Liberalismus

Volkes Stimme – II

Volkes Stimme – II on August 17, 2019

Das – hier teilweise zusammengefasste und zitierte – Interview, das Präsident Putin der Financial Times im Juni gewährte, sorgte für enormes Aufsehen, weil seine Prophezeiung, wonach „die liberale Idee“ sich überlebt hat und nicht mehr zeitgemäss ist, den westlichen Politikern und Medien äusserst sauer aufstiess. Sie reagierten gereizt, wie Ameisen, in deren Hügel jemand einen Stock gestossen hat. Was ist die Bedeutung seiner Prophezeiung und der westlichen Reaktionen darauf? Wir müssen mit einer Zusammenfassung der Zusammenfassung beginnen, um Klarheit darüber zu gewinnen, was der eigentliche Kern dieser Frage ist. In dem langen Originalinterview äusserte sich Putin zu zahlreichen Fragen, doch seine Äusserungen zum Liberalismus waren in der Tat das wichtigste von ihm angeschnittene Thema.

Der russische Präsident beginnt seine Darlegungen mit dem für die westlichen Völker dringlichen Problem der massenhaften Einwanderung nicht assimilierbarer Fremder in ihre Länder. Im Alltagsleben funktioniert die Multikultur einfach nicht, aber der Liberalismus jener Eliten, die den Westen führen, verleitet sie dazu, die Immigration nicht als Problem, sondern als zivilisatorischen Fortschritt zu betrachten; deshalb tun sie nichts, um ihr einen Riegel vorzuschieben, und sie nimmt ungehemmt ihren Fortgang. Doch können Staaten nicht ohne gewisse menschliche Grundregeln und moralische Werte überleben, die im Abendland durch die Bibel geprägt wurden. Die Verachtung der liberalen Eliten für diese biblischen Werte, die von der breiten Masse ihrer Völker auch weiterhin respektiert werden, beweist, dass der Liberalismus den Kontakt mit der Wirklichkeit verloren hat und obsolet geworden ist. Es gilt zu vermeiden, dass der Antiliberalismus seinerseits zur Tyrannei wird, aber der Würgegriff, in dem der Liberalismus die Politik und die Medien des Westens heute gefangen hält, ist eine wahrhaftige Tyrannei, mit der Schluss gemacht werden muss.

Kurzum, liberale Werte sind biblischen Werten entgegengesetzt. Biblische Werte haben die abendländischen Nationen aufgebaut. Liberale Werte zerstören diese Nationen. Es ist höchste Zeit, dass liberale Werte aufhören, den Westen zu zerstören. Hier hat Putin ganz recht, aber da er ein Politiker und kein Theologe ist, kann er das Argument nicht in seiner vollen Kraft ausdrücken und seine Argumentation nicht auf absoluten Dingen wie dem Allmächtigen Gott und Seinen zehn Geboten aufbauen, sondern lediglich auf der immer noch starken Verwurzelung der westlichen Völker in biblischen Werten. Nun führen siebzig Jahre schweren Leidens unter dem jüdischen Kommunismus das russische Volk zum Christus der Orthodoxie zurück, aber spielt Christus beim Widerstand der westlichen Völker gegen die Masseneinwanderung eine gewichtige Rolle? Kaum. Und dennoch spielen die Feinde Christi unter jenen, welche die Massenimmigration organisieren und finanzieren, eine Schlüsselrolle (Leser dieser „Kommentare“ mögen sich an die in Schweden lebende Jüdin Barbara Lerner-Specter erinnern, die damit prahlte, dass ihre Rasse hinter der Einwanderung stehe, die „zur Rettung Europas nötig“ sei – das heisst „zur Rettung Europas vor Christus“).

Mag Putin also die Nationen des Abendlandes mit dem Argument verteidigen, diese seien biblischen Werten treu geblieben – wer kann ernstlich bestreiten, dass diese Werte immer schneller erodieren? „Dankeschön dafür, dass Sie uns verteidigen wollen, aber ehrlich gesagt brauchen wir Ihre Verteidigung nicht. Wir lieben unseren Liberalismus, weil er uns die Freiheit gibt, zu sündigen, wie wir nur wollen. Sie versuchen, uns vor uns selbst zu retten, aber wir verneigen uns vor Mammon (dem Geld) und wir verehren unsere Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit. Wir entscheiden uns dafür, zur Hölle zu fahren. Lassen Sie uns bitteschön in Ruhe. Wir haben Jahrhunderte gebraucht, um Gott loszuwerden, und wir wollen Ihn nicht zurück.“ Solcher Art ist die – wenn nicht explizite, so doch implizite – Reaktion des Westens auf Putins politische Agenda. Er braucht feurige Apostel, die das Plädoyer für die Religion in seiner absolutesten Form ausdrücken:

