New Church

APOSTATEN EHREN

APOSTATEN EHREN on März 2, 2024

Mit Kompromissen will die neue Bruderschaft nicht leben? 

Es ist nicht weise, Apostaten auf den Schild zu heben!

Wenn diese”Kommentare”bisweilen gute Seelen dadurch schockieren, dass sie sowohl die (seit 1965 bestehende) Neukirche als auch die (seit 2021 existierende) Neubruderschaft St. Pius X. in gutem Licht erscheinen lassen, dann mögen sie wissen, dass dies aus pastoralen Gründen geschieht, weil sich viele Katholiken entweder durch die Neukirche oder die Neubruderschaft mit letzter Kraft an ihren katholischen Glauben klammern und diesen sonst nur allzu leicht verlieren könnten. In vielen solchen Fällen gilt sicherlich das Sprichwort:”Lieber ein halber Laib Brot als gar kein Brot. “Andererseits ist diese Art, den Glauben zu bewahren, aus doktrinalen Gründen mit ernsthaften Gefahren behaftet, da sich sowohl die Neukirche als auch die Neubruderschaft bezüglich der Doktrin auf Kompromisse eingelassen haben, welche die Bewahrung des katholischen Glaubens gefährden. Dies wird in folgendem Artikel sehr lebendig veranschaulicht, der aus der Feder eines Benediktinermönchs aus dem Kloster Santa Cruz unweit von Rio de Janeiro stammt.”Arsenius”(so das Pseudonym des Autors) gilt unser aufrichtiger Dank. 

Seitdem die Häresie des Humanismus (laut dem der Mensch vor Gott kommt) von den Konzilsvätern von Vatikan II (1962–1965) offiziell für”katholisch”erklärt wurde, haben die Päpste und ihre Berater den Marsch in den Abgrund unbeirrt fortgesetzt, wobei sie das Tempo immer wieder beschleunigten. Dieser Anblick verleiht uns keine Hoffnung, dass in irgendeinem dieser offiziellen Kirchenvertreter noch der Wunsch aufglimmen möge, sich irgendwie um die katholische Tradition (d. h. ganz einfach die wahre Kirche) zu scheren. Allerdings gibt es auch Menschen, die nicht nur solche Hoffnungen gehegt haben, sondern sogar eine seltsame Gewissheit empfanden, dass sich die Dinge in Rom zugunsten der Tradition entwickelten. Unter”Tradition”können sie nur die Neubruderschaft verstanden haben, die eine tadelnswerte”Einheit in Vielfalt”mit Rom erhofft. Daher der – für viele verwirrende – Riss zwischen der Neubruderschaft St. Pius X. und dem sogenannten”Widerstand». 

Der Wendepunkt für die Priesterbruderschaft St. Pius X. war das Jahr 2012, als die Resolution des vorherigen Generalkapitels von 2006, wonach es vor dem Triumph der katholischen Wahrheit kein Abkommen mit Rom geben könne, durch den offiziellen Wunsch der Neubruderschaft abgelöst wurde, noch vor der Rückkehr des Papstes und seiner Ratgeber zur katholischen Wahrheit eine solche Übereinkunft zu erreichen. Bischof Williamson wurde zuerst aus dem Generalkapitel, das diesen Kurswechsel vollzogen hatte, und dann aus der Neubruderschaft überhaupt ausgeschlossen. 

In den folgenden Jahren mehrten sich klare Anzeichen dafür, dass Rom und die Neubruderschaft eine Annäherung vollzogen. Nacheinander billigte Rom die von der Neubruderschaft vollzogenen Eheschliessungen, Priesterweihen und Beichten. War dies etwa die praktische Verwirklichung des berühmten Satzes”Rom gibt alles und verlangt dafür nichts als Gegenleistung»? War dieser Satz in diesem Fall eine Realität und nicht bloss eine Illusion? Man könnte sehr wohl antworten, dass es lediglich darum ging, sicherzustellen, dass die Neubruderschaft künftig in immer stärkerem Ausmass lediglich den Segen des modernistischen Roms anstreben und bei ihren Aktivitäten keine Rücksicht mehr auf die allgemeine, schwere Notlage innerhalb der Kirche nehmen würde, denn nun, wo die Tradition”offiziell anerkannt”war, war diese Notlage angeblich vorbei. Mittlerweile wartete Rom auf den Tag, an dem es der Neubruderschaft”den Teppich unter den Füssen wegziehen”und diese endgültig in jene Sackgasse jagen konnte, in die es sich selbst verrannt hatte. 

