere Einzelheiten finden Sie in der referenzierten Broschüre auf Englisch. (hier)

Dieses Angebot von so vielem für so relativ wenig ist eigentlich unglaublich; jedoch durchaus sinnvoll, wie die Broschüre zeigt. Gott wußte von Anfang an von all dem Chaos, welches auf uns zukommt, jetzt im fünften Zeitalter der Kirche, das nun dem Ende sich neigt. Wir verlieren unsere Gesundheit, unsere Familien, unsere Freiheit, unsere Länder, unsere Priester, unsere Sakramente, unsere Kirche und bald schon möglich unser Leben. Unsere Welt versinkt in einer Unordnung, welche von den Feinden Gottes orchestriert wird, um Gottes letzte Spuren auf Erden auszulöschen. Natürlich weiß Gott von alledem und auch von der wachsenden Schwierigkeit bzw. scheinbaren Unmöglichkeit, ein katholisches Leben zu führen. Daher bietet er die Garantie der Erlösung uns an, wenn wir nur etwas Mühe auf uns nehmen, um Sühne für seine Mutter zu leisten. Danach mögen wir verrückt werden, ins Gefängnis kommen, sterben oder sogar vom Glauben abfallen, aber im Augenblick des Todes haben wir Gottes Versprechen, daß seine Mutter da sein wird mit allen für unsere Erlösung nötigen Gnaden. Gibt es einen gläubigen Katholiken, welcher dieses Angebot nicht annehmen wollte? Gewiß finden sich Priester in allen Teilen der Kirche, welche nach Kräften helfen werden.

Das Mindeste, was wir tun können, ist, genau das vom Himmel Verlangte zu tun, vor allem nach den fünf verschiedenen Anliegen die Wiedergutmachung zu leisten, und genau hierbei muß die Broschüre helfen. Sie kann entweder lose auf Papier vom Fatima-Zentrum in Kanada bestellt, oder vom Einzelnen elektronisch heruntergeladen werden. Sie hat 20 kleine Kästchen zum Ankreuzen, damit wir vom modernen Sturm in die himmlische Stille aufsteigen können. Die Kinder lieben das Ankreuzen von Kästchen, und auch den Erwachsenen schadet es nicht. Alle an Bord in Richtung Himmel!

Kyrie eleison.

Erzbischöfliches Vermächtnis – II.

Erzbischöfliches Vermächtnis – II. on April 2, 2016

Die Nachfolger des Erzbischofs an der Spitze der Priesterbruderschaft St. Pius X. vermögen nicht zu verstehen, wie er den katholischen Glauben grundsätzlich vor die katholische Autorität stellte. Daher behaupteten sie im Jahre 2012 fälschlicherweise, daß sie des Erzbischofs Beispiel folgten, als sie beim Generalkapitel der Priesterbruderschaft in jenem Sommer alles einsetzten, um diesen Glauben zurück unter die Autorität zu stellen, indem sie das Tor zu einem politischen und nicht-doktrinalen Vertrag mit den Lügnern in Rom öffneten – denn was diese vertreten, „Katholizismus ist revolutionär,“ ist eine Riesenlüge. Diese Nachfolger verbreiteten jahrelang Gerüchte, wonach die Einigung bevorstünde, doch selbstverschuldet hat Rom sie in seiner Tasche, und das Risiko steigt, daß sie weitere Zugeständnisse machen, wie möglicherweise jenes katastrophale Gespräch vom 2. März 2016 in der Schweiz, welches der Generalobere einem professionellen Presse-Jäger gegeben hat. Das konziliare Rom vergißt nie, woran die Bruderschaft anscheinend sich nicht mehr erinnern will, daß die katholische Tradition und das Zweite Vatikanische Konzil absolut unvereinbar miteinander sind.

