Schlagwort: Weihnachten

Schutz des Herzens

Schutz des Herzens posted in Eleison Kommentare on Dezember 22, 2018

Hier eine wertvolle Darstellung der Art und Weise, wie die Heilige Nacht das Unbefleckte Herz Mariä davor bewahrt haben könnte, von der grenzenlosen Trauer über die Passion Ihres göttlichen Sohns überwältigt zu werden.

«Die unbeschreibliche Verzückung, welche ich bei der Geburt empfand, überkam mich wie der Duft einer Blume, die in der lebendigen Vase meines Herzens prangte, für den Rest meines Lebens. Eine Freude, für die es keine Worte gibt. Menschlich, und zugleich übermenschlich. Eine vollkommene Freude.

«Wenn mein Herz an jedem Abend des Lebens meines Sohns durch das schmerzliche Wissen,‹ein Tag des Wartens weniger, ein Tag näher an Golgatha›, zerrissen wurde, und wenn meine Seele vom Schmerzen schier erdrückt wurde, als sei eine Woge der Qual durch sie gefahren – eine Vorahnung jener Flut der Qual, die mich dann auf Golgatha durchdringen sollte – fand ich im Geist Zuflucht in der segensreichen Verzückung der Heiligen Nacht, die in meinem Herzen lebendig geblieben war, so wie man sich über eine enge Bergschlucht beugt, um dem Echo eines Liebesliedes zu lauschen oder in der Ferne die Heimstatt seiner Freude zu erblicken.

Dies war mein ganzes Leben lang meine Stärke, insbesondere in der Stunde meines mystischen Todes am Fuss des Kreuzes. Gott strafte uns beide, mich und meinen liebevollen Sohn für die Sünden einer ganzen Welt, doch um Ihm nicht zu sagen, die Strafe sei allzu fürchterlich, und die Hand Seiner Gerechtigkeit liege allzu schwer auf uns, musste ich, durch den Schleier der bittersten Tränen, die je eine Frau geweint hat, mein Herz fest auf jene Heilige Nacht ausrichten, jene Erinnerung an Licht, Seligkeit, Heiligkeit, die dann auf Golgatha vor mir aufstieg – als tröstliche Vision aus dem Inneren meines Herzens, um mir zu sagen, wie sehr Gott mich geliebt hatte; die Vision war mir erschienen, ohne dass ich sie erst hierum bitten musste, weil es eine heilige Freude war, weil alles Heilige von Liebe durchdrungen ist und die Liebe selbst scheinbar leblosen Dingen Leben verleiht.

Folgendes müssen wir tun, wenn uns Gott mit einer harten Heimsuchung prüft:

* Uns an die Zeiten erinnern, als Gott uns Freude schenkte, damit wir selbst in qualvollen Augenblicken sagen können: „Ich danke Dir, Gott. Du bist gut zu mir.“

* Den Trost annehmen, der uns daraus erwächst, dass wir uns an ein Geschenk aus der Vergangenheit erinnern, um uns in leidvollen Momenten zu stärken, wenn eine Last uns zu zerdrücken droht, so wie Pflanzen in einen Sturm zerdrückt werden, damit wir nicht an Gottes Güte verzweifeln.

* Uns vergewissern, dass unsere Freuden von Gott kommen, in anderen Worten, dass sie nicht bloss menschliche Freuden nach unserem eigenen Geschmack sind, die nur allzu leicht nicht von Gott stammen können, so wie alles, was wir tun, wenn es von Gott, von Seinem göttlichen Gesetz und Willen getrennt ist. Wir müssen einzig und allein nach Freuden von Gott trachten.

* Uns Gottes Gesetz und Willen vergegenwärtigen, auch für vergangene Freuden, denn sich an Dinge zu erinnern, die uns anspornen, Gutes zu tun und Gott zu segnen, ist mitnichten zu tadeln, sondern im Gegenteil zu ermutigen und als segensreich zu begrüssen.

