Eleison Kommentare

Ende Eines Gerichtsmarathons

Ende Eines Gerichtsmarathons on März 23, 2019

Am 31. Januar dieses Jahres verkündete der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte seinen seit langem erwarteten Entscheid, den Berufungsantrag des Verfassers dieser”Kommentare” gegen seine fast einstimmige Verurteilung durch sieben verschiedene deutsche Gerichtshöfe abzulehnen. Diese Verurteilung war erfolgt, weil er das „Verbrechen“ begangen hatte, die These, wonach im Dritten Reich sechs Millionen Menschen vergast wurden, am 8. November 2008 auf deutschem Boden infrage zu stellen. Die beiden deutschen Anwälte unternahmen einen ehrbaren Versuch, ihren politisch alles andere als korrekten Mandanten zu verteidigen, aber ihnen waren die Hände gebunden, weil es das deutsche Gesetz ihnen verbot, in Bezug auf die historische Wahrheit Klartext zu sprechen. Wie in vielen anderen Ländern ist die historische Wahrheit in Deutschland heute nicht mehr der Massstab privater Interessen; stattdessen sind gewisse private Interessen zum Massstab der Wahrheit geworden.

Doch wie kann die Wahrheit so entthront werden? Wie der Allmächtige Gott Selbst, ist die Wahrheit entweder Nummer eins oder nichts. Gott Selbst kann nur Nummer eins sein, weil Er der Schöpfer und somit seiner ganzen Schöpfung unendlich überlegen ist. Die Wahrheit ist Nummer eins, weil wir sie als Übereinstimmung zwischen Geist und Wirklichkeit definieren; somit stellt jede Schmälerung oder Leugnung der Wahrheit, jedes Bekenntnis zur Unwahrheit gegenüber der Wahrheit, welche die Unwahrheit in Abrede stellt, einen entsprechenden Realitätsverlust des Geistes und infolgedessen ein mehr oder weniger starkes Abgleiten des menschlichen Ich in Phantasie und Lügen dar. Deshalb liegt es auf der Hand, dass die Wahrheit vor den Gesetzen und Gerichten jeder beliebigen Nation von höchster Bedeutung ist. Schwören denn die Zeugen bei einem normalen Gerichtsverfahren nicht, „die Wahrheit, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit“ zu sagen?

Wenn die grossen Gesetzgeber als Begründer ihrer Nationen gelten – Moses bei den Israeliten, Solon bei den Athenern, Lykurg bei den Spartanern -, dann darum, weil sie bei ihrem jeweiligen Volk die Grundfesten der Gerechtigkeit errichteten, jedem Menschen den ihm gebührenden Platz zuwiesen und somit die Beziehungen zwischen den Menschen regelten und den Aufbau harmonischer Gesellschaften ermöglichten. Selbst eine Gesellschaft von 22 Männern bei einem bescheidenen Fussballspiel braucht ihren eigenen Richter, den Schiedsrichter. Und ohne die Wahrheit kann dieser seines Amtes nicht walten. War das ein harter, aber fairer Angriff oder ein Foul? Ob diese Attacke nach den Spielregeln mit einem Elfmeter geahndet werden muss oder nicht, hängt davon ab, ob der Schiedsrichter wahrheitsgemäss ermitteln kann, was geschehen ist. Dementsprechend ist das Zusammenleben von Menschen in einer Gesellschaft nur mit einem Mindestmass an Gerechtigkeit möglich, und die Gerechtigkeit ist ihrerseits auf ein Mindestmass an Wahrheit angewiesen. Gesegnet ist die Nation, die Gesetzgeber und Richter besitzt, welche belohnen, was wahrhaftig richtig ist, und die bestrafen, was wahrhaftig falsch ist.

Werfen wir nun einen Blick auf die Gesetze und Gerichte, die jede Infragestellung des Mordes an jenen sechs Millionen Menschen während des Zweiten Weltkriegs bestrafen. Ist dieser Massenmord eine historische Tatsache oder nicht? Wenn er eine solche ist, kann es schlecht sein, ihn in Frage zu stellen, sofern dadurch erheblicher Schaden hervorgerufen wird. Doch wenn dieser Massenmord niemals stattfand, entspricht es der Wahrheit, ihn in Frage zu stellen, und es ist nicht nur nicht schlecht, sondern im Gegenteil gut, ihn zu hinterfragen. Denn wenn die Sechs Millionen ein monströser Mythos sind, der wie ein Bleigewicht auf dem Geist der Menschen lastet, als grundlegendes Dogma dessen, was ihnen als falsche Religion aufgenötigt wird, bin ich nicht dann ein echter Befreier, wenn ich dabei helfe, den Geist der Menschen von der Lüge zu erlösen? „Die Wahrheit wird euch frei machen,“ sagt Unser Herr (Johannes VIII, 32). Ist es dann nicht sonnenklar, dass, wenn keine sechs Millionen ermordet wurden, die Infragestellung dieses Massenmordes mit Dankbarkeit von der Gesellschaft aufgenommen und nicht bestraft werden sollte?

