Kreditaufnahme – Schulden – Zinsen

Diktatur voraus

Diktatur voraus on November 24, 2012

Die Internetseite www.321gold.com veröffentlichte vor ein paar Monaten ein hervorragendes Porträt unserer zeitgenössischen Welt. Der Titel ist zwar eine echte Herausforderung: „Verschlechterung, Verfall, Verleugnung, Verblendung und Verzweiflung“ (englisches Original: „Decline, Decay, Denial, Delusion and Despair“), doch ist der Artikel gewiß sehr lebensnah. Der Autor beginnt mit der Beschreibung einer Straßenszene, wie sie wahrscheinlich im gesamten Osten der USA vorkommt, und schlußfolgert dann, daß innerhalb von 15 Jahren eine Orwellsche Diktatur über sein Land hereinbrechen wird und zwar als unerwünschte Wirkung von erwünschten Ursachen. Doch ist die USA nicht ein Ideal für die Welt? Kauft denn nicht die ganze Welt den US-amerikanischen Lebensstil ab? „Caveat emptor – Der Käufer sei wachsam!“

Der Autor des Artikels beobachtete diesen Herbst in den Straßen von Wildwood in New Jersey etwas durchaus Merkwürdiges. Die Bürgersteige waren mit einer Vielzahl von stark übergewichtigen Männern und Frauen unter 50 Jahren übersät, welche auf staatlich subventionierten Elektro-Rollern von einer Schnellimbiß-Bude zur nächsten rollten. Dort schlugen sie sich den Bauch mit zuckerbeladenen Leckereien voll, so daß ihre jeweils neuesten Rollermodelle noch stärker unter der Last ächzten. Für diese Gestalten fand der Autor eine amüsante Bezeichnung: „Die gewichtsgeforderten Versehrten auf ihren motorisch angetriebenen Bewegungssteigerungs-Fahrzeugen.“ So klingt die Flucht aus der Wirklichkeit in die „politische Korrektheit“ und ihre Sprache.

Für dieses tragikomische Ergebnis sucht der Autor Ursachen. So fragt er: Wie konnte das US-amerikanische Volk, welches einst im Schnitt 12% seines Einkommens sparte, sich dazu überreden lassen, heute die Fettleibigkeits-Statistiken platzen zu lassen mit einem schuldenbeladenen und zuckerdurchweichten Lebensstil? Dieses Volk besitzt keinerlei Spareinlagen mehr, sondern hinterläßt seinen Kindern und Kindeskindern nur eine untragbare Schuldenlast. Natürlich, so sagt der Autor, ist mangelnde Selbstbeherrschung der Personen ein Teil des Problems, doch muß noch etwas Unheilvolleres vorhanden sein – irgendein Geist hinter dieser geistlosen Szene. Der Autor fährt fort, daß die Masse der Bürger durch eine unsichtbare Regierung manipuliert wird, welche die modernen Techniken der Massenmanipulation beherrscht.

Sodann zitiert er einen Pionier dieser Beherrscher aus den 1920iger Jahren, Edward Bernays: „Die bewußte und intelligente Manipulation der Gewohnheiten und Meinungen der Massen ist ein wichtiges Element in der demokratischen Gesellschaft . . . . Große Menschenmengen müssen auf diese Weise kooperieren, wenn sie in einer reibungslos funktionierenden Gesellschaft zusammenleben sollen. In beinahe jeder Handlung unseres Lebens, ob in der Sphäre der Politik oder bei Geschäften, in unserem sozialen Verhalten und unserem ethischen Denken, werden wir durch jene relativ geringe Zahl von Personen beherrscht, welche die mentalen Prozesse und Verhaltensmuster der Massen verstehen.“ Diese stellen „die wahre Herrschermacht unseres Landes“ dar und „ziehen die Fäden, welche das öffentliche Denken kontrollieren.“ Doch zu welchem Zweck? Zu ihrem eigenen Reichtum und zu ihrer eigenen Macht.