* Das Licht vergangener Freude auf die gegenwärtige Dunkelheit werfen, damit es diese Dunkelheit so sehr erhellt, dass wir selbst in der schwärzesten Nacht das heilige Antlitz Gottes sehen können.

* Einen bitteren Kelch mit erquickenden Erinnerungen versüssen, damit wir den furchtbaren Geschmack aushalten und den Kelch bis zum letzten Tropfen leeren können.

* Durch die kostbare Erinnerung, die uns so teuer ist, das Gefühl von Gottes zärtlicher Liebe fühlen, auch wenn die Dornen in unsere Stirn eindringen.

Dies sind die sieben Quellen des Glücks, das Gegenstück zu den sieben Schwertern, die mein Unbeflecktes Herz durchbohrten. Sie bilden meine weihnachtliche Lehrstunde für euch, und zusammen mit euch schenke ich sie meinen Lieblingskindern. Ich segne sie alle.“

Kyrie eleison.

Eine Weihnachtserzählung

Eine Weihnachtserzählung posted in Eleison Kommentare on Dezember 23, 2017

Der folgende Text bildet den Höhepunkt einer Geschichte, die gewiss zur Weihnachtszeit passt; sie ist der Muttergottes in den Mund gelegt, als sie die heilige Grotte in Bethlehem abermals betritt, um Freunden die menschliche Geburt Gottes an jenem Orte zu schildern, wo sie sich ereignete. Es braucht für einen Schriftsteller gehörigen Mut, eine solche Szene zu beschreiben und der Gottesmutter Worte in den Mund zu legen. Nicht jeder Leser dieser „Kommentare” mag diesen Versuch geglückt finden. So sei es denn. Andere Leser mögen grossen Gefallen an dieser Szene finden, die geschichtlich geschehen ist und ähnlich wie hier dargestellt geschehen sein muss, und für solche Leser sei sie hier wiedergegeben:

“Maria erhebt sich wieder und betritt die Grotte: ‚Alles ist genau so, wie es damals war. Nur war es damals Nacht! . . . Josef zündete ein Licht an, als ich eintrat. Dann, und erst dann, bemerkte ich, als ich vom Esel herabstieg, wie müde und durchfroren ich war. Wir wurden von einem Ochsen begrüsst. Ich ging zu ihm hin, um ein wenig Wärme zu spüren, auf dem Heu auszuruhen . . . dort, wo ich jetzt stehe, breitete Josef das Heu aus, um mir ein Bett zu machen, und er trocknete es für uns beide, Jesus und mich, bei dem kleinen Feuer in jener Ecke . . . weil mein engelsgleicher Mann für uns die Liebe eines wahren Vaters empfand . . . und er und ich assen, während wir uns wie zwei in der Finsternis der Nacht verirrte Geschwister an den Händen hielten, unser Brot und unseren Käse. Und dann ging er dorthin, um nach dem Feuer zu sehen, wobei er seinen Mantel abstreifte, um den Eingang zur Grotte zu versperren . . . . In Wahrheit verhüllte er den Ruhm Gottes, der sich anschickte, vom Himmel herabzusteigen. Mit Jesus im Leib stand ich zwischen der Wärme der beiden Tiere auf dem Heu, in meinen Mantel und die Wolldecke gehüllt. Mein lieber Mann! . . . In jenem für mich so schweren Augenblick, als ich zum ersten Mal allein dem Mysterium der Geburt gegenüberstand, ein unbekanntes Gefühl für jede Frau, doch für mich durch die Einzigartigkeit meiner Mutterschaft noch erhöht und noch weiter erhöht durch die Aussicht, den Sohn Gottes aus sterblichem Fleisch hervorgehen zu sehen, war Josef für mich wie eine Mutter, ein Engel . . . mein Tröster . . . damals und immer.

