Kategorie: Eleison Kommentare

Weisse Identität – I

Weisse Identität – I posted in Eleison Kommentare on Februar 6, 2021

Ein junges weisses Ehepaar, das diese”Kommentare”liest, will in den Schoss der Kirche zurückkehren, sieht sich dabei jedoch einer spezifischen Schwierigkeit gegenüber, die nach Ansicht des 31-jährigen Ehemannes vielen seiner Altersgenossen zu schaffen macht – dem gegenwärtigen Fehlen einer Identität für Weisse. Sowohl er als auch seine Frau sind teilweise deutscher Abstammung, so dass sie sich bei ihrer Suche nach einer Identität stark vom germanischen Heidentum angezogen fühlten. Doch sie waren beide Katholiken und argwöhnen, ihre katholische Erziehung sei durchaus nicht das gewesen, was sie hätte sein müssen. Die vom Ehemann gestellten Fragen beweisen, dass dies in der Tat der Fall gewesen ist, zeigen jedoch auch, dass er die Wahrheit sucht; wenn er auch weiterhin ernsthaft nach ihr strebt, kann er darum sicher sein, dass Gott ihm die Antworten geben wird, die er benötigt. Hier seine Fragen:

Ist das germanische Heidentum unsere wahre Identität?

Ja und nein. Die wahre Identität eines Menschen besteht darin, in den Himmel einzugehen und in aller Ewigkeit mit Gott selig zu sein. Darum sind so viele junge (aber auch ältere) Menschen zutiefst unzufrieden mit ihrem gegenwärtigen materialistischen Leben – sie wissen, dass sie für weit mehr bestimmt sind, wissen jedoch nicht, wofür. Nun findet sich im germanischen Heidentum viel Edles, beispielsweise in den Opern Richard Wagners, doch reicht es durchaus nicht, um einem Menschen das Himmelreich zu bescheren, weil ihm keine übernatürliche Gnade innewohnt. Die Gnade allein kann uns Gottes Himmel öffnen. Und Gottes Gnade ist uns lediglich durch Gottes eine wahre Religion zugänglich, die römisch-katholische Religion. Lehne ich diese ab, so lehne ich den Himmel ab. Diese Religion – verkörpert beispielsweise durch Karl den Grossen – hat Europa geschaffen und die Identität aller weisser europäischer Nationen geschmiedet. Hilaire Belloc (1870–1953) sagte:”Europa ist der (katholische) Glaube, und der Glaube ist Europa.»

Aber das Christentum wurde doch von den Juden erfunden?

Die katholische Religion wurde von keiner Menschengruppe und von keinem Menschen erfunden. Sie wurde von Ewigkeit an von Gott allein”erfunden”und den Menschen durch Seinen göttlichen Sohn, Jesus Christus, offenbart, der als Mensch ein Jude war, der Sohn Marias, und dem eine kleine Schar von Juden bei der Gründung der katholischen Kirche half. Siehe hierzu Johannes IV, 22. Doch die Juden, ihre Führer und das Volk (Matthäus XXVII), waren es auch, die Jesus ans Kreuz schlugen, und die grosse Mehrheit der Juden hasst Christus seither und bemüht sich nach Kräften, Ihn auch weiterhin in Seiner Kirche zu kreuzigen. Somit waren die Besten der Israeliten beispiellos gute Freunde Gottes, aber die Talmudisten sind ihm stets beispiellos grimmige Feinde. Man muss scharf zwischen Juden wie dem Heiligen Paulus und Juden wie Kaiphas unterscheiden. Der gewaltige Unterschied liegt zwischen denen, die Gott annehmen, und jenen, die ihn verwerfen. Alles dreht sich um Christus.

Aber tritt das Neue Testament denn nicht in die Fussstapfen des Alten Testaments? Verehren die Christen denn nicht Juden und folgen sie nicht dem”Plan”und den”Regeln”von Juden?

Christen verehren Gott, den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist, die Heilige Dreifaltigkeit, wie sie ihnen von Gott, von Jesus Christus, offenbart wurde. Diese Offenbarung steht weit über jener aller anderen Juden zusammen. Er war und ist Gott. Sie waren und sind nur Menschen.

Warum hat Gott im Alten Testament dann die Juden so sehr geschützt und war zugleich dermassen zornig auf sie?

