Eucharistie

Unterscheiden, Diskriminieren

Unterscheiden, Diskriminieren on Dezember 17, 2016

Wenn man die allem Anschein nach triftigen Beweise für eucharistische Wunder, die sich bei Novus-Ordo-Messen (NOM) ereignen, akzeptiert – und solche Wunder mögen sogar recht häufig geschehen; eines der letzten trug sich dem Vernehmen nach am Weihnachtstage 2013 in Legnica zu, das wiederum in Polen liegt (http://​www.​garabandal.​org/​News/​Adoration_​of_​the_​Blessed_​Sacrament.​shtml) –, werden manche von uns tatsächlich ihre Position überdenken müssen. Einer unserer Leser formulierte es wie folgt: „Gott kann sich nicht selbst widersprechen, was heisst, dass seine Wunder der Lehre der Kirche nicht widersprechen können. Doch die NOM weicht von essentiellen Punkten der katholischen Messedoktrin ab. Darum sind die Wunder entweder falsch, oder die NOM ist von Gott; wenn letzteres zutrifft, mit welcher Rechtfertigung klammern sich die Traditionalisten dann noch an der Tradition fest? Denn wenn die NOM, die das Kernstück der Neukirche bildet, durch Wunder bestätigt wird, wird auch die Neukirche von Gott bestätigt, ebenso die Neupäpste, und ich muss ihnen gehorchen. Ich kann ja nicht nach freiem Ermessen wählen, was ich an der Neukirche annehme und was ich ablehne, nicht wahr? ” O doch, das können Sie, und Sie können es nicht nur, sondern müssen es sogar, um ihre absolute Pflicht zur Wahrung des Glaubens zu erfüllen.

Deshalb lautet ein anderer Begriff für das, was Sie „nach freiem Ermessen wählen” nennen, nämlich”unterscheiden”. Alle von uns müssen fortlaufend Unterscheidungen treffen. Dies entspricht dem gesunden Menschenverstand, und dies ist, was der Heilige Thomas von Aquin in seiner wunderbaren Summa Theologiae von Anfang bis Ende tut. Nehmen wir das Argument unseres Freundes etwas näher unter die Lupe.

Die zentrale Frage ist die NOM. Die NOM ist ein Messeritus, ein Buch von mehreren hundert, wenn nicht gar tausend Seiten, das sehr vieles enthält. Von katholischem Standunkt ist der Ritus als Ganzes fraglos schlecht, weil er das Konzept der Messe radikal ändert – diese ist nicht länger ein Sühneopfer, bei dem Gott im Mittelpunkt steht, sondern ein gemeinschaftlich eingenommenes Mahl, bei dem der Mensch im Zentrum steht. Da die meisten Katholiken ihre Religion durch ihre Teilnahme an der Messe praktizieren, heisst dies, dass, wenn sich deren Konzept ändert, sich damit gleichzeitig auch ihre Religion ändert. Aus diesem Grund ist die NOM die hauptsächliche Zerstörerin der wahren Kirche und die hauptsächliche Treibkraft der Neukirche. Darum ist die NOM in ihrer Gesamtheit nicht nur schlecht, sondern sogar sehr schlecht.

Dies bedeutet freilich nicht, dass alle ihre Teile als Teile schlecht sind. Als Teile sind manche davon immer noch katholisch, weil sie dies sein mussten, um, als die NOM anno 1969 eingeführt wurde, bei der grossen Masse der Priester den irrtümlichen Eindruck zu erwecken, sie unterscheide sich nicht grundsätzlich vom tridentinischen Messeritus, besonders hinsichtlich der Transsubstantiation. Sonst hätten die Priester die NOM abgelehnt, und sie hätte ihr Werk, die Zerstörung der Kirche, nicht vollbringen können. Somit ist die NOM hinsichtlich ihrer Teile teils gut und teils schlecht, in ihrer Gesamtheit hingegen zweideutig, verräterisch und ein schiefes Trugwerk.

