Politik

T.F.P. über den Liberalismus

T.F.P. über den Liberalismus on November 3, 2018

Die Organisation T. F. P. (Tradition, Family, Property) mag ja von Anfang an ihre Fehler gehabt haben und heute noch haben, doch darf man mit Genugtuung feststellen, dass sie heute in den Vereinigten Staaten etwas Gutes leistet. In einem regelmässig erscheinenden Rundschreiben (das man bei tfp@tfp.org bestellen kann) präsentiert T. F. P. kurze Aufsätze zu wichtigen Punkten der Frage, wie sich der katholische Glaube in unserer heutigen dämonischen Welt äussern muss. Diese Texte sind für den Normalleser nicht allzu schwierig zu verstehen, aber keineswegs seicht. Sie mögen ja nicht die unfehlbare Wahrheit verkünden, sind jedoch reich an Gedanken, zeugen durchwegs von gesundem Verstand und werfen häufig wichtige Probleme der heutigen Kirche und der heutigen Welt auf. Als Beispiel dafür diene hier die Zusammenfassung eines Texts mit dem Titel „Four Characteristics of the Liberal Mind that are Destroying Society“ (Vier charakteristische Züge der liberalen Denkweise, welche die Gesellschaft zerstören), der vor einem Monat in diesem Rundbrief der amerikanischen T. F. P. erschienen ist:

Der fragmentierte und polarisierte Zustand der heutigen Gesellschaft beweist, dass etwas furchtbar schief gelaufen ist. Die Konservativen machen für den Zusammenbruch der Gesellschaft oft liberale Aktivisten in Politik und Medien verantwortlich, doch entspringt die zersetzende Aktivität der Liberalen der liberalen Denkweise als solcher, die sich überall ausgebreitet hat. Heute akzeptiert fast jedermann die Prinzipien des klassischen Liberalismus, die in der amerikanischen Verfassung verankert, jedoch damals durch das christliche Erbe Amerikas gemildert wurden. Nun, wo dieses Erbe weitgehend verworfen wird, tritt der zersetzende Charakter liberaler Grundsätze so klar zutage, wie dies früher nicht der Fall war. Um zu erkennen, woher das heutige Chaos kommt, wollen wir vier charakterische Züge der liberalen Denkweise untersuchen:

Das liberale Denken bewegt sich stets weg von der objektiven Wahrheit. Da die Liberalen Wert darauf legen, barmherziger und freundlicher als die „herzlosen Konservativen“ zu erscheinen, gleiten sie über Halbwahrheiten in den Irrtum ab, zu dem sie sich nicht von Anfang an bekannt haben. Beispielsweise mögen Liberale grundsätzlich sehr wohl gegen das Verbrechen sein, fördern dieses jedoch in der Praxis durch ihre unangebrachte Milde gegenüber Kriminellen, und begründen diese Milde damit, dass die Kriminellen womöglich Unrecht erleiden mussten.

Um einen Ersatz für die unangenehme und unpersönliche objektive Wahrheit zu finden, sucht das liberale Denken stets nach angenehmen subjektiven Meinungen oder persönlichen Urteilen, das den Liberalen in seinen eigenen Denk- und Verhaltensmustern bestärkt. Ein klassisches Beispiel hierfür ist ein Urteil des Obersten Gerichtshofs in den USA aus dem Jahre 1992, in dem es heisst: „Im Herzen der Freiheit liegt das Recht, sein eigenes Konzept von der Existenz, vom Sinn des Universums und dem Mysterium des menschlichen Lebens zu definieren.“

Das liberale Denken definiert Freiheit stets fälschlicherweise als Recht, zu tun, was man will. Diese Definition hat zur Folge, dass blosse Launen und Phantasien schliesslich die Oberhand gewinnen können. Die Liberalen werden dann alles bezweifeln, was ihren Launen widerspricht, nie jedoch das, was diese bestätigt.

