Eleison Kommentare

Abkommen ist da

Abkommen ist da on Juli 12, 2014

Am 13. Dezember letzten Jahres trafen der Papst und Bischof Fellay, Generaloberer der Priesterbruderschaft St. Pius X., sich kurz im Haus Santa Marta , wo der Papst derzeit lebt. Offiziell bestreitet die Bruderschaft, daß dieses Treffen bedeutsam gewesen sei. Doch der italienische Kommentator Giacomo Devoto, welcher einiges über die Vorgehensweise Roms weiß, argumentiert, daß dieses Treffen der Beweis für das Erreichen eines Abkommens zwischen Rom und der Bruderschaft sei (siehe bitte www.unavox.it). In aller Kürze:—

Am Morgen des 13. Dezember 2013 trafen Bischof Fellay und seine beiden Assistenten als Obere der Bruderschaft die Oberen der Ecclesia Dei -Kommission. Dies geschah auf Einladung von Msgr. Guido Pozzo, welchen der Papst in diese Kommission zurückberufen hatte, um die problematische Beziehung zwischen Rom und der Bruderschaft zu betreuen. Es wurde im offiziellen Bruderschaftsmagazin DICI behauptet, daß dieses Treffen lediglich „informell“ gewesen sei. Devoto hingegen weist darauf hin, daß selbst ein informelles Treffen nicht stattgefunden haben kann ohne eine zuvorige Reihe diskreter Kontakte, um den öffentlichen Bruch der Beziehungen vom Juni 2012 zu reparieren. Außerdem, so Devoto, sei ein solches Treffen die notwendige Voraussetzung für ein „formelles“ Treffen.

Jedenfalls begaben nach dem morgendlichen Treffen Msgr. Pozzo, Msgr. di Noia und die drei Bruderschaftsoberen sich zum Haus Santa Marta , wo der Papst gerade zu Mittag aß. Als er nach dem Essen aufstand, eilte Bischof Fellay zu ihm hin und beide tauschten öffentlich ein paar Worte aus; dann küßte Bischof Fellay den Ring des Papstes (oder kniete für den Segensempfang hin, so der römische Vatican Insider ). Wiederum spielte DICI die Begegnung als ein Zufallstreffen mit spontanem Austausch von Höflichkeiten herunter. Devoto hingegen erklärt auf einleuchtende Weise, daß selbst eine „zufällige“ Begegnung nicht ohne vorheriges Wissen und Genehmigung durch den Papst stattgefunden haben kann.

Laut Devoto ist darüber hinaus ein solches Treffen in der Kunst der Diplomatie ein fein säuberlich berechnetes Eisbrechen mit sehr dehnbarer Auslegung; entworfen, damit es so viel oder so wenig bedeuten kann, wie der jeweilige Beobachter will. Auf der einen Seite fand die höfliche Begegnung zwischen Papst und Bischof für alle sichtbar an einem öffentlichen Ort statt, welcher von wichtigen Neukirchen-Offiziellen gut besucht wird, so daß die Begegnung als päpstliche Unterstützung verstanden werden konnte für das beim morgendlichen Treffen mit der Kommission Besprochene. Auf der anderen Seite hingegen konnten sowohl Rom als auch die Bruderschaft plausibel abstreiten, daß die Begegnung eine über den Austausch von Höflichkeiten hinausgehende ernste Bedeutung gehabt habe.

Als dann im neuen Jahr die ersten Gerüchte zu zirkulieren begannen, stritt DICI monatelang ab, daß ein Abkommen zwischen Rom und der Bruderschaft ein Thema sei. Erst am 10. Mai 2014 gab DICI dann zu, daß überhaupt ein Treffen zwischen dem Papst und Bischof Fellay stattgefunden hatte, und spielte dieses Ereignis so herunter, daß Devoto dies als sicheres Zeichen für das private Erreichen eines Abkommens deutet. (Das zynische Sprichwort besagt, daß in der modernen Politik etwas erst dann als zutreffend gewertet werden kann, wenn es abgestritten wird.)

