Eleison Kommentare

Hebdo-Kur

Hebdo-Kur on Januar 31, 2015

Den stark publizierten Pariser Angriff auf Charlie Hebdo vom 7. Januar 2015 präsentierten diese „Kommentare“ letzte Woche, auf politisch höchst „inkorrekte“ Weise, als einen Angriff auf die christlichen Übrigbleibsel in Europa. Diese Woche möchten die „Kommentare“ erörtern, wie die christliche Zivilisation dieses Problem lösen würde, erneut der Reihe nach für die Karikaturisten, Schützen, Politiker, Völker und drahtziehenden Verschwörer.

Zuerst die Karikaturisten: wäre Frankreich noch katholisch, so würden Kirche und Staat vereint sein – so wie es bis zur Französischen Revolution im Jahre 1789 der Fall war. Die staatliche Autorität hätte dann solche gotteslästerlichen, anti-christlichen Karikaturen komplett verboten, wie Charlie Hebdo sie produziert hatte und welche den Allmächtigen Gott durchaus derart provoziert haben können, daß er die Hinrichtung dieser Karikaturisten zuließ. Aber würde die staatliche Obrigkeit damit nicht Zensur anwenden? Nur ein Tor meint, daß wir heute keine Zensur kennen. Lediglich ist heutzutage die Zensur anti-christlich, statt früher christlich. Wer darf heute schon gegen den „Holocaust“-Kult und seine „Gaskammern“ lästern?

Dann zu den mutmaßlich mohammedanischen Schützen: sie wären höchstwahrscheinlich nie in ein katholisches Frankreich gekommen. Zwar hätten katholische Autoritäten niemals die Mohammedaner in ihren eigenen Ländern verachtet oder gehaßt, doch gleichzeitig hätten sie den Blick auf die historischen Auseinandersetzung zwischen Islam und Christentum nicht so komplett aus den Augen verloren, um eine mohammedanische Masseneinwanderung nach Frankreich zu gestatten, wie sie im Nachkriegs-Frankreich erlaubt und sogar gefördert wurde. Auch hätte die Obrigkeit nicht ihre eigene Rasse so zu verschmähen und ihre eigenen Traditionen so zu verachten gelernt, wie das heute der Fall ist. Durch das vierte Gebot liebt der Katholik sein Vaterland vor allen anderen Ländern, ohne diesen anderen Ländern schlechtes zu wünschen.

Doch der wichtigste von allen Punkten ist: in einem katholisch gebliebenen Frankreich wären weder die Politiker noch das Volk die Marionetten geworden, die sie heute in den Händen der verborgenen Drahtzieher, der Globalisten, sind. Noch im 17. Jahrhundert war Frankreich als ganzes katholisch, doch aus Glaubensmangel ließ im 18. Jahrhundert die Oberschicht zu, durchgängig von der Freimaurerei, einem Sprössling des Globalismus, infiziert zu werden. In ihrer modernen Form wurde die Freimaurerei im Jahre 1717 im glaubensabfälligen England ins Leben gerufen, von wo aus sie schnell auf Frankreich und Nordamerika sich ausbreitete und dort die Amerikanische und Französische Revolution im Jahre 1776 bzw. 1789 lenkte. Diese beiden Revolutionen waren entscheidende Schritte zur Neuen Weltordnung der Globalisten.

