Neukirche

Transatlantischer Widerstand

Transatlantischer Widerstand on Dezember 7, 2013

Eine Reise im Spätherbst führte mich in verschiedene Zentren der katholischen Widerstandsbewegung von Kanada, den Vereinigten Staaten von Amerika und Mexiko. Mein Eindruck ist, daß die Widerstandsbewegung zwar zahlenmäßig schwach, jedoch stark im Glauben ist. Somit hat sie gewiß eine Zukunft. Einmal mehr wiederholt sich die Geschichte von einem kleinen treuen Überrest. Denn bei Gott zählt schließlich nicht die Quantität, sondern die Qualität.

Die einst katholischste Provinz von Kanada namens Québec wurde durch das Zweite Vatikanum verwüstet. Nach dem Konzil errichtete die Priesterbruderschaft St. Pius X. in Montreal und Lévis, nahe der Stadt Québec, wichtige Traditionszentren. Doch heute sind die Traditionskatholiken von Lévis gespalten, weil die glaubensstarken Seelen den gefährlichen Kurs der Piusbruderschaft in Richtung Neukirche durchschauen. Diese Spaltung unter den Traditionskatholiken ist gewiß eine Schade, doch muß der Glaube an erster Stelle kommen; dies begreifen jene Seelen, welche begnadet sind, der Widerstandsbewegung sich anzuschließen. Sie hat die Zukunft, welche die Neukirche nicht mehr besitzt.

Von großer Bedeutung für die Zukunft der Widerstandsbewegung in den USA ist die Priesterseminar-Initiative von Hw. Pater Joseph Pfeiffer in Kentucky, welche sechs Seminaristen beherbergte, als ich Anfang November durchreiste. Die Tatsache, daß Pater Pfeiffer unter den heutigen irrsinnigen Umständen eine andere Art von Priesterausbildung anvisiert, kann ich nur bewundern. Überall in den USA sind bereits Internierungslager vorbereitet worden für alle „Rebellen,“ welche der neuen Weltordnung sich ernsthaft widersetzen werden. Somit scheint der Plan durchaus sinnvoll zu sein, künftige Priester durch Auswendiglernen des Katechismus und der Geschichte der Hl. Schrift zu formen, als ob für Kinder geschrieben. Haben denn die klassischen Seminare der Piusbruderschaft viele Priester hervorgebracht, welche stark genug im Glauben sind, um heute die Notwendigkeit des Widerstands zu erkennen? Zu viele „gute“ Priester folgen heute einfach dem Lauf, genau wie sie es taten nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil.

In Texas sprach ich vor einer Versammlung rechter Patrioten, welche seit vielen Jahren um eine Zeitung namens Spotlight sich scharten, heute Freie Amerikanische Presse genannt ( American Free Press ), um ihr Land gegen Anti-Patrioten zu verteidigen. Gewiß sind längst nicht alle von ihnen Katholiken, aber alle begreifen, daß die Politik ihres Landes ein ernsthaftes Problem darstellt. Jedenfalls lauschten sie aufmerksam auf mein Argument, wonach die Politik lediglich ein Ausfluß der Religion bzw. des Mangels an Religion ist, und daß die einzige Lösung in der Rückkehr zum Katholizismus liegt.

Ein ehemaliger Bruderschaftspriester von Chile, Hw. Pater René Trincado, baut im Norden Mexikos blühende Widerstandskapellen auf, welche ich in Chihuahua und Saltillo besuchte. Außerdem dürfte bald eine weitere Widerstandskapelle in Guadalajara entstehen, einer größeren Stadt, welche während des berühmten katholischen Aufstandes der Cristeros in den 1920er-Jahren im Mittelpunkt stand. Genaugenommen ist die heutige Widerstandsbewegung eine unorganisierte und spontane Aufstand von traditionellen Katholiken überall auf der Welt. Ihr Sinn für den wahren Glauben reagiert instinktiv auf den Wechsel in Richtung Amtskirche, welcher von der Spitze der Piusbruderschaft auferlegt wird. Die stark gewollte Einheit der Rückkehr zu dieser Neukirche ist eine Einheit im Selbstmord des Glaubens.

