Eleison Kommentare

Beten Tut Dringend Not

Beten Tut Dringend Not on Januar 14, 2017

Als die Titanic im Jahre 1912 zu sinken begann, wurden die ersten Rettungsboote bekanntlich nicht bis zur vollen Auslastung gefüllt, weil noch längst nicht alle Passagiere begriffen hatten, dass das lecke Schiff zum Untergang verurteilt war. Doch als die Wahrheit allen klar geworden war, vermochten die Rettungsboote den Ansturm der Verzweifelten nicht mehr zu bewältigen. Nun war der Untergang der Titanic zwar ein Spiegel, den Gott der modernen Welt vorhielt, aber dies glauben heute mitnichten alle, und deshalb sind die Rettungsboote der katholischen Tradition nicht voll, sondern allzu leer. Noch längst nicht genügend Seelen begreifen, wie furchtbar verzweifelt unsere Lage ist, um zu tun, was dringend not tut – inbrünstig zu beten.

Ein Freund aus der Schweiz formuliert es wie folgt: „In unserem Land, wie anderswo, verschwinden selbst die letzten Reste von Katholizismus, und der [einst tiefkatholische] Kanton Wallis ist keine Ausnahme. Alles muss von neuem begonnen werden, während die Feinde der Wahrheit täglich zahlreicher werden.” Kann irgendjemand behaupten, dies treffe auf seinen eigenen Teil der Welt nicht zu? Auf England trifft es jedenfalls voll und ganz zu! Laut einer am 18. und 19. Dezember durchgeführten Meinungsumfrage, bei der 1595 erwachsene Engländer befragt wurden, glauben nur 28% an Gott, während 38% hartgesottene Atheisten sind. Vor knapp zwei Jahren waren noch 32% Gottgläubige und 33% Atheisten. Es ist klar, dass die Ungläubigen deutlich zulegen. Armes England!

Doch warum ist der Glaube an Gott so wichtig? Der Heilige Thomas von Aquin legt in seinem Traktat über die Engel folgendes dar: Da jegliche Schöpfung einem Überfluss von Güte seitens Gottes entspringt, strebt die Güte in den erschaffenen Wesen danach, ihren Weg zurück zur höchsten Güte des Schöpfers zu finden, jedes Wesen auf seine Weise: Pflanzen und Mineralien durch natürliche Neigung, Tiere durch eine Neigung ihrer Sinne, die auf sehr viel höherer Stufe stehenden Menschen und Engel durch verstandesmässige Neigung ihres Geistes und freien Willens (1a, 59, 1). Somit kommen Menschen von Gott, um zu ihm zurückzukehren: Durch den rechten Gebrauch ihres Verstandes, da sie, wie der Heilige Paulus sagt, „keine Entschuldigung haben”, wenn ihr Verstand so tut, als könne er Gott nicht in seiner Schöpfung erkennen (Römer I, 20), sowie durch den rechten Gebrauch ihres freien Willens, sich für Ihn und nicht gegen Ihn zu entscheiden. Leider zieht die Neigung ihrer Sinne die meisten Menschen von Gott hinweg statt zu ihm hin (1a, 63, 9 ad 1).

Von Ihm hinweg gezogen zu werden, ist allerdings nicht, wozu Gott die Menschen schafft. Jeden einzelnen Menschen, den Er schuf, schuf Er für den Himmel (1. Timotheus II, 4), und sämtlichen Menschen verleiht Er genügend Gnade, dass sie Ihn erkennen und lieben und so in den Himmel kommen können. Folglich ist jeder Mensch für den Himmel geschaffen, ob er dies nun akzeptiert oder nicht, und wenn er es ablehnt, blendet er sich selbst und kann nicht verstehen, wozu das Menschenleben überhaupt da ist. Hieraus ergibt sich, dass alle solche Menschen, die auf irgendeinem Gebiet eine Führungsrolle spielen, letztlich Blinde sind, die Blinde führen, während alle ihre Gefolgsleute Blinde sind, die Blinden folgen. „Ich bin das Licht der Welt”, sagt unser Herr Jesus Christus,”wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis” (Johannes VIII, 12).