Das Hauptproblem für den Papst und Bischof Fellay ist nun nicht, wie sie zu einem Abkommen gelangen können – welches beide sowieso wollen –, sondern wie sie ihren jeweils linken bzw. rechten Flügel zur Annahme des Abkommens bringen können. Dieses Problem wird allerdings für beide Seiten täglich kleiner, weil die Bruderschaft als einst glorreiche Verteidigerin des Glaubens zur unrühmlichen Neubruderschaft wird. Wievele Neukirchen-Bischöfe fürchten denn die Neubruderschaft noch als Gefahr für ihre Neukirche? Und wieviele Bruderschaftspriester sind noch davon überzeugt, daß ein Abkommen mit Rom katastrophal ist, insbesondere, wenn ihnen gesagt wird, daß „sie nichts ändern müssen“? Ein solches Abkommen braucht eigentlich nicht mehr verkündet zu werden, denn in manchen Herzen und Köpfen ist es bereits da.

Kyrie eleison.

Kardinal Pie – II

Kardinal Pie – II on Juli 5, 2014

Das Zitat Kardinal Pies von letzter Woche (siehe EC 363) geht direkt so weiter:

„In einer solchen äußersten Not und bei einem so verzweifelten Stand der Dinge, wo das Böse eine Welt übernommen hat, welche bald in Flammen verzehrt wird, was sollen da alle echten Christen tun, alle guten Menschen, alle Heiligen, alle Menschen mit einem Funken an Glauben und Mut? Angesichts einer Situation, welche unmöglicher ist als je zuvor, werden sie mit einer aus dem leidenschaftlichen Gebet gezogenen doppelten Kraft, sowie durch Taten und durch furchtloses Kämpfen sagen: Vater unser, der du bist im Himmel, geheiligt werde dein Name, wie im Himmel also auch auf Erden, zu uns komme dein Reich, wie im Himmel also auch auf Erden! Wie im Himmel also auch auf Erden.Diese Worte werden sie noch murmeln, wenn der Boden unter ihren Füßen nachgibt.“

„Wie einst nach einer fürchterlichen militärischen Niederlage der gesamte römische Senat und die Staatsdiener aller Ränge vor die Tore eilten, um den geschlagenen Konsul zu treffen und ihm zu gratulieren, daß er an der römischen Republik nicht verzweifelt war, so ähnlich werden auch der Senat des Himmels, alle Engelchöre und alle Ränge der Seligen kommen, um die edelmütigen Athleten des Glaubens in Empfang zu nehmen, welche in einer hoffnungslos wirkenden Lage immer noch gehofft und bis zum bitteren Ende gekämpft haben werden.“

„Dann wird jenes unmögliche Ideal, welches die Auserwählten aller Altersgruppen hartnäckig anstrebten, endlich Wirklichkeit werden. Bei seinem zweiten und letzten Kommen wird der Menschensohn sein Königtum über diese Welt seinem Vater übergeben und die Macht des Bösen wird für immer in die Tiefen des Abgrundes geworfen werden; und wer sich geweigert hatte, an Gott angepaßt und mit ihm verbunden zu werden durch Jesus Christus im Glauben, in der Liebe und durch Wahrung des Gesetzes, der wird in die Kanalisation des ewigen Unrates geschleudert werden. Und Gott wird leben und herrschen für immer und ewig, nicht nur im Einssein von seiner Natur und in der Gemeinschaft von den drei göttlichen Personen, sondern auch in der Fülle des Mystischen Leibes seines fleischgewordenen Sohnes und in der Erfüllung der Einheit mit den Heiligen.“

Liebe Leser, wir sehen deutlich, daß Kardinal Pie trotz all der Dunkelheit in seinen Zukunftsvisionen kein Schwarzseher war. Obwohl er die menschliche Hoffnungslosigkeit der Situation, in welche die Menschheit sich selber begab, klar erkannte, unterschied er dennoch mit derselben Klarheit die menschliche von der göttlichen Betrachtung: während die Masse der Menschen im 19. Jahrhundert dem Allmächtigen Gott trotzte und sich selber zu Schachfiguren des Teufels und zu Futter für seine schreckliche Hölle machte, wurde nichtsdestotrotz zur selben Zeit Gottes erhabene Absicht erfüllt, die auserwählten Seelen, welche ihn zu lieben und ihm zu dienen wählten, in den Himmel zu bringen. Wahrlich gilt, daß „denen, die Gott lieben, alles mitwirkt zum Guten“ (Römerbrief 8,28).