Gott existiert seit aller Ewigkeit unverändert. Er hat frei entschieden, spirituelle Geschöpfe zu erschaffen, Engel und Menschen, mit einer materiellen Erde, damit Er Lebewesen hat, die an Seiner unendlichen Seligkeit teilhaben können. Doch will er in Seinem Himmel keine Roboter, und deshalb muss jedes spirituelle Lebewesen kraft seines freien Willens entscheiden, ob es die Ewigkeit mit Ihm im Himmel oder ohne Ihn in der Hölle verbringen will. Doch ein Drittel der Engel und das erste Menschenpaar wählte die Hölle. Darauf schuf Er eine Rasse, die eine Wiege für Seinen göttlichen Sohn bilden sollte, damit dieser eine menschliche Natur annehmen und den Sündenfall wiedergutmachen konnte. Jene Rasse kreuzigte Seinen Sohn und bekämpft seither ununterbrochen die Kirche, die Sein Sohn begründet hat, um bis zum Ende der Welt weiter Seelen zu retten. Dieser Kampf ist ein kosmischer Krieg, der die Triebkraft der Weltgeschichte bildet.

Kyrie eleison.

Volkes Stimme – I

Volkes Stimme – I on August 10, 2019

Auf en.​kremlin.​ru/​events/​president/​news/​copy/​60836 findet man den Text eines Interviews mit Präsident Putin vom vergangenen Juni, das hohe Wellen geschlagen hat. Ein Teil seines Wortlauts wird unten in verkürzter Form wiedergegeben; eine Analyse folgt in der nächstwöchigen Ausgabe dieser „Kommentare.“

Was geschieht im Westen . . . darunter auch in Europa? Die herrschenden Eliten haben sich vom Volk abgesondert, weil zwischen den Interessen der Elite und jenen der überwältigenden Mehrheit des Volkes ein Abgrund klafft. Dies bedeutet, dass der Liberalismus seinen Zweck überlebt hat, denn wie unsere westlichen Partner eingeräumt haben, haben sich liberale Ideen wie die Multikultur als nicht länger praktikabel erwiesen.

Als die Flut von Migranten, die sich nach Westeuropa ergoss, das Migrationsproblem auf die Spitze trieb, gaben viele Menschen zu, dass die Politik der Multikultur in eine Sackgasse geführt hat und dass die Interessen der einheimischen Bevölkerung gebührend berücksichtigt werden sollten . . . . Vielleicht ginge eine Mauer zwischen Mexiko und den USA zu weit . . . aber Präsident Trump hat wenigstens nach einer Lösung gesucht. Wer sonst tut denn noch etwas? . . . Gewöhnliche Amerikaner sagen, der ist ein flotter Kerl, er versucht wenigstens, Ideen zu entwickeln, und sucht nach Lösungen.

Im Gegensatz zu ihm tun die Liberalen nichts. Sie sitzen in ihren gemütlichen Büros und sagen, alles sei prima. Aber jene, die auf den Strassen von Texas oder Florida tagtäglich mit der Realität konfrontiert werden, sind nicht glücklich, weil sie ernsthafte Probleme voraussehen . . . . Denkt jemand an das Volk? Dasselbe geschieht in Europa. Ich habe hierüber mit vielen meiner Kollegen diskutiert, doch keiner hat eine Antwort. Sie machen geltend, die heutigen Gesetze schlössen eine Politik des harten Durchgreifens aus . . . . Dann ändert doch das Gesetz! Wir in Russland sorgen dafür, dass die Immigranten die Gesetze, Bräuche und Kultur Russlands respektieren; somit haben wir in Russland zwar ebenfalls Einwanderungsprobleme, aber wir tun wenigstens etwas dagegen.