Meine letzter Halt war Mexiko-Stadt, Schauplatz von Hernán Cortés’ berühmter militärischer Eroberung Mexikos im Jahre 1521. Noch ruhmreicher ist die religiöse Eroberung des Landes durch die Erscheinung Unserer Lieben Frau in Guadalupe zehn Jahre danach, welche sozusagen über Nacht ein nagelneues katholisches Land hervorbrachte. Bis heute zieht ihr Schrein Millionen von Pilgern an. Derselbe Instinkt für den wahren Glauben läßt einen weiteren ehemaligen Bruderschaftspriester, Hw. Pater Hugo Ruiz, nun etwas errichten, was gewiß bald ein wichtiges Widerstandszentrum in der Hauptstadt seines Landes sein wird.

Kurz gesagt mag die Welt zwar ins Chaos stürzen und die Piusbruderschaft ihren Widerstand gegen diesen Sturz aufgeben, aber ein Überrest an Seelen durchschaut das Spiel und ergreift Maßnahmen zur Bewahrung des Glaubens. Vielleicht wird dieser Überrest in den Untergrund gehen müssen, aber vertschwinden wird er keinesfalls.

Kyrie eleison.

Echte Kanonisationen?

Echte Kanonisationen? on August 10, 2013

„Was halten Sie von der Absicht Papst Franziskus’, im nächsten Frühjahr Johannes Paul II. und Johannes XXIII. zu „kanonisieren,“ d.h. „heiligzusprechen“? Wird dadurch nicht auch das Zweite Vatikanische Konzil „heiliggesprochen“? Und wirft dies nicht auch die Frage nach der Autorität auf, wenn wir an die Lehren der vorkonziliaren Theologiebücher denken, wonach der Papst bei der Verkündung einer Heiligsprechung unfehlbar handelt?“ So lautet die ernsthafte Frage eines Journalisten von Rivarol (leicht verändert wiedergegeben). Ich antwortete dann ungefähr so:

Die Entschlossenheit der Obersten der Konzilskirche, die konziliaren Päpste heiligzusprechen, belegt den festen Willen der – wenigstens objektiven – Feinde Gottes, mit der wahren katholischen Religion abzuschließen und sie durch die neue Religion der Neuen Weltordnung zu ersetzen. Zu so einer Neukirche gehören dann auch Neuheilige, die durch einen Heiligsprechungsprozeß fabriziert werden, welcher zerlegt und „neu gemacht“ worden ist. Wie immer beim Modernismus bleiben die Worte die gleichen, während ihr Inhalt etwas ganz anderes meint. Daher brauchen rechtgläubige Katholiken sich nicht darum zu sorgen, ob diese Neuheiligsprechungen unfehlbar sind oder nicht, denn sie entstammen der Neukirche, welche lediglich eine Imitation der Katholischen Kirche ist.

Doch was ist diese Imitationskirche in Wirklichkeit? Eine heikle Frage, denn schnell wird man beschuldigt, ein „Sedisvakantist“ zu sein – ein Begriff, welcher die heutigen Traditionalisten ähnlich schnell erzittern läßt wie das Schlagwort „Antisemit.“ Richten wir uns lieber an der Wirklichkeit aus, gemäß dem Herrenwort: „Urteilt nicht nach dem Äußeren, sondern nach Gerechtigkeit fällt euer Urteil!“ (Johannes 7,24). Wir dürfen uns also nicht vom Äußeren, von Gefühlen oder von Worten täuschen lassen. Werden zum Beispiel heutzutage nicht immer mehr Schulen Orte des Verlernens, anstatt des Lernens; und Hospitäler Orte des Tötens, statt des Heilens; und die Polizei ein Instrument der Unterdrückung, statt des Schutzes, und so weiter?

