Eleison Kommentare

Professor Drexel – II

Professor Drexel – II on Januar 11, 2020

Wie für viele andere vorgebliche Botschaften vom Himmel gilt auch in diesem Fall: Wenn jemand behauptete, der Kern der Professor Drexel von 1970 bis 1977 übermittelten Botschaften stehe bereits im Neuen Testament, nämlich „Selig seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen schmähen und verfolgen; es wird euch im Himmel wohl belohnt werden“ (Matthäus V, 11–12), so hätte er vollkommen recht. Würde er jedoch hinzufügen, solche Botschaften seien nicht nötig, weil sie ja bereits im Evangelium stünden, so wäre dies ein schwerwiegender Irrtum. In den siebziger Jahren begann die moralische Folter vieler guter Katholiken, die von den Priestern von Vatikan II zwischen ihrem katholischen Glauben und ihrem katholischen Gehorsam hin- und hergerissen wurden. Deshalb musste Unser Herr Seelen wie Prof. Drexler immer wieder verkünden, dass es Seine eigenen Priester war, die Ihn verraten hatten.

In der Tat: Die Katholiken, die 400 Jahre lang durch ihren Gehorsam gegenüber dem glaubenstreuen Konzil von Trent (1545–1563) gerettet worden waren, konnten anfangs einfach nicht begreifen, dass derselbe Gehorsam dem vom Glauben abgefallenen Zweiten Vatikanischen Konzil (1962–1965) nicht mehr gebührte. Nun, wo das Jahr 2020 angebrochen ist, hat Erzbischof Lefebvres Treue gegenüber dem unveränderlichen vorkonziliären Glauben und der traditionellen Messe ausreichend Zeit gehabt, um die Tradition in der gesamten Kirche einigermassen wiederherzustellen, auch wenn dieser Kampf noch längst nicht zu Ende ist. Aber im Jahre 1970 war es – ausser für sehr wenige Seelen – schlicht und einfach unbegreiflich, dass der katholische Papst sowie viele seiner Bischöfe und Priester auf die Zerstörung der Kirche hinarbeiten würden. Darum die Notwendigkeit von Botschaften wie jener vom 3. Juli 1970, die Unser Herr Professor Drexel (nach dessen glaubwürdigen Angaben) zukommen liess:

„Seid also guten Mutes und lasst euch nicht entmutigen von der Unruhe und der versuchten Zerstörung Meiner Kirche, noch von der Untergrabung der Ordnung der Welt. Wohl sind Satan und alle dämonischen Mächte am Werk wie nie zuvor in der Geschichte der Menschheit und der Kirche! Aber ist nicht durch das Eingreifen Gottes und das Wirken des Heiligen Geistes ein Werk entstanden, das mehr als jedes andere Werk die Engel, die übernatürlichen Mächte und die guten Geister auf den Plan ruft! Dieses Werk ist göttlichen Ursprungs! Alle Getreuen Meiner Kirche mögen in Ruhe und Festigkeit in die Zukunft schauen und in die Zukunft gehen. Satan wird wüten, und seine grössten Helfer sind die innerlich und äusserlich vom Glauben und ihrer Weihe abgefallenen Priester.

Doch Maria, die Unbefleckt Empfangene, die nie von Sünde berührt wurde, wird siegen. Mag auch die Schar derer, die standhaft sind und Mir, Meinem Kreuz und dem Geheimnis Meiner Gegenwart in Leib und Blut die Treue und die Liebe bewahren, kleiner werden: der Glaube und das Gebet, das Bekenntnis und die Hoffnung, die Liebe in Wahrheit, werden am Ende triumphieren. Die Stürme mögen toben! In der sichtbaren Natur können Felsen bersten und Dämme brechen – GOTT IST GRÖSSER; DIE WAHRHEIT IST STÄRKER; DIE GNADE IST REICHER; DARUM WIRD DER FELS, DEN ICH GEGRÜNDET HABE, BIS AM ENDE BESTEHEN.

Denselben Geist atmen die Worte der Botschaft vom 5. März 1971 an Professor Drexel:—

Nochmals sage Ich euch: Laßt euch nicht beirren durch die gegenwärtige Bedrohung Meiner Kirche von innen und außen! Von innen sind es die ihrer Berufung und der Gnade untreu gewordenen Diener Gottes ( . . . ) Es sind die Priester und die Theologen, wie sie sich nennen; Priester, die Mich verlassen, Mich verraten, Mich verfolgen. Ihre Zahl mehrt sich ( . . . ) Nie, seitdem Ich sichtbar unter den Menschen gewandelt bin, war die Not Meiner einen und wahren Kirche so groß wie in der Gegenwart, und diese Not wächst.

