Göttliche Vorsehung

Die Welt auf den Kopf Gestellt

Die Welt auf den Kopf Gestellt on März 28, 2020

Zwei Ereignisse erschüttern die Welt: Das Corona-Virus und der Zusammenbruch dessen, was seit vielleicht zwei Jahrhunderten das Finanzsystem der Welt gewesen ist. Diese beiden Geschehnisse mögen sehr wohl miteinander verknüpft sein. Mehrere Kommentatoren erinnern heute an den Allmächtigen Gott, zumindest in Zusammenhang mit der weltweitern Verbreitung des Corona-Virus, weil sich dieses wie eine Pest ausbreitet, und in Zeiten, wo es kein anderes Heilmittel gab, führten Pestepidemien oft dazu, dass sich die Menschen Gott zuwandten. Doch jener Gott – der sich nicht verändert hat – spielt heute bei beiden Ereignissen fast sicher eine wichtigere Rolle, als die meisten Menschen denken.

Bedeutet dies, dass Gott die weltweite Corona-Virus-Infektion verursacht hat? Indirekt ja, weil Er sie von Ewigkeit an vorausgesehen und beschlossen hat, sie eintreten zu lassen. Und welches grössere Gute mag Sein Entscheid, die Epidemie ausbrechen zu lassen, mit sich bringen? Wir haben gesehen, wie die Regierungen vieler Länder derart massive Einschränkungen der Bewegungsfreiheit ihrer Bürger verhängt haben, dass das öffentliche Leben in diesen Ländern fast zum Stillstand gekommen ist. Dies bietet den Bürgern eine ernsthafte Chance, zunächst zu begreifen, wie verletzlich das Funktionieren ihres vielgepriesenen modernen Lebensstils ist: Weder ist dieser so problemlos gesichert, noch sind sie Herren über die Realität, wie sie sich womöglich gedacht haben. Und zweitens erhalten sie durch die massive Unterbrechung ihres üblichen Tagesablaufs, der an den rastlosen Lauf des Hamsters im Rad erinnert, Zeit und Gelegenheit, die sie sonst niemals hätten, um über diesen hektischen Tagesablauf nachzudenken. Wer bin ich? Was ist mein Leben? Was tue ich damit? Leider werden viele moderne Bürger, deren Aktivitäten durch die Vorsehung so drastisch verlangsamt werden, keinen anderen Wunsch verspüren, als sie wieder zu beschleunigen, damit sie Gedanken abschütteln können, die auf etwas Höheres als ihre sinnlose Alltagshektik gerichtet sind . . .

Ein anderer Grund, warum Gott das Corona-Virus nicht direkt hervorgebracht haben mag, sind die zahlreichen ernstzunehmenden Spekulationen darüber, dass das Virus nicht aus Gottes Natur kommt, sondern aus von Menschen betriebenen Laboratorien, wo natürliche Viren auf künstlichem Wege weit schädlicher und ansteckender gemacht werden, damit sie als potentielle Kriegswaffen dienen können. Und wenn diese Hypothese zutrifft, wen können die Menschen dann dafür tadeln, wenn nicht andere Menschen?

Es stellt sich dann freilich nicht nur die Frage nach der Herkunft des Virus, sondern auch die nach seiner Verbreitung – wie ist es aus den Laboratorien entwichen, um die Menschheit zu bedrohen? War dies ein blosser Unfall, oder wurde es absichtlich freigesetzt? Auch zu diesem Punkt kursieren viele Spekulationen darüber, dass es keinesfalls durch einen Unfall, sondern in krimineller Absicht freigesetzt worden ist, damit seine Ausbreitung mit dem – ebenfalls gesteuerten – Zusammenbruch des weltweiten Finanzsystems zusammenfällt. In diesem Fall würde das Virus den Zusammenbruch in zwei Punkten flankieren: Erstens würde es, wenn auch vielleicht nur für kurze Zeit, einen erheblichen Teil der Weltwirtschaft zum Erliegen bringen, indem es Bankrotte heraufbeschwört und eine starke Zunahme der Verschuldung und der Versklavung durch die globale Geldmacht hervorruft, und zweitens würde eine übertriebene Panik wegen des Virus, erzeugt von den Medien, die sich in den Händen derselben Globalisten befinden, die Menschen von der dramatischen Verschlimmerung ihrer Versklavung ablenken. Jedenfalls gilt: Wenn der finanzielle Zusammenbruch geplant herbeigeführt wurde, kam das Erscheinen des Virus für die Leute, die den Crash planten, wie gerufen.

