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Konziliarer „Theologe“ – I.

Konziliarer „Theologe“ – I. on Juni 5, 2010

Der Zusammenbruch der Masse der katholischen Bischöfe auf dem Zweiten Vatikanum brachte eine unermeßliche Verwüstung über die Seelen auf der ganzen Welt. Wir können nicht oft genug über das grundsätzliche Problem nachdenken, weil es immer noch sehr gegenwärtig ist; tatsächlich ist das Problem heute stärker gegenwärtig als je zuvor. Es droht, alle unsere Seelen in die Hölle hinunterzureißen. In der zweiwöchentlich erscheinenden italienischen Zeitschrift „Si Si No No“ kam letztes Jahr ein Artikel, welcher die Hauptirrtümer eines der Pionier-„Theologen“ des Zweiten Vatikanum zusammenfaßte, des französischen Dominikanerpaters Marie-Dominique Chenu. Seine sechs Irrtümer sind im folgenden zwar recht kurz dargelegt, aber sie zeigen das Kernproblem: Die Einsetzung des Menschen an die Stelle Gottes. (Ich habe die Reihenfolge der Irrtümer geändert, was den Stoff für einen anderen „Eleison Kommentar“ geben wird):

1. Ausrichtung auf den Menschen, als ob Gott an den modernen Menschen angepaßt werden müßte, anstatt der moderne Mensch an Gott. Der Katholizismus hingegen ist stets bemüht, den Menschen an Gott anzupassen und nicht umgekehrt.

2. Unterwerfung der göttlichen Offenbarung unter die modernen Formen des Denkens, beispielsweise Descartes, Kant, Hegel. Es gibt nicht mehr länger eine absolute, objektive Wahrheit. Vielmehr stehen alle religiösen Aussagen nur noch relativ und subjektiv im Raum.

3. Unterwerfung der göttlichen Offenbarung unter die historische Methode, welche besagt, daß jede Wahrheit nur in ihrem historischen Zusammenhang (Kontext) entstanden ist. Es gibt somit keine unveränderliche oder unveränderbare Wahrheit mehr, weil jeder historische Kontext sich änderte oder weiterhin ändert.

4. Glauben an die pantheistische Evolution; das heißt Gott ist nicht mehr länger der Schöpfer, welcher grundsätzlich von der Schöpfung verschieden ist. Gott wird nicht mehr von den Geschöpfen unterschieden, welche durch die Evolution ins Leben treten und durch die Evolution sich laufend verändern.

5. Voranstellen von Gefühlen in den Fragen der Religion; dadurch steht die religiöse Gefühlserfahrung über dem übernatürlichen Glauben im Verstande oder über der übernatürlichen Liebe im Willen.

6. Abstreiten des Unterschiedes zwischen Gut und Böse durch die Behauptung, daß das bloße Dasein einer menschlicher Handlung diese gut macht. Es stimmt zwar, daß jede ausgeführte menschliche Handlung die Güte des Seins besitzt, doch hat sie nur dann die moralische Güte, wenn sie auf ihr Ziel ausgerichtet ist, das schließlich Gott ist. Nicht auf Gott ausgerichtete menschliche Handlungen sind hingegen moralisch schlecht.

Die sechs Irrtümer sind natürlich miteinander verbunden. Wenn (cf. 1) die Religion auf mich ausgerichtet sein muß, dann (cf. 2 & 3) habe ich meinen Verstand von der Wirklichkeit zu trennen, weil dort die Religion auf Gott ausgerichtet ist. Ist so der Verstand erst verkrüppelt, dann (cf. 4) „gibt es nichts, außer was es nicht gibt,“ alles ist der Evolution unterworfen und (cf. 5) die Gefühle übernehmen das Ruder (somit wird durch die Schuld der Männer die Religion feminisiert, weil Gefühle das Vorrecht der Frauen sind). Wenn schließlich Gefühle die Wahrheit ersetzen, (cf. 6) bricht die Moral zusammen.

