Eleison Kommentare

Gleichgewichts-Vorschlag

Gleichgewichts-Vorschlag on April 19, 2014

„Achtet nun darauf, daß ihr tut, wie der Herr, euer Gott, euch geboten hat; weder zur Rechten noch zur Linken sollt ihr davon abweichen!“ Diese Anweisung des Herrgotts, welche Mose an die Israeliten weiterzugeben hatte (Deuteronomium 5,32), gilt gewiß für das auserwählte Volk Gottes auch des Neuen Bundes (Römerbrief 9,25–26). Allerdings ist ihre Anwendung in unserer Zeit schwierig, weil der Hirte des Neuen Bundes geschlagen ist und die Schafe zerstreut sind (Sacharja 13,7). Ist der Papst lediglich auf so leichte Weise geschlagen, daß die Katholiken nicht zu kümmern müßten, wie sie ihm gehorchen sollen? Oder ist er vielmehr so schwerwiegend geschlagen, daß er gar nicht Papst sein kann? In jedem Fall sind die Schafe zerstreut und bleiben dies solange, bis Rußland dem Unbefleckten Herzen Mariens geweiht wird.

Derweilen scheint mir ein Brief aus der neuesten Ausgabe des Angelus, der offiziellen Publikation der Priesterbruderschaft St. Pius X. in den USA, auf die Linke abzuweichen. Der Autor des Briefes, Pater S., gibt mehrere Gründe an, warum die Bruderschaft dringend und „so schnell wie möglich in die Hände . . . des Papstes sich begeben“ sollte. Diese Punkte lauten: Erstens sei der Gedanke, daß die römischen Kirchenmänner absichtliche Zerstörer der Kirche sind, bereits stillschweigender Sedisvakantismus. Doch in Wirklichkeit brauche ich weder stillschweigender noch ausdrücklicher Sedisvakantist zu sein, um festzustellen, daß die subjektiven Absichten dieser Kirchenmänner keineswegs den objektiven Schaden schmälern, welchen sie der Kirche zugefügt haben und der Priesterbruderschaft zufügen würden, käme sie unter ihre Kontrolle. Zweitens sei es unrealistisch, wenn die Bruderschaft erst dann in die Hände der Römer sich begeben würde, wenn diese glaubensmäßig ganz konvertiert sind. In Wahrheit genügt aber schon eine einzige Häresie, um zu einem Feind des Glaubens zu werden – und der Modernismus ist eine allumfassende Häresie (siehe Pascendi des Hl. Pius X). Der zu enge Kontakt mit den Römern hat die Bruderschaftsoberen bereits verführt.

Drittens müsse die Bruderschaft so bald als möglich die Doktrin und die Praxis des wahren Glaubens an Rom zurückgeben. In Wirklichkeit entspricht ein solches Zurückgeben aber dem sprichwörtlichen Werfen von Perlen vor die Säue, selbst wenn Rom nur noch halb-modernistisch sein sollte. Viertens habe die Priesterbruderschaft bereits seit so langer Zeit ihre Distanz zu Rom geübt, daß sie riskiert, jedweden katholischen Sinn für Hierarchie, Gehorsam und Autorität zu verlieren. Doch in Wahrheit muß der wahre Glaube in sicherer Distanz zur allumfassenden Häresie gehalten werden. Wenn diese Häresie nicht meine Schuld ist, so wird Gott um meinen katholischen Sinn sich kümmern, solange ich ihm treu bleibe, und sei es für 40 Jahre oder länger in der Wüste, wie er um die treuen Israeliten sich kümmerte (Exodus – Deuteronomium). Und fünftens teile und schwäche der sogenannte „Widerstand“ den wahren Widerstand der Priesterbruderschaft gegen das konziliare Rom. In Wirklichkeit wird die Einheit auf Basis eines nicht-lehrmäßigen Abkommens zu einer Einheit des Irrtums und somit tödlich für die Bruderschaft des Erzbischof Lefebvre. Kurz gesagt hat Pater S. völlig aus den Augen verloren, wie verführerisch und tödlich der Irrtum des Modernismus für den Glauben tatsächlich ist.