Und dann senkten sich Schweigen und Schlaf nieder, um den Gerechten Mann zu umhüllen . . . damit er nicht sehen konnte, was für mich die tägliche Umarmung Gottes war . . . . Und für mich begannen die grenzenlosen Wogen der Ekstase, sie rollten von einem Meer des Paradieses her, hoben mich immer wieder auf Hügel des Lichtes, höher und höher, trugen mich mit sich aufwärts, in einem Ozean des Lichts, mehr Licht, Frieden und Liebe, bis ich mich im Meer Gottes, vom Busen Gottes, versinken spürte . . . . Eine Stimme von der Erde vermochte mich immer noch zu erreichen: ‚Schläfst du, Maria?’ Oh, so weit weg! . . . Ein blosses Echo, das mich von der Erde her rief! . . . Und so leicht, dass es kaum die Seele berührt, und ich habe keine Ahnung, was für eine Antwort ich gebe, während ich immer höher steige und steige in diesem Meer von Feuer, von unendlicher Glücksseligkeit, des Vorwissens Gottes! . . . bis es Gott, Gott Selbst ist! . . . Oh, wurde Jesus aus mir geboren, oder wurde ich in jener Nacht aus der Herrlichkeit der Heiligen Dreifaltigkeit geboren? War ich es, der Jesus das Leben schenkte, oder war es Jesus, der mich emporhob, um mir das Leben zu schenken? Ich weiss es nicht . . .

Und dann der Abstieg, von einem Chor der Engel zum anderen, von einem Sternenmeer zum anderen, ein Abstieg, so sanft und so langsam und so friedlich wie der einer Blume, die von einem Adler die Höhe getragen und dann fallen gelassen wird, fast unmerklich auf Luftflügeln niedergleitet, glitzernd in einer Perle von Regen mit dem im Himmel gestohlenen Fetzen eines Regenbogens, bis sie wieder auf ihrem heimatlichen Boden landet! . . . Und meine Juwelenkrone: Jesus, Jesus auf meinem Herzen . . .

Dort drüben sitzend, nachdem ich Ihn auf meinen Knien angebetet hatte, liebte ich Ihn. Endlich konnte ich Ihn lieben, ohne dass eine fleischliche Grenze zwischen uns stand, und von dort stand ich auf, um ihn zu dem Einen Gerechten zu bringen, der wie ich verdiente, unter den ersten zu sein, die Ihn liebten. Und hier, zwischen diesen beiden ländlichen Säulen, schenkte ich Ihn dem göttlichen Vater. Und hier ruhte Er zum ersten Mal auf Josefs Herzen . . . . Ich wiegte ihn auf meiner Brust, während Josef das Heu am Feuer trocknete und es warm hielt, um es auf die Brust des Kindes zu legen, und dann dort drüben hin, damit wir beide Ihn anbeten und uns über Ihn niederbeugen konnten, so wie ich mich jetzt niederbeuge, um Seinen Atem einzusaugen und sprachlose Verwunderung darüber zu empfinden, wie weit Gottes Liebe niedersteigen kann, um Menschen zu lieben. Und wir weinten die Tränen, die sicherlich im Himmel geweint werden ob der unerschöpflichen Freude, Gott anschauen zu dürfen.“

Kyrie eleison.

