Eleison Kommentare

Pater Rioult – II.

Pater Rioult – II. on Dezember 14, 2013

Aus seinem Pariser Gespräch am 6. Oktober 2013 (siehe EC 333) möchte ich Hw. Pater Olivier Rioult zu einer anderen Frage zitieren, welche in der katholischen Widerstandsbewegung heftig diskutiert wird, und zwar jener Frage nach der Organisation. Er wurde gefragt, ob er den Aufbau einer neuen weltweiten Organisation für möglich halte, oder ob ihm eher eine Art von freiem Verbund vorschwebe, so wie die Sedisvakantisten über Jahre hinweg sich gruppiert haben. Hier seine Antwort, diesmal wörtlich:—

»In den kommenden Monaten werde ich möglicherweise eine weiträumige Form des Verbundes aufbauen, welcher auf Freundschaft mit anderen Katholiken der Widerstandsbewegung fußt, seien diese nun Sedisvakantisten oder nicht; denn Sedisvakantismus ist für mich eine Option. Doch momentan ist die Zeit noch nicht reif für so einen Verbund. In jedem Fall gehört alles, was katholisch ist, zu uns. Wir werden also mit allen Katholiken zusammenarbeiten, welche katholisch handeln und gegen den an höchster Stelle in der Kirche herrschenden Modernismus kämpfen. Also bejahe ich die Frage nach einem weiträumigen Verbund, welcher das gleiche Gemeinwohl teilt: den Glauben, den Gottesdienst der katholischen Kirche, die Verteidigung des Glaubens. Dieses gleiche Gemeinwohl kann Freundschaft unter all unseren Gruppen stiften.«

»Ich denke daß, je näher wir der Endzeit kommen, desto mehr Katholiken Anarchisten sein müssen – nicht im Prinzip, sondern in der Praxis. Damit meine ich, daß diese Katholiken gegen alle Machthaber werden sein müssen, weil letztere alle neutralisiert sein werden, ausgehöhlt oder untergraben, und der natürlichen Ordnung entgegengesetzt. Daher werden also Katholiken in der Praxis gegen alle diese Machthaber in Kirche und Staat aufstehen müssen . . . weil sie alle deformiert werden, unter freimaurerischem Einfluß stehen . . . und so oder so dem Fürst dieser Welt dienen. Das weite Aufbauen weltweiter Strukturen wird also sehr schwer werden, denke ich. Der französische Dominikanerpater Roger Calmel hatte eine klare Sicht der Dinge. Bereits 1970 sagte er, daß die naturgegebenen Führer, wo immer sie auch stationiert seien, an ihrem jeweiligen Ort ihr Amt erstrahlen lassen müssen und nur durch Freundschaft mit den anderen Führern verbunden sein werden.«

»In der französischen Zeitschrift Itineraires schrieb P. Calmel in Ausgabe Nr. 149: „Der Kampf für den Glauben wird durch kleine Gruppen ausgetragen werden, welche sich irgendwelchen strukturierten und universellen Organisationen anzuschließen verweigern. Innerhalb dieser diversen Gruppen – beispielsweise eine kleine Schule, ein bescheidenes Kloster, eine Gebetsgruppe, eine Versammlung christlicher Familien oder die Austragung einer Pilgerreise – wird die Autorität echt und von allen anerkannt sein . . . . Alles, was nötig ist, wird sein: jeder Katholik gehe so weit, wie seine Gnaden und seine Autorität ihn tragen in seinem kleinen Einflußbereich, welchen zu führen ihm gewiß obliegt und über welchen er auch die Führung übernehmen wird, ohne daß besondere Verwaltungsstrukturen es ihm auferlegen.““