Auf der anderen Seite scheint mir ein Priester, welcher nun im Meßkanon die Nennung des Papstnamens verweigert, zu riskieren, auf der rechten Seite vom Weg abzukommen. Wer die tödliche Gefahr des Modernismus für den Glauben erkennt, der sieht auch den riesigen objektiven Schaden, welchen die Konzilspäpste der Kirche zugefügt haben. Doch kann ich aufrichtig sagen, daß überhaupt nichts Katholisches mehr in ihnen vorhanden ist? Haben sie beispielsweise, wie auch Pater S. sagen könnte, nicht wenigstens noch gute subjektive Absichten? Könnte ich dann also nicht die Hl. Messe feiern in Einheit mit dem, was noch an Katholischem in diesen Päpsten verbleibt? Die Amtskirche mag todkrank sein, doch möchte ich meinerseits nicht behaupten, daß überhaupt nichts Katholisches mehr in ihr vorhanden ist. Sie ist noch nicht vollständig tot.

„In sicheren Dingen Einheit, in ungewissen Dingen Freiheit, und in allen Dingen Nächstenliebe.“

Kyrie eleison.

Frankreich-Reise

Frankreich-Reise on April 12, 2014

Erneut gibt es gute Nachrichten, diesesmal aus Frankreich. Und wieder gilt das Motto: Klasse statt Masse. Eine handvoll guter Priester sammelt sich und unternimmt Schritte, um auch in Zukunft den katholischen Glauben entlang der Linie von Erzbischof Lefebvre zu verteidigen; also zwischen Sedisvakantismus auf der rechten Seite und Konziliarismus auf . . . von oben. Dem Generalhaus der Priesterbruderschaft St. Pius X. bleibt nurmehr die Aufgabe überlassen, seine Anhänger zu entwaffnen, während ein Rest an glücklichen Priestern weiterhin ihre Kräfte sammeln, um für die nächste Stufe ihrer Verfolgung gewappnet zu sein.

Diese Beobachtung machte ich auf meiner vierten Vortragsreise, welche seit letztem Herbst in französischen Knotenpunkten stattfinden, wo katholische Laien an der antiliberalen Glaubenslehre der katholischen Päpste zwischen Pius VI. (1717–1799) und Pius XII. (1876–1958) interessiert sind. Diese Glaubenslehre war allerdings nicht neu; auch nicht zu Beginn der anderthalb Jahrhunderte, währenddessen sie ausgearbeitet worden ist. Sondern sie war lediglich jener besondere Teil aus der zeitlosen Kirchenlehre, welcher von dem Augenblick an aufgefrischt werden mußte, als die alte christliche Sozialordnung aus 15 Jahrhunderten durch die Französische Revolution im Jahre 1789 untergraben und dann ersetzt wurde.

Diese Revolution besteht aus dem freimaurerischen Liberalismus, welcher durch seinen Umsturzversuch von Thron und Altar einen Krieg gegen Gott führt. Seither erleben wir den praktischen Sturz der katholischen Throne durch die „Demokratie,“ und der katholischen Altäre durch das Zweite Vatikanum, weil dieses Konzil eine Umwandlung zur Menschenreligion ist. Erzbischof Lefebvre jedoch hielt an der Religion Gottes fest und wünschte, daß seine Seminaristen mit der konterrevolutionären Glaubenslehre der Kirche gründlich vertraut seien, damit sie inmitten einer liberalen Welt dennoch die katholische Stellung halten können. Katholische Laien, welche erkennen, wie die Priesterbruderschaft des Erzbischof geschickt in eine Neubruderschaft verwandelt wird, zeigen folglich Interesse an den päpstlichen Lehrschreiben der 150 Jahre vor dem Konzil. Auf der ersten meiner vier Vortragsreisen machte ich fünf Aufenthalte, auf der letzten Reise zwischen Ende März und Anfang April bereits neun, mit einer steigenden Tendenz. In der Tat begreifen immer mehr französische Laien, wie die Priesterbruderschaft in die Irre geführt wird.

