Katholische Lehre, Dogma, Glaubensgut

Nützlichkeit der Gespräche

Nützlichkeit der Gespräche on Juli 10, 2010

Derzeit sind viele Katholiken über die laufenden Gespräche zwischen Rom und der Priesterbruderschaft St. Pius X. besorgt. Sie dürften ein wenig erleichtert sein, wenn sie – wie ich vor zwei Monaten – die Gründe von Bischof de Galarreta hören könnten, warum diese Unterredungen bis zu ihrem geplanten Ende fortgesetzt werden sollten – aber nicht weiter. Sie bergen ein geringes Risiko, bieten aber etliche Vorteile, wie der Bischof erklärt.

Nach dem einleitenden Treffen im Oktober letzten Jahres gab es ordnungsgemäße Gespräche im Januar, März und Mai dieses Jahres. Betrachten wir jeweils den Zeitabschnitt vor, während und nach einem Treffen. Vor jedem Treffen übergeben die vier Vertreter der Priesterbruderschaft den vier römischen Theologen zum jeweiligen Gesprächsthema eine Erklärung anhand der katholischen Lehre, und beschreiben dann die Schwierigkeiten, welche aus der entgegengesetzten Lehre des Zweiten Vatikanum entstehen. Auf dem Treffen antworten dann die römischen Theologen, und das anschließende mündliche Gespräch wird aufgezeichnet. Nach der Sitzung schließlich erstellt die Priesterbruderschaft eine schriftliche Zusammenfassung der Aufzeichnung. Bisher wurden nur die Themen Liturgie sowie Religionsfreiheit erörtert. Der Bischof sieht das Ende aller weiteren notwendigen Gespräche für das Frühjahr nächsten Jahres vor.

Bei der Bewertung dieser Gespräche unterscheidet der Bischof zwischen ihrem bloßen Stattfinden und ihrem eigentlichen Inhalt. Über ihren Inhalt sagt er, daß die Vertreter der Priesterbruderschaft von den mündlichen Erörterungen enttäuscht seien, weil, wie mir ein anderes Mitglied mitteilte, „es ihnen an theologischer Präzision mangelt. Zwei Gedankenlinien, welche sich nie treffen können, ergeben keinen Dialog, sondern eher zwei Monologe. Allerdings sind die Römer nett zu uns, und daher ähneln die Gespräche weniger Essig, als vielmehr Mayonnaise. Wir sagen, was wir denken, und wir machen uns keine Illusionen.“ Der Bischof fügt allerdings hinzu, daß das niedergeschriebene Ergebnis der Gespräche aus der Zeit vor und nach den Sitzungen eine wertvolle Dokumentation für die Abgrenzung der katholischen Wahrheit vom konziliaren Irrtum darstellen werde, auch für das Aufspüren der neuesten Entwicklungen von diesem Irrtum. „Seit der Zeit des Johannes Paul II. ist dieser Irrtum noch raffinierter geworden,“ sagt er.

Über das bloße Stattfinden der Gespräche sagt der Bischof, daß diese etliche weitere Vorteile böten. Erstens sei es gut für die Römer, Vertreter der Priesterbruderschaft kennenzulernen, und umgekehrt. Durch solche Kontakte könnten des Teufels beliebte „Rauch- und Blendwerke“ verringert werden. Auch sieht der Bischof kein großes Risiko bei diesem Kontakt, weil diese vier speziellen Römer keine Verkehrten seien, wie er sagt, und außerdem eindeutig sei, von wo sie kommen und wohin sie gehen wollten. Zweitens gewinne die Piusbruderschaft allein durch die Tatsache, daß Rom auf höchster Ebene mit ihr ernsthaft über ihre Lehre diskutiert, ein gewisses Vertrauen bei manchem Amtskirchen-Priester guten Willens, der ansonsten nicht für die Tradition offen ist. Und drittens kämen einige der besten Köpfe Roms gelegentlich ins Grübeln, wenn sie die alten Argumente durch die Priesterbruderschaft neu vorgesetzt bekommen. Anders gesagt mag es zwar nur ein Anfang davon sein, daß die katholische Wahrheit sich wieder durchsetzt, doch ein Anfang ist es schon.