Die Liberalen gehen hingegen davon aus, dass kein Handlungsbedarf besteht . . . . Die Migranten dürfen straflos töten, plündern und vergewaltigen, weil ihre Rechte als Migranten geschützt werden müssen. Was sind denn das für Rechte? Jedes Verbrechen muss bestraft werden. Der Liberalismus hat sich in der Tat überlebt. Er ist in Konflikt mit den Interessen der überwältigenden Bevölkerungsmehrheit geraten. Im Namen des Liberalismus kann man heute beispielsweise behaupten . . . dass Kinder fünf oder sechs Geschlechterrollen spielen können . . . doch wer für sich Leben, Freiheit und Glück sucht, wie er sie auch versteht, hat deshalb kein Recht , die Kultur, die Traditionen und die traditionellen Familienwerte von Millionen Menschen, welche die einheimische Bevölkerung bilden, mit Füssen zu treten.

Was die Religion betrifft, so kann sie nicht aus diesem Kulturkreis ausgeschlossen werden. Man darf keinen Missbrauch treiben. Russland ist eine orthodoxe christliche Nation und keine katholische Nation, aber in Russland haben wir manchmal das Gefühl, dass derselbe Liberalismus am Werk ist, wobei er sich gewisser Elemente und Probleme in der Kirche selbst bedient, um die römisch-katholische Kirche zu zerstören . . . . Ich halte dies für falsch und gefährlich. Haben wir vergessen, dass wir alle in einer Welt leben, die auf biblischen Werten beruht? Sogar Atheisten, die in dieser Welt leben, profitieren von diesen Werten. Wir mögen unsere jeweilige Religion ja nicht täglich oder öffentlich praktizieren, doch tief in unserem Inneren müssen gewisse menschliche Grundregeln und moralische Werte verankert sein. In diesem Sinne sind traditionelle Werte für Millionen Menschen stabiler und wichtiger als der Liberalismus, der meines Erachtens fast schon am Ende ist.

Und wenn es dann mit dem Liberalismus vorbei ist, bedeutet dies, dass der Tyrannei Tür und Tor offen stehen? Nicht zwangsläufig. Eine gewisse Vielfalt an Meinungen muss stets frei geäussert werden dürfen. Was zählt, ist, dass die Interessen der Allgemeinheit, die Interessen von Millionen Menschen, die im Alltagsleben stehen, nie vergessen werden dürfen . . . . Deshalb sollten sogar die Liberalen mit einem gewissen Respekt behandelt werden, aber die Liberalen können nicht endlos jedermann ihre Vorschriften machen, so wie sie es in den letzten paar Jahrzehnten getan haben, sowohl in den Medien als auch im wirklichen Leben. Wie haben sie es beispielsweise fertiggebracht, gewisse Themen zu tabuisieren? Lasst die Liberalen ihre Meinung frei äussern, aber erlaubt ihnen nicht länger, den öffentlichen Diskurs restlos zu dominieren.

Kyrie eleison.

T.F.P. über den Liberalismus

T.F.P. über den Liberalismus on November 3, 2018

Die Organisation T. F. P. (Tradition, Family, Property) mag ja von Anfang an ihre Fehler gehabt haben und heute noch haben, doch darf man mit Genugtuung feststellen, dass sie heute in den Vereinigten Staaten etwas Gutes leistet. In einem regelmässig erscheinenden Rundschreiben (das man bei tfp@tfp.org bestellen kann) präsentiert T. F. P. kurze Aufsätze zu wichtigen Punkten der Frage, wie sich der katholische Glaube in unserer heutigen dämonischen Welt äussern muss. Diese Texte sind für den Normalleser nicht allzu schwierig zu verstehen, aber keineswegs seicht. Sie mögen ja nicht die unfehlbare Wahrheit verkünden, sind jedoch reich an Gedanken, zeugen durchwegs von gesundem Verstand und werfen häufig wichtige Probleme der heutigen Kirche und der heutigen Welt auf. Als Beispiel dafür diene hier die Zusammenfassung eines Texts mit dem Titel „Four Characteristics of the Liberal Mind that are Destroying Society“ (Vier charakteristische Züge der liberalen Denkweise, welche die Gesellschaft zerstören), der vor einem Monat in diesem Rundbrief der amerikanischen T. F. P. erschienen ist:

Der fragmentierte und polarisierte Zustand der heutigen Gesellschaft beweist, dass etwas furchtbar schief gelaufen ist. Die Konservativen machen für den Zusammenbruch der Gesellschaft oft liberale Aktivisten in Politik und Medien verantwortlich, doch entspringt die zersetzende Aktivität der Liberalen der liberalen Denkweise als solcher, die sich überall ausgebreitet hat. Heute akzeptiert fast jedermann die Prinzipien des klassischen Liberalismus, die in der amerikanischen Verfassung verankert, jedoch damals durch das christliche Erbe Amerikas gemildert wurden. Nun, wo dieses Erbe weitgehend verworfen wird, tritt der zersetzende Charakter liberaler Grundsätze so klar zutage, wie dies früher nicht der Fall war. Um zu erkennen, woher das heutige Chaos kommt, wollen wir vier charakterische Züge der liberalen Denkweise untersuchen:

Das liberale Denken bewegt sich stets weg von der objektiven Wahrheit. Da die Liberalen Wert darauf legen, barmherziger und freundlicher als die „herzlosen Konservativen“ zu erscheinen, gleiten sie über Halbwahrheiten in den Irrtum ab, zu dem sie sich nicht von Anfang an bekannt haben. Beispielsweise mögen Liberale grundsätzlich sehr wohl gegen das Verbrechen sein, fördern dieses jedoch in der Praxis durch ihre unangebrachte Milde gegenüber Kriminellen, und begründen diese Milde damit, dass die Kriminellen womöglich Unrecht erleiden mussten.

Um einen Ersatz für die unangenehme und unpersönliche objektive Wahrheit zu finden, sucht das liberale Denken stets nach angenehmen subjektiven Meinungen oder persönlichen Urteilen, das den Liberalen in seinen eigenen Denk- und Verhaltensmustern bestärkt. Ein klassisches Beispiel hierfür ist ein Urteil des Obersten Gerichtshofs in den USA aus dem Jahre 1992, in dem es heisst: „Im Herzen der Freiheit liegt das Recht, sein eigenes Konzept von der Existenz, vom Sinn des Universums und dem Mysterium des menschlichen Lebens zu definieren.“

Das liberale Denken definiert Freiheit stets fälschlicherweise als Recht, zu tun, was man will. Diese Definition hat zur Folge, dass blosse Launen und Phantasien schliesslich die Oberhand gewinnen können. Die Liberalen werden dann alles bezweifeln, was ihren Launen widerspricht, nie jedoch das, was diese bestätigt.

Das liberale Denken empfindet stets eine Abneigung gegen Regeln und Gesetze, die es automatisch als restriktiv auffasst. In Wirklichkeit bestehen die Gesetze aus vernünftigen Vorschriften, die von der zuständigen Führung einer jeden Gesellschaft aufgestellt werden, weil sie für das Gemeinwohl der betreffenden Gesellschaft unabdingbar sind. Doch die Liberalen werden sogar darüber murren, dass es Regeln für die Bekleidung in der Öffentlichkeit gibt, oder dass man beim Sprechen und Schreiben die Grammatikregeln zu beachten hat, wenn sie finden, dass diese Regeln zu restriktiv sind! Um den wahren Gott der Gerechtigkeit, den Gott der Zehn Gebote, vom Thron zu stossen, schaffen sie sich deshalb ihren eigenen Gott, einen Gott, der vor allem anderen für das Mitleid steht, einen Gott der Zehn Empfehlungen.

Kurzum, alle vier charakteristischen Züge der liberalen Denkweise sind auf das Ich zentriert. Gemäss dem Liberalismus bestimmt jeder Mensch selbst, was wahr und unwahr, was richtig und falsch ist. Und dies ist der Grund für die fortschreitende Auflösung der Gesellschaft.

Der Liberalismus als solcher kann nämlich keine Sozialordnung oder Gesellschaft schaffen, sondern nur einen gesellschaftlichen Zusammenbruch heraufbeschwören. Wenn er bis heute überlebt hat, dann nur dank der soliden christlichen Ordnung, die er als Erbe übernommen hat, aber zu zersetzen bestrebt ist. Der Liberalismus zersetzt das, wovon er lebt, und lebt davon, was er zersetzt. Im Jahre 2018 treibt er die Welt immer tiefer ins Chaos. Der Liberalismus ist seinem Wesen nach antisozial. Keine Gesellschaft kann aus antisozialen Mitgliedern bestehen. Der Liberalismus ist nur dazu fähig, die Menschen immer mehr zu isolieren, sie immer einsamer und verzweifelter zu machen. Er ist lediglich dazu imstande, das menschliche Leben mehr und mehr in eine endlose Reihe von Zusammenstössen zwischen für sakrosankt erklärten Individuen zu machen.