Doch bezüglich der Menschen gilt: „Dem Reinen ist alles rein” (Titus I, 15). Somit kann die NOM unschuldigen Seelen, die sich der ihr innewohnenden Gefahren für den Glauben noch nicht bewusst sind, dank ihrer Transsubstantiation und ihrer guten Teile immer noch Gnade und geistige Nahrung spenden, besonders wenn ein Priester für sie die NOM zelebriert, der ihre Zweideutigkeiten so katholisch wie möglich macht. „Gott schreibt auf krummen Linien gerade” lautet ein Sprichwort; dies bedeutet auch, dass die schlechten Teile der NOM ihn nicht daran hindern, mit den katholischen Teilen Wunder zu tun, um den Unschuldigen geistige Nahrung zuteil werden zu lassen und die Schuldigen zu warnen.

Deswegen ist die NOM einerseits in ihrer Gesamtheit sehr schlecht, und die Kirche braucht die Traditionalisten unbedingt, damit sie auf diese Tatsache hinweisen, und Seelen, welche die Schlechtigkeit der NOM erkannt haben – was sie zu verschiedenen Zeiten und unterschiedlich schnell tun – die Möglichkeit zum Besuch einer wahren Messe bieten können, so dass solche Seelen den Glauben bewahren und die Krise überstehen können, ohne den Glauben zu verlieren. Andererseits ist die NOM in manchen Teilen immer noch gut genug, um unschuldigen Seelen geistige Nahrung zu bescheren und Gott zum Tun von Wundern zu befähigen, ebenfalls zur geistigen Speisung der Seelen, oder aber zu ihrer Warnung. Hierdurch bestätigt Gott weder die NOM in ihrer Gesamtheit, noch die Neukirche in ihrer Gesamtheit, noch die Neupäpste in ihrer Gesamtheit, sondern er ruft mich dazu auf, meinen Verstand sowie den mir von ihm geschenkten Glauben zu benutzen, um das Gute vom Schlechten zu unterscheiden. Er will keine hirnlosen Roboter in seinem glorreichen Himmel!

Kyrie eleison.

NOM-Wunder?

NOM-Wunder? on Dezember 3, 2016

Letztes Jahr entbrannte in den Vereinigten Staaten eine hitzige Kontroverse darüber, ob Gott im Rahmen der Novus Ordo-Messe Wunder tun kann. Wenn Gott übernatürliche Wunder bewirkt, dann offensichtlich darum, damit man an diese glaubt, so dass sie den übernatürlichen Glauben der Menschen stärken. Will er aber, dass ein Ereignis, das sich nicht mit den Naturgesetzen vereinbaren lässt, geglaubt wird, wird er selbstverständlich hinreichende Beweise dafür schaffen, so wie einst, als Lazarus vor einer grossen Volksmenge aus seinem Grab stieg. In dieser Hinsicht ist der überzeugendste Beweis materieller und physischer Art, so dass er unter keinen Umständen das Produkt irgendeines – wenn auch noch so frommen – menschlichen Geistes sein kann, wie das Sonnenwunder in Fatima im Oktober 1917.Was für einen materiellen und physischen Beweis gibt es also für ein eucharistisches Wunder, das sich bei einer Novus Ordo-Messe zugetragen hat?

Ein solches Wunder soll in der Gemeindekirche von Sokulka, Ostpolen, geschehen sein. Am 12. Oktober 2008 liess ein Priester, der fünf Jahre zuvor von einem polnischen Bischof geweiht worden war, auf den Altarstufen eine heilige Hostie fallen, während er das Abendmahl erteilte. Er hielt inne, um die Hostie aufzuheben, und legte diese in ein kleines, mit Wasser gefülltes Gefäss neben dem Tabernakel. Nach der Messe wurde es innerhalb der Sakristei verschlossen, so dass sich die Hostie ungehindert im Wasser auflösen konnte; die Realpräsenz würde damit verschwinden, und das Wasser würde problemlos entsorgt werden können. Diese Prozedur ist bei solchen Zwischenfällen in der katholischen Kirche gang und gäbe.