Stand, oder steht, jemand hinter dem im März erfolgten, aber noch längst nicht beendeten Einbruch der weltweiten Börsenkurse? Selbstverständlich. Der Schurke im Spiel ist die Geldmacht, welche die Regierungen, mit denen sie zusammenarbeitet, kontrolliert; ihr steht so viel Geld zur Verfügung, dass sie die Börsenkurse nach Belieben ins Bodenlose fallen oder hochschnellen lassen kann. Zusammenbrüche wie der von diesem März verfolgen das Ziel, einen gewaltigen Transfer des Reichtums von den kleinen Investoren in die Kassen der Geldmacht zu bewirken. Zu diesem Zweck hat letztere ab 1987 während dreiunddreissig Jahren die Börsenkurse stetig steigen lassen, um die kleinen Investoren zu immer grösseren Investitionen zu verlocken; als dieser Prozess genügend weit fortgeschritten war, liess sie den Börsenmarkt einbrechen, um besagte Investoren ihres Vermögens zu berauben, während sie selbst auf den Absturz der Kurse wettete und damit märchenhafte Summen einkassierte. Und die Regierungen schützen die Geldmacht, weil sie schon längst von dieser gekauft worden sind.

Und der allmächtige Gott? Wie mag Er denken? – „Meine Kinder, wenn ihr darauf beharrt, Mammon und dem Materialismus zu huldigen, statt mir, stossen Euch solche Dinge zu. Ihr habt Meine Religion verschmäht, um sie durch die Politik zu ersetzen. Ihr habt eure Regierung verehrt anstatt euren Gott. Ihr habt an das Geld geglaubt statt an die Barmherzigkeit gegenüber euren Mitmenschen. Und nun wundert ihr euch darüber, dass Regierungen, Politik und Geld euch im Stich gelassen haben? Oder schockiert es euch, dass Ich ihnen erlaubt habe, euch im Stich zu lassen? Kinder, Ich biete euch das Paradies an, und zwar für alle Ewigkeit!“

Kyrie eleison.

Andauernder Schaden – II.

Andauernder Schaden – II. on August 3, 2013

Gläubige, welche abstreiten, daß in der Priesterbruderschaft St. Pius X. signifikante Veränderung stattfanden, argumentieren oft in zwei Schritten. Erstens sagen sie, daß die Doktrinelle Deklaration von Mitte April letzten Jahres ja schließlich von Rom abgelehnt worden ist und daher nicht weiter von Bedeutung sei. Zweitens bedienen sie sich der jüngsten Erklärung der drei Bruderschaftsbischöfe vom 27. Juni 2013, welche offensichtlich konstruiert worden war, um den Gläubigen zu versichern, daß das Bruderschafts-Rettungsboot unbeschädigt und vollständig seetüchtig sei. Um allerdings nicht zu ertrinken, müssen geneigte Seelen schon genauer hinsehen.

Der elfte Absatz dieser bischöflichen Erklärung ist bereits berüchtigt geworden. Kurz gesagt erklären die drei Bischöfe darin, daß sie in Zukunft der Vorsehung folgen wollen: ob Rom nun bald zur Tradition zurückkehrt oder aber der Bruderschaft ausdrücklich das Recht und die Pflicht zuerkennt, öffentlich den konziliaren Irrtümern entgegentreten zu dürfen. Die „ob“-Klausel ist bereits ausgeschlossen, denn ohne ein göttliches Eingreifen werden die Feinde Gottes, welche im Vatikan sich fest eingenistet haben, niemals ihr Konzil fallenlassen. Somit bleibt nur noch die „oder“-Klausel übrig. Also was meinen die drei Bischöfe mit der Formulierung, daß Rom der Bruderschaft „ausdrücklich das Recht und die Pflicht zuerkenne,“ sich dem Konzil entgegenzustellen?

