Erzbischof Marcel Lefebvre

Rom Bereitet Sich Vor?

Rom Bereitet Sich Vor? on Juni 16, 2018

Im Zusammenhang mit der Krise, in welche die katholische Kirche in dem halben Jahrhundert seit Vatikan II (1963–1965) verstrickt ist, können zwei kürzlich erfolgte Schachzüge der Kirchenbehörden in Rom überraschend wirken, weil beide den Eindruck erwecken, die katholische Tradition zu begünstigen, obwohl so vieles darauf hindeutet, dass Papst Franziskus dieser ein für alle Male den Garaus machen möchte. Will der böse Wolf tatsächlich nett zu den Rotkäppchen der Priesterbruderschaft St. Pius X. sein, oder handelt es sich da bloss um zwei neue listige Manöver, um sie in die konziliäre Wolfshöhle zu locken? Bereitet sich Rom ebenfalls auf das Generalkapitel der Bruderschaft Mitte Juli vor?

Der erste der beiden Schachzüge erfolgte Mitte Februar dieses Jahres, als die Ecclesia-Dei-Kommission, die 1988 in Rom gegründet worden war, um die bedrohlich erstarkende katholische Tradition zu verwässern, der halbtraditionalistischen Petrusbruderschaft das Recht gewährte, die ausgeprägt traditionalistischen liturgischen Riten der Karwoche zu zelebrieren. Diese alten Riten greifen viele Jahrhunderte weiter zurück als die von Kardinal Bugnini in den fünfziger Jahren durchgeführte Liturgiereform, die der Neuen Messe der sechziger Jahre den Weg bahnte. Als alte Riten der Karwoche werden sie unter Katholiken, welche die Neue Messe ablehnen, immer populärer, weil die neuen Riten so viele Züge jener modernistischen Liturgie enthalten, die Paul VI. der Universalen Kirche anno 1969 mittels administrativer Tricks aufzwang. Rückt Rom endlich von der Neuen Messe ab?

Schwerlich. „Was das auch sei, ich misstraue den Griechen trotz ihrer Geschenke,“ lautet eine berühmte Zeile bei Vergil. Dieses Geschenk an die Traditionalisten kann ohne weiteres ein ränkevolles Manöver Roms sein, um allerlei Rotkäppchen, insbesondere die Teilnehmer am Generalkapitel im Juli, davon zu überzeugen, dass der böse Wolf eigentlich gar nicht so böse ist. Das Kapitel ist für Rom wichtig – die von Erzbischof Lefebvre errichtete Bastion des Glaubens muss geschleift werden, weil der wahre Kampf des Erzbischofs ein wirkliches Hindernis auf dem Weg zur Neue Weltordnung darstellte, das in keinem Verhältnis zur relativ kleinen Mitgliederzahl der Bruderschaft stand. Seit dem Tod des Erzbischofs ist der Kampf der Bruderschaft merklich schwächer geworden, doch Rom befürchtet, das Kapitel könnte ihn wieder in voller Schärfe aufflammen lassen. Rom will entweder einen weiteren Liberalen als Generaloberen oder notfalls einen Kompromisskandidaten, unter keinen Umständen jedoch einen echten Glaubenskämpfer!

Der zweite überraschende Schachzug Roms folgte am 16. Mai, als ein wohlbekannter Journalist aus dem Vatikan, Andrea Tornielli, einen Auszug aus einem unlängst von einem offiziellen Vertreter Roms verfassten Buch über Papst Paul VI. (1963–1978) veröffentlichte. Bei diesem Auszug handelt es sich um einen ausführlichen Bericht über ein Gespräch zwischen dem Papst und Erzbischof Lefebvre, das knapp zwei Monate nach der vom Erzbischof vor einer riesigen Menschenmenge in Lisle, Frankreich, zelebrierten Messe stattfand. Diese Messe markierte den Anfang der traditionalistischen Bewegung, so dass der Papst den Erzbischof zügeln wollte. Die nur wenig länger als eine halbe Stunde dauernde Unterredung wurde von den Römern protokolliert und vom Erzbischof selbst etwas unterschiedlich beschrieben, doch die Römer enthielten ihren Inhalt der Öffentlichkeit 42 Jahre lang vor. Warum haben sie ihn jetzt publiziert?