Die Dokumente des Zweiten Vatikanums enthalten diese Irrtümer mehr implizit als ausdrücklich oder explizit. Denn diese Irrtümer galt es zu verschleiern, damit die Masse der am Konzil teilnehmenden katholischen Bischöfe, welche aber noch nicht auf dem „neuen Stand“ des modernen Denkens waren, für die Konzilsdokumente stimmten. Allerdings repräsentieren diese Irrtümer den auf dem „neuesten Stand“ befindenden „Geist des Zweiten Vatikanum,“ welcher dem eigentlichen Ziel der Konzilslenker entspricht. Deswegen schreitet die offizielle Kirche seit 45 Jahren auf dem Weg der Selbstzerstörung voran: von 1965 bis 2010. Wieviele Jahre noch?

Kyrie eleison.

Van Goghs Popularität

Van Goghs Popularität on April 10, 2010

Vor der jüngsten Ausstellung in der Königlichen Kunstakademie von London (Royal Academy of Arts) über den modernen holländischen Künstler Vincent van Gogh, welche bald schließt, hat es ständig Warteschlangen mit stundenlang anstehenden Menschen gegeben. Wie ist eine solche Popularität erklärbar? Gewiß ist Van Gogh modern, ohne zu modern zu sein: Das ist eine Zusammensetzung, die viele heutige Seelen anspricht, weil sie besorgt einen Sinn in der verrückten Welt suchen, welche sie umgibt. Doch sicherlich gibt es in Van Gogh auch eine noch anziehendere Zusammensetzung: Er ist religiös, ohne nach außen religiös zu sein – das ist wie eine Religion für Apostaten!

Er wurde als ältester Sohn eines protestantischen Pastors im Jahre 1853 in Holland geboren. Beinahe drei Viertel seines kurzen Lebens dachte er nur daran, in den Dienst der Religion einzutreten, denn erst im Alter von 27 Jahren entdeckte er seine herausragende Begabung und Berufung als Künstler. Deswegen widmete er sich von nun an mit einer religiösen Heftigkeit dem Meistern von Zeichnung und Malerei, damit er mit Hilfe der Kunst jenes ausdrücken könnte, was ihm bisher in keiner äußerlich religiösen Form gelang. Er sagte: „In der ganzen Natur, in den Bäumen zum Beispiel, sehe ich Ausdruck, sogar eine Seele.“

Die Royal Academy hat für ihr Ausstellungsprospekt ein Bild gewählt, „Heilanstalt in Saint-Rémy,“ worin Van Gogh diese Seele beinahe greifbar macht. Knorrige Baumstämme werfen ihr dunkles Laub nach oben, wo es über das darunterliegende leuchtend gelbe Krankenhausgebäude ragt und sich mit dem dunkelblauen Himmel darüber verzahnt. Die wenigen menschlichen Figuren scheinen inmitten der wirbelnden Dynamik der Natur unbedeutend zu werden – umso mehr durch das brillante Farbschema, welches typisch für Van Gogh ist. Dieselbe Dynamik ist noch deutlicher sichtbar in seinem berühmten Gemälde „Sternennacht“ (welches in dieser Ausstellung nicht gezeigt wird), wo Landschaft, Zypressen, Berge, Sterne und Himmel alle zusammen in einen wilden, rhythmischen, gelben und violetten Tanz eingewickelt sind, so als ob der gesamte Kosmos durcheinandergewirbelt würde.

Beide Gemälde stammen aus Van Goghs hochproduktiven letzten fünf Lebensjahren, zwischen seinem Umzug nach Paris Anfang 1886 und seinem Tod in Frankreich im Sommer 1890. Auch wer die moderne Kunst und Van Gogh nicht mag, wird zugeben müssen, daß seine Gemälde aus diesem Zeitraum eine zutiefst individuelle und menschliche Reaktion darauf sind, was der Dichter Wordsworth „etwas viel tiefer Durchdrungenes“ in der Welt der Natur nannte, welche uns Menschen umgibt. Was könnte „Kunst“ anderes sein? Doch wo am Anfang des 19. Jahrhunderts dieses „etwas Durchdrungenes“ den englischen Dichter zum „Nachsinnen in Ruhe“ inspiriert hatte, fand hingegen am Ende dieses apostatischen Jahrhunderts der holländische Künstler, welcher die Religion ebenfalls hinter sich gelassen hatte, zwar Schönheit, aber kaum Frieden – das macht ihn unserem noch ruheloseren Zeitalter schon sympathisch.