Leider Gottes stehen immer noch allzu viele Bruderschaftspriester unter dem Bann eines Meisters der Verführung, welcher in seinem weltlichen Traum verloren ist. Einige dieser Priester traf ich nun. Während sie zweifellos gute Männer sind und gute Priester gewesen sind, welche mit offenen Augen viele Dinge erkennen, so wird doch, sobald sie diesem Verführer erneut ausgesetzt sind, ihre Sicht getrübt und ihr Wille verwirrt. Das griechische Verb „diaballein“ ist der Wortstamm des deutschen Begriffs „diabolisch“ und „Deiwel, Deibel“ (schriftdeutsch: „Teufel“), und es bedeutet „auf den Kopf stellen,“ sowie „in Verwirrung stürzen.“

Diese verwirrten Priester stehen in starkem Kontrast zu dem eingangs erwähnten halben Dutzend Priestern, welche klar sehen und entsprechend ihrer Klarsichtigkeit handeln. Nun gehört die Spannung, welche sie quälte, solange sie ihren diabolischen Oberen treu zu blieben versuchten, der Vergangenheit an. Sie sind ruhig und machen glücklich Pläne zur Fortsetzung von Erzbischof Lefebvres Werk. Pater de Mérode, der vor vielen Jahren geweiht wurde, hat auf eigenen Wunsch die Bruderschaft verlassen, ein Haus in Lourdes gekauft und ein weiteres im Südwesten Frankreichs. Diese Häuser werden als Basis dienen für ein Apostolat an vielen interessierten Seelen in der Region, sowie als Zufluchtsort für Priester, welche sich beruhigen wollen. Ich darf hinzufügen, eine ehrenvolle Seele in Lyon getroffen zu haben, welche ihre Einzimmerwohnung in dieser Stadt jedem Priester anbietet, welcher auf ähnliche Weise ein Dach über dem Kopf sucht. Zudem ist das „Widerstands“-Haus im englischen Broadstairs nun eröffnet und zum Empfang priesterlichen Besuches bereit. Einer ist bereits vorbeigekommen. Diskretion garantiert, sowiet es von uns abhängt.

Kyrie eleison.

Unwirkliche Heiligsprechung

Unwirkliche Heiligsprechung on April 5, 2014

Für den letzten Sonntag dieses Monats ist die „Heiligsprechung“ (Kanonisierung) zweier Konzilspäpste anberaumt, von Johannes XXIII. und Johannes Paul II. Viele gläubige Katholiken sind nun starr vor Angst, weil sie einerseits wissen, daß die Konzilspäpste (objektive) Zerstörer der Kirche waren und sind, und weil sie andererseits wissen, daß die Kirche Kanonisierungen als unfehlbar einstuft. Werden die Katholiken also zu glauben gezwungen sein, daß Johannes XXIII. und Johannes Paul II. Heilige seien? Das übersteigt unser Vorstellungsvermögen, doch glücklicherweise muß es das nicht.

Im August des vergangenen Jahres erwähnten diese „Kommentare“ die völlig andere Realität von „Heiligsprechungen“ der Neukirche im Vergleich zu vorkonziliaren Kanonisierungen, und daß deswegen kein Katholik die nachkonziliaren „Heiligsprechungen“ für unfehlbar halten braucht. Damit lag ich nicht falsch; doch während ich die Tatsache als solche erwähnte, erklärte ich nicht ihre Begründung – und das begründete Wissen ist stets vorzuziehen. Erzbischof Lefebvre hingegen nannte ungefähr im Jahre 1989 auf Einkehrtagen den tieferen Grund: die modernistische Zerrüttung des Geistes. Diese Begründung ist entscheidend, um die gesamte konziliare Revolution richtig zu begreifen.