Im Jahre 2014 könnten wir leicht Gottes Absicht aus den Augen verlieren, wenn wir auf zu menschliche Weise auf all das Böse starren, welches um uns herum voranschreitet. Doch Gottes Absicht besteht nicht darin, die Zivilisation zu retten, wenn der Mensch darauf besteht, sie zu zerstören. Gottes Absicht ist, durch seinen Sohn Jesus Christus die Seelen in den Himmel zu bringen, und diesem Zweck kann durchaus der Zusammenbruch der Zivilisation und aller irdischen Bestrebungen und Hoffnungen dienen, wenn dadurch der Mensch gezwungen ist, sein Herz und seinen Verstand wieder über irdische Betrachtungen emporzuheben. Gott erschuf uns weder nur für dieses kurze Erdenleben noch für diese korrupte Welt. „Denn wir haben hier keine bleibende Stätte, sondern nach der künftigen suchen wir.“ (Hebräer 13,14).

Kyrie eleison.

Kardinal Pie – I

Kardinal Pie – I on Juni 28, 2014

Kardinal Pie (1815–1880) war ein großer Kirchenmann Frankreichs im 19. Jahrhundert, sowie ein großer Verteidiger des Glaubens gegen jenen Liberalismus, welcher seit der Französischen Revolution (1789) die Welt aufzufressen begann. Der Hl. Papst Pius X. hatte seine Schriften auf dem Nachttisch liegen und las sie ständig. Das hintergründige Verständnis des Kardinals für die Hauptideen, welche die moderne Welt antreiben, half Pius X. zweifellos, für die dem Untergang geweihte katholische Kirche eine 50jährige Atempause – von sagen wir 1907 bis 1958 – zu erreichen.

Sagte ich dem Untergang geweiht? Die katholische Kirche kann doch gar nicht untergehen. Gewiß, denn einerseits wird sie durch den Schutz Gottes bis zum Ende der Zeit bestehen bleiben (Matthäus 28,20). Doch anderseits wissen wir anhand des Wortes Gottes, daß zu diesem Zeitpunkt kaum noch Glaube auf der Welt vorhanden sein wird (Lukas 18,8), und den Mächten des Bösen erlaubt werden wird, die Heiligen zu besiegen (Apokalypse 13,7). Das sind zwei wichtige Zitate, welche wir im Jahre 2014 besser im Kopf behalten, denn alles um uns herum spricht dafür, daß die Nachfolger Christi auf eine scheinbare Niederlage nach der anderen gefaßt sein sollten, wie z.B. den Abfall der Priesterbruderschaft St. Pius X. Zitieren wir, was Kardinal Pie bereits vor 150 Jahren zu diesem Thema schrieb:—

„Laßt uns kämpfen und hoffen selbst in einer hoffnungslos wirkenden Lage. Diese Worte sage ich den kleingläubigen Christen, den Sklaven der Popularität, den Verehrern des Erfolges und jenen, welche bereits beim kleinsten Anzeichen des Übels erschaudern. Angesichts dessen, wie sie sich fühlen, bitten wir Gott, daß ihnen die Qualen des Weltendes erspart bleiben mögen. Ist dieses Ende nah oder fern? Kein Mensch weiß es, und auch ich wage keine Spekulation. Doch eines ist gewiß, je näher wir dem Ende der Welt kommen, desto mehr werden die niederträchtigen und betrügerischen Menschen die Oberhand gewinnen. Auf Erden wird der Glaube kaum mehr gefunden werden – dies bedeutet, daß er fast vollständig aus allen irdischen Institutionen verschwunden sein wird. Und die Gläubigen werden kaum mehr sich trauen, ihren Glauben öffentlich oder in der Gesellschaft zu bekennen.

Das Abspalten, Trennen und Scheiden der Staaten von Gott, was der Hl. Paulus für ein Erkennungszeichen der Endzeit hält, wird Tag für Tag zunehmen. Die Kirche wird, auch wenn sie stets eine sichtbare Gesellschaft bleibt, immer stärker auf die Größenordnung von Einzelpersonen und Heimen reduziert werden. Als sie begann, sprach die Kirche vom Eingesperrtsein und verlangte nach mehr Lebensraum. Doch nun, da sie ihrem irdischen Ende entgegengeht, wird auf jedem Zentimeter ihres Weges sie Rückzugsgefechte führen müssen, umzingelt und von allen Seiten eingekeilt. So sehr sie zu Anfangszeiten sich ausbreitete, so sehr wird nun versucht werden, sie in ihrer Ausdehnung zu beschneiden. Am Ende wird die Kirche scheinbar eine regelrechte Besiegung erleiden, und dem Tier wird erlaubt werden, Krieg gegen die Heiligen zu führen und sie zu überwältigen. Die Unverfrorenheit des Bösen wird ihren Höhepunkt erreichen.“