Diese Herrschermacht hat die heutige Finanz- und Wirtschafts-Krise zu ihrem eigenen Vorteil organisiert. Sie hat „die Weltwirtschaft zerstört . . . und ihre wertlosen Schulden auf den Rücken der Steuerzahler und noch ungeborener Generationen abgewälzt, und die Alten und Sparer den Wölfen zum Fraß vorgeworfen, indem sie ihnen pro Jahr 400 Milliarden Dollar durch Zinsen stiehlt und sich selber durch Luftblasen-Gewinne und -Boni bereichert.“ Wenn schließlich der Stecker dieses untragbaren Lebensstils gezogen werden muß, so haben unsere unsichtbaren Beherrscher eine „Tränendiktatur“ im Orwellschen „1984“er-Stil parat: mit einer militarisierten Polizei und Millionen von Kugeln, mit Überwachungskameras und -Drohnen überall, mit Einkerkerung ohne Anklage, usw. Trotzdem, so fährt der Autor fort, sind die Bürger selber schuld, weil sie selber die Ignoranz der Wahrheit, die Krankheit der Gesundheit, die Medienlügen dem kritischen Denken und die Sicherheit der Freiheit vorgezogen haben.

Lediglich fehlt eine wichtige Frage in dieser bewundernswerten Analyse: Hätte unsere regierende Elite sich so wild aufführen oder hätten unsere Massen so verdummen können, wenn die einen oder die anderen das geringste Gespür aufrechterhalten hätten für einen Gott, welcher uns alle in der Todesstunde nach den Zehn Geboten richtet? Natürlich nicht. Daher: Liebe Katholiken, wacht auf!

Kyrie eleison.

Verbrecherisches Finanzwesen – II.

Verbrecherisches Finanzwesen – II. on Februar 4, 2012

Dem verbrecherischen Weltfinanzwesen kommt heute eine religiöse Bedeutung zu, weil es bei der Versklavung der gesamten Welt eine wichtige Rolle spielt. Diese Versklavung geschieht durch die – bewußten oder unbewußten – Feinde Gottes; wobei die raffiniertesten von ihnen sicherlich genau wissen, daß ihr oberstes Ziel darin liegt, jede einzelne Seele in die Hölle zu stürzen. Bevor wir allerdings die anderen Teile ihrer Finanzmaschinerie vorstellen, müssen wir zuerst einmal das absolut Gefährliche am Mindestreserve-Bankwesen begreifen. Dieses stellten wir erstmals vor im „Eleison Kommentar CCXXIII“ vom 29. Oktober letzten Jahres.

Im Mindestreserve-Bankwesen braucht eine Bank von jenem Geld, welches sie unter ihren Kunden zirkulieren läßt, nur noch einen kleinen Teil als Reserve für Kundenauszahlungen bereitzuhalten. Dieses Bankwesen entstand im europäischen Spätmittelalter, als Bankiers die folgende Beobachtung gemacht hatten: Wenn sie zum Beispiel 100 Unzen Gold an Einzahlungen besaßen und dafür 100 Zettel ausstellten, welche dem jeweiligen Inhaber bescheinigten, für dieses Papier-Zertifikat genau eine Unze Gold von der Bank zu erhalten, so kamen selten mehr als rund 10 Kunden gleichzeitig mit ihrem Zertifikat zur Bank, um ihre physikalische Goldeinlage zurückzufordern. Solange die Kunden ihrer Bank vertrauten, daß letztere bei Vorlage der Zertifikate immer genügend Gold herausgeben könnte und würde, solange konnten diese Papierzertifikate geschickt als Geld dienen und unter den Menschen zirkulieren.

Mit der Zeit merkten also die Bankiers, daß sie im normalen Geschäftsgang eigentlich nur 10 Unzen Gold für ihre 100 Zertifikate als Reserve zu halten brauchten bzw. für 100 Unzen Gold sogar 1.000 Papier-Zertifikate ausstellen konnten. 900 von diesen 1.000 Zertifikaten hätten zwar in der Bank keine echte Deckung und wären somit von der Bank aus Luft geschaffenes „Spaßgeld.“ Doch würde dieses Spiel solange funktionieren, wie höchstens jeder zehnte Kunde zur selben Zeit sein Papier-Zertifikat gegen ein tatsächliches Goldstück einlösen wollte.

Wenn allerdings mehr als nur jeder zehnte Kunde sein Zertifikat gegen echtes Gold eintauschen wollte, dann hätte die Bank nicht genügend Gold, um alle Zertifikate zu bedienen. In diesem Fall müßte die Bank entweder schnell Gold von anderen Quellen borgen, um es an die Kunden aushändigen zu können, oder die Kunden würden merken, daß man ihr Vertrauen betrogen hatte. Wenn ihr Vertrauen in die Bank erst einmal verschwunden wäre, würden alle Kunden gleichzeitig ihr Gold zurückverlangen und dadurch einen Banken-Ansturm verursachen – solche Banken-Anstürme kann es nur im Mindestreserve-Bankwesen geben. Letztendlich würde ein Großteil der Kunden mit wertlosen Papierscheinen dastehen. Die Bank wäre dann natürlich bankrott und man könnte nur hoffen, daß sie ganz verschwände.