Wenn P. Calmel dies im Jahre 1970 für die damaligen Verhältnisse schrieb, so könnte man sagen, daß entweder er zu weit voraussah, oder Erzbischof Lefebvre durch sein Organisieren der Priesterbruderschaft St. Pius X. bewies, was im Jahre 1970 noch alles zu erreichen war. Auf lange Sicht hingegen lag P. Calmel richtig, denke ich. Wenn wir betrachten, was letztes Jahr mit der Priesterbruderschaft geschah, so dürfen wir sagen, daß die Bruderschaft zu diesem Schiffbruch prädestiniert war. So wie der hl. Papst Pius X., führte auch Erzbischof Lefebvre ein wunderbares Rückzugsgefecht. Doch kommen wir nicht umhin festzustellen, wie viel weniger der Erzbischof 70 Jahre nach Papst Pius X. noch erreichen konnte; und heute sind wir noch einmal 40 Jahre weiter. In einer Welt, welche schnurstracks in ihren Ruin marschiert, konnte P. Calmels Prophezeiung nicht auf unbestimmte Zeit hinausgezögert werden.

Liebe Leser, wenn wir bei unserem Herrn bleiben wollen, so haben wir keine andere Wahl, als unsere Lenden zu gürten. Nach meiner Meinung haben Patres Calmel und Rioult recht. Mutter Gottes, Hilfe der Christen, hilf!

Kyrie eleison.

Transatlantischer Widerstand

Transatlantischer Widerstand on Dezember 7, 2013

Eine Reise im Spätherbst führte mich in verschiedene Zentren der katholischen Widerstandsbewegung von Kanada, den Vereinigten Staaten von Amerika und Mexiko. Mein Eindruck ist, daß die Widerstandsbewegung zwar zahlenmäßig schwach, jedoch stark im Glauben ist. Somit hat sie gewiß eine Zukunft. Einmal mehr wiederholt sich die Geschichte von einem kleinen treuen Überrest. Denn bei Gott zählt schließlich nicht die Quantität, sondern die Qualität.

Die einst katholischste Provinz von Kanada namens Québec wurde durch das Zweite Vatikanum verwüstet. Nach dem Konzil errichtete die Priesterbruderschaft St. Pius X. in Montreal und Lévis, nahe der Stadt Québec, wichtige Traditionszentren. Doch heute sind die Traditionskatholiken von Lévis gespalten, weil die glaubensstarken Seelen den gefährlichen Kurs der Piusbruderschaft in Richtung Neukirche durchschauen. Diese Spaltung unter den Traditionskatholiken ist gewiß eine Schade, doch muß der Glaube an erster Stelle kommen; dies begreifen jene Seelen, welche begnadet sind, der Widerstandsbewegung sich anzuschließen. Sie hat die Zukunft, welche die Neukirche nicht mehr besitzt.

Von großer Bedeutung für die Zukunft der Widerstandsbewegung in den USA ist die Priesterseminar-Initiative von Hw. Pater Joseph Pfeiffer in Kentucky, welche sechs Seminaristen beherbergte, als ich Anfang November durchreiste. Die Tatsache, daß Pater Pfeiffer unter den heutigen irrsinnigen Umständen eine andere Art von Priesterausbildung anvisiert, kann ich nur bewundern. Überall in den USA sind bereits Internierungslager vorbereitet worden für alle „Rebellen,“ welche der neuen Weltordnung sich ernsthaft widersetzen werden. Somit scheint der Plan durchaus sinnvoll zu sein, künftige Priester durch Auswendiglernen des Katechismus und der Geschichte der Hl. Schrift zu formen, als ob für Kinder geschrieben. Haben denn die klassischen Seminare der Piusbruderschaft viele Priester hervorgebracht, welche stark genug im Glauben sind, um heute die Notwendigkeit des Widerstands zu erkennen? Zu viele „gute“ Priester folgen heute einfach dem Lauf, genau wie sie es taten nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil.

In Texas sprach ich vor einer Versammlung rechter Patrioten, welche seit vielen Jahren um eine Zeitung namens Spotlight sich scharten, heute Freie Amerikanische Presse genannt ( American Free Press ), um ihr Land gegen Anti-Patrioten zu verteidigen. Gewiß sind längst nicht alle von ihnen Katholiken, aber alle begreifen, daß die Politik ihres Landes ein ernsthaftes Problem darstellt. Jedenfalls lauschten sie aufmerksam auf mein Argument, wonach die Politik lediglich ein Ausfluß der Religion bzw. des Mangels an Religion ist, und daß die einzige Lösung in der Rückkehr zum Katholizismus liegt.