Jesajas Weihnachtskarte

Jesajas Weihnachtskarte posted in Eleison Kommentare on Dezember 24, 2016

Würde der allmächtige Gott selbst Weihnachtskarten versenden, was würde er dann darin über das Kommen seines eigenen Sohnes schreiben, der auf Erden als menschliches Kind seiner menschlichen Mutter das Licht der Welt erblicken sollte? Tatsache ist, dass Gott uns sehr viel über den Messias geschrieben hat, und zwar durch jene Autoren, die er direkt dazu inspiriert hat, die Bücher des Alten Testaments zu verfassen. Zu den bekanntesten der einschlägigen Zitate gehören natürlich jene des Propheten Jesaja, die wir im neunten Kapitel des Buches Jesaja finden. Im vorhergehenden Kapitel hat Jesaja das Elend und die Zerstörungen vorausgesagt, welche die Juden zur Strafe für ihre Sünden heimsuchen werden. In Kapitel IX wendet er sich der Herrlichkeit des messianischen Zeitalters zu: Ein grosses Licht wird über Galiläa (die Heimat Jesu) aufgehen, siehe Verse 1, 2. Dann wird Freude herrschen wie bei der Ernte oder nach einem militärischen Sieg, nach der Niederlage der Assyrer wie nach Gideons Triumph über die Midianiter (Vers 3), und die Verheerungen des Krieges werden verschwinden (Vers 4). Jesaja fährt in seiner „Weihnachtskarte” mit Worten fort, die Händel in der Musik seines Messias verherrlicht hat:

5: Denn uns ist ein Kind geboren, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und er heisst Wunder-Rat, der Mächtige Gott, Ewig-Vater, Friede-Fürst; 6: auf dass seine Herrschaft gross werde und des Friedens kein Ende auf dem Thron Davids und in seine Königreich; dass er’s stärke und stütze durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit. Solches wird tun der Eifer des Herrn Zebaoth.

Somit ist der alles entscheidende Grund zur Freude das Kommen des Messias: uns, um uns alle zu erlösen, wird ein königliches Kind, ein Sohn geboren werden, der die Last der Welt auf seiner Schulter tragen wird (die Kirchenväter deuten diese Last als das Kreuz), und mit einer Reihe von Epitheta schildert Jesaja, wer das Kind sein wird: ein Wunder-Rat, der mehr als befähigt sein wird, alle Nationen um ihres Glücks und ihres Gedeihens willen bis zum Ende der Welt hin zu beraten. Der Mächtige Gott: Talmudistische Gelehrte tun ihr Bestes, um nicht einräumen zu müssen, dass der Messias laut Jesaja auch Gott sein wird (die Zweite Person der Heiligen Dreieinigkeit, wie Katholiken wissen), doch der bestimmte Artikel im hebräischen Text, und die Bedeutung des Ausdrucks „Mächtiger Gott” überall im Alten Testament weisen deutlich darauf hin, dass Jesaja genau dies meinte. Ewig-Vater bedeutet, dass der Messias im messianischen Zeitalter ein wahrer und liebevoller Vater sein wird, für immer und ewig (vgl. Matthäus XI, 28).

 . . . auf dass seine Herrschaft gross werde. Die Katholische Kirche wird sich über die ganze Welt verbreiten, und der Friede wird kein Ende nehmen, weil die Kirche des Messias überall, wo sie geachtet wird, Frieden schaffen wird, bis zum Ende der Welt. Es wird ein königlicher Spross Davids sein, der auf Davids Thron sitzen wird, dem verheissen wurde, er werde ewiglich bestehen (2. Samuel VII), wie Unser Herr es seiner Kirche versprochen hat (Matthäus XVI, 18; XXVIII, 20). Doch wird dieses Königreich ein Königreich der Herzen sein (Johannes XII, 32) gestärkt und gestützt durch Recht und Gerechtigkeit, nicht ein Königreich, das mit Gewalt errichtet wird (Matthäus XXVI, 52; Johannes XVIII, 36). All diese Wunder werden dem Eifer unseres Herrn entspringen, seinem brennenden Wunsch, Seelen in den Himmel zu führen, damit sie mit ihm ewige und ununterbrochene Wonne teilen, für immer und immer.