Doch als eine Schwester der Gemeinde am 19. Oktober nachprüfte, ob sich die Hostie tatsächlich aufgelöst hatte, sah sie in deren Mitte eine tiefrote Substanz, die an einen Blutklumpen gemahnte. Sie teilte dies unverzüglich dem Gemeindepriester mit, der mit anderen Priestern kam, um das zu sehen, was wie ein Stück lebendes Fleisches aussah. Alle Anwesenden waren zutiefst erstaunt. Als nächstes kam der lokale Erzbischof aus Bialystok in Begleitung mehrerer Beamter der Diözese. Sie alle waren zutiefst gerührt. Auf Anweisung des Erzbischofs wurde die Hostie am 30. Oktober aus dem Wasser entfernt, auf ein kleines Corporale gelegt und in das Tabernakel hineingesteckt, damit sie trocknen konnte. Bis zum heutigen Tage hat sie die Form eines Blutklumpens beibehalten.

Am 7. Januar 2009 wurde der Hostie eine Probe entnommen, die dann von zwei Pathomorphologen in der nahe gelegenen medizinischen Universität von Bialystok getrennt untersucht wurde. Unabhängig voneinander kamen sie zum gleichen Ergebnis: „Von allen Geweben eines lebenden Organismus gleicht die Probe am stärksten dem menschlichen Herzmuskelgewebe“ vom linken Herzventrikel, typisch für einen Menschen, der noch lebt, aber sich im Zustand der Agonie befindet. Ausserdem fanden beide Pathologen, wohl unter ihren Mikroskopen, dass die Fasern des Herzmuskelgewebes und die Struktur des Brotes dermassen eng miteinander verflochten waren, dass jede Möglichkeit einer Fabrikation von Menschenhand ausgeschlossen wurde. Am 29. Januar wurde dieses materielle und physische Beweismaterial der metropolitanischen Kurie in Bialystok vorgelegt, wo man bis heute geduldig auf die offizielle Stellungnahme der Kirche zum übernatürlichen Ursprung des Geschehens wartet. Bis eine solche Stellungnahme erfolgt sei, sagte der Erzbischof im Oktober 2009 in einer Predigt, würden die geistigen Früchte unter den Katholiken von entscheidender Bedeutung sein. Unter den lokalen Katholiken ist bereits eine Zunahme der Frömmigkeit und der religiösen Praktiken zu beobachten, und aus dem Ausland sind Hunderte von Pilgergruppen eingetroffen; ausserdem wurden zahlreiche wunderbare Heilungen und Bekehrungen vermeldet.

Schenkt man dem materiellen Beweismaterial Glauben, so hat Gott in Sokulka die lange Reihe eucharistischer Wunder um ein weiteres bereichert, um den Seelen zu helfen, an etwas zu glauben, an das zu glauben unter normalen Umständen recht schwer fällt, nämlich dass er in dem, was äusserlich gesehen nichts als Brot und Wein ist, nach dessen Weihung real zugegen ist. Doch wie ist dies möglich, wenn traditionalistische Katholiken doch wissen, dass die Neue Messe der wichtigste aller Gründe für den Glaubensverlust ist, der seit Vatikan II um sich greift? Eine Antwort mag darin bestehen, dass das Heilige Herz im Wissen, dass für die zwiespältige NOM die Hirten hauptverantwortlich waren, es ablehnte, seine Schafe im Stich zu lassen, und sie weiterhin mit dem versorgt, was an all diesem Zwiespältigen noch katholisch ist. Und angesichts der relativen Nachlässigkeit, welche die Kirche im Umgang mit der heiligen Eucharistie an den Tag legt, ist das Geschehnis in Sokulka eine nachdrückliche Mahnung an Hirten und Schafe zugleich – „Erinnert euch, mit wem ihr handelt – ich bin es, eurer Gott.“

Kyrie eleison.