Ach, was zahlte Van Gogh jedoch für einen hohen Preis dafür, daß er zwar die grundlegende Bewegungskraft in der Natur erkannte, ohne allerdings den wesentlichen „Beweger“ anzuerkennen. Diese Bewegung ohne den „unbewegten Beweger,“ diese starke Kraft ohne den König des Friedens, überwältigten Van Gogh schließlich und er starb an einer sich selbst zugefügten Schußwunde. Lieber Herrgott, habe Erbarmen, habe Erbarmen mit den Millionen um Millionen Seelen, welche Dich zwar spüren und brauchen, Dich jedoch nicht finden können oder nicht wollen. Du allein weißt, wie gefährlich ihre religionslose Religion ohne Dich ist!

Kyrie eleison.

Wahrheit, lebewohl

Wahrheit, lebewohl on April 3, 2010

Eine weitere Stimme der Wahrheit droht in den Vereinigten Staaten von Amerika zu verstummen. Es ist zwar keine Stimme der katholischen Wahrheit – zumindest keine direkte -, aber sind nicht heute die großen Schwierigkeiten für die Wahrheit weniger spezifische Sorgen der Katholiken als vielmehr grundlegende Schwierigkeiten, die alle Menschen betreffen? Wenn daher ein Kolumnist und Schriftsteller vom Kaliber eines Paul Craig Roberts, der über hervorragende Verbindungen zur Führungsschicht verfügt und Ministerialdirektor des Finanzministeriums unter der Reagan-Regierung war, bekanntgibt, daß er – scheinbar aus Entmutigung – seine Feder weglegt, dann ist das ein trauriger Tag für uns alle.

Sein Abschiedsartikel vor etwa zehn Tagen behandelt genau den universellen Verlust der Wahrheit. Seine Einleitung verdient ausführlich zitiert zu werden: „Es gab eine Zeit, wo die Feder mächtiger als das Schwert war . . . wo die Menschen an die Wahrheit glaubten und die Wahrheit für eine unabhängige Macht hielten und nicht bloß für ein Hilfsmittel von Regierungs-, Klassen-, Rassen-, ideologischen, persönlichen oder finanziellen Interessen. Die US-Amerikaner werden heute von Propaganda beherrscht. Sie haben wenig Achtung vor der Wahrheit, wenig Zugang zu ihr und kaum die Fähigkeit, sie zu erkennen “ (Unterstreichung durch mich). „Die Wahrheit ist etwas unerwünschtes. Sie beunruhigt. Sie ist tabu. Jene, die sie ausdrücken, riskieren als „anti-amerikanisch,“ „anti-semitisch“ oder als „Verschwörungstheoretiker“ gebrandmarkt zu werden. Die Wahrheit ist eine Unannehmlichkeit für die Regierung . . . und für die Ideologen.“

Roberts fährt fort: „Heute werden viele, deren Ziel einst die Entdeckung der Wahrheit war, ansehnlich bezahlt, um sie zu verbergen.“ Beispiele aus vielen Bereichen beweisen, daß, „wohin man auch schaut, die Wahrheit dem Geld zum Opfer gefallen ist. Und überall dort, wo Geld die Wahrheit nicht zu begraben vermag, machen ihr Unwissenheit, Propaganda und ein kurzes Gedächtnis den Garaus.“ Weitere Beispiele belegen, daß „Klugheit und Lauterkeit vom Geld bestochen worden sind . . . . Die US-Amerikaner, oder jedenfalls die meisten von ihnen, haben sich als Wachs in den Händen des Polizeistaates gezeigt.“ Sie sind von den etablierten Medien einer Gehirnwäsche unterzogen worden. Diese Medien „dienen nicht der Wahrheit, sondern der Regierung und den Interessengruppen, welche ihre Macht der Regierung verleihen.“

