P. Joseph Pfeiffer

Transatlantischer Widerstand

Transatlantischer Widerstand on Dezember 7, 2013

Eine Reise im Spätherbst führte mich in verschiedene Zentren der katholischen Widerstandsbewegung von Kanada, den Vereinigten Staaten von Amerika und Mexiko. Mein Eindruck ist, daß die Widerstandsbewegung zwar zahlenmäßig schwach, jedoch stark im Glauben ist. Somit hat sie gewiß eine Zukunft. Einmal mehr wiederholt sich die Geschichte von einem kleinen treuen Überrest. Denn bei Gott zählt schließlich nicht die Quantität, sondern die Qualität.

Die einst katholischste Provinz von Kanada namens Québec wurde durch das Zweite Vatikanum verwüstet. Nach dem Konzil errichtete die Priesterbruderschaft St. Pius X. in Montreal und Lévis, nahe der Stadt Québec, wichtige Traditionszentren. Doch heute sind die Traditionskatholiken von Lévis gespalten, weil die glaubensstarken Seelen den gefährlichen Kurs der Piusbruderschaft in Richtung Neukirche durchschauen. Diese Spaltung unter den Traditionskatholiken ist gewiß eine Schade, doch muß der Glaube an erster Stelle kommen; dies begreifen jene Seelen, welche begnadet sind, der Widerstandsbewegung sich anzuschließen. Sie hat die Zukunft, welche die Neukirche nicht mehr besitzt.

Von großer Bedeutung für die Zukunft der Widerstandsbewegung in den USA ist die Priesterseminar-Initiative von Hw. Pater Joseph Pfeiffer in Kentucky, welche sechs Seminaristen beherbergte, als ich Anfang November durchreiste. Die Tatsache, daß Pater Pfeiffer unter den heutigen irrsinnigen Umständen eine andere Art von Priesterausbildung anvisiert, kann ich nur bewundern. Überall in den USA sind bereits Internierungslager vorbereitet worden für alle „Rebellen,“ welche der neuen Weltordnung sich ernsthaft widersetzen werden. Somit scheint der Plan durchaus sinnvoll zu sein, künftige Priester durch Auswendiglernen des Katechismus und der Geschichte der Hl. Schrift zu formen, als ob für Kinder geschrieben. Haben denn die klassischen Seminare der Piusbruderschaft viele Priester hervorgebracht, welche stark genug im Glauben sind, um heute die Notwendigkeit des Widerstands zu erkennen? Zu viele „gute“ Priester folgen heute einfach dem Lauf, genau wie sie es taten nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil.

In Texas sprach ich vor einer Versammlung rechter Patrioten, welche seit vielen Jahren um eine Zeitung namens Spotlight sich scharten, heute Freie Amerikanische Presse genannt ( American Free Press ), um ihr Land gegen Anti-Patrioten zu verteidigen. Gewiß sind längst nicht alle von ihnen Katholiken, aber alle begreifen, daß die Politik ihres Landes ein ernsthaftes Problem darstellt. Jedenfalls lauschten sie aufmerksam auf mein Argument, wonach die Politik lediglich ein Ausfluß der Religion bzw. des Mangels an Religion ist, und daß die einzige Lösung in der Rückkehr zum Katholizismus liegt.

Ein ehemaliger Bruderschaftspriester von Chile, Hw. Pater René Trincado, baut im Norden Mexikos blühende Widerstandskapellen auf, welche ich in Chihuahua und Saltillo besuchte. Außerdem dürfte bald eine weitere Widerstandskapelle in Guadalajara entstehen, einer größeren Stadt, welche während des berühmten katholischen Aufstandes der Cristeros in den 1920er-Jahren im Mittelpunkt stand. Genaugenommen ist die heutige Widerstandsbewegung eine unorganisierte und spontane Aufstand von traditionellen Katholiken überall auf der Welt. Ihr Sinn für den wahren Glauben reagiert instinktiv auf den Wechsel in Richtung Amtskirche, welcher von der Spitze der Piusbruderschaft auferlegt wird. Die stark gewollte Einheit der Rückkehr zu dieser Neukirche ist eine Einheit im Selbstmord des Glaubens.

Meine letzter Halt war Mexiko-Stadt, Schauplatz von Hernán Cortés’ berühmter militärischer Eroberung Mexikos im Jahre 1521. Noch ruhmreicher ist die religiöse Eroberung des Landes durch die Erscheinung Unserer Lieben Frau in Guadalupe zehn Jahre danach, welche sozusagen über Nacht ein nagelneues katholisches Land hervorbrachte. Bis heute zieht ihr Schrein Millionen von Pilgern an. Derselbe Instinkt für den wahren Glauben läßt einen weiteren ehemaligen Bruderschaftspriester, Hw. Pater Hugo Ruiz, nun etwas errichten, was gewiß bald ein wichtiges Widerstandszentrum in der Hauptstadt seines Landes sein wird.

Kurz gesagt mag die Welt zwar ins Chaos stürzen und die Piusbruderschaft ihren Widerstand gegen diesen Sturz aufgeben, aber ein Überrest an Seelen durchschaut das Spiel und ergreift Maßnahmen zur Bewahrung des Glaubens. Vielleicht wird dieser Überrest in den Untergrund gehen müssen, aber vertschwinden wird er keinesfalls.