Deswegen sprach Schwester Luzia aus Fatima von einem Vorgang der „diabolischen Desorientierung.“ Durch diesen Vorgang sind die Kirchenmänner schließlich Vermittler der Lüge geworden, anstatt Mittler der Wahrheit zu sein. Denn sie ließen zu, daß die Ideen und Ideale der Revolution ihren Verstand und ihr Herz übernahmen – jene Revolution des radikalen und universellen Aufstandes des modernen Menschen gegen seinen Gott und Schöpfer. Und doch sind diese objektiven Verräter (sie können in ihren Herzen immer noch glauben, Gott einen Dienst zu verrichten – siehe Johannes 16,2) noch immer Kirchenmänner in dem Sinne, daß nur sie auf „dem Stuhl des Moses sitzen,“ wie der Heiland sagt (Matthäus 23,2). Ein Papst sitzt schon dort, sogar zwei!

Anders gesagt ist die betreffende Imitationskirche die von Männern besetzte Kirche, welche jedoch nicht einfach keine Kirchenmänner mehr sind, sondern Kirchenmänner, deren Verstand und Herz mehr oder weniger von einer neuen Religion besetzt sind, die keinesfalls katholisch ist. Beachten wir den Einschub „mehr oder weniger.“ Denn so wie die Fäulnis einen Apfel nicht auf einmal übernimmt, so ist auch die Imitationskirche bzw. Neukirche zwar im Begriff, die katholische Kirche zu verdecken. Aber dennoch gibt es in der Imitationskirche noch einige Bischöfe, viele Priester und eine Vielzahl von Laien, welche den katholischen Glauben bis jetzt aufrechterhalten haben mögen. Sie stehen gewiß an einem schlüpfrigen Abhang, welcher höchst gefährlich für ihren Glauben ist. Doch wer wollte behaupten, daß sie außerhalb der wahren Kirche sind, wo allein Gott dies weiß.

Was die Autoritäten der Neukirche betrifft, so würde ich ihre Autorität auf dieselbe Art behandeln wie jene eines Familienvaters, welcher vorübergehend wahnsinnig geworden ist. Wir zollen diesem Wahnsinn nicht weiter Aufmerksamkeit, außer auf den Augenblick zu warten, wann der Wahn ein Ende nimmt. Bis dahin hören wir nicht auf, den Vater zu lieben und sogar die seiner Vaterschaft innewohnende Autorität zu respektieren – so wahr mir Gott helfe.

Kyrie eleison.

Asienreise

Asienreise on Juni 15, 2013

Etliche Leser beklagten sich über den „Eleison Kommentar“ von vor zwei Wochen, welcher das Thema „gelähmte Autorität“ behandelte. Aus seiner Argumentation, daß bis die „drohende Züchtigung Gottes“ stattfindet, keine weitere katholische Kongregation mehr auf normaler katholischer Basis gegründet werden könne, schlußfolgerten diese Leser, daß ich annähme, ein Bischof könne nichts anderes mehr tun als auf diesen Eingriff Gottes zu warten. Doch warum hätte ich dann soeben eine zweiwöchige Asienreise unternommen, sowie jetzt eine Reise nach Irland? Auf ähnliche Weise schlußfolgerten diese Leser, daß ich keinen Bischof weihen würde. Wozu ich sage – so Gott will –: warten wir einfach ab.

Weil das Generalhaus der Priesterbruderschaft St. Pius X. offensichtlich nach wie vor entschlossen ist, die Bruderschaft in die Arme des Konzilsrom zu führen, gibt es für einen Bischof viel zu tun, um Gläubige, welche am wahren Glauben festhalten wollen, zu besuchen und aufzurichten. Am 17. Juni 2012 schrieb der Generalobere Bischof Fellay an Benedikt XVI.: „ Ich beabsichtige weiterhin jede Anstrengung zu unternehmen, um diesen Weg (der Versöhnung mit Rom) zu verfolgen, um die notwendigen Klarstellungen zu erreichen. “ Und in derselben Art schrieb er: „ Leider wird in der derzeitigen Situation der Bruderschaft “ der römische Gegenvorschlag vom 13. Juni 2012 auf die Doktrinäre Erklärung des Bischofs von Mitte April 2012 „ nicht akzeptiert werden. “ Sagt er damit nicht, daß es ein Glück gewesen wäre, wenn die Bruderschaft damals die römischen Bedingungen angenommen hätte?