Das liberale Denken empfindet stets eine Abneigung gegen Regeln und Gesetze, die es automatisch als restriktiv auffasst. In Wirklichkeit bestehen die Gesetze aus vernünftigen Vorschriften, die von der zuständigen Führung einer jeden Gesellschaft aufgestellt werden, weil sie für das Gemeinwohl der betreffenden Gesellschaft unabdingbar sind. Doch die Liberalen werden sogar darüber murren, dass es Regeln für die Bekleidung in der Öffentlichkeit gibt, oder dass man beim Sprechen und Schreiben die Grammatikregeln zu beachten hat, wenn sie finden, dass diese Regeln zu restriktiv sind! Um den wahren Gott der Gerechtigkeit, den Gott der Zehn Gebote, vom Thron zu stossen, schaffen sie sich deshalb ihren eigenen Gott, einen Gott, der vor allem anderen für das Mitleid steht, einen Gott der Zehn Empfehlungen.

Kurzum, alle vier charakteristischen Züge der liberalen Denkweise sind auf das Ich zentriert. Gemäss dem Liberalismus bestimmt jeder Mensch selbst, was wahr und unwahr, was richtig und falsch ist. Und dies ist der Grund für die fortschreitende Auflösung der Gesellschaft.

Der Liberalismus als solcher kann nämlich keine Sozialordnung oder Gesellschaft schaffen, sondern nur einen gesellschaftlichen Zusammenbruch heraufbeschwören. Wenn er bis heute überlebt hat, dann nur dank der soliden christlichen Ordnung, die er als Erbe übernommen hat, aber zu zersetzen bestrebt ist. Der Liberalismus zersetzt das, wovon er lebt, und lebt davon, was er zersetzt. Im Jahre 2018 treibt er die Welt immer tiefer ins Chaos. Der Liberalismus ist seinem Wesen nach antisozial. Keine Gesellschaft kann aus antisozialen Mitgliedern bestehen. Der Liberalismus ist nur dazu fähig, die Menschen immer mehr zu isolieren, sie immer einsamer und verzweifelter zu machen. Er ist lediglich dazu imstande, das menschliche Leben mehr und mehr in eine endlose Reihe von Zusammenstössen zwischen für sakrosankt erklärten Individuen zu machen.

Kyrie eleison.

Krieg Vermieden? – II.

Krieg Vermieden? – II. on April 28, 2018

Selbst die besten politischen Kommentatoren berühren nur ganz selten die religiösen Quellen der Geschichte, also die Heilsgeschichte. Doch so wie Gott den Menschen regiert, so bestimmt auch die Beziehung des Menschen zu seinem Gott (Religion) seine Beziehungen zu seinen Mitmenschen (Politik), und folglich regiert die Religion die Politik. Deswegen muß ein religiöser Kommentator die religiöse Dimension politischer Fragen behandeln, auch wenn die meisten gottlosen Menschen von ihren politischen Kommentatoren wünschen, damit in Ruhe gelassen zu werden. Auf der gegenwärtigen Weltbühne scheint der allmächtige Gott so unwillkommen zu sein, wie er nichtsdestotrotz ihr vollkommenes Oberhaupt ist.

Das Thema Religion, welches in Wahrheit die Politik vorantreibt, kam letzte Woche in diesen „Kommentaren“ auf, als es hieß, daß eine bestimmte menschliche Rasse hinter den Medienlügen und dem militärischen Druck stehe, um den Dritten Weltkrieg loszutreten. Doch wenn wir bedenken, wie mörderisch die neuesten Waffen unserer modernen Zeit diesen Weltkrieg machen werden, so ist die entscheidende Frage: Wer um alles in der Welt könnte annehmen, durch diesen globalen Konflikt mehr zu gewinnen als zu verlieren? Antwort: Jene Menschenrasse, welche ihrer angeblichen Überlegenheit über alle anderen Menschen so absolut gewiß sich ist, daß sie überzeugt ist, es zu verdienen, die ganze Menschheit zu beherrschen, und daß sie dafür das Weltgeschehen manipulieren dürfen und müssen, bis sie zu dieser Herrschaft gelangen – mit ehrlichen oder unehrlichen Mitteln, weil der Zweck ja so heilig ist, daß alle Mittel gerechtfertigt seien. Heilig? Die Auslöschung der Menschheit sei heilig? Nun, nur ein völlig verdrehter Sinn für das Heilige ist der Schlüssel zu diesem Wahnsinn: „Wir, das auserwählte Volk, sind so heilig, daß entweder wir die Welt regieren oder sie zerstört werden muß, inklusive uns!“