Kyrie eleison.

Liberalismus = Religion

Liberalismus = Religion on Dezember 2, 2017

Der Liberalismus ist nicht nur eine schwerwiegende Sünde, die unseren Herrn Jesus Christus entehrt. Er ist faktisch eine Religion. Wir gehen am Liberalismus und seinen Folgen zugrunde. Seit Jahrhunderte lang hat er sich überall ausgebreitet, in unseren Schulen, in unseren Gesellschaften. Er ist ein Gift, das Gottes Gebote zerstört, zusammen mit allem, was die Schönheit und die Grösse einer christlichen Zivilisation ausmacht. In seiner Enzyclica Humanum Genus sagte Leo XIII. über die Freimaurer: „Wir müssen ihnen die Maske vom Gesicht reissen und sie so zeigen, wie sie sind, so dass wir ihnen und ihren Irrtümern entgehen können.” Ich glaube, dass der Liberalismus eine Frucht der Freimaurerei ist, die ebenfalls entlarvt werden muss, bis wir ihre Gefahren vollumfänglich begreifen.

Der Liberalismus hat seine Göttin: Es ist die Freiheit. Zur Zeit der Französischen Revolution beteten die Liberalen in der Pariser Kathedrale Notre Dame die Göttin der Vernunft an, in anderen Worten die Freiheit, die Freiheit des Menschen, jene Freiheit, der in der Einfahrt zum Hafen von New York eine Statue errichtet wurde, die vor nicht allzu langer Zeit mit masslosem Pomp gefeiert wurde. Der Mensch ist frei, endlich befreit von allen Gesetzen, und ganz besonders vom Gesetz Gottes. Die Freiheit ist die Göttin der Religion des Liberalismus.

Der Liberalismus hat seine Priesterschaft in Gestalt der Freimaurer – eine geheime, wohlorganisierte, äusserst schlagkräftige Priesterschaft. Es gibt Tausende und Abertausende von Freimaurern. Allein schon die ausschliesslich Juden vorbehaltene Sekte B’nai B’rith, deren Mitglieder sich häufig mit Kirchenvertretern in Rom treffen und sich auch am Treffen in Assisi beteiligte, zählt weltweit fünfhunderttausend Angehörige. Sehr mitgliederstark und einflussreich ist auch der Grand Orient.

Der Liberalismus hat seine Dogmen: Sie beruhen auf der Menschenrechtserklärung. Wie die Päpste lehrten, sind diese vom Liberalismus proklamierten Rechte von der Freimaurerei erfundene Instrumente gegen Gott, um den Menschen von Gott zu befreien. Folglich ist der Mensch frei, zu sündigen und Gott nicht zu gehorchen . . . . Die Pressefreiheit ist eines von mehreren angeblichen Menschenrechten, die von den Päpsten anderthalb Jahrhunderte lang verurteilt worden sind.

Der Liberalismus hat seine Moral, die schlicht und einfach Unmoral ist: Keine Einschränkungen der Freiheit. In den vergangenen zwanzig Jahren ist es den Liberalen gelungen, in der Gesetzgebung fast sämtlicher Staaten all jene Prinzipien festzuschreiben, die der katholischen Moral widersprechen, wie etwa Abtreibung, freie Partnerwahl etc. – das Zusammenleben in Sünde wird sogar durch das Steuersystem begünstigt.

Der Liberalismus hat seine Politik: An erster Stelle steht hier die Demokratie, die Demokratie der Zahlen. Das Volk herrscht – angeblich. Doch in Wahrheit geht es lediglich darum, es besser unterjochen, beherrschen und ausplündern zu können, zum Nutzen eines allmächtigen Staates, eines totalitären Sozialismus, der schrittweise das Eigentumsrecht unterhöhlt und den Bürger zwingt, ein Drittel des Jahres für den Staat zu arbeiten. Die Bürger werden de facto zu Sklaven des totalitären Staates. Das ist die Politik des Liberalismus, die sogenannte Freiheit.

Der Liberalismus hat sein Ausbildungssystem: Das Schulwesen muss atheistisch, laizistisch und landesweit einheitlich sein. In Frankreich waren es nicht die Bischöfe, welche die Freiheit der Privatschulen verteidigten, sondern die Familien. Ohne die zwei Millionen Menschen, die nach Paris zogen, um gegen das sozialistische Gesetz zur Reform des Erziehungswesens zu demonstrieren, gäbe es heute in Frankreich nur noch staatliche Schulen, und die Privatschulen wären verschwunden.

