Novus Ordo

DRINGENDER RAT (II)

DRINGENDER RAT (II) on Februar 24, 2024

Je mehr die Schrecken des Dritten Weltkriegs die Erde verheeren,

Desto heller strahlt Gottes Ruhm – für die, die zu sehen begehren!

Kein Leser dieser”Kommentare”hat theoretische Fragen eingesandt, die sich mit der letzte Woche gestellten Reihe praktischer Fragen über die heutige beispiellose Kirchenkrise vergleichen liessen (siehe EK 866 vom 17. Februar). Aber es lohnt sich, eine solche Reihe zu erfinden und Antworten auf die theoretischen Fragen anzubieten, für den Fall, dass zumindest eine Handvoll Leser die durch Vatikan II heraufbeschworene Konfusion, welche ebenso schlüpfrig wie gefährlich ist, besser zu verstehen wünscht.

1 Wo liegt eigentlich die Wurzel dieser Konfusion? Ist es das, was man”Modernismus”nennt? Was ist Modernismus?

Antwort: Der Modernismus ist der grosse Irrtum der modernen Zeit, der selbst gebildete Prälaten zu der Ansicht verleitet, die Kirche der Vergangenheit brauche die Menschheit nicht mehr zu jenen geistigen Höhen zu erheben, die sie nicht aus eigener Kraft erreichen kann. Die Menschheit sei in unserer heutigen Zeit dermassen anders als früher, dass die Kirche, um sie in ihrem Materialismus anzusprechen, ihre Doktrin, ihre Moral, ihre Liturgie – kurzum, alles von Grund auf erneuern müsse. Wenn die Menschen nicht mehr in der Lage seien, sich auf das geistige Niveau der Kirche zu erheben, müsse die Kirche sich auf das materielle Niveau der Menschen begeben. Dies behaupten die betreffenden Prälaten zumindest.

2 Aber ist es nicht die Aufgabe der Kirche, den Menschen, wo immer sie sich befinden mögen, ihre helfende Hand zu reichen?

Ja, jedoch nicht zu jeder beliebigen Bedingung! Alle Feuerwehrleute wollen Brände löschen, doch nicht jede Flüssigkeit eignet sich hierzu. Welcher Feuerwehrmann hat je Benzin statt Wasser benutzt? Wasser und Benzin besitzen ihre unveränderlichen Eigenschaften, die vom Willen des Menschen unabhängig sind. Wasser löscht einen Brand (ei, wer hätte das gedacht . . . ), während Benzin ihn entfacht (ebenfalls eine wohlbekannte Tatsache). Entsprechend weisen auch gregorianische Gesänge und Rockmusik beide ihre unveränderlichen und gegensätzlichen Merkmale auf, mit entgegengesetzten und unveränderlichen Auswirkungen. Gregorianische Gesänge werden Seelen zur Kirche ziehen, Rockmusik zur Tanzhalle, nicht jedoch zur Kirche. Manche Modernisten meinen es durchaus gut, lügen sich jedoch selbst in die Tasche, wenn sie denken, Musik funktioniere heute anders als gestern. Um unter allen Umständen zu Gott gezogen zu werden, brauchen Seelen eine Musik, die ruhig ist und nicht aufputschend.

3 Aber das ganze moderne Leben ist im Vergleich zu dem von gestern aufputschend. Wie kann eine Seele heutzutage denn noch Gott erreichen?

Sie legen den Finger auf die Wunde! Nach sechstausend Jahren Weltgeschichte könnte man glauben, die Menschen hätten mittlerweile begriffen, welche Dinge welche Natur,Auswirkungen und Folgen haben, aber nein. Unsere eigene Zeit fusst de facto auf dem Prinzip, dass es in der Macht der Menschen steht, die Natur der Dinge nach eigenem Willen zu beherschen. Alles und jedes ist so entartet und so aus den Fugen geraten, dass das Leben zu einem einzigen Wirbelwind wird und junge Menschen keine Musik mehr akzeptieren, die zu ruhig ist. Dies bedeutet freilich nicht, dass sich die Natur der Dinge so verändert hat, dass Rockmusik sie in den Schoss der Kirche zurückführen wird. Sie wird es nicht. Es entspricht nicht ihrer Natur, dies zu tun. Sie wurde vom Teufel erfunden, um noch mehr Aufruhr zu schaffen.

4 Gesetzt, das stimmt, wie kann da irgendein junger Mensch, oder irgendeine moderne Seele, noch ins Himmelreich eingehen?