Im Mindestreserve-Bankwesen sind also die Banken wesenhaft zerbrechlich und betrügen letztendlich das Vertrauen ihrer Kunden. Nach außen können solche Banken zwar eine Art Unterstützungsgarantie für den Notfall beschaffen, was oft durch Rückgriff auf eine Zentralbank geschieht. Doch diese Garantie ist eben nur so sicher wie der Garantiegeber und verleiht außerdem den Zentralbanken eine gefährliche Macht. Das ist noch ein weiterer erzählenswerter Teil des verbrecherischen Finanzsystemes. Zuerst allerdings wollen wir den Zinseszins untersuchen.

Geld heißt Macht. Die Macht steht auf dem Spiel – und letztendlich das Heil der Seelen. Möge bloß niemand denken, daß diese Fragen nichts mit Religion zu tun hätten! Erinnern wir uns nur an das Goldene Kalb.

Kyrie eleison.

Neujahr

Neujahr on Dezember 31, 2011

Ein weiteres Jahr geht zu Ende, ohne daß der Himmel eingestürzt ist. Daß er einstürzen wird, sage ich allerdings seit Jahrzehnten – beispielsweise zu einer kleinen Gruppe von Leuten in Frankreich vor einigen Jahren. Unter ihnen befand sich ein Bruderschaftspriester, der Seminarist in Ecône war, als ich in den 1970er und frühen 1980er Jahren dort als Professor wirkte. „Eure Exzellenz,“ erwiderte er diesmal, „sagten Sie das nicht schon vor 25 Jahren?“ Allerdings hatte er dabei ein Lächeln auf den Lippen – vielleicht weil er dachte, daß ich damit eines Tages Recht haben könnte.

Wird also 2012 das Jahr werden, in welchem der Himmel einstürzt? Viele weltliche Kommentatoren meinen, daß es durchaus dieses neue Jahr sein könnte, wo die Weltwirtschaft zusammenbricht. Mit Sicherheit können Schulden nicht mehr länger aufgehäuft werden, wie es über Jahrzehnte hinweg praktiziert worden ist. Beispielsweise sind die Ansprüche auf staatliche Sozialleistungen in vielen westlichen Demokratien eine geradezu untragbare Haushaltsbelastung. Doch der demokratische Politiker ist schon fast per Definition nicht in der Lage, die einschneidenden Beschlüsse zu fassen, welche für eine Wiederherstellung der finanzpolitischen Vernunft notwendig sind. Denn wenn er wiedergewählt werden will, kann er die Sozialleistungen nicht antasten. Vernünftigerweise sagt man, daß eine Demokratie nur solange funktioniert, wie die Menschen nicht begreifen, daß die Staatskasse ihnen gehört.

Ist 2012 dann das Jahr, in welchem die westlichen Demokratien schlußendlich zusammenbrechen? Vielleicht, aber vielleicht auch nicht. Heutzutage haben viele Menschen bereits eine Vorahnung von einer anstehenden Katastrophe. Es wird gesagt, daß das Unheil nicht noch einmal 30 Jahre auf sich warten lassen wird. Doch das sagt man nun schon seit vielen Jahren. Vielleicht sind die Menschen so trunken vom Liberalismus, daß selbst eine ständig steigende Dosis an neuem Chaos sie nicht bekümmert? Nichtsdestotrotz gilt das alte Sprichwort: Gottes Mühlen mahlen langsam, aber trefflich fein. Anders gesagt müssen alle Rechnungen Gottes irgendwann bezahlt werden. Dieser Tag der Abrechnung wird kommen, und es wird um wesentlich mehr gehen als bloß um Sozialleistungsansprüche.