Liebe Leser, üben wir uns in Geduld und schrankenlosem Vertrauen in die Vorsehung Gottes – schließlich ist es seine Kirche! Beten wir außerdem zur Mutter Gottes, daß sie uns helfe, die Liebe zur katholischen Wahrheit in uns zu bewahren, welche allein unsere Seelen retten kann und ohne welche die katholische Amtsgewalt niemals wiederhergestellt werden kann.

Kyrie eleison.

Menschlich gesehen erledigt

Menschlich gesehen erledigt on Juli 3, 2010

„Eure Exzellenz, da komme ich nicht mehr mit! Erst lassen Sie in EC 153 die „Sedisvakantisten“ so gut aussehen, daß daneben die Priesterbruderschaft St. Pius X. geradezu blaß wirkt. Dann umhüllen Sie Kardinal Kasper, einen weiteren Gegner der Priesterbruderschaft, mit Rosenduft. Trotzdem schließen Sie mit der Feststellung, daß er der Beweis ist, daß die Kirche erledigt ist! Und die Krönung setzen Sie dann in EC 154 auf, wenn Sie sagen, daß die Priesterbruderschaft trotzdem völlig richtig liegt. Mir raucht der Kopf!“

„Nun, immer mit der Ruhe. Beginnen wir mit dem einfachen Teil der Antwort und kommen wir dann zum interessanten Teil. Letzte Woche sagte ich in EC 154, daß das Zweite Vatikanum die katholische Wahrheit von den katholischen Kirchenbehörden abtrennte. Weiterhin sagte ich, daß zwischen den übertriebenen „Wahrheits-Verfechtern“ wie den Sedisvakantisten, und den übertriebenen „Behörden-Verfechtern“ wie Kardinal Kasper, die Priesterbruderschaft St. Pius X. die richtige Linie verfolgt, indem sie die ganze Wahrheit mit so viel Beachtung der Kirchenbehörden verbindet, wie mit der katholischen Wahrheit noch vereinbar ist. Naturgemäß greifen beide Seiten dieses Mittelwegkonzept an, aber beiden entgegengesetzten Irrtümern ein gewisses Verständnis entgegenzubringen, kann und soll das richtige Konzept zwischen diesen beiden Seiten ausfindig zu machen helfen.“

„Nun gut, Eure Exzellenz, aber warum sagten Sie, daß – menschlich gesehen – die Kirche erledigt ist, nur weil der Kardinal lächelte?“

„Weil das Aufgeben der Wahrheit an sich viel schwerer wiegt als das Aufgeben der Behörden. Schließlich existiert die kirchenbehördliche Amtsgewalt nur aus dem Grund, der katholischen Wahrheit zu dienen. Daraus folgt, daß die Wahrheit an erster und die Kirchenbehörde an zweiter Stelle steht. Auf diese Weise sind die Sedisvakantisten mit dem Glauben der Kirche verbunden (warum sonst würden sie sich über irrende Stellvertreter Christi aufregen?) und ihr Verstand funktioniert noch (ihre Argumente scheinen sehr logisch zu sein). Sobald jedoch ein Katholik wegen seines Anhängens an die Kirchenbehörden anfängt, das Zweite Vatikanum mit seiner Menschenreligion zu akzeptieren, beginnt er, seinen Glauben an die eine wahre Religion Gottes zu verlieren und seinen Verstand zu aufzulösen. Denn durch dieses Akzeptieren zwingt er seinen Verstand, den absoluten Widerspruch zu verdauen, welcher zwischen der wahren und der konziliaren Religion prinzipiell und praktisch besteht – schauen Sie sich doch nur um!“