Doch verzaget nicht! Mag auch die Herde, von der Ich als der Göttliche Gute Hirte sprach, klein werden: Die Kirche, die Ich gegründet und in Petrus mit einem Felsen verglichen habe, werden weder äußere, noch innere Feinde zu zerstören vermögen. Ihr aber und alle Seelen, die dir vom VATER geschenkt wurden, fahret fort im Schaffen für die Kirche, für den Glauben und für die Seelen! Die euch zu Helfern geworden sind, werden von ihrem Wohltun Segen ernten, einen Segen, mit dem nichts in der Welt in Vergleich kommt.

Kyrie eleison.

Professor Drexel – I

Professor Drexel – I on Januar 4, 2020

Während die Krise der Kirche und der Welt von Jahr zu Jahr mit unverminderter Schärfe ihren Fortgang nimmt, mag es zu Beginn eines weiteren neuen Jahres angebracht sein, sich auf Botschaften unseres Herrn aus den frühen siebziger Jahren zurückzubesinnen. Damals begannen viele gute Katholiken zusehends unter der Verwirrung und dem Kummer zu leiden, in die die neue Religion, welche das 1965 zu Ende gegangene Zweite Vatikanische Konzil ihnen aufgenötigt hatte, sie gestürzt hatten. Zu diesen Opfern von Vatikan II zählte Pater Albert Drexel (1889–1977), ein angesehener Philologieprofessor aus dem österreichischen Voralberg und zugleich ein zutiefst gläubiger katholischer Priester, dem unser Herr seit 1922 am ersten Freitag jedes Monates mit einer Botschaft erschien, um seinen Glauben zu leiten.

Allerdings hielt Prof. Drexel die Botschaften erst ab 1970 schriftlich fest und sammelte sie bis zu seinem Tode, nach dem sie in einem noch heute erhältlichen kleinen Buch mit dem Titel „Der Glaube ist mehr als Gehorsam“ veröffentlicht wurden. Kein Katholik ist verpflichtet zu glauben, dass dies die Worte unseres Herrn selbst sind, aber die vom ersten Freitag jedes Jahres stammenden Botschaften aus den Jahren 1970–1977 sind für viele Schafe, die in ihnen die Stimme ihres Herrn und Meisters erkennen, für sich schon ein hinreichender Beweis für ihre Richtigkeit. Als Beispiel sei hier die Botschaft vom 5. März 1976 angeführt, in welcher der Satz „Der Glaube ist mehr als Gehorsam“ steht, nach dem Prof. Drexlers Buch benannt wurde. Gerade zu jenem Zeitpunkt erreichte seinen Gipfel der Streit zwischen dem Glauben an die wahre Kirche und dem Gehorsam gegenüber der falschen Kirche:—

„Dunkel erscheint dir die Zukunft. Dein innerstes Ringen um die wahre Erkenntnis und den Weg in der Verwirrung ist Mir nicht unbekannt geblieben. So will Ich dir Licht geben. Mein treuer Sohn Marcel (Erzbischof Marcel Lefebvre), der so sehr um des Glaubens willen leidet, befindet sich auf dem wahren Wege. Er ist ein Licht und eine Säule der Wahrheit, die von vielen Mir geweihten Priestern verraten wird. Der Glaube ist mehr als Gehorsam. Darum ist es Mein Wille, dass das Werk der Erziehung von Theologen zu Priestern im Geiste und nach dem Willen Meines Sohnes Marcel bestehen bleibt und zur Rettung Meiner einen und wahren Kirche eine starke Hilfe wird.

„Der Geist der Welt ist in die Kirche eingebrochen, und der Geist Gottes ist aus den Herzen vieler gewichen, die berufen waren, diesen Geist zu verkünden. Nun reden sie von anderen Dingen und verlieren sich in die Schliche und Schlingen Satans ( . . . ) Dieser Geist ist auch in die Orden und in die Klöster eingedrungen; denn ihre Bewohner, Mönche und Nonnen, haben den Geist ihres Gründers verloren und verlassen. Sie sind dem Volk und der Welt zum Ärgernis geworden. Sie haben nicht nur die Liebe zu Meiner heiligsten Mutter, sondern auch die Ehrfurcht vor Meiner Sakramentalen Gegenwart verloren. Stattdessen predigen Mönche von den Dingen der Welt und dem Wohlleben, und Ordensschwestern reden nimmermehr von den heiligen Engeln, viele auch nicht mehr von der heiligsten Jungfrau und Mutter Maria. Es gibt Orte der Stille und des Gebetes, besondere Heiligtümer, an denen Maria, Meine Mutter und Mutter der Gnade, verehrt wird.“