Die Antwort muss in dem „etwas unterschiedlich beschrieben“ liegen. Die bewundernswerte lateinamerikanische Internet-Website Non possumus hat die von den Römern freigegebenen Passagen und Erzbischof Lefebvres eigene Darstellung des Inhalts der Unterredung nebeneinander veröffentlicht. Leser von Non possumus können selbst nachprüfen, wie die Römer die Blindheit Pauls VI. und ihre eigenen Schurkereien zu bemänteln versucht haben. Ein prägnantes Beispiel: Paul VI. warf dem Erzbischof vor, er habe seine Seminaristen gezwungen, einen Eid gegen den Papst zu schwören, was eine haltlose Vermutung war. Der Erzbischof erklärte sich bereit, auf ein Kruzifix zu schwören, dass der Papst ihn beschuldigt hatte, von seinen Zöglingen einen solchen Eid verlangt zu haben. Ein römischer Sprecher dementierte dann offiziell, dass ein solcher Eid auch nur erwähnt worden sei.

Auf dieselbe Weise versucht Roms Version den Abgrund, der zwischen dem Modernismus Pauls VI. und dem Glauben des Erzbischofs klaffte, zu übertünchen, um die Kapitulanten davon zu überzeugen, dass sie sich keine Sorgen über einen Abgrund zwischen Konzilsrom und der Bruderschaft zu machen brauchen: sie sollen also wiederum einen Liberalen zu ihrem Generaloberen wählen, aber notfalls wird ein Kompromisskandidat genügen.

Kyrie eleison.

Die Bedeutung der Kultur – II

Die Bedeutung der Kultur – II on Januar 13, 2018

Wenden wir uns nochmals dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu. Von ihm stammen nämlich gewisse politisch inkorrekte, dafür aber von gesundem Menschenverstand zeugende Bemerkungen zum Begriff der „Kultur,“ die er im weitesten, aber wirklichen Sinne als Werte, Richtlinien und Lebensart verschiedener Völker auf nationaler und internationaler Ebene betrachtet. Die Feinde des Menschen und Gottes wollen sämtliche Nationen zu einem globalen Völkerbrei vermengen, der für ihren Antichristen in der von ihnen erträumten weltweiten Tyrannei viel leichter zu beherrschen sein wird. Der liebe Gott hingegen begründet durch Seine Schöpfung eine erstaunliche Mannigfaltigkeit, weil die geordnete Vielfalt Seiner Geschöpfe Seine eigene unendliche Vielfalt am besten widerspiegelt. Freilich setzt eine geordnete Vielfalt eine Hierarchie voraus, in anderen Worten Ungleichheit. Dies ist der Grund dafür, dass Seine Feinde alles Menschliche im Namen der Gleichheit nivellieren wollen; „Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit“ lautet ihr vielleicht bekanntestes Schlagwort. Katholiken hingegen müssen wünschen, dass alle Geschöpfe so mannigfaltig und ungleich sind, wie ihr Schöpfer dies gewollt hat. Putin steht auf der Seite des lieben Gottes.

Hier einige Auszüge aus einer Ansprache, die er im Oktober dieses Jahres vor Teilnehmern an den 19. Weltfestspielen der Jugend und Studenten in Sotschi, Russland, hielt:—

http://​en.​kremlin.​ru/​events/​president/​transcripts/​55842

Indien hat eine Bevölkerung von 1,2 Millionen und China eine von 1,5 Millionen. Was die USA betrifft, so nehmen diese auch weiterhin immer mehr Immigranten auf, und soweit ich weiss, ist die weisse, christliche Bevölkerung dort kürzlich zur Minderheit geworden, weniger als 50% der Gesamtbevölkerung der Vereinigten Staaten. Was ich sagen möchte, ist, dass die Welt einen dramatischen, globalen Wandel durchmacht. Ich sage nicht, dies sei gut oder schlecht, sondern nur, dass globale Veränderungen stattfinden.

Sie haben gesagt, Russland sei ein gewaltiges Land. Das ist es in der Tat. Doch ist es von seinen westlichen bis zu seinen östlichen Grenzen ein eurasisches Land. In Bezug auf Kultur, ja Sprache, Sprachgruppe und Geschichte, ist es zweifellos insofern ein europäischer Raum, als es von Menschen europäischer Kultur bewohnt wird. Dies sage ich, weil es das ist, was wir bewahren müssen, wenn wir in der Welt ein wichtiges Zentrum bleiben wollen – und ich meine dies nicht in militärischem oder einem anderen solchen Sinne. Wir sollten Völker nicht nach ihrer Ethnizität einteilen, und wir sollten nicht in die Geschichte zurückblicken, indem wir beispielsweise an den Krieg zwischen Frankreich und Russland von 1812 bis 1814 denken; vielmehr sollten wir vorwärts in die Zukunft blicken und nach Wegen suchen, um eine gemeinsame Zukunft aufzubauen und einen gemeinsamen Pfad einzuschlagen.

