Hl. Paulus

„Universitäten“-Gegenmittel – I.

„Universitäten“-Gegenmittel – I. on August 7, 2010

Nun gut, Eure Exzellenz,“ höre ich einige Eltern sagen, „dann sind also die „Universitäten“ ein Ödland. Allerdings müssen Sie nach Ihrer Abrechnung mit ihnen doch zugeben, daß fast alles andere in der heutigen Umgebung ebenfalls ein Ödland ist. Was sollen wir unseren Kindern dann bieten? Gottes Gebot verbietet uns, unrechtmäßige Mittel zur Verhinderung ihrer Ankunft einzusetzen. Also kommen sie. Und dann?“

Die schnelle Antwort lautet: In einer Welt, die schlimmer ist als je zuvor, müssen alle zum Himmel strebenden Seelen heldenhafter sein als je zuvor – allerdings wird auch ihre Belohnung entsprechend größer sein als je zuvor.

Papst Pius XII. sagte, daß die Welt zu seiner Zeit schlimmer sei als zur Zeit Sodom und Gomorrhas – und dieser Papst starb 1958! Was würde er heute erst sagen? Seine Nachfolger-Päpste waren mit demselben Problem konfrontiert – und verrückten auf dem Zweiten Vatikanum einfach „die Torpfosten,“ um nicht weiterhin ständig verurteilen zu müssen. Damit haben sie es sich leicht gemacht. Doch das Ausschalten der Alarmglocke ist eben nicht dasselbe wie das Löschen des Feuers! Heute brennen Kirche und Welt lichterloh, und zuallererst müssen die Eltern das Problem überhaupt erkennen, d.h. die extreme Gefahr für das ewige Seelenheil ihrer Kinder.

Wenn die Eltern diese Gefahr erst einmal erfaßt haben, dann wird ihr katholischer Glaube ihnen auch zeigen, daß sie nicht den billigen Weg des Konzils gehen können – oder irgendeinen anderen billigen Weg –, sondern den heldenhaften und schweren Weg. „Wir erreichen den Himmel nicht auf Federbetten,“ sagte der Hl. Thomas Morus. Und unser Herr sagte: „Wenn einer mir nachfolgen will, so verleugne er sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.“ (Mt. 16,24) und: „Wer aber ausharrt bis ans Ende, der wird gerettet werden.“ (Mt. 24,13). Die Eltern müssen sich über eines klar werden: Wenn es Helden bedarf, um ihre Kinder retten zu können, dann werden die Eltern eben zu Helden. Denn zu diesem Punkt gilt das Sprichwort: „Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.“ Wenn also die elterliche Liebe erst einmal den Willen bekommt, dann findet sie auch einen Weg – inner- und außerhalb des Zuhauses.

Für außerhalb des Heimes werden die „Eleison Kommentare“ der nächsten Woche Alternativen zur „Universität“ behandeln. Was das Innere des Heimes betrifft, so wird jeder Priester, der etwas taugt, den Eltern als ersten Schritt empfehlen, beständig den Familienrosenkranz zu beten; und als zweiten Schritt, das Television-Gerät hinauszuwerfen, das ein Tabernakel der Welt, des Fleisches und des Teufels ist. Vermitteln Sie dem Herzen und Verstand der Kinder vom frühesten Alter an ein lebendiges Familienleben und eine lebhafte Diskussion über alle Dinge unter der Sonne. Denn zu dem Zeitpunkt, wo Kinder das Universitätsalter erreicht haben, ist ihre Form normalerweise schon gegossen – zum Guten oder Schlechten. Wenn ein Knabe in einem wahrhaft lebendigen Elternhaus aufgewachsen ist, welches durch das Gebet in Richtung Himmel gehoben wird, dann wird die schlimmste „Universität“ ihm keinen allzugroßen Schaden anhaben können. Wuchs der Knabe hingegen als „Televidiot“ auf, so wird ihm auch die beste Universität kaum in den Himmel helfen können.

Der Eleison-Kommentar 158 sagte übrigens nicht, daß die Eltern ihren Burschen grundsätzlich nicht auf eine „Universität“ schicken und dies bezahlen sollen, sondern daß sie zuvor sehr genau darüber nachdenken mögen. Wenn die Eltern gut nachdenken, während ihr Knabe noch jung ist, sollte ihnen ihr Glaube vermitteln, wie sie ihr Leben zuhause ändern müssen – ohne lange damit zu warten. Der Hl. Paulus schreibt (1. Kor. 2,9), dabei Isaias (64,4) zitierend, daß der Himmel jede Anstrengung unendlich Wert ist, weil er die kühnsten menschlichen Vorstellungen unendlich übertrifft.