Der Erzbischof sagte, daß, wie die Masse der modernen Menschen, auch die Konzilspäpste nicht mehr an eine beständige Wahrheit mehr glauben. Beispielsweise fußte die Ausbildung von Johannes Paul II. auf der Vorstellung, daß die Wahrheit sich entwickele, mit der Zeit und mit dem wissenschaftlichen Fortschritt voranschreite, usw. Weil solche Menschen die Wahrheit nicht mehr für festgelegt halten, verurteilte Johannes Paul II. im Jahre 1988 dann auch die Bischofsweihen der Priesterbruderschaft St. Pius X., weil diese Weihen einer feststehenden katholischen Tradition entspringen, anstatt einer angeblich lebendigen oder sich bewegenden Vorstellung von Tradition. Tatsächlich halten Katholiken z.B. jedes Wort aus dem Glaubensbekenntnis für unveränderlich, weil diese Worte durch den Lauf der Zeit festgeklopft wurden, um die unabänderlichen Wahrheiten des katholischen Glaubens so perfekt wie möglich auszudrücken, und durch die Päpste und Konzile der Kirche unfehlbar definiert worden sind.

Echte Heiligsprechungen sind ein weiteres Beispiel: 1) Der Papst verkündet als Papst, 2) daß diese oder jene Person ein Vorbild im Glauben und in der Moral ist, 3) ein für allemal (niemand konnte ent-heiliggesprochen werden), und 4) ein für die gesamte Kirche geltendes Vorbild. Somit erfüllten Heiligsprechungen alle vier Bedingungen einer unfehlbaren Lehre der Kirche und wurden somit auch als unfehlbar hochgehalten. Doch diese katholische Vorstellung einer unveränderlichen Wahrheit ist unfaßbar für die unklaren modernistischen Gehirne, wie jene der Konzilspäpste. Für sie ist die Wahrheit lebendig, ein sich entwickelndes und entfaltendes Lebendes, welches zur Perfektion hinaufwächst. Wie sollte ein Konzilspapst also eine unfehlbare Heiligsprechung durchführen, geschweige denn durchsetzen können?

Erzbischof Lefebvre stellte uns vor, wie ein Konzilspapst auf die Idee einer solchen Durchführung reagiert haben dürfte: „O nein! Wenn in der Zukunft sich jemals herausstellen sollte, daß die von mir heiliggesprochene Person doch nicht alle benötigten Qualitäten gehabt hatte, dann wird ein Nachfolger von mir eben feststellen, daß ich bloß eine Deklaration hinsichtlich des Tugendgrades dieser Person abgegeben habe, aber doch keine ein für allemal gültige Definition ihrer Heiligkeit.“ Und bis dahin hätte die Deklaration des „heiligsprechenden“ Papstes den Präsident der örtlichen Republik und die örtlichen Christen glücklich gemacht und den nötigen Vorwand geliefert, dies auch ausgiebig zu feiern.

Beim Nachdenken über die erzbischöfliche Erklärung sehen wir, daß sie auf ganzer Linie auf die Neukirche anwendbar ist. Das Zweite Vatikanische Konzil zeigt die Ersetzung der anspruchsvollen Schönheit von Gottes unveränderlicher Wahrheit, welche in den Himmel führt, durch eine anspruchslose Häßlichkeit von unklarer Menschenphantasie, welche in die Hölle schon führen kann, aber den Menschen vorgaukelt, an die Stelle Gottes zu rücken. Der zentrale Schritt bei diesem Vorgang ist die Abkopplung des Verstandes von der Wirklichkeit. Und wenn dieser Prozeß heute in der Form von Modernismus auf die Kirche angewandt wird, so sind die Ergebnisse so völlig verschieden zu früher, daß die neuen Realitäten auch unbedingt nach neuen Namen verlangen: Neukirche, Neuheiligsprechungen, Neuheilige, usw. Schließlich sind die Konziliaren doch stolz darauf, alles neu zu machen, nicht wahr?