Auf diese Weise können wir Russland und sein Volk als globales Zentrum bewahren, das wichtig für die Beziehungen mit den asiatischen Ländern und dem amerikanischen Kontinent ist. Wenn wir es nicht fertig bringen, Russland zu erhalten, wird es in kleinere, quasi-nationale Verbindungen von Staaten zerfallen, die schliesslich ihre globale Bedeutung als unabhängige Zentren einbüssen würden. Bewahren wir Russland, so wird dies auch ein grosser Vorteil für die Entwicklung der ganzen Menschheit sein, weil Russland ein entscheidend wichtiger Bestandteil der globalen Kultur ist und auf jeden Fall bewahrt werden muss.

In der Tat. Ein entscheidend wichtiger Teil der menschlichen Kultur besteht stets in der Literatur, den bildenden Künsten und der Musik, weil Menschen aller Zeiten und Länder ganz besonders Geschichten, Bilder und Musik benötigen, um auszudrücken und mit anderen zu teilen, was in ihnen vorgeht. Darum sind das Theater und der Film, die alle drei Kunstformen zu vereinigen vermögen, dermassen einflussreich, heute besonders der Film. Auf dem Gebiet der Literatur kann sich Russland einer erheblichen Zahl weltberühmter Schriftsteller rühmen: Puschkin, Tolstoi, Dostojewski, Tschechow, Solschenizyn etc. Auf dem Feld der Musik hat es geniale Komponisten wie Tschaikowski und Rimski-Korsakow hervorgebracht; in der Filmkunst sind Eisenstein und Tarkowski weltweit zu Ruhm gelangt.

Putin hat recht: Russland, das Land der langen Winter und tiefen Denker, hat zur Weltkultur enorm viel beizutragen, das von ungleich höherem Wert ist als der Haufen demokratischen Schrotts, der heutzutage zum Ausdruck bringt, was im Inneren des gottlosen Menschen vor sich geht.

Beten wir für Putin, damit er nicht ermordet werde, denn Gottes Feinde hassen ihn, und zwar nicht ohne Grund: Er führt sein Land seiner Weihung an das Unbefleckte Herz Mariä entgegen, was die Ankunft des Antichristen wenigstens für einige Zeit verzögern wird. Möge die Muttergottes ihn beschützen!

Kyrie eleison.

Piusbruderschaft, 2018 – Wohin?

Piusbruderschaft, 2018 – Wohin? on Januar 6, 2018

Während die Welt rasant dem Abgrund zusteuert, gehen immer mehr Menschen die Augen auf; sie erkennen, was vor sich geht, und sie fragen sich, wo das bloss enden wird. Während die katholische Kirche von einem Papst, dessen einziges Ziel darin zu bestehen scheint, die letzten Spuren der vorkonziliären Kirche zu tilgen, entschlossen in Richtung Abgrund geführt wird, kann eine wachsende Zahl von Katholiken die Augen nicht länger vor der Realität verschliessen, und sie kommen nicht mehr umhin, sich zu fragen, ob das Konzil (1962–1965) der wahren katholischen Kirche vielleicht doch keinen Segen gebracht hat. Dann wenden sie ihre Aufmerksamkeit der Priesterbruderschaft St. Pius X. zu, weil diese im Jahre 1970 von Erzbischof Lefebvre eben darum begründet wurde, um den Fortbestand der vorkonziliären Kirche zu sichern – und was stellen sie fest? Eine Gruppe von Priestern, die sich ersichtlich immer mehr für die nachkonziliäre Kirche erwärmt, äussert sich zu Vatikan II zusehends verschwommener und gleitet in die Arme der Konzilsrömer. Das Ergebnis? Viele Seelen, die nach der Wahrheit suchen, sind verwirrter denn je zuvor. Wohin steuern die Kirche und die Priesterbruderschaft St. Pius X. im Jahre 2018 also?