Der Liberalismus hat sein Wirtschaftssystem, das von internationalen Finanzgruppen gelenkt wird. Staate mit einer liberalen Moral, einer liberalen Wirtschaft, einem liberalen Ausbildungssystem und liberalen Gesetzen werden, auch wenn sie enorme Schulden anhäufen, vom Internationalen Währungsfonds unterstützt. Hingegen werden Staate, die dem Liberalismus Widerstand leisten, finanziell unterminiert und wirtschaftlich ruiniert, sofern dies möglich ist. Der Vatikan selbst wurde von der internationalen Finanz in den Ruin getrieben. Die Freimaurer infiltrierten das päpstliche Finanzwesen und überwiesen das Vermögen des Vatikans nach Kanada, wo es verschwand. Anschliessend boten die Freimaurer und die internationale Finanz dem Vatikan sofort finanzielle Hilfe in jeder benötigten Höhe an. Dieser Art ist der Druck, der bei der Ernennung von Bischöfen oder Kardinälen oder bei jeder beliebigen anderen Entscheidung des Papstes auf Rom ausgeübt werden kann. Der Papst steht heute praktisch im Dienste des freimaurerischen Liberalismus. Wir müssen die Dinge beim Namen nennen.

Dies sagte Erzbischof Lefebvre 1986 in Barcelona (wir haben seine Ausführungen abgekürzt). Muss heute auch nur ein einziges Wort geändert werden?

Kyrie eleison.

Weihen Vollzogen

Weihen Vollzogen on Mai 20, 2017

Zweifellos haben die Gebete unserer Leser dazu beigetragen, dass die beiden Weihen, diejenige von Bischof Zendejas und diejenige Russlands, am 11. bzw. 12. Mai in Vienna, Virginia, USA, erfolgreich vollzogen werden konnten. Am 11. Mai war das Wetter nicht gut; es regnete in Strömen, doch das unter freiem Himmel aufgestellte Zelt war wasserdicht und konnte die rund 500 Menschen, die aus vielen Teilen der USA und in einigen Fällen sogar von noch weiter her eingetroffen waren, ohne weiteres aufnehmen. Etwas freundlicheres Wetter herrschte am 12. Mai, als der neue Bischof sein erstes Pontifikalamt zelebrierte und dabei Russland dem Unbefleckten Herzen Mariä weihte. Die Zahl der Teilnehmer war nur unwesentlich geringer als am Vortage.

Besonderer Dank wurde Pater Ronald Ringrose gezollt, dem tradtionalistischen Gemeindepriester von Vienna, im Garten von dessen Pfarrhaus die doppelte Weihe stattfand. Er hat die Gemeinde St. Athanasius, die nicht allzu weit von der Hauptstadt der USA entfernt liegt, mehr als 30 Jahre lang als Bastion der katholischen Tradition bewahrt – eine bemerkenswerte Leistung in dieser für die Katholische Kirche so schweren Zeit. „Ad multos annos“ sagt Mutter Kirche zu ihren ergebenen Dienern. Möge es Pater Ringrose vergönnt sein, noch viele Jahre lang wirken zu können!

Hinsichtlich des Zwecks und Ziels der beiden Weihen ist es erforderlich, Bescheidenheit zu wahren und sich zugleich mit der nötigen Klarheit auszudrücken. Seit Vatikan II (1962–1965), als die grosse Mehrheit der Kirchenmänner vor dem Liberalismus (dem Kult der Freiheit) und dem Modernismus (der Anpasung von Gottes Kirche an die gottlose moderne Welt) die Segel strich, befindet sich die Kirche in grosser Not. Anno 1970 begründete Erzbischof Lefebvre die Priesterbruderschaft St. Pius X., damit in der immer dunkler werdenden Amtskirche weiterhin ein Licht scheinen möge, aber seine Nachfolger an der Spitze der Bruderschaft tun, was sie können, um dieses Licht wieder erlöschen zu lassen. Vergleichen wir die

Weihe von Bischof Zendejas also mit einer Kerze, die in der immer tieferen Finsternis entzündet wird. Diese Kerze soll weder die Neukirche noch die Neubruderschaft retten oder bekehren können. Was kann sie dann erreichen? Sie kann zur Hilfe des immerwährenden Glaubens kommen, der das Herz der wahren Kirche und der wahren Bruderschaft ist.

