Weib, Frau

„Wunderrat“

„Wunderrat“ on Dezember 25, 2010

Der Weihnachtstag bietet eine gute Gelegenheit uns daran zu erinnern, warum wir über das Kommen unseres Herrn Jesus Christus frohlocken können und sollen. Er und nur er vermag alle wirklichen Probleme von uns Menschen zu lösen, welche bis zu den Anfängen der Menschheit zurückreichen und heute ernster sind als je zuvor.

Der Grund ist, daß alle wirklichen Probleme des Menschen mit der Sünde verbunden sind. Eine rein materielle Störung wird erst dann schwerwiegend, wenn sie eine geistige Dimension besitzt; z.B. wenn eine körperliche Krankheit einen Menschen dazu veranlaßt, deswegen zu fluchen oder sie segensreich zu ertragen. Und etwas Geistiges in unserem Inneren ist nur dann ungeordnet, wenn es in irgendeiner Weise sündhaft ist. So beklagte Job sich zwar bitterlich über seine körperlichen Leiden, doch war sein Wehklagen nicht sündhaft. Letztenendes ist eine Sünde eine Unordnung oder ein Verstoß zuerst gegen Gott, zweitens gegen sich selbst und erst an dritter Stelle gegen den Nächsten.

Deswegen basieren alle wirklichen Probleme des Menschen, welche über bloße materielle Probleme hinausgehen, auf dem Verstoß des Menschen gegen Gott. Ein entsetzliches Beispiel hierfür ist, wenn eine Frau eine Abtreibung begangen hat. Oberflächlich gesehen ist ihr Problem zwar gelöst: Der Säugling ist aus dem Weg geräumt und ihr Leben ist „wieder normal.“ Doch tief in ihrem Inneren wird sie entweder ihr Herz verhärten (und sich dadurch einer Welt anschließen, welche das Weihnachtsfest haßt und unterdrückt), oder sich bewußtmachen und dann eingestehen, daß sie etwas Furchtbares getan hat. So oder so läuft bis zum Ende ihrer Tage etwas in ihr mehr oder weniger unrund. Viele solcher Frauen – selbst wenn sie katholisch sind und durch ihren Glauben wissen, daß Gott ihnen durch die sakramentale Absolution verziehen hat – können noch immer gequält sein. So groß ist die Wunde, welche die Sünde ihren Seelen zugefügt hat. Dabei ist Abtreibung noch nicht einmal die schlimmste aller Sünden, denn die direkt gegen Gott gerichtete Sünde ist schwerwiegender.

Sind das betrübliche Gedanken bezüglich der Weihnacht? Ja und nein. Das Problem der Sünde ist schon trübe – allerdings ist die Freude über das Wissen, daß es eine wahrhaftige Lösung gibt, entsprechend groß. Wenn das arme Mädchen zur hl. Beichte geht, wird fast jeder katholische Priester alles in seiner Macht stehende tun, um sie davon zu überzeugen, daß wenn sie ihre Sünde bereut (mit der Reue des Petrus und nicht des Judas Iskariot) und er ihr die Absolution erteilt hat, sie dann nicht mehr bezweifeln darf, daß Gott ihr auch wirklich vergeben hat. Wieviele Büßer verlassen daraufhin mit einer solchen Erleichterung und Freude den Beichtstuhl, wie nichts sonst es ihnen vermitteln kann, weil der tiefe Grund ihrer Qual eben in der Beleidigung gegen Gott lag und sie nun wissen, daß Gott ihnen vergeben hat.

Wo nahm diese Freude nun ihren Anfang? In der Gewißheit, daß Gott aus einer jüdischen Jungfrau die menschliche Natur annahm, in der Welt lebte und uns neben anderen Sakramenten das der Buße schenkte, welches seine Macht aus den Verdiensten seines Leidens und Sterbens erlangte, welches er nur mit Hilfe dieser Jungfrau und Mutter ertrug. Doch wie hätte er sterben können, ohne erst vorher geboren worden zu sein? Alles begann mit seiner menschlichen Geburt aus der heiligen Jungfrau Maria – mit der Weihnacht.