Widerstandsvision

Widerstandsvision on August 24, 2013

Eine Reihe rechtgläubiger Katholiken ist erschreckt über den von der Führung der Priesterbruderschaft St. Pius X. nach wie vor eingeschlagenen Kurs. Weil diese Katholiken sehr schätzen, was sie während der letzten Jahrzehnte von der Bruderschaft empfangen haben, wünschen sie händeringend eine Ersatzbruderschaft. Sie erschrecken über die davon verschiedene Vision, wonach die katholische Zukunft aus unabhängigen Widerstandsnestern bestünde. Vielleicht mag es sie beruhigen, daß eher diese Vision von einem hervorragenden Propheten und Pionier der traditionellen katholischen Bewegung stammt: vom französischen Dominikanerpater Roger-Thomas Calmel (1914–1975). Einige aus dem Französischen frei übersetzte und angepaßte Seiten seiner Schrift „Eine kurze Verteidigung der Kirche aller Zeiten“ (Seiten 48–51) lauten wie folgt:—

„So verrückt die katholische Hierarchie auch sich verhalten mag, so können trotzdem Priester nicht den Platz von Bischöfen, und Laien nicht den Platz von Priestern einnehmen. Sollen wir also planen, eine große weltweite Liga bzw. Vereinigung von Priestern und christlichen Laien aufzubauen, welche mit der Kirchenhierarchie in Verbindung tritt und sie zwingt, die katholische Ordnung wiederherzustellen? Diese Idee klingt zwar großartig und berührend, ist aber unwirklich. Denn eine solche Gruppe, welche eine kirchliche Gruppierung sein möchte, aber weder eine Diözese, Erzdiözese, Pfarrei noch religiöse Ordensgemeinschaft bildet, fällt unter keine der Kategorien, für und über welche in der Kirche Autorität ausgeübt wird. Somit wäre dies eine künstliche Gruppe, sozusagen ein Artefakt, welches den eigens dafür errichteten und anerkannten kirchlichen Gruppen fremd bleibt.“

„Wie bei jedem Zusammenschluß von Menschen wird auch bei dieser künstlichen Gruppe das Problem der Führung und der Autorität auftreten. Dieses Problem wird umso schwerer wägen, je größer die Gruppierung ist. Zwangsweise wird folgendes geschehen: Weil die Gruppe eine Vereinigung ist, muß sie das Problem der Autorität lösen; doch weil die Gruppe gleichzeitig künstlich ist (weder eine natürliche noch eine übernatürliche Gruppierung), kann sie das Problem der Autorität nicht lösen. Schnell werden daher rivalisierende Untergruppierungen entstehen und sich gegenseitig bekriegen. Es wird unmöglich sein, diese Kriege auf kirchenrechtliche Weise zu führen oder zu beenden.“

„Sind wir also inmitten dieses Chaos – welches oft sakrilegisch ist – zur bloßen Untätigkeit verdammt? Das denke ich nicht. Denn erstens garantiert die Unzerstörbarkeit der Kirche bis ans Ende der Zeit, daß stets eine echte Personalhierarchie vorhanden sein wird, um die Sakramente – hierbei vor allem das allerheiligste Altarsakrament und die heiligen Weihen – aufrechtzuerhalten und das Verkünden der unveränderlichen Lehre von der Erlösung zu sichern. Zweitens, unabhängig sozusagen vom Versagen der wirklichen Kirchenhierarchie, haben wir alle – also Priester und Laien – stets unseren kleinen Anteil an der Autorität.“

„Deswegen soll also der zum Predigen fähige Priester bis an die Grenze seiner Kräfte gehen, um zu predigen, Sünden zu vergeben und die wahre Messe zu feiern. Auch die katechismuslehrende Schwester soll an die Grenze ihrer Gnaden und Kräfte gehen, um die Mädchen im Glauben, in der guten Moral, in der Reinheit und in der Literatur heranzubilden. Jeder Priester und Laie, und jede kleine Gruppe von Laien und Priestern, welche eine Autorität und Vollmacht über einen kleinen Festungsteil der Kirche und des Christentums ausüben, sollen also bis an die Grenze ihrer Fähigkeiten und Vollmachten gehen. Die Führer und Insassen dieser katholischen Festungen sollen sich gegenseitig kennenlernen und in Verbindung miteinander bleiben. Alle diese Festungen, welche in ihrem Beten und Singen durch eine wahre Autorität beschützt, verteidigt, geübt und geleitet werden, sollen weitestmöglich Festungen der Heiligkeit werden. Das wird das Fortbestehen der wahren Kirche garantieren und auf die Erneuerung zu Gottes eigener Zeit wirksam vorbereiten.“