Bischof Zendejas, der vor allem in den USA tätig ist, jedoch über keinerlei territoriale Jurisdiktion verfügt, wird sich doch um viele Seelen in den Vereinigten Staaten kümmern können, die den wahren Glauben besitzen und ihn behalten möchten. Falls die Flugzeuge in den nächsten trüben Jahren nicht mehr fliegen können, wird er doch überall in Nordamerika mit Auto oder Zug zugänglich sein. Als verhältnismässig junger Bischof, dessen Ordination mit Sicherheit gültig ist, wird er mit oder ohne Bedingungen konfirmieren und ordinieren können. Noch dazu, durch Gottes Gnade, ist er wenigstens heute noch vernünftig und geistig gesund. Lasst uns für ihn beten, dass er noch viele Jahre lang im Vollbesitz seiner geistigen Gesundheit bleiben möge, oder wenigstens bis ein wahrhaft katholischer Papst das Licht in der Kirche wieder entzünden wird. In diesem Augenblick wird Bischof Zendejas sein Bischofsamt dem katholischen Rom zurückgeben, damit der Papst nach freiem Ermessen darüber entscheiden kann. In der Zwischenzeit möge der neue Bischof eine Kerze in der Finsternis sein, ein Leuchtturm für jede Seele, welche die vollständige und unverfälschte Wahrheit sucht.

Was die Weihe Russlands betrifft, die von allen vier anwesenden Bischöfen am Vorabend des hundertsten Jahrestags der ersten der grossen Erscheinungen unserer Lieben Frau in Fatima zelebriert wurde, so wurde nicht im geringsten so getan, als könne ihre Weihe jene ersetzen, die der Papst und mit ihm alle Bischöfe der Welt dem Gebot unserer Lieben Frau zufolge zu vollziehen haben. Die vier Bischöfe vollzogen diesen Akt lediglich in der Hoffnung, wenn sie täten, was in ihren Kräften liegt, würden sie mit der Unterstützung aller Anwesenden dazu beitragen, vom Himmel die notwendige Gnade für den Papst zu erlangen, damit er die Weihe Russlands endlich vollzieht, wie es die Heilige Jungfrau schon vor so langer Zeit geboten hat. Diese Weihe wird letzten Endes stattfinden, weil Unser Herr dies im Jahre 1931 verkündet hat, und dann beginnt der Triumph des Unbefleckten Herzens, der so notwendig für das Heil der Welt ist und so lange verzögert wurde.

Kyrie eleison.

Die Wahl Trumps

Die Wahl Trumps on Dezember 10, 2016

Das Wesentlichste, was es über die letzten Monat erfolgte Wahl von Donald Trump zum nächsten Präsidenten der USA zu sagen gibt, ist, dass diese eine von Gott geschenkte Atempause nach Jahren und Jahrzehnten liberaler Regierung ist, doch wenn sich das amerikanische Volk nicht selbst wieder aufrichtig dem Allmächtigen Gott zuwendet, wird diese Atempause nicht lange andauern, und die Liberalen werden wieder an die Macht zurückkehren, um die Vereinigten Staaten ein für alle Male zu zerstören, wie es Hillary Clinton getan hätte, wäre sie gewählt worden.

Nun stimmt es, dass nicht allzu viele Menschen die Politik heute mit dem Allmächtigen Gott in Verbindung bringen, aber genau hier liegt das Problem. Seit dem Ende des von ihnen geprägten 18. Jahrhunderts führen Freimaurer und Liberale gewissermassen einen Kreuzzug unter umgekehrten Vorzeichen, um Gott aus dem Leben und insbesondere aus der Politik zu verbannen. Ähnlich verhielt es sich im 20. Jahrhundert, wo der Kommunismus, ob er sich nun so nannte oder nicht, überall auf der Welt über Gottes Natur triumphierte, weil er wie eine Religion vorgeht und, um es mit Pius XI. zu sagen, der Messianismus des Materialismus ist. Und der Liberalismus sowie der Kommunismus sind die Ursachen dafür, dass das gesamte Abendland seit Jahrhunderten nach links abdriftet.