Also was sagen die ernsthaften Historiker zum sechs Millionen Opfer des Dritten Reichs? Es ist eine öffentliche Tatsache, dass nicht alle ernstzunehmenden Historiker behaupten, ein solches Verbrechen sei eine historische Tatsache gewesen anstatt eine emotionale „Tatsache.“ Wie ist es dann möglich, dass ein Staat nicht nur gegen Bürger mit dem Strafgesetz vorgeht, die das Fragliche hinterfragen, sondern sogar gegen die Anwälte, welche solche Angeklagten mit wahrheitsgemässen Argumenten verteidigen? Solche Gesetze ergeben keinen Sinn.

Ein Staat, der solche Gesetze hat, baut auf Sand auf und wird früher oder später zusammenbrechen, insofern er sich selbst davon abhängig macht. Mögen alle Staaten, die eine „Leugnung“ dieses Verbrechens heute verbieten, sich in Acht nehmen. Zumindest ist die historische Wahrheit nicht unbedingt auf ihrer Seite.

Kyrie eleison.

Konvertit Heute – III

Konvertit Heute – III on März 16, 2019

Lieber junger Freund!

Vor zwei Wochen schilderten diese”Kommentare” die Geschichte Ihrer Abkehr vom Ödland einer modernen Universität zur Wahrheit des katholischen Glaubens. Sie endete mit Ihrer Bitte um Rat, weil Sie selbst begriffen hatten, dass Gott Ihnen die Wahrheit offenbart hatte, Sie sich jedoch noch nicht im Klaren darüber waren, wie Sie sich angesichts der zutiefst verwirrten Lage der Kirche und der Welt verhalten sollen. In der letztwöchigen Ausgabe dieser „Kommentare“ erhielten Sie grundlegende Ratschläge, die für einen katholischen Konvertiten im allgemeinen, d. h. zu allen Zeiten und überall, gültig sind. In der vorliegenden Ausgabe werden Ihnen jene spezifischen Ratschläge erteilt, dank denen Sie erkennen mögen, wo Sie im heutigen Chaos der Kirche stehen – einem Chaos, das in allen 20 Jahrhunderten der Kirchengeschichte beispiellos ist.

Die Krise ist beispiellos, weil die Welt nur ein Ende haben wird, und wir uns diesem nähern. Lesen Sie Unseres Herrn eigene Schilderung der Endzeit (Matthäus XXIV; Lukas XXI), und führen Sie sich die – ungefähr aus dem Jahr 67 der christlichen Ära stammende – Warnung des Heiligen Paulus vor Augen (2. Brief des Paulus an Timotheus III, 1–9, insbesondere Verse 5 und 8): Es werden „Menschen mit völlig verdorbener Gesinnung“ vorherrschen, „untüchtig zum Glauben“; sie „haben den äusseren Schein von Gottesfurcht, deren Kraft aber verleugnen sie. Von solchen wende dich ab.“ Ein trefflicher Rat für das Jahr 2019 n. Chr., weil es wichtig ist, sich zu vergegenwärtigen, dass die heutigen Menschen im allgemeinen und die Katholiken im besonderen in ihrer Gesamtheit nicht „normal,“ sondern als Ergebnis eines langen Degenerationsprozesses in schwerste Irrtümer verstrickt sind. Der Zweck dieser Erkenntnis besteht nicht darin, sie zu verachten oder der Verzweiflung anheimzufallen, sondern die richtigen Schritte zu unternehmen, um in einer post- und antichristlichen Welt ein wahrhaftig katholisches Leben zu führen. Mit Gott ist das möglich:”Ich vermag alles durch den, der mich stark macht, Christus“ (Philipper IV, 13).