Wird diese Abrechnung dieses Jahr, nächstes Jahr, irgendwann oder gar niemals kommen? Sicherlich nicht niemals. Sie wird zu Gottes Zeitpunkt stattfinden; die Jahreszahl ist dann relativ unwichtig. Wie Hamlet sagt (5. Akt, 2. Szene): „Es waltet eine besondere Vorsehung über den Fall eines Sperlings. Geschieht es jetzt, so geschieht es nicht in Zukunft; geschieht es nicht in Zukunft, so geschieht es jetzt; geschieht es jetzt nicht, so geschieht es doch einmal in Zukunft. In Bereitschaft sein ist alles.“ Es gibt eine Vorsehung. Es gibt einen Gott, und seine Wahl des richtigen Zeitpunktes ist die beste. Wie das deutsche Sprichwort sagt: „Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit.“

Auch verlangt Gott von den meisten von uns nicht sogleich Maßnahmen, um Kirche und Welt aufzuhalten auf ihrem gegenwärtigen Weg in die Vernichtung. Ich wette darauf, daß viele öffentliche Führer dieser Welt im Privaten sich hilflos fühlen, etwas zu unternehmen. Und ich frage mich, ob selbst die geheimen, auf die Weltherrschaft versessenen Weltbeherrscher wirklich immer zuversichtlich sind, ihre Partie auch voll unter Kontrolle zu haben. „Nur ich kann Euch jetzt noch helfen,“ hat die Muttergottes gesagt.

Was Gott allerdings von uns verlangt, ist, in seiner Gnade zu leben und ihm zu vertrauen. Wenn der Zusammenbruch kommt – sei es im Jahre 2012 oder später –, wird er aus menschlicher Sicht zweifellos recht unangenehm werden. Doch aus Gottes Sicht sind seine Züchtigungen Akte der Barmherzigkeit. Der Heilige Paulus zitiert das Buch der Sprüche (3,11–12): „Mein Sohn, achte nicht gering die Züchtigung des Herrn und verzage nicht, wenn Du von ihm gestraft wirst; denn wen der Herr lieb hat, denn züchtigt er.“ Und der Heilige Paulus fährt fort (Hebräerbrief 12,7–8): „Haltet aus unter der Züchtigung! Gott verfährt mit Euch als seinen Söhnen; denn wo ist ein Sohn, den der Vater nicht züchtigt? Wäret Ihr frei von Züchtigung, wie sie alle anderen erfahren haben, wäret Ihr nicht vollgültige und echte Söhne.“

Das katholische In-Bereitschaft-Sein ist alles.

Frohes Neues Jahr!

Kyrie eleison.

Benötigtes Kind

Benötigtes Kind on Dezember 24, 2011

Ein derzeit ständiges Nachrichtenthema ist die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise, besonders in „Euroland.“ Der niederländische Kommentator Rudo de Ruijter ( www.courtfool.info ) schlägt für sein Land eine klassische Lösung vor: Entreißt den „Bankstern“ das Staatsgeld! Vielleicht ist die Weihnachtszeit ein ungewöhnlicher Moment, um solche Geldprobleme zu betrachten, doch die entscheidende Frage bleibt: sind solche scheinbaren Lösungen echte Lösungen?

Außer wenn der Euro wirklich als ein Mittel konstruiert wurde, um der Vielfalt der europäischen Nationen eine politische Einheit aufzuzwingen, so war er als Gemeinschaftswährung für ein Dutzend sehr unterschiedlicher Volkswirtschaften von Anfang an fehlerhaft. An erster Stelle erlaubte der Euro zwar den ärmeren Mitgliedstaaten, ständig Geld zu leihen und auszugeben, während er gleichzeitig den reicheren Staaten ohne Unterlaß erlaubte, zu exportieren und Geld zu verleihen. Doch dieser Vorgang konnte nicht ewig andauern. Er findet sein Ende jetzt, wo die ärmeren Länder nicht einmal mehr ihre Schuldzinsen aufbringen können und auch den reicheren Ländern eine Lähmung ihrer Volkswirtschaften droht, weil ihre Großbanken – welche diese törichten Kredite vergeben haben – bankrott gehen.

Nun bieten die Europäische Kommission, die Europäische Zentralbank und der Internationale Währungsfond in einer Gemeinschaftsaktion Soforthilfe an. Anders gesagt lösen sie das Problem der Verschuldung mit noch mehr Schulden! Für den Erhalt dieser Gelder lautet eine Bedingung an die hoffnungslos verschuldeten Länder allerdings, unter eine internationale Vormundschaft sich zu stellen, welche ihnen Ausgabenkürzungen vorschreibt. Dadurch werden die nationalen Regierungen immer unfähiger, zu regieren. Auch die Regierungen der reicheren Länder müssen sich unbeliebt machen und Ausgaben kürzen, um die Verluste ihrer Großbanken mit den törichten Krediten zu decken, sagt Herr de Ruijter.