Seelen, die nach Wahrheit streben, müssen lesen (z. B. Ralph Wiltgens The Rhine flows into the Tiber oder Erzbischof Lefevbres Brief an verwirrte Katholiken. )Dank solchen Schriften wurden in den siebziger und achtziger Jahren zahlreiche Katholiken zu Anhängern der traditionalistischen Bewegung, wo sie die wahre Kirche wiederfanden, die sie, wie sie wussten, nach der vom Konzil verkündeten „Erneuerung“ verloren hatten. Und in Erzbischof Lefebvre (1905–1991) fanden sie einen Führer mit einer klaren und katholischen Vision dessen, was beim Konzil geschehen war: Dieses war unter dem Druck der modernen Welt einberufen worden, welche die Kirche zwingen wollte, sich ihren Regeln zu unterwerfen, während es von den Anfängen der Kirche bis hin ins 20. Jahrhundert stets die Kirche gewesen war, die Druck auf die Welt ausgeübt hatte, damit sich diese Gottes Geboten unterwarf.

Von diesem Standpunkt aus gesehen, war Vatikan II gleichbedeutend mit einem Aufruhr, einer Umwertung der Werte, zu der es in der gesamten Kirchengeschichte keine Parallele gegeben hatte, doch die Konzilsväter liessen sich fast durchwegs von der modernen Welt betören. Dieser Aufruhr hat den Kurs der Amtskirche vom Konzil bis zum heutigen Tage bestimmt. Und angesichts der Tatsache, dass die Feinde Gottes und des Menschen hinter der modernen Welt und hinter Vatikan II standen, sowie in Anbetracht dessen, dass sie sich als gerechte Strafe Gottes in den Ämtern des Vatikans überall einnisten konnten, wird die Amtskirche, sofern kein Wunder geschieht, im Jahre 2018 ihre Talfahrt fortsetzen.

Und was verheisst das Jahr 2018 für die Priesterbruderschaft St. Pius X.? Anfang Juli, also in sechs Monaten, wird sie jene wählen, die in den kommenden zwölf Jahren ihre drei höchsten Würdenträger sein werden: Den Generaloberen und seine beiden Assistenten. Wenn die vierzig führenden Priester der Bruderschaft, die sich an dieser Wahl beteiligen, wünschen, dass ihre Gemeinschaft noch weiter in die Arme des konziliären Roms, d. h. der Amtskirche, abgleitet, werden sie ihre Stimme zweifellos für Bischof Fellay abgeben, damit dieser Generaloberer bleibe und sein Zerstörungswerk fortsetze, welches darauf abzielt, die klare Vision des Erzbischofs, der die Notwendigkeit des Widerstandes gegen Vatikan II erkannt hatte, durch seine eigene konfuse Vision zu ersetzen, laut der die katholische Tradition mit Vatikan II vermischt werden soll – was so unmöglich ist, wie Feuer mit Wasser zu vermischen. Denn genau wie Paul VI. (1963–1975) davon träumte, Kirche und moderne Welt zugleich zu retten, indem er sie durch Vatikan II vermengte, und mit seinem tyrannischen Traum die Kirche beinahe all ihrer Lebenskraft beraubte, hat Bischof Fellay die Bruderschaft ihrer Lebenskraft beraubt, indem er ihr seinen eigenen entsprechenden Traum einer Rettung von Tradition und Konzil zugleich aufnötigte, um eine messianische Versöhnung nach seinen eigenen Vorstellungen zu erreichen. Diese Vision unterscheidet sich grundlegend von jener des Erzbischofs. Wie werden die vierzig Priester nun wählen? Von ihrer Wahl hängt es ab, wie sich die Bruderschaft entwickelt, zumindest ab Juli.

Allerdings gab es einen Grund für Vatikan II, und dieser lag in dem immer breiteren Abgrund zwischen Gottes wahrer Kirche und dem modernen Menschen. Sie zusammenzuhalten, wurde zu einer unerträglichen Last, und die Konzilsväter brachen unter ihr zusammen. Erzbischof Lefebvre stand fest auf dem Boden seines katholischen Glaubens und begründete die Bruderschaft, aber seine Nachfolger an deren Spitze waren derselben Last ihrerseits nicht gewachsen. Die heutige gottlose Welt umgibt alle von uns, und ihre Sirenenklänge sind überaus verführerisch. Katholiken müssen „wachsam bleiben und beten“ – sie müssen lesen und abermals lesen, und sie müssen ein starkes Gebetsleben haben, das sie mit Gott verbindet – fünfzehn Geheimnisse des Heiligen Rosenkranzes, jeden Tag.

Kyrie eleison.