Das heutige Chaos in der Kirche ist ohne Parallele, weil die Kirche in Rom vor Vatikan II (1962–1965) niemals offiziell vom katholischen Glauben abgewichen war. Nun müssen die katholische Wahrheit und die katholische Autorität nach dem Plan Unseres Herrn Hand in Hand gehen: Als Christus zu Petrus sagt, er habe für ihn gebetet, damit sein Glaube (die katholische Wahrheit) nicht erlösche, fügt er zugleich hinzu, Petrus solle (als Träger der katholischen Autorität) danach seine Brüder, die anderen Apostel, stärken (Lukas XXII, 32). Denn die Wahrheit ist der eigentliche Zweck der Autorität, bedarf der Autorität jedoch zu ihrem Schutz. Beide brauchen einander, doch durch Vatikan II wurden sie auseinandergerissen, weil die Päpste, Kardinale und Bischöfe (als Träger der Autorität) sich von der modernen Welt in ihren Bann ziehen liessen und die alte Religion (die Wahrheit) aufgaben. Von da an mussten alle Katholiken schizophren sein: Entweder hielten sie an der Wahrheit fest und lehnten es ab, sich der falschen Autorität zu unterwerfen, oder sie beugten sich der Autorität und entsagten der Wahrheit, oder sie entschieden sich für irgendeinen Mittelweg. Von da an musste jedes katholische Schaf seinen eigenen Weg durch die Dornenhecken finden, die von den schlechten Hirten von Vatikan II gepflanzt worden waren.

„An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen“ (Matthäus VII, 15–20). Der Weg, den Erzbischof Lefebvre ging, indem er den falschen Hirten trotzte, ihre Autorität jedoch weiterhin anerkannte, hat sich als einer der fruchtbarsten Wege erwiesen, um in dem durch das Konzil heraufbeschworenen Chaos Glauben und Verstand zugleich zu bewahren . Aber seine Nachfolger an der Spitze seiner Bruderschaft sind seinem Gleichgewicht zwischen Wahrheit und Autorität nicht treu geblieben. Selbst heute noch kriechen viele davon zu dem falschen Rom zurück, obschon dieses falscher ist als je zuvor! Lassen Sie sich dies eine Warnung vor der Gefahr sein, heute zu glauben, dass der Schein des Katholizismus und dessen Substanz übereinstimmen. Doch wie weiss man, wo die Substanz zu finden ist? Die beste, eben zitierte Antwort hat Unser Herrgott Selbst erteilt: Erkennt sie an ihren Früchten! An welchen Früchten? Am übernatürlichen Glauben, so wie Gott Ihnen gegeben hat, ihn zu deuten, und an der echten übernatürlichen Nächstenliebe.

Als nächstes rate ich Ihnen, mit Katholiken aller Art zu verkehren, jedoch mehr zuzuhören als selber zu sprechen. Beeilen Sie sich nicht damit, sich endgültig für einen Beruf zu entscheiden, denn Gott ist nie in Eile (Galater I, 18; II, 1). Haben Sie grenzenloses Vertrauen in Seine Weisheit und Vorsehung, und vermeiden Sie es, irgendeinem menschlichen Führer oder einer menschlichen Gruppe blindlings zu vertrauen, ehe Gott Seiner Kirche wieder auf die Füsse hilft (was Er sicherlich tun wird). Ehren Sie stets Ihre Eltern, gleichgültig wie schwer sie irren mögen (Gott hat Ihren Eltern die Gnade, die er Ihnen schenkte, nicht verliehen, zumindest bisher nicht). Haben Sie grenzenloses Mitleid mit der Masse verwirrter Seelen um Sie herum, aber verwechseln Sie subjektive Ehrlichkeit niemals mit objektiver Wahrheit. Lieben Sie die Muttergottes und beten Sie, so lange Sie können, täglich alle 15 Mysterien Ihres Heiligen Rosenkranzes. Und Gott sei mit Ihnen!

Kyrie eleison.

Konvertit Heute – II

Konvertit Heute – II on März 9, 2019

Lieber junger Freund!

Ich beglückwünsche Sie dazu, dass Gott Ihnen die so wichtige Gnade der Bekehrung zuteil werden liess, die Ihnen die Möglichkeit bietet, Ihre Seele im Glaubenskampf für die Ewigkeit zu retten! Zwar können Sie, wie jeder von uns, am Rande des schmalen Pfades, der zum Himmel führt, straucheln („Darum, wer meint, er stehe, solle zusehen, dass er nicht falle,“ Korinther X, 12), aber wenn Sie in den Himmel kommen wollen, wird dies Ihnen durch Gottes Gnade gelingen, trotz all der Steine, die die Welt, das Fleisch und der Teufel Ihnen in den Weg legen mögen. Vergegenwärtigen Sie sich stets: Sie und ich sind lebendig, und wir sind Katholiken, einfach und allein um unsere Seelen zu retten, indem wir Gott lieben und indem wir unseren Nächsten lieben wie uns selbst. Auf diesen beiden Geboten beruht das ganze Gesetz und beruhen die Propheten – gestern, heute und morgen, bis ans Ende der Welt. Auch die moderne Welt vermag diese ewige Wahrheiten nicht zu verändern.