Weil Er für sie eine grosse Rolle vorgesehen hatte: Ihre Aufgabe war es nämlich, die Ankunft des Messias auf Erden vorzubereiten, doch haben sie diese Aufgabe durchaus nicht immer treulich erfüllt. Unsere elenden Medien und das blosse Wort”Antisemitismus”unterstellen, dass Juden niemals böse sein können, aber sie können tatsächlich sehr böse sein. Dann verdienen sie eine Strafe, genau wie jeder andere.

Aber warum hat Gott ein bestimmtes Volk erwählt?

Er musste ein Volk erwählen, aus dem der Messias hervorgehen würde, mit einer menschlichen Mutter, einer Familie, einem Heimatdorf, einem Volk und religiösen Bräuchen. Mit Maria, Josef, Nazareth, dem Tempel in Jerusalem und der mosaischen Religion brachten die Juden schliesslich den Messias in seiner irdischen Umgebung hervor, was sie dann freilich nicht daran hinderte, ihn in ihrem Hochmut zu kreuzigen.

Und warum ausgerechnet die Juden?

Das ist Gottes Geheimnis. Zitieren wir nochmals Belloc:”How odd of God to choose the Jews.” (Wie merkwürdig von Gott, die Juden zu erwählen.)

Kyrie eleison.

Die Zweite Sintflut

<b>Die Zweite Sintflut</b> posted in Eleison Kommentare on Januar 30, 2021

Sagen wir es nochmals: Der Hauptakteur in dem weltweiten Covid-Drama, das sich um uns alle herum abspielt, ist der Allmächtige Gott und kein anderer. Selbstverständlich hat Er keinen Anteil an den vielfältigen Sünden, die dabei eine Rolle spielen, aber Er hat das Universum geschaffen und bewahrt das von Ihm Geschaffene in jedem Augenblick seiner Existenz, denn sonst würde es sich im Nu wieder zu Nichts auflösen. Und zu welchem Zweck hat Er es geschaffen? Um Seinen Himmel mit vernunftbegabten Geschöpfen – Engeln oder Menschen – zu bevölkern, die ihre gottgegebene Existenz und ihren freien Willen werden benutzt haben, um, zu Gottes Bedingungen, Sein Angebot, mit Ihm in Seinem Himmel ewiger Wonne teilhaftig zu werden, anzunehmen. Und mit göttlicher Weisheit, die alles menschliche Verstehen bei weitem übersteigt, lenkt er alles Leben hier auf Erden so, dass jede menschliche Seele, die das Alter der Vernunft erreicht hat, nicht nur genügend zahlreichen Prüfungen ausgesetzt wird, um zu beweisen, dass sie Ihn genügend liebt, um den Himmel zu verdienen, sondern auch Gnade genug geschenkt bekommt, um zu gewährleisten, dass sie in den Himmel eingehen kann, wenn sie es will.

Deshalb ist es Gott, der letzten Endes das, was wir den Zusammenbruch des Abendlandes nennen können, lenkt, so wie Er zu Noahs Zeiten die Sintflut heraufbeschwor, um die sündige Menschheit zu bestrafen und zu verhindern, dass sie anstelle des Himmels die Hölle bevölkerte. In Wahrheit war die Strafe auch ein grosser Gnadenakt, weil die ganze Menschheit”verderbt vor Gott und voller Frevel”war (Genesis VI, 11–12), so dass zweifellos sehr viele Menschen den Weg zur ewigen Verdammnis beschritten hatten und es ihnen – wie heute – gelungen wäre, fast alle anderen mit sich in den Abgrund zu reissen. Solcher Art waren die Folgen der Erbsünde in den ungefähr tausend Jahren, die seit Adam und Eva verflossen waren. Doch allmählich begriffen die Menschen, dass die anschwellenden Wassermassen der Sintflut ihnen keinen Ausweg mehr lassen würden, so dass eine Minderheit von ihnen sicherlich den langsamen Anstieg des Wassers ausgenutzt haben wird, um hinreichend Busse zu tun und somit ihre Seelen für die Ewigkeit zu retten. Fragt irgendeine dieser heute im Himmel weilenden Seelen, ob die Sintflut nicht ein gewaltiger Gnadenakt Gottes gewesen ist!