Der Grund dafür, dass es für uns heute schwierig ist, Jesajas wundervolle Vision der messianischen Zukunft zu begreifen, besteht darin, dass sie sich in die freimaurerische Vergangenheit gewandelt hat. Das Fünfte Zeitalter der Kirche des Messias, das Zeitalter der Apostasie, begann vor 500 Jahren, als Luther die Christenheit spaltete, so dass, als es 200 Jahre später vielen Menschen immer noch nicht klar war, dass die segensreichen Errungenschaften der Christenheit stetig untergraben wurden, die Judäo-Freimaurer damit beginnen konnten, den Menschen einzureden, es brauche keine Christenheit und keinen Christus mehr. Und nicht einmal die Schrecken des antichristlichen Kommunismus, der weitere 200 Jahre darauf durch die Russische Revolution entfesselt wurde und sich weltweit ausdehnte, vermochten die Menschen davon zu überzeugen, dass seit der Menschwerdung des Gottessohnes die Alternative für jede Zivilisation lautet: entweder Jesus Christus und seine Katholische Kirche, oder der Teufel. Das ist aber der Fall.

Fröhliche Weihnachten, liebe Leser!

Kyrie eleison.

Benötigtes Kind

Benötigtes Kind posted in Eleison Kommentare on Dezember 24, 2011

Ein derzeit ständiges Nachrichtenthema ist die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise, besonders in „Euroland.“ Der niederländische Kommentator Rudo de Ruijter ( www.courtfool.info ) schlägt für sein Land eine klassische Lösung vor: Entreißt den „Bankstern“ das Staatsgeld! Vielleicht ist die Weihnachtszeit ein ungewöhnlicher Moment, um solche Geldprobleme zu betrachten, doch die entscheidende Frage bleibt: sind solche scheinbaren Lösungen echte Lösungen?

Außer wenn der Euro wirklich als ein Mittel konstruiert wurde, um der Vielfalt der europäischen Nationen eine politische Einheit aufzuzwingen, so war er als Gemeinschaftswährung für ein Dutzend sehr unterschiedlicher Volkswirtschaften von Anfang an fehlerhaft. An erster Stelle erlaubte der Euro zwar den ärmeren Mitgliedstaaten, ständig Geld zu leihen und auszugeben, während er gleichzeitig den reicheren Staaten ohne Unterlaß erlaubte, zu exportieren und Geld zu verleihen. Doch dieser Vorgang konnte nicht ewig andauern. Er findet sein Ende jetzt, wo die ärmeren Länder nicht einmal mehr ihre Schuldzinsen aufbringen können und auch den reicheren Ländern eine Lähmung ihrer Volkswirtschaften droht, weil ihre Großbanken – welche diese törichten Kredite vergeben haben – bankrott gehen.

Nun bieten die Europäische Kommission, die Europäische Zentralbank und der Internationale Währungsfond in einer Gemeinschaftsaktion Soforthilfe an. Anders gesagt lösen sie das Problem der Verschuldung mit noch mehr Schulden! Für den Erhalt dieser Gelder lautet eine Bedingung an die hoffnungslos verschuldeten Länder allerdings, unter eine internationale Vormundschaft sich zu stellen, welche ihnen Ausgabenkürzungen vorschreibt. Dadurch werden die nationalen Regierungen immer unfähiger, zu regieren. Auch die Regierungen der reicheren Länder müssen sich unbeliebt machen und Ausgaben kürzen, um die Verluste ihrer Großbanken mit den törichten Krediten zu decken, sagt Herr de Ruijter.

Kommen wir zu seiner Lösung. Er sagt, sie sei einfach: Anstatt dutzende Milliarden mehr in einen Euro zu pumpen, welcher früher oder später sowieso zur Auflösung verdammt ist, und anstatt die internationalen Behörden Ausgabenkürzungen verhängen zu lassen, „können wir Staatsgeld einführen.“ Eine staatliche Zentralbank tritt an die Stelle der heutigen Zentralbanken, welche in den meisten Staaten der Welt inzwischen in privater Hand sind. Nur die Staatsbank ist befugt, Geld zu schaffen. Alle Darlehen werden mit Staatsgeld abgewickelt. Allen privaten oder nichtstaatlichen Banken wird verboten, aus der Luft gegriffene Bilanzen zu erstellen – kurzum, das Mindestreserve-Bankwesen (fractional reserve banking) wird verboten, vergleiche „Eleison Kommentar“ Nummer 224. Die nichtstaatlichen Banken erhalten für ihre Dienste eine Gebühr, aber Zinsen zu berechnen wird ihnen nicht erlaubt sein.