Deshalb wandelt, wer sich weigert, Gott zu folgen (geschweige denn Jesus Christus und seiner Katholischen Kirche), in der Finsternis, und die verstockte Vorliebe für immer tiefere Finsternis, welche die „Abendländer” in aller Welt heute an den Tag legen, bereitet den Weg für eine furchtbare Strafe, vergleichbar nur der Sintflut zu Noahs Zeiten. Denn so wie die Menschen damals dermassen „verderbt” waren (Genesis VI, 12), dass Gott mittels der Sintflut eingreifen musste, um zu verhindern, dass ausnahmslos alle Menschen aus freiem Willen zur Hölle fuhren, ist die Verderbnis auch heutzutage so furchtbar, dass Gott allein ihr Einhalt gebieten kann.

Aber die Menschen können stets beten, und das Gebet funktioniert noch, wie nichts anderes mehr funktioniert. Man kann sich nämlich leicht vorstellen, wie Gott unter Millionen und Abermillionen Seelen, die sich von Ihm ab- und dem Mammon zuwenden, aufmerksam nach den immer wenigeren Seelen Ausschau hält, und ihnen sein Gehör schenkt, die sich Ihm zuwenden. Es ist hohe Zeit für das Gebet, durch Seine Mutter, das Gebet des Heiligen Rosenkranzes, fünfzehn Geheimnisse täglich, wenn dies überhaupt möglich ist.

Kyrie eleison.

„Krieg“ im Vatikan

„Krieg“ im Vatikan on Januar 7, 2017

In der heutigen Krise der Kirche, die so schwer ist, dass sich in der gesamten Kirchengeschichte keine Parallele zu ihr findet, ist es äusserst wichtig, dass die Katholiken sowohl der traditionalistischen Bewegung als auch der Katholischen Kirche ausserhalb der traditionalistischen Bewegung gebührende Aufmerksamkeit schenken. Die Tradition im weitesten Sinne, als Synonym für all das, was Unser Herr seiner Kirche zur getreulichen Überlieferung (lateinisch tradendum ) bis ans Ende der Welt anvertraut hat, ist für die Kirche unabdingbar, und die traditionalistische Bewegung hat während des letzten halben Jahrhunderts eine entscheidend wichtige Rolle bei der Rettung der traditionellen Doktrin und der traditionellen Sakramente vor ihrer Zerstörung durch die Konzilsrevolution gespielt. Um überleben zu können, musste sich die traditionalistische Bewegung jedoch ausserhalb der normalen hierarchischen Struktur der Kirche stellen, und diese Struktur ist auch Bestandteil der Tradition. „Weide meine Schafe,“ sprach Jesus Christus zu Petrus (Johannes XXI, 17). Deshalb gilt: So schwerwiegend die konziliäre Korruption in Rom auch sein mag, Katholiken müssen auch weiterhin nach Rom blicken.

Aus diesem Grund verdient der folgende Bericht eines Mannes, der Rom von innen kennt, unser volles Interesse. Dieser Mann ist Steve Jalsevac, Gründer und Direktor einer amerikanischen Novus Ordo-Publikation, LifeSiteNews. Jalsevac stattet Rom in der Regel zweimal jährlich gemeinsam mit Kollegen einen Besuch ab, um sich mit verschiedenen Kontaktpersonen zu unterhalten und die Entwicklung der Situation innerhalb der Kirche somit besser beurteilen zu können. Anschliessend an seinen letzten Besuch, der im November stattfand, veröffentlichte er am 16. Dezember einen „zutiefst beklemmenden“ Bericht über seine Eindrücke von der heutigen Lage in Rom. Hier einige Auszüge:

“Unser Besuch Roms, der vom 16. bis zum 23. November stattfand, war der dramatischste von vielen Arbeitsbesuchen, die wir während der letzten zehn Jahre zweimal jährlich durchgeführt haben. Nach Begegnungen mit Kardinälen, Bischöfen und anderen vatikanischen Würdeträgern sowie Angestellten der Dikasterien verspürten unser neuer Rom-Korrespondent John-Henry Westen, Jan Bentz und ich, dass unter treuen Dienern der Kirche weitverbreitete Beklemmung und sehr reelle Angst herrschen. Dies haben wir nie zuvor erlebt. Viele befürchteten, aus ihren Stellungen entfernt zu werden, ihre Arbeitsplätze in vatikanischen Institutionen zu verlieren oder schweren öffentlichen oder privaten Vorwürfen sowie persönlichen Anschuldigungen ausgesetzt zu werden, seitens jener, die den Papst umgeben, oder sogar von Franziskus selbst. Sie empfinden auch Furcht und Beklemmung über den grossen Schaden, welcher der Kirche zugefügt wird, während sie nichts tun können, um ihm Einhalt zu gebieten. [ . . . ]