Eine gute Frage! In der Moderne hat sich schon mancher Heilige sie sich gestellt, doch keiner ist an der Antwort verzweifelt, weil alle von ihnen wussten, dass, wer Gottes Gnade sucht, sie stets erlangen kann.”Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg», lautet ein menschliches Sprichwort.”Wer immer redlich sich bemüht, dem wird Gott seine Gnade nicht verwehren», lautet eine göttlichere Variante derselben Spruchweisheit. Jedenfalls gilt: Wenn sich eine Seele ohne schwerwiegendes eigenes Verschulden in einer Lage befindet, wo alles gegen ihre Rettung zu sprechen scheint, kann Gott jederzeit eingreifen – wie z. B. im Fall von Lot, siehe Genesis 19.

5 Aber wenn Gott wirklich allmächtig ist, warum tilgt Er dann nicht alles Böse aus der Schöpfung, die er kontrolliert?

Weil Er mit der Schöpfung das Ziel verfolgte, allen Seelen, die ihn aus freien Stücken annehmen, die grösstmögliche Seligkeit zu schenken. Nun kann eine Seligkeit, die der Beschenkte in keiner Weise verdient hat, mitnichten so grenzenlos sein wie eine, die er zumindest teilweise verdient hat trotz all dem Bösen, die ihn während seines kurzen Daseins im”Tal der Tränen”umgab. Der logische Schluss lautet: Je inniger Gott wünscht, die Menschenseelen an seinen segensreichen Gaben teilhaben zu lassen, desto mehr Böses wird er zulassen, jedoch nur bis zu dem Punkt, wo das Böse das freiwillig gewählte Gute zu überfluten droht. Dieser Zeitpunkt war zu Noahs Zeiten auf der ganzen Welt gekommen. Er kommt heute wieder. Gott wird morgen abermals intervenieren. Wenn wir den katholischen Glauben haben, dann tun wir unseren Teil, indem wir den Rosenkranz Seiner Mutter für die Rettung von Seelen beten.

Kyrie eleison.

DRINGENDER RAT – I

DRINGENDER RAT – I on Februar 17, 2024

Unmögliche Dinge wird Gott der Herr. Von uns mitnichten verlangen.

Doch lassen wir anderen Menschen auch. Die Freiheit, an der wir so hangen.

Ein angesichts der gegenwärtigen Vorgänge innerhalb der katholischen Kirche zutiefst verwirrter Leser hat eine Reihe praktischer Fragen aufgeworfen, die sich heute zweifellos viele Katholiken im Zusammenhang mit der ernsthaften Pflicht eines jeden Katholiken zur Teilnahme an der Messe stellen, deren allsonntäglicher Besuch für sie obligatorisch ist. Unter normalen Umständen wären die Antworten weitgehend klar, aber in Anbetracht der Umwälzungen, welche die Revolution von Vatikan II seit den sechziger Jahren mit sich gebracht hat, sind klare Antworten heute nicht mehr so leicht zu erteilen. Wir listen die Frage des Lesers hier so auf, dass sie vom Allgemeinen zum Spezifischen übergehen, und fügen die Antworten dieser”Kommentare”hinzu, ohne letztere als verbindlich darzustellen.

1 In welchem Ausmass ist die Neukirche von Vatikan II katholisch, und in welchem Umfang ist sie eine Verfälschung der katholischen Lehre?

Antwort: Dies weiss einzig Gott allein, weil nur Er allein die Geheimnisse der Menschenherzen kennt und die Grenze zwischen der wahren und der falschen Kirche oft durch die Herzen der Menschen verläuft, beispielsweise bezüglich der Frage, ob sie den katholischen Glauben haben oder nicht. Da Er allein das genau weiss, erwartet Er nicht von uns, es zu wissen. Immerhin verleiht er uns genügend Mittel, um zu wissen, was wir wissen müssen, und dies bedeutet, jemanden oder etwas an seinen Früchten zu erkennen (siehe Matthäus VII, 15–20). Diese werden z. B. den Unterschied zwischen wahren und falschen Hirten unfehlbar zeigen. Wirkliche Freude und Nächstenliebe werden herrschen, wo die wahre Kirche noch existiert, selbst innerhalb der Strukturen der Neukirche.