Doch wer kontrolliert die Staatsbank? Herr de Ruijter schreibt: „Diese wird unter die Verantwortung des Finanzministers stehen und vom Parlament kontrolliert werden. Eine Kommission von gut ausgebildeten Menschen wird die langfristigen Interessen des Geldsystems überwachen.“

Schön und gut. Doch sagen Sie uns, Herr de Ruijter, wer wird denn diese „gut ausgebildeten“ Menschen ausbilden? An welcher Schule werden sie wahrhaftig lernen, das Gemeinwohl im Auge zu behalten? Welche Motivation werden sie haben, welche mächtig genug ist, um ein Gekauftwerden durch die listigen Bankster zu verhindern? Die Demokratie etwa? Es war doch gerade die Demokratie, welche Europa in den jetzigen Schlamassel getrieben hat.

Nur eine wahrhafte und vollständige Lösung gibt es: Das göttliche Kind in der Krippe von Bethlehem. Liebe Leser, ich wünsche Ihnen gesegnete Weihnachten! (Möge Gott alle segnen, die mir eine Weihnachtskarte sandten; doch auch jene, die mir keine sandten!)

Kyrie eleison.

„Wunderrat“

„Wunderrat“ posted in Eleison Kommentare on Dezember 25, 2010

Der Weihnachtstag bietet eine gute Gelegenheit uns daran zu erinnern, warum wir über das Kommen unseres Herrn Jesus Christus frohlocken können und sollen. Er und nur er vermag alle wirklichen Probleme von uns Menschen zu lösen, welche bis zu den Anfängen der Menschheit zurückreichen und heute ernster sind als je zuvor.

Der Grund ist, daß alle wirklichen Probleme des Menschen mit der Sünde verbunden sind. Eine rein materielle Störung wird erst dann schwerwiegend, wenn sie eine geistige Dimension besitzt; z.B. wenn eine körperliche Krankheit einen Menschen dazu veranlaßt, deswegen zu fluchen oder sie segensreich zu ertragen. Und etwas Geistiges in unserem Inneren ist nur dann ungeordnet, wenn es in irgendeiner Weise sündhaft ist. So beklagte Job sich zwar bitterlich über seine körperlichen Leiden, doch war sein Wehklagen nicht sündhaft. Letztenendes ist eine Sünde eine Unordnung oder ein Verstoß zuerst gegen Gott, zweitens gegen sich selbst und erst an dritter Stelle gegen den Nächsten.

Deswegen basieren alle wirklichen Probleme des Menschen, welche über bloße materielle Probleme hinausgehen, auf dem Verstoß des Menschen gegen Gott. Ein entsetzliches Beispiel hierfür ist, wenn eine Frau eine Abtreibung begangen hat. Oberflächlich gesehen ist ihr Problem zwar gelöst: Der Säugling ist aus dem Weg geräumt und ihr Leben ist „wieder normal.“ Doch tief in ihrem Inneren wird sie entweder ihr Herz verhärten (und sich dadurch einer Welt anschließen, welche das Weihnachtsfest haßt und unterdrückt), oder sich bewußtmachen und dann eingestehen, daß sie etwas Furchtbares getan hat. So oder so läuft bis zum Ende ihrer Tage etwas in ihr mehr oder weniger unrund. Viele solcher Frauen – selbst wenn sie katholisch sind und durch ihren Glauben wissen, daß Gott ihnen durch die sakramentale Absolution verziehen hat – können noch immer gequält sein. So groß ist die Wunde, welche die Sünde ihren Seelen zugefügt hat. Dabei ist Abtreibung noch nicht einmal die schlimmste aller Sünden, denn die direkt gegen Gott gerichtete Sünde ist schwerwiegender.