Die offensichtliche Aussageabsicht ist, daß Rom der Bruderschaft eine Art offiziellen Status innerhalb der Amtskirche verleihen oder eine Art von kanonischer Regelung durchführen könnte. Denn zu so einer Anerkennung streben die Bruderschaftsoberen offensichtlich, seit sie vor über zehn Jahren die Ideen der Pariser Denkfabrik „GREC“ übernommen haben. Doch als diese Oberen dann im April letzten Jahres Roms Bedingungen für eine solche Anerkennung weitgehend akzeptierten, erzeugten sie dadurch einen Sturm der Entrüstung in der Bruderschaft. So sahen sie sich gezwungen vorzugeben, daß sie keine solche Anerkennung auf Basis der Bedingungen von Mitte April 2012 mehr wünschen würden. Was bedeutet somit die „oder“-Klausel in der Erklärung vom 27. Juni 2013?

Diese Frage stellte einige Tage nach dem 27. Juni auch der französische Distriktobere an die Bruderschaftsführung. Die Antwort lautete, daß die „oder“-Klausel nicht zwangsläufig eine offizielle Anerkennung nach sich ziehen müßte, sondern lediglich die Möglichkeit einschließe, daß ein schwacher, aber katholischer Papst einerseits katholisch genug wäre, um das „Recht und die Pflicht“ usw. der Bruderschaft anzuerkennen, andererseits aber zu schwach und in Rom zu isoliert wäre, um den Römern eine offizielle Anerkennung der Bruderschaft zu verordnen. Der französische Distriktobere schien zumindestens mit dieser Antwort zufrieden zu sein, denn er übermittelte sie sofort an seine Priester.

Jetzt sind wir verdutzt. Erstens: wer von denen, welche den Text vom 27. Juni gelesen haben, würde im Traum daran denken, daß die Bischöfe beim Abfassen ihres Textes so etwas im Sinn gehabt haben? Zweitens: welcher Part in diesem Text vom 27. Juni schließt diverse weitere Möglichkeiten aus, welche die drei Bischöfe im Namen von „der Vorsehung folgen“ akzeptieren würden? Erinnern wir uns kurz an die Tatsache, daß Bischof Fellay am 17. Juni 2012 an Benedikt XVI. schrieb, weiterhin jede Anstrengung zu unternehmen, um eine Versöhnung zwischen Rom und der Bruderschaft zu betreiben. Welcher Part im Text vom 27. Juni 2013 könnte also ausschließen, daß die listigen Römer den drei Bischöfen schließlich ein Angebot der Versöhnung unterbreiten würden, welches sie – immer im Namen der „Vorsehung“ natürlich – nicht verweigern könnten?

Hals und Beinbruch all jenen, welche die Auslegung der „oder“-Klausel akzeptieren, wie sie dem französischen Distriktoberen erklärt worden ist. Allerdings sind viele von uns nach wie vor nicht überzeugt, daß die Bruderschaftsführung ihren Wahn vom Versöhnen der Unversöhnbaren aufgegeben hat. Bis zum klaren Beweis des Gegenteils werden wir daher annehmen, daß diese Oberen immer noch vorhaben – vielleicht unbeabsichtigterweise –, das Bruderschafts-Rettungsboot in ein Ertrinkungsboot zu verwandeln. Wenn dann alle ertrinken, wird natürlich nur der Ozean schuld sein.

Kyrie eleison.

Und jetzt?