Doch ist die kürzliche Bekanntgabe, dass die Neubruderschaft ohne Roms Erlaubnis einen oder mehrere Bischöfe weihen wird, nicht möglicherweise ein Anzeichen dafür, dass die alte Bruderschaft, jene vor 2012, zurückkehrt? Leider scheint das praktisch unmöglich. Eine Rückkehr zum kämpferischen Geist Erzbischof Lefebvres gegen die Feinde der Kirche in Rom scheint uns ein Erbe des Erzbischofs, das heute in der Neubruderschaft weitgehend verloren gegangen ist. Die Zukunft sieht für uns düster aus, obwohl Gott immer noch in zahlreichen Seelen wirkt, dank dem Apostolat von Mitgliedern der Neubruderschaft. Dies hindert uns freilich nicht an der Feststellung, dass die Neubruderschaft gut daran täte, eine Reihe ihrer nach dem Tod Erzbischof Lefebvres verkündeten grundlegenden Prinzipien zu korrigieren. Jedenfalls gilt: Je mehr Skandale das Pontifikat von Franziskus beflecken, desto mehr sollten sich die Illusionen von einer Versöhnung mit Rom verflüchtigen. Möge unsere Liebe Frau bewirken, dass wir die Kirche aller Zeiten verstehen und zutiefst lieben, die nicht mit der bei Vatikan II fabrizierten und von den folgenden Pontifikaten aufrechterhaltenen Karikatur verwechselt werden darf. 

Kyrie eleison 

DRINGENDER RAT (II)

DRINGENDER RAT (II) on Februar 24, 2024

Je mehr die Schrecken des Dritten Weltkriegs die Erde verheeren,

Desto heller strahlt Gottes Ruhm – für die, die zu sehen begehren!

Kein Leser dieser”Kommentare”hat theoretische Fragen eingesandt, die sich mit der letzte Woche gestellten Reihe praktischer Fragen über die heutige beispiellose Kirchenkrise vergleichen liessen (siehe EK 866 vom 17. Februar). Aber es lohnt sich, eine solche Reihe zu erfinden und Antworten auf die theoretischen Fragen anzubieten, für den Fall, dass zumindest eine Handvoll Leser die durch Vatikan II heraufbeschworene Konfusion, welche ebenso schlüpfrig wie gefährlich ist, besser zu verstehen wünscht.

1 Wo liegt eigentlich die Wurzel dieser Konfusion? Ist es das, was man”Modernismus”nennt? Was ist Modernismus?

Antwort: Der Modernismus ist der grosse Irrtum der modernen Zeit, der selbst gebildete Prälaten zu der Ansicht verleitet, die Kirche der Vergangenheit brauche die Menschheit nicht mehr zu jenen geistigen Höhen zu erheben, die sie nicht aus eigener Kraft erreichen kann. Die Menschheit sei in unserer heutigen Zeit dermassen anders als früher, dass die Kirche, um sie in ihrem Materialismus anzusprechen, ihre Doktrin, ihre Moral, ihre Liturgie – kurzum, alles von Grund auf erneuern müsse. Wenn die Menschen nicht mehr in der Lage seien, sich auf das geistige Niveau der Kirche zu erheben, müsse die Kirche sich auf das materielle Niveau der Menschen begeben. Dies behaupten die betreffenden Prälaten zumindest.

2 Aber ist es nicht die Aufgabe der Kirche, den Menschen, wo immer sie sich befinden mögen, ihre helfende Hand zu reichen?