Also gibt es eine Lösung selbst für die schrecklichsten Probleme der Welt, meiner Mitmenschen und mir. Es ist daher nicht verwunderlich, daß Katholiken freudenreich sind. Kein Wunder, daß es zur Weihnachtszeit selbst für die Ungläubigen spezielle Freuden gibt – solange sie ihre Herzen noch nicht verhärtet haben.

Kyrie eleison.

Wahrheit macht frei

Wahrheit macht frei on Dezember 11, 2010

Der französische Maler Paul Gauguin (1848–1903) war lediglich ein Anlaß für die Argumentation der letzten drei „Eleison Kommentare“ (Nr. 175–177), denn er ist keineswegs der schlechteste moderne Künstler. Die Argumentation lautete nicht, daß die moderne Kunst „Quatsch“ ist, weil Gott existiert (vergleiche Evelyn Waughs „Wiedersehen mit Brideshead“ I, 6), sondern weil die moderne Kunst „Quatsch“ ist, existiert Gott. Es ist ausschlaggebend, ob wir hier von der Ursache auf die Wirkung herabkommen, oder von der Wirkung zur Ursache hinaufsteigen.

Wenn ich von der Existenz Gottes als Gegebenheit ausgehe und von dort nach „unten“ Schlußfolgerungen ziehe, beispielsweise daß die moderne Kunst, moderne Musik, moderne Operninszenierungen, usw., verkehrt sind, dann sind erstens dadurch Gott und seine Existenz noch nicht bewiesen, und zweitens kann es dann so aussehen, als ob Gottes Religion sich auf uns legt wie eine Radkralle auf unsere Freiheit. Nun bin ich ein freier Mensch, ich bin wer ich bin, und ich will mit jeder Faser meines Wesens frei wählen können, welche Kunst mir gefällt. Doch nun kommt so ein angeblicher „Verkehrspolizist aus dem Himmel“ und will mir diese Freiheit beschneiden? Nein danke!

Doch wenn ich andererseits von meiner eigenen Erfahrung mit der Kunst ausgehe, beginne ich bei dem, was ich selber kenne. Und wenn meine Erfahrung damit ehrlich gesagt enttäuschend ist – was nicht der Fall sein muß, aber angenommen, es sei so –, dann kann bei mir allmählich die Frage aufsteigen, warum ich mir angesichts der hochgelobten modernen Künstler so unbehaglich vorkomme. Also höre ich mir die Lobreden noch einmal an. Doch noch immer bin ich nicht überzeugt. Warum nicht? Weil die moderne Kunst häßlich ist. Was ist denn das Problem mit der Häßlichkeit? Es fehlt ihr die Schönheit. Und wenn mein Blick von der Schönheit in gemalten Landschaften oder Frauen z.B aufsteigt zu ihrer Schönheit in der Natur und von dort aus wiederum zu jener Harmonie in den Bestandteilen der gesamten Schöpfung, so sind meine Gedanken von meiner Erfahrung ausgehend bereits ein gutes Stück in Richtung des Schöpfers emporgestiegen.

Im letztgenannten Fall ähnelt Gott nicht mehr einem Verkehrspolizisten mit seiner Radkralle. Im Gegenteil scheint Gott – weit entfernt von einer Beschneidung unserer Freiheit – uns Menschen mit einem solchen freien Willen ausgestattet zu haben, daß wir imstande sind, landauf landab Häßlichkeit zu verkünden und eine Welt des Chaos zu schaffen. Vielleicht hofft Er, daß diese Häßlichkeit schrecklich genug werde, um unser Denken wieder auf das Wahre und Gute zu lenken. Ab diesem Punkt ähnelt Gottes Religion in keiner Weise mehr einer von außen kommenden und auf unserer inneren Freiheit lastenden Schraubzwinge, sondern sie kommt mir vielmehr als ein Helfer und Befreier des Besten in mir gegen das Schlechteste vor – denn wenn ich nicht stolz bin, so muß ich doch zugeben, daß nicht alles in mir geordnet und harmonisch ist.