Vielleicht mutet diese Botschaft aus dem Jahre 1976 ein wenig überholt an, weil der Unterschied zwischen den Früchten von Vatikan II und jenen Erzbischof Lefebvres angesichts der seither verflossenen Zeit vielen Seelen klargemacht hat, wo der wahre Geist Gottes zu finden ist. Nichtsdestoweniger wird Gottes wahre Kirche auch weiterhin von modernistischen Wölfen im Schafspelz zerrissen, und viele Seelen sind nach wie vor der Versuchung ausgesetzt, vom wahren Glauben und der wahren Kirche abzufallen. Mögen sie folgende Mahnung vom Neujahrstag 1971 – die in einer der vielen Botschaften an Pater Drexel steht – beherzigen:

„Eine dunkle Wolke liegt über Meiner heiligen Kirche. Immer mehr wächst die Verwirrung; immer mehr Priester werden ihrer Berufung, ihrer Sendung und ihrer Gnade untreu ( . . . ) Während die Saat der Bösen und der Gottlosen in Verderbnis enden wird, wird die Saat der Gläubigen zu einer reineren und schöneren Kirche erblühen. Wohl denen, die die Stunde verstehen, in Meiner Liebe bleiben, Meine Mutter bekennen, den Spuren der Heiligen folgen und der Führung durch die Engel vertrauen: sie werden im Dunkel leuchten, im Sturm nicht wanken und in der Prüfung nicht zerbrechen! . . .”

Kyrie eleison.

Sprecht Klartext!

Sprecht Klartext! on Dezember 28, 2019

Kennzeichnend für die grossen Geister der Vergangenheit ist, dass sie über grosse Dinge nachdachten, worunter – explizit oder implizit – Dinge zu verstehen sind, die mit Gott in Verbindung stehen, und wenn sie tatsächlich grosse Geister waren, kann ihr Denken nicht rein destruktiv gewesen sein. Ein solcher Geist war sicherlich Englands Shakespeare. Als Katholik empfand er Schmerz darüber, dass der Abfall seines Landes vom katholischen Glauben gerade zu dem Zeitpunkt, wo er seinen schöpferischen Höhepunkt erreichte, um das Jahr 1600 herum, endgültig vollzogen war. Doch diese Zuwendung Englands zum Protestantismus bedeutete, dass er, wenn er nicht gehängt, ausgeweidet und gevierteilt werden wollte, seine katholische Botschaft in verklausulierter Form verbreiten musste, wie Clare Asquith in ihrem anno 2005 erschienenen Buch „Shadowplay“ bewiesen hat, in dem sie sich mit Shakespeares Schaffen auf unvergleichlich höherem Niveau auseinandersetzt als englische „Patrioten“ und die Zwerge der Literaturkritik es tun.

Dies sei anhand eines Beispiels veranschaulicht. Im Anhang des Buchs findet sich eine Analyse von Shakespeares Sonnet 152, in dem Frau Asquith aufzeigt, wie sich hinter dem vordergründigen Hinweis auf eine Frau, die der Dichter kannte, von der ersten bis zur letzten Zeile eine zweite, vollständig verschiedene Bedeutung verbirgt, die für ihn als Schriftsteller, der seine Landsleute hätte warnen müssen, dies jedoch nicht tat, weitaus schwerer ins Gewicht fällt. Hier die 14 Zeilen des Sonnets; es schliesst sich eine Deutung seiner hintergründigen Botschaft an:

Daß ich dich lieb’ ist Meineid; weißt du: doch
Zwiefach meineidig du, mir Liebe schwörend,
Brachst mit der Tat dein Bettgelübde, noch
Den neuen Liebesbund in neuem Haß zerstörend!
Doch ich, der zwanzig Eide bricht, wie könnt’ ich
Dir zwei verübeln? Lüg’ ich doch weit mehr;
Und was ich schwören mag, mißhandelt dich beständig:
Mein bestes Wort machst du bedeutungsleer.
Denn ich beschwur mit teuern Seelenschwüren
Dein teures Lieben, deine Güt’ und Treu;
Ich lieh der Blindheit Augen, dich zu zieren:
Verleugnen mußten sie, daß wahr ihr Zeugnis sei:
    Denn ich schwur, du sei’st schön: o grober Trug,
    Natur zu lästern mit so schnödem Lug!

