Schlagwort: 2011

Das Undenkbare denken

Das Undenkbare denken posted in Eleison Kommentare on Januar 1, 2011

Alles deutet darauf hin, daß 2011 ein folgenschweres Jahr wird. Die Welt ist mit der Dunkelheit des Geistes und der Verderbtheit des Willens geschlagen. Die Kirche, welche das „Licht der Welt“ für den Geist und das „Salz der Erde“ gegen die Verderbtheit des Willens sein sollte, ist verfinstert. Zwar ist sie noch vorhanden, doch kann ihr Licht und ihre Wärme wegen der Schuld der Menschen diese kaum mehr erreichen.

Deshalb müssen die Wirren von und aus der Welt geradezu über uns kommen. Im nächsten Jahr, oder kurz darauf, wird das Leben der Menschen eine unvorstellbare Zeitenwende erfahren. Die unerbittlichen Gesetze der Wirklichkeit werden die Weltwirtschaft auf den Kopf stellen. Trotzdem hausieren die meisten Wirtschaftswissenschaftler – professionelle „Unwirklichkeitsverkäufer“ – immer noch mit ihrem Traumland. Um vor allem Familienvätern zu helfen, das Undenkbare zu denken, möchte ich einige Ratschläge von einem Autoren und Referenten über praktische Dinge zitieren, der seine Bodenhaftung nicht ganz verloren hat: Gerald Celente aus New York ( www.trendsresearch.com ):—

„Wir werden ständig gebeten, detaillierte, zukunftsweisende Anleitungen zu liefern, wie die finanziellen Stürme zu überstehen sind . . . . Aber es gibt keine einfachen oder zu jedem passenden Lösungen. Denn jede einzelne Situation ist anders. Wenn Sie beispielsweise im ländlichen Gebiet arbeitslos sind, haben Sie andere Möglichkeiten und Probleme als in Großstädten oder Vororten.

Es ist entscheidend zu erkennen, daß diese Krise lange dauern wird. Die jetzige Zeit ist eine des Rückzuges, der Erhaltung und Konservierung . Insgesamt wird weniger Einkommen und somit weniger Geld für die nicht lebensnotwendigen Dinge verfügbar sein. Was wir in Zeiten von fließendem Geld noch als „wesentlich“ einstuften, wird in Zeiten des verknappten Geldflusses zur „Nichtigkeit“ werden.

Wenn Ihr besseres Wissen bei der Suche nach Arbeit Ihnen sagt, daß Ihre gegenwärtige Arbeitsstelle nicht mehr tauglich ist (Immobilien-Makler, Hypotheken-Vermittler, Verlagswesen, Bauarbeiter, Verkauf, Autoindustrie, usw.), dann könnte jetzt der richtige Zeitpunkt sein, Ihren Traumberuf zu verwirklichen. Was wollten Sie schon immer tun? Haben Sie einzigartige Talente und Fähigkeiten an Ihnen entdeckt, die Sie von anderen Menschen unterscheiden? Untersuchen Sie systematisch, welche Tätigkeiten Ihnen am meisten liegen und wie gut Sie damit den Lebensunterhalt bestreiten können . Das ist ein guter Ausgangspunkt. Wenn Sie nur niedere Arbeit finden, dann seien Sie darin der Beste : Erledigen Sie diese Arbeit mit viel Einfallsreichtum und ohne Unmut, dann werden Aufstiegsmöglichkeiten sich schon ergeben . Wenn Sie das tun, was Sie lieben, so müssen Sie nie wieder im eigentlichen Sinn „arbeiten.“ Eine Umschreibung von Glück könnte so lauten: „Morgens aufwachen und das tun müssen, was man sowieso am liebsten machen würde.“

Beurteilen Sie Ihre eigene Situation genau. Suchen Sie Menschen mit ähnlicher Geisteshaltung , in ähnlicher Situation und mit ergänzenden Fähigkeiten. Die Stärke liegt in der Zahl! Eine Gruppe von Menschen mit einem bestimmten Ziel kann einen Plan ausführen, der für einen einzelnen Menschen undenkbar und unschaffbar wäre.“

Die Unterstreichungen stammen von mir. Wohl wäre ich erfreut, wenn ich mich irrte, doch muß ich jetzt davon ausgehen, daß das Überleben bald der oberste Maßstab unseres Tuns sein wird. Gerald Celente stellte hier nun ein paar Gedanken vor. Beten Sie – natürlich, denn das ist unentbehrlich –, doch denken Sie an das alte Sprichwort: Hilf dir selbst, so hilft dir Gott.