Ganz ähnlich verhält es sich heute. Die Menschheit hat ihren Lebenswandel überall auf der Erde durch den westlichen Materialismus verdorben. Und die Lage ist noch schlimmer als zu Noahs Zeiten, denn mittlerweile ist die Menschwerdung Gottes erfolgt, und nachdem sie eine Zeitlang aus dieser Nutzen gezogen hatten, haben die Menschen diesmal nicht nur Gott verworfen, sondern sogar den menschgewordenen Gott, der sich doch für sie ans Kreuz schlagen liess und ihnen eine Kirche schenkte, um ihnen bei ihrem Streben nach Seelenheil zu helfen. Nichtsdestoweniger wenden sich seit Vatikan II selbst Seine eigenen Prälaten von Ihm ab. Seit dem Ende des Zweiten Vatikanischen Konzils sind mittlerweile 56 Jahre vergangen, und die Verderbnis schreitet mit Riesenschritten voran. Doch kann jemand Gott vorwerfen, er habe in zu grosser Eile oder Strenge zugeschlagen, wie Er im Jahre 2020 zuschlug? Schwerlich, wenn man an die Katastrophen wie den vollständigen Zusammenbruch ganzer Volkswirtschaften oder Bürgerkriege oder Hungersnöte denkt, die für die kommenden Jahre angekündigt werden. Und wenn sich diese Katastrophen ereignen, dann wegen der Bosheit der Menschen und lediglich mit Gottes Erlaubnis, wer wird dann behaupten dürfen, sie seien unverdient gewesen?

Doch Gott ist jedem einzelnen von uns gegenüber geduldig, und Seine Gnade währt ewiglich. Allerdings muss er zuschlagen, und zwar immer härter, bis wir unsere Lektion begriffen haben und wenigstens anfangen, wieder darüber nachzudenken, wie wir in den Himmel kommen können. Denn für allzu viele von uns wird diese Lektion, so hart sie auch sein mag, zu spät gekommen sein und uns nur Anlass zu Flüchen gegen Gott, gegen unsere Mitmenschen, gegen das Leben, gegen die Politiker geboten haben, ja gegen jeden ausser gegen den einzigen Menschen, der wahrhaft verantwortlich für meine eigene Not ist, und dieser Mensch werde ich selbst sein.

Deswegen werde ich in allem, was geschehen wird, die sündenlose Hand Gottes sehen, und ich werde niederknien, um Ihn um Gnade für uns arme Sünder zu bitten. Die Menschen können das von ihnen geschaffene Chaos nicht mehr bändigen, sondern nur noch schlimmer machen. Mit Gottes Gnade werde ich für alle Mitmenschen Mitleid empfinden, und ich werde tun, was in meinen Kräften steht, um ihnen zu helfen, ihre Seelen zu retten. Doch von Gott allein werde ich wahre Lösungen erwarten. Und zuletzt wird Er die Weisheit und die Macht haben, um alles zum Guten zu lenken; soviel weiss ich im voraus.

Kyrie eleison.

Die NEUORIENTIERUNG der PIUSBRUDERSCHAFT

Die NEUORIENTIERUNG der PIUSBRUDERSCHAFT posted in Eleison Kommentare on Januar 23, 2021

Im November vergangenen Jahres versandte Pater Pagliarini, Generaloberer der Priesterbruderschaft St. Pius X., einen Rundbrief, in dem er den 50. Gründungstag der Bruderschaft würdigte. Pater Edward MacDonald, ein Priester des”Widerstands”in Australien , hat zu diesem Rundschreiben einen wertvollen Kommentar verfasst, den wir hier zusammenfassen: 


Pater Pagliarini fragt:”Ist die Flamme (‘der furchtlosen Nächstenliebe’), die wir von unserem Begründer empfangen haben, immer noch lebendig? Läuft diese kostbare Fackel angesichts einer schier endlosen Krise in der Kirche nicht Gefahr, immer schwächer zu glimmen und schliesslich zu erlöschen?”In seinem Rundbrief beantwortet Pater Pagliarini seine eigene Frage jedoch nicht. 

In seinem Schreiben geht Pater Pagliarini kaum auf das Zweite Vatikanische Konzil ein. Doch ohne Vatikan II hätte keine Notwendigkeit zur Gründung der Piusbruderschaft bestanden. Rom ist die Quelle sämtlicher Irrtümer in Bezug auf Glauben, Doktrin und Moral, gegen welche die Bruderschaft kämpfte. Die postkonziliären Päpste haben die Lehren des Konzils in die Praxis umgesetzt. Die Apostasie hat ihr Zentrum und ihre Hochburg im Vatikan. Pater Pagliarini sagt nichts über die Irrtümer von Vatikan II. Warum schweigt er hierzu? Für ihn ist dieser Kampf vorbei. Die Piusbruderschaft steht jetzt auf der Seite von Vatikan II und der Konzilskirche gegen die”Widerstandsbewegung». 