Ja, jedoch nicht zu jeder beliebigen Bedingung! Alle Feuerwehrleute wollen Brände löschen, doch nicht jede Flüssigkeit eignet sich hierzu. Welcher Feuerwehrmann hat je Benzin statt Wasser benutzt? Wasser und Benzin besitzen ihre unveränderlichen Eigenschaften, die vom Willen des Menschen unabhängig sind. Wasser löscht einen Brand (ei, wer hätte das gedacht . . . ), während Benzin ihn entfacht (ebenfalls eine wohlbekannte Tatsache). Entsprechend weisen auch gregorianische Gesänge und Rockmusik beide ihre unveränderlichen und gegensätzlichen Merkmale auf, mit entgegengesetzten und unveränderlichen Auswirkungen. Gregorianische Gesänge werden Seelen zur Kirche ziehen, Rockmusik zur Tanzhalle, nicht jedoch zur Kirche. Manche Modernisten meinen es durchaus gut, lügen sich jedoch selbst in die Tasche, wenn sie denken, Musik funktioniere heute anders als gestern. Um unter allen Umständen zu Gott gezogen zu werden, brauchen Seelen eine Musik, die ruhig ist und nicht aufputschend.

3 Aber das ganze moderne Leben ist im Vergleich zu dem von gestern aufputschend. Wie kann eine Seele heutzutage denn noch Gott erreichen?

Sie legen den Finger auf die Wunde! Nach sechstausend Jahren Weltgeschichte könnte man glauben, die Menschen hätten mittlerweile begriffen, welche Dinge welche Natur,Auswirkungen und Folgen haben, aber nein. Unsere eigene Zeit fusst de facto auf dem Prinzip, dass es in der Macht der Menschen steht, die Natur der Dinge nach eigenem Willen zu beherschen. Alles und jedes ist so entartet und so aus den Fugen geraten, dass das Leben zu einem einzigen Wirbelwind wird und junge Menschen keine Musik mehr akzeptieren, die zu ruhig ist. Dies bedeutet freilich nicht, dass sich die Natur der Dinge so verändert hat, dass Rockmusik sie in den Schoss der Kirche zurückführen wird. Sie wird es nicht. Es entspricht nicht ihrer Natur, dies zu tun. Sie wurde vom Teufel erfunden, um noch mehr Aufruhr zu schaffen.

4 Gesetzt, das stimmt, wie kann da irgendein junger Mensch, oder irgendeine moderne Seele, noch ins Himmelreich eingehen?

Eine gute Frage! In der Moderne hat sich schon mancher Heilige sie sich gestellt, doch keiner ist an der Antwort verzweifelt, weil alle von ihnen wussten, dass, wer Gottes Gnade sucht, sie stets erlangen kann.”Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg», lautet ein menschliches Sprichwort.”Wer immer redlich sich bemüht, dem wird Gott seine Gnade nicht verwehren», lautet eine göttlichere Variante derselben Spruchweisheit. Jedenfalls gilt: Wenn sich eine Seele ohne schwerwiegendes eigenes Verschulden in einer Lage befindet, wo alles gegen ihre Rettung zu sprechen scheint, kann Gott jederzeit eingreifen – wie z. B. im Fall von Lot, siehe Genesis 19.

5 Aber wenn Gott wirklich allmächtig ist, warum tilgt Er dann nicht alles Böse aus der Schöpfung, die er kontrolliert?

Weil Er mit der Schöpfung das Ziel verfolgte, allen Seelen, die ihn aus freien Stücken annehmen, die grösstmögliche Seligkeit zu schenken. Nun kann eine Seligkeit, die der Beschenkte in keiner Weise verdient hat, mitnichten so grenzenlos sein wie eine, die er zumindest teilweise verdient hat trotz all dem Bösen, die ihn während seines kurzen Daseins im”Tal der Tränen”umgab. Der logische Schluss lautet: Je inniger Gott wünscht, die Menschenseelen an seinen segensreichen Gaben teilhaben zu lassen, desto mehr Böses wird er zulassen, jedoch nur bis zu dem Punkt, wo das Böse das freiwillig gewählte Gute zu überfluten droht. Dieser Zeitpunkt war zu Noahs Zeiten auf der ganzen Welt gekommen. Er kommt heute wieder. Gott wird morgen abermals intervenieren. Wenn wir den katholischen Glauben haben, dann tun wir unseren Teil, indem wir den Rosenkranz Seiner Mutter für die Rettung von Seelen beten.

Kyrie eleison.