Allen Lesern sende ich meinen Segen für das Neues Jahr.

Kyrie eleison.

Entfaltender Kapitalismus

Entfaltender Kapitalismus posted in Eleison Kommentare on Dezember 18, 2010

Mit Egoismus ist bekanntlich keine Gesellschaft zu machen. Das Geld wiederum stellt im wesentlichen den Anspruch seines Besitzers an die Leistungen der restlichen Gesellschaft dar. Wird nun der Kapitalismus nicht nur in einer rein wirtschaftlichen Bestimmung, sondern als eine Form der Gesellschaftsordnung definiert, wo es jedem Bürger freisteht, soviel Kapital – sprich: Geld – anzuhäufen wie er nur kann und will, dann sehen wir, daß der Kapitalismus mit Widersprüchen gespickt ist. Denn er will eine Gesellschaft formen, die zwar Selbstlosigkeit voraussetzt, aber trotzdem jeden dazu ermuntert, egoistisch zu sein.

Aus diesem Grund kann der Kapitalismus in einer Gesellschaft nur solange überleben, wie ihre Glieder noch vorkapitalistische Werte aufrechterhalten, z.B. einen gesunden Menschenverstand, maßvolles Streben nach Geld, und Achtung des Gemeinwohls. Allerdings fördert der eingangs definierte Kapitalismus keine einzige dieser vorkapitalistischen Werte. Vielmehr wirkt er ihnen sogar entgegen, so wie der Egoismus der Selbstlosigkeit zuwiderläuft. Daher ist der Kapitalismus ein Parasit, der vom Gesellschaftswesen lebt, während er dessen überlebensnotwendige Werte untergräbt.

Dieser innere Widerspruch einer auf die Jagd nach Geld bauenden Gesellschaft findet ihren verheerenden Abschluß im gegenwärtigen Zustand der Weltfinanz und -wirtschaft. Besonders seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges streben die Menschen der Welt immer stärker danach, durch Geld materielle Güter anzuhäufen, welche sie inzwischen den geistlichen Gütern vorziehen, welche vormals ihrem Leben einen Sinn gaben. Indem diese Menschen das Geld bewunderten und begehrten, ließen sie es freudig zu, daß die Geldmenschen die Macht über ihre Gesellschaft übernahmen. Diese Geldmenschen wiederum, bewundert und begehrt, rissen immer mehr Geld und Macht an sich. Denn was haben Geld und Macht schlußendlich für eingebaute Bremsen, die ihre weitere Anhäufung eingrenzen könnten? Keine. Somit sind die Banker zu wahrhaften Gangstern geworden.

Deswegen wurden vor 10 oder 15 Jahren beispielsweise die „Derivate“ erfunden. Das sind Finanzinstrumente, welche den sie liefernden „Bankstern“ (Banker-Gangstern) durch Gebühren einen Haufen Geld bescheren. Doch diese Derivate wirken wie Massenvernichtungswaffen auf die empfindlichen Mechanismen der Weltfinanz, weil sie allzuleicht eine unwirkliche Welt von kolossalen und unbezahlbaren Schulden fabrizieren. In dieser destabilisierten und betrügerischen Welt der unbezahlbaren Schulden wird heute nur noch der Anschein von Ordnung erzeugt, indem eine Regierung nach der anderen große Mengen an „Geld“ aus der Luft produziert, um diese Schulden „abzuzahlen.“ Doch kann dieser Vorgang nur in einer Inflation enden, welche der betroffenen Währung jedwede Nützlichkeit raubt. Deshalb ist jetzt das gesamte Papier- und Elektronik-Geld der Welt – und seit Jahren will sie kein anderes zur Verfügung haben – dem Untergang geweiht.

Allerdings entspricht das Geld in einer Gesellschaft dem Schmieröl in einem Motor. Ohne Öl blockiert der Motor und stirbt ab. Ohne Geld wird der Warenaustausch in der Gesellschaft sehr viel schwieriger und der Handel kann zum Erliegen kommen. Wenn aus solchen Gründen die Lebensmittel-Lastwagen nicht mehr rollten und die Nahrung – vor allem in den Großstädten – knapp würde, was könnte dann ein Politiker machen, um Hungeraufstände abzuwenden und die Bauern davon abzuhalten, mit Mistgabeln über ihn zu kommen? Einen Krieg lostreten!

Der Dritte Weltkrieg mag nicht mehr fern sein. Herr, erbarme Dich unser!

Kyrie eleison.