In diesem Fall sehe ich die übernatürliche Gnade Gottes nicht mehr als eine Art Polizist an, der mir auf den Rücken meiner Natur springt, um ihr Tun gewaltsam einzudämmen. Vielmehr wird diese Gnade dann ein sehr guter Freund, der – so ich möchte – mir ermöglicht, das Beste in mir vom Schlechtesten zu befreien, oder jedenfalls danach zu streben.

Eine treibende Kraft hinter dem Zweiten Vatikanum und der konziliaren Religion war und ist noch die weitverbreitete Ansicht, daß die katholische Tradition eine Art unerträglicher Polizist sei und davon ausgehe, daß alle natürlichen Triebe schlecht seien. Tatsächlich sind die Impulse meiner gefallenen Natur schlecht, doch unterhalb des Schlechten gibt es das Gute in unserer Natur – und dieses Gute muß atmen können, denn von unserem Innern heraus stimmt es sich perfekt mit der von außen kommenden wahren Religion Gottes ab. Andernfalls fabriziere ich aus meinen schlechten Trieben eine falsche Religion – genau wie das Zweite Vatikanum.

Kyrie eleison.

Kupfermünzen-Kunst

Kupfermünzen-Kunst on Dezember 4, 2010

Der französische Maler Paul Gauguin (1848–1903) lehnt im Interesse der Kunst die moderne Gesellschaft ab. Dennoch hat ihn diese Kunst – für die er sich extra von allem „befreite,“ um sie produzieren zu können – im wesentlichen ohne Frieden gelassen (EC 175). Einige Jahre später schreibt der englische Schriftsteller Somerset Maugham (1874–1965) eine Abhandlung von Gauguins Leben, welche sowohl seine Ablehnung dieser Gesellschaft als auch seinen Mangel an Frieden zu bestätigen scheint (EC 176). Doch wie kann es sein, daß der moderne Künstler im Widerstreit zur Gesellschaft steht, die er ja widerspiegelt und die ihn sogar unterstützt? Warum ist die von ihm geschaffene moderne Kunst in der Regel so häßlich? Wieso bestehen die Menschen darauf, häßliche Kunst zu fördern?

Der „Künstler als Rebell“ entstand bei den Romantikern. Die Romantik blühte neben der französischen Revolution auf, die zwar im Jahr 1789 ausbrach, aber seither nicht aufhört, Thron und Altar niederzureißen. Die modernen Künstler weisen deshalb Gott immer stärker zurück, weil der Künstler notwendigerweise seine Gesellschaft widerspiegelt. Wenn also Gott nicht existieren würde, dann hätten die Künste angesichts ihrer neu gefundenen Freiheit von dieser Illusion namens „Gott“ – die den menschlichen Geist seit undenklichen Zeiten beherrscht hatte – sicherlich eine kräftige Blütezeit erleben müssen. Doch ist die moderne Kunst heute ausgeglichen, oder kommt sie nicht vielmehr selbstmörderisch vor?

Wenn andererseits Gott existiert und die Begabung des Künstlers ein Geschenk Gottes zu Seiner Verherrlichung ist – wofür zahllose Künstler in der Vergangenheit beredtes Zeugnis geben –, dann wird der gottlose Künstler im Kampf mit seinem eigenen Talent, seine Begabung im Kampf mit seiner Gesellschaft und diese wiederum im Kampf mit seinem Talent liegen. Beobachten wir nicht genau dieses um uns herum? So steckt beispielsweise hinter der von den modernen Materialisten geheuchelten Achtung für die Künste in Wirklichkeit Verachtung für sie.