DRINGENDER RAT – I

DRINGENDER RAT – I on Februar 17, 2024

Unmögliche Dinge wird Gott der Herr. Von uns mitnichten verlangen.

Doch lassen wir anderen Menschen auch. Die Freiheit, an der wir so hangen.

Ein angesichts der gegenwärtigen Vorgänge innerhalb der katholischen Kirche zutiefst verwirrter Leser hat eine Reihe praktischer Fragen aufgeworfen, die sich heute zweifellos viele Katholiken im Zusammenhang mit der ernsthaften Pflicht eines jeden Katholiken zur Teilnahme an der Messe stellen, deren allsonntäglicher Besuch für sie obligatorisch ist. Unter normalen Umständen wären die Antworten weitgehend klar, aber in Anbetracht der Umwälzungen, welche die Revolution von Vatikan II seit den sechziger Jahren mit sich gebracht hat, sind klare Antworten heute nicht mehr so leicht zu erteilen. Wir listen die Frage des Lesers hier so auf, dass sie vom Allgemeinen zum Spezifischen übergehen, und fügen die Antworten dieser”Kommentare”hinzu, ohne letztere als verbindlich darzustellen.

1 In welchem Ausmass ist die Neukirche von Vatikan II katholisch, und in welchem Umfang ist sie eine Verfälschung der katholischen Lehre?

Antwort: Dies weiss einzig Gott allein, weil nur Er allein die Geheimnisse der Menschenherzen kennt und die Grenze zwischen der wahren und der falschen Kirche oft durch die Herzen der Menschen verläuft, beispielsweise bezüglich der Frage, ob sie den katholischen Glauben haben oder nicht. Da Er allein das genau weiss, erwartet Er nicht von uns, es zu wissen. Immerhin verleiht er uns genügend Mittel, um zu wissen, was wir wissen müssen, und dies bedeutet, jemanden oder etwas an seinen Früchten zu erkennen (siehe Matthäus VII, 15–20). Diese werden z. B. den Unterschied zwischen wahren und falschen Hirten unfehlbar zeigen. Wirkliche Freude und Nächstenliebe werden herrschen, wo die wahre Kirche noch existiert, selbst innerhalb der Strukturen der Neukirche.

2 Haben wir überhaupt einen Papst?

Antwort: Wenn wir Papst Franziskus nach seinen Früchten beurteilen, sind sie für die wahre Kirche verheerend, und zwar dermassen, dass viele seriöse Katholiken ihn für einen Gegenpapst halten. Gott verlangt von mir nicht, dies genau zu wissen und die Frage mit einem klaren Ja oder Nein zu beantworten. Auch gute katholische Theologen können sehr wohl verschiedener Meinung sein. Erzbischof Lefebvre schärfte seinen Priestern in seiner Weisheit ein, sie könnten ja privat ihre eigene Ansicht haben, müssten sich jedoch öffentlich so verhalten, als seien die scheinbaren Vatikan-II-Päpste wahre Päpste, bis klare Beweise dafür vorlägen, dass sie keine solchen sind. Sogar Papst Franziskus erfüllt immer noch der katholischen Funktion, der strukturellen Kirche als sichtbares Haupt zu dienen und hierdurch ihr Weiterbestehen so lange zu erlauben, bis Gott den Augiasstall ausräumt. Bis dann mag ich an diesem oder jenem Papst verzweifeln, doch darf ich nicht am Papsttum verzweifeln oder an irgendeiner anderen Institution, die von Unserem Herrn selbst eingesetzt wurde.

3 Wie steht es mit den Sakramenten der Neukirche?

Antwort: Wie die Neukirche als Ganzes, von deren sie ein Produkt und ein Teil sind, sind diese Sakramente immer noch teilweise gut, doch im Wesentlichen faulig, ebenso wie die fauligen Äpfel, mit denen man sie vergleichen darf, weil die Neukirche von Anfang an listigerweise so geplant war, dass sie im Verlauf der Jahrzehnte so verrotten würde, dass von der wahren Kirche am Ende nichts mehr übrig bleiben würde. Der Grund hierfür lag darin, dass, nachdem die sechziger Jahre angebrochen waren, viele Prälaten an der Spitze der Kirche schon so stark mit dem Denken der Freimaurerei – also jener anno 1717 in London gegründeten Geheimgesellschaft – infiziert waren, dass sie die Kirche von innen her zerstören und den wohlbekannten Feinden Gottes und des Menschen somit die Übernahme der Weltherrschaft ermöglichen konnten. Die Kirche Unseres Herrn ist das grosse Hindernis, das ihnen im Weg steht.