Das Problem ist, daß von Abraham bis zu Jesus Christus diese Menschenrasse wirklich die von Gott auserwählte Rasse war, um als Wiege und Startrampe für seinen eigenen fleischgewordenen Sohn zu dienen. In diesen zweitausend Jahren sollten sie streng von den übrigen Menschen getrennt, über sie gehoben, besonders privilegiert und, wenn nötig, besonders bestraft werden, in jedem Fall also speziell behandelt werden, um sie dahin zu bringen, dem göttlichen Sohn seine menschliche Natur, menschliche Mutter, Freunde, Rasse und Umgebung zu stellen, damit er als ihr Messias dann alle Menschen von ihren Sünden erlösen konnte. Wenn ein afrikanisches Sprichwort sagt, daß ein ganzes Dorf es brauche, um ein Kind zu machen, was bedurfte es dann, eine allerseligste Jungfrau Maria zu machen? Man mag über diese Rasse heute sagen, was man will, doch in dieser allerwichtigsten Hinsicht hat sie ihre Mission erfüllt. Jedoch ist das Drama, daß, als ihr Messias unter ihnen auf die Welt kam und ihnen nachwies, daß seine Mission darin bestand, die Welt für das Himmelreich zu erobern und nicht für ihre Herrlichkeit, sie ihn dann kreuzigten. Und so, wie sie seither kollektiv ihn verstoßen, so machen sie als messias-hassende Rasse des Messias sich selber zu einem unlösbaren pathologischen Problem – sofern und solange sie nicht indiviudell zu Christus sich bekehren, den sie so gehaßt haben.

Aus dieser Pathologie – oder eher Theologie – der Juden der letzten zwei Jahrtausende folgt eine ganze Reihe an Konsequenzen für das richtige Verständnis des heutigen Weltgeschehens. Die wichtigsten Schlußfolgerungen sind folgende: Zuallererst, wenn der allmächtige Gott absichtlich zuläßt, daß eine kleine Anzahl von Juden die Verderbtheit und Unordnung einer großen Anzahl von Nichtjuden federführend lenken darf, so geschieht dies allein deswegen, damit diese Nichtjuden zu ihm zurückzukehren mögen. Denn das einzige, was die Juden nicht abwickeln können, ist der wahre Glaube der einen wahren katholischen Kirche. Gott hat weder die Welt noch die katholische Kirche geschaffen, damit alle Seelen in die Hölle fallen, sondern damit alle Seelen, welche den wahren Glauben aufgreifen, ihren „Sieg über die Welt“ in Händen halten (1. Johannes 5,4). Und nichts und niemand anders kann sie zwingen, diesen Glauben aufzugeben. Wenn sie den Glaube dennoch verlassen, so können sie im Grunde niemanden außer sich selbst dafür verantwortlich machen.

Wenden wir also mit Herz und Verstand uns hin zum einen wahren Gott der einen wahren Kirche (nicht jener des Zweiten Vatikanischen Konzils), damit die Feinde Gottes, Juden wie Nichtjuden, ihre gegenwärtige Macht verlieren. Hier allein liegt die wahre Lösung für unsere gegenwärtige weltweite Korruption und Unordnung. Beten wir, wenn möglich, täglich fünfzehn Geheimnisse des heiligen Rosenkranzes der allerseligsten Jungfrau und Gottesgebärerin Maria, welche die größte menschliche Person war, die jemals gelebt hat – und eine Jüdin.

Kyrie eleison.