Faszinierenderweise argumentiert Roberts, daß „das Schicksal der USA besiegelt wurde, als die Öffentlichkeit und die Antikriegsbewegung die Verschwörungstheorie der Regierung über „9/11“ – dem 11.9.2001 – geschluckt hat. Viele Beweise widersprechen dem Regierungsbericht über „9/11.“ Obwohl dieses prägende Ereignis unserer Zeit die USA in endlose Angriffskriege gezogen und im Inland einen Polizeistaat ermöglicht hat, ist das Thema für Untersuchungen in den Medien ein Tabu. Es kann niemand über Krieg und Polizeistaat klagen, wenn er die Voraussetzung, auf welcher beide fußen, akzeptiert “ (Unterstreichung wieder durch mich).

Lediglich möchte ich die religiöse Dimension hinzufügen: Wie können die Seelen die einzig wahre Religion Gottes erfassen, wenn sie die Voraussetzungen akzeptieren, auf denen ihre ganze gottlose Umgebung fußt? Anfang der 2000er Jahre wollten viele US-Amerikaner keine Predigten hören, welche den „9/11“-Betrug hervorhoben; doch wie können Seelen, denen die Wahrheit gleichgültig ist, sich dem wahren Gott nähern? Wie können Seelen, welche ihren Sinn für die Wirklichkeit verlieren, noch einen Sinn für die höchsten Wirklichkeiten der Seele und des Lebens nach dem Tode behalten?

Roberts folgert traurig: „Weil die Feder zensiert und ihre Macht ausgelöscht wird, melde ich mich ab.“ Nein, lieber Dr. Roberts. Die Feder ist entgegen allem Anschein nach wie vor mächtiger als das Schwert – nur dann nicht, wenn sie fallengelassen wird. Fahren Sie mit dem Schreiben fort, so wenige Seelen Sie auch um der Wahrheit Willen noch lesen. Denn solche Seelen, so wie die Wahrheit selber, „sind mächtig und werden siegen.“

Kyrie eleison.

Politik des Jeremias

Politik des Jeremias on März 27, 2010

Jeremias ist der alttestamentarische Prophet für die Passionszeit und auf vergleichbare Weise auch für die Neuzeit. Prophet der Passionszeit, weil, um ihre Trauer um die Passion und den Tod unseres Herrn auszudrücken, die Mutter Kirche in ihrer Liturgie der Karwoche stark auf die „Klagelieder“ von Jeremias über die Zerstörung Jerusalems im Jahre 588 vor Christus zurückgreift. Die Vorstellung, Jeremias als Propheten unserer Zeit zu betrachten, geht auf Kardinal Mindszenty zurück. Zweifellos erkannte der Kardinal, daß die Sünden seiner eigenen Welt noch stärker nach Brandmarkung durch Jeremias schreien als diejenigen, die der Prophet von Judäa verurteilte, und daß die modernen Sünden genau so sicher zur Zerstörung unserer heutigen sündigen Lebensart führen werden.

Heute sehen etliche Kommentatoren (zugänglich über das Internet) in den Bereichen der Politik und Wirtschaft klar diese kommende Zerstörung, doch stellen sie nicht die Verbindung mit der Religion her, weil sie oder der Großteil ihrer Leser die Dinge von unten betrachten und nicht an oben denken. Im Gegensatz dazu beginnt Jeremias von oben mit seiner dramatischen Berufung von Gott (Kapitel 1), und deshalb betrachtet er Politik, Wirtschaft – einfach alles – im strahlenden Licht des Herrn und Gottes der Heerscharen. Nachdem also Jeremias den schrecklichen Verrat Judäas und dessen Sünden gegen Gott ausführlich verurteilt und die allgemeine Bestrafung Judäas ankündigt (Kapitel 2 – 19), verkündet er namentliche politische Prophezeiungen: Die Judäer werden zusammen mit ihrem König Zidkia in Gefangenschaft nach Babylon geraten (Kap. 20 – 21), und die Könige Joachas, Jojakim und Jojachin werden gleichfalls eine Bestrafung erfahren (Kap. 22).