4 Und wie ist es um die”Eucharistiewunder”bestellt, die sich dem Vernehmen nach bei Novus-Ordo-Messen ereignen?

Antwort: Während der gesamten bisher fast 2.000 Jahre Kirchengeschichte hat Gott den Christen immer wieder mit solchen Wundern geholfen, an das erstaunliche Wunder seiner Präsenz hinter dem blossen Anschein von Brot und Wein zu glauben, und diese Wunder geschehen auch heute noch, weil das Heilige Herz Schafe, die von ihren Hirten in die Irre geführt werden, nicht im Stich lassen wird. Der Unterschied besteht darin, dass die heutige moderne Wissenschaft hieb- und stichfeste Beweise für die Echtheit dieser Wunder erbringen kann, falls sie tatsächlich echt sind. Siehe beispielsweise das Buch A Cardiologist examines Jesus (Ein Kardiologe prüft Jesus) von Dr. Franco Serafini, mit Erklärungen und fotografischen Illustrationen verschiedener Wunder, die sich in jüngerer Vergangenheit zugetragen haben. Es wird von Sophia Institute Press vertreiben und kann bei SophiaInstitute.com bezogen werden. Gott segne Traditionalisten dafür, dass sie an der lateinischen traditionellen Messe festhalten, nicht jedoch dafür, dass sie vom Heiligen Herz zur Rettung von Seelen geschaffene wissenschaftliche Beweise zurückweisen.

5 Darf man Hostien zu sich nehmen, die vermutlich bei Novus-Ordo-Messen geweiht worden sind?

Antwort: Am besten meidet man sie vielleicht, weil sie ungültig sein können, und zwar je länger desto mehr. Im Notfall darf man solche Hostien jedoch einnehmen, da sie unter Umständen auch gültig sein können.

Kyrie eleison.

Viganòs Antworten

Viganòs Antworten on November 21, 2020

Im August dieses Monats sandte Stephen Kokx, ein Journalist von”Life Site News», Erzbischof Viganò, der sich in Italien verbirgt, einen Text zur Frage, wie Katholiken, die ihren Glauben zu bewahren wünschen, in der heutigen Welt leben sollen. Der Titel lautete:”Fragen für Viganò: Seine Exzellenz hatte bezüglich Vatikan II recht. Doch was sollten die Katholiken seiner Ansicht nach jetzt tun?”Der Erzbischof antwortete zunächst am 1. September. Er versicherte Stephen Kokx, er werde die Fragen gerne beantworten, weil sie Themen berührten,”die für die Glaubenstreuen sehr wichtig sind». Die Antwort des Erzbischofs wird unten zusammengefasst, und am Ende dieser”Kommentare”wird ein zentraler Punkt hervorgehoben:

Kokx fragte den Erzbischof:”Wer gehört der katholischen Kirche an, und wer steht ihr fern?”Der Erzbischof entgegnete, wer eine der falschen Doktrinen des Konzils vertrete, könne unter keinen Umständen Katholik sein. Ebenso wenig könne Katholik sein, wer eine dieser Doktrinen akzeptiere, obwohl er wisse, dass sie einen Bruch mit der unveränderlichen katholischen Lehre darstellte. Andererseits gelte: Wenn ein Mensch getauft sei, sich als Katholiken betrachte und die katholische Hierarchie anerkenne, heisse dies nicht unbedingt, dass er die Konzilsdoktrin akzeptiere oder der Konzilskirche angehöre, wenn er wisse, dass diese der katholischen Tradition widerspricht. Ein solcher Mensch stehe nicht zwangsläufig ausserhalb der Kirche. Doch selbst die Inhaber geistlicher Ämter, die innerhalb der Kirche Autorität ausübten, könnten schwerlich als Katholiken gelten, wenn sie die Konzilsdoktrin anerkennten, obgleich sie sich bewusst seien, dass sie der katholischen Tradition zuwiderläuft. Zwar besässen sie in der Kirche Autorität, könnten diese jedoch nicht ausüben. Einzig und allein ihre Autorität befähige die Konzilsanhänger zu behaupten, sie seien Katholiken anstatt bloss Mitglieder einer Sekte.