Die katholischen Universitäten in Rom werden überwacht, und die Vorlesungen der Professoren werden überprüft, um sicherzustellen, dass sie mit der liberalen Deutung von Amoris Laetitia übereinstimmen. Die Kleriker werden den Oberen gemeldet, wenn man erfährt, dass sie Besorgnis über Papst Franziskus äussern. Viele fürchten sich, offen zu sprechen, auch solche, die in der Vergangenheit stets gerne dazu bereit waren. Vatikan-Berichterstatter sagten uns, sie seien mehrfach davor gewarnt worden, über die Dubia [die Zweifel, die Kardinal Burke und drei andere Kardinäle bezüglich der in Amoris Laetitia dargelegten Doktrin bekundet haben] zu schreiben. Ich habe Berichte vernommen, wonach der Vatikan wie ein besetzter Staat wirkt. Gewisse Quellen, mit denen ich sprach, fürchten, dass die Kontakte zu Funktionären des Vatikans überwacht werden; manche haben sogar verdächtige Anomalien in ihren Telefongesprächen gemeldet, bei denen nach dem Ende eines Gesprächs die letzten Augenblicke ihrer Unterhaltung immer wieder zu hören waren, als handle es sich um eine Tonbandaufnahme. Manche Leute, die im Vatikan arbeiten, raten ihren ausserhalb des Vatikans lebenden Kontaktpersonen, heikle Informationen nicht per e-mail oder über ihre im Vatikan ausgegebenen Mobiltelefone zu verbreiten.

Wir müssen uns fragen, wohin all das führt. Es ist zutiefst verstörend. Eine Aussage, die wir in jener Woche in Rom immer wieder hörten, lautete, in Rom sei ein „Krieg“ im Gang – ein Krieg der Progressiven, die den „Geist von Vatikan II“ vertreten, gegen die orthodoxen Katholiken. Eine Person nach der anderen verwendete schockierenderweise das Wort „Krieg.“ Ich habe in meinem Leben nie so etwas erlebt und bin sicher, dass die meisten, wenn nicht alle regelmässigen Leser von LifeSite dasselbe sagen können.“

Traditionalisten mögen geltend machen, die vier Kardinäle und Herr Jalsevac seien Opfer von Vatikan II, die ein wenig spät erwachen, doch behaupte niemand, dass sie keine Katholiken sein wollen. Die Kirche wird nur geheilt werden, wenn die wahre Doktrin und die wahre Hierarchie wieder zusammenfinden; deshalb sollen die Traditionalisten dringend für jene Seelen beten, denen die Augen über den Krieg der Konzilskirche gegen die wahre Kirche aufgehen. Gott schenke ihnen Licht und Stärke.

Kyrie eleison.

Fünfzehn Länder

Fünfzehn Länder on Dezember 31, 2016

Der letzte Tag des Jahres könnte ein passender Anlass sein, um eine Bilanz der Schlacht für den katholischen Glauben in 15 verschiedenen Ländern zu ziehen, die der Verfasser dieser „Kommentare ” im Laufe des Kalenderjahres 2016 besucht hat. Diese Schlacht wird unter äusserst schwierigen Bedingungen ausgefochten, weil die Katholische Kirche selbstverständlich wie jede beliebige Organisation von ihrem Oberhaupt abhängt, und Papst Franziskus das ganze Jahr hindurch den Eindruck erweckt hat, als wolle er die Kirche in der Form, in der sie seit 2.000 Jahren existiert, zerstören und durch irgendetwas ersetzen, was den modernen Massen gefällt – in anderen Worten, den Medien, was gleichbedeutend mit den Feinden Gottes ist. Fürwahr, „der Hirte ist geschlagen, und die Schafe sind zerstreut” – und zu den Schafen gehört auch die Priesterbruderschaft St. Pius X. Doch sprechen wir lieber darüber, wie Gott überall auf der Welt dem Abraham Kinder aus Steinen schafft (Matthäus III, 9); wenn diese schweigen werden, so werden die Steine schreien (Lukas XIX, 40).

