Freimaurerei

Hebdo-Kur

Hebdo-Kur on Januar 31, 2015

Den stark publizierten Pariser Angriff auf Charlie Hebdo vom 7. Januar 2015 präsentierten diese „Kommentare“ letzte Woche, auf politisch höchst „inkorrekte“ Weise, als einen Angriff auf die christlichen Übrigbleibsel in Europa. Diese Woche möchten die „Kommentare“ erörtern, wie die christliche Zivilisation dieses Problem lösen würde, erneut der Reihe nach für die Karikaturisten, Schützen, Politiker, Völker und drahtziehenden Verschwörer.

Zuerst die Karikaturisten: wäre Frankreich noch katholisch, so würden Kirche und Staat vereint sein – so wie es bis zur Französischen Revolution im Jahre 1789 der Fall war. Die staatliche Autorität hätte dann solche gotteslästerlichen, anti-christlichen Karikaturen komplett verboten, wie Charlie Hebdo sie produziert hatte und welche den Allmächtigen Gott durchaus derart provoziert haben können, daß er die Hinrichtung dieser Karikaturisten zuließ. Aber würde die staatliche Obrigkeit damit nicht Zensur anwenden? Nur ein Tor meint, daß wir heute keine Zensur kennen. Lediglich ist heutzutage die Zensur anti-christlich, statt früher christlich. Wer darf heute schon gegen den „Holocaust“-Kult und seine „Gaskammern“ lästern?

Dann zu den mutmaßlich mohammedanischen Schützen: sie wären höchstwahrscheinlich nie in ein katholisches Frankreich gekommen. Zwar hätten katholische Autoritäten niemals die Mohammedaner in ihren eigenen Ländern verachtet oder gehaßt, doch gleichzeitig hätten sie den Blick auf die historischen Auseinandersetzung zwischen Islam und Christentum nicht so komplett aus den Augen verloren, um eine mohammedanische Masseneinwanderung nach Frankreich zu gestatten, wie sie im Nachkriegs-Frankreich erlaubt und sogar gefördert wurde. Auch hätte die Obrigkeit nicht ihre eigene Rasse so zu verschmähen und ihre eigenen Traditionen so zu verachten gelernt, wie das heute der Fall ist. Durch das vierte Gebot liebt der Katholik sein Vaterland vor allen anderen Ländern, ohne diesen anderen Ländern schlechtes zu wünschen.

Doch der wichtigste von allen Punkten ist: in einem katholisch gebliebenen Frankreich wären weder die Politiker noch das Volk die Marionetten geworden, die sie heute in den Händen der verborgenen Drahtzieher, der Globalisten, sind. Noch im 17. Jahrhundert war Frankreich als ganzes katholisch, doch aus Glaubensmangel ließ im 18. Jahrhundert die Oberschicht zu, durchgängig von der Freimaurerei, einem Sprössling des Globalismus, infiziert zu werden. In ihrer modernen Form wurde die Freimaurerei im Jahre 1717 im glaubensabfälligen England ins Leben gerufen, von wo aus sie schnell auf Frankreich und Nordamerika sich ausbreitete und dort die Amerikanische und Französische Revolution im Jahre 1776 bzw. 1789 lenkte. Diese beiden Revolutionen waren entscheidende Schritte zur Neuen Weltordnung der Globalisten.

Nun aber solange die katholische Kirche noch bei Verstand war, brandmarkte und verurteilte sie die Freimaurerei als eine Geheimorganisation, deren Ziel die Unterwanderung und der Sturz der katholischen Religion als solcher war. Nehmen wir das Lehrschreiben von Papst Leo XIII. namens Humanum genus aus dem Jahre 1884 als Beispiel. Von der Französischen Revolution an wurden daher die Staaten immer mehr von der katholischen Kirche getrennt und stattdessen auf säkulare und demokratische Grundlagen gestellt. Die Köpfe der Mittelschicht gaben immer mehr die katholische Religion auf und bevorzugten den Liberalismus, welcher wiederum eine Ersatzreligion ist, wo der Mensch und seine Freiheit angebetet werden statt Gott und seine Wahrheit. Also übernahmen Journalisten im Namen der „Freiheit“ die Rolle der Priester, und ihre liberalistischen Medien übernahmen das Prägen des Denkens des Volkes. Doch die ganze Zeit über wurden und werden diese Journalisten und ihre Medien dirigiert von den Freimaurern, welche für die Neue Weltordnung der Globalisten arbeiten. Auf diese Weise wurden unter dem Deckmantel von „Demokratie“ und „Freiheit“ die hochmotivierten Globalisten in die Lage versetzt, die Völker und ihre Politiker zu Marionetten der öffentlichen Meinung zu machen und sie von ihren Medien formen zu lassen. Wer Gottes Wahrheit den Rücken zuwendet, versklavt sich immer den Lügen Satans.