Die Wahl Trumps

Die Wahl Trumps on Dezember 10, 2016

Das Wesentlichste, was es über die letzten Monat erfolgte Wahl von Donald Trump zum nächsten Präsidenten der USA zu sagen gibt, ist, dass diese eine von Gott geschenkte Atempause nach Jahren und Jahrzehnten liberaler Regierung ist, doch wenn sich das amerikanische Volk nicht selbst wieder aufrichtig dem Allmächtigen Gott zuwendet, wird diese Atempause nicht lange andauern, und die Liberalen werden wieder an die Macht zurückkehren, um die Vereinigten Staaten ein für alle Male zu zerstören, wie es Hillary Clinton getan hätte, wäre sie gewählt worden.

Nun stimmt es, dass nicht allzu viele Menschen die Politik heute mit dem Allmächtigen Gott in Verbindung bringen, aber genau hier liegt das Problem. Seit dem Ende des von ihnen geprägten 18. Jahrhunderts führen Freimaurer und Liberale gewissermassen einen Kreuzzug unter umgekehrten Vorzeichen, um Gott aus dem Leben und insbesondere aus der Politik zu verbannen. Ähnlich verhielt es sich im 20. Jahrhundert, wo der Kommunismus, ob er sich nun so nannte oder nicht, überall auf der Welt über Gottes Natur triumphierte, weil er wie eine Religion vorgeht und, um es mit Pius XI. zu sagen, der Messianismus des Materialismus ist. Und der Liberalismus sowie der Kommunismus sind die Ursachen dafür, dass das gesamte Abendland seit Jahrhunderten nach links abdriftet.

Zweifellos ist dies der Grund dafür, dass eine grosse Zahl von Amerikanern sich für die Verliererin gestimmt hat. Sie war im ganze Land für ihre Lügen, ihre Unmoral und ihren Verrat bekannt. Ihre kriminellen Verfehlungen gingen auf keine Kuhhaut; unter anderem wurde sie verdächtigt, gemeinsam mit ihrem Gatten hinter dem Mord an mehr als fünfzig Männern und Frauen zu stecken, die dem Ehrgeiz und der Karriere des Ehepaares Clinton im Wege standen. Wie konnte ein halbwegs anständiger Mensch da auch nur erwägen, für sie zu stimmen, vor allem aber: Warum hat mehr als die Hälfte der Amerikaner, die zur Urne gingen, diese Frau gewählt (sie gewann allerdings die Mehrheit der Wahlmännerstimmen nicht)? Selbst für Paul Craig Roberts, einen hervorragenden Kenner der amerikanischen Szene, ist dies ein Rätsel.,Die Antwort besteht sicherlich darin, dass diese Frau den Krieg gegen Gott verkörperte. Für Liberale ist die Freiheit ihre Religion. Dass sich Hillary Clinton hochmütig über sämtliche Gebote Gottes hinwegsetzte war kein Argument gegen, sondern für sie. Sie ist eine Heilige des Liberalismus.

Nun ist ihrer Bezwinger, Donald Trump, allem Anschein nach selbst kein besonders gottesfürchtiger Mann, und er ist in mancher Hinsicht immer noch ein Liberaler (wer wäre das nicht?), doch besitzt er eine gute Dosis jenes altmodischen Anstands und jener altmodischen Grosszügigkeit, die zu den besten Eigenschaften Amerikas und der Amerikaner gehören. Deshalb ist er instinktiv gegen gottlose Menschen, und nachdem selbstgerechte Liberale unter einer Reihe liberaler Präsidenten die Gefühle anständiger Amerikaner jahre- und jahrzehntelang mit Füssen getreten haben, wurde ihm dies zu bunt, und er ging in die Politik, „um diesem Land einen Teil dessen zurückzuerstatten, was es mir gegeben hat.“ Und nach dieser jahre – und jahrzehntelangen Herrschaft eines faktischen Einparteiensystems – denn seit den Zeiten von Gouverneur Wallace „glichen sich Demokraten und Republikaner wie ein Ei dem anderen“ – bot Trump dem System die Stirn, verlieh der Frustration des Volkes eine Stimme, und eine riesige Schar rechtschaffener Seelen verhalf ihm mit ihrer Stimme ins Weisse Haus. Doch das System ist rasend.