Ein ehemaliger Bruderschaftspriester von Chile, Hw. Pater René Trincado, baut im Norden Mexikos blühende Widerstandskapellen auf, welche ich in Chihuahua und Saltillo besuchte. Außerdem dürfte bald eine weitere Widerstandskapelle in Guadalajara entstehen, einer größeren Stadt, welche während des berühmten katholischen Aufstandes der Cristeros in den 1920er-Jahren im Mittelpunkt stand. Genaugenommen ist die heutige Widerstandsbewegung eine unorganisierte und spontane Aufstand von traditionellen Katholiken überall auf der Welt. Ihr Sinn für den wahren Glauben reagiert instinktiv auf den Wechsel in Richtung Amtskirche, welcher von der Spitze der Piusbruderschaft auferlegt wird. Die stark gewollte Einheit der Rückkehr zu dieser Neukirche ist eine Einheit im Selbstmord des Glaubens.

Meine letzter Halt war Mexiko-Stadt, Schauplatz von Hernán Cortés’ berühmter militärischer Eroberung Mexikos im Jahre 1521. Noch ruhmreicher ist die religiöse Eroberung des Landes durch die Erscheinung Unserer Lieben Frau in Guadalupe zehn Jahre danach, welche sozusagen über Nacht ein nagelneues katholisches Land hervorbrachte. Bis heute zieht ihr Schrein Millionen von Pilgern an. Derselbe Instinkt für den wahren Glauben läßt einen weiteren ehemaligen Bruderschaftspriester, Hw. Pater Hugo Ruiz, nun etwas errichten, was gewiß bald ein wichtiges Widerstandszentrum in der Hauptstadt seines Landes sein wird.

Kurz gesagt mag die Welt zwar ins Chaos stürzen und die Piusbruderschaft ihren Widerstand gegen diesen Sturz aufgeben, aber ein Überrest an Seelen durchschaut das Spiel und ergreift Maßnahmen zur Bewahrung des Glaubens. Vielleicht wird dieser Überrest in den Untergrund gehen müssen, aber vertschwinden wird er keinesfalls.

Kyrie eleison.

Pater Rioult – I.

Pater Rioult – I. on November 30, 2013

Warum erhoben die Priester der Priesterbruderschaft St. Pius X. sich nicht, als ab März letzten Jahres vollkommen klar wurde, daß ihre Führer jede Bodenhaftung zur katholischen Lehre verloren hatten und nachherig das Werk von Erzbischof Lefebvre verrieten? Pater Olivier Rioult, Vorreiter der Widerstandsbewegung in Frankreich, nannte letzten Monat in einem Gespräch mehrere gute Gründe dafür (auf französisch unter pelagiusasturiensis.​wordpress.​com ). Die folgende Zusammenfassung ist eine freie Anpassung des Originals:—

Erstens und auf grundsätzliche Weise, die Erbsünde: Als der ursprüngliche Kampf für die katholische Tradition in den 1970er- und 1980er-Jahren erfolgreich genug verlaufen war, um das Überleben der Glaubensgrundlagen garantieren zu können, begannen die traditionellen Katholiken auf ihren Lorbeeren sich auszuruhen, ihre gemütlichen Glaubensinseln zu genießen und in einen komfortablen Trott zu verfallen, welchen sie heute nur ungern verlieren. Sie haben den Kampfgeist zur Verteidigung des Glaubens verloren.

Zweitens, die besondere Form der Erbsünde namens Liberalismus: Während der letzten zehn Jahre waren die Bruderschaftsoberen führend bei der Abschwächung des Kampfes gegen den Liberalismus, gegen die Irrtümer und gegen die unanständige Kleidung Nicht mehr gegen den Strom zu schwimmen bedeutet jedoch zwangsweise rückwärts zu treiben, mit dem Strom. Auf solche Weise ist eine ganze Reihe von Bruderschaftspriestern – bei weitem nicht alle – in ihrer Überzeugung und Verkündigung schwächer geworden.

