Zweites Vatikanum

Weihen Vollzogen

Weihen Vollzogen on Mai 20, 2017

Zweifellos haben die Gebete unserer Leser dazu beigetragen, dass die beiden Weihen, diejenige von Bischof Zendejas und diejenige Russlands, am 11. bzw. 12. Mai in Vienna, Virginia, USA, erfolgreich vollzogen werden konnten. Am 11. Mai war das Wetter nicht gut; es regnete in Strömen, doch das unter freiem Himmel aufgestellte Zelt war wasserdicht und konnte die rund 500 Menschen, die aus vielen Teilen der USA und in einigen Fällen sogar von noch weiter her eingetroffen waren, ohne weiteres aufnehmen. Etwas freundlicheres Wetter herrschte am 12. Mai, als der neue Bischof sein erstes Pontifikalamt zelebrierte und dabei Russland dem Unbefleckten Herzen Mariä weihte. Die Zahl der Teilnehmer war nur unwesentlich geringer als am Vortage.

Besonderer Dank wurde Pater Ronald Ringrose gezollt, dem tradtionalistischen Gemeindepriester von Vienna, im Garten von dessen Pfarrhaus die doppelte Weihe stattfand. Er hat die Gemeinde St. Athanasius, die nicht allzu weit von der Hauptstadt der USA entfernt liegt, mehr als 30 Jahre lang als Bastion der katholischen Tradition bewahrt – eine bemerkenswerte Leistung in dieser für die Katholische Kirche so schweren Zeit. „Ad multos annos“ sagt Mutter Kirche zu ihren ergebenen Dienern. Möge es Pater Ringrose vergönnt sein, noch viele Jahre lang wirken zu können!

Hinsichtlich des Zwecks und Ziels der beiden Weihen ist es erforderlich, Bescheidenheit zu wahren und sich zugleich mit der nötigen Klarheit auszudrücken. Seit Vatikan II (1962–1965), als die grosse Mehrheit der Kirchenmänner vor dem Liberalismus (dem Kult der Freiheit) und dem Modernismus (der Anpasung von Gottes Kirche an die gottlose moderne Welt) die Segel strich, befindet sich die Kirche in grosser Not. Anno 1970 begründete Erzbischof Lefebvre die Priesterbruderschaft St. Pius X., damit in der immer dunkler werdenden Amtskirche weiterhin ein Licht scheinen möge, aber seine Nachfolger an der Spitze der Bruderschaft tun, was sie können, um dieses Licht wieder erlöschen zu lassen. Vergleichen wir die

Weihe von Bischof Zendejas also mit einer Kerze, die in der immer tieferen Finsternis entzündet wird. Diese Kerze soll weder die Neukirche noch die Neubruderschaft retten oder bekehren können. Was kann sie dann erreichen? Sie kann zur Hilfe des immerwährenden Glaubens kommen, der das Herz der wahren Kirche und der wahren Bruderschaft ist.

Bischof Zendejas, der vor allem in den USA tätig ist, jedoch über keinerlei territoriale Jurisdiktion verfügt, wird sich doch um viele Seelen in den Vereinigten Staaten kümmern können, die den wahren Glauben besitzen und ihn behalten möchten. Falls die Flugzeuge in den nächsten trüben Jahren nicht mehr fliegen können, wird er doch überall in Nordamerika mit Auto oder Zug zugänglich sein. Als verhältnismässig junger Bischof, dessen Ordination mit Sicherheit gültig ist, wird er mit oder ohne Bedingungen konfirmieren und ordinieren können. Noch dazu, durch Gottes Gnade, ist er wenigstens heute noch vernünftig und geistig gesund. Lasst uns für ihn beten, dass er noch viele Jahre lang im Vollbesitz seiner geistigen Gesundheit bleiben möge, oder wenigstens bis ein wahrhaft katholischer Papst das Licht in der Kirche wieder entzünden wird. In diesem Augenblick wird Bischof Zendejas sein Bischofsamt dem katholischen Rom zurückgeben, damit der Papst nach freiem Ermessen darüber entscheiden kann. In der Zwischenzeit möge der neue Bischof eine Kerze in der Finsternis sein, ein Leuchtturm für jede Seele, welche die vollständige und unverfälschte Wahrheit sucht.