Nun aber solange die katholische Kirche noch bei Verstand war, brandmarkte und verurteilte sie die Freimaurerei als eine Geheimorganisation, deren Ziel die Unterwanderung und der Sturz der katholischen Religion als solcher war. Nehmen wir das Lehrschreiben von Papst Leo XIII. namens Humanum genus aus dem Jahre 1884 als Beispiel. Von der Französischen Revolution an wurden daher die Staaten immer mehr von der katholischen Kirche getrennt und stattdessen auf säkulare und demokratische Grundlagen gestellt. Die Köpfe der Mittelschicht gaben immer mehr die katholische Religion auf und bevorzugten den Liberalismus, welcher wiederum eine Ersatzreligion ist, wo der Mensch und seine Freiheit angebetet werden statt Gott und seine Wahrheit. Also übernahmen Journalisten im Namen der „Freiheit“ die Rolle der Priester, und ihre liberalistischen Medien übernahmen das Prägen des Denkens des Volkes. Doch die ganze Zeit über wurden und werden diese Journalisten und ihre Medien dirigiert von den Freimaurern, welche für die Neue Weltordnung der Globalisten arbeiten. Auf diese Weise wurden unter dem Deckmantel von „Demokratie“ und „Freiheit“ die hochmotivierten Globalisten in die Lage versetzt, die Völker und ihre Politiker zu Marionetten der öffentlichen Meinung zu machen und sie von ihren Medien formen zu lassen. Wer Gottes Wahrheit den Rücken zuwendet, versklavt sich immer den Lügen Satans.

Der Charlie-Hebdo -Angriff war als große Vorführung angelegt, um die gottlose Freiheit zu begünstigen, sowie eine mörderische mohammedanisch-europäische Spannung zu befeuern. Weitere solche Ereignisse werden folgen, um Blutbäder anzurichten, aus denen die Globalisten als Herrenvolk hervorzugehen beabsichtigen, während Gott seinerseits durch diese Zulassung hofft, daß wir erkennen mögen, wie schwerwiegend unsere Abkehr von ihm ist und sogar das Grundproblem darstellt. Wenn die Staaten dies nicht erkennen wollen, können nur noch die Familien täglich fünf Rosenkranzgeheimnisse beten, und Einzelpersonen alle fünfzehn Geheimnisse (so dies auf vernünftige Weise möglich ist), um Unsere Liebe Frau zu bestürmen, bei ihrem Sohn Fürbitte einzulegen.

Kyrie eleison.

Hebdo-manie

Hebdo-manie on Januar 24, 2015

Beim Angriff auf das Pariser Büro der satirischen französischen Wochenzeitschrift Charlie Hebdo töteten am 7. Januar 2015 zwei mutmaßliche mohammedanische Schützen ein Dutzend Karikaturisten und Journalisten. Anschließend gab es am 11. Januar einen großen öffentlichen Protestmarsch gegen diesen Angriff, wo die Staatsmänner verschiedener europäischer Länder als daran teilnehmend abgebildet wurden. Beide Ereignisse zusammen sind am besten als eine weitere Episode im Krieg der Feinde Gottes gegen die Übrigbleibsel der christlichen Zivilisation zu verstehen. Betrachten wir daher der Reihe nach die Karikaturisten, die Schützen, die dem Islam sich anbiedernden Marionetten-Politiker und -Völker, sowie die Drahtzieher hinter allen, die Hintertanen.

Die Karikaturisten verspotteten nicht nur den Islam und die Mohammedaner, sondern auch aus der einen und wahren Religion die Heilige Dreifaltigkeit, unseren göttlichen Erlöser Jesus Christus und die allerseligste Jungfrau Maria. Zwar ist der eine, wahre Gott äußerst geduldig, doch läßt er seiner nicht spotten (siehe Galaterbrief 6,7). So wie der Mensch ein Recht darauf hat, nicht unter Terrorismus zu leiden, so hat der wahre Gott das Recht, nicht wiederholt obszöne und gotteslästerliche Karikaturen ertragen zu müssen. Obgleich niemand den Terrorismus befürtwortet, ist es angesicht der Weigerung der französischen Kirche und des französischen Staates, obszöne Gotteslästerung zu zensieren, wirklich verwunderlich, wenn Gott zuläßt, daß Mohammedaner seine Ehre wiederherstellen?