Drittens, der Aktivismus: Einige Priesterbrüder verfielen durch ihre vielfältigen priesterlichen Aufgaben dazu, die Füße sich wundzulaufen und folglich keine Zeit und keine Neigung mehr zu finden für das Lesen und Studieren. Wenn sie auf diese Weise zu reinen Verwaltern und Kommunikatoren werden, schwächen sie ihre Überzeugung und Verkündigung.

Viertens, Bischof Fellays Bauernfängerei: Über Jahre hinweg hat seine Doppelzüngigkeit fast jeden täuschen können – außer eine kleine Minderheit von klarsichtigen Seelen, welche jedoch absolut kein Gehör sich verschaffen konnten. Erst im letzten Jahr fiel seine Maske durch seinen Artikel in „Cor Unum“ vom März 2012 und durch seine Antwort an die drei Bischöfe vom 14. April 2012. Doch den größten Teil der Traditionskatholiken schläferte er ein (und jetzt macht er es wieder).

Fünftens, die Furcht vor dem Unbekannten: Wenn die gesamte Welt um uns herum wahnsinnig wird und wir gerade noch eine Insel der Vernunft gefunden haben, dann jedoch auch diese Insel dem Wahnsinn verfällt, so ist eine ungewöhnlich große Charakterstärke erforderlich, um die Wirklichkeit im Auge zu behalten und nicht dieser oder jener Illusion zu verfallen – und an solchen Illusionen mangelt es gewiß nicht! Auf diese Weise erkennen heute zwar viele Bruderschaftspriester, daß sie eine dramatische Situation erleben, welche nach kreuzigenden Entscheidungen schreit, aber ihnen fehlt die notwendige Seelenstärke um ins Ungewisse zu starten.

Schlußendlich schlechte Führer: Natürlich hat es in der Bruderschaft, wie auch in der Amtskirche, schon immer Liberale gegeben. Solange allerdings die Führer den rechten Kurs halten, können diese Liberalen in Schach gehalten werden. Als doch in der Amtskirche Johannes XXIII. und Paul VI. ihren Liberalismus förderten, war das Ergebnis eine regelrechte Flutwelle. Nun, wo auch die Bruderschaftsführer liberal geworden sind, flutet der Liberalismus durch die Priesterbruderschaft, wie es unter guten und echten Führern nie geschehen wäre.

Diese von P. Rioult genannten Gründe treffen allesamt zu, doch ist keiner von ihnen stärker als der Glaube, welcher „unser Sieg ist, der die Welt überwindet“ (1. Johannesbrief 5,4). Tatsächlich können wir sagen, daß alle genannten Gründe auf einen Mangel an genügend starkem Glauben aufseiten der Priester hinauslaufen. Denn diese Priester leben in einer Welt, in welcher jede lebende Seele ihre Haftung an die Wahrheit gelockert hat. Doch wenn die Wahrheit nicht mehr wahr ist, wie kann dann der Glaube noch wahr sein?

Wie sieht der einfachste Weg aus, um die Haftung an die Wahrheit zu stärken – was wir unter den heutigen verrückten Umständen unbedingt tun müssen? Meiner Meinung nach, dies:—

„Wachet und betet, wachet und betet,

Fünfzehn Geheimnisse täglich.“

Kyrie eleison.

Zuerst der Glaube

Zuerst der Glaube on November 23, 2013

Erzbischof Lefebvre (1905–1991) erteilte allen Katholiken, welche Ohren zu hören haben, die folgende wichtige Lektion: der Glaube steht über dem Gehorsam. Doch die traurige Lektion, welche wir seither lernen müssen, ist, daß immer noch der Gehorsam höher als der Glaube eingestuft wird. Die „Eleison Kommentare,“ beseelt von dem Wunsch, angesichts der heutigen Verwirrung in Kirche, Welt und Priesterbruderschaft St. Pius X. zurück zu den Grundlagen zu kommen, haben oft zu erklären versucht, warum der Glaube an erster Stelle stehen muß.