Auf der einen Seite haben wir also diesen schriftlichen Beweis (veröffentlicht durch das Generalhaus) von Bischof Fellays Entschlossenheit, die Bruderschaft des Erzbischof Lefebvre auszuverkaufen. Auf der anderen Seite haben wir allerdings auch entgegengesetzte Zitate des Generaloberen an seinen französischen Distriktoberen, daß er (der Generalobere) dies „ leider “ nur „ zuliebe des Papstes “ geschrieben habe, sowie Zitate von ihm an die Mutter Oberin des belgischen Karmel, daß er „ niemals beabsichtigt habe, ein praktisches Abkommen mit Rom zu verfolgen. “ Leider ist Bischof Fellay so berüchtigt dafür, seine Worte an das jeweilige Publikum anzupassen, daß diese letztgenannten Zitate keineswegs seine Absicht widerlegen können, die Bruderschaft des Erzbischof auszuverkaufen. Seine erstaunliche Fähigkeit, sozusagen die geistige Wohnungsausstattung in seinem Kopf umzustellen, verdient einen eigenen „Eleison Kommentar.“ Inzwischen möchten wir die Frage stellen, ob es da noch verwunderlich ist, wenn die als „Widerstand“ entstehende Bewegung spontan auf der ganzen Welt entsteht?

Vom 24. Mai bis 6. Juni 2013 besuchte ich mit Hw. Chazal einen Großteil seiner Herde von ungefähr 400 Seelen. Dabei spendete ich über 50 Firmungen in Südkorea, den Philippinen und Singapur. Hw. Chazal ist eine echte Persönlichkeit; er verfügt über eine ausgezeichnete Einsicht und ist obendrein noch sehr witzig. Wenn Sie ihn jemals treffen sollten, so lassen Sie sich unbedingt seine Nachahmung eines indischen Politikers vorführen (er sagt, daß die Inder robust sind und „das vertragen können“).

In Südkorea verursachte die Kursänderung der Priesterbruderschaft einen scharfen Schnitt unter den Bruderschaftsgläubigen, mit dem Ergebnis, daß die Spenderin der ursprünglichen Bruderschaftskapelle nun eine weitere gestiftet hat. Ich hatte das Vergnügen, die Trauung ihrer Tochter durchzuführen. Auf den Philippinen war – gerade als ich ankam – ein älterer Priester, welcher vor einigen Jahren aus der Neukirche flüchtete, um mit der Bruderschaft zusammenzuarbeiten, nun dabei, aus der Neubruderschaft zu fliehen, um mit dem Widerstand zu arbeiten. Er dürfte mit dem Beginn eines Priesterseminars betraut werden, welches Hw. Chazal eröffnen möchte, sowie Meßzentren überall auf den zentralen Philippinen betreuen. An Arbeit wird es ihm also nicht fehlen. In Singapur, welches ein Paradebeispiel des westlichen Materialismus in der östlichen Hemisphäre darstellt, traf ich auf eine chinesische Familie und ihre Freunde, welche den Wandel der Bruderschaft zur Neubruderschaft durchschauen. Die Wahrheit wird auch die ExSPX, wie Hw. Chazal die Neubruderschaft nennt, untergraben – genau so, wie die Wahrheit die Neukirche des Novus Ordo untergräbt.

Es gibt also viele Seelen, welche auf ihrem Weg in den Himmel zu stützen sind. Habe ich irgendwelche Kandidaten, welche für die Bischofsweihe sich anbieten?