Deswegen gilt: Die Situation der Kirche und der Welt mag heute noch erschreckender anmuten als je, aber Sie dürfen sich nicht entmutigen lassen. „Denn ich bin ganz sicher,“ sagt Paulus, „weder Tod noch Leben, weder Engel noch Dämonen, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes oder sonst irgendetwas auf der Welt können uns von der Liebe Gottes trennen, die er uns in Jesus Christus, unserem Herrn, schenkt“ (Römer VIII, 38). Doch gibt es etwas, was uns von Gott trennt und was die Hölle mit den verdammten Seelen der Mehrheit aller Menschen füllt, die je gelebt haben oder leben werden („Wie eng ist die Pforte und wie schmal der Weg, der zum Leben führt, und wie wenige sind’s, die ihn finden“; Matthäus VII, 13), und das ist die Sünde. Deshalb, was immer ihr tut: „Schaffet, dass ihr selig werdet, mit Furcht und Zittern“; Philipper II, 12), denn die Vorstellung der ewigen Verdammnis ist zu schrecklich, als dass man sie auch nur erwägen könnte, und halten Sie sich die vier letzten Dinge immerfort vor Augen: Tod, Urteil, Hölle und Himmel. Und haben Sie, wann immer dies menschenmöglich ist, an den Sakramenten teil, insbesondere der Beichte und der Messe, so dass Sie regelmässig im Zustand der Gnade leben.

In diesem Zusammenhang sei folgendes erwähnt: Da Unsere Liebe Frau weiss, wie sehr die heutigen Zeiten den Katholiken das Leben erschweren, hat sie uns ein besonderes Heilmittel geschenkt: Die Ersten Fünf Samstage. Erfahren Sie alles darüber, in allen Einzelheiten, insbesondere mit Hilfe eines zweiseitigen Flugblatts https://​stmarcelinitiative.​com/​wp-content/​uploads/​2016/​04/​fatima-flyer.​pdf – und führen Sie diese fünf Samstage dann so bald und so genau wie möglich durch, denn jeder Katholik, der von ihnen weiss und dieses von Unserer Lieben Frau angebotene einfachste Mittel der Errettung dennoch nicht nutzt, muss sich ernstlich nach seiner geistigen Gesundheit fragen lassen.

Doch ist der Heiligen Jungfrau Angebot zu grosszügig, um wahr sein zu können? Nein; sie weiss genau, was Sie, lieber junger Freund, mit grosser Mühe gelernt haben, nämlich dass der heutige atheistische Materialismus, die Lügen und die Korruption, der exzessive Komfort und die überbordende Freiheit allesamt Hindernisse zwischen Ihren menschlichen Kindern und Ihrem göttlichen Sohn errichten, und Sie eröffnet den Menschen deshalb diesen Ausweg. Indem Sie, junger Freund, genau das tun, was die Jungfrau von uns allen verlangt, werden Sie auch alles in Ihren Kräften stehende tun, um für den Papst die Gnade zu erwirken, dass er Russland dem Heiligen Herzen Mariä weiht, was der gottgegebene Schlüssel zur Beilegung der heutigen weltweiten Wirren ist.

Auf der übernatürlichen Ebene nutzen Sie inzwischen alle Ihnen gegenwärtig verfügbare Zeit zum Beten und zum Studieren. Beten Sie täglich möglichst viele der 15 Mysterien des Rosenkranzes, des zweitgrössten Gebets nächst der Messe, und studieren Sie alles, was Sie finden können, von dem, was Erzbischof Lefebvre, der gottgesandte Führer in dieser Zeit der beispiellosen Kirchenkrise, gesagt und geschrieben hat. Lesen Sie auch jedes (vor den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts) erschienene katholische Buch, das Ihr Interesse erweckt. Inhaltlich richtige, aber uninteressante Bücher werden Ihnen von geringerem Nutzen sein. Machen Sie sich auch das Internet zunutze, jedoch stets mit kritischem Vorbehalt, denn neben wahren Schätzen finden Sie dort auch jede Menge Desinformation. Treffen Sie sich unbedingt mit verschiedenen katholischen Priestern und lernen Sie von diesen, aber lassen Sie sich hierdurch unter keinen Umständen in Ihrem Glauben irremachen. Besuchen Sie Gemeinden und bleiben Sie so lange, wie Sie dort willkommen sind, an Orten, wo Sie Gott finden.