Pater Pagliarini reduziert den Kampf auf das”spirituelle Leben». Für Erzbischof Lefebvre kam die Herrschaft Unseres Herrn Jesus Christus an erster Stelle, und dass das spirituelle Leben der Seelen gefördert wurde, war eine notwendige Folge dieses Grundziels. Aber Pater Pagliarini räumt dem spirituellen Leben die Priorität ein, indem er sagt:”Das Ziel unseres Kampfes ist, Unseren Herrn Jesus Christus zur Achse unseres spirituellen Lebens, zum Quell all unserer Gedanken, all unserer Worte und all unserer Taten zu machen.» 

Laut Pater Pagliarini ist schon alles gesagt. Es gilt keine Schlacht um die Doktrin mehr zu schlagen. Die Piusbruderschaft wird sich, vermutlich durch Wiederholung ihrer alten Argumente, einfach darauf beschränken, auch weiterhin ihre Stimme gegen die Irrtümer von Vatikan II zu erheben. Tatsache ist freilich, dass die Bruderschaft ihre Stimme nicht mehr gegen die Irrtümer von Vatikan II erhebt. Dabei gäbe es doch sehr viel Neues zu sagen angesichts der Tatsache, dass der Papst aus den Dokumenten von Vatikan II immer neue Irrtümer ableitet. Ist die Antwort auf Amoris Laetitiae vollständig? Wenn die Bruderschaft nichts Neues mehr zu sagen hat, dann darum, weil sie den Kampf gegen die Irrtümer des Vatikans aufgegeben hat.

Erzbischof Viganò hat jede Menge Neues über die Irrtümer der Konzilskirche zu sagen. Die Priesterbruderschaft kann diese Dinge nicht sagen, weil sie kapituliert hat und sich den Mund stopfen liess. Sie kann die Rechte Unseres Herrn Jesus Christus nicht länger verteidigen. Im November 2020 verbot Pater Daniel Thiemann, Distriktoberer der Bruderschaft in Australien, deren Mitgliedern, eine öffentliche Protestaktion gegen einige höchst öffentliche Veranstaltungen zur Verehrung Satans in Queensland durchzuführen. Sie taten in ihrer Kapelle ruhig Abbitte für den Frevel der Satanisten.

Müdigkeit ist ein Thema, das sich wie ein roter Faden durch Pater Pagliarinis Brief zieht. Solche Müdigkeit findet sich bei den Heiligen nicht. Sie sind niemals erschöpft, sie werden der Schlacht niemals müde. Erzbischof Lefebvre erlahmte im Kampfe nie. Er war bereits im Ruhestand, als er begriff, dass er zu den Waffen greifen und eine neue Schlacht gegen die Konzilskirche beginnen musste. Die Bruderschaft ist erschöpft und ermattet und hat ihre Waffen niedergelegt. Sie hat”nichts Neues zu sagen».

Seit fünfzehn oder mehr Jahren vermitteln die Seminare der Priesterbruderschaft den Seminaristen die Ausbildung in der Doktrin nicht mehr, die sie dazu befähigen würde, die modernen Irrtümer zu bekämpfen. In den Seminaren werden Modernismus und Liberalismus gefördert. Die Priester-Kandidaten sind bereit, Kompromisse bezüglich der Wahrheit einzugehen; sie arbeiten eifrig mit den modernistischen Bischöfen ihrer Diözesen zusammen und unterordnen sich diesen. Pater Wegner, ehemaliger Distriktoberer der USA, hat einmal damit geprahlt, Abkommen mit vierzig amerikanischen Bischöfen geschlossen zu haben, von denen alle modernistische und liberale Konzilsanhänger waren.

Jeder Priester, der nach ihrer Kapitulation in der Piusbruderschaft geblieben ist, hat diese neue Orientierung ausdrücklich, oder zumindest stillschweigend, akzeptiert. Solche Priester sind keine militanten Katholiken mehr. Die Kirche ist gegen jeden Abfall vom Glauben gefeit. Die Bruderschaft war es nicht. Sie hat diesen Abfall vollzogen.