2 Haben wir überhaupt einen Papst?

Antwort: Wenn wir Papst Franziskus nach seinen Früchten beurteilen, sind sie für die wahre Kirche verheerend, und zwar dermassen, dass viele seriöse Katholiken ihn für einen Gegenpapst halten. Gott verlangt von mir nicht, dies genau zu wissen und die Frage mit einem klaren Ja oder Nein zu beantworten. Auch gute katholische Theologen können sehr wohl verschiedener Meinung sein. Erzbischof Lefebvre schärfte seinen Priestern in seiner Weisheit ein, sie könnten ja privat ihre eigene Ansicht haben, müssten sich jedoch öffentlich so verhalten, als seien die scheinbaren Vatikan-II-Päpste wahre Päpste, bis klare Beweise dafür vorlägen, dass sie keine solchen sind. Sogar Papst Franziskus erfüllt immer noch der katholischen Funktion, der strukturellen Kirche als sichtbares Haupt zu dienen und hierdurch ihr Weiterbestehen so lange zu erlauben, bis Gott den Augiasstall ausräumt. Bis dann mag ich an diesem oder jenem Papst verzweifeln, doch darf ich nicht am Papsttum verzweifeln oder an irgendeiner anderen Institution, die von Unserem Herrn selbst eingesetzt wurde.

3 Wie steht es mit den Sakramenten der Neukirche?

Antwort: Wie die Neukirche als Ganzes, von deren sie ein Produkt und ein Teil sind, sind diese Sakramente immer noch teilweise gut, doch im Wesentlichen faulig, ebenso wie die fauligen Äpfel, mit denen man sie vergleichen darf, weil die Neukirche von Anfang an listigerweise so geplant war, dass sie im Verlauf der Jahrzehnte so verrotten würde, dass von der wahren Kirche am Ende nichts mehr übrig bleiben würde. Der Grund hierfür lag darin, dass, nachdem die sechziger Jahre angebrochen waren, viele Prälaten an der Spitze der Kirche schon so stark mit dem Denken der Freimaurerei – also jener anno 1717 in London gegründeten Geheimgesellschaft – infiziert waren, dass sie die Kirche von innen her zerstören und den wohlbekannten Feinden Gottes und des Menschen somit die Übernahme der Weltherrschaft ermöglichen konnten. Die Kirche Unseres Herrn ist das grosse Hindernis, das ihnen im Weg steht.

4 Und wie ist es um die”Eucharistiewunder”bestellt, die sich dem Vernehmen nach bei Novus-Ordo-Messen ereignen?

Antwort: Während der gesamten bisher fast 2.000 Jahre Kirchengeschichte hat Gott den Christen immer wieder mit solchen Wundern geholfen, an das erstaunliche Wunder seiner Präsenz hinter dem blossen Anschein von Brot und Wein zu glauben, und diese Wunder geschehen auch heute noch, weil das Heilige Herz Schafe, die von ihren Hirten in die Irre geführt werden, nicht im Stich lassen wird. Der Unterschied besteht darin, dass die heutige moderne Wissenschaft hieb- und stichfeste Beweise für die Echtheit dieser Wunder erbringen kann, falls sie tatsächlich echt sind. Siehe beispielsweise das Buch A Cardiologist examines Jesus (Ein Kardiologe prüft Jesus) von Dr. Franco Serafini, mit Erklärungen und fotografischen Illustrationen verschiedener Wunder, die sich in jüngerer Vergangenheit zugetragen haben. Es wird von Sophia Institute Press vertreiben und kann bei SophiaInstitute.com bezogen werden. Gott segne Traditionalisten dafür, dass sie an der lateinischen traditionellen Messe festhalten, nicht jedoch dafür, dass sie vom Heiligen Herz zur Rettung von Seelen geschaffene wissenschaftliche Beweise zurückweisen.

5 Darf man Hostien zu sich nehmen, die vermutlich bei Novus-Ordo-Messen geweiht worden sind?

Antwort: Am besten meidet man sie vielleicht, weil sie ungültig sein können, und zwar je länger desto mehr. Im Notfall darf man solche Hostien jedoch einnehmen, da sie unter Umständen auch gültig sein können.

Kyrie eleison.

Neumesse-Wunder?

Neumesse-Wunder? on Dezember 9, 2017

Nachdem letztes Jahr in diesen”Kommentaren” berichtet worden war, anno 2008 sei anlässlich einer Neuen Messe (NM) in Sokulka, Polen, ein Hostienwunder geschehen, bestritt eine Reihe von Katholiken in der englischsprechenden Welt, dass so etwas möglich sei. Als dasselbe kürzlich aus Paris berichtet wurde (https://youtu.be/IgQnQhxmhH4), meldeten sich ihrerseits einige französische Traditionalisten zu Wort und stellten den von zwei polnischen Laboratorien vorgelegten wissenschaftlichen Beweis für das Wunder in Frage; unabhängig voneinander waren beide Laboratorien zum Schluss gelangt, die ihnen zugestellte Probe aus der betreffenden Hostie entstamme dem Herzmuskel eines Menschen, der sich in akuter Todesnot befunden habe.