Das sind prophetische Worte, Tag für Tag stärker zutreffend und gewiß unangenehm einzugestehen, jedoch in der Hl. Schrift verankert. Ein kluger Anglikaner (Bischof Butler) sagte im 18. Jahrhundert einmal: „Die Dinge sind, wie sie sind. Ihre Folgen werden sein, wie sie sein werden. Warum sollten wir dann versuchen, uns etwas vorzumachen?“ Beachten wir bei den Worten des Kardinals besonders, wie er die Unmöglichkeit betont, den Glauben in einer über das Heim hinausgehenden Größenordnung zu verteidigen. Nicht jedermann wird zustimmen, daß wir diesen Punkt bereits im Jahre 2014 erreicht haben. Ich wünschte, dies wäre so, doch müßte ich erst davon überzeugt werden, wie man mit zerbrochenen Menschen eine ganzheitliche Gesellschaft aufbauen kann. Betrachten wir den Gegensatz von uns demokratischen Bürgern von heute zum römischen Zenturio aus dem Evangelium, welcher eine Befehlskette verstand und die Autorität unseres Herrn für eine Selbstverständlichkeit hielt (Matthäus 8,5–18). Wie unser Herr diesen Offizier lobte!

Haben wir Geduld. Nächste Woche erfahren wir, wie der Kardinal auf das von ihm Vorhergesehene reagierte – gewiß hatte er keineswegs vor, aufzugeben.

Kyrie eleison.

Dickens in Broadstairs

Dickens in Broadstairs on Juni 21, 2014

Einige Freunde haben mich gefragt, wie ich das Haus finde, welches wir kürzlich in der Grafschaft Kent im Südosten Englands für den sogenannten „Widerstand“ gekauft haben. Es gefällt mir gewiß; es ist geräumig und wird auf schöne Weise von Hw. Pater Stephen Abraham eingerichtet, einem Exil-Mitbruder aus der Priesterbruderschaft St. Pius X. Allein der Himmel weiß, wie er das Haus in naher und ferner Zukunft eingesetzt sehen möchte, doch derweil ist es eine herrliche Zufluchtsstätte, und nur fünf Fußminuten vom Meer entfernt, welches Gott erschaffen hat und die Liberalen nicht anrühren können.

In der Vergangenheit haben mehrere berühmte englische Künstler und Schriftsteller ebenfalls in diesem entzückenden Winkel im Nordosten Kents Zuflucht gefunden. Von den Künstlern ist der Maler Joseph Mallord William Turner (1775–1851) am bekanntesten. Er kam in London zur Welt und verbrachte dort den größten Teil seiner Schaffenszeit. Doch mit 11 Jahren lebte er für einige prägende Jahre in der Stadt Margate, vier Meilen küstenwärts-nördlich vom Kleinstädtchen Broadstairs. In Margate entdeckte Turner das Meer, dessen Lichteffekte eine lebenslange Inspiration für seine Malerei darstellten, weswegen er in seinem weiteren Leben auch häufig nach Margate zurückkehrte.

Ebenfalls in Margate, in einem Freiluft-Gartenhaus, welches noch heute am dortigen Strand steht, schuf der berühmteste englische Dichter des 20. Jahrhunderts, Thomas Stearns Eliot (1888–1965), einen wesentlichen Abschnitt des dritten Teiles seines berühmtesten Werkes „Das Wüste Land“ (englisch „The Wasteland,“ 1922). Er nutzte die Küstenstadt als Zufluchtsort vor London, wo eine unglückliche Ehe seine Gesundheit ernsthaft beeinträchtigt hatte. Zwar blieb er nicht lange in Margate, sondern fuhr dann nach Losannen in der Schweiz, wo er dank eines guten Arztes seine Erholung und sein Werk „Das wüste Land“ abschloß – aber zweifellos hatte die Margater Aussicht auf das Meer dazu beigetragen.