Was die Weihe Russlands betrifft, die von allen vier anwesenden Bischöfen am Vorabend des hundertsten Jahrestags der ersten der grossen Erscheinungen unserer Lieben Frau in Fatima zelebriert wurde, so wurde nicht im geringsten so getan, als könne ihre Weihe jene ersetzen, die der Papst und mit ihm alle Bischöfe der Welt dem Gebot unserer Lieben Frau zufolge zu vollziehen haben. Die vier Bischöfe vollzogen diesen Akt lediglich in der Hoffnung, wenn sie täten, was in ihren Kräften liegt, würden sie mit der Unterstützung aller Anwesenden dazu beitragen, vom Himmel die notwendige Gnade für den Papst zu erlangen, damit er die Weihe Russlands endlich vollzieht, wie es die Heilige Jungfrau schon vor so langer Zeit geboten hat. Diese Weihe wird letzten Endes stattfinden, weil Unser Herr dies im Jahre 1931 verkündet hat, und dann beginnt der Triumph des Unbefleckten Herzens, der so notwendig für das Heil der Welt ist und so lange verzögert wurde.

Kyrie eleison.

Gottes Waffen

Gottes Waffen on Mai 13, 2017

An diesem hundertsten Jahrestag der ersten von mehreren grossen Erscheinungen Unserer Lieben Frau vor den drei Kindern von Fatima, Portugal, lohnt es sich sehr wohl, daran zu erinnern, dass Unser Herr die Menschheit durch Schwester Lucia gewarnt hat, die Andacht an das Leidvolle und Unbefleckte Herz Seiner Mutter werde, gemeinsam mit dem Heiligen Rosenkranz, die letzte grosse Andacht sein, die der Menschheit vergönnt sein werde, um Seelen zu retten. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts, als der Protestantismus und der Jansenismus die Nächstenliebe erkalten liessen, hatte Unser Herr Seiner Kirche die Andacht an Sein eigenes Heiliges Herz geschenkt, um sie an Gottes brennende Liebe zu den Menschen zu erinnern. Am Anfang des 20. Jahrhunderts, als der Kommunismus im Begriff war, Russland zu überwältigen, schenkte Er uns, insbesondere durch Fatima, das Herz Seiner Mutter als unsere letzte grosse Andacht vor dem Ende der Welt.

Doch nach 1917 vergeht ein weiteres halbes Jahrhundert, und die Prälaten Unseres Herrn schicken sich an, die Kirche den Dämonen des Modernismus zu überantworten, des Gegenstücks zum Kommunismus in der Kirche. Schwester Lucia von Fatima warnte Pater Fuentes damals, die Katholiken könnten sich nicht mehr auf den Klerus verlassen, um ihre Seelen zu retten. Tatsächlich leitete Vatikan II im Jahre 1962 die vorapokalyptische Verwüstung der Kirche ein, die schlimmste in ihrer gesamten Geschichte. Und in den siebziger Jahren schrieb, wie sich die Leser von EC 400 noch erinnern mögen, ein italienischer Kritiker von Vatikan II mitsamt seinem ganzen Pomp und seinen ganzen Werken, Romano Amerio, wenn die Konzilskrise im Inneren der Kirche weiter Verheerungen anrichten werde wie noch keine Krise zuvor, dann steuerten wir „auf eine formlose Finsternis zu ( . . . ), angesichts deren es keine andere Alternative geben wird, als zu schweigen.“

Ein volles Jahrhundert nach Fatima haben wir den Weg in diese Finsternis viel weiter beschritten. Die Streitigkeiten und Zerwürfnisse, die Verwirrung und das Chaos in katholischen Herzen und Geistern haben, weil die Prälaten ihre Autorität durch ihre Abkehr von Gottes Wahrheit selbst untergraben, ein solches Ausmass erreicht, dass viele klarsichtige Katholiken mittlerweile oft lieber schweigen, als zu versuchen, miteinander zu argumentieren oder einander zu belehren. Denn heute sind zahllose moderne Menschen nicht mehr in der Lage, zu denken oder logische Folgerungen zu ziehen, mit dem Ergebnis, dass jeder Versuch, ihnen die Augen über ihre Irrtümer zu öffnen, ihre Verwirrung nur noch zu steigern scheinen kann. Doch gibt es einen Leser dieser „Kommentare,“ der Amerio deutlich wiederspricht: „Wie kann die katholische Wahrheit verstummen,“ fragt er, „und wie können Katholiken aufhören zu kämpfen?“ Doch dieser Leser sollte sich die Evangelien in Erinnerung rufen, insbesondere die Passion.