Angesichts eines solchen Beweises sind zwei einander entgegengesetzte Argumentationen möglich. Entweder man vertritt angesichts der Tatsache, dass die NM modernistisches Gift ist, die Meinung, es sei grundsätzlich unmöglich, dass Gott ein solches „Wunder” im Rahmen einer NM vollbringe; oder man stellt sich angesichts der Ernsthaftigkeit dieses Beweises auf den Standpunkt, eine neue Messe, neue Priesterweihen und neue Bischofsweihen können unter Umständen gültig sein (weil die betreffenden Priester und Bischof in den Jahren 2005 bzw. 1980 geweiht worden sind). Eine Anzahl mutiger Traditionalisten bestreitet nachdrücklich, dass innerhalb der modernistischen Neukirche auch nur eine dieser drei Möglichkeiten gegeben sei.

Sicher ist, zumindest innerhalb der katholischen Kirche, dass solche Fragen auf der Grundlage der Doktrin und nicht auf emotioneller Basis entschieden werden müssen. Die Vernunft muss die Oberhand behalten – für Piloten kann es beispielsweise tödlich sein, den Gefühlen und nicht den Flugzeuginstrumenten zu folgen. Bezüglich der Gültigkeit eines Sakraments besagt die kirchliche Doktrin, dass hierfür vier Voraussetzungen erfüllt sein müssen: Ein gültiger Priester, Form, Materie und sakramentale Absicht. Bei einer NM-Messe kann eine oder können mehrere dieser Voraussetzungen nicht gegeben sein, doch schliesst sie keine davon automatisch aus. Sind sämtliche vier erfüllt, so ist die Neue Messe gültig. Aus diesem Grund hat Erzbischof Lefebvre als theologisch beschlagener Mann niemals behauptet, die NM sei automatisch ungültig. Somit war auch die in Sokulka zelebrierte NM nicht zwangläufig ungültig. Angesichts dieser Tatsachen scheint es vernünftiger, von dem Beweis auf das Wunder zu schliessen, als von der Unmöglichkeit eines solchen „Wunders” auf die Falschheit des wissenschaftlichen Beweises. Sonst benötigt man nämlich einen präzisen Grund, um das präzise Gutachten der Pathologen in Frage zu stellen.

Ein gewichtiger Einwand bleibt dennoch bestehen: Wie kann der allmächtige Gott im Rahmen der NM, die von ihren Begründern eindeutig eingeführt wurde, um den Glauben der Katholiken allmählich zu vergiften und somit die katholische Kirche zu zerstören, überhaupt Wunder tun? Die Antwort muss lauten, dass es Gott nicht in erster Linie darum geht, die Authentizität der NM zu bestätigen, sondern dass Er deren Gültigkeit aufrechterhält, um nicht eine grosse Zahl katholischer Schafe, die sie aufgrund ihrer relativen Unkenntnis des Gifts und ihrer Unschuld immer noch besuchen, nicht im Stich zu lassen. Was das Wunder betrifft, ginge es dann für Ihn vor allem darum, sowohl den Schafen als auch den Hirten warnend in Erinnerung zu rufen, dass Er unter dem Anschein von Brot und Wein Gegenwärtig ist. Besinnt man sich auf die katholische Doktrin, laut der die NM unter gewissen Umständen gültig sein kann; erinnert man sich daran, dass der Heilige Paulus sagt, wer leichtfertig am Abendmahl teilnehme, sei „schuldig am Leib und Blut unseres Herrn” (1. Korinther XI, 27–39), und hält man sich schliesslich vor Augen, wie verbreitet in der Neukirche der Mangel an Respekt für die Realpräsenz ist, so begreift man sofort, wie wichtig für die Rettung zahlreicher Seelen solche Zeichen wie das Wunder in Sokulka sein können. Der dortige Gemeindepriester bezeugt, wie sehr dieses in der gesamten Region um Sokulka zur Stärkung des katholischen Glaubens und dessen vermehrter Praktizierung beigetragen hat.

Der Skeptiker beharrt freilich auch weiterhin auf seinem Einwand: Wie kann Gott es doch zulassen, dass ein solch vergifteter Messeritus je gültig sein kann? Die Antwort heisst: Gott nimmt den Menschen ihren freien Willen nicht, sondern erlaubt uns in grossem Umfang, zu tun, was wir wollen. In diesem Fall wollten (und wollen) die Neomodernisten einen Messeritus, der stark genug vergiftet ist, um die wahre Kirche langfristig zugrunde zu richten, aber immer noch genügend katholisch ist, um unwissende und unschuldige Katholiken kurzfristig täuschen zu können, die ihren Pastoren immer noch trauen, wenn letztere ihnen beispielsweise erzählen, die NM sei der „gewöhnliche Ritus” der Kirche. Die NM hätte in der universalen Kirche nie und nimmer Anerkennung gefunden, wenn es von Anfang an klar gewesen wäre, dass er automatisch ungültig ist.