Und auf der natürlichen Ebene sehen Sie sich unbedingt nach einer ehrbaren Arbeit um, wenn Sie als Mann ohne eine solche Ihrer Aufgabe nicht gerecht werden können, aber vermeiden Sie es, sich langfristig festzulegen, ehe Sie sicher sind, dass Ihre Wahl Gottes Auftrag für Sie entspricht. Zugleich gilt: Verhalten Sie sich den Mädchen gegenüber ritterlich, und nehmen Sie erst dann eine Ehefrau, wenn Sie jene Arbeit gefunden haben, der Sie sich zeit Ihres Lebens widmen wollen. Ein kluges Mädchen bindet sich nicht an einen Mann, der noch nicht seine Lebensarbeit gefunden hat.

Möge Gott Sie segnen, und möge Seine Mutter Sie beschützen! Vaya con Dios!

Kyrie eleison.

Ein Konvertit Heute – I

Ein Konvertit Heute – I on März 1, 2019

Ein Kollege hat dem Verfasser dieser”Kommentare” eben geschrieben, die Situation der Kirche sei weit schlimmer, als der Verfasser ahne: „Es ist eine Illusion zu glauben, dass wir die Dinge wieder ins Lot bringen können. Wir müssen dem Glauben treu bleiben und die wenigen Seelen retten, die Gott benutzen wird, wenn Seine Zeit kommt.“ Der Verfasser stimmt dieser Sicht der Dinge vorbehaltlos zu und denkt dabei an eine Zeile aus Virgils Äneis (II, 353): „Für die Verlorenen liegt die einzige Hoffnung darin, jede Hoffnung aufzugeben.“ Doch dem Menschen zu trauen, ist für einen Jünger Christi lediglich weniger töricht, als Gott zu misstrauen. Hier der Text eines E-mails an den Verfasser, in dem klar die Hand des Herrgottes zu erkennen ist, der eine junge, Ihm zuvor fern stehende Seele bekehrt. In der vorliegenden Ausgabe dieser „Kommentare“ geben wir seine Bitte um Rat wieder; welche Antwort er darauf erhielt, wird Gegenstand der nächsten beiden Ausgaben sein.

Hochwürden, ich bin ein junger Mann und etwas verzweifelt, weil ich nicht weiss, was ich tun soll. Vielleicht können Sie, Hochwürden, mir einige Ratschläge erteilen. Gestatten Sie mir, Ihnen einige Worte über meinen Hintergrund zu sagen.

Bis zu meinem 18. Altersjahr war ich ein”normaler” Teenager, nach Strich und Faden betrogen, weil ich alles akzeptierte, was die neue, moderne Welt mir gab. Ich versuchte, mich dieser anzupassen, hatte jedoch stets das Gefühl, sie sei gegen die menschliche Natur, und tief in ihrem Inneren fehle etwas. Obwohl ich getauft war, hatte ich nie wie ein Katholik gelebt, ja nicht einmal an Gott gedacht, weil der Würgegriff, in dem die atheistische materielle Welt mich gefangen hielt, einfach zu stark war. Allerdings war ich ein guter Schüler, und meine Eltern waren vermögend genug, um mir eine Hochschulbildung zu bezahlen, so dass ich mit 18 an die Universität ging, um Management zu studieren. Doch nach einer Weile begann ich durch die Gnade Gottes zu erkennen, dass die Dinge durchaus nicht so sind, wie die Medien und die heutigen Menschen sie darstellen. Voll Zorn und Verachtung für die moderne Gesellschaft mit ihren Lügen und ihrer Korruption brach ich mein Universitätsstudium ab und schrieb mich an die Offiziershochschule der Armee ein, weil ich immer in guter körperlicher Verfassung gewesen war und bereit war, der „verweichlichten linken Gesellschaft“ zu trotzen.