Solche Prophezeiungen machen Jeremias nicht beliebt. Die Priester von Jerusalem verhaften ihn (Kap. 26), ein falscher Prophet bietet ihm die Stirn (Kap. 27), König Jojakim versucht die Schriften des Propheten zu zerstören (Kap. 36), und schließlich werfen ihn die Fürsten von Judäa zum Sterben in ein schlammiges Loch – ein Äthiopier alleine rettet ihn davor (Kap. 38). Doch umgehend wagt Jeremias sich in die Politik zurück und drängt König Zidkia – vergeblich – zur Kapitulation vor den Babyloniern, was dem König große Leiden erspart hätte (Kap. 38).

Den weltlichen und religiösen Autoritäten des dekadenten Jerusalem mißfiel offensichtlich, was der Mann Gottes ihnen sagte, doch wenigstens besaßen sie noch genug Gespür für die Religion, um den Propheten ernstzunehmen. Würden heute nicht sowohl Kirche als auch Staat ihn als „religiösen Spinner“ abtun und ihm eindringlich sagen, er solle „von der Politik fernbleiben“? Haben nicht Kirche und Staat heute gleichermaßen die Politik so von der Religion abgetrennt, daß sie gar nicht mehr erkennen, wie intensiv ihre gottlose Politik gerade durch ihre Gottlosigkeit gebrandmarkt ist? Anders ausgedrückt: Das Verhältnis der Menschen zu ihrem Gott befruchtet und steuert alles, was sie machen, selbst wenn dieses Verhältnis aufseiten der Menschen aus völliger Gleichgültigkeit gegenüber Gott besteht.

Wenn wir dieses Jahr einer „Tenebrae“ (Finstermette, Karmette) beiwohnen, so möge Jeremias’ Trauer um die Verwüstung von Jerusalem zweierlei in uns hervorrufen: Einerseits die Sorge der Mutter Kirche um die Passion und den Tod unseres göttlichen Heilandes. Andererseits auch die maßlose Trauer des Heiligsten Herzens Jesu um eine ganze Welt, welche in der Sünde versinkt und dadurch ihre komplette Zerstörung herbeiführt – es sei denn, wir beherzigen die Wehklage der Karmette: „Jerusalem, Jerusalem, kehre um zum Herrn, deinem Gott.“

Muslimische Not

Muslimische Not on Februar 27, 2010

Letzten Monat kam mir ein kleiner Ausschnitt eines großen Problems ins Blickfeld, als ich in London einen in Frankreich geborenen und dort lebenden Moslem traf, welcher zwischen seiner mohammedanischen Abstammung und seiner europäischen Umgebung hin- und hergerissen war. Sein Kampf zwischen der Treue zu seinen angestammten Wurzeln und der Loyalität zu seinem Geburtsland schien ihn direkt zu quälen. Denn einige Mohammedaner übernehmen die französischen Werte vollständig, andere lehnen sie vollständig ab, doch diesem Moslem gelang nichts von beidem.

Sein Problem geht natürlich weit über das Kulturelle, Politische oder sogar Historische hinaus: Es ist religiöser Natur. Der Islam entstand vor etwa 1400 Jahren als Abspaltung von der katholischen Christenheit im Nahen Osten. Er wurzelt in der nestorianischen Häresie, welche besagt, daß es in Jesus Christus keine göttliche Natur gibt. Im dann ausgetrockneten Christentum des Mittleren Ostens und Nordafrikas verbreitete sich der Islam wie ein Flächenbrand, besetzte mehrere Jahrhunderte lang Spanien und brach sogar für kurze Zeit nach Frankreich ein. Es ist eine einfache und gewalttätige Religion, welche die ganze Welt mit dem Schwert zu erobern trachtet: Der Islam ist in der Tat eine Geißel Gottes. Das Christentum konnte ihn tausend Jahre lang nur durch das Schwert in Schach halten.