Ein weiterer berühmter englischer Dichter war häufiger Besucher in Ramsgate, zwei Meilen küstenwärts-südlich von Broadstairs: Samuel Taylor Coleridge. Er ist einer von fünf herausragenden englischen Dichtern der Romantik und berühmt für sein lange „Ballade vom alten Seemann“ (englisch „The Rime of the Ancient Mariner“). Er liebte es, im Meer bei Ramsgate zu baden, vielleicht auch aus Gesundheitsgründen. Jedenfalls galt für ihn, je kälter das Meerwasser, desto besser.

Doch der berühmteste von allen war der häufige Besucher von Broadstairs selber , der Schriftsteller Charles Dickens (1812–1870). Im Jahre 1837 begab er sich zum ersten Mal in die ruhige Kleinstadt, um seinen ersten Roman „Die Pickwickier“ (englisch „The Pickwick Papers“) abzuschließen. Dabei verliebte er sich so sehr in die altertümliche Küstenstadt, daß er in den 1840er- und 1850er-Jahren oft mit seiner Familie nach Broadstairs zurückkehrte, um entweder zu schreiben oder aber vom Schreiben sich auszuruhen. Und so tauchen sein Name, seine Romantitel und die Namen seiner Romanfiguren überall in dieser alten und ihm bekannten Küstenstadt auf. Der Ort ist zwar nun von viktorianischen und modernen Vororten umgeben, um nicht zu sagen erdrosselt. Dennoch feiert Broadstairs seinen berühmtesten Besucher jährlich durch ein eigenes Dickens-Festspiel im Juni.

Der im englischen glaubenstreuen Sprachraum gut bekannte katholische Literatur- und Musiklehrer Dr. David Allen White ist ein großer Dickens-Liebhaber. Weil er im Sommer durch London reist, stimmte er dem Vorschlag zu, Broadstairs zu besuchen, um am 2. und 3. August 2014 ein Wochenend-Seminar über Dickens abzuhalten. Das Seminar ist für die Öffentlichkeit bestimmt und umfaßt drei Vortragskonferenzen, eine hl. Sonntagsmesse und einen von Dr. White geleiteten Besuch im örtlichen Dickens-Museum, welches in einem Dickens bekannten und von ihm besuchten Haus eingerichtet ist. Wenn Sie an diesem Seminar teilnehmen möchten, so schreiben Sie uns bitte (unter info@dinoscopus.org). Die Teilnehmerzahl kônnte beschränkt sein, und wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Die Mahlzeiten werden zwar im Haus zur Verfügung gestellt werden, doch die Unterkunft sollte von den Teilnehmern selbst organisiert werden – und dies alles zur Haupturlaubszeit.

Dickens war zwar nicht katholisch, wurde aber von Dostojewski als „ein großer Christ“ bezeichnet. Mit Sicherheit war Dickens offen- und warmherzig, und ein hervorragender Autor.

Kyrie eleison.

Wackere Priester

Wackere Priester on Juni 14, 2014

Wie einige von Ihnen wissen, ist Hw. Pater Fernando Altamira ein junger argentinischer Priester in der Priesterbruderschaft Sankt Pius X. und arbeitet in Bogota, der Hauptstadt des südamerikanischen Kolumbien. Vor ein paar Monaten bezog der Pater öffentlich eine klare Stellung gegen den Verrat am Glauben und an der Bruderschaft von Erzbischof Lefebvre durch Bischof Fellay und seine Mannschaft im schweizerischen Menzingen. Als Pater Altamira dann sein Priorat verließ, um eine alternative Pfarrei in der Nähe zu gründen, ging ein Großteil seiner ehemaligen Schäfchen mit. Wie ich Mitte April selber beobachten konnte, ist er ein frommer, intelligenter und hart arbeitender Priester, und sehr beliebt bei den Gläubigen. Für seine Mühen wird er nun von der Priesterbruderschaft „ausgeschlossen.“

Dagegen protestierte er schriftlich bei Bischof Fellay und erklärte, daß sein „Ausschluß“ ungültig sei. Zugleich sandte er eine Kopie seines gut begründeten Protestes an einen Priesterveteran der Bruderschaft, welcher allzu gut versteht, wie die moderne Welt funktioniert, um von Bischof Fellay getäuscht werden zu können. Hier sind die weisen Kommentare des Veteranen:—