Kyrie eleison.

Weitere Ermutigung

Weitere Ermutigung on Mai 11, 2013

Die Neuigkeiten von einem einwöchigen Besuch in Deutschland, Frankreich und der Schweiz sind ermutigend. Gewisse Obere täten gut daran, die berühmten Worte von Abraham Lincoln zu beherzigen: „Man kann einen Teil des Volkes die ganze Zeit täuschen, und das ganze Volk einen Teil der Zeit. Aber man kann nicht das gesamte Volk die ganze Zeit täuschen.“ Entsprechend lassen sich immer weniger Menschen von den Geschehnissen in der Neubruderschaft St. Pius X. täuschen.

Die Reise begann in Deutschland. Einige Personen befürchteten ja, daß ich dort Schwierigkeiten bekommen könnte. Doch verbrachte ich die vier Tage in Deutschland völlig unbehelligt. Ein guter junger Laie holte mich am riesigen Bahnhof von Frankfurt ab und fuhr mich in Richtung Norden nach Brilon Wald, um das halbe Dutzend Karmelschwestern zu treffen, welche sich aus gutem Grund von der Bruderschaft in ihrem derzeitigen Zustand trennten und deswegen weltweit in der katholischen Tradition bekannt wurden. Die Schwestern sind bei klarem Verstand, entschlossen und fröhlich. Mutter Oberin nannte als größte Sorge der Schwestern, daß seit mehr als 20 Jahren keine Novize mehr bei ihnen ausharre. Entgegen mancher Befürchtung wurden die Karmelitinnen nicht aus ihrem derzeitigen Kloster vertrieben, möchten nun aber nach Süddeutschland ziehen, um eine bessere örtliche Unterstützung zu erfahren. Möge Gott sie begleiten. Die Gebete dieser Schwestern sind für uns alle sehr wertvoll.

Tags darauf fuhren wir in den ländlichen Raum südlich von Frankfurt, wo ich auf einem privaten Treffen sprach, an dem ungefähr zwei Dutzend Erwachsene – überwiegend Männer – teilnahmen. Am Nachmittag lauschten die Besucher aufmerksam einer tiefgehenden Analyse der Hintergründe von Neuer Weltordnung und Neukirche, und am folgenden Morgen einer Vorstellung der vordergründigen Probleme in der Neubruderschaft. Es gab viele gute Fragen, sowie eine ordentliche Portion herzlichen Gesanges von den Landsleuten Beethovens. Für die Singvögel des Lenzes auf den deutschen Bäumen war dies eine klare Herausforderung.

Weiter südlich in München traf ich die zwei Rechtsanwälte, welche mich im September in Regensburg auf dem fünften Prozeß vertreten werden bezüglich meines Abstreitens des „Holocaust.“ Diese wissen wohl, daß eine gewisse nationale Politik ein gerechtes Urteil auf Landesebene praktisch unmöglich machen könnte, werden aber trotzdem ihr bestes geben. Weil die Sechs Millionen als Ersatz-Erlösung in Millionen von Köpfen herhalten, hatte ich auch keine Skrupel, bei der Bezahlung der Anwälte auf die St. Marcel Initiative zurückzugreifen, deren Mittel nun zur Neige gehen. Ich danke Ihnen für jede mögliche Hilfe.

Dann ging es in den Schwarzwald im Südwesten Deutschlands, zu einer weiteren Ordensgemeinschaft mit einem halben Dutzend Schwestern. Diese sind ähnlich guten Mutes, sowie entschlossen, nicht der gegenwärtigen Irreführung durch die Bruderschaft zu folgen. Gegründet im Jahre 1988, haben sie vor kurzem das Gebäude und die Ausgestaltung einer schönen Kapelle fertiggestellt, inklusive zwei Dutzend Chorstühlen als „Zeichen der Hoffnung,“ wie der Klosterspiritual mir sagte. Liebe Mädchen, wenn Ihr eine Berufung verspürt, so stehen hier zwei entschieden antimodernistische Klöster in Deutschland bereit.