Der Charlie-Hebdo -Angriff war als große Vorführung angelegt, um die gottlose Freiheit zu begünstigen, sowie eine mörderische mohammedanisch-europäische Spannung zu befeuern. Weitere solche Ereignisse werden folgen, um Blutbäder anzurichten, aus denen die Globalisten als Herrenvolk hervorzugehen beabsichtigen, während Gott seinerseits durch diese Zulassung hofft, daß wir erkennen mögen, wie schwerwiegend unsere Abkehr von ihm ist und sogar das Grundproblem darstellt. Wenn die Staaten dies nicht erkennen wollen, können nur noch die Familien täglich fünf Rosenkranzgeheimnisse beten, und Einzelpersonen alle fünfzehn Geheimnisse (so dies auf vernünftige Weise möglich ist), um Unsere Liebe Frau zu bestürmen, bei ihrem Sohn Fürbitte einzulegen.

Kyrie eleison.

Verschwörungstheorien

Verschwörungstheorien on November 5, 2011

Wenn nach der „Eleison Kommentar“-Ausgabe Nummer 222 über den Gottesmord einige Leser darauf hoffen, daß die „Eleison Kommentare“ die Rolle der Juden im Weltgeschehen oft behandeln werden, so könnten diese Leser eine Enttäuschung riskieren. Die 225 bisher erschienenen Ausgaben erwähnten die Juden namentlich höchstens ein halbes Dutzend Mal. Denn welches Problem die Juden auch sein mögen, sie sind gewiß nicht das Hauptproblem. Das größte Problem ist vielmehr die Gottlosigkeit des modernen Menschen, und ich hoffe, daß die meisten Leser dieses als zentrales Anliegen der „Eleison Kommentare“ betrachten.

Verschwörungstheorien, wie z.B. daß die Juden zur Erlangung der Weltherrschaft sich verschwören, sind gängig. Es gibt allerdings zwei Arten von Übertreibung, und es ist schwierig, aber weise, zwischen diesen beiden Arten den richtigen Ausgleich zu suchen. Auf der einen Seite gibt es eine überwältigende Mehrheit von Menschen, welche den Medien mit ihrer gewollten Blindheit folgen, wonach alle Verschwörungstheorien unsinnig seien und nur „Verschwörungs-Fanatiker“ ihnen anhängen. Auf der anderen Seite steht eine kleine, aber sehr überzeugte Minderheit, welche sagt, daß hinter allen Weltereignissen diese oder jene Verschwörung – und vor allem eine jüdische Verschwörung – stecke. Vor 1800 Jahren legte ein berühmter Kirchenautor die Wesenswahrheit am besten dar:

Tertullian (160 bis 220) sagte, daß der katholische Glaube und die jüdische Macht wie zwei Schalen einer Waage zueinander stehen: Wenn der katholische Glaube ansteigt, so sinkt die jüdische Macht, und wenn der katholische Glaube zurückgeht, dann wächst die Macht der Juden. Doch stets übertrumpft der Glaube die Macht. Deshalb sind nicht die Juden das Hauptproblem, sondern die Zu- oder Abnahme des Glaubens der Menschen. Aus diesem Grund gibt es Verschwörungen. Sie spielen eine wichtige Rolle und wir sollten sie nicht einfach verwerfen. Doch das zentrale Problem ist die Abwendung der Menschen vom wahren Gott und von seiner einzig wahren Kirche. Um also das Wesentliche auf den Punkt zu bringen: Die Nichtjuden sind selbst schuld, wenn die Macht der Juden heute so groß ist.