„Es ist offensichtlich, daß in der Priesterbruderschaft Sankt Pius X. ein Problem vorherrscht. Die Liberalisten haben die Kontrolle übernommen und wollen nun in die Struktur des modernistischen Rom eingebunden werden. Wie Pater Niklaus Pfluger sagte, wollen sie außerdem alle ihrer Operation Selbstmord sich widersetzenden Anti-Liberalisten ausschließen. Ein weiterer Beweis für die fortlaufende Anerkennung der Bruderschaft durch Rom sind die Kirchengebäude, welche diverse französische Bischöfe dem Bischof Fellay zur Verfügung stellen, z.B. für das Requiem von Pater Lagneau, für die Jubiläumsmesse von Pater Marziac, für die Firmungen in Korsika, bei verschiedenen Gelegenheiten die Basilika von Lourdes, usw.“

„Geheimhaltung ist der Vorgehensweise eines liberalistischen Politikers würdig, um seine Wähler zu einem Ziel zu führen, welches genau entgegengesetzt ist zu seinen Versprechungen, welche er einst gemacht hatte, um überhaupt gewählt zu werden. Durch eine Reihe von doppeldeutigen Aussagen, geschickt entworfen, um Schritt für Schritt vorwärtszukommen, bringt so ein Politiker die große Mehrheit seiner Anhänger am Ende dazu, das gegenteilige Ergebnis dessen zu akzeptieren, wovon sie anfangs überzeugt waren und womit sie begannen. Das ist Machiavellianischer Betrug, Lüge und Heuchelei – schlicht und einfach gesagt. Für den Generaloberen Bischof Fellay heiligt der Zweck die Mittel, und um sein Ziel zu erreichen, zögert er auch nicht, von Erzbischof Lefebvre wiederholt verurteilte Positionen einzunehmen. Was würde der Erzbischof über den Generaloberen und seine zwei Assistenten sagen? Daß sie Idioten sind, kindisch, einfältig und ungehorsam; daß sie die Bruderschaft in den Selbstmord führen; daß sie den Kampf für den überlieferten Glauben verraten; und daß sie die vielen von den Gläubigen durch Großzügigkeit und Opfer erbrachten Früchte den Modernisten in Rom in den Rachen werfen.“

„Die Modernisten in Rom haben nie von ihrer Forderung abgelassen, daß wir das Zweite Vatikanische Konzil und die Legitimität der Neuen Messe akzeptieren sollen. Bereits im Jahre 1975 haben der Rektor und Professoren in Ecône dem Erzbischof geraten, das Konzil anzunehmen, um die alte Messe retten zu können. Sie endeten in der Rebellion und verließen im August 1977 das Seminar. Heute gehen die drei Rädelsführer in Menzingen so weit, die Legitimität der Neuen Messe, der Luthermesse, zu akzeptieren. Sie sagen, daß das zögerliche Mitspielen der Bruderschaft unsere „neuen Freunde in Rom“ nur verärgere, während das Warten auf die Bekehrung Roms ihres Erachtens unrealistisch sei. Gewiß kann nur Gott allein diese Situation bereinigen, welche so völlig verschieden zur Situation der Kirche ist, als der Hl. Pius V. sie reformierte. Wie der Titanic-Kapitän wird auch Bischof Fellay und sein Generalhaus die Operation Selbstmord zu einem erfolgreichen Abschluß bringen. Blinde Blindenführer. Doch wer nicht blind ist, muß diesem Selbstmord widerstehen und den Glauben bewahren.“

Hätte doch die Bruderschaft mehr Priester vom Schlage eines Pater Altamira und Pater Faure!

Kyrie eleison.

Konzilskirche?

Konzilskirche? on Juni 7, 2014

Der Begriff „Konzilskirche“ drückt offensichtlich eine echte Wirklichkeit aus und meint die große Menge an Menschen und Institutionen, welche zwar selber als katholisch sich bekennen, tatsächlich jedoch immer mehr in die neue humanistische Religion des Zweiten Vatikanischen Konzils abrutschen. Das „Rutschen“ ist hier wichtig, denn der Konziliarismus, gleich Neo-Modernismus, wurde so entworfen, daß Katholiken den Anschein vom Glauben aufrechterhalten können, während sie tatsächlich seine Substanz entleeren. Im konkreten Einzelfall kann der jeweilige Katholik diesen Vorgang zwar so langsam oder schnell gestalten, wie er möchte, und er muß ihn nicht notwendigerweise zum Abschluß bringen. Doch der Konziliarismus in seiner abstrakten Form ist dem Katholizismus genau entgegengesetzt und, zum Abschluß gebracht, zerstört er den Glauben und die Kirche, wie geplant.