Die Schützen, vermutlich zwei junge Mohammedaner, dürften aus religiösen Gründen gehandelt haben, denn politisch war es vorhersehbar, daß ihre Handlung die Stimmung gegen den Islam aufhetzen würde. Warum wagten sie also den Angriff? Weil die Mohammedaner durch ihre Geburtenrate und Masseneinwanderung überall in Europa zahlenmäßig immer stärker werden und auch kein Geheimnis daraus machen, daß sie, sobald sie stark genug sind, die einstmals christlichen Nationen Europas islamisieren werden – durch ein Blutbad, wenn nötig.

Wer überredete nun die europäischen Nationen zu dieser selbstmörderischen Politik der nahezu uneingeschränkten Einwanderung und unglaublichen Sozialhilfe für die tatsächlich nicht anpassungsfähigen Einwanderer, usw., wenn nicht die bestochenen oder eingeschüchterten Marionettenpolitiker? Während eines lichten Momentes der Wahrheit vor rund einem Jahr hatte Angela Merkel als deutsche Bundeskanzlerin zugegeben, daß „Multi-Kulti,“ also das Mischen gegensätzlicher Kulturen, nicht funktioniert. Hingegen sagte sie vor rund einer Woche im Zusammenhang mit dem Hebdo -Angriff, daß der „Islam zu Deutschland gehört.“ Also ist sie auf Linie gebracht worden. Eine Marionette ist sie, weil sie laufend gegen die wahren Interessen Deutschlands handelt. Wären beispielsweise nicht so viele Mohammedaner in Frankreich, hätte dann Charlie Hebdo überhaupt den Islam lächerlich machen wollen? Doch wer wählt diese Marionettenpolitiker? Die Marionettenvölker, welche zulassen, daß ihr Denken von ihren abscheulichen Medien versklavt wird.

Wer nun sind die Drahtzieher? Sie sind die Feinde Gottes, welche darauf bedacht sind, ihre eigene gottlose Neue Weltordnung zu errichten – einen Polizeistaat, welcher so angelegt sein wird, daß keine lebende Seele mehr der ewigen Hölle entrinnen kann. Nennen wir sie „Globalisten.“ War dann die Hebdo -Attacke ihr Werk und lediglich ein weiteres ihrer Ereignisse, wie schon die „9/11“-Zwillingstürme in den USA oder die „7/7“-Busattentate in Großbritannien, doch diesmal darauf angelegt, die öffentliche Meinung in Richtung gotteslästerlicher Freiheit und Bürgerkrieg zu verschieben? Höchst wahrscheinlich. Das ganze Ereignis lief jedenfalls sicher nicht so ab, wie es abzulaufen schien. Berühmtes Beispiel: ein dreiminütiger Filmausschnitt, welcher einen der Schützen zeigt, wie er mit Platzpatronen auf einen am Boden liegenden „mohammedanischen Polizeibeamten“ schießt: ohne Blutspuren, ohne Rückstoß der Waffe und mit weniger Bewegung des „Opfers.“ Der Filmausschnitt ist noch im Internetz unter http://youtu.be/gobYWXgzWgY zu finden.

Und wo ist Gott inmitten all diesen Wahnsinns? „Wen er vernichten will, den treibt er zuerst in den Wahnsinn,“ sagt das alte Sprichwort. Beten wir täglich 15 Rosenkranzgeheimnisse für den Triumph, welchen Gott durch seine Mutter allein umsetzen wird. Die armen Globalisten werden eine Überraschung erleben.

Kyrie eleison.

Widersprüchliches Grabgedicht

Widersprüchliches Grabgedicht on Januar 17, 2015

Unter dem Sternenhimmel weit
Grabt mein Grab für die Ewigkeit.
Hab’ gern gelebt, war zum Sterben bereit,
Und legt’ mich zum Schlaf unverzagt.

Dies sei der Vers, den ihr schreibt hierher:
Hier ruh’ ich nun, wo zu ruh’n ich begehr;
Heim kam der Seemann, heim von dem Meer,
Und der Jäger heim von der Jagd.