„Wir brauchen also keine Angst zu haben, sondern können mit aller Zuversicht beten und furchtlos den Glauben fördern, gemäß der heiligen Überlieferung, sowie jedenfalls in den Bereichen, welche unser sind und über welche wir Vollmacht ausüben. Auf diese Weise bereiten wir uns auf die glückliche Zeit vor, wo Rom wieder Rom sein wird und Bischöfe wieder Bischöfe sein werden.“

Kyrie eleison.

„Eure Wahl“

„Eure Wahl“ on März 23, 2013

Wie groß ist doch die Verwirrung, welche in der Kirche und somit auch in der Welt herrscht! Selbst unter den besten Menschen gibt einer nach dem anderen – vielleicht in bester Absicht – den Kampf auf und will nicht mehr länger Widerstand leisten, sondern mit dem Strom schwimmen, mit der Masse laufen und eben tun, was alle anderen auch tun. Doch bleibt diese Strömung gottlos und ist von Gott unwiderruflich verurteilt, weil Gott sich nicht ändert. Gewiß ruft er jetzt den neuen Papst auf, das Richtige zu tun – koste es, was es wolle.

In den Jahren 1966 bis 1975 hat Gott scheinbar einen Aufruf an eine Dame in Frankreich gerichtet, um einen französischen Prälaten zu bewegen, eine Reihe göttlicher Botschaften direkt in die Hände von Paul VI. zu legen. Die Botschaften forderten den Papst auf, große Buß-Wallfahrten zur berühmten Basilika von Vézelay anzuführen (und ab 1972 fordern die Botschaften, die Tridentinische Messe wiederherzustellen). Als Titel tragen diese Botschaften den Namen des Fastenzeitgesanges Parce, Domine, Populo, Tuo (Verschone o Herr, Dein Volk). Die Botschaften haben keine kirchliche Genehmigung, passen jedoch zur Karwoche. Die Leser der folgenden kurzen Auszüge mögen selbst beurteilen, ob die Botschaften glaubhaft klingen:—

16.10.1966: Die Welt steht am Rande der Katastrophe. Doch sei versichert, daß die flehenden Gebete von bereits wenigen demütigen Seelen große Macht über mein Herz haben.

3.3.1968: Sag dem hl. Vater, daß er vor der Pilgermasse, welche er in Vézelay versammeln wird, mit zu einem Kreuz ausgestreckten Armen das Parce, Domine flehend singen möge.

2.3.1970: Wird mein Aufruf mißachtet, so werden die Fluten meines Zorns alles ertränken. Großes Heulen und Jammern wird dann herrschen, doch es wird zu spät sein.

13.2.1971: Sag den Priestern, daß sie mitten in der zusammenbrechenden Christenheit zum Gebet und zur Buße aufrufen und mit gutem Beispiel vorangehen sollen. Ansonsten wird es auf französischem Boden Massaker geben. Wenn ihr Menschen euch weigert, demütige und reuevolle Gebete zu meinem Vater im Himmel aufsteigen zu lassen, so werdet ihr stattdessen unweigerlich Schreckensschreie gen Himmel stoßen. Eure Wahl.

25.3.1971: Meine Kinder, wenn ihr Liebes-Prozessionen verschmäht, so erntet ihr eben Haß-Prozessionen. Diese beginnen bereits. Was braucht ihr noch, bevor ihr meinem Aufruf glaubt?

28.4.1972: Wenn die Menschen die Knie nicht vor dem Allerheiligsten Altarsakrament beugen wollen, so werden sie eben in den Salzminen auf die Knie gehen!