Nehmen wir zum Beispiel die Argumente jenes ehrenhaften Bruderschaftspriesters, welcher kürzlich eine E-Post mir sandte. Darin beschuldigte er mich, den gegenwärtigen Zustand der Bruderschaft falsch zu beurteilen. Mein Widerstand gegen die Neubruderschaft, wie ich sie nenne, würde seiner Meinung nach: 1) zu persönlich motiviert sein, 2) das Wohl der Kirche vergessen, 3) unvereinbar mit meinen noch vor vier Jahren vertretenen Positionen sein, 4) katholische Wirklichkeitstreue missen lassen, 5) gegen die Unfehlbarkeit der Kirche gehen, 6) dafür eintreten, daß jedermann sein eigener Papst sei, 7) eine modernistische Vision der Kirche vertreten, 8) protestantisch sein, 9) gegen eine Einheit mit Rom plädieren, und schließlich 10) die Seelen von der Kirche entfremden.

Nun bin ich gewiß kein Erzbischof Lefebvre und ich behaupte auch gar nicht, einer zu sein, möchte aber trotzdem meinen Priesterbruder fragen, ob ihm klar ist, daß er alle seine Vorwürfe (bis auf den dritten) vor 30 Jahren auch dem Widerstehen des Erzbischof gegen die offiziellen Kirchenautoritäten in Rom hätte vorhalten können? Dennoch war das erzbischöfliche Widerstehen 1) nur durch die dringende Notwendigkeit getragen, den Glauben zu verteidigen, 2) zum Wohle der Weltkirche, 4) ganz und gar wirklichkeitsgetreu (wie die katholischen Früchte seiner Bruderschaft bewiesen), 5) kein Gegenbeweis, sondern wegen seines Widerstandes ein Beweis für die Unfehlbarkeit der Kirche, 6) das Eintreten dafür, daß die Kirche aller Zeiten die Richtschnur für die Päpste ist, 7) gegen jedweden Wahnsinn des Neo-Modernismus, 8) gegen die neo-modernistische Erneuerung des Protestantismus, 9) für eine Einheit mit dem ewigen Rom, und schließlich 10) allen wahren Katholiken eine Hilfe beim Bewahren des Glaubens, anstatt ihn zu verlieren.

Was nun rechtfertigte den damaligen Widerstand des Erzbischofs? Und was bewies, daß er entgegen dem Anschein eben kein Rebell wie Luther war, sondern ein wahrer Katholik und ein treuer Diener der Kirche? Die Antwort lautet: seine Doktrin, seine Doktrin, seine Doktrin! Während Luther eine Vielzahl an katholischen Lehren leugnete, bestätigte der Erzbischof jede einzelne dieser Lehren. Der Erzbischof stand im Namen der Glaubenslehre gegen die konziliaren Päpste und Kirchenautoritäten auf, welche diese Doktrin radikal untergruben, indem sie die schrecklichen Irrtümer des Modernismus erneuerten und annahmen.

Wodurch ist heute ein gewisser Widerstand gegen die Bruderschaftsführung gerechtfertigt? Wodurch können die Widersteher behaupten, die wahren Diener der Bruderschaft zu sein? Durch die Doktrin! Die offizielle Deklaration von Mitte April 2012 war der Beweis eines erschreckenden doktrinellen Mangels aufseiten der Bruderschaftsführung. Während sie die Deklaration später strich, zog sie dennoch nicht ihren Inhalt zurück, sondern verteidigte ihn sogar, beispielsweise durch die Behauptung, der Inhalt sei „zu feinsinnig“ gewesen. Auch haben die offiziellen Dokumente der Bruderschaft vom 14. Juli 2012 und 27. Juni 2013 den Schaden keinesfalls angemessen rückgängig gemacht. Der Beweis dafür ist, daß der Regierungskurs des Generalhauses sich nicht geändert hat. Lieber Priesterbruder, Ihre eigene Bruderschaft ist auf dem Grundsatz gegründet worden, daß der Glaube über dem scheinbaren Gehorsam steht. Und nun wollen Sie genau diese Bruderschaft verteidigen dadurch, daß Sie den scheinbaren Gehorsam gegenüber der Priesterbruderschaft über den Glauben stellen? Studieren Sie lieber die Dokumente und beobachten Sie die Taten der Führung.