—Robert L. Stevenson (1850–1894)

(Gedichtübersetzung © Walter Aue)

Diese auf den Dichter selber gemünzte Grabinschrift ist wortgewandt durch ihre Einfachheit und gleichzeitig berührend, weil sie den Tod streift – jene unvermeidliche Trauer des menschlichen Lebens. Die Dichter, eingedenk des Lebens und der Liebe, schreiben oft vom Tod, weil er beides auf geheimnisvolle Weise hinwegrafft. Doch die armen Materialisten, welche über den Sinn des Lebens und des Todes nicht nachdenken wollen, geringschätzen die Dichtung und drucken, wenn möglich, sie als bloße Prosa ab, um nicht an etwas höheres als die Materie denken zu müssen. Freilich bleibt das Geheimnisvolle dennoch bestehen . . .

In der Theorie ist Stevensons Grabgedicht mutig. In den letzten drei Zeilen jedes Verses, also insgesamt in sechs aus acht Zeilen, sagt er auf sechs verschiedene Weisen, daß er gerne sterbe. Und doch steckt das Gedicht voller Widersprüche: Wie konnte er gerne sterben, wenn er doch „gerne gelebt hat“? Und wie konnte er gerne gelebt haben, wenn er so gerne gestorben ist? Wenn er wirklich so gerne stirbt, wie er behauptet, dann muß er seinen Lebenswillen verloren oder wenigstens zurückgesteckt haben. Dies könnte er nur erreichen, wenn er bestreitet, daß sein Leben über den tierlichen Tod hinaus einen Zweck bzw. eine Bedeutung hat; was wiederum nur unter der Vorgabe möglich wäre, daß er nichts mehr als ein Tier sei. Doch welches Tier nimmt schon die Mühe auf sich, wortgewandte und berührende Gedichte zu verfassen?

O Robert Louis, du wußtest wohl, daß du mehr als ein Tier warst. Du machtest die Mühe dir, viele literarische Werke zu schaffen, darunter besonders die alle Buben fesselnde Erzählung über Leben und Abenteuer namens Die Schatzinsel, oder die Erwachsenengeschichte über Korruption und Tod namens Dr. Jekyll und Mr. Hyde. Deine gesammelten Werke stellen dich an die 26ste Position der weltweit am meisten übersetzten Autoren. Gewiß waren deine Eltern schottische Presbyterianer, eine Calvinistische Sekte, welche in der Mitte des 19. Jahrhunderts viele gute Menschen zu Atheisten werden ließ. Doch wie konntest du dich so vor dem Tode verbilligen? Wie konntest du behaupten, daß der Tod dein „Heim“ sei?

Ursprünglich hat unser Schöpfer das vernünftige Tier namens Mensch für den körperlichen Tod nicht bestimmt. Hätten während der ernannten Dauer ihres Erdendaseins alle Menschen seit Adam und Eva ihre Vernunft auf die rechte Weise eingesetzt, so müßten sie nicht ihren heute unvermeidlichen körperlichen Tod erleiden, sondern wären schmerzfrei ins ewige Leben hinübergeglitten, welches der rechte Einsatz ihrer Vernunft ihnen verdient hätte. Doch Adam durchkreuzte diesen ursprünglichen Plan, als er gegen seinen Schöpfer ungehorsam wurde und durch eine geheimnisvolle Verbundenheit alle Menschen in die Erbsünde mit hineinzog. Seit diesem Augenblick gehört die Widersprüchlichkeit wesentlich zur menschlichen Natur und zum Leben, weil wir einerseits über eine gottgeschaffene Natur verfügen, welche andererseits im Widerstreit mit unserer gefallenen Natur von Adam liegt. Unsere „unsterblichen Sehnsüchte,“ welche echt und nicht falsch sind, gehören zu unserer Natur, welche von Gott für Gott gemacht worden ist, wohingegen unser körperlicher Tod das „Heim“ nur unserer gefallenen Natur ist. Deshalb ruft der Hl. Paulus in seinem Brief an die Römer (7,24–25) aus: „Ich unglücklicher Mensch! Wer wird mich befreien aus diesem Leib des Todes? Dank sei Gott: durch Jesus Christus unseren Herrn!“

Kyrie eleison.