„Das Lächeln des Kardinal zeigte an, in welchem großen Ausmaß die höchsten Kirchenmänner den Glauben der Kirche – wenigstens vor den Menschen – verloren haben und wie sie ihren Verstand durch die konziliare Ausübung des „ökumenischen Dialogs“ zerstört haben. Die ganze Gottheit ist in Jesus Christus vorhanden und er gründete nur eine Kirche, die notwendigerweise im Widerspruch – manchmal mehr, manchmal weniger – zu jeder anderen „Kirche,“ Religion oder Nicht-Religion steht. Doch wie können dann katholische Kirchenmänner mit Nicht-Katholiken offiziell sprechen, außer zu dem einen und wichtigsten Zweck, diese zu konvertieren? Den „Dialog“ aus irgendeinem anderen Grund zu führen, heißt, die Gottheit Jesu Christi implizit zu leugnen. Kein Wunder, wenn der Kardinal wahrnimmt, wie die Priesterbruderschaft ihn als Häretiker einstuft. Doch darüber kann er nur lächeln.“

Denn der Kardinal denkt, weil die Kirchenbehörden ihn gutheißen, daß er alles glaubt, was einen Katholiken ausmacht. Der Kardinal hat also jedes Gespür für den Widerspruch verloren, und sein Glaube und sein Verstand funktionieren nicht mehr. Wenn aber das höchste Vermögen eines Menschen – sein Verstand – verlorengeht, was bleibt dann noch, um diesen Menschen zu retten? Nur ein Wunder! Nun ist Kardinal Kasper für die heutigen Kirchenmänner typisch. Deshalb ist die Amtskirche erledigt – wenn kein Wunder vom lieben Gott her geschieht.

Kyrie eleison.

Lächelnder Kardinal

Lächelnder Kardinal on Juni 19, 2010

Ein jüngstes Lächeln des Kardinal Kasper bestätigt meine langjährige Überzeugung, daß wir trotz des grundlegenden Liberalismus der konziliaren Päpste seit Johannes XXIII. nicht unbedingt bezweifeln müssen, ob sie wirklich Päpste gewesen sind. Eine ganze Reihe ernsthafter und gläubiger Katholiken zweifelt daran, weil sie die Frage stellen, wie wahre Stellvertreter Christi so weit vom katholischen Glauben und von der Kirche Christi abkommen können, wie diese Päpste es getan haben. Tatsächlich ist ein außerordentlich ernsthaftes Problem vorhanden.

Diese Zweifler heißen gewöhnlich „Sedisvakantisten“ und argumentieren folgendermaßen: Wer wie ein Häretiker geht, spricht und – wie die US-Amerikaner sagen – plappert, ist ein Häretiker. Nun schließt ein Häretiker sich allerdings selber aus der Kirche aus. Deswegen haben diese Päpste sich selber aus der Kirche ausgeschlossen und können unmöglich ihre Oberhäupter gewesen sein – denn von welchem Körper kann ein Nichtmitglied das Haupt sein?

Die richtige Antwort lautet nach meinem Dafürhalten allerdings: Die Häresie, die jemanden automatisch aus der einen und einzigen Arche des Heiles verstößt, ist so schwerwiegend, daß, um so eine Häresie verüben zu können, jemand genau wissen und vollständig wollen muß, was er macht. Er muß erkennen, daß er katholische Wahrheiten leugnet, welche von Gottes eigener Autorität durch Seine Kirche definiert worden sind. Anders gesagt muß er erkennen, daß er Gott trotzt. Ohne diese Erkenntnis, welche die Kirche „Hartnäckigkeit“ nennt, mag er zwar göttliche Wahrheiten abstreiten, trotzt jedoch noch nicht Gott und schließt sich deshalb noch nicht selber aus der Kirche aus.

Nun finden allerdings „Sedisvakantisten“ die Idee lächerlich, daß diese Päpste, welche immerhin grundlegend in der Kirchenlehre erzogen worden sind, nicht wüßten, was sie tun, wenn sie solche Ungeheuerlichkeiten aussprechen wie – um nur ein Beispiel zu nennen – Benedikt XVI. über die angeblich weiterhin bestehende Gültigkeit des Alten Bundes. In den früheren Zeiten, als die Kirchenführung noch den rechten Geist besaß, verdeutlichte die Kirche auf folgende Weise einem Häretiker, was er wirklich tut: Die päpstliche Inquisition (Heiliges Offizium) ließ den Häretiker antreten, konfrontierte ihn autoritativ mit seiner Irrlehre und drängte ihn, diese zu widerrufen. Weigerte er sich, dann war seine Hartnäckigkeit allen offenkundig – und der Wolf wurde aus der Herde geworfen. Eine solche Konfrontation benötigt allerdings eine Instanz, um sowohl den Häretiker vorladen als auch dessen Irrtum darlegen zu können. Doch wie sieht es aus, wenn – wie seit dem Zweiten Vatikanum – die höchste kirchliche Instanz selber die Wahrheit nicht mehr vom Irrtum unterscheidet?