Und jetzt? on November 3, 2012

Nach der Meldung von letzter Woche über den Ausschluß eines der vier Bischöfe der Priesterbruderschaft St. Pius X. erreichten mich viele elektronische Unterstützer- und Ermutigungs-Briefe. Jedem einzelnen von Ihnen sei dafür Dank gesagt. Eine so ernsthafte Spaltung der Bruderschaftsbischöfe ist gewiß eine große Schande, doch hat Gott Gründe für ihre Zulassung. Offensichtlich verstehen viele von Ihnen, daß der Glaube über der Einheit steht. Nicht Spaltung, sondern der Verlust des Glaubens ist das größte Übel (siehe Erster Korintherbrief 11,19 und Erster Johannesbrief 2,19). Momentan sehe ich erst die Grundzüge der weiteren Entwicklung des titanischen Krieges zwischen den Freunden und den Feinden des Glaubens. Daher möchte ich auf drei beliebte Zitate Erzbischof Lefebvres zurückgreifen, welche auch noch heute gelten.

Erstens: „Wir müssen der göttlichen Vorsehung folgen, aber nicht versuchen, sie zu lenken.“ Gemäß der Weisheit „Die Liebe hofft alles“ (Erster Korintherbrief 13,7) könnte also der Priesterbruderschaft noch eine kurze Zeitspanne zur Korrektur gewährt sein, bevor sie abgeschrieben werden muß wie all jene Traditionsgruppen, welche zum Feind übergelaufen sind. Aus diesem Grund schrieb ich letzte Woche, daß die Priester der Bruderschaft sich unauffällig verhalten und die Entwicklung abwarten dürfen, und die Laien die Messen der Bruderschaft weiterhin besuchen können, doch daß beide Gruppen wachsam sein müssen (Matthäus 26,41) bezüglich Glaubenswidersprüchen und nachlassender Moral in der Bruderschaft. Die Versuchung wird darin liegen, Bequemlichkeit und Gewohnheit der anstehenden Bedrängnis und Unruhe vorzuziehen – so wie das tausende von Priestern und Millionen von Laien nach dem Zweiten Vatikanum taten und dann am Ende den Glauben verloren. Zwar dürfen wir warten, bis die Vorsehung uns den rechten Weg nach vorne aufzeigt, doch dürfen wir nicht den Glauben verlieren.

Zweitens: „Gut Ding will Weile haben.“ Das heißt, der Aufbau von etwas Solidem braucht seine Zeit. Wir mögen vielleicht in Eile sein, Gott jedoch nicht. Auch Erzbischof Lefebvre nahm sich Zeit, seine Bruderschaft aufzubauen. Obwohl das Zweite Vatikanum seine Teufelei im Jahre 1965 abschloß, dauerte es noch ganze elf Jahre, bevor die erste größere Zahl an Priestern aus dem ersten Seminar von Erzbischof Lefebvre hervorging. Der Erzbischof hatte es also nicht eilig.

Drittens: „Das Gute lärmt nicht und Lärm ist nicht gut.“ Die heutige Öffentlichkeit ist durch und durch vergiftet. Der Versuch, ein großes Publikum an modernen Menschen zu erreichen, birgt die große Gefahr, daß am Ende „der Schwanz mit dem Hund wedelt“ – d.h., daß am Ende das Publikum die Botschaft und sogar den Boten mit seiner eigenen Verdorbenheit ansteckt. Der Erzbischof wandte sich kaum an die Medien, jedoch rannten sie ihm hinterher, weil seine Botschaft nicht verbiegbar war. Das zeigt, wie „der Sieg, der die Welt überwindet“ unser Glaube ist (Erster Johannesbrief 5,4), und nicht der Lärm, den wir auf der öffentlichen Bühne machen.

Zusammengefaßt denke ich, daß die Situation des heutigen katholischen Widerstands kein überstürztes Handeln braucht, sondern ein durchdachtes Abwägen von Menschen und Ereignissen verlangt, bis der Wille Gottes deutlicher erkennbar ist. Wenn ich mich nicht irre, so sieht Gott ein loses Netzwerk an Widerstandsnestern vor, welche um die Hl. Messe sich gruppieren und frei miteinander in Kontakt stehen – welche aber auf die Struktur des falschen Gehorsams verzichten, welcher ja in den 1960er-Jahren die Amtskirche untergehen ließ und heute die Priesterbruderschaft St. Pius X. versinken läßt. Wenn Sie dem Gesagten zustimmen, so schicken Sie ruhig Spenden an die St. Marcel Initiative, welche gewiß hilfreich sein werden – vielleicht schneller als ich annehme. Sobald meine Situation in England gefestigt ist, stelle ich meinen bischöflichen Charakter allen zur Verfügung, welche davon weisen Gebrauch zu machen wissen werden.