Kyrie eleison.

Anführer von morgen

Anführer von morgen on November 16, 2013

Aus zwei guten Gründen sollten selbst sehr fromme Katholiken Fragen der Wirtschaft nicht geringschätzen. Erstens benötigen sie als Einzelne zum Führen ihres eigenes Haushaltes einen gesunden Menschenverstand auf diesem Gebiet, welcher heutzutage sehr vernachläßigt wird. Zweitens müssen sie auch gesellschaftlich gesehen den Stand ihrer Gesellschaft, in welcher sie leben, begreifen, denn dieser Umstand wird von den bewußten und unbewußten Agenten der antichristlichen Neuen Weltordnung (NWO) stark verzerrt; wobei die NWO als Hauptziel hat, alle Seelen in die Hölle zu ziehen.

Schon einige Male hat der Autor dieser Kommentare seinen Lesern den gesunden Hausverstand und die Wahrhaftigkeit des US-amerikanischen Kommentators Dr. Paul Craig Roberts anempfohlen. Dieser schrieb kürzlich in einem Artikel, daß die wirkliche Krise der US-Regierung nicht ihr vielberichteter Haushaltsstillstand ist, sondern ihre zugrundeliegende Unfähigkeit, den Staatshaushalt auszugleichen, weil zuwenige Einnahmen und zuviele Ausgaben vorhanden sind. Das Zuwenig an Einnahmen führt Dr. Roberts nicht auf die Kosten der Sozialversicherung zurück, welche am Ende sich auszahlen werde, sondern auf das jahrzehntelang andauernde Auslagern der Fertigung aus den USA in fremde Länder mit billigen Arbeitskräften. Die dadurch verursachte Verarmung der US-amerikanischen Konsumenten hat zu einem starken Absinken der Steuereinkünfte des geführt. Landes. Das Zuviel an Ausgaben schreibt Dr. Roberts dem auslaugenden ständigen Kriegführen im Ausland zu. Er diagnostiziert, daß die Arbeitsstellen wieder ins Inland zurückgeholt und die Kriege in fremden Ländern beendet werden müssen. Doch „mächtige organisierte Interessen stellen sich diesen Maßnahmen entgegen, und so wird der Kongreß weder das eine noch das andere Rezept beschließen.“

Dr. Roberts fügt sogar hinzu, daß seiner Ansicht nach die US-amerikanische Wirtschaft in ihrer jetzigen Form unrettbar ist, weil ein unkluger Technikeinsatz die Umwelt erschöpft, zudem die Volkswirtschaftler „zu originellen Gedanken unfähig“ sind, und die „gewählten Volksvertreter von den Privatinteressen abhängen, welche ihren Wahlkampf finanzieren.“ Insgesamt ist somit „zum gegenwärtigen Zeitpunkt der Zusammenbruch die wahrscheinlichste Prognose.“ Nur aus den Ruinen wird etwas Klügeres aufstehen, sagt er, falls wegweisende Anführer vorhanden sein werden.