Kyrie eleison.

Ersatzreligion

Ersatzreligion on März 29, 2014

Vor zwei Monaten feierte der selbsterklärte Atheist Professor Robert Faurisson in Frankreich seinen 85. Geburtstag. Diesem Professor schulden alle Theisten der wahren Religion eine große Portion Dank, denn er stellt in der heutigen Lügenwelt einen kraftvollen Verteidiger der Wahrheit dar. Ich wünschte mir wesentlich mehr Gläubige des wahren Gottes zu sehen, die Professor Faurissons Intelligenz besäßen, seine Aufrichtigkeit beim Wahrnehmen der Wahrheit, und seinen Mut, sie zu verkünden.

Ob nun beispielsweise es eine historische Tatsache ist oder nicht, daß im Dritten Reich sechs Millionen Opfer in Gaskammern vergast worden seien, so besteht Prof. Faurisson darauf, dieses Thema als eine historische Frage zu behandeln und durch Tatsachen und wissenschaftliche Erkenntnisse zu entscheiden, anstatt durch Emotionen und Gesetze. Ein höchst vernünftiges Beharren. Trotzdem sind in dieser speziellen Frage eine große Menge unserer Zeitgenossen nicht zur Vernunft zu bringen. Arbeiten ihre Köpfe noch? Jedenfalls gebührt dem Professor unser herzlicher Dank dafür, mit seinem hervorragenden wissenschaftlichen Geist eine historische Frage als eine Frage der Geschichte und nicht als etwas anderes zu behandeln.

Als etwas anderes? Ob die Sechs Millionen nun eine historische Wirklichkeit sind oder nicht, so legt der Professor dar, daß sie in jedem Fall den Status einer säkularen Religion erlangt haben. Bedarf es eines angeblich areligiösen Mannes, um das zu erkennen, was als die Hauptreligion unserer Zeit dient? Ich wünschte mir mehr Katholiken mit Köpfchen, damit sie sähen und auch sagten, was der heutige Hauptkontrahent ihrer wahren Religion ist. Über dieses Thema schrieb Professor Faurisson im Jahre 2008 einen Aufsatz, und eine kurze Übersicht davon lautet so:—

Die Sechs Millionen stellen eine Laizismus-Religion dar mit ihren eigenen Dogmen, Geboten, Verordnungen, Propheten, Hohepriestern und Heiligen: St. Anne (Frank), St. Simon (Wiesenthal), St. Elie (Wiesel). Diese Religion hat ihre eigenen heiligen Stätten, ihre Rituale und ihre Wallfahrten. Sie hat ihre Tempel und Reliquien (Seifenstücke, Berge von Schuhen, usw.), ihre Märtyrer, Helden, Wunder und wundersame Überlebende (sogar Millionen von ihnen), ihre goldene Legende und ihre Gerechten. Auschwitz ist das Golgotha dieser Religion, und Hitler ihr Teufel. Sie diktiert ihre Gesetze den Nationen. Ihr Herz schlägt in Jerusalem, mitten im „Yad Vashem“-Denkmal.

Dies ist eine neue Religion, welche seit dem Zweiten Weltkrieg einen kometenhaften Aufstieg verzeichnete. Sie hat den Westen erobert und ist daran, die Welt zu erobern. Während der Fortschritt an wissenschaftlichem Denken in unseren Konsumgesellschaften den Griff der klassischen Religion schwächte, indem er die Menschen immer skeptischer werden ließ bezüglich den Geschichten der Religionen und ihren Versprechungen, so ist die neue Religion bis zu dem Punkt gediehen, daß jeder, welcher ihr grundsätzliches Dogma bestreitet, als „Negazionist“ gebrandmarkt, aus der Gesellschaft ausgestoßen und behandelt wird wie früher nur Häretiker behandelt wurden. In der Tat ist dies eine Religion. Sie stellt heute ein wichtiges Instrument dar und, wie wir sagen können, die inoffizielle Volksreligion der gottlosen Neuen Weltordnung.