In Indien leiten ein ehemaliger Priester der Bruderschaft sowie ein inzwischen zum Priester geweihter Seminarist der Bruderschaft das einzige Priorat und die einzige Gemeinde des Widerstands überhaupt auf dem gesamten Subkontinent. Möge Gott ihnen beistehen. In Brasilien macht es den Anschein, als habe die Weihe von Thomas Aquinas zum Bischof die Verteidigung des Glaubens weit über die Grenzen seines Klosters hinaus gestärkt. Gott sei Dank. Mexiko war stets eine Hochburg des Glaubens und ist nun der Standort einer ausgezeichneten spanischsprachigen Website, Non Possumus. In der Schweiz ist eine kleine Gruppe von Laien froh darüber, im Schatten von Écône einige jener Dinge hören zu können, die im Seminar selbst nicht mehr so entschlossen gelehrt werden können wie zu der Zeit, als Erzbischof Lefebvre so vielen von uns so viel gegeben hat. In den Vereinigten Staaten, wo es der Bruderschaft gelungen war, die antiliberale Doktrin der Kirche überall auf dem Kontinent neu zu beleben, gewinnt der Liberalismus verlorenen Boden zurück, dank dem katastrophalen Kurswechsel der Bruderschaft nach dem Tod des Erzbischofs. Allerdings haben die US-Priester noch nicht ihr letztes Wort gesprochen, und Pater Zendejas, der einer von ihnen war, arbeitet unter ihnen wacker am Wiederaufbau.

Zwei weitere ehemalige Priester der Bruderschaft, Pater Chazal und Pater Picot, wirken im ganzen Fernen Osten bis hinunter nach Australien und Neuseeland. In Korea unterhält eine mutige Aerztin in der Hauptstadt Seoul eine Kapelle des Widerstandes. In Japan wurden die Katholiken durch den Zweiten Weltkrieg, Vatikan II und nun durch die Anbiederung der Bruderschaft an Rom dezimiert, doch existieren noch einige Vertreter des Widerstandes, einschliesslich eines betagten japanischen Priesters. Andererseits verfügt Pater Chazal im katholischsten Land Asiens, den Philippinen, über Dutzende von Messezentren sowie ein Seminar, das durch die kürzlich erfolgte Priesterweihe von Pater John, einem gebürtigen Philippiner, willkommene Verstärkung erhalten wird.

Kehren wir nach Europa zurück: Irland hat in der Nähe von Cork im Süden des Landes ein neues Priorat des Widerstandes, und in Polen gehen einer Gruppe von Katholiken die Augen auf über die gefährliche Annäherung der Bruderschaft an Rom, doch steht ihnen im Moment nur ein betagter polnischer Priester zur Verfügung. Geduld! In der Tschechischen Republik besteht eine entsprechende Gruppe feuriger Katholiken, die auf Priester hoffen, die sich von der Neukirche abwenden und der Tradition zuwenden werden. Ihr Glaube ist stark. In Belgien existiert ebenfalls in einer Provinzstadt eine starke Gruppe, deren geistiger Ahn ein guter Priester war, welcher ein Vermächtnis katholischer Überzeugung und Frömmigkeit vor etlichen Jahren hinterliess. In Deutschland formiert sich der Widerstand aufgrund des instinktiven Gehorsams der Deutschen gegenüber der Obrigkeit nur langsam, doch regt sich dort immerhin schon einiges. In Italien ist der Widerstand ebenfalls erst im Entstehen begriffen, weil die konservative Haltung der Katholiken dort dafür sorgte, dass die Konzilsrevolution längst nicht so ungehemmt wüten konnte wie in manchen anderen Ländern, aber Papst Franziskus könnte dafür sorgen, dass sich dies radikal ändert!

Zuletzt wollen wir Frankreich erwähnen, das allerdings mitnichten das unbedeutendste dieser Länder ist. In der Kirche spielt es stets eine Führungsrolle, sei es im Guten oder im Schlechten (wir erinnern an Erzbischof Lefebvre auf der einen und Teilhard de Chardin auf der anderen Seite). Französische Priester haben in der Bruderschaft stets die vorherrschende Rolle gespielt und spielen sie jetzt auch im Widerstand; Hunderte französischer Laien besuchen die regelmässig durchgeführten Vorträge über die klassischen antiliberalen Enzykliken vorkonziliärer Päpste. Jedoch befindet sich Frankreich als Land gegenwärtig in einer Phase des Zerfalls, weil die Katholiken keinen wahren Papst haben, der sie vereinen könnte, und die Bürger keinen katholischen König wollen, der sie für die Sache Gottes gewinnen könnte. Wir sollten uns aber in Geduld üben, denn Gott wird Frankreich wieder aufrichten und uns alle mit ihm.