Liberalismus = Religion

Liberalismus = Religion on Dezember 2, 2017

Der Liberalismus ist nicht nur eine schwerwiegende Sünde, die unseren Herrn Jesus Christus entehrt. Er ist faktisch eine Religion. Wir gehen am Liberalismus und seinen Folgen zugrunde. Seit Jahrhunderte lang hat er sich überall ausgebreitet, in unseren Schulen, in unseren Gesellschaften. Er ist ein Gift, das Gottes Gebote zerstört, zusammen mit allem, was die Schönheit und die Grösse einer christlichen Zivilisation ausmacht. In seiner Enzyclica Humanum Genus sagte Leo XIII. über die Freimaurer: „Wir müssen ihnen die Maske vom Gesicht reissen und sie so zeigen, wie sie sind, so dass wir ihnen und ihren Irrtümern entgehen können.” Ich glaube, dass der Liberalismus eine Frucht der Freimaurerei ist, die ebenfalls entlarvt werden muss, bis wir ihre Gefahren vollumfänglich begreifen.

Der Liberalismus hat seine Göttin: Es ist die Freiheit. Zur Zeit der Französischen Revolution beteten die Liberalen in der Pariser Kathedrale Notre Dame die Göttin der Vernunft an, in anderen Worten die Freiheit, die Freiheit des Menschen, jene Freiheit, der in der Einfahrt zum Hafen von New York eine Statue errichtet wurde, die vor nicht allzu langer Zeit mit masslosem Pomp gefeiert wurde. Der Mensch ist frei, endlich befreit von allen Gesetzen, und ganz besonders vom Gesetz Gottes. Die Freiheit ist die Göttin der Religion des Liberalismus.

Der Liberalismus hat seine Priesterschaft in Gestalt der Freimaurer – eine geheime, wohlorganisierte, äusserst schlagkräftige Priesterschaft. Es gibt Tausende und Abertausende von Freimaurern. Allein schon die ausschliesslich Juden vorbehaltene Sekte B’nai B’rith, deren Mitglieder sich häufig mit Kirchenvertretern in Rom treffen und sich auch am Treffen in Assisi beteiligte, zählt weltweit fünfhunderttausend Angehörige. Sehr mitgliederstark und einflussreich ist auch der Grand Orient.

Der Liberalismus hat seine Dogmen: Sie beruhen auf der Menschenrechtserklärung. Wie die Päpste lehrten, sind diese vom Liberalismus proklamierten Rechte von der Freimaurerei erfundene Instrumente gegen Gott, um den Menschen von Gott zu befreien. Folglich ist der Mensch frei, zu sündigen und Gott nicht zu gehorchen . . . . Die Pressefreiheit ist eines von mehreren angeblichen Menschenrechten, die von den Päpsten anderthalb Jahrhunderte lang verurteilt worden sind.

Der Liberalismus hat seine Moral, die schlicht und einfach Unmoral ist: Keine Einschränkungen der Freiheit. In den vergangenen zwanzig Jahren ist es den Liberalen gelungen, in der Gesetzgebung fast sämtlicher Staaten all jene Prinzipien festzuschreiben, die der katholischen Moral widersprechen, wie etwa Abtreibung, freie Partnerwahl etc. – das Zusammenleben in Sünde wird sogar durch das Steuersystem begünstigt.

Der Liberalismus hat seine Politik: An erster Stelle steht hier die Demokratie, die Demokratie der Zahlen. Das Volk herrscht – angeblich. Doch in Wahrheit geht es lediglich darum, es besser unterjochen, beherrschen und ausplündern zu können, zum Nutzen eines allmächtigen Staates, eines totalitären Sozialismus, der schrittweise das Eigentumsrecht unterhöhlt und den Bürger zwingt, ein Drittel des Jahres für den Staat zu arbeiten. Die Bürger werden de facto zu Sklaven des totalitären Staates. Das ist die Politik des Liberalismus, die sogenannte Freiheit.

Der Liberalismus hat sein Ausbildungssystem: Das Schulwesen muss atheistisch, laizistisch und landesweit einheitlich sein. In Frankreich waren es nicht die Bischöfe, welche die Freiheit der Privatschulen verteidigten, sondern die Familien. Ohne die zwei Millionen Menschen, die nach Paris zogen, um gegen das sozialistische Gesetz zur Reform des Erziehungswesens zu demonstrieren, gäbe es heute in Frankreich nur noch staatliche Schulen, und die Privatschulen wären verschwunden.