Deshalb muss Trump jetzt sehr genau nachdenken. Dank der Rebellion gesunder Instinkte gegen die liberale Ideologie ist er zum Präsidenten gewählt worden. Sein Erfolg könnte sich jedoch als Eintagsfliege erweisen, denn mit Instinkten gegen eine Ideologie zu kämpfen, ist wie mit einem Blasrohr den Kampf gegen Panzer aufzunehmen. Um einer falschen Ideologie entgegenzutreten, bedarf es einer wahren Ideologie, und wer dem Krieg gegen Gott Einhalt gebieten will, braucht Frieden mit Gott, der allerdings zu Gottes Bedingungen und nicht zu denen des Menschen geschlossen wird. Nun ist Gott zwar allmächtig und unendlich gut, und er kann selbst die ärgsten Ränke, die seine Feinde schmieden wollen, mit einer fast unmerklichen Bewegung seines kleinen Fingers zunichte machen, um es bildlich auszudrücken. Doch wird er niemandem den Sieg über die Synagoge Satans schenken, wenn er weiss, dass die Menschen, die er rettet, sich gleich wieder Satan zuwenden werden. Die Menschen müssen sich von Satan abwenden und aufrichtigen Herzens zu Gott zurückkehren, der sich nicht betrügen lässt.

Zu guter Letzt muss auch Donald Trump selber beten; er muss Gott anbeten, Reue tun, dem Höchsten seinen Dank bezeugen und ihn um Hilfe anflehen. Gott war mit ihm, um uns diese Atempause zu schenken. Lasst uns alle ihn und Präsident Putin in unsere eigenen Gebete einschliessen, um die Atempause zu verlängern. Sonst könnte sie schon bald vorbei sein.

Kyrie eleison.

Benötigtes Kind

Benötigtes Kind on Dezember 24, 2011

Ein derzeit ständiges Nachrichtenthema ist die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise, besonders in „Euroland.“ Der niederländische Kommentator Rudo de Ruijter ( www.courtfool.info ) schlägt für sein Land eine klassische Lösung vor: Entreißt den „Bankstern“ das Staatsgeld! Vielleicht ist die Weihnachtszeit ein ungewöhnlicher Moment, um solche Geldprobleme zu betrachten, doch die entscheidende Frage bleibt: sind solche scheinbaren Lösungen echte Lösungen?

Außer wenn der Euro wirklich als ein Mittel konstruiert wurde, um der Vielfalt der europäischen Nationen eine politische Einheit aufzuzwingen, so war er als Gemeinschaftswährung für ein Dutzend sehr unterschiedlicher Volkswirtschaften von Anfang an fehlerhaft. An erster Stelle erlaubte der Euro zwar den ärmeren Mitgliedstaaten, ständig Geld zu leihen und auszugeben, während er gleichzeitig den reicheren Staaten ohne Unterlaß erlaubte, zu exportieren und Geld zu verleihen. Doch dieser Vorgang konnte nicht ewig andauern. Er findet sein Ende jetzt, wo die ärmeren Länder nicht einmal mehr ihre Schuldzinsen aufbringen können und auch den reicheren Ländern eine Lähmung ihrer Volkswirtschaften droht, weil ihre Großbanken – welche diese törichten Kredite vergeben haben – bankrott gehen.

Nun bieten die Europäische Kommission, die Europäische Zentralbank und der Internationale Währungsfond in einer Gemeinschaftsaktion Soforthilfe an. Anders gesagt lösen sie das Problem der Verschuldung mit noch mehr Schulden! Für den Erhalt dieser Gelder lautet eine Bedingung an die hoffnungslos verschuldeten Länder allerdings, unter eine internationale Vormundschaft sich zu stellen, welche ihnen Ausgabenkürzungen vorschreibt. Dadurch werden die nationalen Regierungen immer unfähiger, zu regieren. Auch die Regierungen der reicheren Länder müssen sich unbeliebt machen und Ausgaben kürzen, um die Verluste ihrer Großbanken mit den törichten Krediten zu decken, sagt Herr de Ruijter.