Alle drei oben erwähnten Fragen sind jedenfalls leicht zu beantworten, wenn Gott existiert. Erstens: Der Künstler liegt im Kampf mit der modernen Gesellschaft, weil seine Begabung ein Atem Gottes in ihm ist und dieser Odem weiß, daß die Gesellschaft – insoweit gottlos – verwerflich ist. Daß die Gesellschaft den Künstler unterstützt, trotz seiner Verachtung für sie, macht alles nur noch kläglicher. So rief einst Richard Wagner, als sein vergrößertes Orchester eine Reihe von Plätzen kostete: „Weniger Zuhörer? Umso besser!“ Zweitens: Wie könnte eine von Gott geschenkte Gabe, die gegen Ihn gerichtet wird, jemals etwas Harmonisches oder Schönes hervorbringen? Wer moderne Kunst schön findet, muß die Bedeutung der Worte ins Gegenteil verkehren; so wie die Hexen in Macbeth singen: „Gut ist bös’, und bös’ ist gut!“ Doch hat selbst ein moderner Künstler jemals bei einer Frau Häßlichkeit mit Schönheit verwechselt? Drittens: Der moderne Mensch wird weiterhin darauf bestehen, den Sinn der Worte herumzudrehen, weil er sich im Krieg mit Gott befindet und auch nicht damit aufzuhören gedenkt. „Lieber die Türken als die Tiara!,“ riefen die Griechen in Richtung der Papstkrone, kurz vor der furchtbaren Eroberung Konstantinopels durch die Türken im Jahr 1453. „Lieber Kommunismus als Katholizismus!,“ riefen US-amerikanische Senatoren nach dem Zweiten Weltkrieg – und ihr Wunsch wurde Wirklichkeit.

Kurz gesagt: Wagner, Gauguin, Maugham und tausende moderner Künstler verachten unser „Kupfermünzen“-Christentum zurecht. Doch die Lösung des Problems lautet nicht, den Krieg gegen Gott mit der modernen Kunst noch zu verstärken, sondern den Kampf gegen Ihn zu beenden, Ihm wieder die gebührende Ehre zu geben und Christus zurück in den Mittelpunkt des Christentums zu bringen. Wieviel Häßlichkeit wird es denn noch benötigen, bevor der Mensch wieder zur Papstkrone zurückkehrt und den Katholizismus umarmt? Wird selbst ein Dritter Weltkrieg überhaupt dazu ausreichen?

Kyrie eleison.

Bedrängte Knaben

Bedrängte Knaben on Mai 29, 2010

Der „Eleison Kommentar“ (EC) Nummer 146 berichtete über die Schwierigkeiten von lehrenden Ordensschwestern mit den heutigen Mädchen. Als Wurzel des Problems ergründete der EC 147 das Zuhause der Kinder. Wie steht es dann aber um die Knaben?, fragen manche Leser. Wir Katholiken wissen, daß hinsichtlich der Seelenrettung für das nächste Leben die Buben und Mädchen gleich sind und daß beide gleichermaßen und zuvörderst auf das Erreichen des Himmels vorbereitet werden müssen. Doch damit hören die Ähnlichkeiten auch bald auf. Der Herrgott hat Mann und Frau zu ganz unterschiedlichen Rollen in diesem Leben berufen, weswegen die Kirche die Koedukation immer verurteilt hat. Doch was benötigen dann speziell die Buben?

So wie die Frau Gaben des Herzens besitzt, um sich um das Heim und die Kinder zu kümmern, so hat der Mann Gaben der Vernunft erhalten, um Frau und Kinder zu führen und um sie seit der Erbsünde im „Schweiße seines Angesichts“ zu versorgen (Genesis 3,19). Während also die Ausbildung der Mädchen Dinge umfassen muß, welche später dem Ehemann und den Kindern zuhause dienlich sein werden, sollte die Ausbildung des Knaben diesen für (1) die Arbeit und (2) die Verantwortung außerhalb des Heimes ertüchtigen, was gewöhnlich in der großen bösen Welt sein wird. Dort wird er (3) Urteilsvermögen, (4) Selbstdisziplin und (5) Männlichkeit benötigen. Damit haben wir schon ein ganzes Programm!