10.7.1972: So der Papst meiner Bitte nicht entspricht, wird die göttliche Gerechtigkeit die Welt schwer treffen. Ihr werdet dann so große Leiden ertragen müssen, daß ihr vor Furcht erstarren würdet, wüßtet ihr schon jetzt die Einzelheiten.

15.7.1972: Mein Aufruf ergeht an meine treuen Kinder. Werde ich nur noch Fahnenflüchtige antreffen? Wenn ihr wüßtet, was euch erwartet, so würdet ihr meine Wünsche gar eilends erfüllen. Doch bald wird Gerechtigkeit herrschen. Dann werdet ihr vor Schrecken mich anflehen, aber es wird zu spät sein.

6.11.1972: Zeigte ich euch, was euch erwartet, so würdet ihr ganze Nächte zu meinen Füßen liegend beten, um die schreckliche Züchtigung fernzuhalten.

13.7.1973: Die Laien sind derzeit die Hoffnung der Kirche. Betet für eure untreuen Hirten.

2.5.1975: In den kommenden bösen Zeiten werden christliche Familien zusammenrücken und ausarbeiten müssen, wie sie sich um die Bedürfnisse meiner treuen Priester kümmern können, welche vor der Öffentlichkeit verborgen ihr Priesteramt ausüben müssen . . . . Jetzt heißt es: zurück in die Katakomben. Einen anderen Weg gibt es nicht.

Parce, Domine.

Wer ist infiziert?

Wer ist infiziert? on August 25, 2012

Eines meiner liebsten Sprichworte ist ein chinesisches und lautet so: „Der weise Mensch macht sich Vorwürfe, der Narr hingegen den anderen Menschen.“ Offensichtlich heißt das nicht, daß niemals die anderen schuld wären. Doch im Normalfall vermögen wir wenig bis nichts am Verhalten der anderen zu ändern, während wir doch wenigstens theoretisch Herr über unsere eigenen Taten sind. Thomas von Kempen sagt in seinem Werk Die Nachfolge Christi, daß wir selten mit Gewinn an die Sünden der anderen denken, aber stets mit Gewinn an unsere eigenen Sünden.

Eine Leserin der „Eleison Kommentare“ (Ausgabe Nummer 263) ruft in einem Brief diese uralte Weisheit in Erinnerung, wenn sie über die „Konziliare Infektion“ sich beklagt, welche für sie daran erkennbar sei, wie in der Priesterbruderschaft St. Pius X. lateinische Messen durch Priester zelebriert und von Laien besucht werden. Wenn ich im folgenden ihre düsteren Beobachtungen zusammenfasse, so nicht deshalb, um Priester und Laien mit dunklen Aussichten zu belasten, sondern um jeden von uns zum Überprüfen seines eigenen Verhaltens anzuregen.

Ganz allgemein gesagt habe, so die Leserin, die „Konziliare Infektion“ bereits seit geraumer Zeit in den Kirchen und Kapellen der Bruderschaft schleichend Einzug gehalten. Sie geht so weit zu sagen, daß die Situation sich verschlechtere und gar verzweifelt sei, und daß der Schaden bereits verursacht sei. Scheinbar habe Latein einen Ehrenplatz über dem wahren Glauben eingenommen – so als ob alles erlaubt sei, wenn nur die Tridentinische Messe in lateinischer Sprache gefeiert wird. Die Laien würden es für normal halten, dort einfach nur anwesend zu sein, weil sie entweder nicht verstanden oder aber nicht bewahrt hätten, was die Hl. Messe wirklich ist. Viele Laien würden während der Hl. Messe tagträumen und die Hl. Kommunion dann, wie in der Neukirche, auf sehr ungebührliche Weise empfangen.