Unser Heer mahnt uns, keine Perlen vor die Säue zu werfen, in anderen Worten, keine Menschen belehren zu wollen, die nicht fähig sind zu lernen (Matthäus VII, 6), und Er ruft Seine Apostel auf, den Staub einer Stadt, die sie nicht aufnehmen will, von ihren Füssen zu schütteln (Lukas IX, 5). Unser Herr gab uns selbst das Beispiel, als Er vor dem Sanhedrin (Matthäus XXVII, 12, 14), vor Herodes (Lukas XXIII, 9) und vor Pilatus (Johannes IX, 9) in Schweigen verharrte. Auch heute sind viele Seelen unfähig, die Wahrheit zu hören. Und als Petrus im Garten Gethsemane zu Gewalt griff, gebot ihm Unser Herr selbst, sein Schwert in die Scheide zu stecken, weil Gewalt nicht dem Willen Gottes entspreche (Matthäus XXVI, 54). Petrus hatte gefehlt, indem er nicht tat, was ihm Unser Herr geboten hatte – „zu wachen und zu beten.“ Als sein männlicher Kampfesmut selbst von seinem geliebten Meister getadelt wurde, verliess er diesen und floh (Markus XIV, 50). Nehmt euch in acht, Ihr Kämpfer für Unseren Herrn – wenn Euer Kampf keine Früchte bringt, lauft ihr Gefahr, Ihn im Stich zu lassen!

Doch was verlangt Unser Herr heute von uns? Er verlangt von uns, gegenüber dem Leidvollen und Unbefleckten Herzen Seiner Mutter Busse zu tun, insbesondere durch den Rosenkranz und die Andacht der Ersten Samstage. Würden Ihm heute nur genügend viele Katholiken Gehör schenken, könnte Unsere Liebe Frau von Fatima von Ihm schon bald Gnade für den Papst erlangen, damit er Russland Ihrem Herzen weiht, so wie Sie es befohlen hat, und dann würde die „formlose Finsternis“ unverzüglich erhellt werden und ihre Form wiedererhalten. Bestellen Sie beim Fatima-Zentrum in Ontario, Kanada, Exemplare seiner ausgezeichneten Broschüre über die Ersten Samstage! Unbeflecktes Herz Mariä, bitte für uns!

Kyrie eleison.

„Krieg“ im Vatikan

„Krieg“ im Vatikan on Januar 7, 2017

In der heutigen Krise der Kirche, die so schwer ist, dass sich in der gesamten Kirchengeschichte keine Parallele zu ihr findet, ist es äusserst wichtig, dass die Katholiken sowohl der traditionalistischen Bewegung als auch der Katholischen Kirche ausserhalb der traditionalistischen Bewegung gebührende Aufmerksamkeit schenken. Die Tradition im weitesten Sinne, als Synonym für all das, was Unser Herr seiner Kirche zur getreulichen Überlieferung (lateinisch tradendum ) bis ans Ende der Welt anvertraut hat, ist für die Kirche unabdingbar, und die traditionalistische Bewegung hat während des letzten halben Jahrhunderts eine entscheidend wichtige Rolle bei der Rettung der traditionellen Doktrin und der traditionellen Sakramente vor ihrer Zerstörung durch die Konzilsrevolution gespielt. Um überleben zu können, musste sich die traditionalistische Bewegung jedoch ausserhalb der normalen hierarchischen Struktur der Kirche stellen, und diese Struktur ist auch Bestandteil der Tradition. „Weide meine Schafe,“ sprach Jesus Christus zu Petrus (Johannes XXI, 17). Deshalb gilt: So schwerwiegend die konziliäre Korruption in Rom auch sein mag, Katholiken müssen auch weiterhin nach Rom blicken.