Kommen wir zu seiner Lösung. Er sagt, sie sei einfach: Anstatt dutzende Milliarden mehr in einen Euro zu pumpen, welcher früher oder später sowieso zur Auflösung verdammt ist, und anstatt die internationalen Behörden Ausgabenkürzungen verhängen zu lassen, „können wir Staatsgeld einführen.“ Eine staatliche Zentralbank tritt an die Stelle der heutigen Zentralbanken, welche in den meisten Staaten der Welt inzwischen in privater Hand sind. Nur die Staatsbank ist befugt, Geld zu schaffen. Alle Darlehen werden mit Staatsgeld abgewickelt. Allen privaten oder nichtstaatlichen Banken wird verboten, aus der Luft gegriffene Bilanzen zu erstellen – kurzum, das Mindestreserve-Bankwesen (fractional reserve banking) wird verboten, vergleiche „Eleison Kommentar“ Nummer 224. Die nichtstaatlichen Banken erhalten für ihre Dienste eine Gebühr, aber Zinsen zu berechnen wird ihnen nicht erlaubt sein.

Doch wer kontrolliert die Staatsbank? Herr de Ruijter schreibt: „Diese wird unter die Verantwortung des Finanzministers stehen und vom Parlament kontrolliert werden. Eine Kommission von gut ausgebildeten Menschen wird die langfristigen Interessen des Geldsystems überwachen.“

Schön und gut. Doch sagen Sie uns, Herr de Ruijter, wer wird denn diese „gut ausgebildeten“ Menschen ausbilden? An welcher Schule werden sie wahrhaftig lernen, das Gemeinwohl im Auge zu behalten? Welche Motivation werden sie haben, welche mächtig genug ist, um ein Gekauftwerden durch die listigen Bankster zu verhindern? Die Demokratie etwa? Es war doch gerade die Demokratie, welche Europa in den jetzigen Schlamassel getrieben hat.

Nur eine wahrhafte und vollständige Lösung gibt es: Das göttliche Kind in der Krippe von Bethlehem. Liebe Leser, ich wünsche Ihnen gesegnete Weihnachten! (Möge Gott alle segnen, die mir eine Weihnachtskarte sandten; doch auch jene, die mir keine sandten!)

Kyrie eleison.

Finanzlösungen

Finanzlösungen on November 19, 2011

Eine ganze Reihe von Wirtschaftskommentatoren schreiben und sagen derzeit, daß das Weltfinanzsystem kurz vor dem Zusammenbruch steht. Zwar kennt keiner von ihnen den genauen Zeitpunkt, aber viele dieser Kommentatoren erwarten einen großen Zusammenbruch. Vor dem Ausbruch der Finanzkrise im Jahre 2008 sahen allerdings nur sehr wenige Menschen diese kommen, weil die meisten sich mit einer Lebensart eingerichtet hatten, welche bewährt zu sein und immer weiterzugehen schien. Wenn jedoch die genannten Kommentatoren recht haben, so wird diese Lebensart nun aus ihren Angeln gehoben.

Wir alle sollten darüber nachdenken, was schiefgelaufen ist und wie es richtig gemacht werden kann. Es folgen einige praktischen Ratschläge aus einem kürzlich auf der Internet-Seite „Burning Platform“ („Brennende Plattform“) erschienenen Artikel. Man muß nicht mit jedem Punkt des Artikels übereinstimmen, um nach Alternativen zu unserem heutigen zerrütteten System zu suchen. Die Vorschläge sind politischer und finanzieller Natur. Beginnen wir mit den letztgenannten:—

Verstaatlichung jener Banken, welche „zu groß sind, um unterzugehen“ („too big to fail“) und somit den Staat erpressen können. Übertragung aller damit verbundenen Verluste auf jene Personen, welche für diese Bank verantwortlich oder an ihr beteiligt sind, anstatt auf die Steuerzahler.

Wiedereinsetzung des US-amerikanischen „Glass-Steagall“-Gesetzes, welches Banken daran hindern würde, jemals wieder so groß zu werden.