Kommen wir auf Kardinal Kasper zurück. Auf einer Pressekonferenz in Paris, die er am 4. Mai 2010 abhielt (wir erwähnten dies in EC 148), sagte er laut Berichten, richtigerweise, daß die Priesterbruderschaft St. Pius X. sich dem Dialog der katholischen Kirche mit anderen christlichen Gemeinschaften, für welchen der Kardinal zuständig ist, standhaft widersetzt. „Sie haben mich als Häretiker angegriffen,“ sagte er mit einem Lächeln.

Er mag wohl lächeln. Denn – bitteschön – kraft welcher Autorität verurteilt die winzige Priesterbruderschaft den ökumenischen Dialog, welcher seit dem Zweiten Vatikanum das Grundprinzip und die Praxis der Weltkirche überhaupt ist – welcher von Benedikt XVI. überall gepredigt wird und wofür der Kardinal der oberste päpstliche Bevollmächtigte ist? Sicherlich bewahrte nur die Nächstenliebe gegenüber den überholten „Traditionalisten“ den gütigen Kardinal davor, in Gelächter auszubrechen.

Vor den Menschen ist die Kirche erledigt. Aber vor Gott nicht.

Kyrie eleison.

Konziliarer „Theologe“ – I.

Konziliarer „Theologe“ – I. on Juni 5, 2010

Der Zusammenbruch der Masse der katholischen Bischöfe auf dem Zweiten Vatikanum brachte eine unermeßliche Verwüstung über die Seelen auf der ganzen Welt. Wir können nicht oft genug über das grundsätzliche Problem nachdenken, weil es immer noch sehr gegenwärtig ist; tatsächlich ist das Problem heute stärker gegenwärtig als je zuvor. Es droht, alle unsere Seelen in die Hölle hinunterzureißen. In der zweiwöchentlich erscheinenden italienischen Zeitschrift „Si Si No No“ kam letztes Jahr ein Artikel, welcher die Hauptirrtümer eines der Pionier-„Theologen“ des Zweiten Vatikanum zusammenfaßte, des französischen Dominikanerpaters Marie-Dominique Chenu. Seine sechs Irrtümer sind im folgenden zwar recht kurz dargelegt, aber sie zeigen das Kernproblem: Die Einsetzung des Menschen an die Stelle Gottes. (Ich habe die Reihenfolge der Irrtümer geändert, was den Stoff für einen anderen „Eleison Kommentar“ geben wird):

1. Ausrichtung auf den Menschen, als ob Gott an den modernen Menschen angepaßt werden müßte, anstatt der moderne Mensch an Gott. Der Katholizismus hingegen ist stets bemüht, den Menschen an Gott anzupassen und nicht umgekehrt.

2. Unterwerfung der göttlichen Offenbarung unter die modernen Formen des Denkens, beispielsweise Descartes, Kant, Hegel. Es gibt nicht mehr länger eine absolute, objektive Wahrheit. Vielmehr stehen alle religiösen Aussagen nur noch relativ und subjektiv im Raum.

3. Unterwerfung der göttlichen Offenbarung unter die historische Methode, welche besagt, daß jede Wahrheit nur in ihrem historischen Zusammenhang (Kontext) entstanden ist. Es gibt somit keine unveränderliche oder unveränderbare Wahrheit mehr, weil jeder historische Kontext sich änderte oder weiterhin ändert.

4. Glauben an die pantheistische Evolution; das heißt Gott ist nicht mehr länger der Schöpfer, welcher grundsätzlich von der Schöpfung verschieden ist. Gott wird nicht mehr von den Geschöpfen unterschieden, welche durch die Evolution ins Leben treten und durch die Evolution sich laufend verändern.