Kyrie eleison.

Unterscheiden, Diskriminieren

Unterscheiden, Diskriminieren on Dezember 17, 2016

Wenn man die allem Anschein nach triftigen Beweise für eucharistische Wunder, die sich bei Novus-Ordo-Messen (NOM) ereignen, akzeptiert – und solche Wunder mögen sogar recht häufig geschehen; eines der letzten trug sich dem Vernehmen nach am Weihnachtstage 2013 in Legnica zu, das wiederum in Polen liegt (http://​www.​garabandal.​org/​News/​Adoration_​of_​the_​Blessed_​Sacrament.​shtml) –, werden manche von uns tatsächlich ihre Position überdenken müssen. Einer unserer Leser formulierte es wie folgt: „Gott kann sich nicht selbst widersprechen, was heisst, dass seine Wunder der Lehre der Kirche nicht widersprechen können. Doch die NOM weicht von essentiellen Punkten der katholischen Messedoktrin ab. Darum sind die Wunder entweder falsch, oder die NOM ist von Gott; wenn letzteres zutrifft, mit welcher Rechtfertigung klammern sich die Traditionalisten dann noch an der Tradition fest? Denn wenn die NOM, die das Kernstück der Neukirche bildet, durch Wunder bestätigt wird, wird auch die Neukirche von Gott bestätigt, ebenso die Neupäpste, und ich muss ihnen gehorchen. Ich kann ja nicht nach freiem Ermessen wählen, was ich an der Neukirche annehme und was ich ablehne, nicht wahr? ” O doch, das können Sie, und Sie können es nicht nur, sondern müssen es sogar, um ihre absolute Pflicht zur Wahrung des Glaubens zu erfüllen.

Deshalb lautet ein anderer Begriff für das, was Sie „nach freiem Ermessen wählen” nennen, nämlich”unterscheiden”. Alle von uns müssen fortlaufend Unterscheidungen treffen. Dies entspricht dem gesunden Menschenverstand, und dies ist, was der Heilige Thomas von Aquin in seiner wunderbaren Summa Theologiae von Anfang bis Ende tut. Nehmen wir das Argument unseres Freundes etwas näher unter die Lupe.

Die zentrale Frage ist die NOM. Die NOM ist ein Messeritus, ein Buch von mehreren hundert, wenn nicht gar tausend Seiten, das sehr vieles enthält. Von katholischem Standunkt ist der Ritus als Ganzes fraglos schlecht, weil er das Konzept der Messe radikal ändert – diese ist nicht länger ein Sühneopfer, bei dem Gott im Mittelpunkt steht, sondern ein gemeinschaftlich eingenommenes Mahl, bei dem der Mensch im Zentrum steht. Da die meisten Katholiken ihre Religion durch ihre Teilnahme an der Messe praktizieren, heisst dies, dass, wenn sich deren Konzept ändert, sich damit gleichzeitig auch ihre Religion ändert. Aus diesem Grund ist die NOM die hauptsächliche Zerstörerin der wahren Kirche und die hauptsächliche Treibkraft der Neukirche. Darum ist die NOM in ihrer Gesamtheit nicht nur schlecht, sondern sogar sehr schlecht.

Dies bedeutet freilich nicht, dass alle ihre Teile als Teile schlecht sind. Als Teile sind manche davon immer noch katholisch, weil sie dies sein mussten, um, als die NOM anno 1969 eingeführt wurde, bei der grossen Masse der Priester den irrtümlichen Eindruck zu erwecken, sie unterscheide sich nicht grundsätzlich vom tridentinischen Messeritus, besonders hinsichtlich der Transsubstantiation. Sonst hätten die Priester die NOM abgelehnt, und sie hätte ihr Werk, die Zerstörung der Kirche, nicht vollbringen können. Somit ist die NOM hinsichtlich ihrer Teile teils gut und teils schlecht, in ihrer Gesamtheit hingegen zweideutig, verräterisch und ein schiefes Trugwerk.

Doch bezüglich der Menschen gilt: „Dem Reinen ist alles rein” (Titus I, 15). Somit kann die NOM unschuldigen Seelen, die sich der ihr innewohnenden Gefahren für den Glauben noch nicht bewusst sind, dank ihrer Transsubstantiation und ihrer guten Teile immer noch Gnade und geistige Nahrung spenden, besonders wenn ein Priester für sie die NOM zelebriert, der ihre Zweideutigkeiten so katholisch wie möglich macht. „Gott schreibt auf krummen Linien gerade” lautet ein Sprichwort; dies bedeutet auch, dass die schlechten Teile der NOM ihn nicht daran hindern, mit den katholischen Teilen Wunder zu tun, um den Unschuldigen geistige Nahrung zuteil werden zu lassen und die Schuldigen zu warnen.