Wiedereinsetzung von Buchhaltungsrichtlinien für Neubewertungen, damit die Banken nicht mehr vorgeben können, ihre Vermögenswerte seien viel mehr wert, als sie auf dem Markt tatsächlich wert sind.

Regulierung des Derivaten-Marktes, um beispielsweise zu große Finanzunternehmen zu verhindern, welche bei ihrem Bankrott das gesamte System mitzureißen drohen (was beispielsweise im Falle des US-amerikanischen Versicherungskonzern AIG für „American International Group“ geschah).

Vereinfachung des derzeit sehr schwerfälligen Einkommensteuergesetzes oder gleich Ersetzung durch eine Verbrauchersteuer, und Abschaffung von Körperschafts-Steuererleichterungen.

Solche Vorschläge betreffen zwar ausdrücklich das Geldwesen, sind aber auch politischer Natur, weil ihre Realisierung eine entscheidendes politisches Umdenken der Menschen und besonders ihrer Führer voraussetzt. Die Geldwirtschaft hängt von der Politik ab. Es folgen die deutlicher politischen Vorschläge. Diese sind zwar diskussionswürdig, zeigen aber wenigstens in die richtige Richtung:

Einführung von Amtszeitbeschränkungen zur Bekämpfung von Korruption bei allzu bequemen Politikern. Entfernung aller organisierten Interessengruppen (englisch: Lobbies) und ihrer Vertreter, zur Bekämpfung der durch Spezialinteressen korrumpierten Wahlen.

Übertragung der Geldkontrolle an den Staat, um die Macht der Zentralbanken zu beschneiden.

Neugestaltung der staatlichen Sozialhilfe, weil diese heute dermaßen die Staatskassen leert, daß sie morgen überhaupt niemandem mehr wird helfen können.

Unterrichtung der Menschen dahingehend, daß sie einen weniger hohen „Lebensstandard“ akzeptieren und somit nicht mehr länger durch ihre Verschwendung die Gesellschaft ruinieren, sondern sie im Gegenteil durch ihr Sparen aufbauen.

Größtmögliche Ersetzung der Zersiedelung durch selbstversorgende Gemeinden.

Verzicht auf ein Weltreich (im Falle der USA) und dadurch Verringerung der immensen Militärausgaben, beispielsweise durch Zurückholen von tausenden von Truppen überall auf der Welt.

Auch hier gilt: Um solche Vorschläge in die Praxis umsetzen zu können, muß eine große Veränderung im Denken der Menschen und vor allem ihrer Führer vorausgehen. Politische Entscheidungen hängen immer davon ab, was den Menschen wichtiger oder am wichtigsten ist. Warum leben wir eigentlich? Um die Welt zu genießen, oder um auf ewig wirklich glücklich zu sein? Ist das überhaupt eine Entweder-Oder-Frage? Gibt es denn eine Ewigkeit? Solche Fragen zeigen, daß die Politik von der Religion bzw. vom Abschaffen der Religion abhängt. Wird aber heutzutage selbst ein finanzieller Totalzusammenbruch noch jemanden zur Vernunft bringen können?

Kyrie eleison.

Wachbleiben!

Wachbleiben! on April 16, 2011

Die Situation der Welt ist so ernst, daß es sogar Gerüchte gibt, wonach die jüngste, in Friedenszeiten geschehene japanische Katastrophe mit ihren geschätzten 27.000 Todesopfern kein Akt Gottes, sondern ein Akt des Menschen gewesen sein soll (suchen Sie im Internet nach den Stichworten „HAARP Tsunami“). Was kann der Katholik in dieser Situation tun, um seine Seele zu retten? Ganz offen gesagt mag er nicht allzu viel für die Welt tun können; doch für sich kann er im mindesten eines machen: wachen bzw. wachbleiben.