Schließlich verbrachte ich noch eine Nacht in der Schweiz; zwar in der Nähe von Ecône, aber dort unbekannt, so daß Ecône erst im Nachhinein erfahren haben dürfte, daß ich vorbeischaute, um eine Gruppe guter Laienkatholiken zu treffen. Im Anschluß daran verbrachte ich noch eine Nacht in Paris, wo die Nachricht mich erfreute, daß viele Bruderschaftspriester in Frankreich ihr Vertrauen in die gegenwärtige Leitung der Bruderschaft weitgehend verloren haben. Seien wir also geduldig. Niemand von uns hält den allmächtigen Gott zum Narren.

Mein nächster Einsatz wird am 19. Mai 2013 in London sein, wo ich britischen Freunden von Palästina einen Vortrag über Hamlet halten werde. Warum gerade Hamlet? In diesem Stück schreit Shakespeare vor Schmerz über den Verlust von Englands Seele laut auf. Wäre England noch katholisch, so wäre nicht nur Palästina, sondern die ganze Welt in einem besseren Zustand.

Kyrie eleison.

Wachsender Widerstand

Wachsender Widerstand on April 20, 2013

Von einer dreiwöchigen Reise zur westlichen Seite des Atlantiks zurückgekehrt, kann ich folgendes berichten. Der aus der Umarmung mit dem apostatischen Rom resultierende Zusammenbruch der Priesterbruderschaft St. Pius X. führt zu wachsendem Widerstand. Es ist zwar eher ein qualitativer denn ein quantitativer Widerstand, doch bekanntlich folgt die katholische Quantität stets der katholischen Qualität und nicht umgekehrt. Die Traditionskatholiken sind bewußt im Unklaren darüber gelassen worden, was zwischen Rom und der Bruderschaft vorgeht. Doch so wie die Katholiken langsam herausgefunden haben, wie sehr die katholische Religion in Gefahr ist, so reagieren auch eine gewisse Anzahl guter Menschen ernst und entschlossen.

Zunächst und zuvörderst besuchte ich im Norden Brasiliens die religiöse Gemeinschaft von Hw. Jahir, bestehend aus ungefähr einem Dutzend Ordensbrüdern. Diese haben sich in der Nähe der Stadt Salvador niedergelassen, wo Hw. Jahir viele Jahre lang Pfarrer war. Weil Hw. Jahir aus der Neukirche geflohen ist, sieht er auch die kritische Situation der Neubruderschaft sehr klar. Er gründete auf Basis des wahren Glaubens eine eigene Gemeinschaft. Wir können uns leicht vorstellen, daß bereits in wenigen Jahren einige seiner Männer tapfere Priester werden, welche diesen wahren Glauben aufrechterhalten. Einem dieser Männer spendete ich die Tonsur und die ersten beiden niederen Weihen. Anschließend brach ich in Richtung Süden auf, wo ein weiterer brasilianischer Priester bekannt wird für sein treues Festhalten an der Tradition, so wie Erzbischof Lefebvre diese verstand.

Die Rede ist vom Benediktiner Dom Thomas, Prior eines Klosters in den Bergen nahe von Neu-Freiburg hinter Rio de Janeiro, das Dom Gérard in den 1980iger Jahren als Niederlassung seines traditionellen Benediktinerkloster gründete. Das Mutterkloster in Frankreich hatte er bereits in den 1970iger Jahren gegründet, mit Ermutigung und Unterstützung von Erzbischof Lefebvre. Als allerdings letztgenannter im Jahre 1988 Bischöfe weihte, brach Dom Gérard mit ihm, nahm sein Kloster in die Neukirche mit und überquerte den Ozean, um dasselbe mit dem brasilianischen Kloster zu machen.