Es existiert keine bedeutende Nachfolgeorganisation, die sich noch gegen den Ansturm der Kräfte des Bösen in der Gestalt der atheistisch-kommunistischen Eroberung der Gesellschaft stemmt. Die Unterjochung der Priesterbruderschaft St. Pius X. hat die letzte grosse Quelle der Gnade und des Segens für die Welt versiegen lassen. Die wenigen noch verbliebenen Herde des Widerstands sind unfähig, der kommunistischen Versklavung der Welt Einhalt zu gebieten oder ihr auch nur ernsthafte Hindernisse in den Weg zu legen.

Kyrie eleison.

FRAGEN zur PIUSBRUDERSCHAFT

FRAGEN zur PIUSBRUDERSCHAFT posted in Eleison Kommentare on Januar 16, 2021

Ein Leser dieser”Kommentare”, der zweifellos Sorge darüber empfindet, dass die Priesterbruderschaft St. Pius X. nach allem, was er über deren Entwicklung sieht oder hört, längst nicht mehr so glaubenstreu ist, wie sie früher war und heute noch sein sollte, hat für dieses beunruhigende Phänomen mehrere mögliche Erklärungen zur Hand. Als Antwort auf fünf von diesem Leser aufgeworfene Fragen bringt der Verfasser dieser”Kommentare”einige eigene Bemerkungen an.

Es kursieren Gerüchte, wonach die Piusbruderschaft infiltriert worden ist. Einigen dieser Gerüchte zufolge bestand von Anfang an eine Verschwörung zur Unterwanderung der Bruderschaft; andere wenden ein, dass dieser Vorgang etliche Zeit erfordert hat.

Ohne Zweifel haben die klassischen Feinde der Kirche, die Unseren Herrn in Seiner Zeit mit Argusaugen beobachteten, rasch erkannt, was für eine Bedrohung Erzbischof Lefebvre mit seiner Priesterbruderschaft St. Pius X. und ihrer neuen Generation glaubenstreuer Priester für ihre arglisten Ränke darstellte. Was mich betrifft, kann ich allerdings nicht behaupten, dass ich je irgendwelche eindeutige und bewusste feindlichen Infiltratoren enttarnt habe. Sehr wohl konnte ich jedoch Priester ausmachen, die unter den Fittichen des Erzbischofs ausgebildet worden waren, jedoch nicht mehr anerkannten, was sie früher anerkannt hatten, nämlich die Notwendigkeit, Befehlen, die von den Autoritäten der Konzilskirche in Rom und in den Diözesen erteilt wurden, nur selektiv zu gehorchen. Diese Priester haben entscheidend dazu beigetragen, die Priesterbruderschaft zwar nicht gerade zu unterwandern, aber doch von innen zu verändern. Würde sie den Glauben heute noch so verteidigen, wie es seinerzeit der Erzbischof tat, könnte sie eine unschätzbare Stütze für unzählige Katholiken sein, denen jetzt allmählich die Augen über den Verrat von Vatikan II aufgehen, indem sie ihnen helfen würde, zu erkennen, wie und wo die wahre Kirche überlebt. Stattdessen scheint die Loyalität der Führer der Bruderschaft mittlerweile den offiziellen Autoritäten von Vatikan II zu gehören, und statt viele Seelen zu bekehren, die hierfür empfänglich gewesen wären, verwirrt sie diese Seelen stattdessen.

Ist die Piusbruderschaft also infiltriert worden, und wenn ja, von wem?

Im engen Sinne des Wortes wurde sie vielleicht nicht infiltriert. In erweitertem Sinne – durch ein oft unbewusstes Abrücken von der Art und Weise, wie der Erzbischof Vatikan II und seine offiziellen Vertreter einschätzte – jedoch sehr wohl. Das Problem bestand darin, dass die Bruderschaft sich allmählich von den heute allgegenwärtigen Phantasievorstellungen mitreissen liess und dementsprechend zusehends blinder für die Realität wurde; dies gilt für die Führerschaft der Bruderschaft in stärkeren Masse als für die bescheidenen Priester in ihrer Alltagsarbeit. Das Problem dieser Führer lag weniger in ihrer katholischen Doktrin als in ihrer Anwendung dieser Lehre auf das 21. Jahrhundert, in ihrem Unvermögen, das Böse der modernen Welt in seiner vollen Tiefe zu erfassen. Sie sind zu”nett».