Der Doktor malt also ein düsteres Bild, doch kommen wir nicht umhin, die Vernünftigkeit und Wahrhaftigkeit seines Szenarios anzuerkennen. Die Vernunft sagt, daß ein so großes Problem des Staatshaushaltes nur lösbar ist, wenn die Einnahmen erhöht und die Hauptausgaben verringert werden, bzw. beides zusammen. Jedenfalls kann die Lösung nicht darin bestehen, immer noch kolossalere Schulden zu machen. Eine Wahrheit, welche Dr. Roberts erwähnte, ist die Torheit der unvernünftigen Volkswirtschaftler, wie beispielsweise ihr Vorwand, Arbeitsplätze in überholten Produktionsstätten genausogut auslagern zu können. Eine weitere Wahrheit ist die Erwähnung der Mächtigkeit jener „organisierten Interessen,“ welche Kriege in fremden Ländern vorantreiben, und die „Privatinteressen,“ welche die angeblich demokratischen Wahlen beherrschen.

Doch welches Motiv könnten diese „Interessen“ haben, die Wirtschaft der USA in den Zusammenbruch zu treiben? Die Agenten der Neuen Weltordnung arbeiten hart am Niederreißen der USA und aller westlichen Nationen mit einer nationalen Identität oder einem Nationalstolz, damit diese sich umso leichter von der Neuen Weltordnung aufsaugen lassen. Volkswirtschaftler werden in den Wirtschaftsschulen zu Dummköpfen gemacht, und die gewählten Volksvertreter werden ansehnlich dafür bestochen, ihre Länder in Schulden zu verstricken; denn bereits die Hl. Schrift sagt, daß der Schuldner sich selber zum Diener bzw. Sklave des Geldverleihers macht.

Die Probleme der westlichen Regierungen werden absichtlich so unlösbar gestaltet, damit mit der Zeit die Versuchung, die schulden-versklavten Völker mit einem Dritten Weltkrieg abzulenken, schier unwiderstehlich zu werden scheint. Entrannen wir denn nicht nur knapp diesem Weltkrieg, als kürzlich ein kräftiger Schub für einen Angriff auf Syrien stattfand? Liebe Katholiken, Ihr werdet jene Anführer von morgen sein, auf welche Dr. Roberts heute hofft. Denn nur Ihr habt das Gesamtbild im Blick. Studiert und betet.

Kyrie eleison.

Umkämpftes Fatima

Umkämpftes Fatima on November 9, 2013

Gewiß schenkte Gott zu Beginn des 20. Jahrhunderts der modernen Welt zwei große Lichter Erstens eines für die Theorie, gegeben durch den Hl. Pius X.: die Enzyklika Pascendi aus dem Jahre 1907, um den Hauptirrtum des Subjektivismus zu brandmarken. Zweitens ein Licht für die Praxis, gegeben durch die Gottesmutter: ihre Erscheinungen in Fatima im Jahre 1917, als Heilmittel gegen die monströse Seuche namens Kommunismus. Doch der Teufel lenkt die Aufmerksamkeit von Pascendi weg und bringt durch eine Reihe von Einwänden gegen Fatima dieses in Verruf. Einige der wichtigsten Einwände lauten so:

* Wie können wir Kardinal Ottavianis Version des dritten Geheimnisses von Fatima ernstnehmen, wenn Unsere Liebe Frau dort angeblich sagte, daß ein dritter Weltkrieg in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts beginnen würde? Das Jahr 2000 kam und ging, doch einen dritten Weltkrieg sahen wir nicht.