Die Leserin hält die Priester der Bruderschaft verantwortlich dafür, den Glauben bzw. die Hl. Messe nicht genügend dargelegt zu haben. Auch stellt sie im Hinblick auf deren Predigten manchmal die Frage, ob diese Priester überhaupt verstünden, was sie verkünden. Bisweilen, so die Leserin, wirke die persönlichen Vorstellungen des Priesters in Kombination mit seiner Predigt im Gesamtzusammenhang betrachtet bereits konziliar. Liturgische Regeln würden nicht beachtet, die Meßrubriken nicht konsequent eingehalten und der Meßkanon heruntergeleiert. Kurz gesagt sei diese Leserin nicht überrascht, daß eine ganze Reihe von Priestern und Laien der Bruderschaft der Neukirche sich anzuschließen bereit sei, oder im Geiste bereits zu dieser Neukirche gehöre.

Vernünftigerweise wird nun niemand behaupten, daß die düstere Beschreibung aus dem Leserbrief für alle Hl. Messen der Bruderschaft gelte. Dennoch gehört es zur Verderbtheit unserer Zeit, daß ein – wie von dieser Leserin beobachteter – Verfall heutzutage allzu normal ist. Denn der verderbliche Einfluß gefährdet gleichermaßen Priester und Laien, und er zwingt uns genau zu beobachten, ob die Verderbtheit sich nicht bereits in uns eingeschlichen hat. Schwester Lucia von Fatima sagte einmal in den 1950er-Jahren, daß die Laien sich nicht mehr länger darauf verlassen können, daß der Klerus alle Arbeit für die Gläubigen erledigt, damit sie in den Himmel kommen. Tatsächlich konnten die Laien sich nie blind darauf verlassen, aber auch heute stellt ein gewisser fauler „Gehorsam“ eine häufige Versuchung dar. Wenn die Laien gute Priester als geistliche Führer haben möchten und wenn sie nicht wollen, daß die Bruderschaft konziliar werde, dann sollen die Laien daran denken, ihr eigenes Haus in Ordnung zu bringen – beispielsweise durch die Eigenbeobachtung, wie sie und ihre Familien jeweils der Hl. Messe beiwohnen.

Wir Priester wiederum sollen die ernste Warnung des Propheten Ezechiel (Vers 3,17–21) an die geistlichen Hirten nicht vergessen: Wenn die Geistlichen dem Volk predigen, wie es sündigt, und es fährt trotzdem mit dem Sündigen fort, so wird Gott es bestrafen, jedoch die Seelenhirten dafür nicht zur Verantwortung ziehen. Wenn hingegen das Volk sündigt und die Geistlichen ihnen nicht vorhalten, inwieweit sie sündigen, so wird Gott die Seelenhirten für die Sünden des Volkes verantwortlich machen. „Denn die Zeit ist da, daß das Gericht seinen Anfang nehmen soll beim Hause Gottes.“ (Erster Petrusbrief 4,17)

Deswegen zählt, daß ein jeder von uns alles in seiner Macht stehende tut, um die Priesterbruderschaft davon abzuhalten, die „Konziliare Infektion“ einzufangen. Das ist heutzutage leichter gesagt als getan, aber wie schon der Hl. Paulus im Ersten Korintherbrief 4,3–5 vorschreibt: Jeder von uns soll auf seine eigenen Sünden schauen. Gott ist es, der richtet.

Kyrie eleison.

Benedikts Ökumenismus – I.

Benedikts Ökumenismus – I. on Februar 25, 2012

Vor einigen Jahren erschien in Deutschland eine wertvolle Studie über den konziliaren Ökumenismus, namens „ Benedikt der XVI. und das Selbstverständnis der katholischen Kirche “ von Dr. Wolfgang Schüler. Der Autor argumentiert, daß der vom Zweiten Vatikanischen Konzil entfesselte Ökumenismus das kirchliche Selbstverständnis umgewandelt hat. Durch eine Reihe von Textzitaten belegt er, daß Joseph Ratzinger als Priester, Kardinal und Papst diese Umwandlung seit der Zeit des Konzils beständig förderte und bis heute fördert, wofür er sich gewiß nicht schämt.