In den USA können Sie Papierschecks an die St. Marcel Initiative ausstellen und senden an:

St. Marcel Initiative, P.O.Box 764, Carrollton, VA 23314, USA. Spenden per Kreditkarte, Bankkarte oder Banküberweisungen können Sie auf der Internet-Seite www.stmarcelinitiative.com durchführen. Wie Sie von der britischen und der Eurozone aus Beträge spenden wollen, wird bekanntgegeben, sobald die Einzelheiten verfügbar sind.

Kyrie eleison.

Blumenunterricht

Blumenunterricht on Juni 23, 2012

Wenn Blumen auf gewisse Weise etwas mitteilen können (vergleiche „Eleison Kommentare“ Nr. 255), dann vermögen sie aber auch auf gewisse Weise zu unterrichten: über den Wert der Zeit, über die Gerechtigkeit Gottes und über die Harmonie von Gnade und Natur.

Ein Beispiel: Nehmen wir an, daß Gott existiert und daß es gerecht von Ihm ist, den einer Seele zugedachten Platz in der Ewigkeit davon abhängig zu machen, welche Entscheidungen diese Seele während ihres kurzen Lebens traf (selbst wenn dieses Leben 90 Jahre lang gewesen sein mag). Bei dieser Annahme leuchtet dann ein, daß wirklich jeder Moment in diesem Leben zählt, und daß Gott in jedem einzelnen Moment dahingehend auf uns einwirkt (selbst wenn nicht stets mit der gleichen Kraft), uns in der Ewigkeit Ihm anzuschließen. Sodann ist auch die Annahme vernünftig, daß Gott durch Blumen und durch überhaupt jede Gabe in seiner Schöpfung tatsächlich zu uns spricht. Denn welche lebende Seele kann schon behaupten, daß sie niemanden und nichts zu lieben habe? Selbst der hartgesottenste „Atheist“ hat beispielsweise noch seinen Hund oder seine Zigaretten. Und wer entwarf diese Hunde und diese Tabak pflanzen, und wer legte sie so an, daß sie sich bis zum heutigen Tag fortpflanzen?

Dieser „Atheist“ mag zwar bis kurz vor seinem Tode immer noch behaupten, daß wenigstens zu ihm Gott nicht gesprochen habe. Doch sobald er gestorben ist, wird dieser Mensch mit einem Schlag erfassen, daß Gott in jedem Moment seines wachen Lebens durch das eine oder andere Geschöpf, das ihn umgab, auf ihn eingewirkt hatte. „Ist es nun ungerecht von mir,“ könnte Gott ihn dann fragen, „daß ich Dich für jeden weiteren Moment meines Lebens verdamme, weil Du Dich in jedem Moment Deines Lebens mir verweigertest? Erhalte nun, was Du gewählt hast: Weiche von mir – hinab in das ewige Feuer . . .” (vgl. Matthäus 25,41).

Betrachten wir nun den umgekehrten Fall: also eine Seele, welche einerseits jeden Moment ihres Lebens genutzt hat, um den großen und guten Gott zu lieben, der hinter all den Dingen, die sie genossen hat, steht. Und anderseits hat diese Seele aber auch verstanden, daß Gottes Vorsehung die schlechten Dinge, die dieser Seele nicht gefielen, zugelassen hat. Wer würde da noch wünschen, anerkannt zu werden, berühmt zu sein, in den Medien zu erscheinen oder Regale mit Urlaubsphotos zu füllen, um seinem Leben einen Sinn zu geben? Kein Wunder konnten in den vergangenen Zeiten talentierte Seelen ihre Talente in einem Kloster oder Konvent „vergraben,“ um sie ganz und gar dem liebenden Gott zu widmen. Denn in der Tat ist jeder Moment unserer Lebenszeit von unermeßlichem Wert, weil das Wohl oder Übel einer unermeßlichen Ewigkeit von jedem dieser Momente abhängt.