Erzbischof Kommentiert – II.

Erzbischof Kommentiert – II. on Januar 10, 2015

Bevor wir mit den wirklichkeitsnahen Anmerkungen Erzbischof Lefebvres aus dem Jahre 1991 abschließen, möchten wir sie noch einmal kommentieren in der Hoffnung, damit den Katholiken das Gleichgewicht halten zu helfen zwischen einerseits der Verachtung der Kirchenautoritäten im Namen der Wahrheit, und andererseits der Herabsetzung der Wahrheit im Interesse der Kirchenautoritäten. Denn seit die Kirchenmänner auf dem Zweiten Vatikanum (1962–1965) ihre ganze Autorität für die Revolution in der Kirche eingesetzt haben (Kult freiheit, kollegiale Gleichheit, ökumenische Brüderlichkeit), sind die Katholiken aus diesem Gleichgewicht geraten: in der Tat, wenn die kirchlichen Autoritäten auf der Wahrheit herumtrampeln, wie kann man weiterhin beide Seiten respektieren?

Nun aber wer hat während den Nachwehen des Zweiten Vatikanum vergleichbare Früchte hervorgebracht wie die Erhaltung der katholischen Lehre, der hl. Messe und der Sakramente, für welche der Erzbischof hauptsächlich (wenn auch nicht ausschließlich) verantwortlich war? Somit verdient sein Gleichgewichthalten zwischen Wahrheit und Autorität unser besonderes Augenmerk.

Betrachten wir zunächst die einfache Beobachtung des Erzbischofs zur Autorität: „Jetzt herrscht die Tyrannei der Behörde, weil es kein Gesetz aus der Vergangenheit mehr gibt.“ Unter den Menschen mit ihrer Erbsünde bedarf die Wahrheit der sie stärkenden Autorität; denn Jeffersons Behauptung ist eine Illusion, wonach die Wahrheit einfach auf den Marktplatz geworfen zu werden bedürfe, um sich selbst durchzusetzen, anstatt mithilfe einer Katastrophe, welche erst wieder die Wirklichkeit vor Augen führt. Die Autorität verhält sich zur Wahrheit so wie das Mittel zum Zweck, also nicht wie der Zweck zum Mittel. Der katholische Glaube rettet die Seelen, und dieser Glaube besteht direkt aus einer Anzahl von Wahrheiten, und erst indirekt aus der Autorität. Diese Wahrheiten sind solchermaßen die Substanz und der Zweck der katholischen Autorität, daß ihr Loslösen von den Wahrheiten – wie beim Zweiten Vatikanum geschehen – die Autorität abdriften läßt, bis dann der erstbeste Tyrann sie ergreift und nach seinem Willen verbiegt. Auf natürliche Weise folgte also die Tyrannei Pauls VI. dem Konzil, so wie in den letzten Jahren die Führung der Priesterbruderschaft St. Pius X. in die Tyrannei verfallen ist durch ihr Trachten nach Anerkennung durch die Konzilsherren. Im Gegensatz dazu, baute nicht der Erzbischof seine Autorität über die Tradition durch seine Treue der Wahrheit auf?