Aus diesem Grund verdient der folgende Bericht eines Mannes, der Rom von innen kennt, unser volles Interesse. Dieser Mann ist Steve Jalsevac, Gründer und Direktor einer amerikanischen Novus Ordo-Publikation, LifeSiteNews. Jalsevac stattet Rom in der Regel zweimal jährlich gemeinsam mit Kollegen einen Besuch ab, um sich mit verschiedenen Kontaktpersonen zu unterhalten und die Entwicklung der Situation innerhalb der Kirche somit besser beurteilen zu können. Anschliessend an seinen letzten Besuch, der im November stattfand, veröffentlichte er am 16. Dezember einen „zutiefst beklemmenden“ Bericht über seine Eindrücke von der heutigen Lage in Rom. Hier einige Auszüge:

“Unser Besuch Roms, der vom 16. bis zum 23. November stattfand, war der dramatischste von vielen Arbeitsbesuchen, die wir während der letzten zehn Jahre zweimal jährlich durchgeführt haben. Nach Begegnungen mit Kardinälen, Bischöfen und anderen vatikanischen Würdeträgern sowie Angestellten der Dikasterien verspürten unser neuer Rom-Korrespondent John-Henry Westen, Jan Bentz und ich, dass unter treuen Dienern der Kirche weitverbreitete Beklemmung und sehr reelle Angst herrschen. Dies haben wir nie zuvor erlebt. Viele befürchteten, aus ihren Stellungen entfernt zu werden, ihre Arbeitsplätze in vatikanischen Institutionen zu verlieren oder schweren öffentlichen oder privaten Vorwürfen sowie persönlichen Anschuldigungen ausgesetzt zu werden, seitens jener, die den Papst umgeben, oder sogar von Franziskus selbst. Sie empfinden auch Furcht und Beklemmung über den grossen Schaden, welcher der Kirche zugefügt wird, während sie nichts tun können, um ihm Einhalt zu gebieten. [ . . . ]

Die katholischen Universitäten in Rom werden überwacht, und die Vorlesungen der Professoren werden überprüft, um sicherzustellen, dass sie mit der liberalen Deutung von Amoris Laetitia übereinstimmen. Die Kleriker werden den Oberen gemeldet, wenn man erfährt, dass sie Besorgnis über Papst Franziskus äussern. Viele fürchten sich, offen zu sprechen, auch solche, die in der Vergangenheit stets gerne dazu bereit waren. Vatikan-Berichterstatter sagten uns, sie seien mehrfach davor gewarnt worden, über die Dubia [die Zweifel, die Kardinal Burke und drei andere Kardinäle bezüglich der in Amoris Laetitia dargelegten Doktrin bekundet haben] zu schreiben. Ich habe Berichte vernommen, wonach der Vatikan wie ein besetzter Staat wirkt. Gewisse Quellen, mit denen ich sprach, fürchten, dass die Kontakte zu Funktionären des Vatikans überwacht werden; manche haben sogar verdächtige Anomalien in ihren Telefongesprächen gemeldet, bei denen nach dem Ende eines Gesprächs die letzten Augenblicke ihrer Unterhaltung immer wieder zu hören waren, als handle es sich um eine Tonbandaufnahme. Manche Leute, die im Vatikan arbeiten, raten ihren ausserhalb des Vatikans lebenden Kontaktpersonen, heikle Informationen nicht per e-mail oder über ihre im Vatikan ausgegebenen Mobiltelefone zu verbreiten.

Wir müssen uns fragen, wohin all das führt. Es ist zutiefst verstörend. Eine Aussage, die wir in jener Woche in Rom immer wieder hörten, lautete, in Rom sei ein „Krieg“ im Gang – ein Krieg der Progressiven, die den „Geist von Vatikan II“ vertreten, gegen die orthodoxen Katholiken. Eine Person nach der anderen verwendete schockierenderweise das Wort „Krieg.“ Ich habe in meinem Leben nie so etwas erlebt und bin sicher, dass die meisten, wenn nicht alle regelmässigen Leser von LifeSite dasselbe sagen können.“

Traditionalisten mögen geltend machen, die vier Kardinäle und Herr Jalsevac seien Opfer von Vatikan II, die ein wenig spät erwachen, doch behaupte niemand, dass sie keine Katholiken sein wollen. Die Kirche wird nur geheilt werden, wenn die wahre Doktrin und die wahre Hierarchie wieder zusammenfinden; deshalb sollen die Traditionalisten dringend für jene Seelen beten, denen die Augen über den Krieg der Konzilskirche gegen die wahre Kirche aufgehen. Gott schenke ihnen Licht und Stärke.