Kyrie eleison.

Wachsender Widerstand

Wachsender Widerstand on April 20, 2013

Von einer dreiwöchigen Reise zur westlichen Seite des Atlantiks zurückgekehrt, kann ich folgendes berichten. Der aus der Umarmung mit dem apostatischen Rom resultierende Zusammenbruch der Priesterbruderschaft St. Pius X. führt zu wachsendem Widerstand. Es ist zwar eher ein qualitativer denn ein quantitativer Widerstand, doch bekanntlich folgt die katholische Quantität stets der katholischen Qualität und nicht umgekehrt. Die Traditionskatholiken sind bewußt im Unklaren darüber gelassen worden, was zwischen Rom und der Bruderschaft vorgeht. Doch so wie die Katholiken langsam herausgefunden haben, wie sehr die katholische Religion in Gefahr ist, so reagieren auch eine gewisse Anzahl guter Menschen ernst und entschlossen.

Zunächst und zuvörderst besuchte ich im Norden Brasiliens die religiöse Gemeinschaft von Hw. Jahir, bestehend aus ungefähr einem Dutzend Ordensbrüdern. Diese haben sich in der Nähe der Stadt Salvador niedergelassen, wo Hw. Jahir viele Jahre lang Pfarrer war. Weil Hw. Jahir aus der Neukirche geflohen ist, sieht er auch die kritische Situation der Neubruderschaft sehr klar. Er gründete auf Basis des wahren Glaubens eine eigene Gemeinschaft. Wir können uns leicht vorstellen, daß bereits in wenigen Jahren einige seiner Männer tapfere Priester werden, welche diesen wahren Glauben aufrechterhalten. Einem dieser Männer spendete ich die Tonsur und die ersten beiden niederen Weihen. Anschließend brach ich in Richtung Süden auf, wo ein weiterer brasilianischer Priester bekannt wird für sein treues Festhalten an der Tradition, so wie Erzbischof Lefebvre diese verstand.

Die Rede ist vom Benediktiner Dom Thomas, Prior eines Klosters in den Bergen nahe von Neu-Freiburg hinter Rio de Janeiro, das Dom Gérard in den 1980iger Jahren als Niederlassung seines traditionellen Benediktinerkloster gründete. Das Mutterkloster in Frankreich hatte er bereits in den 1970iger Jahren gegründet, mit Ermutigung und Unterstützung von Erzbischof Lefebvre. Als allerdings letztgenannter im Jahre 1988 Bischöfe weihte, brach Dom Gérard mit ihm, nahm sein Kloster in die Neukirche mit und überquerte den Ozean, um dasselbe mit dem brasilianischen Kloster zu machen.

Dabei allerdings stieß Dom Gérard auf den Widerstand von Dom Thomas. Dieser zwar noch junge Mönch hatte zuvor bereits ausgiebig vom berühmten brasilianischen Laienkatholiken Gustavo Corçao über die Verkehrtheit der Neukirche gelernt. Mit Unterstützung von Erzbischof Lefebvre und mithilfe guter Laien stand Dom Thomas gegen Dom Gérard auf und rettete das Kloster in Brasilien für die Tradition. Durch einen solchen Schlagabtausch gestählt, überrascht es deswegen heute nicht so sehr, daß auch Dom Thomas die Situation sowohl der Neukirche als auch der Neubruderschaft sehr klar erkennt. In einem Zelt, welches vor dem kleinen Kloster für die Besucher der Karwochen-Feierlichkeiten aufgestellt worden war, zelebrierten wir mit wenigen Priestern, aber mit allem Wesentlichen versehen die Gründonnerstags-Ölweihmesse. Das Kloster kann diese Öle nun in diesem Jahr Priestern zur Verfügung stellen, besonders solchen, welche durch die Neubruderschaft von der Versorgung abgeschnitten werden können.

Sodann flog ich nach Norden zum Besuch von drei weiteren Widerstandszentren, welche von den tapferen Priestern Joseph Pfeiffer und David Hewko errichtet worden sind. In der Nähe von Connecticut, in New Jersey und in Minnesota spendete ich jeweils die Firmung und hielt für jene Katholiken Konferenzen ab, welche bezüglich des Geschehens in der Neubruderschaft mißtrauisch geworden sind. Diese Katholiken stellten wirklich gute Fragen, die wahrheitsgemäße Antworten verdienten.

Gute Nachrichten auch für die Wohltäter in Euroland: Die St. Marcel Initiative verfügt nun über ein in Frankreich basiertes Konto mit einer RIB- und IBAN-Nummer, um Spenden in der Eurowährung annehmen zu können. Sie können eine Banküberweisung durchführen innerhalb von Frankreich mittels der folgenden RIB-Nummer: ***** ***** *********** **; und außerhalb von Frankreich mittels der folgenden IBAN-Nummer: **** **** **** **** **** **** ***. Die St. Marcel Initiative konnte jüngst eine interessante und dringend benötigte Hilfe an das Kloster von Dom Thomas leisten. Er bedankt sich bei allen Wohltätern dieser Initiative.

Kyrie eleison.