Wer also zu erkennen beginnt, was vor allem Disraeli und Woodrow Wilson andeuteten, aber kaum offen sagen konnten – daß nämlich hinter den Kulissen eine dunkle Macht das Weltgeschehen bestimmt –, der soll nicht sein Maß verlieren und die Illuminaten, Juden, Freimaurer oder wen auch immer verfluchen, sondern der soll die Weisheit der Worte des Hl. Pius X. erfassen: „Wenn jeder seine Pflicht erfüllt, wird alles gut werden.“ Diese Worte sind deshalb so stimmig, weil unsere oberste Pflicht gegenüber Gott besteht, wie das Erste Gebot sagt. Wenn wir also alle unsere Pflicht erfüllen und somit zu Gott zurückkehren würden, wäre es für ihn ein Kinderspiel, die Macht seiner diversen Feinde auszuschalten – zumal Gott allein ihnen diese Macht überhaupt erst zugesteht, indem er sie nicht durch sein Eingreifen hindert.

So hatten auch die Feinde der Kirche die portugiesische Regierung vollständig unter ihre Kontrolle gebracht, bevor Unsere Liebe Frau 1917 in Fatima erschienen war. Als dann praktisch das gesamte portugiesische Volk zu beten und Buße zu tun begann, wie Unsere Liebe Frau verlangte, so löste sie die Macht dieser Feinde der Kirche durch eine unblutige Revolution einfach auf. Portugal wurde zu einem katholischen Vorzeigestaat inmitten des gottlosen 20. Jahrhunderts, wo ansonsten überall der Kommunismus triumphierte.

Die klügsten Feinde Gottes wissen sehr wohl, daß sie ihm als Geißel dienen, welche auf den Rücken seines untreuen Volkes niederfährt. Wenn doch nur auch alle Freunde Gottes wüßten, daß sie durch seine Feinde gepeitscht werden, um allen Seelen zu helfen, ihm sich zuzuwenden und dadurch in den Himmel zu kommen, dann würden alle Verschwörungstheorien den richtigen Stellenwert erhalten: weder wichtiger noch unwichtiger zu sein als sie wirklich sind.

Kyrie eleison.

„Griechische Geschenke“ – III.

„Griechische Geschenke“ – III. on September 3, 2011

Mit einem „Vatikan-Mitglied“ als Quelle behauptete der italienische Journalist Andreas Tornielli letzten Monat schreiben zu dürfen, daß auf dem Treffen, welches am 14. September 2011 in Rom zwischen römischen Kirchenvertretern und dem Generaloberen der Priesterbruderschaft St. Pius X. mit seinen zwei Assistenten stattfinden soll, eine mögliche kanonische Regularisierung der Bruderschaft besprochen werden könnte (siehe auch: vaticaninsider.​lastampa.​it/​en/​homepage/​inquiries-and-interviews/​detail/​articolo/​lefebvriani-vaticano-tradizione-fellay-7423/​ ). Es folgt eine Zusammenfassung von Torniellis wichtigsten Punkten:—

Die Vatikanischen Vertreter werden der Priesterbruderschaft erstens eine Klarstellung von Papst Benedikts XVI. „Hermeneutik der Kontinuität“ vorlegen, wonach diese die „echtere“ Auslegung der Dokumente des Zweiten Vatikanischen Konzils sei. „Erst wenn“ diese Klarstellung die lehrmäßigen Schwierigkeiten zwischen den beiden Parteien beendet, wird zweitens eine Lösung für den kanonisch regelwidrigen Status präsentiert, in welchem die Bischöfe und Priester der Bruderschaft nach wie vor sind. Die Lösung soll die Form eines Ordinariats haben, wie es beispielsweise den übergetretenen Anglikanern im Mai 2011 zugestanden wurde, so daß die Priesterbruderschaft St. Pius X. durch die Kommission „Ecclesia Dei“ direkt dem Heiligen Stuhl unterstellt wäre. Diese Vereinbarung würde der Bruderschaft erlauben, weiterhin „ihre besonderen Eigenschaften zu behalten, und nicht den Diözesanbischöfen unterstellt zu sein.“ Allerdings ist drittens eine solche Vereinbarung noch nicht gesichert, weil „innerhalb der Priesterbruderschaft verschiedene Empfindlichkeiten existieren.“

Nach allem, was wir aus öffentlichen Quellen über die Beziehungen zwischen dem Vatikan und der Bruderschaft wissen, ist Torniellis Prognose für das Treffen am 14. September sehr wahrscheinlich. Jeder seiner drei Hauptpunkte verdient allerdings einen Kommentar:—

1.) Die „Hermeneutik der Kontinuität“ von Papst Benedikt XVI. ist keine Lösung für die lehrmäßige Kluft zwischen dem heutigen Vatikan und der Priesterbruderschaft Erzbischof Lefebvres (siehe „Eleison Kommentare“ 208 bis 211). Liegt Tornielli richtig, so wird zwar interessant (wenn auch nicht erbaulich), wie das moderne Rom einmal mehr beweisen will, daß 2 + 2 entweder 4 oder 5 sein kann, oder 5 oder 4. Die katholische Lehre hingegen ist so unbeugsam, auch wenn dies uns Menschen nicht immer vollkommen klar ist, wie der Satz 2 + 2 = 4.