Du weisst, ich breche ein Versprechen, indem ich dich liebe, doch indem du schwörst, dass du mich liebst, brichst du zwei Versprechen: Du hast dem Bett deines Gatten entsagt, bist dann zu ihm zurückgekehrt („neuer Liebesbund“), nur um ihn abermals zu verraten („neuer Hass“). Doch warum zeihe ich dich, zwei Eide gebrochen zu haben, wenn ich zwanzig Eide breche? Der grössere Meineidige bin ich, denn zu deinem eigenen Schaden habe ich Eid um Eid auf deine Güte („teures Lieben, Güte und Treu“) geschworen, während ich doch genau wusste, dass du nicht gut bist. Somit habe ich geschworen, dass du sehr freundlich bist, sehr liebevoll, sehr wahrheitsliebend, sehr beständig, und um dich in ein gutes Licht zu stellen, gab ich vor zu sehen, was ich nicht sah; oder ich schwur, nicht zu sehen, was mein Auge erblickte. Denn ich schwur, du seist gut. Welch furchtbarer Meineid meinerseits, wo das doch so unwahr ist!

Interessanterweise ergibt der Text des Sonnets in seiner verborgenen Bedeutung – als Anspielung auf das seinem Glauben untreu gewordene England – mehr Sinn als in seiner vordergründigen, der sich auf Shakespeares untreue Geliebte bezieht. Das „Fröhliche England“ war der katholischen Kirche 900 Jahre lang treu gewesen. Durch die 1534 erlassene Suprematsakte Heinrichs VIII. („mit der Tat ) brach England die Ehe („Bettgelübde“) gegenüber der katholischen Kirche und erkor den Protestantismus zu seinem Buhlen. Unter Mary Tudor wandte es sich 1553 wieder dem Katholizismus zu („neuer Liebesbund“), beging jedoch 1558 unter Elisabeth I. erneut Ehebruch („neuer Hass“ [auf die katholische Kirche] ). Doch Shakespeare (1564–1616) zeiht sich selbst einer noch viel schlimmeren Untreue, denn all diese Jahre hindurch hat er England mit seinen abtrünnigen Tudor-Königen immer wieder verherrlicht („dich zu zieren“), beispielsweise in seinen historischen Dramen, und zwar zu Englands Schaden („misshandelt dich beständig“), denn als Katholik wusste er sehr wohl, dass der Protestantismus den Untergang des „Fröhlichen Englands bedeuten würde. So kam es denn auch!

Und heute? Das Muster wiederholt sich: Mehr als 1900 Jahre lang waren die Katholiken treue Ehepartner der wahren Kirche, doch mit Vatikan II (1962–1965) folgte die grosse Masse von ihnen schlechten Führern, die sie zu offener oder versteckter Buhlerei mit der modernen Welt verleiteten („brachst mit der Tat dein Bettgelübde“). Dann führte Erzbischof Lefebvre (1905–1991) viele von ihnen wieder in den Schoss der wahren katholischen Kirche zurück („neuer Liebesbund“ bzw. Erneuerung des alten Glaubens und der alten Liebe), aber seine Nachfolge an der Spitze der von ihm 1979 gegründeten Priesterbruderschaft St. Pius XII. verfielen, von „neuem Hass“ auf die vorkonziliäre Wahrheit erfüllt, abermals ehebrecherischen Gelüsten nach einer Wiedervereinigung mit Konzilsrom.

Und die Moral von der Geschicht? Alle Shakespeare-Bewunderer und alle Katholiken unter uns müssen Klartext sprechen und mit aller Deutlichkeit festhalten, dass es in Pachamama-Rom einen Greuel gibt, den wir verabscheuen müssen.

Kyrie eleison. „In Rom,“ so sprach der Erzbischof, „wird bald der Glaube ganz verschwinden.

Drum müssen Katholiken eine neue geistige Heimat finden.“

Zwei Bischöfe

Zwei Bischöfe on Dezember 21, 2019

Seitdem im Sommer und Herbst 2012 klar wurde, dass zwei der drei Bischöfe, die der Priesterbruderschaft St. Pius X. angehörten, hinsichtlich deren Beziehungen zu Rom nicht mehr dieselbe Position vertraten wie noch am 7. April jenes Jahres in ihrem Brief an das Hauptquartier der Bruderschaft, fragen sich deren Anhänger – Priester und Laien – nach den Gründen für diesen Gesinnungswandel. Die wenigsten waren – oder sind – der Ansicht, der Kurswechsel der Bischöfe sei eine Frage von Personen oder Persönlichkeiten gewesen. Da der erwähnte Brief nachdrücklich davor warnte, von der Linie Erzbischof Lefebvres abzuweichen, der Kontakte mit einem unbekehrten Rom klar abgelehnt hatte, deuteten die meisten den neuen Kurs der beiden Bischöfe als das, was er war, nämlich ein Einknicken vor der veränderten Taktik des Generaloberen, die sich als „Kontakte vor der Bekehrung“ zusammenfassen lässt. Doch da sich das konziliäre Rom zwischen 1988 und 2012 kaum verändert hatte – es sei denn zum Schlechteren –, warum haben die zwei Bischöfe dann ihre zuvor hochgehaltenen Prinzipien über Bord geworfen?