In diesem Programm ist das vom Vater gegebene Vorbild für den Buben ausschlaggebend! Ihr Eltern von heute, Ihr dürftet vor 20 bis 30 Jahren erzogen worden sein, direkt im Zuge der revolutionären 1960iger Jahre. Ist Euch allen auch bewußt, was das bedeutet? Habt die Demut zu erkennen, daß Eure eigene Prägung in der Schule und/oder zuhause Euch wahrscheinlich nur schlecht darauf vorbereitete, selber Kinder auf eine Weise fürs Leben heranzubilden, daß sie in den Himmel gelangen. Ihr Väter, beginnt zuerst mit der Korrektur Eurer eigenen Trägheit, Verantwortungslosigkeit, Dummheit, Zügellosigkeit und Unmännlichkeit. Damit werdet Ihr für Eure Buben das Beste tun, was Ihr nur tun könnt!

Die Arbeit draußen in der freien Natur ist die beste. Laßt den Buben eine Axt schwingen, einen Baum fällen, einen Garten bepflanzen, ein Pferd reiten, einen Schuppen bauen. Sport ist bestenfalls eine männliche Erholung, sollte aber nicht mehr als Erholung sein. Verantwortung lernt der Knabe am besten durch die wirklichen Bedürfnisse seiner Familie, sowie aus den Leiden beim Lernen aus seinen eigenen Fehlern, anstatt daß er immer vor ihnen bewahrt wird. Der Bube gewinnt am besten an Urteilsvermögen, indem er zum Gebrauch seines Verstandes angeregt wird – bei Diskussionen am Familientisch und durch die Gesellschaft und Belehrung seines Vaters, den er natürlicherweise als Held verehrt und dem er folgt. Allerdings muß sich der Vater auch die Zeit nehmen, seinen Buben anzuhören und ihm Rat zu geben, vor allem in der Reifezeit. Disziplin übt der Knabe dadurch am besten, daß er früh am Morgen aufsteht, daß er einen regelmäßigen Tagesablauf hat und diesen beibehält, daß er früh zu Bett geht und daß er erst dann mit einer jungen Frau sich verabredet, wenn er eine Heirat erwägt. Je weniger er jenen Mädchen gibt, die er nicht heiratet, desto mehr vermag er der Frau zu bieten, welche er heiraten wird. Männlichkeit schließlich wird die Belohnung für das Beherzigen eines solchen Programmes sein.

Ihr Eltern, bedenkt zu guter Letzt, daß elektronische Geräte in der Regel den Buben 1. träge, 2. verantwortungslos, 3. dumm, 4. weich und 5. frustriert machen.

Brechet den Bann der Elektronik daheim,

Damit Euer Knab nicht fall’ in die Höll hinein!

Kyrie eleison.

Wiederherstellung der Vaterschaft

Wiederherstellung der Vaterschaft on Mai 22, 2010

Es ist heutzutage leicht, den Eltern vorzuhalten, sie wüßten nicht, wie man Kinder erziehen soll. Anstatt Vorwürfe zu machen, helfen wir besser all jenen, die sich für die Erkenntnis interessieren, woher das Problem der Entfremdung ihrer Kinder rührt. Das Problem ist in gewisser Weise so majestätisch groß wie Gott, denn es entspringt just der allgemeinen Ablehnung und Verneinung Gottes durch die moderne Welt.

Die menschliche Familie ist eine kleine Gesellschaft, welche im wesentlichen aus dem Vater, der Mutter und den Kindern besteht. Nun sagt uns der gesunde Menschenverstand, daß jede menschliche Gesellschaft ein Oberhaupt braucht, um zu funktionieren. Wenn kein Oberhaupt lenkt noch befiehlt, dann verliert eine Gesellschaft ihre Führung und fällt auseinander. Deswegen hat eine Fußballmannschaft ihren Kapitän, ein Unternehmen seinen Geschäftsführer, ein Land seinen König oder Präsidenten, eine Stadt ihren Bürgermeister, eine Feuerwehr ihren Kommandanten, eine Armee ihren General, eine Universität ihren Rektor, ein Gericht seinen Richter, und so weiter und so fort.