Doch auch das war nicht Gottes Plan für mich. Im Ausbildungslager erwies mir Gott die ungeheure Gnade, mir den Weg zur Bekehrung zu weisen und meinen Glauben zu stärken. Als ich das Ausbildungslager nach kurzer Zeit abschloss, war ich ein anderer Mensch, nicht länger voller Zorn und Verachtung, sondern enttäuscht und ratlos. Ich hatte begriffen, wie schwach meine Generation wegen unserer liberalen Erziehung und Ausbildung ist, und wie schwer es ist, dieser Widerstand zu leisten. Wir sind so sehr an den Komfort und an die vollkommene Freiheit gewohnt, dass sie uns unfähig zum Dienst an unseren Mitmenschen machen. Aber meine liberalen Eltern drängten mich weiterhin gegen meinen Willen, mein Universitätsstudium fortzusetzen, so dass ich mich ihnen fügen musste. Dies geschah vor nicht allzu langer Zeit. Zu jener Zeit wollte es Gott, dass ich dank Erzbischof Lefebvre Bekanntschaft mit der Priesterbruderschaft St. Pius X. und dem „Widerstand“ schloss. Mein Glaube erstarkte fortan rasch, weil ich den Zugang zur Wahrheit gefunden hatte. Ich begann die Bibel zu lesen und mich mit den Problemen der Konzilskirche und der modernen Welt zu befassen, und ich fing an, die 15 Mysterien des Rosenkranzes täglich zu beten, da es in meiner Gegend weit und breit keine tridentinische Messe gibt.

Und nun denke ich darüber nach, was ich tun soll. Ich empfinde den Wunsch, dem materiellen Leben zu entsagen, Gott näher zu kommen und den Glauben vertieft zu studieren, damit ich alles über den Katholizismus erfahren und andere bekehren kann. Aber weil ich jung bin und keinen Beruf gelernt habe, dachte ich, es wäre vielleicht besser, zuerst eine praktische Berufsausbildung zu absolvieren, beispielsweise als Zimmermann. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt würde ich nicht einmal die Priesterlaufbahn ausschliessen. Mein härtester Kampf war mein Versuch, meine Eltern mit Argumenten zu überzeugen und zu bekehren, aber sie meinten, ich sei durchgedreht oder nervlich zerrüttet, und seither herrscht bei uns zu Hause ständig Streit, weil ich mein Universitätsstudium nicht abschliessen will. Deshalb weiss ich nicht, was ich tun soll. Ich bin ganz allein; unter meinen Familienangehörigen oder Freunden gibt es keinen einzigen traditionalistischen Katholiken. Da ich immer noch keiner Arbeit nachgehe, habe ich es mir überlegt, an einen nicht allzu fernen Ort umzuziehen, wo es eine traditionalistische katholische Gemeinde gibt. Welchen Rat können Sie mir erteilen?

Kyrie eleison.

Die USA auf dem Irrweg

Die USA auf dem Irrweg on Februar 23, 2019

In der letztwöchigen Ausgabe dieser Kommentare wurde der russische Präsident Putin zitiert, der die Vereinigten Staaten von Amerika 2014 anklagte,”sämtliche weltweite Sicherheitssysteme zerstört” zu haben. Was meinte er damit?

In den 1980-er Jahren hatten US-Präsident Reagan und der sowjetische Führer Gorbatschow begriffen, welche Gefahren das Horten von Nuklearwaffen auf beiden Seiten heraufbeschwor. Gemeinsam schlossen sie mehrere Verträge ab, in denen sie sich verpflichteten, ihr Waffenarsenal zu verringern und auf die Produktion anderer besonders gefährlichen Waffen zu verzichten, die sie noch nicht besassen. Diese Verträge trugen dazu bei, die Spannungen abzubauen und bis zum Ende des Kaltes Krieges, ja darüber hinaus, den Frieden zwischen den beiden Nationen zu sichern. Doch dann schufen der Fall der Berliner Mauer und der Zusammenbruch der UdSSR eine neue Situation auf der weltpolitischen Bühne – die USA waren jetzt die einzige Supermacht. Würden sie die Weisheit besitzen, ihre überwältigende militärische Macht nicht zu missbrauchen?

Etliche politische Führer in den USA verlangten eine echte Reduzierung der Militärausgaben – wozu brauchte es denn jetzt noch so viel Geld für das Militär? – aber schon 1961 hatte der scheidende Präsident Eisenhower die US-Bürger in seiner berühmten Abschiedsrede vor dem „militärisch-industriellen Komplex“ des Landes gewarnt, welcher einen allzu grossen Einfluss auf das politische Leben ausübe. Unter diesem Komplex verstand er die informelle Dreierallianz, die sich zwischen den bewaffneten Streitkräften, der Schwerindustrie und dem Kongress herausgebildet hatte, und es bestand die Gefahr, dass sie gemeinsam den Krieg anstreben würden – um der schwindelerregenden Profite wegen, die sich mit der Herstellung teurer Waffen machen liessen. Anno 2011 zum Beispiel gaben die USA für ihr Militär mehr aus als die nächsten 13 Nationen zusammen.