Darüber hinaus helfen uns die „sprechenden“ Blumen, ein anderes bekanntes Problem zu lösen, nämlich die Frage: Wie können nicht-katholische Seelen dafür verdammt werden, den katholischen Glauben nicht gehabt zu haben, wenn gar kein katholischer Missionär sie jemals erreichte? Von diesem Geheimnis kann wenigstens ein Teil gelöst werden, menschlich gesprochen, wenn wir folgendes bedenken: Derselbe eine Gott erschuf die Blumen und setzte die katholische Kirche ein. Selbst wenn daher eine Seele durch Gottes Vorsehung niemals die katholische Wahrheit von einem Missionär hörte, so kann diese Seele trotzdem sich nicht darauf berufen, nichts vom wahren Gott gewußt zu haben. Sie darf daher gerichtet werden gemäß dem, was sie wußte – beispielsweise was sie von der Schönheit der Wolkenformationen wußte, oder der Sonnenauf- und -untergänge. Hat diese Seele dann, als sie diese Schönheit sah, wie der heidnische Job gesprochen (Job 19,25): „Ich selber weiß, mein Erlöser lebt“? Oder sprach die Seele etwa: „Nun ja, ganz nett, aber jetzt will ich meines Nächsten Weib besuchen . . .”?

Tatsächlich teilen sogar Katholiken eine ganze Reihe von Klagen der heutigen Menschen gegen ihren Schöpfer. Denn viele Katholiken, wie überhaupt jeder heutzutage, sind durch ihr städtisches oder vorstädtisches Leben von der Natur mehr oder weniger abgeschnitten, und entsprechend künstlich wird ihre „Spiritualität.“ Jemand sagte einmal: „Wehe denen, die nie ein Tier liebten.“ Die Kinder sind Gott nahe. Es ist merkwürdig, auf welch natürliche Weise Kinder Tiere lieben.

O großer und guter Gott, schenke uns die Gnade, daß wir erkennen, wo Du zuinnerst in allem und jedem bist, und in jedem Moment.

Kyrie eleison.

Mehr Heiterkeit

Mehr Heiterkeit on Januar 28, 2012

Eure Exzellenz, bitte strahlen Sie durch Ihre Kommentare doch mehr Heiterkeit aus!

Gott existiert. Er ist allmächtig, allwissend, allgerecht, und auch seine Barmherzigkeit ist grenzenlos. Er hält die Zügel von allem Geschehen auf dieser Welt vollkommen in seiner Hand. Weder der Teufel noch seine menschlichen Handlanger – inklusive den heute weltbeherrschenden Verbrechern – können auch nur einen Finger krümmen ohne Gottes Erlaubnis. Er kennt jedes Detail ihrer teuflischen Pläne und nutzt jeden von ihnen zur Erfüllung Seiner eigenen Vorsehung.

Aber wie kann Gott dann so viel Böses in unserer Welt zulassen?

Weil Gott zwar einerseits niemals Böses will, es aber andererseits zulassen will, um daraus ein größeres Gut zu ziehen. Viele Prophezeiungen deuten darauf hin, daß aus der heutigen Verderbtheit der Menschen morgen schon der größte Triumph der katholischen Kirche entstehen wird. Beispielsweise sagt unsere Liebe Frau von Fatima: „Am Ende wird mein Unbeflecktes Herz triumphieren.“ Wir erleben heute, wie Gott seine Feinde für die Reinigung seiner Kirche benutzt.

Aber hätte Gott denn keinen angenehmeren Weg zur Reinigung seiner Kirche finden können, als daß wir diese geradezu unfaßbare Verderbtheit unserer heutigen Umgebung ertragen müssen?

Wenn dies alleine von Gott abhinge, so hätte er zweifellos andere Wege zur Reinigung seiner Kirche finden können. Doch wenn Sie und ich alles wüßten, was Gott weiß – ein törichter Gedanke, natürlich! –, und wenn Sie und ich darüberhinaus den gottgegebenen freien Willen aller Menschen respektieren wollten – was Gott ja will –, dann würden Sie und ich die Art und Weise von Gottes Vorgehen höchstwahrscheinlich als die beste erkennen.