Kyrie eleison.

Prälate auf der Hut?

Prälate auf der Hut? on November 5, 2016

Ein Leser dieser”Kommentare” hat eben eine Frage zur Sprache gebracht, die früher oft gestellt wurde, heutzutage wahrscheinlich weniger, aber immer noch von Belang ist: Ist sich der Generalobere (künftig GO) der Priesterbruderschaft St. Pius X. bewusst, wie er sich selber widerspricht? – Im Juli dieses Jahres rief er zu einem neuen Rosenkranz-Kreuzzug auf, der „ausschliesslich“ dem Ziel dienen solle, den Triumph des Unbefleckten Herzen durch die Weihung Russlands zu erreichen, doch später behauptete er, Rom wolle den Piusbrüdern helfen, wichtige Positionen in der Kirche zu besetzen, um ihr bei der Überwindung des Modernismus zu helfen. Der Widerspruch liegt auf der Hand, denn die Kirchenmänner, die gegenwärtig in Rom die führenden Positionen besetzt halten, sind mit Sicherheit gegen die von unserer Lieben Frau geforderte Weihung, und die Gründe hierfür wurzeln tief.

Schreiben Sie Pater Guy Castelain, wohnhaft an Le Moulin du Pin, F53290 Beaumont-Pied-de-Boeuf, Frankreich, und bitten Sie ihn um ein Exemplar des hervorragenden Leitartikels in der Oktobernummer seines Piusbruderschaft-Bulletins, in dem er zehn Gründe dafür darlegt, warum Vatikan II das Haupthindernis für die Weihung Russlands an unsere Liebe Frau ist. Um es kurz zu sagen: Die Weihung bedeutet politisches Engagement gegen politische Neutralität, die Herrschaft Christi gegen seine Entthronung, Katholizismus gegen Glaubensfreiheit, den Papst gegen die Kollegialität, die eine wahre Religion gegen den Ökumenismus, das Unbefleckte Herz gegen eine Verherrlichung der Menschenwürde, welche die Erbsünde vergisst; sie bedeutet die eine wahre Kirche gegen die Rettung dank anderen Religionen, Frieden durch den katholischen Papst gegen Frieden durch den „Geist von Assisi,“ usw. Kein Wunder, dass Papst Franziskus zu Putin, der bei seinem Besuch in Rom Interesse an dieser Weihung bekundete, sagte: „Wir sprechen nicht über Fatima“!

Nun können menschliche Politik und Politiker viele Konflikte zwischen Mensch und Mensch durch einen Kompromiss beilegen, doch Pater Castelains zehn Punkte beweisen, dass der Zusammenstoss zwischen Fatima und den Konzilsanhängern nichts Geringeres ist als ein Zusammenstoss zwischen der „alten“ Religion Roms, die so frisch wie die Ewigkeit ist, und der „neuen“ Religion von Vatikan II, die so schal ist wie die Sünde. Hier haben wir einen jener Konflikte zwischen Gott und dem Menschen vor uns, bei denen ein politischer Kompromiss nicht in Frage kommt. Hat unsere Liebe Frau 1973 in Akita, Japan, denn nicht gewarnt, die Kirche „werde von Agenten des Kompromisses“ voll sein? Die Frage bezüglich des GO lautet dann: Ist er sich bewusst, dass er ein „Agent des Kompromisses“ ist? Sieht er, dass er einen unversöhnlichen Widerspruch fördert, oder sieht er dies nicht? Wenn er es sieht, ist er ein Lügner, ob er nun für Fatima wirbt oder die Konzilsanhänger schützt oder beides tut. Sieht er es hingegen nicht, dann ist er blind.