5. Voranstellen von Gefühlen in den Fragen der Religion; dadurch steht die religiöse Gefühlserfahrung über dem übernatürlichen Glauben im Verstande oder über der übernatürlichen Liebe im Willen.

6. Abstreiten des Unterschiedes zwischen Gut und Böse durch die Behauptung, daß das bloße Dasein einer menschlicher Handlung diese gut macht. Es stimmt zwar, daß jede ausgeführte menschliche Handlung die Güte des Seins besitzt, doch hat sie nur dann die moralische Güte, wenn sie auf ihr Ziel ausgerichtet ist, das schließlich Gott ist. Nicht auf Gott ausgerichtete menschliche Handlungen sind hingegen moralisch schlecht.

Die sechs Irrtümer sind natürlich miteinander verbunden. Wenn (cf. 1) die Religion auf mich ausgerichtet sein muß, dann (cf. 2 & 3) habe ich meinen Verstand von der Wirklichkeit zu trennen, weil dort die Religion auf Gott ausgerichtet ist. Ist so der Verstand erst verkrüppelt, dann (cf. 4) „gibt es nichts, außer was es nicht gibt,“ alles ist der Evolution unterworfen und (cf. 5) die Gefühle übernehmen das Ruder (somit wird durch die Schuld der Männer die Religion feminisiert, weil Gefühle das Vorrecht der Frauen sind). Wenn schließlich Gefühle die Wahrheit ersetzen, (cf. 6) bricht die Moral zusammen.

Die Dokumente des Zweiten Vatikanums enthalten diese Irrtümer mehr implizit als ausdrücklich oder explizit. Denn diese Irrtümer galt es zu verschleiern, damit die Masse der am Konzil teilnehmenden katholischen Bischöfe, welche aber noch nicht auf dem „neuen Stand“ des modernen Denkens waren, für die Konzilsdokumente stimmten. Allerdings repräsentieren diese Irrtümer den auf dem „neuesten Stand“ befindenden „Geist des Zweiten Vatikanum,“ welcher dem eigentlichen Ziel der Konzilslenker entspricht. Deswegen schreitet die offizielle Kirche seit 45 Jahren auf dem Weg der Selbstzerstörung voran: von 1965 bis 2010. Wieviele Jahre noch?

Kyrie eleison.

Bedrängte Eltern

Bedrängte Eltern on Mai 8, 2010

Die Worte der ehrwürdigen Schwester aus den „Eleison Kommentaren“ von letzter Woche bleiben mir in Erinnerung: „Die Welt umfängt unsere Mädchen sehr stark.“ Nach nur drei Jahren ist „die Veränderung der Einstellung unserer Mädchen (.) auffällig. Wir müssen uns sehr anstrengen, um die Prinzipien und die Moral aufrechtzuerhalten.“ Nun wird allerdings die Welt ihren Druck auf die Mädchen nicht verringern, ganz im Gegenteil. Somit hat entweder unser katholischer Glaube aufgehört, „unser Sieg über die Welt“ zu sein (1. Johannes 5,4), oder die Worte der Schwester sind ein rotes Blinklicht zu unser aller Ermahnung, unseren Glauben zu beleben – oder sollte es so sein, daß die katholische Tradition erneut gesiebt werden muß?

Wenn in dem Verhältnis von Schule und Elternhaus die Schule für ungefähr zwei Siebtel der Entwicklung eines Kindes verantwortlich ist, dann trägt das Zuhause für wenigstens fünf Siebtel die Verantwortung. Wie wir letzte Woche hier nahelegten, wäre es ein grundlegender Fehler der Eltern, anzunehmen, daß ihre Pflicht erfüllt sei, wenn sie die Kinder einer guten Schule anvertraut haben. Die Hauptverantwortung an der Entwicklung von Kindern liegt schon immer beim Zuhause. Von ihrer eigenen Verantwortlichkeit wird die Schwester sicherlich nichts den Eltern aufbürden wollen, aber andererseits muß ihre hauptsächliche Hoffnung – nach der Barmherzigkeit Gottes – ja auf guten Elternhäusern ruhen.