Die Wahrheit ist, dass eine kapitalistische Wirtschaft sich am Krieg fettmästet, weil die Herstellung von Waffen gewöhnlich kostspielig ist, und wenn sie zerstört werden und ersetzt werden müssen, steigert das den Umsatz der Produzenten noch mehr. Somit gab es am Ende des Kalten Krieges wenigstens drei Argumente für die Aufrechterhaltung der hohen Ausgaben für Waffen: Die USA müssten immer noch bereit sein, sich gegen Bedrohungen zu wehren, die jederzeit auftauchen könnten; die Wirtschaft benötige den Umsatz; die Welt brauche einen Polizisten. Innerhalb vernünftiger Grenzen ist jedes dieser drei Argumente nicht von der Hand zu weisen, doch der Plan, den die Führer der USA (insbesondere Dick Cheney) am Anfang der neunziger Jahre zur Gestaltung der amerikanischen Politik ausarbeiteten, war eben nicht vernünftig, weil es ein Plan zur Erringung der amerikanischen Weltherrschaft war. Er forderte die USA dazu auf, ihre überwältigende militärische Übermacht zu wahren und das Aufkommen neuer Rivalen zu verhindern, die ihnen in der weltpolitischen Arena den Fehdehandschuh hinwerfen konnten. Er ruft zur Herrschaft über Freund und Feind zugleich auf. Er besagt nicht nur, dass die USA mächtiger als andere oder am mächtigsten sein müssen, sondern dass ihre Macht absolut sein muss. Der Plan hat der Abrüstung den Garaus gemacht und der Wiederaufrüstung den Weg geebnet. (Für den Cheney Plan, sehen Sie http://​www.​informationclearinghouse.​info/​article1544.​htm).

Dass ein derartiger Plan an gefährlichem Hochmut und überbordendem Ehrgeiz krankt, sollte jedem klar sein, der über ein Mindestmass an Kenntnis der menschlichen Natur verfügt. Unter Präsident Clinton (1992–2000) wurde die Verwirklichung des Plans verlangsamt, doch sobald Dick Cheney mit den Republikanern als Vizepräsident an die Macht zurückkehrte, wurde die zutiefst böse Idee, ein neues Pearl Harbor zu orchestrieren, um die Menschen für eine Politik zu gewinnen, die sie unter normalen Umständen nie und nimmer gutgeheissen hätten, in die Praxis umgesetzt – mittels der Terroranschläge vom 11. September 2001, einer der grössten Lügen der gesamten Geschichte, die nur von der Geheimregierung (dem wahren „Deep State“) hinter der öffentlichen Regierung inszeniert worden sein konnte, der damals jedoch ein schlagender Erfolg bei der Förderung von Cheneys Plan beschieden war. Sie ermöglichte mit einem Schlag die militärische Invasion des Irak sowie seither vieler anderer Kriege und Aggressionen. Sie führte auch dazu, dass sich die Bestrebungen zur Errichtung eines weltweiten Polizeistaates mit Riesenschritten ihrer Verwirklichung nähern. Doch Lügen sind der unverwischbare Fussabdruck Satans. Hieraus folgert, dass Cheneys Plan zur Sicherung der militärischen Weltherrschaft der USA, und das im Namen der „Demokratie,“ etwas Satanisches an sich hat.

Eine nüchterne und gesunde Einschätzung der irrsinnigen US-Politik, die direkt auf den dritten Weltkrieg zusteuert, findet man bei PaulCraigRoberts.org. Roberts, unter Präsident Reagan ein hochrangiges Regierungsmitglied, konnte die Ereignisse aus nächster Nähe beobachten, und er verfolgte mit Bewunderung, wie es Reagan und Gorbatschow gemeinsam gelang, den Weltfrieden zu schützen. Beten wir also für Trump wie für Putin. Mit all ihren Fehlern sind beide sicherlich Geschenke Gottes, für die wir Gott dankbar sein müssen.

Kyrie eleison.