Heute jedoch, da die europäischen Christen dabei sind, den ganzen Glauben an Christus und das Christentum zu verlieren, erlauben sie – und ihre antichristlichen Regierungen ermutigen dazu aktiv – den Mohammedanern, zurück nach Europa zu kommen: nicht durch das Schwert, sondern durch Einwanderung. Auf diese Weise wohnt auch die Familie des erwähnten jungen Mannes seit zwei oder drei Generationen in Frankreich. Was steckt hinter dieser Einwanderung? Die Globalisten benutzen die Einwanderung zum Auflösen der einst ruhmreichen christlichen Völker, um sie in die „Neue Weltordnung“ (NWO) einschmelzen zu können. Die Liberalen setzen auf die Einwanderung, um ihre Dummheit verkünden zu können, daß die Unterschiede zwischen den Menschen aufgrund von Rasse oder Religion unbedeutend seien. Die Mohammedaner schließlich wollen durch die Einwanderung in die Lage gelangen, Europa zu erobern.

Obwohl Europa täglich mehr verfault, gibt es immer noch Spuren der alten Herrlichkeit. Es ist eine Herrlichkeit, welche Europa der katholischen Kirche verdankt. Bereits diese Spuren genügen, um einerseits bei dem erwähnten jungen Mann eine patriotische Loyalität zu erwecken, welche mit dem Blutsband zu seinen Vorfahren rivalisiert. Auf der anderen Seite erwecken diese Spuren bei immer noch vielen Europäern so eine große Liebe zur eigenen Lebensart, daß sie diese mit einem Blutbad verteidigen werden, wenn sie zu stark von außen bedroht scheint oder wird. Zweifellos wirkt Satans Plan auf dieses Blutbad hin, und Gott könnte es als Strafe zulassen. Das erscheint immer wahrscheinlicher.

Was nun sollte dieser junge Mann in der Zwischenzeit machen? Im Idealfall stößt er zur Wurzel des Problems vor, indem er herausfindet, ob Jesus Christus die Zweite der Drei Personen Gottes, oder nur ein mehr oder weniger erhabener Prophet ist. Wenn der junge Mann dann vernünftig ist, wird er die von ihm so bewunderten Vorzüge Frankreichs mit deren Stifter verbinden, ebendiesem fleischgewordenen Gott. Wenn er schließlich ein wahrer Katholik würde, erkennte er nicht nur zu seinem Nutzen, wie er das Gute seiner Wurzeln mit dem Guten seines Geburtslandes verbinden kann. Sondern er würde auch zum Nutzen anderer befähigt, etwa zur Verhinderung des drohenden Blutbades beizutragen, egal in welchem bescheidenen Maße.

Und was sollten die angestammten Europäer machen, um ihrerseits das Blutbad zu vermeiden? Sie sollen zu ihrem angestammten Glauben und seiner Glaubenspraxis zurückkehren, denn nur dieser Glaube alleine hat die Kraft, die Menschen aller Rassen in der Wahrheit, in Gerechtigkeit und in Frieden zu vereinen. Von Gott kommt den Europäern diese historische Verantwortung und Berufung zu, den Völkern der ganzen Welt so ein Beispiel zu geben, daß sie alle zu unserem Herrn Jesus Christus hingezogen werden. Wenn die Europäer jedoch weiterhin treulos bleiben, wird mit Sicherheit Blut fließen.

Kyrie eleison.

Mene Tekel

Mene Tekel on Februar 13, 2010

Sollte ein katholischer Bischof Angelegenheiten der Volkswirtschaft nicht erwähnen, weil er bei den Themen der Religion bleiben müßte? Mitnichten! Welche enge Auffassung von Religion muß jemand haben, wenn er nicht erkennt, daß die Volkswirtschaft – d.h. die Kunst der Verwaltung der lebensnotwendigen materiellen Güter – vollständig durch unsere Sicht auf das Leben geprägt ist; und diese Sicht auf das Leben wiederum hängt von der Religion ab. Wie könnte die Religion (bzw. ihr Fehlen) anders verstanden werden als wie die Gesamtsicht auf das Leben, durch welche der Mensch sich an jenen Gott bindet (bzw. sich weigert, sich zu binden), welcher dem Menschen sein Leben schenkte?