Kyrie eleison.

Jesajas Weihnachtskarte

Jesajas Weihnachtskarte on Dezember 24, 2016

Würde der allmächtige Gott selbst Weihnachtskarten versenden, was würde er dann darin über das Kommen seines eigenen Sohnes schreiben, der auf Erden als menschliches Kind seiner menschlichen Mutter das Licht der Welt erblicken sollte? Tatsache ist, dass Gott uns sehr viel über den Messias geschrieben hat, und zwar durch jene Autoren, die er direkt dazu inspiriert hat, die Bücher des Alten Testaments zu verfassen. Zu den bekanntesten der einschlägigen Zitate gehören natürlich jene des Propheten Jesaja, die wir im neunten Kapitel des Buches Jesaja finden. Im vorhergehenden Kapitel hat Jesaja das Elend und die Zerstörungen vorausgesagt, welche die Juden zur Strafe für ihre Sünden heimsuchen werden. In Kapitel IX wendet er sich der Herrlichkeit des messianischen Zeitalters zu: Ein grosses Licht wird über Galiläa (die Heimat Jesu) aufgehen, siehe Verse 1, 2. Dann wird Freude herrschen wie bei der Ernte oder nach einem militärischen Sieg, nach der Niederlage der Assyrer wie nach Gideons Triumph über die Midianiter (Vers 3), und die Verheerungen des Krieges werden verschwinden (Vers 4). Jesaja fährt in seiner „Weihnachtskarte” mit Worten fort, die Händel in der Musik seines Messias verherrlicht hat:

5: Denn uns ist ein Kind geboren, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und er heisst Wunder-Rat, der Mächtige Gott, Ewig-Vater, Friede-Fürst; 6: auf dass seine Herrschaft gross werde und des Friedens kein Ende auf dem Thron Davids und in seine Königreich; dass er’s stärke und stütze durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit. Solches wird tun der Eifer des Herrn Zebaoth.

Somit ist der alles entscheidende Grund zur Freude das Kommen des Messias: uns, um uns alle zu erlösen, wird ein königliches Kind, ein Sohn geboren werden, der die Last der Welt auf seiner Schulter tragen wird (die Kirchenväter deuten diese Last als das Kreuz), und mit einer Reihe von Epitheta schildert Jesaja, wer das Kind sein wird: ein Wunder-Rat, der mehr als befähigt sein wird, alle Nationen um ihres Glücks und ihres Gedeihens willen bis zum Ende der Welt hin zu beraten. Der Mächtige Gott: Talmudistische Gelehrte tun ihr Bestes, um nicht einräumen zu müssen, dass der Messias laut Jesaja auch Gott sein wird (die Zweite Person der Heiligen Dreieinigkeit, wie Katholiken wissen), doch der bestimmte Artikel im hebräischen Text, und die Bedeutung des Ausdrucks „Mächtiger Gott” überall im Alten Testament weisen deutlich darauf hin, dass Jesaja genau dies meinte. Ewig-Vater bedeutet, dass der Messias im messianischen Zeitalter ein wahrer und liebevoller Vater sein wird, für immer und ewig (vgl. Matthäus XI, 28).

 . . . auf dass seine Herrschaft gross werde. Die Katholische Kirche wird sich über die ganze Welt verbreiten, und der Friede wird kein Ende nehmen, weil die Kirche des Messias überall, wo sie geachtet wird, Frieden schaffen wird, bis zum Ende der Welt. Es wird ein königlicher Spross Davids sein, der auf Davids Thron sitzen wird, dem verheissen wurde, er werde ewiglich bestehen (2. Samuel VII), wie Unser Herr es seiner Kirche versprochen hat (Matthäus XVI, 18; XXVIII, 20). Doch wird dieses Königreich ein Königreich der Herzen sein (Johannes XII, 32) gestärkt und gestützt durch Recht und Gerechtigkeit, nicht ein Königreich, das mit Gewalt errichtet wird (Matthäus XXVI, 52; Johannes XVIII, 36). All diese Wunder werden dem Eifer unseres Herrn entspringen, seinem brennenden Wunsch, Seelen in den Himmel zu führen, damit sie mit ihm ewige und ununterbrochene Wonne teilen, für immer und immer.