Eine erhebliche Zahl von Katholiken ist mittlerweile überzeugt, dass sein jüngster Aufruf zu einem Rosenkranz-Kreuzzug nichts weiter als ein politischer Schachzug ist, um seine traditionalistischer gesinnten Anhänger zu täuschen. Gewiss, in seiner ersten Amtszeit als GO wiesen viele seiner Worte und Taten darauf hin, dass er den Zusammenstoss damals genau so klar sah wie Bischof Lefebvre. Doch muss ein Wendepunkt eingetreten sein, und seither wollte er, statt weiterhin Gott zu Gefallen zu sein, zugleich auch den Menschen gefällig zu sein. Dies ist nicht möglich (Mt.VI, 24; Galater 1, 10), aber wie viele von uns wollte er sowohl den Weggen als auch den Batzen haben, und die Natur versteht es gar trefflich, sich als Gnade zu verkleiden, heisst es in der Nachfolge Christi. So muss es eine Übergangsperiode gegeben haben, während der er bewusst blind war, doch wenn bewusste Blindheit allzu lange dauert, verwandelt sie sich in ständige Blindheit, was eine furchtbare Strafe Gottes ist. Anscheinend hat ihm unsere Liebe Frau zwischen 2006 und 2008 genügend viel Gnade widerfahren lassen, um zu sehen, was er tat, doch wie die Konzilsanhänger und Macbeth hat er vorgezogen, „weiter in Blut zu waten“ (Akt III, Szene 4) – jenem der Kirche. Wie die Konzilsanhänger in Rom bedarf er gewiss unseres Gebets.

Leser, wenn Sie klar zu sehen wünschen, beten Sie den Rosenkranz, und wenn Sie in unserer dunklen Zeit nie aufhören wollen, klar zu sehen, beten Sie jeden Tag alle 15 Geheimnisse des Rosenkranzes. Die Muttergottes kann Sie nicht im Stich lassen.

Kyrie eleison.

Bischöfliche Erklärung – II.

Bischöfliche Erklärung – II. on April 30, 2016

Nun folgt der zweite und letzte Teil der Erklärung über die Weihe des Bischof Thomas Aquinas am 19. März 2016 in Brasilien, vor sechs Wochen:

Doch das allerschlimmste in unserem 21. Jahrhundert ist möglicherweise die Masse der Katholiken – sowohl Kleriker als auch Laien –, welche immer noch fügsam den Zerstörern sich beugen. Wie können die Zerstörer unter den Kirchenmännern sich nicht bewußt sein, was sie da tun? Dies muß offensichtlich die „Teuflische Verwirrung” sein, welche Schwester Lucia von Fatima bereits vor dem Konzil erwähnt hat. Und wie können immer noch so viele Laien nicht sehen, daß die katholische Obrigkeit nur deswegen existiert, um die katholische Wahrheit aufrechtzuerhalten, und daß, wenn diese Obrigkeit diese Wahrheit verrät, sie das Recht auf Gefolgschaft verliert? Es muß dieselbe „Verwirrung” sein. Woraus besteht nun diese Verwirrung eigentlich? Sie besteht aus dem Verlust der Wahrheit und aus dem fortschreitenden Verlust eines jeden Gespürs für die Existenz einer objektiven Wahrheit, weil die Menschen sich von Gottes Wirklichkeit haben losreißen wollen, um diese mit ihrer eigenen Wahnwelt zu ersetzen, damit sie tun und lassen können, was sie wollen. Immer ist die falsche Freiheit am Werk.

Gott gibt seine Kirche jedoch nicht auf, und so zog er in den 1970ern Erzbischof Lefebvre heran, um als Werkzeug ihm zu dienen. Der Erzbischof erkannte, daß der Papst und seine Gleichgesinnten auf dem Konzil die kirchliche Tradition um des Modernismus Willen zurückließen, und daß sie dadurch die Kirche zerstörten. Auf wundersame Weise gelang es ihm, innerhalb der Kirche einen robusten Widerstand gegen die fortdauernde Zerstörung aufzubauen, in der Form einer priesterlichen, dem hl. Papst Pius X. gewidmeten Bruderschaft – also jenem Papst, welcher die Korruption der modernen Zeiten so klar durchschaut hatte. Doch die römischen Autoritäten duldeten nicht, daß jemand ihrer mutmaßlichen „Erneuerung” durch das Zweite Vatikanum sich widersetzte, und so unternahmen sie alles in ihrer Macht stehende, um des Erzbischofs Widerstand zu brechen.