Nun muß heute sicherlich jeder vernünftige Mensch Mitleid mit den Eltern haben. Beispielsweise ist der Vater der Auszehrung preisgegeben durch Berufspendeln, durch unbefriedigende Arbeit und durch einen anti-katholischen Arbeitsplatz. Gleichzeitig ist die Mutter der Erschöpfung preisgegeben durch die Anzahl von Kindern, welche Gott schenken kann – wenn sie und ihr Mann die katholischen Ehegebote befolgen -, durch Heimschulunterricht, wenn die externen Schulen zu verdorben sind, durch Arbeit außerhalb und innerhalb des Heimes, wenn z.B. eine unverdorbene externe Schule teuer ist, und durch die Verachtung der Menschen, wenn die Mutter daheim bleibt. In jedem dieser schlimmsten anzunehmenden Fälle erwartet Gott von niemandem, das Unmögliche zu leisten. Aber er erwartet schon von uns, unser Kreuz zu tragen und das Mögliche zu tun.

Ihr Väter, handelt Ihr wie ein männliches – nicht tyrannisches! – Oberhaupt der Familie? Stellt Ihr Eure Familie über das Geld, oder das Geld über die Familie? Gebt Ihr Euren Töchtern das gute Beispiel vor, ihre Mutter zu lieben und zu unterstützen? Hört Ihr Eure Ehefrau auch an? Ermutigt Ihr sie etwa, sich zu Eurem Vergnügen in einer Weise anzuziehen und zu verhalten, daß es Euren Töchtern nur als schlechtes Beispiel dienen kann? Nehmt Ihr Euch Zeit für Eure Töchter? Laßt Ihr ihnen jene weise Aufmerksamkeit und Sorgfalt angedeihen, welche sie so dringend von ihrem Vater brauchen? Ihr Mütter, nur eine einzige Frage: Gebt Ihr Euren Töchtern ein Vorbild an Achtung und Gehorsam gegenüber ihrem Vater (auch wenn er es vielleicht nicht immer verdient), oder benutzt Ihr Euer Mundwerk, um ihn vor den Kindern kleinzumachen? Seid Ihr beide ein Vorbild in der Ehrerweisung gegenüber dem Priester?

Eine letzte Frage an die Väter und Mütter: Habt Ihr jemals den katholischen Eltern von Kindern zu Zeiten des Zweiten Vatikanum zugehört, welche bei der Entwicklung ihrer Kinder schliefen, zu spät aufwachten und heute nur noch Tränen wegen des Lebenswandels ihrer Kinder vergießen können,die außerhalb des wahren Glaubens leben und in diesem Zustand zu sterben bereit sind? Werfen Sie den Fernseher hinaus! Liebe Mitbrüder im Priestertum, liebe Schwestern, fürchten wir uns nicht davor, uns unpopulär zu machen! Und hüten wir uns davor, daß unsere katholische Tradition so lauschig wird, daß der Herrgott zu unserem eigenen Wohl uns irgendwie die Strafe vom Zweiten Vatikanum wiederholen lassen muß!

Kyrie eleison.

Muslimische Not

Muslimische Not on Februar 27, 2010

Letzten Monat kam mir ein kleiner Ausschnitt eines großen Problems ins Blickfeld, als ich in London einen in Frankreich geborenen und dort lebenden Moslem traf, welcher zwischen seiner mohammedanischen Abstammung und seiner europäischen Umgebung hin- und hergerissen war. Sein Kampf zwischen der Treue zu seinen angestammten Wurzeln und der Loyalität zu seinem Geburtsland schien ihn direkt zu quälen. Denn einige Mohammedaner übernehmen die französischen Werte vollständig, andere lehnen sie vollständig ab, doch diesem Moslem gelang nichts von beidem.