 3.  Auf einigen Blogs wurde auf eine österreichisch-jüdische Familie namens”Von Gutmann”hingewiesen, denen die Rotschilds anfänglich finanziell unter die Arme gegriffen hatten. Laut Maximilian Krah hat diese Familie der Piusbruderschaft via eine Stiftung Geld zukommen lassen. Um wen handelt es sich bei dieser Familie, und warum unterstützt sie die Piusbruderschaft finanziell?

Es handelt sich um eine jüdische Familie aus Österreich, doch soweit ich mich entsinne, war die von Ihnen erwähnte Frau Von Gutmann eine aufrichtige Konvertitin und hinterliess der Bruderschaft in Österreich eine erkleckliche Summe, um der katholischen Tradition dort zu einer neuen Blüte zu verhelfen.

4.  Im Internet zirkulieren Gerüchte, wonach Erzbischof Lefebvre Sedisvakantist war. Trifft das zu?

Der Erzbischof verspürte ab Paul VI. stets eine gewisse Sympathie für den Sedisvakantismus, betrachtete er ihn doch als mögliche Lösung des ungeheuer schwerwiegenden theologischen Problems, welches sich daraus ergab, dass Stellvertreter Christi die Kirche zerstörten. Zweimal – 1976 und 1985 – erwähnte er öffentlich die Möglichkeit, dass die äusserlich als Päpste amtierenden Männer in Rom gar keine wirklichen Päpste seien. Doch entschied er sich nie für diese Lösung und erwähnte sie häufig nur, um sie zu verwerfen. Seiner Überzeugung nach schuf sie mehr Probleme, als sie löste.

5.  Warum will sich die gegenwärtige Führung der Piusbruderschaft nicht mit Rom versöhnen? Was meinen Sie dazu?

Ich meine, dass allzu viele ihrer besten Priester die Sicht des Erzbischofs auf das heutige Rom und die Römer teilen, als dass die Führung sich letzteren in die Arme werfen könnten. Doch diese Priester tun gut daran, wachsam zu bleiben!

Kyrie eleison.

Madiran – Schlussfolgerung

Madiran - Schlussfolgerung posted in Eleison Kommentare on Januar 9, 2021

Mit dem 1968 erschienenen Buch Die Häresie des 20. Jahrhunderts von Jean Madiran (1920–2013) haben sich bisher sieben Ausgaben dieser”Kommentare”auseinandergesetzt; in der ersten wurde der Prolog analysiert, und in jedem der sechs folgenden wurde jeweils einer der sechs Teile des Werks zusammengefasst. Es lohnt sich, die einzelnen Teile wieder zu einem Ganzen zusammenzusetzen, um daraus einige grundlegende Lehren bezüglich der heutigen Situation der Kirche und der Welt ziehen und zu einer allgemeinen Schlussfolgerung gelangen zu können: Wie ist die Kirche in ihre heutige, zutiefst verwirrte Lage geraten?

Schon im Prolog hob Madiran mehrere kardinale Punkte hervor: Das Problem waren die hochrangigen Prälaten, die Bischöfe, die, nachdem sie zuvor schon seit wenigstens hundert Jahren im Namen des Fortschritts das Schiff immer mehr aus der Verankerung gelöst hatten, im 20. Jahrhundert das Christentum recht eigentlich unterwanderten und damit einen Prozess einleiteten, der zum Kommunismus führt. Das Drama begann schon lange vor Vatikan II. Es wurzelt im Glaubensverlust der Bischöfe. Das Endergebnis wird der Triumph des Kommunismus sein. Im Jahre 2020 führt die Covid-Lüge dazu, dass der Kommunismus energisch an unsere Türen klopft.

In Teil I legte Madiran – wie Pius X. anno 1907 in seiner Enzyklika Pascendi – dar, wie die Bischöfe ihre implizite Apostasie philosophisch untermauerten, indem sie sich den Subjektivismus der modernen Philosophie zu eigen machten, mit dem ausnahmslos jede Wahrheit, einschliesslich des katholischen Dogmas, dem persönlichen Ermessen des Einzelnen überlassen wird. Vergesst die objektive Realität. Von nun an ist das Objekt meinem Geist unterworfen und nicht mein Geist dem Objekt. Ich habe die Fesseln der Realität abgeschüttelt.  Diese irrsinnigen Prinzipien sind der Ursprung des Wahnsinns, der heutzutage jeden Bereich der Kirche und der Welt erfasst.