Zweifellos ist dies der Grund dafür, dass eine grosse Zahl von Amerikanern sich für die Verliererin gestimmt hat. Sie war im ganze Land für ihre Lügen, ihre Unmoral und ihren Verrat bekannt. Ihre kriminellen Verfehlungen gingen auf keine Kuhhaut; unter anderem wurde sie verdächtigt, gemeinsam mit ihrem Gatten hinter dem Mord an mehr als fünfzig Männern und Frauen zu stecken, die dem Ehrgeiz und der Karriere des Ehepaares Clinton im Wege standen. Wie konnte ein halbwegs anständiger Mensch da auch nur erwägen, für sie zu stimmen, vor allem aber: Warum hat mehr als die Hälfte der Amerikaner, die zur Urne gingen, diese Frau gewählt (sie gewann allerdings die Mehrheit der Wahlmännerstimmen nicht)? Selbst für Paul Craig Roberts, einen hervorragenden Kenner der amerikanischen Szene, ist dies ein Rätsel.,Die Antwort besteht sicherlich darin, dass diese Frau den Krieg gegen Gott verkörperte. Für Liberale ist die Freiheit ihre Religion. Dass sich Hillary Clinton hochmütig über sämtliche Gebote Gottes hinwegsetzte war kein Argument gegen, sondern für sie. Sie ist eine Heilige des Liberalismus.

Nun ist ihrer Bezwinger, Donald Trump, allem Anschein nach selbst kein besonders gottesfürchtiger Mann, und er ist in mancher Hinsicht immer noch ein Liberaler (wer wäre das nicht?), doch besitzt er eine gute Dosis jenes altmodischen Anstands und jener altmodischen Grosszügigkeit, die zu den besten Eigenschaften Amerikas und der Amerikaner gehören. Deshalb ist er instinktiv gegen gottlose Menschen, und nachdem selbstgerechte Liberale unter einer Reihe liberaler Präsidenten die Gefühle anständiger Amerikaner jahre- und jahrzehntelang mit Füssen getreten haben, wurde ihm dies zu bunt, und er ging in die Politik, „um diesem Land einen Teil dessen zurückzuerstatten, was es mir gegeben hat.“ Und nach dieser jahre – und jahrzehntelangen Herrschaft eines faktischen Einparteiensystems – denn seit den Zeiten von Gouverneur Wallace „glichen sich Demokraten und Republikaner wie ein Ei dem anderen“ – bot Trump dem System die Stirn, verlieh der Frustration des Volkes eine Stimme, und eine riesige Schar rechtschaffener Seelen verhalf ihm mit ihrer Stimme ins Weisse Haus. Doch das System ist rasend.

Deshalb muss Trump jetzt sehr genau nachdenken. Dank der Rebellion gesunder Instinkte gegen die liberale Ideologie ist er zum Präsidenten gewählt worden. Sein Erfolg könnte sich jedoch als Eintagsfliege erweisen, denn mit Instinkten gegen eine Ideologie zu kämpfen, ist wie mit einem Blasrohr den Kampf gegen Panzer aufzunehmen. Um einer falschen Ideologie entgegenzutreten, bedarf es einer wahren Ideologie, und wer dem Krieg gegen Gott Einhalt gebieten will, braucht Frieden mit Gott, der allerdings zu Gottes Bedingungen und nicht zu denen des Menschen geschlossen wird. Nun ist Gott zwar allmächtig und unendlich gut, und er kann selbst die ärgsten Ränke, die seine Feinde schmieden wollen, mit einer fast unmerklichen Bewegung seines kleinen Fingers zunichte machen, um es bildlich auszudrücken. Doch wird er niemandem den Sieg über die Synagoge Satans schenken, wenn er weiss, dass die Menschen, die er rettet, sich gleich wieder Satan zuwenden werden. Die Menschen müssen sich von Satan abwenden und aufrichtigen Herzens zu Gott zurückkehren, der sich nicht betrügen lässt.

Zu guter Letzt muss auch Donald Trump selber beten; er muss Gott anbeten, Reue tun, dem Höchsten seinen Dank bezeugen und ihn um Hilfe anflehen. Gott war mit ihm, um uns diese Atempause zu schenken. Lasst uns alle ihn und Präsident Putin in unsere eigenen Gebete einschliessen, um die Atempause zu verlängern. Sonst könnte sie schon bald vorbei sein.

Kyrie eleison.