In einer Reihe von „Eleison Kommentaren“ betrachten wir in logischer Reihenfolge das Selbstverständnis der wahren Kirche. Danach untersuchen wir mit Hilfe von Dr. Schülers Werk, wie das Konzil dieses kirchliche Selbstverständnis umwandelte und wie Benedikt XVI. diese Umwandlung beständig förderte. Zu guter Letzt schauen wir uns dann die Konsequenzen an, welche für Katholiken, die am wahren Glauben der Kirche festhalten wollen, sich ergeben.

Die wahre katholische Kirche hat sich immer als ein organisches Ganzes und als eine Gesellschaft gesehen, die einig, heilig, katholisch und apostolisch ist, die aus Menschen besteht, die im Glauben mit den hl. Sakramenten unter der römischen Hierarchie verbunden sind. Diese Kirche ist so sehr eins, daß kein Stück von ihr weggebrochen oder entfernt werden kann, ohne daß dieses Stück dann aufhört, katholisch zu sein (vgl. Johannes 15,4–6). Beispielsweise kann der Glaube, der den Kern des katholischen Gläubigen darstellt, nicht stückchenweise geglaubt werden, sondern er muß entweder ganz (zumindest implizit) oder gar nicht angenommen werden. Denn die Glaubenssätze – die Dogmen – der katholischen Kirche, welche ich glaube, stammen von der Autorität Gottes her: lehne ich also auch nur eines von den Dogmen ab, so weise ich insgesamt Gottes Autorität hinter allen diesen Glaubenssätzen zurück. Wenn ich in dem Fall auch alle anderen Glaubenssätze annähme, so würde doch mein Glaube nicht mehr länger auf Gottes Autorität beruhen, sondern auf meiner eigenen Wahl.

Das Wort „häretisch“ kommt ja vom griechischen Wort für „auswählen“ (hairein). Weil der Glaube des Häretikers fortan nur noch auf seiner eigenen Auswahl beruht, hat er die übernatürliche Tugend des Glaubens verloren. Selbst wenn er auch nur einen Glaubenssatz ablehnt, ist dieser Häretiker nicht mehr katholisch. Ein berühmter Ausspruch des hl. Augustinus lautet: „In vielem stimmst Du mir zu, und in wenigem stimmst Du mir nicht zu; aber wegen diesem Wenigen, in dem Du mir nicht zustimmst, ist das Viele, worin Du mir zustimmst, von keinerlei Nutzen für Dich.“

Ein anderes Beispiel: Ein Protestant mag an Gott und sogar an die Göttlichkeit des Menschen Jesus Christus glauben, doch wenn er nicht an die Realpräsenz Gottes glaubt – an Körper, Blut, Seele und Gottheit unter den Gestalten von Brot und Wein nach ihrer Wandlung in der Hl. Messe, dann hat dieser Protestant eine völlig andere und zwar mangelhafte Vorstellung von der Liebe Jesu Christi und vom Gott, an welchen er glaubt. Können wir dann sagen, daß ein wahrer Protestant und ein wahrer Katholik an denselben Gott glauben? Das Zweite Vatikanum behauptet, man könne es, und sein Ökumenismus fußt auf dieser Basis von angeblich mehr oder weniger gemeinsamen Glaubensmeinungen von Katholiken und allen Nichtkatholiken.

Hingegen zeigt Dr. Schüler durch eine Reihe von Vergleichen das Gegenteil auf: Wenn etwas, welches wie der gleiche Glaubenssatz aussehen mag, zwei verschiedenen Glaubensbekenntnissen angehört, so ist es überhaupt nicht mehr das Gleiche. Ein Vergleich: Werden Sauerstoff-Moleküle mit Stickstoff vermischt, so handelt es sich zwar um dieselben Moleküle wie bei ihrer Verbindung mit Wasserstoff, aber dennoch werden dieselben Sauerstoff-Moleküle in den zwei Fällen so verschieden wie die Luft, welche wir atmen (O+4N), und das Wasser, welches wir trinken (H2O). Bleiben Sie dran!

Kyrie eleison.