Eine zweite Anmerkung vom Erzbischof aus dem Jahre 1991 verdient unsere Beachtung, als er durch sein Protokoll vom 5. Mai 1988 eine Übereinkunft mit Rom anstrebte, jedoch später feststellte: „Ich glaube sagen zu dürfen, daß ich damals sogar weiter gegangen bin, als ich hätte gehen sollen.“ Das Protokoll verdient in wichtigen Punkten durchaus Kritik, und mit seinem zitierten Satz gesteht der Erzbischof ein, daß er für einen Augenblick das Gleichgewicht verloren hatte, indem er auf Kosten der Wahrheit kurzzeitig zu den römischen Autoritäten sich neigte. Doch dauerte dieses Neigen nur kurz, denn bekannterweise zog er bereits am nächsten Morgen das Protokoll zurück und wankte dann nie mehr bis zum Ende seines Lebens. Daher kann seither niemand mehr behaupten, daß einerseits der Erzbischof nicht alles unternommen habe, um mit der Autorität ein Übereinkommen zu finden, und andererseits, daß es einfach sei, zwischen der Wahrheit und der Autorität das Gleichgewicht einwandfrei einzuhalten.

Eine dritte Anmerkung des Erzbischofs beleuchtet die Gründe, woraus er in den Jahren von 1975 bis 1988 eine gewisse Übereinkunft mit der römischen Autorität suchte. Seine Nachfolger an der Bruderschaftsspitze, welche seine Motive eigen deuten, tun so, als ob der Erzbischof stets die kanonische Regularisierung der Bruderschaft angestrebt hätte. Doch über das Protokoll erklärte er später: „Ich hoffte bis zur letzten Minute, Rom würde ein kleines bißchen Loyalität bezeugen.“ Anders gesagt, verfolgte er stets das Gute des Glaubens und erwies der Autorität nur um der Wahrheit willen Ehre. Kann dasselbe von seinen Nachfolgern auch gesagt werden?

Kyrie eleison.

Erzbischof Kommentiert – I.

Erzbischof Kommentiert – I. on Januar 3, 2015

Für die heutigen kirchlichen Autoritäten „ gibt es keine feste Wahrheit und kein Dogma. Alles befindet sich in der Entwicklung. “ So sprach Erzbischof Lefebvre (1905–1991) im Jahre 1991 (siehe „Eleison Kommentare“ von letzter Woche). Denn am Ende seines Lebens sah der Erzbischof klarer als je zuvor, womit er es bei seiner heldenhaften Verteidigung des Glaubens zu tun gehabt hatte. Seither haben die Liberalisten (die sich nicht als solche erkennen?), welche direkt nach seinem Tod seine Priesterbruderschaft St. Pius X. übernahmen, immer noch nicht das schwerwiegende und vom Erzbischof erkannte Problem begriffen. Deswegen möchten diese „Kommentare“ das neue Jahr damit beginnen, die tödliche Wunde der heutigen Kirche und Welt noch einmal offenzulegen.

Als Immanuel Kant (1724–1804) den Aufstand des Menschen gegen Gottes Wirklichkeit zu einem philosophischen System errichtete – auf der völlig falschen Behauptung basierend, daß der Menschenverstand das Objekt, wie es an sich ist, nicht erkennen könne –, begannen alsbald die philosophischen Fakultäten der Universitäten in aller Welt, die Menschen mit Verrücktheit zu überhäufen; denn die Menschheit wollten die Freiheit zu ihrem Gott erheben, und Kant bot ihnen die höchstmögliche Freiheit – jene des Verstandes von seinem Objekt.

Die von der Kantianischen Phantasie noch nicht verseuchten Katholiken wissen hingegen, daß Gott und sein Himmel durchaus außerhalb und unabhängig von ihrem kleinen Verstand existieren. Und wenn sie in aller Ewigkeit glückselig sein möchten, so sollte ihr Verstand lieber in der objektiven Wirklichkeit als in der subjektiven Phantasiewelt leben. Deshalb standen während anderthalb Jahrhunderten eine gottgegebene Reihe von anti-liberalistischen Päpsten gegen die liberalistische Welt auf, welche ringsherum immer verrückter wurde, und schützten die Kirche vor dem angesehenen und beliebten Subjektivismus. Doch spätestens in den 1950er-Jahren beteten die Kardinäle und Bischöfe nicht mehr genügend, um diesen Schutz ihres Verstandes und ihres Herzens aufrechtzuerhalten gegen diesen Wahnsinn, in der Kirche als „Modernismus“ bekannt. So wählten sie dann auf dem Konklave des Jahres 1958 einen der ihren: den angeblich „guten“ Johannes XXIII., ein Liberalist (der sich nicht als solcher erkannte? Gott allein weiß es), welcher im Jahre 1962 wie geplant das verheerende Zweite Vatikanische Konzil ins Leben rief.