Bitte, was genau hat denn der freie Wille des Menschen mit der ganzen Fragestellung zu tun?

Gott will nicht, daß Roboter oder rein vernunftlose Tiere an seiner Glückseligkeit teilhaben. Nun aber kann selbst der Allmächtige seinen Geschöpfen keine verdiente Glückseligkeit schenken, wenn diese zu verdienen unfähig sind. Denn das wäre widersprüchlich, und seine Macht reicht über alles Sein, nicht aber über das Nichtsein wie z.B. widersprüchliche Dinge. Wenn also Gottes Geschöpfe seine Glückseligkeit wenigstens zu einem gewissen Anteil verdienen können sollen, so muß er ihnen einen freien Willen zugestehen. Damit jedoch dieser Wille wahrhaftig sei, muß er das Gegenteil von Gottes Willen für ihn wirklich wählen können. Und wenn also dieser freie Wille sogar das Böse wählen kann, so wird dies mehr oder weniger häufig auch geschehen.

Aber Sie sagen doch, daß die wahre Kirche an der Lehre unseres Herrn festhält, wonach der Weg in den Himmel schmal ist und nur wenige ihn beschreiten (Matthäus 7,14). Wie kann es Gottes Mühe lohnen, beispielsweise heute eine zahlreiche Masse an Menschen zu erschaffen, wenn dann nur relativ wenige von ihnen in den Himmel kommen? Ist der zu zahlende Preis – daß also viele Seelen in den Schrecknissen der Hölle enden – hierbei nicht viel zu hoch, wenn nur relativ wenige Menschen in den Himmel kommen?

Für Gott zählt Qualität, nicht Quantität. Daß bereits zehn Männer die ganze Stadt Sodom vor dem Zorn Gottes hätten bewahren können (Genesis 18,32), beweist, wie wertvoll Gott eine einzige Seele erachtet, welche seine Liebe erwidert – im Vergleich zu einer großen Zahl Seelen, welche aus eigenem Entschluß seine Liebe zurückweisen. „Für Dich allein hätte ich mein ganzes Leiden erduldet,“ sprach unser Herr einmal zu einer begnadeten Seele – und er würde das Gleiche zu jeder Seele sagen.

Wollen Sie damit sagen, daß, wenn die Welt mit Sorgen und Qualen mich erfüllt und ich nur noch stärker mich an Gott klammere, er dieses dann mir und meinen Nächsten anrechnet? Dann könnte ich ja fast wünschen, daß die ganze Welt noch schlimmer sein möge!

Jetzt fangen Sie an, zu verstehen.

Kyrie eleison.

Neujahr

Neujahr on Dezember 31, 2011

Ein weiteres Jahr geht zu Ende, ohne daß der Himmel eingestürzt ist. Daß er einstürzen wird, sage ich allerdings seit Jahrzehnten – beispielsweise zu einer kleinen Gruppe von Leuten in Frankreich vor einigen Jahren. Unter ihnen befand sich ein Bruderschaftspriester, der Seminarist in Ecône war, als ich in den 1970er und frühen 1980er Jahren dort als Professor wirkte. „Eure Exzellenz,“ erwiderte er diesmal, „sagten Sie das nicht schon vor 25 Jahren?“ Allerdings hatte er dabei ein Lächeln auf den Lippen – vielleicht weil er dachte, daß ich damit eines Tages Recht haben könnte.