Die Frage ist bis zum heutigen Tag von unverminderter Bedeutung. Was gewinnt die Bruderschaft für den Glauben – und nicht etwa der Glaube für die Bruderschaft! – durch freundliche Kontakte mit den Konzilsrömern, die nach wie vor fanatisch an der Ökumene von Vatikan II festhalten, bis hin zur Verehrung des Papstes für die Pachamama-Götzenbilder in den Gärten des Vatikans selbst? Eines scheint sicher: In den letzten 20 Jahren hat die Bruderschaft ihre Zukunft auf Gedeih und Verderben mit dieser Freundschaft verknüpft, und nun plötzlich auf letztere zu verzichten, liefe auf das Eingeständnis hinaus, dass die während dieser 20 Jahre betriebene Politik ein grosser Fehler gewesen ist. Deshalb kann die Bruderschaft, die dringend neue Bischöfe für ihr weltweites traditionalistisches Apostolat benötigt, nicht nach freiem Ermessen traditionalistische Bischöfe auswählen und weihen, weil diese den Konzilsrömern sicherlich missfallen würden. Aus diesem Grund schulterten die beiden Bischöfe anno 2012 ein schweres Kreuz, das mit jedem Jahr noch drückender wird: Sie trugen emsig dazu bei, die Bruderschaft in eine Sackgasse zu treiben, mit dem Ergebnis, dass es dieser im Jahre 2019 verwehrt bleibt, ihre eigenen Bischöfe zu haben, obwohl sie nicht ohne solche auskommen kann.

In jüngster Vergangenheit sind Informationen zugänglich geworden, die einiges Licht auf den Entscheid der beiden Bischöfe werfen, dem Grundsatz des Erzbischofs „Bekehrung vor Kontakten,“ zu dem sie sich eben noch bekannt hatten, untreu zu werden. Was Bischof de Galarreta betrifft, so haben wir erfahren, dass er fast unmittelbar nach der Publizierung des Briefs vom 7. April im Internet dem Hauptquartier der Piusbruderschaft seine Aufwartung machte, um sich gegenüber dem Generaloberen für dessen Veröffentlichung zu entschuldigen und sich ausdrücklich von diesem Schritt zu distanzieren. Doch wie konnte er sich von der Veröffentlichung distanzieren, ohne zugleich den Inhalt zu missbilligen? Allem Anschein nach war seine Besorgnis, die Publizierung des Schreibens könnte zur sofortigen Implosion der Bruderschaft führen, grösser als seine Furcht, dessen Inhalt könnte die Sackgasse entlarven, in die sich die Bruderschaft verrannt hatte, und ihre Abkehr von der Linie des Erzbischofs, der den Glauben unerschütterlich verteidigt hatte, in grellem Licht erscheinen lassen. War das Überleben der Bruderschaft für ihn wichtiger als dasjenige des Glaubens?

Bischof Tissier de Mallerais brauchte wesentlich länger, um – bildlich gesprochen – seine Unterschrift unter den Brief zurückzuziehen, doch Anfang 2013 war es klar, dass auch er diesen Schritt tatsächlich vollzogen hatte. Einem Freund erteilte er folgende bischöfliche Belehrung: Roms Bekehrung kann nicht von einem Tag auf den anderen erfolgen. Eine offizielle Anerkennung wird uns dazu befähigen, weit effizienter als bisher vom Inneren der Kirche aus zu wirken. Wir brauchen Geduld und Takt und dürfen die Dinge nicht überstürzen, um die Römer nicht aus der Fassung zu bringen, die unsere Kritik des Konzils auch weiterhin nicht goutieren, aber wir setzen uns Schritt für Schritt durch – ist dies nicht das, was die Heiligen taten? Wir müssen auch in Zukunft Skandale anprangern und das Konzil attackieren, aber wir müssen intelligent genug sein, um die Denkweise unserer Gegner zu verstehen, zu denen immerhin auch der Mann auf dem Stuhl Petri gehört. Bischof Fellays Politik ist nicht wirklich gescheitert: Am 13. Juni 2012 wurde nichts unterschrieben, und in den letzten 17 Monaten ist nichts Katastrophales, nichts Aufsehenerregendes geschehen. Ein paar Priester haben uns aufgrund mangelnder Vorsicht und fehlenden Urteilsvermögens verlassen, was ich bedauerlich finde, aber das war ganz und gar ihre eigene Schuld. Kurzum, versucht anderen mehr und euch selbst weniger zu vertrauen. Schenkt euer Vertrauen der Bruderschaft und ihren Führern. Alles ist gut, was gut endet. Das sollte der Geist eurer nächsten Entscheidungen und Schriften sein.