Kyrie eleison.

Wiederherstellung der Vaterschaft

Wiederherstellung der Vaterschaft on Mai 22, 2010

Es ist heutzutage leicht, den Eltern vorzuhalten, sie wüßten nicht, wie man Kinder erziehen soll. Anstatt Vorwürfe zu machen, helfen wir besser all jenen, die sich für die Erkenntnis interessieren, woher das Problem der Entfremdung ihrer Kinder rührt. Das Problem ist in gewisser Weise so majestätisch groß wie Gott, denn es entspringt just der allgemeinen Ablehnung und Verneinung Gottes durch die moderne Welt.

Die menschliche Familie ist eine kleine Gesellschaft, welche im wesentlichen aus dem Vater, der Mutter und den Kindern besteht. Nun sagt uns der gesunde Menschenverstand, daß jede menschliche Gesellschaft ein Oberhaupt braucht, um zu funktionieren. Wenn kein Oberhaupt lenkt noch befiehlt, dann verliert eine Gesellschaft ihre Führung und fällt auseinander. Deswegen hat eine Fußballmannschaft ihren Kapitän, ein Unternehmen seinen Geschäftsführer, ein Land seinen König oder Präsidenten, eine Stadt ihren Bürgermeister, eine Feuerwehr ihren Kommandanten, eine Armee ihren General, eine Universität ihren Rektor, ein Gericht seinen Richter, und so weiter und so fort.

Zuvörderst braucht die Familie einen Vater, weil sie nicht nur irgendeine menschliche Gesellschaft ist, sondern die grundlegendste und natürlichste aller menschlichen Gesellschaften, denn die Familie stellt das Grundmodell aller anderen Gesellschaften dar. Das liegt daran, daß in keiner anderen Gesellschaft die Bande, welche die Glieder miteinander verbinden, so tiefgehend natürlich sind wie jene Bande zwischen Ehemann und Ehefrau, sowie zwischen Eltern und Kindern. Ebenfalls ist in keiner anderen Gesellschaft so offensichtlich, daß das Oberhaupt die Glieder sowohl umsorgen als auch befehligen muß. Befiehlt ein Vater allerdings ohne Fürsorge, so leidet die Familie unter seiner Härte. Umsorgt er hingegen ohne zu befehlen – was heute häufiger vorkommt -, so leidet die Familie an seiner Weichheit. Somit ist die Vaterschaft der Familie das Modell jeder menschlichen Autorität. Aus diesem Grunde (vergleiche EC 145) steht das Vierte Gebot – Vater und Mutter zu ehren – an oberster Stelle jener sieben Gebote, welche die Beziehungen in der menschlichen Gesellschaft regeln.

Nun stammt die Vaterschaft der Familie, wie jede Vaterschaft respektive Autorität, von Gott dem Vater ab. Der hl. Paulus sagt: „Daher beuge ich meine Knie vor dem Vater unseres Herrn Jesus Christus, von dem jede Vaterschaft im Himmel und auf Erden ihren Namen hat“ (Epheser 3,14–15). Anders formuliert sagt uns das Wort Gottes, daß die Natur jeder Vaterschaft in der menschlichen Familie und jeder obersten Führung in einer menschlichen Gesellschaft von der Vaterschaft Gottvaters abstammt – denn der „Name,“ d.h. das Wort, drückt die Natur oder das Wesen des Dinges aus. Folglich leuchtet es ein, daß in jeder Welt, die Gottvater hinauswirft – wie es die unsere tut -, der Name und das Wesen der Vaterschaft aus unserem Bewußtsein verschwinden und jedwede Vaterschaft und Autorität in unserem Leben untergraben werden.

Ihr Familienväter, führt Eure Familien zu Gott! Stellt Euch selber unter Gott, so daß Eure Ehefrauen und Kinder sich umso leichter unter Euch stellen können. Der hl. Paulus sagt, „Ich möchte aber, daß ihr wisset, daß das Haupt eines jeden Mannes Christus ist; Haupt des Weibes ist der Mann, und das Haupt Christi ist Gott“ (1. Korinther 11,3). Seid dem Eheweib und den Kindern ein männliches Vorbild davon, wie man sich sowohl natürlich als auch übernatürlich dem lieben Gott unterwirft. Dann darf unsere wahnsinnige Welt tun, was sie will – doch wenigstens Ihr werdet das Beste für die Familie tun, die Gott Euch anvertraut hat.

Ratschläge für Knaben werden in einem anderen „Eleison Kommentar“ folgen, so Gott will.

Kyrie eleison.