Der Erzbischof jedoch widerstand ihnen; und um zu garantieren, daß sein Werk überleben könnte, welches für die Verteidigung der katholischen Tradition so immens wichtig war, weihte er im Jahre 1988 vier Bischöfe – zwar gegen den ausdrücklichen Willen der sich irrenden römischen Autoritäten, aber in Einklang mit dem unausgesprochenen Willen aller Päpste seit dem Beginn der Kirche, mit Ausnahme der letzten vier, welche alle zum Konzil standen.

Diese heldenhafte Entscheidung des Erzbischofs wurde durch die damaligen Ereignisse umfänglich gerechtfertigt – insbesondere durch den ununterbrochenen Niedergang der kirchlichen Autoritäten, deren einziger Wunsch es war, die Kirche mit der verdorbenen Welt in Einklang zu bringen. Von diesen vier Bischöfen wurde der Spanischsprechende nach Südamerika berufen, damit er um jene Katholiken sich kümmern könnte, welche den Glauben aller Zeiten auf einem Kontinent bewahren wollten, der ehemals so katholisch war, nun jedoch keine Bischöfe mehr besaß, welche verläßlich die Seelen in den Himmel führen würden.

Leider ist der Niedergang seither immer weitergegangen, und diesmal ist die Bruderschaft des Erzbischofs durch ihr Generalkapitel aus dem Jahre 2012 an der Reihe, dem universalen Verderben zum Opfer zu fallen. Bei diesem Generalkapitel ließen die Oberen unter ihrem Generaloberen die Bruderschaft in Richtung Konzil taumeln. Anstatt auf den Primatsanspruch der unveränderlichen kirchlichen Lehre, der Tradition, zu pochen, öffneten sie die Türen für eine Übereinkunft mit dem offiziellen Rom, welches doch dem Konzil verfallen war. So hat also die eingangs erwähnte Verwirrung seit 2012 ihren Einzug auch in die Bruderschaft gehalten, deren Bischöfe somit – wenigstens derzeit – nicht mehr verläßlich sind. Das ist ungemein traurig, aber insgesamt normal angesichts des jetzigen Zustandes von Kirche und Welt. Daher muß noch einmal ein verläßlicher Bischof geweiht werden, um sicherzustellen, daß der unveränderliche Glaube fortbesteht – besonders wenn ein ganzer Kontinent voller Seelen einen echten Schafhirten braucht, um ihre Seelen auf ewig zu retten.

Möge Gott mit ihm sein! Beten wir zur Heiligen Jungfrau Maria, daß sie ihn treu unter ihrem Mantel erhalten möge – treu bis zum Tode.

Bischof Jean-Michel Faure.
Bischof Richard Williamson.

Bischöfliche Erklärung – I

Bischöfliche Erklärung – I on April 23, 2016

Am 19. März, also vor ungefähr einem Monat, wurde Dom Thomas Aquinas still zum Bischof geweiht. Diese Weihe kommt allen Seelen auf der Welt zugute, welche den wahren katholischen Glauben behalten wollen. Wie schon bei der Weihe von Bischof Faure genau ein Jahr zuvor, hatten die Mönche des Klosters vom Heiligen Kreuze in den Bergen hinter Rio de Janeiro die Zeremonie sehr schön vorbereitet. Für diesen Anlaß wurde in der „Stahl-Scheunen-Kathedrale“ alles ansehnlich dekoriert, gleich wie im letzten Jahr. Das Wetter war trocken und warm, ohne jedoch zu warm zu sein. Der hl. Joseph hat alles gut verlaufen lassen, und wir schulden ihm großen Dank.

Anwesend waren etwas mehr Besucher als im vergangenen Jahr, diesmal jedoch mehr aus der Nähe in Brasilien. Keine Journalisten waren da; und das Ereignis ging vorbei, fast ohne Erwähnung selbst in den traditionskatholischen Nachrichtenquellen zu finden. War es eine Verschwörung der Stille? Ist das Wort herumgegangen, daß man dem Ereignis keine Aufmerksamkeit schenken solle? Nun, dies ist gleichgültig. Das einzig wichtige ist, was der liebe Gott für Hinweise gibt; namentlich, daß das Überleben des Glaubens zu diesem Zeitpunkt vielleicht nicht nach der Öffentlichkeit ruft oder bekannt werden soll, sondern vielmehr, daß der Glaube eher in den Schatten gleitet, von welchem aus die Kirche langsam sich hinablassen kann in die Katakomben, um auf seine Wiederaufstehung zu warten, sobald der Weltensturm vorbei ist, welcher aus menschlicher Sicht furchtbar zu werden droht.