Sind das betrübliche Gedanken bezüglich der Weihnacht? Ja und nein. Das Problem der Sünde ist schon trübe – allerdings ist die Freude über das Wissen, daß es eine wahrhaftige Lösung gibt, entsprechend groß. Wenn das arme Mädchen zur hl. Beichte geht, wird fast jeder katholische Priester alles in seiner Macht stehende tun, um sie davon zu überzeugen, daß wenn sie ihre Sünde bereut (mit der Reue des Petrus und nicht des Judas Iskariot) und er ihr die Absolution erteilt hat, sie dann nicht mehr bezweifeln darf, daß Gott ihr auch wirklich vergeben hat. Wieviele Büßer verlassen daraufhin mit einer solchen Erleichterung und Freude den Beichtstuhl, wie nichts sonst es ihnen vermitteln kann, weil der tiefe Grund ihrer Qual eben in der Beleidigung gegen Gott lag und sie nun wissen, daß Gott ihnen vergeben hat.

Wo nahm diese Freude nun ihren Anfang? In der Gewißheit, daß Gott aus einer jüdischen Jungfrau die menschliche Natur annahm, in der Welt lebte und uns neben anderen Sakramenten das der Buße schenkte, welches seine Macht aus den Verdiensten seines Leidens und Sterbens erlangte, welches er nur mit Hilfe dieser Jungfrau und Mutter ertrug. Doch wie hätte er sterben können, ohne erst vorher geboren worden zu sein? Alles begann mit seiner menschlichen Geburt aus der heiligen Jungfrau Maria – mit der Weihnacht.

Also gibt es eine Lösung selbst für die schrecklichsten Probleme der Welt, meiner Mitmenschen und mir. Es ist daher nicht verwunderlich, daß Katholiken freudenreich sind. Kein Wunder, daß es zur Weihnachtszeit selbst für die Ungläubigen spezielle Freuden gibt – solange sie ihre Herzen noch nicht verhärtet haben.

Kyrie eleison.

Angst um Weihnachten

Angst um Weihnachten posted in Eleison Kommentare on Dezember 26, 2009

Einmal mehr ist der Weihnachtsfeiertag gekommen und wieder vergangen. Er erinnert uns an die große Freude, die unser Herrgott durch seine Menschwerdung und Geburt der gesamten Welt machte; insbesondere jedoch seiner Mutter. Denn schließlich hält sie ihn fest in ihren Armen, wo sie einerseits wie jede menschliche Mutter sich zu ihm neigt, und wo sie ihn anderseits gleichzeitig als ihren Gott anbetet. Ach, wer auch nur die leiseste Ahnung von Religion besitzt, wird sicherlich darüber jammern, daß unsere Welt zwar diese von Gott geschenkte Freude mitzunehmen versucht, aber größtenteils den dahinterstehenden Gott vergißt.

In dieser Hinsicht erinnert die Freude am heutigen Weihnachten an das Grinsen der „Grinsekatze“ von Alice, vor allem in kapitalistischen Ländern (aber Papst Pius XI. stellte schon 1931 fest, daß der Kapitalismus sich auf die ganze Welt ausdehnt: „Quadragesimo Anno,“ S.103–104). Die Leser von „Alice im Wunderland“ werden sich erinnern, wie das Grinsen der Katze immer noch gesehen werden konnte, selbst wenn die Grinsekatze selber verschwunden war. Die Substanz mag verschwinden, aber ihre Wirkung kann noch nachklingen – jedenfalls für eine Weile. Dem Glauben an das göttliche Christkind wird die ganze Zeit der Garaus gemacht, vor allem wegen des Zweiten Vatikanischen Konzils, doch die Freude an Weihnachten klingt noch nach. Zum Teil liegt dieses Nachklingen daran, daß Gott in seiner großen Güte zu jedem Jahrestag der Geburt seines Sohnes eine Fülle von Gnaden über die Menschen ausgießt, und auf diese Gnaden reagieren viele Menschen mit etwas mehr Freundlichkeit als während des restlichen Jahres. Zum anderen Teil liegt dieses Nachklingen aber auch daran, daß Freude einfach die Menschen erfreut – dies ist allerdings nicht so zuverlässig.