In Teil II erklärte Madiran, die Neubischöfe strebten eine Neureligion an, und diese Neureligion müsse zwangsläufig auf Kriegsfuss mit der katholischen Religion stehen. Die Neubischöfe besässen keinesfalls das Recht, den Gläubigen ihre falsche Religion aufzuzwingen, und auch als katholischer Laie hätte Madiran sehr wohl das Recht, ihnen energisch zu widersprechen. Im Jahre 2021 erleben wir wunderbarerweise, wie ein Erzbischof Viganò genau dieselbe Position einnimmt, was vor ihm bereits Erzbischof Lefebvre getan hatte. Es gibt eine objektive und unveränderliche katholische Wahrheit, die es den Katholiken erlaubt, ihren schwer irrenden Bischöfen nicht zu folgen.

In Teil III, IV und V legte Madiran den Inhalt der Häresie des 20. Jahrhundert in sieben Thesen dar, die er den Schriften des Bischofs von Metz entnommen hatte, welcher laut Madiran diese Häresie am prägnantesten verkörperte: 1 Heute verändert sich alles, so dass das Konzept der Errettung durch Christus in unseren Tagen verändert werden und 2 stärker sozialisiert werden muss, denn 3 der Glaube hört heute auf die Welt, und 4 die Sozialisierung der heutigen Welt ist eine Gnade, 5 weil in der Tat kein Zeitalter je so brüderlich gewesen ist und 6 mit solcher Freude in die Zukunft geblickt, d. h. gehofft hat, wie unser eigenes.

Madiran bemerkte hierzu, dass diese brüderliche und hoffnungsvolle Sozialisierung auf eine Neureligion hinausläuft, und diese Neureligion ist der Kommunismus. In der Tat sind die Prälaten seit Vatikan II immer stärker nach links abgedriftet; ihre Religion des Menschen ist zu ihrem Neukreuzzug geworden und der Mensch zu ihrem Neugott. Und Jesus Christus, Seine Gesegnete Mutter, der Himmel und die Hölle geraten im realen Leben mehr und mehr in Vergessenheit.

In Teil V präsentierte Madiran die siebte These des Bischofs von Metz: 7 Das Naturrecht kommt aus dem Inneren des Menschen, in anderen Worten, es existiert kein objektives Gesetz für den Menschen, das von aussen oder oberhalb seiner kommt. Dies, so Madiran, bedeutet, dass es keine Natur, keine Übernatur, kein zehn Gebote, keine wahre Nächstenliebe, keine Möglichkeit einer Gesellschaft – geschweige denn einer christlichen Gesellschaft – geben kann. Solch unverhüllte Subversion kann nur zum Kommunismus führen. So weit sind wir gekommen, im Jahre 2021 in weitaus höherem Masse als anno 1968. In diesem Teil stösst Madiran zu den Wurzeln der Desorientierung und Entortung des modernen Menschen vor, die einen Polizeistaat zur einzig möglichen Gesellschaftsform macht.

In Teil VI schloss Madiran sein Buch ab, bald nach den Pariser Studentenunruhen im Frühling 1968, die ihm Anlass zu einer schneidend scharf formulierten Schlussfolgerung boten. In Teil II, der den Bischöfen gewidmet ist, hatte er geschrieben, indem die Neukirche ausschliesslich moderne Dinge lehre, verwandle sie die Jugendlichen von heute in die Barbaren von morgen – und nun waren diese da und erfüllten im Jahre 1968 die Strassen von Paris (und im Jahre 2020 die Strassen der USA) mit Chaos. Madiran hielt die Bischöfe für verantwortlich. Der Kommunismus ist eine falsche Lösung. Gott allein ist die wahre Lösung.

                                                                                                                                                  Kyrie eleison.

Die Rückkehr Des Kommunismus

Die Rückkehr Des Kommunismus posted in Eleison Kommentare on Januar 2, 2021

Bei der amerikanischen Präsidentschaftswahl im November letzten Jahres wurden wir Zeugen einer entscheidenden Konfrontation zwischen der konservativen politischen Rechten und der revolutionären politischen Linken. Der Grund dafür bestand darin, dass die Konservativen, deren Stärke Gott war, im Westen schon seit langer Zeit zusehends schwächer geworden sind, während die Revolutionäre, deren Stärke die Revolte gegen Gott ist, immer mächtiger geworden sind. So musste es zu einem Zusammenprall kommen, und wenn sich die Linke anno 2020 nicht durchsetzt, wird sie im Jahre 2024 zweifellos wieder wuchtig zuschlagen, sofern das amerikanische Volk innerhalb dieser vier Jahre nicht ernsthaft zu Gott zurückfindet.