Dabei allerdings stieß Dom Gérard auf den Widerstand von Dom Thomas. Dieser zwar noch junge Mönch hatte zuvor bereits ausgiebig vom berühmten brasilianischen Laienkatholiken Gustavo Corçao über die Verkehrtheit der Neukirche gelernt. Mit Unterstützung von Erzbischof Lefebvre und mithilfe guter Laien stand Dom Thomas gegen Dom Gérard auf und rettete das Kloster in Brasilien für die Tradition. Durch einen solchen Schlagabtausch gestählt, überrascht es deswegen heute nicht so sehr, daß auch Dom Thomas die Situation sowohl der Neukirche als auch der Neubruderschaft sehr klar erkennt. In einem Zelt, welches vor dem kleinen Kloster für die Besucher der Karwochen-Feierlichkeiten aufgestellt worden war, zelebrierten wir mit wenigen Priestern, aber mit allem Wesentlichen versehen die Gründonnerstags-Ölweihmesse. Das Kloster kann diese Öle nun in diesem Jahr Priestern zur Verfügung stellen, besonders solchen, welche durch die Neubruderschaft von der Versorgung abgeschnitten werden können.

Sodann flog ich nach Norden zum Besuch von drei weiteren Widerstandszentren, welche von den tapferen Priestern Joseph Pfeiffer und David Hewko errichtet worden sind. In der Nähe von Connecticut, in New Jersey und in Minnesota spendete ich jeweils die Firmung und hielt für jene Katholiken Konferenzen ab, welche bezüglich des Geschehens in der Neubruderschaft mißtrauisch geworden sind. Diese Katholiken stellten wirklich gute Fragen, die wahrheitsgemäße Antworten verdienten.

Gute Nachrichten auch für die Wohltäter in Euroland: Die St. Marcel Initiative verfügt nun über ein in Frankreich basiertes Konto mit einer RIB- und IBAN-Nummer, um Spenden in der Eurowährung annehmen zu können. Sie können eine Banküberweisung durchführen innerhalb von Frankreich mittels der folgenden RIB-Nummer: ***** ***** *********** **; und außerhalb von Frankreich mittels der folgenden IBAN-Nummer: **** **** **** **** **** **** ***. Die St. Marcel Initiative konnte jüngst eine interessante und dringend benötigte Hilfe an das Kloster von Dom Thomas leisten. Er bedankt sich bei allen Wohltätern dieser Initiative.

Kyrie eleison.

Doktrinelle Erklärung – I.

Doktrinelle Erklärung – I. on April 13, 2013

Am 15. April des letzten Jahres erstellte der Generalobere der Priesterbruderschaft St. Pius X. eine sogenannte Doktrinelle Erklärung als Grundlage für die Wiedereingliederung der Bruderschaft in die Amtskirche. Fast ein Jahr später ist diese Erklärung nun in der Öffentlichkeit aufgetaucht. Der Generalobere legte sein Dokument so an, daß es sowohl den Konzilsrömern als auch den Traditionalisten gefallen sollte (öffentlich sagte er über seine Erklärung: „Sie kann mit dunkel getönter oder mit rosaroter Brille gelesen werden.“) Sie gefiel den Römern, welche feststellten, daß die Erklärung einen „Fortschritt“ in ihre Richtung darstellte. Hingegen gefiel sie den Traditionalisten nicht, weil diese in ihr (soweit sie sie kannten) genug Doppeldeutigkeiten fanden, um die Erklärung als einen Verrat am Kampf Erzbischof Lefebvres für den wahren Glauben zu sehen – und zwar ein Verrat dergestalt, daß die Römer diese Erklärung nur hätten akzeptieren müssen, um seine Bruderschaft zu zerstören.