Der Professor argumentiert, daß der Erfolg dieser Religion in ihrem Rückgriff auf die der Konsumgesellschaft eigenen Werbe- und Verkaufstechniken liegt. Doch an diesem Punkt fehlt ihm die religiöse Perspektive, denke ich. Denn sicherlich erklärt der Erfolg sich vor allem aus dem Glaubensabfall der ehemals christlichen Nationen. Jesus Christus ist Gott, und wenn Gott aus der Gesellschaft hinausgedrückt wird, so hinterläßt er eine riesige Leere, welche durch etwas gefüllt werden muß. Die Beförderer dieser neuen Religion haben durch ihre Geschichte ein unvergleichliches Gespür für die Erzeugung von Ersatzreligionen. Dem sei, wie ihm wolle; ich möchte alle Gottgläubigen dazu einladen, für den ungläubigen Professor zu beten, damit er am Ende die göttliche Belohnung erhalte, welche er menschlich gesehen für seine an der Wahrheit erbrachten heldenhaften Leistungen verdient hat.

Kyrie eleison.

Wirklichsein der Arche

Wirklichsein der Arche on März 22, 2014

Wer die Möglichkeit einer weltweiten Züchtigung Gottes – wovor Unsere Liebe Frau von Akita in den 1970er-Jahren gewarnt hat – bezweifelt, möge daran denken, daß eine solche Züchtigung vor 5.000 Jahren tatsächlich stattgefunden hat und also auch wieder stattfinden kann. Wer nun bezweifelt, daß die weltweite Sintflut zur Zeit Noahs wirklich geschah, möge auf Youtube eine faszinierende 53-minütige Dokumentation aus Frankreich ansehen, namens „Arche-Noah und die Sintflut: Geschichtliche und wissenschaftliche Beweise“ (im Original: „L’Arche de Noé et le Déluge: Preuves Historiques et Scientifiques“) . Leider gibt es im deutschsprachigen Youtube-Bereich keinen entsprechenden Film über Noahs Arche, dafür umso mehr Desinformation. Die Feinde Gottes arbeiten sehr hart daran, solche sensationellen Beweise für die Wahrheit der Hl. Schrift, wie die wirkliche Existenz der Arche Noahs einen darstellt, von uns fernzuhalten.

Auf dem Berg Ararat an der türkisch-armenischen Grenze schmiegt die Arche in einer Schlucht auf ungefähr 4.600 Metern Höhe sich an die dortige Schneegrenze an. Sie ist schwer zugänglich, weil die Arche fast das ganze Jahre über mit Eis bedeckt ist. Von oben drohen zudem Lawinen, und unten am Fuße des Berges Räuber und örtliche Bürgerkriege. Der Film erwähnt die in mehreren antiken Sprachen vorhandenen identischen Berichte über die Sintflut, wo auch stets derselbe Name Noahs vorkommt, und er fährt fort mit einer langen Liste an bekannten Besuchern, welche über die Jahrhunderte die Arche besucht haben. Laut dem Film zeigen die Beschreibungen von 34 Besuchern eine bemerkenswerte Ähnlichkeit.

Die Besucherliste beginnt mit einem chaldäischen Priester ungefähr ein halbes Jahrtausend vor Christus. Sie umfaßt auch einen christlichen Bischof aus dem Jahre 360 anno Domini, sowie den berühmten Marco Polo aus dem Jahre 1269. Ein gewaltiges Erdbeben im Jahre 1840 arbeitete die Schlucht aus dem Berg heraus und zerbrach die Arche in zwei Teile, welche nun etwa 30 Meter voneinander entfernt oben auf dem Berg liegen. Auch im 19. und 20. Jahrhunderten stiegen zahlreiche Besucher zur Arche empor. Während und nach dem Zweiten Weltkrieg flogen viele US-amerikanische Piloten über den Berg und erkannten ein riesiges, menschengemachtes Boot in dunkler Farbe, welches wie eine Lastkahn geformt war. Sie alle hatten keinen Zweifel daran, hier die Arche Noahs zu sehen. In unserer Zeit im Jahre 2007 stieß eine türkische Forschermannschaft sogar in die Arche hinein und machte Filmaufnahmen, welche unabhängig vom französischen Film auch auf Youtube liegen.