2.) Über die von Tornielli erwähnte kanonische Vereinbarung gilt: Sollte die Priesterbruderschaft auf einen lehrmäßigen Kompromiß eingehen – was eigentlich unvorstellbar ist –, so könnte sie auf keinen Fall gleichzeitig unter die Obhut des Heiligen Stuhls gelangen (2 + 2 ist 4 oder 5) und trotzdem noch „ihre besonderen Eigenschaften behalten“ (welche schließlich darauf basieren, daß 2 + 2 ausschließlich 4 ist). Ein solches praktisches Abkommen würde auf die Bruderschaft einen so beständigen und schlußendlich nicht aushaltbaren Druck ausüben, daß sie die katholische Lehre nicht mehr länger als den Irrtum ausschließend, sondern ihn einschließend verstehen müßte. Und das würde bedeuten, den freimaurerischen Wahrheitsbegriff anzunehmen und den Existenzgrund von Erzbischof Lefebvres Priesterbruderschaft aufzugeben.

3.) Tornielli mag mit der Annahme richtig liegen, daß eine solche Vereinbarung noch nicht gesichert ist. Doch liegt er oder sein Vatikan-Mitglied völlig falsch, wenn er annehmen sollte, daß für das Nichtzustandekommen „verschiedenen Empfindlichkeiten“ in der Bruderschaft verantwortlich seien. Denn Empfindlichkeiten sind subjektiv, während das Hauptproblem zwischen dem Vatikan und Erzbischof Lefebvres Bruderschaft so objektiv wie die Gleichung 2 + 2 = 4 ist. Auf keinem erschaffenen Planeten oder Stern kann zu irgendeinem Zeitpunkt auf der Zeitachse von oder zur Ewigkeit jemals 2 + 2 irgendetwas anderes als ausschließlich vier ergeben.

Sprach Erzbischof Lefebvre nicht deswegen seine berühmten Worte aus, als seine taktischen Anstrengungen bei den Unterhandlungen im Mai 1988, um vom damaligen Kardinal Ratzinger für den wahren Glauben einen sicheren Schutz in der Amtskirche zu erhalten, fehlschlugen? Der Erzbischof sagte: „Eure Eminenz, selbst wenn Sie uns alles Gewünschte zugestehen sollten, so müßten wir trotzdem ablehnen, weil wir an der Christianisierung der Gesellschaft arbeiten, während Sie ihre Entchristlichung betreiben. Eine Zusammenarbeit zwischen uns ist unmöglich.“

Kyrie eleison.

Siegreicher Glaube

Siegreicher Glaube on August 6, 2011

Die letzten vier „Eleison Kommentare“ faßten die überzeugende Kritik Bischof Tissier de Mallerais’ am Denken von Papst Benedikt XVI. zusammen. Wie sieht unsere Reaktion auf diese Kritik aus? Betrachten wir drei Argumente, mit denen fromme Katholiken den Papst gegen den Vorwurf, daß sein Denken nicht katholisch sei, verteidigen könnten.

Eine erste Verteidigungslinie könnte gezogen werden durch die Behauptung, daß jedweder Angriff auf den Papst nur den Feinden der Kirche helfe. Doch besteht nicht die oberste Pflicht des Papstes genau darin, „seine Brüder im Glauben zu stärken“ (Lukas 22,32)? Wenn also ein Papst vom Glauben abirrt und wir ihm respektvoll zeigen, worin seine Verirrung besteht, so greifen wir ihn dadurch weder an, noch verrichten wir das Werk der Kirchenfeinde. Sondern vielmehr helfen wir ihm durch diesen Hinweis, seine Pflicht wieder deutlich zu erkennen, und wir erinnern ihn dadurch an das eine und einzige Mittel, mit welchem er diese Kirchenfeinde überhaupt besiegen kann, die heutzutage kräftiger sind als jemals zuvor: „Denn das ist der Sieg, der die Welt überwand: unser Glaube“ (1. Johannesbrief 5,4).