Wird also 2012 das Jahr werden, in welchem der Himmel einstürzt? Viele weltliche Kommentatoren meinen, daß es durchaus dieses neue Jahr sein könnte, wo die Weltwirtschaft zusammenbricht. Mit Sicherheit können Schulden nicht mehr länger aufgehäuft werden, wie es über Jahrzehnte hinweg praktiziert worden ist. Beispielsweise sind die Ansprüche auf staatliche Sozialleistungen in vielen westlichen Demokratien eine geradezu untragbare Haushaltsbelastung. Doch der demokratische Politiker ist schon fast per Definition nicht in der Lage, die einschneidenden Beschlüsse zu fassen, welche für eine Wiederherstellung der finanzpolitischen Vernunft notwendig sind. Denn wenn er wiedergewählt werden will, kann er die Sozialleistungen nicht antasten. Vernünftigerweise sagt man, daß eine Demokratie nur solange funktioniert, wie die Menschen nicht begreifen, daß die Staatskasse ihnen gehört.

Ist 2012 dann das Jahr, in welchem die westlichen Demokratien schlußendlich zusammenbrechen? Vielleicht, aber vielleicht auch nicht. Heutzutage haben viele Menschen bereits eine Vorahnung von einer anstehenden Katastrophe. Es wird gesagt, daß das Unheil nicht noch einmal 30 Jahre auf sich warten lassen wird. Doch das sagt man nun schon seit vielen Jahren. Vielleicht sind die Menschen so trunken vom Liberalismus, daß selbst eine ständig steigende Dosis an neuem Chaos sie nicht bekümmert? Nichtsdestotrotz gilt das alte Sprichwort: Gottes Mühlen mahlen langsam, aber trefflich fein. Anders gesagt müssen alle Rechnungen Gottes irgendwann bezahlt werden. Dieser Tag der Abrechnung wird kommen, und es wird um wesentlich mehr gehen als bloß um Sozialleistungsansprüche.

Wird diese Abrechnung dieses Jahr, nächstes Jahr, irgendwann oder gar niemals kommen? Sicherlich nicht niemals. Sie wird zu Gottes Zeitpunkt stattfinden; die Jahreszahl ist dann relativ unwichtig. Wie Hamlet sagt (5. Akt, 2. Szene): „Es waltet eine besondere Vorsehung über den Fall eines Sperlings. Geschieht es jetzt, so geschieht es nicht in Zukunft; geschieht es nicht in Zukunft, so geschieht es jetzt; geschieht es jetzt nicht, so geschieht es doch einmal in Zukunft. In Bereitschaft sein ist alles.“ Es gibt eine Vorsehung. Es gibt einen Gott, und seine Wahl des richtigen Zeitpunktes ist die beste. Wie das deutsche Sprichwort sagt: „Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit.“

Auch verlangt Gott von den meisten von uns nicht sogleich Maßnahmen, um Kirche und Welt aufzuhalten auf ihrem gegenwärtigen Weg in die Vernichtung. Ich wette darauf, daß viele öffentliche Führer dieser Welt im Privaten sich hilflos fühlen, etwas zu unternehmen. Und ich frage mich, ob selbst die geheimen, auf die Weltherrschaft versessenen Weltbeherrscher wirklich immer zuversichtlich sind, ihre Partie auch voll unter Kontrolle zu haben. „Nur ich kann Euch jetzt noch helfen,“ hat die Muttergottes gesagt.

Was Gott allerdings von uns verlangt, ist, in seiner Gnade zu leben und ihm zu vertrauen. Wenn der Zusammenbruch kommt – sei es im Jahre 2012 oder später –, wird er aus menschlicher Sicht zweifellos recht unangenehm werden. Doch aus Gottes Sicht sind seine Züchtigungen Akte der Barmherzigkeit. Der Heilige Paulus zitiert das Buch der Sprüche (3,11–12): „Mein Sohn, achte nicht gering die Züchtigung des Herrn und verzage nicht, wenn Du von ihm gestraft wirst; denn wen der Herr lieb hat, denn züchtigt er.“ Und der Heilige Paulus fährt fort (Hebräerbrief 12,7–8): „Haltet aus unter der Züchtigung! Gott verfährt mit Euch als seinen Söhnen; denn wo ist ein Sohn, den der Vater nicht züchtigt? Wäret Ihr frei von Züchtigung, wie sie alle anderen erfahren haben, wäret Ihr nicht vollgültige und echte Söhne.“

Das katholische In-Bereitschaft-Sein ist alles.

Frohes Neues Jahr!

Kyrie eleison.