Während der Kampf hin- und herwogt, beleuchtet ein Leitartikel, der letzten November im Dixie Heritage Letter – einer Publikation aus dem amerikanischen Süden – erschienen ist, vier zentrale Punkte dieser Konfrontation. Der Text wird hier in verkürzter Form wiedergegeben, wobei die vier entscheidenden Punkte durch Fettdruck hervorgehoben werden:

1 Die Richter, die über Trumps Aufruf zur Fairness zu urteilen haben, sind Liberale, denen Wahrheit/Gerechtigkeit nichts bedeutet.

Angesichts des massiven Wahlbetrugs, der bei der Präsidentschaftswahl vom 3. November zweifellos stattfand, haben Trumps Anwälte eine Vielzahl von Beweisen für diesen Betrug gesammelt. Doch wird es für sie nicht leicht sein, sich durchzusetzen, weil viele der Richter, die über ihre Beschwerden zu befinden haben, geschworene Feinde Trumps sind, denen es, offen gesagt, völlig egal ist, was für Beweise ihnen vorgelegt werden, so überzeugend sie auch sein mögen, weil sie dem Tiefen Staat angehören und sicherzustellen haben, dass Trump unter gar keinen Umständen wiedergewählt wird.

2 Sogar”Konservative” im Obersten Gerichtshof lassen sich von entschlossenen Liberalen in die Knie zwingen.

Trumps Anwälte werden bis zum Obersten Gerichtshof gehen und dann beten müssen, dass nicht einer oder zwei der dortigen”Konservativen”beschliesst, eine Totalkapitulation zu vollziehen, wie John Roberts vor ein paar Jahren, als er als angeblicher Konservativer mit den Liberalen stimmte. Roberts war tatsächlich ein Konservativer – ausser in den Fällen, wo er darum bemüht war, die Liberalen zu beschwichtigen, und diese Fälle scheinen sich in letzter Zeit zu häufen. Man wäre beinahe versucht zu sagen:”Wer braucht denn noch Liberale, wenn es doch Konservative wie Roberts gibt?»

3 Der anständige Liberalismus kann sich nicht gegen den unanständigen Kommunismus behaupten, zu dem der Liberalismus zwangsläufig führt.

In einem lokalen Leitartikel heisst es:”Viele Amerikaner glauben, der Kommunismus sei ein abstraktes Konzept, etwas, das nur ferne Nationen betrifft; sie begreifen nicht, dass er bereits laut an unsere Türe klopft. Der Kommunismus hat sich in Amerika unter Namen wie Sozialismus, Progressivismus, Liberalismus, Neomarxismus etc. verbreitet, in einem langsamen, jahrzehntelangen Prozess systematischer Subversion, zuerst seitens der Sowjetunion und nun seitens der Kommunistischen Partei Chinas. Der Glaube an Gott sowie die Prinzipien, die auf diesen Glauben zurückgehen, sind die zentralen Gründe dafür, dass die Vereinigten Staaten Freiheit, Demokratie und Wohlstand geniessen können und zu der Nation geworden sind, die sie heute sind. In diesem Jahr ist der demokratische Prozess ausgehöhlt worden. Die radikale Linke und der kommunistische Teufel hinter ihr greifen zu Lügen, Betrug und Manipulationen, um das Volk seiner Rechte und seiner Freiheiten zu berauben.»

4 Die USA stehen auf der Schwelle zum Kommunismus, wenn unsere Richter ihrer Anti-Religion den Vorzug vor der Realität geben.

Wir legen uns nicht Rechenschaft darüber ab, wie nahe wir der Umwandlung in ein kommunistisches Land bereits gekommen sind. Diese Gefahr kann über Nacht Wirklichkeit werden, wenn die Elite dieses Landes irgendwie beschliesst, Trumps Gegner müssten um jeden Preis gewinnen. Dann gilt der Spruch:”Man kann sich per Wahlzettel Eintritt in den Sozialismus verschaffen, aber den Weg zum Ausgang muss man sich dann freischiessen.”Dies ist der Grund dafür, dass die Linke eure Feuerwaffen beschlagnahmen will. Ihr sollt keine Möglichkeit mehr haben, euch den Weg zum Ausgang freizuschiessen. Vom Ausgang dieser Wahl hängt enorm viel ab – für beide Seiten.

Kyrie eleison.