Auf jeden Fall haben wir jetzt einen weiteren Bischof, welcher fest in der Linie des Erzbischofs steht und auf der westlichen Seite des Atlantiks wirkt. Wie schon Bischof Faure, kannte auch der neue Bischof den Erzbischof Lefebvre gut, und war ein Vertrauter von ihm. Bischof Thomas Aquinas arbeitete nie direkt über die Priesterbruderschaft St. Pius X. mit dem Erzbischof zusammen, doch gerade weil er kein Mitglied der Bruderschaft war, hat der Erzbischof sich ihm leichter mit seinen Gedanken und Ideen anvertraut. Und gewiß erteilte Erzbischof Lefebvre dem jungen Mönch mehr als einmal gute Ratschläge, welche Bischof Thomas nie vergessen hat. Gläubige Katholiken liegen nicht falsch – es gab nur wenige Ausnahmen bei den überwiegend positiven Reaktionen gegenüber Gottes Geschenk, dem Geschenk eines wahren Seelenhirten.

Anläßlich der Weihe gaben die beiden weihenden Bischöfe eine Erklärung ab, welche bisher noch nicht sonderlich publik geworden ist. Sie beschreibt ausführlich den Hintergrund der Weihe und zeigt, daß ein solch anscheinend seltsames Ereignis in Wirklichkeit gar nicht seltsam, sondern unter diesen Umständen sogar ganz natürlich ist. Nun folgt der erste Teil dieser Erklärung, während der zweite Teil bis zur nächsten Ausgabe der „Eleison Kommentare“ in einer Woche warten muß.

Da unser Herr Jesus Christus uns gewarnt hat, daß bei seinem zweiten Kommen der Glaube fast gänzlich vom Erdboden verschwunden sein wird (Lukas 18, 8), folgt daraus, daß vom Triumph der Kirche im Mittelalter an, sie nur noch einen langen Niedergang bis zum Ende der Welt vor sich haben kann. Drei Umwälzungen markieren die Stufen dieses Niedergangs auf besondere Weise: Der Protestantismus, welcher im 16. Jahrhundert die Kirche abgelehnt hat; der Liberalismus, welcher im 18. Jahrhundert Jesus Christus abgelehnt hat; und der Kommunismus, welcher im 20. Jahrhundert dann Gott als Ganzes abgelehnt hat. Am schlimmsten jedoch war, als diese stufenweise Revolution es geschafft hat, über das Zweite Vatikanische Konzil (1962–1965) in die Kirche selber einzudringen. In seinem Wunsch, die Kirche wieder in Berührung mit der modernen Welt zu bringen, welche so weit von der Kirche sich entfernt hatte, vermochte Paul VI. die Konzilsväter so weit zu bringen, „die Werte von 200 Jahren liberaler Kultur“ (Kardinal Ratzinger) anzunehmen.

Die Konzilsväter übernahmen das dreifache Ideal besonders der Französischen Revolution – Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit – in dreifacher Form als Religionsfreiheit, deren Schwerpunkt auf der Menschenwürde mit einschließt, daß der Mensch über Gott gehoben wird; als Kollegialität, deren Förderung der Demokratie jegliche Autorität in der Kirche untergrub und herunterstufte; und als Ökumene, deren Lob für die falschen Religionen die Ablehnung der Göttlichkeit unseres Herrn Jesus Christus inbegriff. Die tödlichen Konsequenzen dieser Annahme der revolutionären „Werte“ für die Kirche haben sich in dem auf das Zweite Vatikanum folgenden halben Jahrhundert immer deutlicher gezeigt, und sind in den entsetzlichen Skandalen gegipfelt, welche nahezu täglich das Pontifikat des amtierenden Papstes entehren.

Kyrie eleison.