Dieser Vorgang ist eigentlich nicht allzu schwer zu begreifen. Doch die Liberalen an der Spitze der Priesterbruderschaft St. Pius X., welche nach einer Übereinkunft mit den Konziliaristen in Rom trachten, haben alles unternommen, um den Unterschied zwischen Konzilskirche und katholischer Kirche durcheinanderzubringen. Beispielsweise führen sie ins Feld, daß die Kirche sichtbar ist, und weil die Konzilskirche sichtbar ist, so sagen sie, daß die Konzilskirche die Kirche sei. Dabei wurde dieses Argument schon vor Jahren von Erzbischof Lefebvre als „kindisch“ verworfen (weil viele nicht-katholische „Kirchen“ sichtbar sind). Ähnlich kindisch ist das Argument, daß, weil es nur eine Kirche gibt, daher die Konzilskirche und die katholische Kirche ein- und dieselbe sein müßten (tatsächlich gibt es tausende von falschen „Kirchen“).

Nun ist die Wahrheit glücklicherweise nicht allzu kompliziert: Die katholische Kirche ist ein lebendiger Organismus, welcher sowohl göttlich als auch menschlich ist – etwa wie ihr Gründer, unser Herr Jesus Christus. Der göttliche Teil der Kirche als seine makellose Braut kann nicht verderben und auch nicht verdorben werden. Doch der aus sündigen Menschen bestehende Teil der Kirche kann teilweise verfaulen, wie jeder andere lebende Organismus auch. Zum besseren Verständnis, wie die Beziehung der Konzilskirche zur katholischen Kirche aussieht, ist das Gleichnis von einem faulenden Apfel hilfreich.

Einerseits gehört die Fäulnis zum Apfel. Denn alles Verfaulte war einst Apfel. Doch ist die Fäulnis der verdorbene Teil des Apfels, ein Parasit an ihm, welche ohne Apfel nicht existieren kann und fest an ihm kleben bleibt, bis der verfaulte Teil abfällt. Auf ähnliche Weise gehört der Konziliarismus insofern zur katholischen Kirche, als alles Konziliare einst katholisch war; doch ist er eine Verderbtheit in und ein Parasit an der Kirche, welcher ohne sie nicht existieren kann und fest an einem bestimmten Teil der katholischen Kirche kleben bleibt, bis er auch diesen Teil plangemäß zerstört hat.

Doch andererseits gehört die Fäulnis nicht zum Apfel. Denn kein Apfel existierte ursprünglich für das Verfaulen. Die Fäulnis ist die Umwandlung eines Teils des Apfels, eine Verderbtheit des und ein Parasit am Apfel, welche den Apfel zum schlechteren wandelt und in etwas sehr Verschiedenem vom Apfel endet – etwas, worüber kein normaler Mensch sagen würde, es könne gegessen werden oder es sei dem Apfel gleich. Auf ähnliche Weise gehört der Konziliarismus nicht zur katholischen Kirche, weil er eine Verderbtheit des Katholischen und ein Parasit an allem Katholischen ist. Der Konziliarismus wandelt den menschlichen Teil der katholischen Kirche zum schlechteren um und endet in etwas wesentlich Nicht-Katholischem, welches kein normaler Katholik katholisch nennen oder sich damit verbinden würde, ohne Gefahr zu laufen, den Glauben zu verlieren.

Kurz gesagt ist der Konziliarismus die Fäulnis, und die „Konzilskirche“ ein verfaulender Teil der menschlichen Seite der einzigen göttlich-menschlichen Kirche. Während die katholische Kirche bis zum Ende der Zeit existieren wird (Matthäus 28,20), bleibt in der Geschichte die „Konzilskirche“ nur eine von vielen Parasiten-„Kirchen,“ welche von dem lebt, was sie verdirbt und das verdirbt, wovon sie lebt. Sollen die verworrenen und verwirrenden Liberalisten doch dahin gehen, wo der Pfeffer wächst!

Kyrie eleison.