Der Film schließt mit faszinierenden Spekulationen moderner Wissenschaftler und Geologen über die Wassermassen während der Sintflut, worüber die Hl. Schrift sagt, daß sie sogar die – damals – höchsten Berge noch sieben Meter unter Wasser setzten (Genesis 7,20). Besonders beachtenswert ist die Aussage der Hl. Schrift, wonach das Wasser nicht nur von oben herunterprasselte, sondern auch von unten hervorschoß (Genesis 7,11; 8,2). Der Film zitiert dafür die überzeugende Erklärung des US-amerikanischen Ingenieurs Dr. Walter Brown. Er postuliert, daß vor der Sintflut riesige unterirdische und miteinander verbundene Höhlen voller Wasser existierten, in ungefähr 800 Metern Tiefe, welche durch den starken Druck der felsigen Erdkruste, mit einer Dicke von ungefähr 16 Kilometern, komprimiert waren. Druck genug, um durch einen Riß in der Erdkruste, welcher in ungefähr zwei Stunden rund um die Erde lief, dieses Wasser von unten nach oben regelrecht explodieren zu lassen, dabei das Angesicht der Erde zu verändern und weitere Eigenarten der heute bekannten Geologie zu erklären, so Dr. Brown. Alles in allem sehr faszinierend.

Doch wie viele Menschen wollen heute wirklich wissen, daß Gott existiert, daß die Sünde Folgen hat und daß die Zerstörung der Umwelt eine Möglichkeit ist, wie unsere Sünde bestraft wird? Der Film weist auf die traurige Tatsache hin, daß trotz der vielen Archen-Besucher im späten 19. Jahrhundert die Menschen ein größeres Interesse daran hatten, mittels der Evolutionstheorie Gott loszuwerden, als an der Arche selber, welche genau auf ihn zeigt. Zugegebenermaßen versprach Gott dem Noah, die Welt nicht mehr mit Wasser zu überfluten (Genesis 9,15), doch schließt dies beispielsweise einen weltweiten Feuerregen ja nicht aus. Einen derartigen, wie ein Damoklesschwert über unseren Häuptern hängenden Feuerregen erwähnte Unsere Liebe Frau von Akita im Jahre 1973. Mit Sicherheit läuft heute weltweit die Sünde rasend schnell außer Kontrolle.

Kyrie eleison.

Widerstands Ausrichtung – I

Widerstands Ausrichtung – I on März 15, 2014

Im heutigen Katastrophenzustand von Kirche und Welt spielen unter anderem zwei zentrale Prinzipien eine Rolle: das eine ist dauerhaft und primär, das andere vorübergehend und sekundär. Dennoch sind beides zentrale Prinzipien, und ihr Zusammenspiel soll für unser Handeln den Ausschlag geben.

Das dauerhafte Prinzip lautet: „Ohne Glauben ist es unmöglich, Gott zu gefallen“ (Hebräerbrief 11,6). Denn Gott stattete alle Menschen mit einem freien Willen aus, welchen sie so benützen sollen, daß sie am Sterbetag zu Gott gelangen und für alle Ewigkeit seiner seligmachenden Schau sich erfreuen können. Diese obligatorischen Bedingungen unserer irdischen Existenz stellen ein enorm großzügiges Angebot vonseiten Gottes dar, wenn wir berücksichtigen, wie relativ wenig von unsrer Seite aus erforderlich ist (Isaias 64,4). Doch das mindeste, was wir tun können, sozusagen als ein bloßer Anfang, ist Gottes Existenz anzuerkennen. Angesichts der Güte seiner Schöpfung um uns herum ist es „unentschuldbar,“ über diese ihn nicht anzuerkennen (Römerbrief 1,20). Ohne einen wenigstens elementaren Glauben an Gott ist es folglich unmöglich, ihm zu gefallen.