Die meisten Menschen glauben heute, daß die Volkswirtschaft nichts mit Gott zu tun hat, weil sie an erster Stelle Gott entweder für nicht existierend oder für unwesentlich halten. Selbst wenn sie an ein Leben nach dem Tode glauben, so halten sie doch die Hölle entweder für nicht vorhanden („wir kommen alle in den Himmel“) oder für belanglos („wenigstens werden alle meine Freunde dort sein,“ scherzen sie). Diese Annahmen sind es, die zum Wandel von der „Volkswirtschaft der Sparsamkeit“ von gestern zur „Volkswirtschaft der Verschwendung“ von heute geführt haben.

Gestern galt noch: Gib nicht mehr aus, als du verdienst. Nimm kein Geld auf, sondern spare für das Investieren. Bekämpfe Schulden nicht mit noch größerer Schuldenaufnahme. Heute hingegen gilt: Geld ausgeben ist patriotisch. Alle werden glücklich, wenn du Geld ausgibst, unabhängig von deinem Verdienst. Spare nicht, denn brachliegendes Geld nutzt niemandem. Nimm Geld um jeden Preis auf, damit du gewinnbringende Investitionen tätigen kannst. Wenn deine Schulden unbezahlbar werden, nimm einfach noch mehr Geld auf, um aus diesen Schulden herauszukommen.

Diesen „eßt, trinkt und seid fröhlich!“-Volkswirtschaften wurde eine intellektuelle Struktur insbesondere von dem sehr einflußreichen britischen Ökonom John Maynard Keynes (1883–1946) gegeben, welcher einmal famos sagte: „Am Ende sterben wir alle.“ In den 1970er Jahren sagte US-Präsident Nixon (1913–1994): „Jetzt sind wir alle Keynesianer.“ Seit den 1970er Jahren ist das keynesianische System stetig zum schließlichen Finanzrausch der 2000er Jahre mit seinen verrückten Darlehen, Krediten und Ausgaben aufgestiegen. Das alles ist jedoch erst möglich, seit die Menschen den ehemals gesunden Menschenverstand aufgaben, der sagt: niemand kann mehr ausgeben als er verdient, und Schulden sind zu meiden. „Schulde niemandem etwas außer die Liebe zueinander,“ sagt das Wort Gottes (Röm. XIII, 8), sowie: „Der Schuldner ist Sklave desjenigen, welcher verleiht.“ (Sprüche XXII, 7).

Momentan versklavt die Welt sich an die Geld-Menschen, während der Finanzrausch zusammenbricht; doch dieser Zusammenbruch ist keineswegs vorbei. Die Arbeitslosigkeit ist viel höher als die Politiker zugeben dürfen und trotzdem sammeln sie dadurch Wählerstimmen, daß sie dem Volk Arbeitsplätze und kostenlosen Wohlstand versprechen. Die Politiker haben diese unwirklichen Erwartungen beflügelt, weil sie dadurch an die Macht kommen; doch sie vermögen diese Erwartungen nicht einzulösen. Das Volk ist dabei, aufzustehen; es steht bereits im Zorn auf. Die Politiker werden im Ausland Kriege anzetteln müssen, um das Volk von den inneren Unruhen abzulenken . . . . Der Krieg steht vor der Tür, und ihm wird die Weltregierung der Wucherer folgen, so Gott es zuläßt. Das alles geschieht nur, weil die Menschen denken, daß Gott nichts mit dem Leben und das Leben nichts mit Gott zu tun habe.

Doch betrachten wir Daniel V, 5–6 und 24–28! Der Herrgott hat uns gezählt („Mene“), gewogen und für zu leicht befunden („Tekel“) – unsere Spaßgesellschaft ist vorüber („Peres“). Es bleibt uns nur übrig, unsere Medizin zu nehmen.

Kyrie eleison.