Warum verheerend? Weil der Wahnsinn des Subjektivismus (also die Ablehnung der objektiven Wirklichkeit), anstatt weiterhin durch die höchsten Kirchenautoritäten gänzlich verurteilt zu werden, jetzt von ihnen angenommen und zur offiziellen Grundlage von kirchlichem Lehren und Handeln erhoben wurde (bewußt oder unbewußt? Das weiß Gott allein). Das Problem könnte nicht schwerwiegender sein. Die Amtsträger in Gottes wahrer Kirche, berufen, um Gottes objektive Wahrheit der Erlösung zu verkündigen und verteidigen, filterten diese Wahrheit von nun an durch ihre subjektiven Köpfe. Stellen wir uns vor, nur über die dreckigsten Flaschen zu verfügen, um den allerbesten Wein zu lagern – er könnte nur ruiniert werden. Auf ähnliche Weise können die heutigen Autoritäten der Konzilskirche Gottes Wahrheit nur ruinieren.

Dies sagte Erzbischof Lefebvre im Jahre 1991: „ Wir haben es mit Personen (an der Spitze der Kirche) zu tun, welche eine andere Philosophie und eine andere Sichtweise haben als wir; Personen, welche beeinflußt sind von sämtlichen modernen und subjektivistischen Philosophen. Für sie gibt es keine feste Wahrheit und kein Dogma. Alles befindet sich in der Entwicklung. Das ist wirklich die freimaurerische Zerstörung des Glaubens. Zum Glück haben wir (Traditionalisten) die Tradition, worauf wir uns stützen dürfen.

Doch was widerfuhr der Tradition, als sie des Schutzes durch den Erzbischof verlustig wurde? Leider haben die Autoritäten an der Spitze der Priesterbruderschaft, welche für rund 40 Jahre federführend die Verteidigung des objektiven Glaubens anführte, nicht ernsthaft genug gebetet, um ihren Verstand und ihr Herz gegen dieselbe Ansteckung mit dem Subjektivismus zu schützen. Auch sie haben den Primat der objektiven Wahrheit verloren und so werden sie nun von den Römern ausgespielt wie der Fisch vom Fischer. Erzbischof Marcel Lefebvre, bitte für uns!

Kyrie eleison.

Erzbischöfliche Weisheit – II.

Erzbischöfliche Weisheit – II. on Dezember 27, 2014

Vor zwölf Wochen, am 5. Oktober 2014, präsentierten diese „Eleison Kommentare“ eine erste Reihe von Auszügen aus dem letzten öffentlichen Gespräch von Erzbischof Lefebvre, mit der französischen Zeitschrift Fideliter Anfang 1991. Nun folgt die zweite und letzte Reihe an Auszügen, aus Gründen der Kürze und Klarheit leicht bearbeitet:—

Frage: Welche Bilanz kann für die Bruderschaft nach zwanzig Jahren ihres Bestehens gezogen werden?

Antwort: Der liebe Gott hat die katholische Tradition gewollt. Ich bin zutiefst davon überzeugt, daß die Bruderschaft das Mittel darstellt, das der liebe Gott gewollt hat, um den Glauben, also die Wahrheit der Kirche, zu bewahren. Wir müssen fortfahren, die Schätze der Kirche treu zu bewahren, immer in der Hoffnung, daß sie eines Tage wieder den Platz einnehmen werden, welchen sie niemals hätten verlieren dürfen.