Zuvörderst braucht die Familie einen Vater, weil sie nicht nur irgendeine menschliche Gesellschaft ist, sondern die grundlegendste und natürlichste aller menschlichen Gesellschaften, denn die Familie stellt das Grundmodell aller anderen Gesellschaften dar. Das liegt daran, daß in keiner anderen Gesellschaft die Bande, welche die Glieder miteinander verbinden, so tiefgehend natürlich sind wie jene Bande zwischen Ehemann und Ehefrau, sowie zwischen Eltern und Kindern. Ebenfalls ist in keiner anderen Gesellschaft so offensichtlich, daß das Oberhaupt die Glieder sowohl umsorgen als auch befehligen muß. Befiehlt ein Vater allerdings ohne Fürsorge, so leidet die Familie unter seiner Härte. Umsorgt er hingegen ohne zu befehlen – was heute häufiger vorkommt -, so leidet die Familie an seiner Weichheit. Somit ist die Vaterschaft der Familie das Modell jeder menschlichen Autorität. Aus diesem Grunde (vergleiche EC 145) steht das Vierte Gebot – Vater und Mutter zu ehren – an oberster Stelle jener sieben Gebote, welche die Beziehungen in der menschlichen Gesellschaft regeln.

Nun stammt die Vaterschaft der Familie, wie jede Vaterschaft respektive Autorität, von Gott dem Vater ab. Der hl. Paulus sagt: „Daher beuge ich meine Knie vor dem Vater unseres Herrn Jesus Christus, von dem jede Vaterschaft im Himmel und auf Erden ihren Namen hat“ (Epheser 3,14–15). Anders formuliert sagt uns das Wort Gottes, daß die Natur jeder Vaterschaft in der menschlichen Familie und jeder obersten Führung in einer menschlichen Gesellschaft von der Vaterschaft Gottvaters abstammt – denn der „Name,“ d.h. das Wort, drückt die Natur oder das Wesen des Dinges aus. Folglich leuchtet es ein, daß in jeder Welt, die Gottvater hinauswirft – wie es die unsere tut -, der Name und das Wesen der Vaterschaft aus unserem Bewußtsein verschwinden und jedwede Vaterschaft und Autorität in unserem Leben untergraben werden.

Ihr Familienväter, führt Eure Familien zu Gott! Stellt Euch selber unter Gott, so daß Eure Ehefrauen und Kinder sich umso leichter unter Euch stellen können. Der hl. Paulus sagt, „Ich möchte aber, daß ihr wisset, daß das Haupt eines jeden Mannes Christus ist; Haupt des Weibes ist der Mann, und das Haupt Christi ist Gott“ (1. Korinther 11,3). Seid dem Eheweib und den Kindern ein männliches Vorbild davon, wie man sich sowohl natürlich als auch übernatürlich dem lieben Gott unterwirft. Dann darf unsere wahnsinnige Welt tun, was sie will – doch wenigstens Ihr werdet das Beste für die Familie tun, die Gott Euch anvertraut hat.

Ratschläge für Knaben werden in einem anderen „Eleison Kommentar“ folgen, so Gott will.

Kyrie eleison.

Männerqualen

Männerqualen on März 20, 2010

Kommen wir ohne Umschweife nochmals auf eine schwere Störung in diesen unglückseligen Zeiten zu sprechen: auf die Vorherrschaft der Frauen über die Männer im öffentlichen Leben. Die Frau – die Mutter – soll daheim Königin über die Hausangelegenheiten sein; das ist vollkommen normal. Doch wenn die Frau in der Öffentlichkeit die Königin spielt, dann stimmt etwas ernsthaft nicht mit dem Männervolk; die Männer geben dann dem Frauenvolk weder Führung noch Richtungsweisung auf Gott hin, und die Frauen reagieren, wie es ihrer Natur entspricht, instinktiv.