Der Liberalismus hat sein Wirtschaftssystem, das von internationalen Finanzgruppen gelenkt wird. Staate mit einer liberalen Moral, einer liberalen Wirtschaft, einem liberalen Ausbildungssystem und liberalen Gesetzen werden, auch wenn sie enorme Schulden anhäufen, vom Internationalen Währungsfonds unterstützt. Hingegen werden Staate, die dem Liberalismus Widerstand leisten, finanziell unterminiert und wirtschaftlich ruiniert, sofern dies möglich ist. Der Vatikan selbst wurde von der internationalen Finanz in den Ruin getrieben. Die Freimaurer infiltrierten das päpstliche Finanzwesen und überwiesen das Vermögen des Vatikans nach Kanada, wo es verschwand. Anschliessend boten die Freimaurer und die internationale Finanz dem Vatikan sofort finanzielle Hilfe in jeder benötigten Höhe an. Dieser Art ist der Druck, der bei der Ernennung von Bischöfen oder Kardinälen oder bei jeder beliebigen anderen Entscheidung des Papstes auf Rom ausgeübt werden kann. Der Papst steht heute praktisch im Dienste des freimaurerischen Liberalismus. Wir müssen die Dinge beim Namen nennen.

Dies sagte Erzbischof Lefebvre 1986 in Barcelona (wir haben seine Ausführungen abgekürzt). Muss heute auch nur ein einziges Wort geändert werden?

Kyrie eleison.

Menzingen Befiehlt

Menzingen Befiehlt on November 11, 2017

Durchaus nicht alle Leser dieser”Kommentare” stellen sich hinter die Kritik an den Worten und Taten des Hauptquartiers der Neubruderschaft in Menzingen. Allerdings gibt es auch viele, die folgendes erkennen: Genau wie Erzbischof Lefebvre zum Wohle der katholischen Kirche handelte, als er ihrer Zerstörung durch das Zweite Vatikanische Konzil beherzt Widerstand leistete, ist es heutzutage, abermals um der Rettung von Seelen willen, voll und ganz gerechtfertigt, das Abgleiten der Neubruderschaft in die Arme der römischen Konzilskirche öffentlich zu kritisieren. In der Juni-Ausgabe von Menzingens interner Zeitschrift für die Priester der Bruderschaft,”Cor Unum”, erschien wieder einmal eine trotzige Rechtfertigung dieses Kurswechsels. Menzingen ist verstockt. Menzingen muss zurechtgewiesen werden, und zwar öffentlich.

Wir führen in Kursivschrift eine sachliche Zusammenfassung einiger der hauptsächlichen Argumente Menzingens an, die man (in französischer Sprache) im Internet auf der Website nachlesen kann:—

Résistance catholique francophone:: Cor Unum juin 2017

Erzbischof Lefebvre überliess die Regelung der Beziehungen zu Rom voll und ganz dem Generaloberen der Bruderschaft. Dies tat er, weil er wusste, dass kein Verlass darauf bestand, dass seine eigenen, ihm unterstellten Priester begreifen würden, welch extreme Vorsicht bei Verhandlungen mit den Vertretern der römischen Amtskirche angebracht ist. Die heutige Priesterbruderschaft beweist, wie recht er mit dieser Einschätzung hatte.

Das Generalkapitel von 2006 ermächtigte die Führung der Bruderschaft, jeden Priester aus dieser auszuschliessen, der ihre Politik öffentlich kritisierte.”Diese Warnung ist ernst zu nehmen.” Genau so hat Paul VI. Erzbischof Lefevre”ausgeschlossen”. Sieht Menzingen eigentlich, in wessen Fussstapfen es da tritt? Und haben die Priester, die 2006 für diese Politik stimmten, vorausgesehen, wohin ihre Zustimmung zu solchen Ausschlüssen führen würde?

Gleichgültig wie triftig die Argumente der Kritiker sind, öffentliche Kritik schadet dem gemeinsamen Wohl immer. Hat Erzbischof Lefebvre dem Gemeinwohl der (wahren) Kirche während seiner beiden Jahrzehnte als Dissident geschadet? Die Wahrheit ist der entscheidende Prüfstein einer jeden Autorität, ganz besonders in der katholischen Kirche, und nicht umgekehrt!