Soviel zu den Gründen, die den Bischof dazu bewogen, seinem Freund Linientreue gegenüber Bischof Fellay ans Herz zu legen. Doch haben Bischof de Galarreta oder Bischof Tissier de Mallerais oder Bischof Fellay die Beweggründe des Erzbischofs zum Abbruch der Kontakte mit den Konzilsrömern vollumfänglich begriffen? Unterschätzen sie nicht alle drei aufs gröblichste die beispiellose Krise, die durch den fortlaufenden Verrat der Konzilsprälaten an der Wahrheit und am Glauben hervorgerufen worden ist? Wie kann ein Kompromiss in Fragen der Doktrin oder rein menschliches Politisieren mit Rom diese vorapokalyptische Krise lösen?

Kyrie eleison.

Die Jugend Erhebt Sich

Die Jugend Erhebt Sich on Dezember 14, 2019

Wo immer komplizierte und umstrittene Ideen der Öffentlichkeit unterbreitet werden, bedarf es einer klassischen propagandistischen Technik, um die Aufmerksamkeit der Menschen auf ein eindrückliches Bild zu lenken, das gemeinsam mit der neuen Botschaft in ihrem Geiste haften bleiben wird. Diese Rolle war sicherlich den Pachamama-Statuen zugedacht, die bei der kürzlich durchgeführten Bischofssynode in Rom von Anfang bis Ende im Mittelpunkt standen. Der Zweck der Synode bestand angeblich darin, dem Papst Ratschläge für die Zukunft der katholischen Kirche zu erteilen. Der Papst selbst hielt fest, dass es sich um Statuen der Mutter Erde handelte, in anderen Worten, um heidnische Götzenbilder. Ohne jeden Zweifel haben sie die Aufmerksamkeit mancher Katholiken erweckt. Ein junger Österreicher und sein Freund warfen fünf davon in den Tiber. Das Interview, das er anschliessend John-Henry Westen von „Life Site News“ gewährte, war in höchstem Masse erbaulich und verdient es „inmitten der Düsternis, die uns umgibt,“ hier wiedergegeben zu werden, wenn auch wie üblich in abgekürzter und leicht modifizierter Form. Alexander Tschugguel ist 26 Jahre alt, hat im Sommer dieses Jahres geheiratet und lebt im Zentrum von Wien.

Was hat Sie dazu bewogen, die Götzenbilder aus der Kirche zu entfernen? Haben Sie an die möglichen Folgen für sich selbst gedacht?

Ich und meine Frau interessierten uns für die Synode. Wir besuchten die Kirche, wo Gegenstände aus dem Amazonasgebiet ausgestellt waren. Ich erkannte die Pachamama-Statuen sofort als Götzenbilder, die einen Verstoss gegen das Erste Gebot darstellen. Mein Beweggrund war einfach – sie aus der katholischen Kirche entfernen und das Heidentum aus dem katholischen Gotteshaus bannen. Bezüglich der Folgen habe ich nie daran gedacht, was für Auswirkungen die Entfernung der Statuen für mich haben könnte. Eine wirklich schwerwiegende Folge unserer Taten ist, nicht in den Himmel zu kommen. Im Vergleich hierzu war diese Tat für mich nicht zu viel.

Könnten Sie uns vielleicht etwas über Ihr Leben im katholischen Glauben erzählen?

Ich wurde erst Katholik, als ich im Alter von 15 Jahren vom Lutheranismus konvertierte. Je mehr ich mich mit dem katholischen Glauben beschäftigte, desto schöner wurde er. Ich kann mir nicht mehr vorstellen, kein Katholik zu sein.

Wie haben Sie sich geistig auf die Entfernung der Götzenbilder vorbereitet ?

Mit sehr intensivem Gebet. Jeden Tag viele Rosenkränze und wenn möglich eine tägliche Messe. Wir beteten bis zu dem Augenblick, wo wir die Kirche betraten, um die heidnischen Statuen daraus zu entfernen, und auch während wir dies taten. Die geistige Vorbereitung gab den Ausschlag . Ohne das Gebet wäre die Tat unmöglich gewesen.