Kommen wir zu seiner Lösung. Er sagt, sie sei einfach: Anstatt dutzende Milliarden mehr in einen Euro zu pumpen, welcher früher oder später sowieso zur Auflösung verdammt ist, und anstatt die internationalen Behörden Ausgabenkürzungen verhängen zu lassen, „können wir Staatsgeld einführen.“ Eine staatliche Zentralbank tritt an die Stelle der heutigen Zentralbanken, welche in den meisten Staaten der Welt inzwischen in privater Hand sind. Nur die Staatsbank ist befugt, Geld zu schaffen. Alle Darlehen werden mit Staatsgeld abgewickelt. Allen privaten oder nichtstaatlichen Banken wird verboten, aus der Luft gegriffene Bilanzen zu erstellen – kurzum, das Mindestreserve-Bankwesen (fractional reserve banking) wird verboten, vergleiche „Eleison Kommentar“ Nummer 224. Die nichtstaatlichen Banken erhalten für ihre Dienste eine Gebühr, aber Zinsen zu berechnen wird ihnen nicht erlaubt sein.

Doch wer kontrolliert die Staatsbank? Herr de Ruijter schreibt: „Diese wird unter die Verantwortung des Finanzministers stehen und vom Parlament kontrolliert werden. Eine Kommission von gut ausgebildeten Menschen wird die langfristigen Interessen des Geldsystems überwachen.“

Schön und gut. Doch sagen Sie uns, Herr de Ruijter, wer wird denn diese „gut ausgebildeten“ Menschen ausbilden? An welcher Schule werden sie wahrhaftig lernen, das Gemeinwohl im Auge zu behalten? Welche Motivation werden sie haben, welche mächtig genug ist, um ein Gekauftwerden durch die listigen Bankster zu verhindern? Die Demokratie etwa? Es war doch gerade die Demokratie, welche Europa in den jetzigen Schlamassel getrieben hat.

Nur eine wahrhafte und vollständige Lösung gibt es: Das göttliche Kind in der Krippe von Bethlehem. Liebe Leser, ich wünsche Ihnen gesegnete Weihnachten! (Möge Gott alle segnen, die mir eine Weihnachtskarte sandten; doch auch jene, die mir keine sandten!)

Kyrie eleison.

Verbrecherisches Finanzwesen – I.

Verbrecherisches Finanzwesen – I. on Oktober 29, 2011

Der drohende Zusammenbruch des weltweiten Finanzwesens bzw. die Errichtung einer Weltregierung durch das globale Finanzsystem aufgrund dieses Zusammenbruchs sollte uns zum Nachdenken bringen: Wie gelangten wir überhaupt in diese katastrophale Lage, und wie können wir ihr wieder entrinnen? Wenn der allmächtige Gott bei dieser schweren Krise keine Rolle gespielt haben sollte, so wäre er offenbar nicht ernstzunehmen und würde nur einen sonntäglichen Wohlfühl-Zeitvertreib darstellen. Sollte andererseits Gott wirklich so wichtig sein, wie beispielsweise die einstigen Erbauer der mittelalterlichen Kathedralen offensichtlich annahmen, dann kommt unserer Gottesvernachlässigung eine zentrale Bedeutung zu beim heutigen Triumph des Finanzwesens über die Wirklichkeit.

In der Tat müssen wir auf das Mittelalter zurückgreifen, um die Ursachen der heutigen Katastrophe zu verstehen. Als nach dem Hochmittelalter der Glaube abzunehmen begann, interessierten die Menschen sich immer stärker für den Mammon – dieser anderen großen Antriebskraft in ihrem Leben (Matthäus 6,24). Das Geld, welches seinem Wesen nach dem Austausch von realen Gütern und Dienstleistungen dienen soll, wurde damit von der Natur abgekoppelt und zum modernen Finanzwesen verwandelt, dem Herrn der Weltwirtschaft. Bei diesem Vorgang übernahm die nachmittelalterliche Ausbreitung des Mindestreserve-Bankwesens eine Schlüsselrolle und führte direkt zu den Bergen der heutigen, überall vorhandenen, unbezahlbaren Schulden. Somit wird die Welt an die sichtbaren Bankiers versklavt, oder besser gesagt an deren unsichtbare Lenker.