Allerdings gibt es Nachfolger des Erzbischof, welche diese Wahrheit nicht vergessen haben. Sie sind unter dem Namen „Widerstand“ firmiert, welcher logischerweise eher eine Bewegung denn eine Organisation ist. Denn durch das Festhalten an der Wahrheit entgegen der falschen Autorität sowohl von der Priesterbruderschaft als auch von Rom kann eine irgendwie geartete interne Autorität in dieser Bewegung bestenfalls ergänzter Natur sein, d.h. eine abnorme Autorität, welche von der Kirche wegen eines Notstandes zur Rettung der Seelen auf unsichtbare Weise ergänzt wird. Eine solche Autorität ist gerade durch ihre unsichtbare Übertragung (im Gegensatz zu den sichtbaren Zeremonien, bei welchen viele Formen von Autorität unter den Menschen übertragen werden) entsprechend schwächer und leichter anfechtbar als eine normale Autorität in der Kirche, welche letztlich immer vom Papst herkommt. Daher besitzt der „Widerstand“ zwar die Stärke der Wahrheit, hat aber gleichzeitig eine Schwäche vonseiten der Autorität, welche normalerweise für den Schutz des katholischen Glaubens unentbehrlich ist.

Ob glaubenstreue Katholiken nun innerhalb und außerhalb der „Tradition“ sich befinden, so müssen sie doch alle die vielen Konsequenzen in Betracht ziehen, welche diese vom Zweiten Vatikanischen Konzil der gesamtem Kirche auferlegte Trennung von Wahrheit und Autorität nach sich zieht. Wenn Gottes oberster Hirte mit der konziliaren Torheit geschlagen ist, wie können dann Gottes Schafe anders, als umfassend zerstreut zu sein (vgl. Zacharias 13,7; Matthäus 26, 31)? Um diesem Leiden zu entgehen, müßten die Katholiken nicht mehr zur katholischen Kirche gehören. Ist es das, was sie wollen? Jedenfalls dürfen die Katholiken momentan weder vom Verrat zu überrascht, noch von Spaltungen („diabolein“ auf griechisch) zu enttäuscht sein; denn wenn die Katholiken alle für die ewige Erlösung kämpfen, so sind die Spaltungen oft sehr bitter. Haben wir Geduld.

Weiterhin kann von den konziliaren Päpsten nicht mehr länger das Lebenselexier der wahren katholischen Autorität in die katholischen Institutionen fließen, womit auch die katholischen Personen nicht mehr länger auf die katholischen Einrichtungen sich verlassen können, was sie im Normalfall machen würden. Vielmehr muß jede solche Institution auf die Wahrheit durch eine Person sich verlassen, wie wir mit der Bruderschaft es gesehen haben, welche auf dem Erzbischof ruhte. Doch Personen ohne institutionelle Unterstützung oder Kontrolle sind immer von ihrer angeborenen Fehlbarkeit behaftet. Daher wäre die Erwartung töricht, daß irgendeine katholische Wahrheits-Gruppierung heute eine große Anzahl von Menschen anzöge. Die Katholiken mögen natürlicherweise nach Struktur, Hierarchie, Autorität und Gehorsam sich sehnen, aber diese Einrichtungen kommen nicht aus dem heiteren Himmel. So sind also Restbestände gewiß an der Tagesordnung. Haben wir Geduld.

Kurz gesagt müssen jene Katholiken, welche nach der Glaubensbewahrung streben, ihre wohlverdiente Strafe annehmen, allen menschlichen Illusionen und Fabrikationen abschwören, und im Gebet den allmächtigen Gott um sein Einschreiten anflehen. Wenn genügend Seelen ihm sich zuwenden, um seine Lösung anstatt ihrer eigenen zu erhalten, so werden sie erkennen, daß seine Vorsehung diese Lösung bereitgestellt hat in der Form der Aufopferung der ersten Samstage des Monats, um seiner Mutter Wiedergutmachung zu leisten. Sobald genügend Wiedergutmachung geleistet worden ist, wird Gott seinem Stellvertreter auf Erden die Gnade schenken, Rußland dem unbefleckten Herzen Mariens zu weihen, und dann wird die Ordnung anfangen, wiederhergestellt zu werden, so wie Gott versprochen hat. Um über die Praxis dieser Aufopferung zu lesen, verpassen Sie nicht die „Kommentare“ der nächsten Woche.

Kyrie eleison.