Unser Herr selber stellte im Garten von Gethsemane das Wachen – d.h. die Augen offenzuhalten und nicht einzuschlafen – vor das Beten (Matthäus 26,41). Der Grund hierfür ist offensichtlich. Wenn ich wie Petrus, Jakobus und Johannes nicht wache (Matthäus 26,43), dann werde ich mit beten aufhören – vielleicht, wie in ihrem Fall, wenn Unser Herr es am dringendsten benötigt. Wieviele Katholiken – vor allem Kleriker – der 1950er und 1960er Jahre wachten nicht bezüglich der Zeichen der Zeit in Kirche und Welt, und wurden daher vom Zweiten Vatikanischen Konzil komplett auf dem falschen Fuß erwischt? Deshalb kommen die „Eleison Kommentare,“ wie vormals die „Briefe des Rektors“ („Letters from the Rector“), beständig auf die Wirtschaft und die Politik zu sprechen: damit die Katholiken sich klar werden über ihre Religion und deren Forderungen, welche durch ihre Versprechen mehr als aufgewogen werden (1. Korintherbrief 2,9).

Daher mag der Wall-Street-Experte Jim Sinclair sagen (siehe www.jsmineset.com vom 30. März 2011): „Das Finanzsystem ist irreparabel verhunzt. Darüberhinaus gibt es auch gar kein Verlangen, überhaupt etwas zu reparieren, weil die klugen Köpfe genau wissen, daß das unmöglich ist. Es ist jene Welt, welche durch das Scheitern von Lehman Brothers erzeugt wurde Es ist keine schöne neue Welt.“ Jim Sinclair sagt, daß es nebensächlich ist, wieviel „Spaßgeld“ – wie man es nennen kann – die Zentralbanken noch erzeugen. „Der Schaden ist vorhanden, und es gibt keine Lösung . . . . Werden Sie bitte materiell unabhängig,“ sagt er (Unterstreichung durch mich).

Doch selbst traditionelle Katholiken geraten in Versuchung, zu dösen oder einzuschlafen. Es folgen zwei jüngere Zeugnisse. Das erste stammt von einem Lehrer an einer traditionellen katholischen Schule:—„Ich fühle mich furchtbar allein im Kampf. Ich meine nicht den Kampf mit den äußeren Feinden in der Welt, sondern den Kampf innerhalb der Priesterbruderschaft St. Pius X., welcher mit solch einem Geschick ausgetragen wird, daß ihn niemand zu bemerken scheint! Es ist derselbe Kampf wie damals in den 1960er Jahren in der Amtskirche “ – ich unterstreiche – „und dasselbe langsame, allmähliche Abgleiten im Verhalten.“

Das zweite Zeugnis stammt von einem Beobachter aus dem heutigen traditionellen katholischen Sektor in den USA:—„Mir dünkt, daß die katholische Kampfbereitschaft rückläufig ist. Ich sehe viele Katholiken, vor allem Familienväter, welche sich dem Lauf der Welt anpassen. Der Kampf ist ihnen nicht mehr wichtig. Sie sind zufrieden, am Sonntag ihre schöne hl. Messe zu haben, doch schon montags schicken sie ihre Kinder auf die säkulare Schule. Jeden November gehen sie zur Wahlurne, um das kleinere von zwei Übeln zu wählen. Sie schauen den (konservativen?) Nachrichtensender „Fox News“ an und erheben die (konservative?) Partei der Republikaner zur Antwort auf alle Probleme der Welt. Meiner bescheidenen Meinung nach wird dieser Mangel an Kampfgeist in der traditionellen katholischen Welt immer gegenwärtiger. Kehren wir (die Laien) zu den gleichen Umständen zurück, welche zum Zweiten Vatikanischen Konzil geführt haben? Stellt der Sonntagskatholik inzwischen die überwiegende Mehrheit in der traditionellen katholischen Bewegung? Ich fürchte, daß beide Fragen zu bejahen sind.“

Denn ist es nicht so viel leichter, den Versuch aufzugeben, gegen den heutigen Strom zu schwimmen, und so viel gemütlicher, in den Schlaf zu versinken? Das allermindeste, was man für sich tun kann, ist den Fernseher hinauszuwerfen.