Frage: Sie sagen oft, daß heute mehr die Frage des Glaubens denn die Frage der Liturgie uns in Opposition zum heutigen Rom versetzt.

A: Sicher ist die Frage der Liturgie und der Sakramente sehr wichtig, aber sie ist nicht die wichtigste, sondern die wichtigste Frage ist die Frage des Glaubens. Für uns ist sie gelöst: wir haben den Glauben aller Zeiten, den Glauben des Konzils von Trient und des Katechismus des hl. Pius X., aller Konzile und aller Päpste vor dem Zweiten Vatikanum. Jahrelang bemühten sich die Verantwortlichen in Rom zu zeigen, daß alles im Konzil vollkommen mit der Tradition konform sei. Jetzt legen sie die Maske ab, wenn sie sagen, daß es keine „Tradition“ und kein hinterlegtes Glaubensgut gebe, welches überliefert werden muß, sondern daß die Tradition in der Kirche das sei, was der Papst heute sagt. Wir müßten dem uns unterwerfen, was der Papst und die Bischöfe heute sagen. Für sie ist das die Tradition, die berühmte „lebendige Tradition”, das einzige Motiv unserer Verurteilung aus dem Jahre 1988.

Sie haben zu beweisen aufgegeben, daß ihr Reden mit dem konform ist, was Pius IX. geschrieben und was das Konzil von Trient promulgiert hat. Nein, das alles ist abgeschlossen und überholt, sagt Kardinal Ratzinger. Natürlich, und das hätten sie bereits früher sagen können. Es war ihnen nicht der Mühe wert, uns reden zu lassen und mit uns zu diskutieren. Jetzt herrscht die Tyrannei der Behörde, weil es kein Gesetz aus der Vergangenheit mehr gibt.

Sie zeigen immer klarer, daß wir recht haben. Wir haben es mit Personen zu tun, welche eine andere Philosophie und eine andere Sichtweise haben als wir; Personen, welche beeinflußt sind von sämtlichen modernen und subjektivistischen Philosophen. Für sie gibt es keine feste Wahrheit und kein Dogma. Alles befindet sich in der Entwicklung. Das ist wirklich die freimaurerische Zerstörung des Glaubens. Zum Glück haben wir die Tradition, worauf wir uns stützen dürfen!

Frage: Sie betonen, die Überzeugung gewonnen zu haben, daß das von Ihnen begonnene Werk vom lieben Gott gesegnet ist. Denn es hätte bei mehreren Gelegenheiten verschwinden können.

A: Das stimmt. Immer wieder waren wir sehr harten und leidvollen Angriffen ausgesetzt. Das ist sehr schmerzlich, aber trotz allem müssen wir daran glauben, daß die Linie des Glaubens und der Tradition, welcher wir folgen, unvergänglich ist, denn Gott kann seine Kirche nicht untergehen lassen.

Frage: Was sagen Sie den Gläubigen, die immer noch auf die Möglichkeit einer Einigung mit Rom hoffen?

A: Unsere wahren Gläubigen, welche das Problem erfaßt und uns geholfen haben, die gerade und feste Linie der Tradition und des Glaubens zu verfolgen, sagten zu mir, daß meine Annäherungen an Rom gefährlich waren und daß ich nur meine Zeit vergeudete. Natürlich hoffte ich bis zur letzten Minute, Rom würde ein kleines bißchen Loyalität bezeugen. Man kann mir nicht vorwerfen, ich hätte nicht das Maximum versucht. Ähnlich also jetzt, wenn manche Personen zu mir sagen: „Sie müssen sich mit Rom verständigen,“ glaube ich ihnen antworten zu dürfen, daß ich damals sogar weiter gegangen bin, als ich hätte gehen sollen.

Kyrie eleison.