Das vorübergehende Prinzip sagt, daß der Hirte geschlagen und die Herde zerstreut ist (Sacharja 13,7), wie unser Herr im Garten Gethsemane zitierte (Matthäus 26,31). Nach 4.000 Jahren wiederkehrender menschlicher Dekadenz nahm Gott eine menschliche Natur an, um eine Kirche zu gründen, welche den Menschen in den letzten 2.000 Jahren ihres Erdendaseins die Seelenrettung erlaubt. Während der ersten tausend Jahre dieser 2.000-jährigen Zeit wurde diese Dekadenz auch ernsthaft unterbrochen. Doch dann, einige Jahrhunderte später, fing die Dekadenz wieder an und stieg bis zu dem Punkt an, wo auf dem Zweiten Vatikanischen Konzil ausgerechnet die Führer von Gottes eigener Kirche –, die Päpste, auf welchen zu fußen die Kirche angelegt worden war, – sehr ernsthaft von dieser Dekadenz angesteckt wurden. Seither ist es für die Menschen sehr viel schwerer geworden, Gottes Ratschluß, wie sie ihre Seelen retten sollen, zu erkennen.

Somit haben einerseits und objektiv betrachtet seit dem Fall der Konzilspäpste die dauerhaften Heilswahrheiten keinen Deut sich geändert. Und diese Heilswahrheiten gilt es unbedingt aufrechtzuerhalten, wenn noch irgendwelche Seelen zu retten sind. Der Rum Erzbischof Lefebvres bestand nun genau darin, diese Wahrheiten gegen die gefallenen Kirchenmänner und die Welt aufrechtzuerhalten. Die Schande seiner Nachfolger wiederum liegt darin, diese Wahrheiten zu gefährden, um den gefallenen Kirchenmännern und ihrer Welt sich wieder anschließen zu können.

Andererseits und subjektiv betrachtet wird die erwähnte Schande abgemildert durch die, als Folge des Falles der Päpste, vorübergehende Verdunkelung dieser großen Heilswahrheiten. Selbst für Bischöfe ist ein klarer Blick nicht gerade einfach, wenn der Bischof von Rom nur noch verbogen sieht. Daraus folgt, daß wer durch die Gnade Gottes – und nichts anderes – klar sehen darf, ein entsprechendes Rundum-Mitgefühl mit den Seelen haben sollte, welche ohne völlige Eigenverschuldung in großer Verwirrung stecken. Deswegen denke ich, daß folgendes gilt: Wenn ein Herr Müller davon überzeugt ist, nur durch Bleiben in der Konzilskirche seine Seele retten zu können, so brauche ich ihm nicht einzubleuen, sie zu verlassen. Wenn Frau Mayer zu der Annahme sich überreden ließ, daß innerhalb der Priesterbruderschaft St. Pius X. keine gravierenden Probleme vorhanden seien, so brauche ich ihr nicht einzutrichtern, daß sie sehr wohl vorherrschen. Und wenn Herr Schmidt den Glauben nur dadurch zu bewahren können meint, daß er den Stuhl Petri in Rom für vakant hält, so brauche ich ihn nicht weiter zu ermahnen als nur festzustellen, daß seine Annahme nicht obligatorisch ist.

In all dieser Zerstreuung der Schafherde muß trotzdem irgendjemand die objektive Wahrheit aufrechterhalten und sie diesen Schäfchen zugänglich machen, damit die armen Steine dies nicht tun müssen (Lukas 19,40). Denn zur Seelenrettung müssen wir wenigstens nach dieser objektiven Wahrheit streben. Mögen die Katholiken sie mit der gebotenen Rücksicht auf die Blindheit ihrer Mitmenschen anstreben – wenigstens solange, wie der Hirte geschlagen bleibt.

Kyrie eleison.