Ein zweiter Einwand gegen Bischof Tissiers Belege könnte – vor allem in unserer Zeit – lauten, daß Papst Benedikt nur ein Gefangener im Vatikan sei, d.h. daß er die katholische Tradition nicht derart verteidigen könne, wie er in Wirklichkeit wünsche. Zwar sind die nachkonziliaren Päpste tatsächlich durch hochrangige Kirchenmänner umgeben, die Freimaurer sind und im Geheimen die Kirche zu zerstören trachten. Auch dürften nach dem Zweiten Vatikanum die Geldmeister tatsächlich eine finanzielle Schlinge um den Hals des Vatikan immer enger gezogen haben. Doch würde der wahre Glaube wirklich verkündet werden, so zöge es auch genügend Geld an. Und wäre Benedikts Glaube nicht in Wahrheit ein Gefangener von Hegelianischen Irrtümern, so würde dieser Glaube die Freimaurer um den Papst mit Leichtigkeit besiegen! Vielleicht wäre dieser Sieg nur durch das Martyrium möglich, und es bedürfte gleich einer ganzen Reihe an Martyrer-Päpsten um die Kirche zu befreien. Aber wenn wir diese, wie in der Urkirche, nur wahrhaft verdienen würden, so wäre der Vatikan bald wieder frei!

Ein dritter und eher direkter Einwand wurde im letzten „Eleison-Kommentar“ bereits angeschnitten: Benedikt XVI. könnte behaupten, daß er nicht nur an die gegenseitige Korrektur von Glaube und Vernunft glaube, sondern auch an den überlieferten Glauben. Auf diese Weise, so könnte der Papst sagen, erreiche er zweierlei: Einerseits glaube er selber durchaus an die österliche Auferstehung des gekreuzigten Leibes Jesu Christi zusammen mit seiner Seele aus dem Grabe. Und anderseits könne er dem modernen Menschen sagen, daß die wahre Bedeutung der Auferstehung nicht in der Erhebung eines wirklichen Leibes aus einem wirklichen Grab bestehe, sondern in einer geistigen Liebe, welche den Tod besiege – aber dies sage er lediglich, um dem modernen, nichtgläubigen Menschen die Auferstehung zugänglich zu machen.

Oh Heiliger Vater, sagen Sie bitte: Stand der gekreuzigte Leib unseres Herrn nun aus dem wirklichen Grab auf oder nicht? Wenn er nicht auferstand, so hören Sie doch endlich zu glauben auf, daß er es tat, und geben Sie auch nicht mehr zu glauben vor, daß er es getan hat. Treten Sie sodann als Papst der Wahnwitzigen zurück, welche an diese Auferstehung glauben. Aber wenn der Leib Christi aus diesem Grabe wirklich auferstand, dann müssen Sie dem modernen Menschen g enau diese Tatsache verkünden. Denn er muß seinen Unglauben aufgezeigt und nicht laufend von „Liebe, Liebe, Liebe“ erzählt bekommen – letzteres geschieht sowieso den ganzen Tag. Der moderne Mensch muß vielmehr hören, daß nur unser wahrhaftig auferstandener Herr imstande war, sowohl seine unversöhnlichen Feinde zu entmachten, als auch Seine völlig entmutigten Apostel in Welteroberer zu verwandeln.

Heiliger Vater, es ist doch völlig nutzlos, die Welt mit ihren eigenen verkommenen Mitteln erreichen zu wollen. Erobern Sie sie mit den Mitteln unseres Herrn! Und wenn Sie gezwungen werden sollten, uns ein Beispiel des Martyriums zu geben, so seien Sie versichert, daß viele von uns in der nahen Zukunft genau dieses Beispiel dringend benötigen könnten. Wir beten in aller Demut für Sie.