Der Grund dafür, dass es für uns heute schwierig ist, Jesajas wundervolle Vision der messianischen Zukunft zu begreifen, besteht darin, dass sie sich in die freimaurerische Vergangenheit gewandelt hat. Das Fünfte Zeitalter der Kirche des Messias, das Zeitalter der Apostasie, begann vor 500 Jahren, als Luther die Christenheit spaltete, so dass, als es 200 Jahre später vielen Menschen immer noch nicht klar war, dass die segensreichen Errungenschaften der Christenheit stetig untergraben wurden, die Judäo-Freimaurer damit beginnen konnten, den Menschen einzureden, es brauche keine Christenheit und keinen Christus mehr. Und nicht einmal die Schrecken des antichristlichen Kommunismus, der weitere 200 Jahre darauf durch die Russische Revolution entfesselt wurde und sich weltweit ausdehnte, vermochten die Menschen davon zu überzeugen, dass seit der Menschwerdung des Gottessohnes die Alternative für jede Zivilisation lautet: entweder Jesus Christus und seine Katholische Kirche, oder der Teufel. Das ist aber der Fall.

Fröhliche Weihnachten, liebe Leser!

Kyrie eleison.

Unterscheiden, Diskriminieren

Unterscheiden, Diskriminieren on Dezember 17, 2016

Wenn man die allem Anschein nach triftigen Beweise für eucharistische Wunder, die sich bei Novus-Ordo-Messen (NOM) ereignen, akzeptiert – und solche Wunder mögen sogar recht häufig geschehen; eines der letzten trug sich dem Vernehmen nach am Weihnachtstage 2013 in Legnica zu, das wiederum in Polen liegt (http://​www.​garabandal.​org/​News/​Adoration_​of_​the_​Blessed_​Sacrament.​shtml) –, werden manche von uns tatsächlich ihre Position überdenken müssen. Einer unserer Leser formulierte es wie folgt: „Gott kann sich nicht selbst widersprechen, was heisst, dass seine Wunder der Lehre der Kirche nicht widersprechen können. Doch die NOM weicht von essentiellen Punkten der katholischen Messedoktrin ab. Darum sind die Wunder entweder falsch, oder die NOM ist von Gott; wenn letzteres zutrifft, mit welcher Rechtfertigung klammern sich die Traditionalisten dann noch an der Tradition fest? Denn wenn die NOM, die das Kernstück der Neukirche bildet, durch Wunder bestätigt wird, wird auch die Neukirche von Gott bestätigt, ebenso die Neupäpste, und ich muss ihnen gehorchen. Ich kann ja nicht nach freiem Ermessen wählen, was ich an der Neukirche annehme und was ich ablehne, nicht wahr? ” O doch, das können Sie, und Sie können es nicht nur, sondern müssen es sogar, um ihre absolute Pflicht zur Wahrung des Glaubens zu erfüllen.

Deshalb lautet ein anderer Begriff für das, was Sie „nach freiem Ermessen wählen” nennen, nämlich”unterscheiden”. Alle von uns müssen fortlaufend Unterscheidungen treffen. Dies entspricht dem gesunden Menschenverstand, und dies ist, was der Heilige Thomas von Aquin in seiner wunderbaren Summa Theologiae von Anfang bis Ende tut. Nehmen wir das Argument unseres Freundes etwas näher unter die Lupe.

Die zentrale Frage ist die NOM. Die NOM ist ein Messeritus, ein Buch von mehreren hundert, wenn nicht gar tausend Seiten, das sehr vieles enthält. Von katholischem Standunkt ist der Ritus als Ganzes fraglos schlecht, weil er das Konzept der Messe radikal ändert – diese ist nicht länger ein Sühneopfer, bei dem Gott im Mittelpunkt steht, sondern ein gemeinschaftlich eingenommenes Mahl, bei dem der Mensch im Zentrum steht. Da die meisten Katholiken ihre Religion durch ihre Teilnahme an der Messe praktizieren, heisst dies, dass, wenn sich deren Konzept ändert, sich damit gleichzeitig auch ihre Religion ändert. Aus diesem Grund ist die NOM die hauptsächliche Zerstörerin der wahren Kirche und die hauptsächliche Treibkraft der Neukirche. Darum ist die NOM in ihrer Gesamtheit nicht nur schlecht, sondern sogar sehr schlecht.