Sein Problem geht natürlich weit über das Kulturelle, Politische oder sogar Historische hinaus: Es ist religiöser Natur. Der Islam entstand vor etwa 1400 Jahren als Abspaltung von der katholischen Christenheit im Nahen Osten. Er wurzelt in der nestorianischen Häresie, welche besagt, daß es in Jesus Christus keine göttliche Natur gibt. Im dann ausgetrockneten Christentum des Mittleren Ostens und Nordafrikas verbreitete sich der Islam wie ein Flächenbrand, besetzte mehrere Jahrhunderte lang Spanien und brach sogar für kurze Zeit nach Frankreich ein. Es ist eine einfache und gewalttätige Religion, welche die ganze Welt mit dem Schwert zu erobern trachtet: Der Islam ist in der Tat eine Geißel Gottes. Das Christentum konnte ihn tausend Jahre lang nur durch das Schwert in Schach halten.

Heute jedoch, da die europäischen Christen dabei sind, den ganzen Glauben an Christus und das Christentum zu verlieren, erlauben sie – und ihre antichristlichen Regierungen ermutigen dazu aktiv – den Mohammedanern, zurück nach Europa zu kommen: nicht durch das Schwert, sondern durch Einwanderung. Auf diese Weise wohnt auch die Familie des erwähnten jungen Mannes seit zwei oder drei Generationen in Frankreich. Was steckt hinter dieser Einwanderung? Die Globalisten benutzen die Einwanderung zum Auflösen der einst ruhmreichen christlichen Völker, um sie in die „Neue Weltordnung“ (NWO) einschmelzen zu können. Die Liberalen setzen auf die Einwanderung, um ihre Dummheit verkünden zu können, daß die Unterschiede zwischen den Menschen aufgrund von Rasse oder Religion unbedeutend seien. Die Mohammedaner schließlich wollen durch die Einwanderung in die Lage gelangen, Europa zu erobern.

Obwohl Europa täglich mehr verfault, gibt es immer noch Spuren der alten Herrlichkeit. Es ist eine Herrlichkeit, welche Europa der katholischen Kirche verdankt. Bereits diese Spuren genügen, um einerseits bei dem erwähnten jungen Mann eine patriotische Loyalität zu erwecken, welche mit dem Blutsband zu seinen Vorfahren rivalisiert. Auf der anderen Seite erwecken diese Spuren bei immer noch vielen Europäern so eine große Liebe zur eigenen Lebensart, daß sie diese mit einem Blutbad verteidigen werden, wenn sie zu stark von außen bedroht scheint oder wird. Zweifellos wirkt Satans Plan auf dieses Blutbad hin, und Gott könnte es als Strafe zulassen. Das erscheint immer wahrscheinlicher.

Was nun sollte dieser junge Mann in der Zwischenzeit machen? Im Idealfall stößt er zur Wurzel des Problems vor, indem er herausfindet, ob Jesus Christus die Zweite der Drei Personen Gottes, oder nur ein mehr oder weniger erhabener Prophet ist. Wenn der junge Mann dann vernünftig ist, wird er die von ihm so bewunderten Vorzüge Frankreichs mit deren Stifter verbinden, ebendiesem fleischgewordenen Gott. Wenn er schließlich ein wahrer Katholik würde, erkennte er nicht nur zu seinem Nutzen, wie er das Gute seiner Wurzeln mit dem Guten seines Geburtslandes verbinden kann. Sondern er würde auch zum Nutzen anderer befähigt, etwa zur Verhinderung des drohenden Blutbades beizutragen, egal in welchem bescheidenen Maße.

Und was sollten die angestammten Europäer machen, um ihrerseits das Blutbad zu vermeiden? Sie sollen zu ihrem angestammten Glauben und seiner Glaubenspraxis zurückkehren, denn nur dieser Glaube alleine hat die Kraft, die Menschen aller Rassen in der Wahrheit, in Gerechtigkeit und in Frieden zu vereinen. Von Gott kommt den Europäern diese historische Verantwortung und Berufung zu, den Völkern der ganzen Welt so ein Beispiel zu geben, daß sie alle zu unserem Herrn Jesus Christus hingezogen werden. Wenn die Europäer jedoch weiterhin treulos bleiben, wird mit Sicherheit Blut fließen.

Kyrie eleison.