Soll das Geld der Wirtschaft dienen, so wird ein weiser Staat sicherstellen, daß die im Umlauf sich befindende Geldmenge mit der Gesamtmenge an realen Gütern, welche in dieser Wirtschaft ausgetauscht werden, zu- und abnimmt. Auf diese Weise bleibt der Geldwert stabil. Steht allerdings zu viel Geld für zu wenige Güter, so verliert das Geld an Wert und wir kommen in eine Inflation. Stehen umgekehrt zu viele Güter für zu wenig Geld, so überhöht der Geldwert sich und wir erreichen eine Deflation. Beide Varianten bringen durch ihren wechselnden Geldwert den Warenaustausch aus dem Gleichgewicht. Wenn nun diese Banken, in welche die Anleger echtes Geld hinterlegen, nur einen Bruchteil dieses echten Geldes als Reserve halten müssen und dadurch eine deutlich größere Menge an Papiergeld abdecken und in Umlauf bringen dürfen, dann können die Banken durch Erhöhung oder Drosselung der umlaufenden Geldmenge mit dem Wert des Geldes spielen und ein Vermögen erbeuten, indem sie billiges Geld verleihen, aber teures Geld zurückverlangen. Auf diese Weise übernehmen die Finanziers die Kontrolle des Staates.

Noch schlimmer wird es, wenn das Mindestreserve-Bankwesen den Banken ermöglicht, das Geld völlig von der Wirklichkeit abzukoppeln und es nach Gutdünken selber zu fabrizieren, und wenn noch dazu die Banken selbst nur geringe Zinseszinsen auf solches Spaßgeld erheben dürfen. So werden sie logischerweise in den Stand versetzt, alle wirklichen Werte aus einer Wirtschaft herauszusaugen – was sie auch tun. Die Anleger werden dadurch zu Kreditnehmern und die meisten Kreditnehmer zu hoffnungslosen Schuld- bzw. Hypotheken-Sklaven degradiert. Die Banken sorgen dann nur aus Eigennutz dafür, daß die goldene Eier legende Gans nicht ganz zugrundegeht. Demgegenüber bremste der Gesetzgeber Moses in seiner göttlich eingegebenen Weisheit alle Verleiher, indem einerseits alle sieben Jahre sämtliche Schulden gelöscht (Deuteronomium 15,1–2) und andererseits alle 50 Jahre jedes Eigentum an seinen ursprünglichen Besitzer zurückgegeben wurde (Levitikus 15,10).

Doch warum behandelte Moses – dieser große Mann Gottes und daher ein Mensch von tiefer „Spiritualität“ – überhaupt solche materialistischen Angelegenheiten? Weil eine schlechte Volkswirtschaft die Menschen zur Verzweiflung und damit in Richtung Hölle treiben kann – sehen Sie sich doch nur um, heute, vor allem aber morgen –, während eine gute Volkswirtschaft einen vernünftigen Wohlstand ermöglicht, welcher keinesfalls einer Verehrung des Mammon gleichkommt, sondern den Menschen erleichtert, an die Güte Gottes zu glauben, ihn anzubeten und ihn zu verehren. Denn der Mensch besteht aus Geist und Körper.

Mit Sicherheit hätte Moses das Mindestreserve-Bankwesen zerschlagen, so wie er das Goldene Kalb zerschlug!

Kyrie eleison.

Siegreicher Glaube

Siegreicher Glaube on August 6, 2011

Die letzten vier „Eleison Kommentare“ faßten die überzeugende Kritik Bischof Tissier de Mallerais’ am Denken von Papst Benedikt XVI. zusammen. Wie sieht unsere Reaktion auf diese Kritik aus? Betrachten wir drei Argumente, mit denen fromme Katholiken den Papst gegen den Vorwurf, daß sein Denken nicht katholisch sei, verteidigen könnten.