Deswegen ist die NOM einerseits in ihrer Gesamtheit sehr schlecht, und die Kirche braucht die Traditionalisten unbedingt, damit sie auf diese Tatsache hinweisen, und Seelen, welche die Schlechtigkeit der NOM erkannt haben – was sie zu verschiedenen Zeiten und unterschiedlich schnell tun – die Möglichkeit zum Besuch einer wahren Messe bieten können, so dass solche Seelen den Glauben bewahren und die Krise überstehen können, ohne den Glauben zu verlieren. Andererseits ist die NOM in manchen Teilen immer noch gut genug, um unschuldigen Seelen geistige Nahrung zu bescheren und Gott zum Tun von Wundern zu befähigen, ebenfalls zur geistigen Speisung der Seelen, oder aber zu ihrer Warnung. Hierdurch bestätigt Gott weder die NOM in ihrer Gesamtheit, noch die Neukirche in ihrer Gesamtheit, noch die Neupäpste in ihrer Gesamtheit, sondern er ruft mich dazu auf, meinen Verstand sowie den mir von ihm geschenkten Glauben zu benutzen, um das Gute vom Schlechten zu unterscheiden. Er will keine hirnlosen Roboter in seinem glorreichen Himmel!

Kyrie eleison.

NOM-Wunder?

NOM-Wunder? on Dezember 3, 2016

Letztes Jahr entbrannte in den Vereinigten Staaten eine hitzige Kontroverse darüber, ob Gott im Rahmen der Novus Ordo-Messe Wunder tun kann. Wenn Gott übernatürliche Wunder bewirkt, dann offensichtlich darum, damit man an diese glaubt, so dass sie den übernatürlichen Glauben der Menschen stärken. Will er aber, dass ein Ereignis, das sich nicht mit den Naturgesetzen vereinbaren lässt, geglaubt wird, wird er selbstverständlich hinreichende Beweise dafür schaffen, so wie einst, als Lazarus vor einer grossen Volksmenge aus seinem Grab stieg. In dieser Hinsicht ist der überzeugendste Beweis materieller und physischer Art, so dass er unter keinen Umständen das Produkt irgendeines – wenn auch noch so frommen – menschlichen Geistes sein kann, wie das Sonnenwunder in Fatima im Oktober 1917.Was für einen materiellen und physischen Beweis gibt es also für ein eucharistisches Wunder, das sich bei einer Novus Ordo-Messe zugetragen hat?

Ein solches Wunder soll in der Gemeindekirche von Sokulka, Ostpolen, geschehen sein. Am 12. Oktober 2008 liess ein Priester, der fünf Jahre zuvor von einem polnischen Bischof geweiht worden war, auf den Altarstufen eine heilige Hostie fallen, während er das Abendmahl erteilte. Er hielt inne, um die Hostie aufzuheben, und legte diese in ein kleines, mit Wasser gefülltes Gefäss neben dem Tabernakel. Nach der Messe wurde es innerhalb der Sakristei verschlossen, so dass sich die Hostie ungehindert im Wasser auflösen konnte; die Realpräsenz würde damit verschwinden, und das Wasser würde problemlos entsorgt werden können. Diese Prozedur ist bei solchen Zwischenfällen in der katholischen Kirche gang und gäbe.

Doch als eine Schwester der Gemeinde am 19. Oktober nachprüfte, ob sich die Hostie tatsächlich aufgelöst hatte, sah sie in deren Mitte eine tiefrote Substanz, die an einen Blutklumpen gemahnte. Sie teilte dies unverzüglich dem Gemeindepriester mit, der mit anderen Priestern kam, um das zu sehen, was wie ein Stück lebendes Fleisches aussah. Alle Anwesenden waren zutiefst erstaunt. Als nächstes kam der lokale Erzbischof aus Bialystok in Begleitung mehrerer Beamter der Diözese. Sie alle waren zutiefst gerührt. Auf Anweisung des Erzbischofs wurde die Hostie am 30. Oktober aus dem Wasser entfernt, auf ein kleines Corporale gelegt und in das Tabernakel hineingesteckt, damit sie trocknen konnte. Bis zum heutigen Tage hat sie die Form eines Blutklumpens beibehalten.