Traditionelle Infektion

Traditionelle Infektion on Januar 29, 2011

Der Liberalismus ist eine ungeheuerliche Krankheit. Sie vermag selbst die besten Köpfe und Herzen verrotten zu lassen. Kurz und bündig definiert ist der Liberalismus die Befreiung des Menschen von Gott. Obwohl er uralt ist, war er noch nie so tiefgehend, weitverbreitet oder scheinbar normal wie heute. Nun ist die Religionsfreiheit der Kern des Liberalismus – denn was nützte es, von allem und jedem befreit zu sein, wenn nicht von Gott? Als Papst Benedikt XVI. vor drei Wochen darüber klagte, daß „auf der ganzen Welt die Religionsfreiheit bedroht sei,“ zeigte dies, daß er mit Sicherheit vom Liberalismus infiziert ist. Doch selbst die Nachfolger der katholischen Tradition können nicht sicher sein, daß sie gegen diese Krankheit immun sind. Im folgenden zitiere ich einen Brief, den ein Laie aus Europa vor einigen Tagen mir sandte:—

„Lange Zeit, ungefähr 20 Jahre lang, war ich liberal geprägt. Durch die Gnade Gottes durfte ich bei der Priesterbruderschaft St. Pius X. mich bekehren. Doch zu meinem Schock habe ich eine liberale Haltung sogar teilweise innerhalb der Tradition vorgefunden. Denn noch immer wird gesagt, man solle die derzeitige Situation nicht so schlimm sehen. Die Freimaurerei wird als Feind der Kirche kaum erwähnt, weil das persönlichen Schaden anrichten würde. Also wird so getan, als wenn im großen und ganzen in der Welt alles noch in Ordnung wäre.

Manche Traditionalisten empfehlen sogar, den Leidensdruck, welcher ein traditionstreuer Katholik ohnehin hat, mit Psychopharmaka zu begegnen; und um sich das Leben leichter zu machen, empfehlen sie, sein Glück bei Ärzten zu suchen.

Die Folge dieser Vorgehensweise ist eine Gleichgültigkeit, welche der Nährboden für den Liberalismus ist. Plötzlich ist es dann auf einmal nicht mehr so schlimm, die neue Messe zu besuchen, mit den Modernisten gemeinsame Sache zu machen, seine Prinzipien jeden Tag zu ändern, seinen Glauben nicht mehr öffentlich zu bekennen, auf einer staatlichen Universität zu studieren, dem Staat zu vertrauen und davon auszugehen, daß es ja ohnehin alle nur gut meinen.

Unser Herr Jesus Christus hat es mit harten Worten ausgesprochen: Die Lauen wird er „ausspeien aus seinem Munde“ (Offenbarung 3,16). Es mag paradox klingen, doch die größten Feinde der Kirche sind die liberalen Katholiken. Es existiert sogar ein liberaler Traditionalismus!“ (Ende des Zitates.)

Was ist nun das Heilmittel gegen dieses Gift, welches jeden von uns bedroht? Zweifellos die heiligmachende Gnade (Römer 7,25) – denn sie reinigt den Verstand von Verwirrung und stärkt den Willen, damit er tut, was der Verstand als richtig erkennt. Doch wie kann ich der heiligmachenden Gnade sicher sein? Das gleicht der Frage: Wie kann ich ausharren bis zum Ende, um gerettet zu werden? Die Kirche lehrt, daß es keine Garantie für die endliche Ausharrung gibt, weil sie ein Geschenk – oder besser: das Geschenk – Gottes ist. Jedoch kann ich stets den heiligen Rosenkranz beten: durchschnittlich fünf Geheimnisse pro Tag, doch besser fünfzehn, falls halbwegs möglich. Wer das tut, folgt der Bitte der Gottesmutter an uns alle – und sie hat eine geradezu unbegrenzte mütterliche Verfügungsgewalt über ihren Sohn, unseren Herrn und Gott, Jesus Christus.

Kyrie eleison.

Gültig geweihte Bischöfe?