Eine erste Verteidigungslinie könnte gezogen werden durch die Behauptung, daß jedweder Angriff auf den Papst nur den Feinden der Kirche helfe. Doch besteht nicht die oberste Pflicht des Papstes genau darin, „seine Brüder im Glauben zu stärken“ (Lukas 22,32)? Wenn also ein Papst vom Glauben abirrt und wir ihm respektvoll zeigen, worin seine Verirrung besteht, so greifen wir ihn dadurch weder an, noch verrichten wir das Werk der Kirchenfeinde. Sondern vielmehr helfen wir ihm durch diesen Hinweis, seine Pflicht wieder deutlich zu erkennen, und wir erinnern ihn dadurch an das eine und einzige Mittel, mit welchem er diese Kirchenfeinde überhaupt besiegen kann, die heutzutage kräftiger sind als jemals zuvor: „Denn das ist der Sieg, der die Welt überwand: unser Glaube“ (1. Johannesbrief 5,4).

Ein zweiter Einwand gegen Bischof Tissiers Belege könnte – vor allem in unserer Zeit – lauten, daß Papst Benedikt nur ein Gefangener im Vatikan sei, d.h. daß er die katholische Tradition nicht derart verteidigen könne, wie er in Wirklichkeit wünsche. Zwar sind die nachkonziliaren Päpste tatsächlich durch hochrangige Kirchenmänner umgeben, die Freimaurer sind und im Geheimen die Kirche zu zerstören trachten. Auch dürften nach dem Zweiten Vatikanum die Geldmeister tatsächlich eine finanzielle Schlinge um den Hals des Vatikan immer enger gezogen haben. Doch würde der wahre Glaube wirklich verkündet werden, so zöge es auch genügend Geld an. Und wäre Benedikts Glaube nicht in Wahrheit ein Gefangener von Hegelianischen Irrtümern, so würde dieser Glaube die Freimaurer um den Papst mit Leichtigkeit besiegen! Vielleicht wäre dieser Sieg nur durch das Martyrium möglich, und es bedürfte gleich einer ganzen Reihe an Martyrer-Päpsten um die Kirche zu befreien. Aber wenn wir diese, wie in der Urkirche, nur wahrhaft verdienen würden, so wäre der Vatikan bald wieder frei!

Ein dritter und eher direkter Einwand wurde im letzten „Eleison-Kommentar“ bereits angeschnitten: Benedikt XVI. könnte behaupten, daß er nicht nur an die gegenseitige Korrektur von Glaube und Vernunft glaube, sondern auch an den überlieferten Glauben. Auf diese Weise, so könnte der Papst sagen, erreiche er zweierlei: Einerseits glaube er selber durchaus an die österliche Auferstehung des gekreuzigten Leibes Jesu Christi zusammen mit seiner Seele aus dem Grabe. Und anderseits könne er dem modernen Menschen sagen, daß die wahre Bedeutung der Auferstehung nicht in der Erhebung eines wirklichen Leibes aus einem wirklichen Grab bestehe, sondern in einer geistigen Liebe, welche den Tod besiege – aber dies sage er lediglich, um dem modernen, nichtgläubigen Menschen die Auferstehung zugänglich zu machen.

Oh Heiliger Vater, sagen Sie bitte: Stand der gekreuzigte Leib unseres Herrn nun aus dem wirklichen Grab auf oder nicht? Wenn er nicht auferstand, so hören Sie doch endlich zu glauben auf, daß er es tat, und geben Sie auch nicht mehr zu glauben vor, daß er es getan hat. Treten Sie sodann als Papst der Wahnwitzigen zurück, welche an diese Auferstehung glauben. Aber wenn der Leib Christi aus diesem Grabe wirklich auferstand, dann müssen Sie dem modernen Menschen g enau diese Tatsache verkünden. Denn er muß seinen Unglauben aufgezeigt und nicht laufend von „Liebe, Liebe, Liebe“ erzählt bekommen – letzteres geschieht sowieso den ganzen Tag. Der moderne Mensch muß vielmehr hören, daß nur unser wahrhaftig auferstandener Herr imstande war, sowohl seine unversöhnlichen Feinde zu entmachten, als auch Seine völlig entmutigten Apostel in Welteroberer zu verwandeln.

Heiliger Vater, es ist doch völlig nutzlos, die Welt mit ihren eigenen verkommenen Mitteln erreichen zu wollen. Erobern Sie sie mit den Mitteln unseres Herrn! Und wenn Sie gezwungen werden sollten, uns ein Beispiel des Martyriums zu geben, so seien Sie versichert, daß viele von uns in der nahen Zukunft genau dieses Beispiel dringend benötigen könnten. Wir beten in aller Demut für Sie.