Denn in dem Maße, wie die wahre Anbetung Gottes verschwindet – und mit ihr jedes wahre Verständnis für die Bedeutung des Kommens des Erlösers, das für unseren Eintritt in den Himmel unbedingt notwendig war – wird auch die Freude an Weihnachten auf die Kommerzialisierung und die Zecherei reduziert, wie wir sie alle kennen. Das Grinsen kann die Grinsekatze nicht unbegrenzt überdauern. Sogar die nettesten „NIG“ (Nette Innere Gefühle) halten ohne ihre Objekt nicht endlos an. Wenn Jesus Christus nicht Gott ist, geschweige denn der eine und einzige Erlöser der Menschheit, wieso sollten wir dann uns über seine Geburt erfreuen? Zwar haben wir sehr gerne unsere „NIG,“ aber wenn sie nur auf sich selber beruhen, werden sie früher oder später wie Seifenblasen platzen und nur den bitteren Nachgeschmack der Enttäuschung hinterlassen. Wir können es gerne haben, uns weihnachtlich zu fühlen; doch wenn wir uns nur nach diesen Gefühlen ausrichten, anstatt dem ihnen zugrundeliegenden Objekt, so steuern wir auf irgendwelchen „Gefühlskollaps“ zu.

Es geht um den Unterschied zwischen Gefühl und Gefühlsduselei. Der Heiland war voller Gefühle, als er zum Beispiel die Witwe von Naim traf, wie sie über das Zugrabetragen ihres einzigen Sohnes aufgelöst war (Lukas VII, 11–15). Doch unser Herr zeigte keine Spur von Gefühlsduselei oder Rührseligkeit (auch nicht, behaupte ich, in Valtortas „Der Gottmensch“), weil seine Gefühle niemals um ihrer selbst Willen aufkommen. Die Gefühle des Heilandes kamen immer wegen eines äußerlichen Objektes auf; zum Beispiel wegen des Kummers der erwähnten Witwe, welcher ihm lebhaft die Trostlosigkeit vor Augen führte, die seine eigene Mutter bei seinem eigenen Zugrabetragen erfahren sollte.

Der Subjektivismus ist die Seuche unserer modernen Zeit: Der Mensch sperrt die objektive Wirklichkeit aus, damit er alles so neuordnen kann, wie es ihm subjektiv in seinem Inneren gefällt. Dieser Subjektivismus ist der Wesenskern des Neo-Modernismus, welcher zur Zeit die Kirche verwüstet. Der Subjektivismus trennt das Denken von seinem äußeren Objekt ab und erzeugt so notwendigerweise Gefühlsduselei im Herzen, weil er dem Herzen jedwedes äußere Objekt wegnimmt, von dem allein echte Gefühle erweckt werden. Das kapitalistische Weihnachten wird schlußendlich durch die Gefühlssucht ausgehöhlt. Entweder kehren die Menschen zum wahren Gott, zu unserem Herrn Jesus Christus zurück, und zur wahren Bedeutung seiner Geburt, oder das Platzen einiger ihrer nettesten „NIG“ – der „weihnachtlichen NIG“ – liefert dem Wenigen, was von der „Westlichen Zivilisation“ noch übrig ist, einen weiteren Grund für selbstmörderische Bitterkeit.