Gültig geweihte Bischöfe? on Oktober 31, 2009

Eine bemerkenswerte Bestätigung der ausgewogenen Position der Priesterbruderschaft St. Pius X. zur Gültigkeit der Sakramente in der „erneuerten“ Konzilskirche erschien letzte Woche im Rundbrief „Courrier de Tychique“ eines streitbaren Galliers. Darin berichtet eine „zuverlässige Quelle,“ daß die Freimaurerei, der alte Feind der Kirche, durch die konziliare Revolution plante, die Gültigkeit der Sakramente aufzuheben: Geschehen sollte dies nicht etwa durch die Änderung der Form – was sie automatisch ungültig werden läßt –, sondern vielmehr durch die Doppeldeutigkeit des Ritus als Ganzes, was auf lange Sicht die notwendige sakramentale Intention des Zelebranten aushöhlt.Diese „zuverlässige Quelle“ ist ein Franzose, der aus dem Munde eines ehrwürdigen alten Priesters einiges erfuhr, was Kardinal Lienart auf seinem Sterbebett diesem Priester gebeichtet hatte. Zweifellos aus Furcht vor der Hölle bat der Kardinal den Priester darum, diese Information der Welt zu geben. Dadurch löste er ihn vom Beichtgeheimnis. Von da an blieb der Priester zwar in der Öffentlichkeit diskret, sprach aber im Privaten darüber, was der Kardinal ihm verraten hatte, daß nämlich die Freimaurerei die Kirche in einem Drei-Punkte-Plan zerstören wolle. Ob der Kardinal im frühreifen Alter von 17 Jahren der Freimaurerei beigetreten war oder nicht, auf jeden Fall diente er ihr ausgezeichnet: Schon zwei Tage nach Eröffnung des Vatikanum II brachte er das Konzil vom Kurs ab, als er auf unregelmäßige Weise die vollständige Zurückweisung der sorgfältig vorbereiteten traditionellen Konzilsdokumente forderte.

Nach den Angaben dieses Kardinals war das oberste Ziel der Freimaurer auf dem Konzil, die hl. Messe zu untergraben, indem der Ritus so abgeändert würde, daß auf lange Sicht die Intention des Zelebranten – „tun zu wollen, was die Kirche tut und immer getan hat“ – langsam verschwände. Schritt für Schritt sollte der Ritus die Priester und Laien dazu bringen, die hl. Messe mehr als „Gedächtnismahl“ oder „Heilige Mahlzeit,“ denn als Sühneopfer anzusehen. Das zweite Ziel der Freimaurer bestand darin, die Apostolische Sukzession zu beenden. Das Mittel dazu war der neue Weiheritus, welcher letztendlich die Weihegewalt des Bischofs unterlaufen würde. Einerseits sollte die neue Weiheform nicht automatisch ungültig, sondern so doppeldeutig sein, daß Zweifel über ihre Gültigkeit entstehen mußten – andererseits sollte vor allem der neue Weiheritus, wie der Meßritus, in seiner Gesamtheit schließlich die sakramentale Intention des weihenden Bischofs aufheben. Aus Sicht der Freimaurer hätte das den Vorteil, die Apostolische Sukzession auf so behutsame Weise zu unterbrechen, daß niemand es bemerken würde. Befürchten heute nicht viele rechtgläubige Katholiken, daß gerade diese Möglichkeit zur Wirklichkeit werde?

Wie es mit der oben erwähnten „zuverlässigen Quelle“ auch sein mag: Auf jeden Fall entsprechen die heute in der Konzilskirche verwendeten Riten der hl. Messe und Bischofsweihe vollkommen diesem Freimaurer-Plan, den der Kardinal enthüllte. Als diese neuen Riten in den späten 1960iger und frühen 1970iger Jahren eingeführt wurden, lehnten viele ernsthafte Katholiken diese ab, weil ihnen solche Riten nicht gültig verwendbar schienen. Doch leider sind sie nicht automatisch ungültig (das Problem wäre dann viel einfacher!). Im Gegenteil sind sie viel gefährlicher! Ihre sakramentale Form ist katholisch genug, um viele Zelebranten zur Annahme zu verleiten, daß sie gültig sein können. Doch die Konstruktion der neuen Riten als Ganzes ist so doppeldeutig und fördert so sehr eine nicht-katholische Auslegung, daß im Laufe der Zeit das Sakrament durch die verfälschte Intention von jedem Zelebranten unwirksam wird, der entweder zu „gehorsam“ oder zu unaufmerksam diese Riten annimmt, weil er zu wenig wacht und betet.

Solche Riten, die gültig genug sind, um auf kurze Sicht von fast allen Katholiken angenommen zu werden, gleichzeitig aber so doppeldeutig sind, daß sie auf lange Sicht die Sakramente ungültig machen, stellen eine satanisch raffinierte Falle dar. Deswegen müssen alle Katholiken einerseits jeden Kontakt mit solchen Riten meiden, andererseits dürfen sie ihre gesunden katholischen Instinkte nicht dadurch verderben, daß sie theologisch übertriebene Anklagen formulieren, die sich von der gesunden katholischen Lehre entfernen. Es ist nicht immer leicht, bei dieser Schwierigkeit ausgewogen zu bleiben.

Kyrie eleison.