Aus diesen Gründen gehörten traditionalistische Katholiken der Kirche an, Modernisten hingegen nicht. Ausserdem dürften, ja müssten der Tradition treu gebliebene Laien oft Priester, Gemeinden und Institute auswählen, welche ebenfalls in Treue zur Tradition stünden, insbesondere bei der Zelebrierung der heiligen Messe. In dieser Hinsicht seien Kleriker weniger frei als Laien, gehörten sie doch einer Hierarchie an, der unter normalen Umständen Gehorsam gebühre, doch besässen sie dasselbe Recht, ja dieselbe Pflicht, ihren Glauben auszuüben, jenen Glauben, der ihre Verwendung der alten Messeriten rechtfertige und erheische. Und wenn sich die Kirche eines Tages aus dem Trümmerhaufen, den die Neukirche hinterlassen habe, wieder erheben wolle, müsse man sich unbedingt Rechenschaft darüber abgeben, dass die Treue wahrer Gläubiger auch unter innerkirchlicher Verfolgung, innerhalb der Kirche gefunden werden muss, und nicht ausserhalb, um den Modernismus zu besiegen.

Durch seinen Verbleib in der Kirche sei Erzbischof Lefebvre zu einem Muster an Glaubenstreue unter Verfolgung geworden. Seine Priesterbruderschaft St. Pius X. sei ein lebendiger Vorwurf an die Modernisten gewesen, und es sei ihr vergönnt gewesen, durch die Bischofsweihe von 1988 zu überleben, so dass die wahre Messe wieder zelebriert werden und Vatikan II in die Schranken gewiesen werden konnte. Bischof Tissier de Mallerais habe mit seiner Aussage recht, gegenwärtig lebten eine wahre Kirche und eine falsche”Kirche”unter einem Dach zusammen, aber dieses Dach sei katholisch, so dass es der wahren Kirche gehöre, während die falsche Konzilskirche nichts anderes als ein Eindringling sei. Wir müssten hoffen und beten, dass viele heute noch schlafende Hirten erwachen würden, um zu erkennen, wie sehr sie getäuscht worden sind.

Es sei ein Privileg, an diesem notwendigen Kampf für Unseren Herrn und Seine Mutter teilnehmen und hiermit zur Wiedererweckung von Ehre, Treue und Heroismus beitragen zu dürfen. Durch das Sakrament der Firmung seien wir Soldaten Christi, und Christen hätten in einer grossen Schlacht nach der anderen fechten müssen, um die Wahrheit, das Gute und das Schöne zu verteidigen. Widerstehen wir dem Modernismus mit Wahrheit und Nächstenliebe!

Viganò schliesst mit einem Aufruf:

Die Anhänger des Modernismus sind im Irrtum befangen, nicht wir, die wir ihn anprangern! Mögen die Laien überhaupt an Messen teilnehmen, die ihren Glauben nicht verletzen, sondern nähren. Gott wird uns wieder wahre Pastoren schenken; die unwahren Pastoren werden aussterben. Mögen die Laien sorgen für die guten Priester, Barmherzigkeit üben, sich vor Spaltung und Rebellion hüten und respektvoll ihren Rat anbieten, wobei sie nicht die Kirchenautorität angreifen sollen, sondern die Art und Weise, wie diese missbraucht wird. Gott wird es nicht unterlassen, unsere Treue zu belohnen und Seine Kirche wiederherzustellen, indem Er junge Männer aus Familien, die den Glauben behalten haben, in den Priesterstand beruft. Alle schweren Probleme sind menschliche Probleme. Alle menschlichen Probleme haben eine katholische Lösung.

Und der Punkt, der besonders hervorzuheben ist? Man beachte, wie der Erzbischof alles an der Wahrheit und am Glauben misst.

Kyrie eleison.