Dies bedeutet freilich nicht, dass alle ihre Teile als Teile schlecht sind. Als Teile sind manche davon immer noch katholisch, weil sie dies sein mussten, um, als die NOM anno 1969 eingeführt wurde, bei der grossen Masse der Priester den irrtümlichen Eindruck zu erwecken, sie unterscheide sich nicht grundsätzlich vom tridentinischen Messeritus, besonders hinsichtlich der Transsubstantiation. Sonst hätten die Priester die NOM abgelehnt, und sie hätte ihr Werk, die Zerstörung der Kirche, nicht vollbringen können. Somit ist die NOM hinsichtlich ihrer Teile teils gut und teils schlecht, in ihrer Gesamtheit hingegen zweideutig, verräterisch und ein schiefes Trugwerk.

Doch bezüglich der Menschen gilt: „Dem Reinen ist alles rein” (Titus I, 15). Somit kann die NOM unschuldigen Seelen, die sich der ihr innewohnenden Gefahren für den Glauben noch nicht bewusst sind, dank ihrer Transsubstantiation und ihrer guten Teile immer noch Gnade und geistige Nahrung spenden, besonders wenn ein Priester für sie die NOM zelebriert, der ihre Zweideutigkeiten so katholisch wie möglich macht. „Gott schreibt auf krummen Linien gerade” lautet ein Sprichwort; dies bedeutet auch, dass die schlechten Teile der NOM ihn nicht daran hindern, mit den katholischen Teilen Wunder zu tun, um den Unschuldigen geistige Nahrung zuteil werden zu lassen und die Schuldigen zu warnen.

Deswegen ist die NOM einerseits in ihrer Gesamtheit sehr schlecht, und die Kirche braucht die Traditionalisten unbedingt, damit sie auf diese Tatsache hinweisen, und Seelen, welche die Schlechtigkeit der NOM erkannt haben – was sie zu verschiedenen Zeiten und unterschiedlich schnell tun – die Möglichkeit zum Besuch einer wahren Messe bieten können, so dass solche Seelen den Glauben bewahren und die Krise überstehen können, ohne den Glauben zu verlieren. Andererseits ist die NOM in manchen Teilen immer noch gut genug, um unschuldigen Seelen geistige Nahrung zu bescheren und Gott zum Tun von Wundern zu befähigen, ebenfalls zur geistigen Speisung der Seelen, oder aber zu ihrer Warnung. Hierdurch bestätigt Gott weder die NOM in ihrer Gesamtheit, noch die Neukirche in ihrer Gesamtheit, noch die Neupäpste in ihrer Gesamtheit, sondern er ruft mich dazu auf, meinen Verstand sowie den mir von ihm geschenkten Glauben zu benutzen, um das Gute vom Schlechten zu unterscheiden. Er will keine hirnlosen Roboter in seinem glorreichen Himmel!

Kyrie eleison.

Die Wahl Trumps

Die Wahl Trumps on Dezember 10, 2016

Das Wesentlichste, was es über die letzten Monat erfolgte Wahl von Donald Trump zum nächsten Präsidenten der USA zu sagen gibt, ist, dass diese eine von Gott geschenkte Atempause nach Jahren und Jahrzehnten liberaler Regierung ist, doch wenn sich das amerikanische Volk nicht selbst wieder aufrichtig dem Allmächtigen Gott zuwendet, wird diese Atempause nicht lange andauern, und die Liberalen werden wieder an die Macht zurückkehren, um die Vereinigten Staaten ein für alle Male zu zerstören, wie es Hillary Clinton getan hätte, wäre sie gewählt worden.

Nun stimmt es, dass nicht allzu viele Menschen die Politik heute mit dem Allmächtigen Gott in Verbindung bringen, aber genau hier liegt das Problem. Seit dem Ende des von ihnen geprägten 18. Jahrhunderts führen Freimaurer und Liberale gewissermassen einen Kreuzzug unter umgekehrten Vorzeichen, um Gott aus dem Leben und insbesondere aus der Politik zu verbannen. Ähnlich verhielt es sich im 20. Jahrhundert, wo der Kommunismus, ob er sich nun so nannte oder nicht, überall auf der Welt über Gottes Natur triumphierte, weil er wie eine Religion vorgeht und, um es mit Pius XI. zu sagen, der Messianismus des Materialismus ist. Und der Liberalismus sowie der Kommunismus sind die Ursachen dafür, dass das gesamte Abendland seit Jahrhunderten nach links abdriftet.