Ein kluger junger Mann aus einem fernen Land rückte mir dieses Problem wieder ins Bewußtsein. In seiner Umgebung beobachtet er, daß es deutlich mehr Veröffentlichungen für Frauen als für Männer gibt; daß durch die Gemeinschaftserziehung (Koedukation) in den Schulen bis hin zu den Universitäten die Mädchen regelmäßig bessere Noten als die Jungen erhalten, weil die Mädchen eher brav und fleißig sind, während die Jungen sich weniger anstrengen und im allgemeinen ungeordnet sind. Mein junger Freund fragt: Soll man wirklich die Koedukation fördern?

Er stellt fest, daß das Ergebnis der Gemeinschaftserziehung folgendermaßen aussieht: Im koedukativen Schulsystem sind die Mädchen erfolgreicher und gehen sogar als das neue „starke Geschlecht“ hervor, während sie das neue „schwächere Geschlecht“ um den kleinen Finger wickeln, weil es von jetzt ab ihrer Schönheit ausgeliefert ist. In allen Bereichen der entstehenden „Weiberzivilisation“ übernehmen Frauen Führungspositionen. Laboratorien ermöglichen es ihnen sogar, Kinder ohne Dazutun des Mannes zu bekommen. Die Männer sind nicht mehr wichtig; sie sind sogar eine Art Störfall. Mein junger Freund schließt mit den qualvollen Fragen: „Wie kann ich ein wahrer Mann sein? Was ist die Bedeutung von Männlichkeit? Worin sollte die Stärke des Mannes sich von der Stärke der Frau unterscheiden? Was ist überhaupt eine wahrhaft „starke Frau“ – und was ist ein starker Mann?“

Lieber junger Freund: Du wurdest in eine Welt der Revolution hineingeboren, welche Gott trotzt und deswegen versucht, seine erschaffene Natur und ihre natürliche Ordnung zu stürzen. Gottes wesentliche Anordnung ist die folgende: Er erschuf Mann und Weib mit grundlegend sich ergänzenden Naturen, um zu heiraten und die Erde zu bevölkern, damit sie dann den Himmel besiedeln. Gott gab dem Weib die Überlegenheit des Gefühls, damit sie das Herz des Heimes dadurch ist, daß sie Kinder hat und sich um sie kümmert. Dem Mann gab Gott die Überlegenheit der Vernunft, damit er das Haupt des Hauses ist und die ganze Familie in den Himmel führt. Sie ist für das häusliche Leben in der Familie und er für das öffentliche Leben in der Gesellschaft bestimmt.

Deshalb: So sehr in Familienangelegenheiten auf die Frau und Mutter gehört und ihr Rat befolgt werden soll, weil sie dafür ausgestattet ist (vergleiche „Sprüche XXXI.,“ um Gottes eigenes Bildnis der wahrhaft „starken Frau“ zu sehen), so wenig soll sie normalerweise in öffentlichen Angelegenheiten gesehen und gehört werden, weil sie dafür nicht geschaffen ist. Das Problem heute liegt darin, daß gottlose und feige Männer ein Führungsvakuum hinterlassen, welches die Frauen schier ausfüllen müssen – die guten Frauen allerdings nur widerwillig. Lieber junger Freund, bete täglich fünfzehn Geheimnisse des heiligen Rosenkranzes der Muttergottes, welche wahre Männer formt. Sei erfüllt mit Gott, mit Gott, mit Gott, so daß du den Frauen die drei „Gs“ geben kannst, welche sie unbedingt brauchen: g ehört, g eliebt und g eführt zu werden. Wenn du allerdings ohne Gott bist, werden sie auf dir nur herumtrampeln.

Die fünfzehn Rosenkranzgeheimnisse pro Tag meine ich vollkommen ernst. Weniger genügen heute sowieso nicht mehr.

Kyrie eleison.