Erzbischof Lefebvre rettete die Kirche, indem er Priester in Übereinstimmung mit der katholischen Tradition ausbildete. Nicht ganz. Die Ausbildung guter Priester war sein Beitrag zur Rettung des katholischen Glaubens. Doch Priester, die heute von Menzingen darin geschult werden, sich der römischen Konzilskirche anzupassen, laufen Gefahr, weder zur Rettung des Glaubens noch zu jener der Kirche beizutragen.

Der Erzbischof hat die amtierenden Kirchenbehörden stets anerkannt, sowohl vor als auch nach der von ihm vollzogenen Weihe von vier Bischöfen im Jahre 1988, und er verlangte auch von den Priestern der Bruderschaft, sie anzuerkennen. Ja, doch im Jahre 1988, nachdem die Römer ein für alle Male bewiesen hatten, dass sie den Glauben nicht ernstlich verteidigen würden , änderte sich seine Einstellung ihnen gegenüber grundlegend.”Bis jetzt Diplomatie, doch von nun an Doktrin”, sagte er, wie Menzingen genau weiss, doch Menzingen misst der Doktrin eben nicht dieselbe Bedeutung zu wie der Erzbischof.

Genau. Die Kritiker Menzingens machen Fragen der Klugheit zu Fragen des Glaubens. Nein. Wer gläubige Katholiken konziliären – d. h. fehlgläubigen – Römern unterstellt, begeht dadurch einen direkten Anschlag auf den Glauben.

Wie können solche Römer eigentlich bekehrt werden, wenn die gläubigen Katholiken der Bruderschaft jeglichen Kontakt mit ihnen ablehnen? Und wie können Katholiken ihren Glauben bewahren, wenn sie sich ansteckenden Modernisten unterwerfen, welche, je besser sie es meinen, desto gefährlicher sind?

Es ist doch nicht jeder in der heutigen Amtskirche ein Anhänger des Konzils. Ihr gehören auch Konservative an, die uns wohlgesinnt sind. Aber die Konservativen haben so gut wie keine Macht. Die ganze Macht in Rom liegt in den Händen von Freimaurern, die bittere und unversöhnliche Feinde der katholischen Tradition, der Kirche unseres Herrn, unseres Herrn und Gottes sind. Und alles in der Amtskirche wird letzten Endes auf Konzilskurs gebracht, besonders von Papst Franziskus.

Kyrie eleison.

Ein Katholischer Soldat

Ein Katholischer Soldat on September 2, 2017

Einmal mehr gibt es sowohl gute als auch schlechte Nachrichten; sie kommen diesmal aus den USA und sind daher vor allem für englischsprachige Leser von Interesse. Die gute Nachricht lautet, dass es eine traditionalistische, dem Widerstand nahe stehende Vierteljahreszeitschrift gibt, sauber auf Papier gedruckt und per Schneckenpost versandt. Diese Zeitschrift ist politisch denkbar inkorrekt, weil sie militant katholisch ist. Sie heisst Oportet Christum Regnare („Christus muss herrschen“) und wird von Hugh Akins herausgegeben, einem Veteranen des Krieges in Vietnam, wo er in den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts kämpfte. Später wäre er beinahe einem Mordanschlag mit der Schusswaffe zum Opfer gefallen, der mit grösster Wahrscheinlichkeit darauf zurückging, dass sein unbeugsamer Katholizismus den Feinden Gottes, welche die Welt heute regieren, ein Dorn im Auge sein muss. Die schlechte Nachricht ist, dass diese Zeitschrift kaum genügend Abonnenten findet, um finanziell überleben zu können. Dies ist schade, wirft sie doch ein ungewöhnlich klares Licht auf Kirche und Welt – ein Licht, das allen Katholiken, die ernsthaft wünschen, ihre Seelen zu retten, von grösstem Nutzen ist. Was Akins dazu befähigt, die moderne Welt so schonungslos zu beleuchten, geht aus seiner eigenen Zusammenfassung eines überaus mutigen Buches hervor, das er vor ein paar Jahren schrieb. Sein Titel lautet Synagogue Rising (Die Synagoge erhebt sich). In Oportet Christum Regnare (Nr. 6, S. 67) liest man hierzu:

Dieses Buch vertritt die traditionelle Lehre der Kirche über die Judenfrage, indem es die jüdische Bedrohung dokumentiert und den Zusammenhang dieser Bedrohung mit den brennendsten Fragen und dramatischsten Ereignissen der 20. und 21. Jahrhunderte aufzeigt, darunter die beiden Weltkriege, den Aufstieg des Kommunismus, den Raub des Heiligen Landes, die Plünderung der Kirche durch Vatikan II, den am 11. September 2001 von Israel inszenierte Angriff auf Amerika, den riesigen Schwindel mit dem Krieg gegen den Terror, dem ein Plan zur Auslösung des Dritten Weltkriegs zugrunde liegt, sowie die Rolle, die die Juden bei alle dem spielten; ferner die moderne Apostasie, Fatima, Russland, Weltfrieden oder die Vernichtung der Nationen. Wer die Wahrheit verbreitet, welche die Menschen frei macht, wird sich nicht dadurch ins Bockshorn jagen lassen, dass man ihn als „Antisemiten” brandmarkt. Der sogenannte Antisemitismus hat nichts mit Hass auf die Juden zu tun, sondern ist im Gegenteil eine sehr wirksame jüdische Verleumdungsstrategie , die darauf abzielt, jegliche Opposition zum Schweigen zu bringen, indem sie jeden verunglimpft, der es wagt, die diabolischen Intrigen hinter dem talmudistischen und zionistischen Krieg gegen Christus und Seine Kirche aufzudecken . . .

Das Licht, das Akins hiermit auf die Welt wirft, geht Hand in Hand mit dem Licht, in dem er die Kirche erstrahlen lässt. Durch Gottes Fügung muss die Kirche in der Welt, nicht getrennt von unserer gefallenen Welt leben (Jh. XVII, 15). Bei seinem Studium der Geschichte der Kirche muss Akins die beharrliche Feindschaft entdeckt haben, welche die Juden unserem Herrn und Seiner katholischen Kirche seit zwei Jahrtausenden entgegenbringen. Da er begriff, wie hartnäckig diese theologische Feindschaft maskiert und vor der Öffentlichkeit verborgen wird, muss Akins es als seine Pflicht empfunden haben, diesen Feinden Christi „die Maske herunterzureissen,“ wie es Papst Leo XIII. einst mit der Freimaurerei tat. Mögen ihn die Engel beschützen!

Für Katholiken ist Akins Aufklärungstätigkeit jedoch besonders wertvoll, weil er nicht nur versteht – und in Oportet Christum Regnare immer wieder erklärt –, warum der Erzbischof nach der „Plünderung der Kirche durch Vatikan II“ der namhafteste Anwalt des wahren Katholizismus war, sondern auch, warum die sogenannten Priester des Widerstandes heute allem Anschein zum Trotz die wichtigsten Verteidiger des Werks des Erzbischofs sind. Wenigstens ebenso unerschrocken, wie Akins die äusseren Feinde der Kirche anprangert, nennt er ihre inneren Feinde – sowohl in der Priesterbruderschaft St. Pius X. als auch im Mainstream-Klerus – beim Namen, verurteilt sie und legt die Gründe für diese Verurteilung dar. Akins ist ein Soldat Christi, der in der Kirche wie in der Welt den wahren Krieg für die Rettung von Seelen führt. Dieser Krieg wird von Tag zu Tag heftiger. Die gedruckten Exemplare von Oportet Christum Regnare mögen ja kostspieliger sein als elektronische Informationsquellen, sind jedoch dauerhafter und werden in der Hausbibliothek eines Katholiken ein kostbarer Schatz sein, der seinem Besitzer stets den rechten Weg weist.

Wer Oportet Christum Regnare abonnieren oder frühere Nummern bestellen möchte, oder an sonstiger guter katholischer Literatur – insbesondere Synagogue Rising – interessiert ist, kann sich mit Hugh Akins unter hughakins@comcast.net direkt in Verbindung setzen oder seine Bestellung an Catholic Action Resource Center/League of Christ the King richten; die Website dieser Organisation ist www.ca-rc.com.

Kyrie eleison.

P.S. Nächsten Samstag, den 10. September, wird Dr. David White, pensionierter Lektor für Weltliteratur an der Marine-Akademie der USA, nach der Heiligen Messe, die um 10.00 Uhr stattfindet, im Queen of Martyrs House in Broadstairs, England, drei Vorträge über Pater Gerard Manley Hopkins (1844–1889) halten, einen englischen Jesuiten und bedeutenden Dichter der Viktorianischen Ära. Nutzen Sie diese Referate als ideale Brücke zwischen Ihrem Glauben und der allzu stiefmütterlich behandelten, jedoch erbaulichen Welt der englischen Poeten. Um 17.26 sowie um 17.42 Uhr fahren Züge von Broadstairs zurück nach London.