Die Verunglimpfung Russlands

Die Verunglimpfung Russlands on Februar 16, 2019

Auf der internationalen Bühne wird Russland schon seit mehreren Jahren verunglimpft, und sein Präsident wird in den niederträchtigen westlichen Medien angeschwärzt, weil die Mächte, welche die westlichen Nationen mitsamt ihren Medien und Politikern in ihrem Würgegriff halten, den dritten Weltkrieg wollen, um dadurch die Hegemonie oder Kontrolle über die ganze Welt zu erringen, und Russland das Haupthindernis auf ihrem Weg zum weltweiten Machtmonopol ist. Doch viele Seelen in aller Welt haben heute mehr Vertrauen zur Politik von Putins Russland, das der Welt einen Krieg ersparen will, als zu den westlichen Politikern und Medien, die alle Hebel in Bewegung setzen, um einen Krieg vom Zaun zu brechen. Hier nun die von Russen erstellte Zusammenfassung einer wichtigen Rede, die Putin im Oktober 2014 an der Valdai-Konferenz in Sotschi, Russland, gehalten hat. Mögen die Leser selber beurteilen, ob Putins Worte vernünftig sind und ob sie in Übereinklang mit seinen Taten stehen:

1.Russland wird sich nicht länger auf Spielereien einlassen und wegen Bagatellen Verhandlungen in Hinterzimmern führen. Doch Russland ist bereit zu ernsthaften Unterredungen und Übereinkünften, wenn diese die kollektive Sicherheit erhöhen, auf Gerechtigkeit beruhen und die Interesse beider Seiten berücksichtigen.

2. Alle Systeme der globalen kollektiven Sicherheit liegen jetzt in Trümmern. Es gibt keine internationalen Sicherheitsgarantien mehr. Und das Gebilde, das sie zerstört hat, besitzt einen Namen: Die Vereinigten Staaten von Amerika.

3. Die Erbauer der Neuen Weltordnung sind gescheitert, weil sie ein Sandschloss gebaut haben. Ob eine neue Weltordnung irgendwelcher Art errichtet werden soll oder nicht, ist nicht allein Russlands Entscheidung, doch es ist eine Entscheidung, die nicht ohne Russland gefällt werden wird.

4. Russland befürwortet eine vorsichtige Einstellung gegenüber der Einführung von Neuerungen in der gesellschaftlichen Ordnung, ist jedoch nicht gegen die Untersuchung und Erörterung solcher Neuerungen, um zu sehen, ob die Einführung der einen oder anderen davon gerechtfertigt sein könnte.

5. Russland hat nicht die Absicht, in den trüben Gewässern zu fischen, die durch Amerikas ständig wachsendes”Reich des Chaos” geschaffen worden sind, und es hat kein Interesse daran, ein neues eigenes Reich zu begründen (dies ist unnötig; die Herausforderung für Russland liegt darin, sein bereits riesiges Territorium zu entwickeln). Auch ist Russland nicht bereit, als Retter der Welt zu handeln, wie es dies früher getan hat.

6. Russland wird nicht versuchen, die Welt nach seinem eigenen Bilde zu reformieren, doch wird es auch niemandem erlauben, es nach seinem Bilde zu reformieren. Russland wird sich nicht von der Welt abschotten, doch wer versucht, es von der Welt abzuschotten, kann sicher sein, dass er Sturm ernten wird.

7. Russland wünscht keine Verbreitung des Chaos, will keinen Krieg und beabsichtigt nicht, einen zu beginnen. Allerdings sieht Russland heute den Ausbruch eines globalen Krieges als fast unvermeidlich an, ist darauf vorbereitet und bereitet sich auch weiterhin darauf vor. Russland will keinen Krieg, fürchtet ihn aber auch nicht.

8. Russland gedenkt keine aktive Rolle dabei zu spielen, jene, die immer noch versuchen, ihre Neue Weltordnung aufzubauen, in die Schranken zu weisen – solange sie Russlands lebenswichtige Interessen nicht zu verletzen trachten. Russland würde es vorziehen, passiv zuzusehen, wie sie einander so viele Beulen zufügen, wie ihre armen Köpfe aushalten können. Doch wenn es jemandem gelingen sollte, Russland durch Missachtung seiner Interessen in diesen Prozess zu verwickeln, wird er am eigenen Leibe erfahren müssen, was Schmerz bedeutet.

9. In seiner Aussen- und erst recht in seiner Innenpolitik wird Russlands Macht nicht auf den Eliten und ihren Verhandlungen in Hinterzimmern beruhen, sondern auf dem Willen des Volkes.” (Ende der Zusammenfassung von Putins Rede.)

Ob, wann und unter welchen Umständen ein neuer Weltkrieg ausbricht, liegt voll in Gottes Hand, je nachdem, was die Menschheit verdient. Doch falls Gott uns zu unserem eigenen Besten bestrafen muss, werden alle aufrichtigen Gebete ab heute bis zu dem Tag, an dem es so weit ist, dazu beitragen, die menschliche Katastrophe zu mildern. Die wirklichen Urheber davon werden die Feinde Gottes auf beiden Seiten gewesen sein.

Kyrie eleison.