Am 7. Januar 2009 wurde der Hostie eine Probe entnommen, die dann von zwei Pathomorphologen in der nahe gelegenen medizinischen Universität von Bialystok getrennt untersucht wurde. Unabhängig voneinander kamen sie zum gleichen Ergebnis: „Von allen Geweben eines lebenden Organismus gleicht die Probe am stärksten dem menschlichen Herzmuskelgewebe“ vom linken Herzventrikel, typisch für einen Menschen, der noch lebt, aber sich im Zustand der Agonie befindet. Ausserdem fanden beide Pathologen, wohl unter ihren Mikroskopen, dass die Fasern des Herzmuskelgewebes und die Struktur des Brotes dermassen eng miteinander verflochten waren, dass jede Möglichkeit einer Fabrikation von Menschenhand ausgeschlossen wurde. Am 29. Januar wurde dieses materielle und physische Beweismaterial der metropolitanischen Kurie in Bialystok vorgelegt, wo man bis heute geduldig auf die offizielle Stellungnahme der Kirche zum übernatürlichen Ursprung des Geschehens wartet. Bis eine solche Stellungnahme erfolgt sei, sagte der Erzbischof im Oktober 2009 in einer Predigt, würden die geistigen Früchte unter den Katholiken von entscheidender Bedeutung sein. Unter den lokalen Katholiken ist bereits eine Zunahme der Frömmigkeit und der religiösen Praktiken zu beobachten, und aus dem Ausland sind Hunderte von Pilgergruppen eingetroffen; ausserdem wurden zahlreiche wunderbare Heilungen und Bekehrungen vermeldet.

Schenkt man dem materiellen Beweismaterial Glauben, so hat Gott in Sokulka die lange Reihe eucharistischer Wunder um ein weiteres bereichert, um den Seelen zu helfen, an etwas zu glauben, an das zu glauben unter normalen Umständen recht schwer fällt, nämlich dass er in dem, was äusserlich gesehen nichts als Brot und Wein ist, nach dessen Weihung real zugegen ist. Doch wie ist dies möglich, wenn traditionalistische Katholiken doch wissen, dass die Neue Messe der wichtigste aller Gründe für den Glaubensverlust ist, der seit Vatikan II um sich greift? Eine Antwort mag darin bestehen, dass das Heilige Herz im Wissen, dass für die zwiespältige NOM die Hirten hauptverantwortlich waren, es ablehnte, seine Schafe im Stich zu lassen, und sie weiterhin mit dem versorgt, was an all diesem Zwiespältigen noch katholisch ist. Und angesichts der relativen Nachlässigkeit, welche die Kirche im Umgang mit der heiligen Eucharistie an den Tag legt, ist das Geschehnis in Sokulka eine nachdrückliche Mahnung an Hirten und Schafe zugleich – „Erinnert euch, mit wem ihr handelt – ich bin es, eurer Gott.“

Kyrie eleison.

Nochmals Sedisvakantismus – II

Nochmals Sedisvakantismus – II on Oktober 8, 2016

Für jede katholische Seele, die sich heutzutage der Schwere der Krise, in der die Kirche steckt, bewusst ist und darüber tiefen Schmerz empfindet, kann die Einfachheit des Sedisvakantismus, der die Kirche und die Päpste des Zweiten Vatikanischen Konzils als ungültig abstempelt, zu einer ernsthaften Versuchung werden. Schlimmer noch – die scheinbare Logik der ecclesiavakantistischen und sedisvakantistischen Argumente kann diese Versuchung in eine geistige Falle verwandeln, die bei einem Katholiken im ärgsten Fall zu einem völligen Verlust seines Glaubens führen kann. Aus diesem Grund greifen unsere”Kommentare“ aus dem Wust von Argumenten, die BpS in seinem letzte Woche hier erwähnten Artikel aus dem Jahre 1991 ins Feld führt, nun das Hauptargument heraus, um es einer eingehenderen Prüfung zu unterziehen. Fassen wir dieses Argument nochmals zusammen:

Obersatz: Die Katholische Kirche kann nicht scheitern (Gott selbst hat ihr verheissen, dass sie bis zum Ende der Zeiten Bestand haben wird; siehe Matthäus XXVIII, 20). Untersatz: Die Konzilskirche, oder Kirche des Novus Ordo, die sich dem Neomodernismus und dem Liberalismus vollständig unterworfen hat, ist doch gescheitert. Schlussfolgerung: Die Kirche des Novus Ordo ist in keiner Hinsicht katholisch, und ihre Päpste sind in keiner Hinsicht Päpste. In anderen Worten: Die Kirche ist blütenweiss, während die Neukirche tiefschwarz ist; somit sind Kirche und Neukirche grundverschieden. Auf Geister, die gerne in den Kategorien von schwarz und weiss denken und keine Zwischentöne kennen, wirkt dieses Argument sehr anziehend. Doch für Geister, die anerkennen, dass die Dinge im realen Leben oft grau oder eine Mischung von schwarz und weiss sind (ohne dass schwarz deswegen aufhört, schwarz zu sein, und ohne dass weiss aufhört, weiss zu sein), ist dieses Argument zu absolut, um wahr zu sein. Somit beinhaltet der Obersatz eine Übertreibung der Unmöglichkeit des Scheiterns der Kirche und der Untersatz eine Übertreibung des Scheiterns der Neukirche. Eine Theorie mag absolut sein, aber ihre Verkörperung in der Wirklichkeit ist selten absolut. Betrachten wir näher die Unmöglichkeit eines Abfalls der Kirche sowie den Abfall der Konzilskirche nun so, wie sie in Wirklichkeit sind.

Bezüglich des Obersatzes übertreiben die Sedisvakantisten oft die Unmöglichkeit eines Abfalls der Kirche genau so, wie sie die Unfehlbarkeit der Päpste häufig übertreiben, weil sie diese Übertreibungen zur Rationalisierung des gefühlsmässigen Abscheus darüber benötigen, was seit dem Konzil aus der Katholischen Kirche geworden ist. Doch so wie diese Unfehlbarkeit in Wirklichkeit nicht ausschliesst, dass manche Päpste der Kirchengeschichte schwerwiegende Irrtümer begangen haben, und nur dann Gültigkeit besitzt, wenn der Papst entweder – Gewöhnlich – sagt, was die Kirche stets gesagt hat, oder – Aussergewöhnlich – alle vier Bedingungen der Definition von 1870 erfüllt, schliesst auch die Unmöglichkeit eines Scheiterns der Kirche nicht aus, dass es in manchen Perioden der Kirchengeschichte äusserst schwerwiegende Formen des Abfalls gegeben hat, wie beispielsweise die Triumphe des Islam oder des Protestantismus oder derjenige des Antichrist (Lukas XVIII, 8). Somit ist die Unmöglichkeit eines Abfalls der Kirche durchaus nicht so absolut, wie BpS behauptet.

Was den Untersatz betrifft, so trifft es zwar zu, dass der Abfall der Konzilskirche wesentlich gravierender ist als jener des Islam oder des Protestantismus, weil er auf das Haupt und das Herz der Kirche in Rom zielt, was die beiden früheren Häresien nicht taten. Nichtsdestoweniger hat es ein halbes Jahrhundert Konzilskirche (1965–2016) nicht vermocht, die Kirche zu einem vollständigen Abfall zu veranlassen oder zu bewirken, dass sie in jeder Hinsicht versagte. Beispielsweise hat Erzbischof Lefebvre – und er stand nicht allein – von 1970 bis 1991 das Banner des wahren Glaubens geschwenkt; seine Nachfolger taten von 1991 bis 2012 mehr oder weniger dasselbe, und der von Feinden umzingelte „Widerstand“ bleibt dieser Linie bis heute treu. Und bevor die Kirche in einer nicht allzu fernen Zukunft auf menschlicher Ebene zusammenbricht, wird ihr vollständiges Scheitern zweifellos durch göttlichen Beistand verhindert werden, so wie kurz vor dem Ende der Welt (Matthäus XXIV, 21–22). Deshalb ist sogar das Konzil als Abfall der Kirche nicht dermassen absolut, wie BpS vorgibt.

Somit muss sein Syllogismus umformuliert werden. Obersatz: Die Tatsache, dass die Kirche ewig Bestand haben wird, schliesst zahlreiche schwerwiegende Beispiele von Abfall keineswegs aus, sondern lediglich einen totalen Abfall. Untersatz: Vatikan II war ein äusserst gravierender, jedoch nicht totaler Abfall der Kirche (auch wenn Katholiken, die sich seiner Gefahren bewusst sind, ihn zur Verhütung einer Ansteckung sorgsam meiden müssen). Schlussfolgerung: Die Unfehlbarkeit der Kirche schliesst Vatikan II nicht aus. Kurz gesagt, Gottes eigene Kirche ist grösser als alle Bosheit des Teufels oder des Menschen, selbst Vatikan II. Der Abfall der Konzilskirche mag in der gesamten Kirchengeschichte wohl beispiellos schwerwiegend sein, doch das ewige Bestehen der Kirche und die Unfehlbarkeit der Päpste kommen von Gott und nicht von den Menschen. Wie die Liberalen denken auch die Sedisvakantisten, menschlich, allzu menschlich.

Kyrie eleison.