Zweifellos ist dies der Grund dafür, dass eine grosse Zahl von Amerikanern sich für die Verliererin gestimmt hat. Sie war im ganze Land für ihre Lügen, ihre Unmoral und ihren Verrat bekannt. Ihre kriminellen Verfehlungen gingen auf keine Kuhhaut; unter anderem wurde sie verdächtigt, gemeinsam mit ihrem Gatten hinter dem Mord an mehr als fünfzig Männern und Frauen zu stecken, die dem Ehrgeiz und der Karriere des Ehepaares Clinton im Wege standen. Wie konnte ein halbwegs anständiger Mensch da auch nur erwägen, für sie zu stimmen, vor allem aber: Warum hat mehr als die Hälfte der Amerikaner, die zur Urne gingen, diese Frau gewählt (sie gewann allerdings die Mehrheit der Wahlmännerstimmen nicht)? Selbst für Paul Craig Roberts, einen hervorragenden Kenner der amerikanischen Szene, ist dies ein Rätsel.,Die Antwort besteht sicherlich darin, dass diese Frau den Krieg gegen Gott verkörperte. Für Liberale ist die Freiheit ihre Religion. Dass sich Hillary Clinton hochmütig über sämtliche Gebote Gottes hinwegsetzte war kein Argument gegen, sondern für sie. Sie ist eine Heilige des Liberalismus.

Nun ist ihrer Bezwinger, Donald Trump, allem Anschein nach selbst kein besonders gottesfürchtiger Mann, und er ist in mancher Hinsicht immer noch ein Liberaler (wer wäre das nicht?), doch besitzt er eine gute Dosis jenes altmodischen Anstands und jener altmodischen Grosszügigkeit, die zu den besten Eigenschaften Amerikas und der Amerikaner gehören. Deshalb ist er instinktiv gegen gottlose Menschen, und nachdem selbstgerechte Liberale unter einer Reihe liberaler Präsidenten die Gefühle anständiger Amerikaner jahre- und jahrzehntelang mit Füssen getreten haben, wurde ihm dies zu bunt, und er ging in die Politik, „um diesem Land einen Teil dessen zurückzuerstatten, was es mir gegeben hat.“ Und nach dieser jahre – und jahrzehntelangen Herrschaft eines faktischen Einparteiensystems – denn seit den Zeiten von Gouverneur Wallace „glichen sich Demokraten und Republikaner wie ein Ei dem anderen“ – bot Trump dem System die Stirn, verlieh der Frustration des Volkes eine Stimme, und eine riesige Schar rechtschaffener Seelen verhalf ihm mit ihrer Stimme ins Weisse Haus. Doch das System ist rasend.

Deshalb muss Trump jetzt sehr genau nachdenken. Dank der Rebellion gesunder Instinkte gegen die liberale Ideologie ist er zum Präsidenten gewählt worden. Sein Erfolg könnte sich jedoch als Eintagsfliege erweisen, denn mit Instinkten gegen eine Ideologie zu kämpfen, ist wie mit einem Blasrohr den Kampf gegen Panzer aufzunehmen. Um einer falschen Ideologie entgegenzutreten, bedarf es einer wahren Ideologie, und wer dem Krieg gegen Gott Einhalt gebieten will, braucht Frieden mit Gott, der allerdings zu Gottes Bedingungen und nicht zu denen des Menschen geschlossen wird. Nun ist Gott zwar allmächtig und unendlich gut, und er kann selbst die ärgsten Ränke, die seine Feinde schmieden wollen, mit einer fast unmerklichen Bewegung seines kleinen Fingers zunichte machen, um es bildlich auszudrücken. Doch wird er niemandem den Sieg über die Synagoge Satans schenken, wenn er weiss, dass die Menschen, die er rettet, sich gleich wieder Satan zuwenden werden. Die Menschen müssen sich von Satan abwenden und aufrichtigen Herzens zu Gott zurückkehren, der sich nicht betrügen lässt.

Zu guter Letzt muss auch Donald Trump selber beten; er muss Gott anbeten, Reue tun, dem Höchsten seinen Dank bezeugen und ihn um Hilfe anflehen. Gott war mit ihm, um uns diese Atempause zu schenken. Lasst uns alle ihn und Präsident Putin in unsere eigenen Gebete einschliessen, um die Atempause zu verlängern. Sonst könnte sie schon bald vorbei sein.

Kyrie eleison.