Als der Generalobere am 11. Juni 2012 die Römer traf, um ihre Entscheidung entgegenzunehmen, ging er herzigerweise davon aus, daß sie seine Erklärung akzeptieren würden. Daß die Römer die Erklärung dann doch nicht akzeptierten, erklärten zahlreiche Beobachter mit der dazwischengekommenen Veröffentlichung des Briefes der drei Bruderschaftsbischöfe an den Generaloberen vom 7. April 2012. Laut den Beobachtern habe dieser Brief die Römern gewarnt, daß der Generalobere nicht in der Lage sei, die vollständige Bruderschaft in den Schoß der Konzilskirche zu führen, so wie er zuvor es ihnen zu verstehen gegeben haben dürfte, und so wie sie es von ihm gewünscht hatten. Die Konzilsrömer wollten und wollen keine weitere Abspaltung, wodurch die Tradition nur wieder von vorne begänne.

Wie dem auch sei, müssen wir uns in diesen wenigen Zeilen hier auf ein Hauptargument konzentrieren, welches beweist, daß Rom die Bruderschaft zerstört hätte, wenn sie nur die vom Generaloberen vorgeschlagene Doktrinelle Erklärung angenommen hätte. Erzbischof Lefebvre bewies, daß das Zweite Vatikanum ein Bruch bzw. eine Entzweiung mit der früheren kirchlichen Lehre war. Aus dieser Annahme entstand und auf ihr fußt die traditionskatholische Bewegung. Benedikt XVI. – mit dem andauernden Widerstand dieser Bewegung gegen sein geliebtes Zweites Vatikanum konfrontiert – verkündete zu Beginn seines Pontifikates im Jahre 2005 die sogenannte „Hermeneutik der Kontinuität.“ Nach dieser müsse dort, wo das Konzil der Tradition (objektiv) widerspricht, dieses (subjektiv) so gedeutet werden, daß der Widerspruch wegfalle. Auf diese Weise verschwände der Bruch bzw. die Entzweiung zwischen Konzil und katholischer Tradition.

Betrachten wir nun den siebten Absatz (III,5) der Doktrinellen Erklärung. Er besagt, daß jene Konzilsaussagen, welche nur schwer mit den früheren kirchlichen Lehraussagen zu vereinbaren sind, (1) „so im Lichte der vollständigen und ununterbrochenen Tradition verstanden werden müssen, daß sie im Einklang mit den vom früheren Lehramt verkündeten Wahrheiten stehen, (2) doch ohne eine Deutung dieser Aussagen zu akzeptieren, welche dazu führen könnte, daß die katholische Lehre in eine Gegenposition oder in einen Bruch zur Tradition und jenem Lehramt gerate.“

Der erste Teil (1) ist durchaus richtig, insofern er bedeutet, daß jede „nur schwer zu vereinbarende“ konziliare Neuerung im Falle eines objektiven Widerspruchs zur früheren kirchlichen Lehre geradeheraus abgelehnt wird. Allerdings widerspricht der zweite Teil (2) direkt dem auf diese Weise verstandenen ersten Teil, insofern Teil zwei behauptet, daß keine konziliare Neuerung auf eine Weise „gedeutet“ werden darf, die im Bruch zur Tradition steht. Das ist vergleichbar mit der folgenden Behauptung: Alle Fußballmannschaften müssen blaue Hemden tragen, und all die andersfarbigen Fußballhemden müssen eben derart gedeutet werden, daß sie einfach blau darstellen. Was für ein Unsinn! Doch genau das besagt die „Hermeneutik der Kontinuität.“

Verstehen die in der letzten, weltweit organisierten Glaubensfestung aushaltenden Soldaten noch das Denken ihres Feldherrn? Erkennen sie, daß seine feierliche Erklärung der Bruderschaftslehre beweist, daß er wie ein Anführer des Feindes denkt? Möchten sie wirklich dazu geführt werden, so wie die Glaubensfeinde zu denken? Alle Vorstellungen müssen katholisch sein, während alle nichtkatholische Vorstellungen eben als katholisch „gedeutet“ werden müssen? Wacht auf, Kameraden! Im Hauptquartier herrscht die Denkweise des Feindes.

Kyrie eleison.