Fürchteten Sie sich vor den Behörden, davor, das Gesetz zu brechen, wegen der Götzenbilder möglicherweise in eine Konfrontation verwickelt zu werden?

Wir haben keinen Streit gesucht, sondern wollten einfach die heidnischen Standbilder aus der Kirche entfernen. Wir betraten die Kirche unmittelbar nach ihrer Öffnung, um eine Konfrontation zu vermeiden. Wir stahlen nichts für unseren persönlichen Gebrauch und suchten keine Publizität. Für den Fall, dass man uns gerichtlich zur Verantwortung ziehen sollte, vertrauten wir auf unsere Ruhe und auf das Gebet, um für die Folgen gerüstet zu sein.

Wie reagierten Sie später, als der Papst als Bischof von Rom sich für Ihren Umgang mit den Statuen entschuldigte?

Erstens nannte er sie „Pachamama,“ was beweist, dass sie tatsächlich Götzen sind. Zweitens haben wir nicht gegen die Menschen Amazoniens gehandelt, sondern für sie, damit sie zur wahren katholischen Religion finden. „Heiliger Vater, bitte verstehen Sie uns. Wir wollen einfach keine Götzenbilder in der Kirche haben. Wir wollen, dass die Kirche Jesus Christus sowie der kirchlichen Tradition folgt.“

Viele Menschen werden einwenden, sie hassten Papst Franziskus schlicht und einfach.

Ich würde den Papst niemals hassen. Ich will niemanden hassen. Er braucht unsere Gebete und unsere demütige Hilfe jeden Tag, um es für ihn leichter zu machen, uns zu verstehen. Wenn die Synode einberufen wurde, um ihm zu helfen, warum dürfen Laien ihm dann nicht auch helfen?

Ihre Tat hat zahlreichen Gläubigen Mut gemacht. Selbst hochrangige Prälaten nannten Ihr Vorgehen „heldenhaft.“

Ich fühle mich geschmeichelt, aber es ging uns nie darum, uns als Helden aufzuspielen. Wir wollten nur tun, was in den Augen Gottes richtig ist. Das Erste Gebot verbietet es, sich vor einem Standbild jeder Art zu verbeugen. Genau diese Verbeugung erfolgte jedoch in den Gärten des Vatikans.

Sie haben die Synode verfolgt. Was möchten Sie zu ihr und zu ihrem Ausgang sagen?

Sie hat verkündet, sie werde sich mit längst geregelten Fragen wie verheirateten Priestern und Frauenpriestern beschäftigen. Das hat mich misstrauisch gemacht. Dann rückte der gesamte politische Aspekt der Synode in den Mittelpunkt – es war eine grosse Mischung von falschen Ideen und Politik. Doch diente die Synode vorgeblich nicht lediglich dazu, den Papst zu beraten? Jetzt heisst es, ihre Beschlüsse müssten in die Praxis umgesetzt werden, etwa in Deutschland. Die Menschen müssen es begreifen: Hinter der Synode stand die globalistische Agenda.

Sie haben gehandelt! Was raten Sie anderen jungen Menschen wie Ihnen, damit sie ebenfalls handeln?

Besucht die nächstgelegene traditionelle Kirche. Betet immer und immer wieder den Rosenkranz. Lest, um die Philosophie und Geschichte der Kirche kennenzulernen. Sprecht mit Verwandten, mit Angehörigen eurer Gemeinde, mit Freunden. Nehmt dabei kein Blatt vor den Mund! Tretet Vereinigungen bei, die sich für das Leben und die Familie einsetzen; helft eurem Priester, und so weiter . . .

Kyrie eleison.

Buchempfehlungen

Buchempfehlungen on Dezember 7, 2019

Der 25. Dezember nähert sich mit Riesenschritten, und möglicherweise gibt es eine ganze Menge von Lesern, die an einen Wettlauf um Geschenke beteiligt sind. In diesem Jahr ist in englischer Sprache viel Lesestoff in Buchform veröffentlicht worden, wobei es sich teils um Erstausgaben, teils um Neuauflagen handelt; dies sollte Katholiken, die der Vernebelung ihres Geistes Widerstand zu leisten wünschen, dabei helfen, ihre Seelen zu retten. Im folgenden werden vier Einzelbücher oder Bücherreihen angeführt, und weiter unten die verschiedenen elektronischen Adressen, bei denen sie käuflich erworben werden können. (Keine dieser Schriften kann bei persönlichen Adressen von Bischof Williamson bestellt werden.) Zunächst die Bücher, in alphabetischer Reihenfolge:

“AS WE ARE?” von Sean Johnson, der die Entwicklungen innerhalb der Priesterbruderschaft St. Pius X. jahrelang mit Argusaugen verfolgt hat. Die sogenannte „Widerstandsbewegung“ wirft der Bruderschaft vor, sich von der Politik „Bekehrung vor Kontakt“ abzuwenden, welche sie von Erzbischof Lefebvre (1905–1991) geerbt hat, während die Bruderschaft diese schwerwiegende Abkehr von den Prinzipien des Erzbischofs in Abrede stellt. In seinem Buch „As we are?“ liefert Johnson eine Fülle von Beweisen einschliesslich zahlreicher Internetquellen dafür, dass die Bruderschaft dem Kurs des Erzbischofs schon vor langem untreu geworden ist, weil seine Nachfolger den ganzen Schaden, den das Konzil und die Konzilsrömer angerichtet haben, niemals so klar erkannt haben wir er. Eine Pflichtlektüre für jeden Katholiken, der ernstlich Klarheit darüber gewinnen will, ob die Bruderschaft vom rechten Pfade abkommt oder nicht.

“ELEISON COMMENTS” von Bishop Williamson, in drei Bänden, Nr. 1–200, 201–400 sowie 401–600. Diese drei Bände umfassen die Gesamtzahl der jeweils samstags erscheinenden „Kommentare,“ vom Zeitpunkt ihrer in Argentinien erfolgten Lancierung im Internet bis zur zweiten Januarnummer dieses Jahres in Broadstairs, England. Sie beleuchten eine Vielzahl von Gebieten – Philosophie, Geschichte, Politik, Kunst, Musik, Theologie –, doch liegt ihr Wert wohl vor allem darin, dass sie all diese Themen in der Perspektive des katholischen Glaubens verbinden. Sie sind nicht unfehlbar, argumentieren jedoch schlüssig, und wer ihre Argumentation verfolgt, wird weniger an geistiger Unklarheit leiden.

“RECTOR’S LETTERS”, ebenfalls von Bischof Williamson, die Briefe in vier Bänden, die er von 1983 bis 2003 jeden Monat als Rektor des Seminars der Priesterbruderschaft St. Pius X. in den USA schrieb, als er noch Mitglied dieser Organisation war. Sie sind die Vorgänger der „Eleison-Kommentare,“ doch jeweils doppelt so lang wie letztere, da sie nicht wöchentlich, sondern allmonatlich erschienen. Sie dokumentieren die Geschichte der Bruderschaft während vieler ihrer besten Jahre, und analysieren den Irrsinn unserer Zeiten beharrlich im unvergänglichen Lichte Gottes und Seiner einzigen wahren Kirche. Wenn in diesen „Briefen“ und „Kommentaren“ eine erhebliche Zahl von Seelen durch die Gnade Gottes ihren Weg zu Gott trotz aller Verwirrungen unseres dunklen Zeitalters wieder gefunden hat, so sei Gott dafür gedankt.

“VOICE of the TRUMPET” von Dr. David White, Professor im Ruhestand der US Naval Academy in Annapolis, Maryland, ist eine einbändige Biographie seines langjährigen Freundes Bischof Williamson, die 1940 beginnt und erst vor einigen Jahren endet. Nur der erste der vier Teile des Buchs ist eine Biographie im engen Sinne des Wortes. Die anderen drei Teile erzählen die Geschichte des unablässigen Kampfes, den der Bischof gegen die moderne Kirche und Welt führt, in jenem höchst originellen, aber volkstümlichen Stil, der einzigartig für den wackeren Schriftsteller ist, dessen Stärken insbesondere in seinem unerschütterlichen Glauben und seiner tiefen Kenntnis der Weltmusik und –literatur wurzeln; diese Kenntnis befähigt ihn dazu, die Kirche unseres Herrn und die moderne Welt miteinander in Beziehung zu setzen. Auch dieses Buch sei jedem Katholiken empfohlen, der gerne tobt – oder denkt!

Diese Bücher sind bei folgenden Buchhändlern oder Verlagen erhältlich (in alphabetischer Reihenfolge):

Amazon.com für As we are?”, ”Letters” und ”Trumpet”.

Catholic Action Resource Center für ”As we are?”, ”Eleison Comments” und ”Trumpet”

ChantCD.com für ”As we are?”

Stmarcelinitiative.com für ”Letters” und ”Trumpet”.

Kyrie eleison.