Hierzu gibt es eine interessante Parallele zwischen dem zweiten und dritten Geheimnis von Fatima. Im zweiten Geheimnis sagt Unsere Liebe Frau voraus, daß ein noch schlimmerer Krieg als der Erste Weltkrieg stattfinden werde und zwar während des Pontifikats des nächsten Papstes, welcher dann Pius XI. sein würde. Allerdings starb Pius XI. im Frühling des Jahres 1939, und der Zweite Weltkrieg wurde erst im Herbst 1939 erklärt, als Pius XII. Papst war. Hat Unsere Liebe Frau somit den Kalender falsch abgelesen? Nein, sondern sie richtete sich nach der Wirklichkeit, anstatt nach dem Anschein. In Wirklichkeit begann der Zweite Weltkrieg im Januar des Jahres 1938, als Josef Stalin nach dem Rakowskij-Verhör entschied, einen Nichtangriffs-Pakt mit Adolf Hitler zu schließen, um letzterem den Rücken freizumachen, damit er an seiner westlichen Front Krieg führen könne. Diese faszinierende Geschichte des wirklichen Beginns des Zweiten Weltkrieges wird im Brief des Rektors vom 1. Mai 2000 dargelegt (auf Englisch: eleisonkommentar.blogspot.com/2000/05/winona-letters-196-our-lady-of-fatima.html ). Unabhängig davon, ob die Ottaviani-Version nun dem echten „Dritten Geheimnis“ entspricht oder nicht, stellt sich doch die Frage, ob in Wirklichkeit der Dritte Weltkrieg nicht schon vor dem Jahre 2000 im Mittleren Osten begonnen haben könnte, zum Beispiel mit der US-Invasion des Iraks im Jahre 1991? Die Dinge sind eben nicht immer so, wie sie scheinen.

* Im Zweiten Weltkrieg erlebten wir die grauenvolle Bombardierung von Dresden, Tokio, Nagasaki, Hiroshima. Könnte ein Dritter Weltkrieg dies wirklich noch überbieten?

Die Gesamtzahl der Toten des Zweiten Weltkriegs wird in aller Regel mit 66 Millionen beziffert, liegt also in der Größenordnung von mehreren zehn Millionen. Wenn wir einige Warnungen Unserer Lieben Frau, nicht nur aus Fatima, richtig lesen, so werden die Opfer des Dritten Weltkrieges und der Großen Züchtigung in einer Größenordnung von tausenden von Millionen liegen. Also wird die Größenordnung hundert Mal schlimmer.

* Doch welche materielle Züchtigung könnte schlimmer sein als die geistliche Züchtigung unserer heutigen Zeit?

Gewiß stellt nach dem Sündenfall von Adam und Eva das Zweite Vatikanische Konzil die größte Katastrophe in der Menschheitsgeschichte dar. Trotzdem sieht die Mehrheit der Menschen das Zweite Vatikanum als eine große Befreiung. Doch eine alte Redeweise lautet: „Stock und Stein brechen mein Gebein, doch Worte bringen keine Pein.“ Geistliche Züchtigungen mögen an sich also tatsächlich deutlich schlimmer sein, aber dennoch bedürfen wir Menschen der materiellen Dinge, um zu verstehen (vergleiche Matthäus 9,6 und Johannes 20,27).

* Unsere Liebe Frau von Fatima versprach eine Zeit des Friedens, wenn der Papst eine bestimmte Weihe durchführen würde. Seither haben einige Päpste mehrere solcher Weihen durchgeführt, und trotzdem erhielten wir keinen Frieden.

Zwar gab es in der Tat mehrere Weihen, welche sich sicherlich an Unserer Lieben Frau von Fatima orientierten, aber trotzdem fand niemals eine Weihe auf genau die Weise statt, wie Unsere Liebe Frau sie verlangte: die Weihe Rußlands, an ihr Unbeflecktes Herz, durchgeführt vom Papst, in Einheit mit allen Bischöfen der Welt. Immer fehlte eine oder mehrere dieser vier Bedingungen.

* Unsere Liebe Frau von Fatima sprach davon, daß einige „Nationen ausgelöscht“ werden und daß „eine Zeit des Friedens“ komme. Wir erlebten, wie im Zweiten Weltkrieg einige Nationen ausgelöscht wurden, und wie ein gewisser Frieden in den 1950iger-Jahren sich einstellte. Die Prophezeiungen Mariens sind also eingetroffen.

Welche Nationen blieben nach dem Zweiten Weltkrieg ausgelöscht, und wieviel Friede herrschte im Kalten Krieg der 1950iger-Jahre wirklich? Unsere Liebe Frau von Fatima sprach von viel größeren Ereignissen als jenen geschehenen.

Heiligstes Herz Jesu, erbarme Dich unser. Unbeflecktes Herz Mariens, bitte für uns.

Kyrie eleison.